I
-~
Z
Z
~~
.~Z
~
n
rJl
Vorwort
a l cr; somi t un ter anderem 8.1s .LGi t f'ad en f'u r die
prasentierte Fhoto 8.usst cllung.
- '\Venn d.ar ao e r hinaus de::n. Leser die 3tellunc:;
Wenn man 20 Jahre /Yiusikgeschichte einer Stadt
d.ieser al ternati ven ! ~ul turszene g egenUbe r ei­
nem institutionalisierten Lul t u r be t r i e b deut­
in Zeitungsartikeln und Photodokumenten vor
lieh wird,haben wir e i ne s un Gerer Ziele er­
sich liegen hat,wird einem sehr schnell klar,
reicht.
daB die Bedeutung einer solchen Geschichte im
Rahmen einer Photodokumentation nur unzurei­
l'I i r d anken Gisela Dur-oak unc Lichael .Blume r'ur
ihre iH tarbei t Lm il.rchiv, Peter ; ~ a'() e rm e h l und
chend dargestellt werden kann.
Die im Stad tarchi v recherchierte henge an ]\;a­
J Urgen Grislawski rUr das photographieren der
fassenden und komrnentierend.en Darstellung.
Artikel und den im weiteren nrunentlich genann­
ten Hi tarbei tern: Nor be r t Sollbach, 'I'homa.s Kara­
ffi8Jll1,'\volfgang Berkej r'r ank l'iarschall,Peter Habicht.
Ni t diesem ire f t wurde versucht da s zu errei­
Die nealisierun0 des
chen.
r-ube r m naus c em tLnanza e Ll.en
Da diese Arbeit angesichts der ~e n ge in v sr­
h~ltnism~Big kurzer Zeit g e l e i s ~ e t werden
Hermann Baldus
Bainer Pokladek
Wol f g ang Berke
Herbert Pokladek
terial verlangt geradezu nach einer zusai:,uen­
muBte,kann sie leider keinen Anspruch auf Voll­
st~ndigkeit
erheben.Weiterhin li egt es in d ar
Natur d.er Sache,daB Wiederholun6en i mmer
wi~­
der auftreten,da hier s i n unQ der s l e ic he Ge­
genstand von verschiedenen Seiten betrachtct
wird.
~e f t e s
verdanken wir da­
~nGat:.>emen t
von:
Karl-Heinz Blomann No r be r t Soll bach
U'I L Bl. omann
Volker Stigge
Antje Christ
Peter Habicht
Thomas Kammann
Wegen fehlender finanzieller Littel enthalt
Das Redaktionsteam:
dieses Heft einen gering8ren Anteil an doku­
mentarischem ~aterial als g epl an t und verstent
Karl-Heinz Blomann, Ruth Blume, Antje Christ,
J lirgen Grislawski, Rainer Pokladek
2
-1
Der erste Rundschlag
Unsere Dokumentation Uber die Geschichte eines
alternativen Musiklebens beginnt im Jahre 1960,
das sind heute runde 20 Jahre auf die wir zu­
rUck schauen konnen. Gleich zu Anfang ware zu
erwahnen, daB bei unseren Recherchen auch
Material aus der Zeit vor 1960 zu Tage gefor­
dert wurde, was bedeutet, das die Tradition
bis weit in die 50er Jahre zurUck reicht;
leider, einerseits urn das Material Uberschau­
bar zu h~lten, andererseits weil die hierfUr
zu leistende Arbeit im Rahmen der diesjahrigen
Anstrengungen eine Uberforderung der Mitarbei­
ter bedeutet hatte, ist diese Zeit hier nur
in Ansatzen . berUcksochtigt. Eine solche Arbeit
ware immer : noch zu leisten.
Die chronologische Entwicklung steht nicht
im Mittelpunkt dieses Artikels, vielmehr
wird hier versucht, einen AbriB der Epochen
und deren Wiederspiegelung in der Pre sse dar­
zustellen. Weiterhin werden einige Uberge­
ordnete Aspekte dargestellt und einige Merk­
wUrdigkeite aUfgezeigt.
tinsere Geschichte fangt an in den frUhen 60er
Jahren mit Jazzmusik, beeinfluBt und gefordert
durch die hier stationierten englischen und
anerikanischen Soldaten. Der Rosk and Roll
der 50er Jahre und die an ihn gekoppelte Wild­
heit war bei den Jazzern geradezu verpont,
man war ordentlich, kurzhaarig und korrekt.
Zentrum des Jazz war in unserer Stadt die
Jazzwanne, eine Initiative der ansassigen
Musiker, der es gelang einen Raum fUr Auftritte
und Proben von der Stadt anzumieten und in
Eigenregie als Club zu , fUhren. Die Bekanntheit
der Jazzwanne ging sehr bald Uber die Stadt­
grenzen hinaus und das musikalische Leben b€­
wegte sich auf sehr hohem Nivear. In dieser
Zeit gab es fUr die Zeitung eine Menge zu be­
richten, und die Anzahl der Artikel spiegelt
nicht nur die rege Arb€it der Jazzwanne, son­
dern auch das BedUrfnis nach einer solchen
Einrichtung.
