Ausbau des Heims in Jeuss ist auf Kurs

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Samstag, 17. Oktober 2015
Freiburger Nachrichten
Lidl passt
sein Konzept an
und baut aus
MATRAN Der deutsche Discounter Lidl, der vor sechs Jahren in
die Schweiz gekommen ist,
passt sein Konzept an: Die Kette setzt vermehrt auf Frischprodukte. Darum wird nun die
Filiale in Matran ausgebaut, so
wie sieben weitere Filialen in
der Westschweiz. Das Baugesuch war im Freiburger Amtsblatt vom 9. Oktober publiziert
worden. Lidl hat nun schriftlich die Fragen der FN beantwortet. So plant der Discounter in Matran zehn neue Parkplätze; insgesamt werden
dann 96 Parkplätze zur Verfügung stehen. Zudem wird die
Verkaufsfläche um 200 Quadratmeter erweitert und wächst
damit auf 1286 Quadratmeter
an. Zudem plant Lidl zu
der bestehenden Tiefkühlzelle
zwei weitere Kühlräume, die
rund 60 Quadratmeter umfassen. Laut Lidl werden Obst
und Gemüse künftig im Eingangsbereich des Geschäfts zu
finden sein.
Der Discounter investiert
rund eine Million Franken in
den Ausbau in Matran. Die
Anzahl der Mitarbeitenden in
einer Filiale sei abhängig vom
Umsatz und der Anzahl an
Kunden, schreibt Lidl. «Da
sich die Filiale Matran im
Wachstum befindet, wird auch
das Personal schrittweise
aufgebaut.»
njb
Express
Bildband über
Schweizer Seen
MURTEN Im Foto- und Geschichtenband «Seesicht. Schweizer
Seen entdecken» porträtiert die
Fotografin Claudia Baldassare
Schweizer Seen mit Bildern
aus verschiedenen Jahreszeiten. Zu jedem See erzählt
eine Persönlichkeit ihre Geschichte oder ihre Gedanken.
Im Kapitel über den Murtensee kommt Christian Brechbühl als Stadtammann von
Murten zum Zug. Das Buch
«Seesicht. Schweizer Seen entdecken» ist im Klein & Fein
Literaturverlag erschienen. sos
Strasse wird einen
Tag lang gesperrt
GRANGES-PACCOT Wegen
Bauarbeiten wird die Route de
Chantemerle in Granges-Paccot am Montag für jeglichen
Verkehr gesperrt. Wie die Kantonspolizei mitteilt, ist die
Strasse zwischen der Route de
Lavapesson und der Route de
Morat gesperrt. Bei schlechtem Wetter werden die Arbeiten verschoben beziehungsweise dauern länger. Die Polizei bittet die Verkehrsteilnehmer, die Signalisation zu
beachten.
mos
Vorschau
Musikveteranen
treffen sich
ST. URSEN Sensler, Seebezirkler
und Jauner Musikveteranen
und -veteraninnen treffen sich
morgen Sonntag zur 38. Jahrestagung in St. Ursen. Nach
der statutarischen Versammlung findet um 11 Uhr in der
Pfarrkirche eine öffentliche
Messfeier mit Totenehrung
statt. Danach folgt die weltliche Festfeier mit viel Gemütlichkeit, wie die Organisatoren
mitteilen.
im
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Ausbau des Heims in Jeuss ist auf Kurs
Die Bauarbeiten im Pflegeheim Jeuss sind öffentlich ausgeschrieben, der Kredit ist bewilligt. Auch beschäftigt haben
sich die Delegierten vom Gesundheitsnetz See an ihrer Versammlung in Courtepin mit dem Hospiz St. Peter in Gurmels.
ETELKA MÜLLER
Die Sanierungsarbeiten an den
Pflegeheimen Jeuss und Courtepin sind unbestritten: An der
Versammlung des Gesundheitsnetzes See (GNS) vom
Donnerstagabend in Courtepin habe die Delegierten der
Gemeinden die dafür nötigen Kredite einstimmig und
ohne Diskussion bewilligt. Für
Jeuss beträgt die Bausumme
9,17 Millionen Franken, dem
Pflegeheim Courtepin stehen
200 000 für die weitere Planung
zur Verfügung. Der Grund für
die Arbeiten: Die Infrastruktur
der beiden Pflegeheime entspricht mit den Doppelzimmern ohne sanitäre Einrichtungen nicht mehr dem Standard der anderen Heime im
GNS. In Jeuss steht als Erstes
ein Neubau mit 18 Zimmern
an. Der Umbau der bestehenden Wohngebäude folgt gestaffelt in einem zweiten
Schritt. Das GNS teilt den Baukredit von 9,17 Millionen Franken auf 2016 und 2017 auf.
Zurzeit läuft das öffentliche
Ausschreibungsverfahren für
die Arbeiten.