Nachdem die Jazzwanne unter sllspekten Um­
standen von der Stadt geschlossen wurde, reiBt
die kontinuierliche Berichterstattung jah abe
Artikel Uber Musikveranstaltungen werden immer
sparlicher und so konnte fUr das Jahr 1965
nur ein einziger Artikel entdeckt werden.
Mit dem Ende der Jazzwanne kam auch das Ende
der Jazzmusik •
3
Uli Haage
BLUE SHA JDwS
4
Zwar gab es die Band "Jazzwanne" auch weiterhin,
aher neue Trend hie~ Beat. Die Beatles gab es
. schon seit 1963, und mit ihnen die Beatmusik,
in unserer Stadt aber werden Beatgruppen erst­
mals 1966 erwahnt. Brauchte diese neue Richtung
so lange, uw sich durchzusetzen, oder um ge­
sellschaftsfahig zu werden? Wahrscheinlich letz­
teres. Waren die "Pilzkopfe" der Bearles am
Anfang noch schockierend, und die "langen" Haare
eine Provokation, so hatte sich jetzt die wirt­
schaftliche Bedeutung durchgesetzt. Die Er­
schlie~ung der Jugend als neues Absatzgebiet
war nicht aufzuhalten. Bezeichnend ist aller­
dings, das sich dieses wirtschaftliche Moment
auch auf das Musikleben libertragen hat. Die Beat­
musiker unterwerfen sich ganz dem Leistungs­
prinzip, ein Beatwettbewerb jagt den anderen,
Gruppen wie "Les Kilt's" oder "Destination" werden
regelmaBig als Teilnehmer solcher Wettbewerbe
genammt, die Hoffnung auf den groBen Durchbruch
und das gro~e Geld war Ansporn sich standig in
Konkurrenz zu bewegen. Kronung dieser Tendenz
ist sicherlich der Weltrekord im Dauerbeat von
den "Nightbirds", hierbei ware noch ein zweites
Phanomen zu erwahnen, die Verbindung von Musik
und karitativem Zweak (hier Aktion Sorgenkind),
in dieser Verbindung war Unterstlitzung auch von
offizieller Seite zu bekommen.
Diese Zeit zeichnet sich aus dadurcn, da~ ein
libergeordneter Aspekt im Musikschaffen nicht zu
entdecken ist, die Relevanz der Musik in iherer
gesellschaftlichen Funktion wurde nicht ge s e he n
und somit wurden auch keine Vorsto~e in diese
Richtung gemacht.
In den frlihen siebziger Jahren finden wir im
Wanner Musikleben die gleiche Orientierungs­
losigkeit wie in der Musikwelt schlechthin. Es
gibt keine so starke Stilrichtung wie in den
Jahren davor. Neben den noch in der Minderheit
existierenden Jazzern und den langsam ausster­
benden Beatgruppen, la~t sich eine Entwicklung
hin zur Rhythm und Blues Musik feststellen,
reprasentiert duch das "Pobluejam70". Eine
Entkommerzialisierung begleitet diese Fntwick­
ung , der kommerzielle Erfolg der Musik bestimmt
nicht mahr das Denken und Handeln der Musiker;
es werden auch wieder Gedanken geau~ert, die
tiber die eigene Situation reflektieren. In
diese Zeit fallt der Anfang einer Renaissance
des Jazz. Uber Rhythm and Blues und Rock fin­
den Gruppen wie "Terra Moss" wieder zum Jazz,
zu erst in Form einer Fus i on , dem Jazzrock,
spater dannin reinster Form.
Di e s e reinste Form des Jazz war sein jlingstes
Ki nd , der Freejazz.
In diese Zeit fallt dann auch die Grlindung der
Initiative Musik, hier schlie~t sich wieder ein
Kr e i s , der bei der Jazzwanne begannen hatte,
Die Musiker nahmen ihre Geschicke wieder seIber
in die Hand und versuchten, einen hand lungs­
fahigen Interessensverband aufzubauen. Nach
anfanglichen Schwierigkeiten ist dieses auch
gelungen. Seit der Gr lindung der 1M wandelte
sich auch die Wiederspiegelung in der Presse
von einer sporadischen zu einer kontinuierlichen.
Ihrer Arbeit ist es zu verdanken, da~ auch auf
Seiten der offiziellen Kultur man gezwungen
ist, diese alernative Kultur zu beachten, So
konnte in den letzten Jahren e!ne standige Zu­
nahme der Unterstlitzung von Seiten der Stadt
vermerkt werden, zu erst auf kooperativer
Basis, wie z.B. bei der letztjahrigen Saalbau­
veranstaltung "Musik und Bilcier" und dieses
Jahr beim "Schweinemai 80", mit dem Jugendamt.
Dieses Jahr wird die Arbeit der 1M wahrscheinlich
das erstemal aus dem Kulturetat der Stadt ge­
fordert werden. Damit ware sicherlich ein
Me i l e ns t e i n erreicht, bei der Realisierung
unserer Interessen.
5
Piet Krote Peep Show
Die Entwicklung der Musik ist natUrlich nicht
bei Freejazz stehen geblieben, bald entdeckte
man wieder die Traditionen des Jazz und ar­
beitete diese fUr sich auf. Diese Phase der
Aufarbeitung der verschiedensten Stilrichtungen
scheint jetzt abgeschlossen zu seine Die eta­
blierten Wanner Bands, wie z.B. Zero Zoom, New
Set Music, Piet KrQtes Peep Show. aber auch
Newcomer wie die Vorgruppe, prasentieren heute
selbstbewu~t eigene Stilrichtungen, die sich
deutlich von popularen Vorgaben unterscheiden.
Und die Nacharbeiter? Die gibt es heute na­
tUrlich auch noch , aber die Musik solcher Grup­
pen wie "Rockheads" oder "Guntram Leuchtkafer"
ist nicht mehr der krampfhafte Versuch einer
Nachahmung groBer Vorbilder, 80ndern die lockere
Bewunderung fUr eine Musik, die vor der Zeit
der sie heute spielenden Musiker gespielt wurde
und der man auch heute noch den SpaB anmerkt,
den man durch die haben kann.
AbschlieBend noch einige Anmerkungen. Da ist
zum Beispiel ein Artikel von 1961, Uberschrie­
ben "'Neil sich Jazzer so vermahren". Er war in
seiner Art der einzige den wir fanden, in ihm
werden einige "ketzerische Bemerkungen" User
die '.!Jazzmode" gemacht. Der satirische Artikel
stellt eine absolute Ausmahme dar, was sehr
schade ist. Fs ware sicherlich vor gro~tem In­
6
teresse mehr solche kritischen ~etrachtungen
der Szene aus der Perspektive der Zuhorer zu
haben. Dieser Artikel wurde von einer ~rau
namens Irma geschrieben, womit wir gleich bei
einer zweiten MerkwUrdigkeit waren: die Rolle
der Frau im Wanner Musikleben.Frauen waren und
sind im Wanner Musikleben eine absolute Selten­
heit, so da~ ich hier einmel aIle Namen er­
wahnrn mochte. Zum Ersten war da Irene Etges,
die sogar einen Auftritt in der Drehscheibe
hatte, das war 1966. Dann kommt lange nichts,
erst1969 tauchen bei der Folkgruppe "Suburban
Singers" die nachsten Namen auf, einmal Anette
Quiske und Heike MUller, in einem weiteren Ar­
tikel Uber diese Formation dann Gabriele Sauer­
land und Barbel Affeld. Dann gibt es 1972 Chris­
tine Sedlak als Sangerin der Band "Smub" .. Mit
dem auftreten von Ulrike Haage 1974 ware wohl
die erfolgreichste und gleichzeitig auch letzte
Frau in der Szene genannt. Ihr gelang es neben
ihrer Qualitat als Solistin ihre musikalischen
Vorstellungen auch in formationen mit arrivierten
Musikern einzubringen, so bei der Gruppe Epsilon
oder dem Palmstromtrio. Seit dem ~eginn ihres
Studiums lebt sie in Hamburg, scheinbar liegt
das emanzipatorischt Interesse nicht auf dlesem
Feld?
Ein dritter Aspekt, und nicht der unwichtigste,
ist die Forderung solcher Erscheinungen durch
die Reprasentanten unserer Kulturinstltutionen,
allerdings mU~te hier besser Uber die Nicht­
-forderung gesprochen werden. Jahrelang lieB
sich die Arbeit zum Beispiel des Kulturamtes
unter dem Motto: "Sieder,bieder- auf Nummer
sichen", zusammenfassen. AuBer Boulevard und
E-Musik diel den Amtern nichts ein. Die Inter­
essen der jungen Menschen fanden in der stadti­
schen Arbeit nur beschrankt,wenn Uberhaupt,
Eingang. Die Rolle der Stadt bei der SchlieBung
der Jazzwanne war sicherlich nicht rUhmlich,
und danach konnte nur der karitative Zw~ck
sie zum Handeln motivieren. Das Ergebnis solcher
Politik haben wir heutej nachdem die offent­
lichen HHnde ihren Auf trag einer ~etreuung junger
Menschen in Form von adaquaten kulturellen An­
geboten stillschweigend an die kommerzielle
Wirtschaft abgetreten haben, hat diese sich
eine Jugend heran gezogen, die in allen Belan­
gen ihrem ?e dUr f ni s entspricht. Standig wechselnde
~oden in Verbind~ng mit einer totalen Kritikun­
fahigkeit garantiern eben den hochsten Profit,
mUndige StaatsbUrger wUrden diesen nur schmalern.