Direktor ab Mitte 2016
Urs Leuenberger und JeanPhilippe Schleuniger informierten die Delegierten über
den aktuellen Stand betreffend
Fusion der vier Spitexdienste
Murten, Kerzers, Ried sowie
Oberer Seebezirk und Vully.
Die Fusion und die Integration
ins GNS sollen per Anfang 2017
über die Bühne gehen, die Anstellung eines Direktors ist bereits auf Mitte 2016 geplant.
«Das GNS könnte die Ablehnung der Direktorenstelle aus
Kostengründen beschliessen»,
sagte Leuenberger. «Aber nicht
alles, was günstig ist, ist besser.» Ein Direktor sei für einen
professionellen Spitexdienst
unabdingbar. Neben den fünf
Pflegeheimen soll die künftige
Spitex eine eigenständige
Sparte bilden unter dem GNSDach. Die Delegierten zeigten
sich einverstanden, sie bewil-
Die Profile des Neubaus in Jeuss stehen bereits. In dem Gebäude sind 18 Einzelzimmer geplant.
ligten das Budget 2016, in dem
für die Fusion und die Direktorenstelle 100 000 Franken veranschlagt sind. Der Präsident
der Delegiertenversammlung
und Oberamtmann, Daniel
Lehmann, zeigte sich erfreut:
«Es gibt noch viel zu tun, viel ist
jedoch bereits aufgegleist.» Die
unterschiedliche Führung und
die unterschiedlichen Kosten
der Dienste hätten stets zu
Diskussionen geführt: «Nun
sind wir auf dem Weg zu einer
Einheit.»
Der Grund für den Brand
Die Arbeiten am Spital Merlach sind ebenfalls auf Kurs:
«Wir werden Ende Dezember
mit dem Bau fertig sein», sagte
Siegfried Walser, Präsident der
Baukommission. Im Moment
hätten sie zwar zwei Wochen
Verzögerung, hofften aber,
dies aufholen zu können. Im
Lohnerhöhung für
Tagesmütter abgelehnt
Tagesmütter für Kleinkinder werden im Seebezirk
nicht besser entschädigt.
Das hat der Verein Kibelac
entschieden.
MURTEN An der Mitgliederver-
sammlung der Organisation
Kinderbetreuung See Kibelac
haben die Vertreter der Gemeinden einen Antrag abgelehnt, wonach Tagesmütter für
die Betreuung von Kleinkindern unter 18 Monaten besser
entschädigt werden sollten.
Aufwendige Betreuung
Kleinkinder unter 18 Monaten brauchen eine aufwendigere Betreuung. Deshalb beanspruchen sie gemäss Vorgaben des Kantons 1.5 Betreuungsplätze, wobei die Tagesmutter nur für einen Platz entschädigt wird. Da eine Person
maximal sechs Plätze anbieten
darf, führt die Aufnahme von
Kleinkindern zu Lohneinbussen. «Es wird immer schwieriger, Tagesmütter zu finden, die
bereit sind, Kleinkinder zu betreuen», stellt Susanne Aebischer, Präsidentin der Kibelac,
an der Mitgliederversammlung in Murten fest.
Mehrkosten für Gemeinden
Kibelac wollte auf einen Antrag der Mitglieder hin die betroffenen Tagesmütter besser
entlöhnen. Sie sollten künftig
für die Betreuung von Kindern
unter 18 Monaten einen Lohn
für 1.5 Plätze erhalten.
Die Mehrkosten von Fr. 3.60
pro Betreuungsstunde sollten
die Gemeinden tragen. Andernfalls hätten sich gemäss
Kibelac einige Familien eine
Tagesmutter nicht mehr leisten können. Zudem fürchtete
die Organisation einen Verlust von Wettbewerbsfähigkeit
gegenüber Kindertagesstätten.
Nach längerer Diskussion
lehnten die Gemeinden den
Antrag ab. Ebenfalls abgelehnt
wurde ein Vorschlag, wonach
die Eltern und die Gemeinden
die Mehrkosten je hälftig tragen sollten.
ea/sos
Januar folge der Testbetrieb,
die Eröffnung des neuen Spitals sei auf den 4. April angesetzt. Walser versicherte, das
Budget einhalten zu können.
Ein Delegierter fragte nach
dem Grund für den Brand auf
dem Spitaldach im Mai. Ein
Arbeiter habe mit einem Brenner Fugen verschweisst, so Walser. Die Hitze sei unter die Verschalung gelangt und habe den
Brand ausgelöst. «Glücklicherweise hat der Arbeiter noch eine
Gasflasche rausgeholt», sagte
der Präsident der Baukommission. «Sonst wäre es wohl noch
schlimmer gekommen.» Auf
dem Dach des Spitals hatte
Dachpappe Feuer gefangen.