Ein Dokument solcher Entwicklung unter anderen
ist die derzeit herrschende vergnUgungssucht,
7
die nur zu vergleichen ist, mit den 20er Jahren;
es laBt einem den kalten Schauer Uber den RUk­
ken laufen, wenn man sich vorstellt,hier eine
Analogie nicht nur der Phanomene, sondernauch
der Entwicklung zu sehen.
Heute ist eine Korrektur der Politik festzu­
stellen. Die 1M erfahrt hochste Beachtung und
die Frage, was man gegen die Gl e i chgU l t i gke i t
oder die Staatsverdrossenheit der jungen Me n­
schen tun kann, beschaftigt aIle bUrgerlichen
Parteien, auch die Tatsache, daB ein Projekt
wie die Rockfabrik in Herne, trotz aller damit
verbundenen , teilweise mysteriosen, Umstande,
so schnell realisierbar wurde, ze igt eine
Anderung an.
Die Frage ist nur, ob mit dieser Verhaltens­
anderung auch eih Gesinnungswandel verbunden
ist, oder ob hier nur ein Versuch unternommen
wird, den ei genen Nachwuchs zu sichen, und
damit auch das eigene Uberleben. Die jUngsten
Entwicklungen bei den Jusos z.B. legen diese
Uberlegungen n<he, zu dem ist 1980 ein doppeltes
Wahljahr. Nu n , die wa hr e n Motive werden sicher­
lich bald zum Vorschein kommen, bis dahin gilt
es aus dem Angebotenen das Optimale zu machen,
und es ware zu wUnschen, daB die Ereignisse urn
die Jazzwannw, oder z.B. den Halben Hahn, der
8
Vergangenheit angehoren, weiterhin ware zu
hoffen, daB die Bedeutung einer solchen Kultur
endlich erkallt worden ist, und nicht das
politische Bberleben das Handeln diktiert.
Ich glaube, das man hier auf dem richtigen
Weg ist •••
Rainer Pokladek
ORGELKLINIK
Musikhaus
'r5!ht~t!!!.~!1J
Ruf 02325/41077/78
Entwicklung und augenblicklicher
Stand des Jazz in Wanne
Die letzten zwanzig Jahre Jazz-Geschichte in Wanne
lassen sich in drei Entwicklungsab schnitte teilen.
Die Abschnitte gliedern sich in den Bereich bis ca
1967, 1967-1 970 und ab 1970. Wichtigste Bands sind
in diesem Zusammenhang die Jazz-Wanne und die an­
deren Formationen um Heinz Oelmann, Conny Willuda
und Ernst Dittke, die auch
au ~ e r hal b
Deutschlands
Anerkennung fanden und mit deutschen Spitzen­
Jazzern (Albert Mangelsdorff u. Glen Buschman
zusammen spiel ten.
Stilistisch bewegten sich die Gruppen im Abschnitt
JAZZ lJANNE
1960-1967 im Ber ei ch des BOP, Modern und der Tanz­
und Unterhaltungsjazzmusik. Durch den
Abri~
des
Klubs JAZZWANNE wurde den Jazzern aus Wanne schlag­
artig der Boden entzogen, d.h., es gab keine weite­
ren Ubungs-, Spiel- und Kommunikationsmoglichkei ­
ten.
Durch den wachsenden
En n f l u ~
der Popmusik Mitte der
60 ger Jahre wandten s i ch junge Nachwuchsmusiker
mehr der Beatmusik zu. Dadur ch entstand fUr ca. 5
Jahre eine LUcke im Ber eich des Jazz.
Jedoch zu Beginn der 70ger Jahre verstarkte sich
da s Interesse fUr Jazz erheblich. Die Stromungen in
der Musik waren nicht mehr so einheitlich, was sich
aus EinflUssen von
au~erhalb
der Jazzmu sik erklaren
JAZZ lJANNE
9
la~t.
Denn einige Musiker, die sieh Ende der 60ger
Jahre der Pop- und Roekmusik angesehlossen hatten,
wandten sieh jetzt dem Jazz zu.
Dies ist der Beginn des dritten Absehittes Wanner
Jazzgesehiehte.
Dieser Absehnitt
la~t
sieh im Wesentliehen in vier
Stromungen aUfteilen, wobei diese AUfspaltung ty­
piseh fUr die allgemeine Entwieklung d e s Jazz ist.
1m einzelnen sind dies:
Rock-Jazz, Swing und Traditional, Bop und Modern,
New und Free-Jazz.
Swing und Traditional: Hierzu zahlen di e JKS Big­
Ea n d und E1K, die Rich 1972 grUndeten. Das Gr Un ­
dungsdatum der Big-Band geht auf die Jahre vor
1970 zur Uek. Diese Gruppen bewe gen sieh in einem
J A !. Z
'"
ill AN1\ E
JA Z Z
LJ fH, !~c:.
Stilbereieh, der sieh seit den 40 ger Jahren kaum
verandert hat, d.h.
fa ~t
unbeeinflu~t
blieb.
Bop und Modern : Die J azz-Wanne, das Uli Blomann
Jazztett und die fr Uhen New- Se t Mu si c sind die
einzigen Vertreter, die sieh dieser Stilriehtung
zuwandten. Die Jazz-Wanne, die die Vertreter des
Wanner Jazz sehleehthin waren, traf en si eh i n den
70ger Jahren nur noch sporadisch zu g emei n s amen
Sessions und Konz er t en .
Das Mitte 1978 gegr Unde t e Ul i Blomann Jazztett,
das aus jungen Na e hwu e hsmu s i k er n bestand, exis­
tierte nur ein Jahr.
Rock-Jazz : Einziger Vertreter dies er Stilriehtung
waren die frUhen Formationen der Zero Zoom. Die
10
Gruppe orientierte sich z.T. an Chicago und Warm­
Dust. Durch verschiedene Umbesetzungen tibe r mehrere
Jahre ver schwand lang s am aber sicher die Komponente
des Jazz in deren Spiel, sodaB Zero
~oom
seit Mi t t e
der 70ger Jahre zu den Rockb ands gezahlt werden
muB.
New und Free Jazz : Der erste und wichtigste Vertre­
ter dieser Musikrichtung ist das Georg Grawe Quin­
tett, das 1974 gegrtindet wurde und mittlerweile in
de r deutschen Jazzszene zu einem festen Bestandteil
geworden ist ( Platten,
~o nz er t e
iBsbes, Berliner
Jazzfestival alternativ ) .
Die zweite Gruppe, New-Set Music, wurde 1975 gegrlin­
8 IG - ~ AN U
DES ]UNGENGYMNASIUMS
det. Zue r s t am Bop o r i ent i er t , spielt die Gruppe in
ihrer derzeiti gen Formation New Jazz unter Einbezi e­
hung von Free-Jazz Elementen.
Die dritte Gru ppe, Spontan, gegr. 1976, s c hl o B eben­
falls Bop-Elemente in ihre Musik ein.
Eine andere Formation, Trian gel, gegr. 1977, orien­
tierte sich hauptsachlich am Free-Jazz.
Aus der Einrichtung der Musikwerkstatt in der JKS,
entstanden u.a. das Blomann-WeBel Duo und ein Gitar­
rensummit, die sich hau ptsachlich auf musikalische
1nteraktion stlitzten.
Weitere wichtige Stationen des Jazz in Wa nn e waren
drei Workshops. Der erste, nicht im Rahmen der 1M
entstandene, Workshop im Garten, fand am 4.6. 1974
statt.
GRAWE QUINTETT
11
Der zweite und dritte wurden von der Initiative
Musik durchgefUhrt. Die gute Resonanz des letzten
Workshops hat dazu gefUhrt, daB seitens der Ver­
anstalter und Musiker bereits an einen neuen Work­
shop gedacht wird.
Allgemein ist auch bei den jUngeren Musikern ein
erfreulicherweise wachsendes Interesse am Jazz zu
erkennen. Durch die Aufnahme jUngster Musiker in
die JKS Big-Band bot sich die zwing ende Notwendig­
keit, die Big-Band in ein Nachwuchsorchester und
einer eingespielten Formation aufzuteilen. Damit
ist sicherlicb ein nicht unerhebliches Potential
an Jazzmusikern f Ur die nachste Zukunft garantiert.
Durch eine geplante Finnlandtournee der JKS Big­
Spontan
Band und zunehmender Unterstlitzung der Stadtamter
wird der Anreiz fUr junge Musiker und Jazzinter­
essierte erheblich gesteigert.
Trotz Fehlen eines Jazzklubs und einiger Rlickschla­
ge (z.B. SchlieBung des Monopols ) darf man relativ
optimistisch in die Zukunft blicken. Jedoch beruh­
en auch weiterhin die Probe-, Spiel- und Kommuni­
kationsmoglichkeiten auf Eigeninitiative der jun­
gen Musiker, die auf weitere UnterstUtzung hoffen.
N o r~e rt
Sol l ba c h
Th o ma s Kamman n
new set music
12
Geschichte der Initiative Musik
Wanne-Eickel e.V.
1m Jahr 197 6 bi l de t en sieh erste Ansatze,um
wieder einmal die Mus i ke r und Mu s i ki n t e r e s ­
sierten,die in einem kommunale n Rahmen gl e i ­
ehe oder ahnliehe Interessen hatten,in einer
Ubergeordneten Initiativgruppe zusammenzu­
s ehlie2en. Die Situation sah bis dato folgen­
derma2en aus:
sie h mit dieser Problematik gar nieht ausein­
ander zu setzen brauehte,obwohl doeh diese ei~
nen betraehtliehen Teil der Wanner Kulturszene
darstellte.