Die Feuerwehr konnte den
Brand rasch löschen, verletzt
wurde niemand. «Der Brand
kostete rund 150000 Franken
und ist durch die Versicherung
gedeckt», sagte Walser.
Bild Aldo Ellena
Hospiz St. Peter in Gurmels:
150000 Franken im GNS-Budget
Z
u diskutieren gab an
der Versammlung des
Gesundheitsnetzes See
(GNS) ein Antrag der Gemeinden Gurmels und Kleinbösingen: «Wir beantragen die Aufnahme der Finanzierungskosten von 150 000 Franken für
das Hospiz St. Peter ins Budget 2016», sagte Daniel Riedo,
Ammann von Gurmels. Dies
im Sinne einer Gleichbehandlung der Heime und im Sinne
von Solidarität gegenüber den
Bürgern von Gurmels und
Kleinbösingen, die neben den
Kosten für die fünf GNS-Pflegeheime auch die Kosten des
Hospiz tragen. Ein Blick zurück: 2013 stellte Gurmels dieselbe Forderung. 2014 lehnte
das GNS diese mit der Be-
gründung ab, dass es im Hospiz St. Peter keine medizinischen Betten gibt. «2013 entschied das GNS, nur medizinische Betten an private Anbieter zu bezahlen, so geschehen in Murten und in Ulmiz»,
erklärte Vorstandspräsident
Markus Ith. Sie müssten diese
Abgrenzung machen, weil das
GNS sonst alle Altersheimbetten privater Anbieter finanzieren müsste. Die GNS wolle
dem Hospiz jedoch zwölf medizinische Betten zuweisen
und ab 2018 bewilligen. Riedo
blieb bei seinem Antrag; der
Entscheid fiel knapp aus: Mit
30 zu 28 Stimmen sagten die
Delegierten Ja zur Aufnahme
ins Budget. Definitiv entschieden wird aber 2016.
emu
Apotheke darf nicht den Eindruck
erwecken, Bachblüten würden heilen
Das Amt für Lebensmittelsicherheit hat einer Apotheke verboten, mit der
therapeutischen Wirkung
von Bachblüten zu werben. Das Kantonsgericht
bestätigt den Entscheid.
FREIBURG «Die Moral im Keller,
Melancholie, Besorgnis vor
den Festtagen, Wut, ein Gefühl
der Einsamkeit oder der Ungerechtigkeit: Wenn die Emotionen zu viel werden ...» Bei diesen Symptomen, die einer psychischen Krankheit oder einer
Depression ähneln, sollen Präparate auf der Basis von Bachblüten helfen.
Dies stand in einem Text,
den eine Apotheke in Broschüren und Flyern sowie im Internet publiziert hatte. Darüber
hinaus wurde die therapeutische Wirkung der Bachblüten
im Text noch von einer Gesundheitsfachfrau bestätigt.
Zu viel für das Freiburger
Amt für Lebensmittelsicher-
heit und Veterinärwesen: Es
hat diese Formulierung als
Verletzung des Bundesrechts
über Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände erachtet
und die Publikation der Texte
verboten. Da eine Täuschung
nicht ausgeschlossen werden
könne, hat das Amt die aufschiebende Wirkung im Falle
eines Rekurses verweigert.
Die Apotheke hat tatsächlich
Einspruch erhoben, ist aber zuerst bei der Direktion der Institutionen und Land- und Forstwirtschaft (ILFD) und nun beim
Kantonsgericht abgeblitzt.
Seit 2006 ein Lebensmittel
Das Kantonsgericht hält in
seinem Entscheid fest, dass
Präparate auf der Basis von
Bachblüten gemäss einer Verordnung von 2006 nicht mehr
als Medikamente, sondern als
Lebensmittel anzusehen sind.
Das heisst, dass ihnen keine
therapeutische Wirkung zugesprochen werden kann.
Tatsächlich sei für die Öffentlichkeit eine Unterschei-
dung schwierig, so das Kantonsgericht. Der Namensgeber
der Bachblütenessenzen, Edward Bach, hatte diesen eine
stimulierende und harmonisierende Wirkung auf Psyche
und Geist attestiert. Zusätzlich
verwirrt, dass die BachblütenPräparaten wie andere Medikamente auch in Form von
Tropfen, Tabletten, Gel-Kapseln und Sprays vorkommen.
Um so wichtiger ist gemäss
Kantonsgericht eine klare
Unterscheidung zwischen Lebensmittel und Heilmittel. Das
Verbot des zur Diskussion stehenden Textes über Bachblüten verhindere eine Täuschung, so das Gericht. Das
Amt für Lebensmittelsicherheit habe mit der Massnahme
folglich nicht übertrieben; das
Verbot der streitbaren Werbung rechtfertige sich unter
dem Aspekt des Gesundheitsschutzes und der klaren Trennung zwischen der Gesetzgebung über Lebensmittel und
jener über Heilmittel, so das
Kantonsgericht.
uh