So trafen sieh einige Mus i ke r privat und be­
ratse hlagte n,was m&~ tun konnte.Dabei steekte
man folgende Grobziele ab:
I.die Zusammenarbeit der Musiker mu2te inten­
Einzelne Bands wurstelten mit mehr oder weni­
s i vi e r t werden
2.der Kon t ak t zwischen Mus i kmae he r und -horer
ger Er f ol g vor sieh hin,spielten mal da,mal
mu2te g e s ue ht werden,um die gemeinsame Posi­
dort; weder fUr sie,noeh fUr die Zuhorer gab
es feste Anl aufstellen in un serer St a d t , of t
tion in einem ortliehen Kul t u r be t r i e b zu be­
stim men
mu2te man in die Naehbarstadte ausweiehen,um
3.man mu2te einen groBeren Verbund zur Ver­
JVIusik macnen bzv , no r en zu konn en , i:i n KomffiU­
be sse r ung der Lage grUnden
nikationszentrum war nieht vorhanden,wo Be­
4.um das musikalisehe BewuB t s e i n (zB. eta­
blierte Horgewohnheiten) mit neuen Impulsen
ge gnungen hatten stattfinden konnen.Dazu kam,
daf die iv;u s i ke r untereinander kein gutes Ver­
haltnis hatten,es ga b kaum £rfahrungsaustause h
zu oeleben,muBte eine konstante Arbeit auf die
oder Anlagenverleih,dafUr a ber jede Mende
Be i ne gestellt werden.
Na c h ei ni gen anf'ang'l i chen Un ternehrnungen' maeh­
Konkurrenz,Arro ganz und t1 .3essertuerei".
te s i e n der Ged anke br e i t , da2 man eine Organi­
Von Se i t en der St ad t wurde niehts unternom­
sationsform be notigte,die das ganze Vorhaben
men,um die Lage der meist jungen und unerfah­
zwar s t r en ge r c e s tal te te, ar.derersei ts aber die
renen Leute zu verbessern,obwo hl oft genug
l<ogl i e hke i t e i.n e r Iden tifizierung sei tens In­
das Be du r f n i s danaeh ge au2ert und dargestellt
teressierter und die Anerkennung der AuBen­
worden ist.Es sah sogar so aus,als ob man
s t e hen den in s i eh barg.So wurde die
13
Initiative Mus i k Wanne-i i cke l e. V. gebr Unde t .
De r Name sollte anz ei g en,d~3 e s hier ni ch t ~ u r
urn rims i ke r geht, sondern um all es,was mi t I·;usik
-macnen,-hbre rr,und al l em was dazwisc hen lie gt,
zu tun hat.D er Or t s name Wann e-E i ckel wurd e ge­
wahlt,weil trot z vieler Aulauf e una Ve r s u che
e i r.e Be z i ehung zu Al t- Herne nich t Etufe:;e bau t
werd en konnte,teil s we s en fehlendem Intere s Ge,
teils we gen fe hlenden Be r Uhr ung spunk t en .
Di e Sa t zung sma is i gen Zi el e d e r Ilv; ze i gen dann
auc h,daB hier jeder angesproc he n ist,der s i ch
f Ur i'i;usi k interessiert; i n Punkt I de r Sa t zun-;
he i rs t e s:
f brderung junger
~u s i k e r :
durc h .3e re i t s t el l en vo n Ubungs r aurn en und
Dbun gsma t e r i a l
- durch cinladung von Hefe r en t en zur Durch­
f Uhrung von Vortra be n Ub e r The or ie , Pr axis
und Ge s c hi cht e ve r s chiedene r Mu s ik a r te n .
- Fbrderung solidari schen Ve rha l te ns der Mu­
si ker untereinander und Abbau von Konk u r ­
r enzverhalte n
- Zu sarnmena rb e i t ;n i t anderen Kbrp e rs chaf t en ,
Or gan is at i on en und Mus ik ini t ia t iven zu r Ve r ­
wirklichung d e r
14
vor g en an ~ t e n
Zwe cke .
:le r [..u s r agen de 'n i t i gk ei t e n s ei t de r GrUndung
war en unter an dere m:
3 Musik works hops,der letzte im Marz dieses
Jahres in de r S t ad t b~ c h e r e i , e i n 0e s am t he r ne r
;::u s i k f e s t i val "Her ne meets \V anne", Veranstal­
t.ung en i m J a,,,l bau 1919 und I 98 0,daneben konnte n
oa s he r drei Iv:us ik r e i i';en au f 2~ e s t e l l t werden,
19 78 mi t der J KS , d an n "lviusik im Monopol" und
j e tz t "Hot-Music".
Ai r glau ben mi t l e rwe i l e den Na chweis erbracht
zu hab en ,d aB durc h ei nen Zus ~fimen schluB ahn ­
li c h Ge si nnter in ei ner I n i t i a t i v e ,~b gl i c hk e i ­
ten der Sel bstbesti mmunG und Sel bs t organ is a ­
t i on , in ~ ez ug au f d as i hr e i ge ne Be zugs f e l d ,
be ste nen.
Ji r hof f en , we i te r e Mi t ge s t a l t e r zu erreichen,
un d c lau ber, i mmer noch an diej eni gen, die aus
unerfi ndlic hen GrUnden noch nicht t atig ge­
~ o rd en sind,und sic h au f die Arbeit anderer
eiiJ. e r se i t s verl as sen,anderer s eits di e s e ab e r
auc h he ft f..; kri tisieren.Die beste i(r i tik ist
2.'u er immer noch, sel ber mi t Hand anzule gen.
AuB e r dem rnbch t en wi r die Empfe hl un g weiterge­
b ell , d~3 s i c h i n all en 3 e r e i ch e n der stadti sch­
en Szene r i e Ini t i a t iven bilde n,die dann ge me i n­
sam ~ a G kulturel l e und politische Bi l d dieser
•
J tac.. t c..:- es t 2.lv e n ko nnt e n Dr. c e i we r c.ou wi r v c I'­
c
D t i dt i ach e~
su c hen , d i e
V e r wQ l t u n~ s apps r a t e
mi t
u n s e re r Ar be i t zu v c r k n u p te n un« zu b eL e b en ,
l HE;
, u s ii, i
s
t
hie r e i. n
s i e i :n pli zi er t
a
s i ch i n 0. 6 1'
~:~ s p e k t 8
z e
in
L
(; :1
e
t
t
z
u er;
~~ c i L
~us am J :, e :, ;:,.r b e i
i ;C11 , bl Lc k e u HiI'
ro.
v-: I' S U Cl i8 1'i ,
s c n a.tt
;~ u
C i IJ.:'"
n c.. e
UD (.l
r
~, e i G pt ':': _L :
e s
xo .n:.: t o nn e
c.LJ. s ,
o
t ;':,i
L .
v
;
i;: u L t
i . ; c
p
o
s
it i
c. e r 3 Lzo\J. t
ZUV 8rS l : J~ : c Li
k urut . .ri e J. ". i t i ac i v c : .uc i .c
wi
oe co
~ :, f l' e n t.Li c h k e i t
Ko.nrnu n i le a t i o n n i
D
5C~nL'
!!i-Service
fiir Azubis uod Schiiler
ch i n di
\I U ' l·; C -l~ i c>.:e l
v
c"Ui ­
o
:::;u­
8 . ,j'.
ur sc ha if e n c o ::;e;i,\::; i
b l e i ucn j un:.. u8;:. :, r 1.i;j t J G0.eli , c;.er
c n
11­
ci c n
i n r a",Gc " l j.d3t u.. ,'> i i.r o z.i c I.e unc e r etu t z t .
lJorK s h o p 1 Si c LJ
Pe t e r H. a be rmehl
Ais SchOler oder Auszubildender hat man die kleinsten EinkOnfte
und darum die grOBten Geldprobleme. Urn damit fertig zu werden, braucht
man den richtigen Durchblick - und deshalb seinen persOnlichen Geld­
berater bei der Sparkasse. Der sagl einem , wie man sein Girokonto richtig
nutzt (das man auch mal uberziehen dart!) , wie man mit ec-Karte und
eurocheques umgeht oder was es mit dem 624-DM-Gesetz auf sich hat
und vieles mehr. Es ist schon eine feine Sache, wenn man jemanden hat,
mit dem man uber aile Geldprobleme offen reden kann.
Der Geldberater: der pers6nliche Service Ihrer Sparkasse .
wenn's um Geld geht ...
Herner Sparkasse
•
5i
15
15 Jahre Rock in Wanne
amerikanischen Superstars vorgaben,
die Zeit von 1971 bis etwa 1977, wo sich
eigenstandige und kreative Rockmusik in
Als ich nach einigen Bieren zugesagt hatte,
Wanne entwickelte, wo man sich von Vor­
etwas Uber die Entwicklung der Rock-Musik
bildern emanzipierte, was sich aber nur
in Wanne-Eickel zu schreiben, nahm ich an,
auf sehr wenige Formationen beschrankte,
daB das wohl nicht wei ter s crvi er-Lg sei:
neben denen sich kaum etwas neues dauer­
Die letzten 12 Jahre war ich ja immer auf
haftes durchsetzen konnte und schlieBlich
dem Laufenden, habe das meiste "live" mit­ erlebt und kenne einen GrcBteil der Wanner
Rockmusiker. Jetzt sitze ich hier, sichte
alte
Zeit~ngsausschnitte
und Fotos, telefo­ die Zeit ab 1977, wo auch die internatio­
nale Musik sich regenerierte und neue
Impuls e bekam, wie etwa durch den Punk
und die New Wave. FUr diese Musikrichtungen
niere, spreche mit "veteranen" und bin mir
konnte sich zwar in Wanne-Eickel keine
gar nicht mehr so s i c h e r , caB ich das alles
Szene entwickeln, aber die Hemmschwelle
einigermaBen vollstandig auf die Reihe kriege.
Trotzdem, einen Versuch ist es wert, selbst
wenn hinterher
D ~ch
einiges fehlt und sich
Ungenauigkeiten einschleichen soli ten.
Ich will die "Geschichte" der VJanne-Eickeler
Rock-Musik, so wie ich sie ab etwa 1967 mit­ erlebt habe, mal in drei Phasen unterteilen}
- die Aera der Beat- und Rockbands Ende der
16
zu musizieren war gesunken.
Der Status Quo heute: Eine anregende Mischung
aus Jung und Alt, Virtuosen und Technikern
neben Leuten, bei denen die reine Spielfreude
vor musikalischen Ferti gkeiten und AnsprUchen
rangiert. Ein guter Zusammenhalt und eine er­
staunliche Kommunikation zwischen Musikern
verschiedener Stilrichtungen und Entwicklungs­
sechziger Jahre (bis etwa 1971) in der mit
stufen. New Wave und Jazz haben gleichberech­
zwei- bis dreijahriger Zeitverzo gerung das
tigt Platz im Rahmen ein und derselben Ver­
kopiert wurde, was die englischen und
anstaltung und 16-Jahrige spielen unbekUmmert
und mi t e i n e r Se l bs t ve rst a n d l ic h k e i t d en
Roc k 'n 'Ro l l , de r die Gene r at ion zW ischen
ihn en und Chu ck Be r ry vo l l ig ve rgesse n l a St.
Was di e Ze i t u nge n no ch 1965 zu ch tig " mo derne
.La z zm u s i k " nann t en, was n ic ht st ube nre i n
sc h ien , vo rgetragen von e in er k lein en Scha r
e x o t isc he r "Pil zkbpfe", be ka m a u c h in Wa nne­
Eic kel se i nen Namen , h ielt Einzug in d ie
Of fe nt l ic hke i t , wu r de hei B di s kuti ert, f a n d
Anha ng e r und Fe in d e : Der "Bea t". Meis t pr i va t ,
a be r auch von au fg e s c h loss e nen He imlei t e r n,
Soz ia la rbe i te r n und vo r a l lem P fa r re r n C!)
NIGHTBIRDS
ge fbrdert , ka m die Be a t- Musik aus den Kel l e r n .
S pe k t aku l a r war en sog en a nnte Be a t-Wett be werb e
Cme ist privat von " Gbn n e rn" f in an zi er t un d
o rga n is ier t) , f u r Bands , d ie auftre ten
wol l t e n , waren s ie ein u numga ng l ic h e s MuB.
Je be s s e r d i e Plaz i e rung,
j e ube rreg iona le r
de r We tt b e wer b, d e st o haufi g er wa re n di e
fo l g enden Auf t ri t t smb g li c hkeit en, dest o
g r oBe r wa r e n di e Sc h l agzei l e n und die Fa n­
ge mei nde n .
Sp e k t a ku l a r war auch d er 1967 bu ndeswei t zu r
Ken ntnis ge nommene Weltreko rd im " Da ue r-B e a t "
z ug u nste n de r Akti on So rge nk i nd , e ingesp ie l t
Maintains
17
von den NIGHTBIRDS in 20 1/4 Stunden. Beat
- noch! - .Peter Frankenfeld bedankte sich
und Aktion Sorgenkind, eine fur diese und die
dann auch artig fur den "Sorgenkind-Beat"
Folgezeit symptomatische Kombination. Ich
der Weltrekord-Halter.
will zwar nicht das Fehlen eines aufrichtiger.
Engagements der damals Beteiligten unter­
Die NIGHTBIRDS waren wohl die exponiertesten
stellen,
Vertreter dieser Phase bis etwa 1969, was
jedoch fiel bei fast allen Gruppen
und Musikern ihr stetes Bemuhen auf, sich in
nicht nur an ihrer Popularitat durch den
der Offentlichkeit und in den Medien als
spektakularen Weltrekord lag. Den Beweis fur
brave, vollwertige Mitglieder der Gesell­
die musikalischen Fahigkeiten der Bandmit­
schaft zu prasentieren, nicht als Rebellen
g l i e d e r traten z.B. Harald Bonsak und Reiner
oder AuEenseiter, sondern als artige Jungs
Henrichs spater bei der BIG BAND der Jungen
von nebenan, die nur einmal in der Woche in
Chorgemeinschaft an eVorlauferin der JKS-BIG
bunten Klamotten auf der Buhne standen und
BAND). 1m Gegensatz zu den NIGHTBIRDS sind
die Haare lediglich als Larmschutz halb uber
Namen wie CRAZY COMBO, LES MARIONETS,
die Ohren tragen. Man legte Wert darauf, die
MAINTAINS oder LE KILTS bald wieder in Ver­
burgerlichen Berufe, Wert- und notfalls auch
gessenheit geraten; und auch an Gruppen wie
Moralvorstellungen anzufuhren. "Streit aus
THE BYONDERS, ROADRUNNE RS und YELLOW RATS
dem Wege gehen", "nicht anecken" wurden zu
erinnert man sich nur, weil dort Leute ihre
zentralen t1ottos von Bands - zeilenlang von
ersten "Gehversuche" machten, die auch heute
der Presse ausgeschlachtet und gutgeheiEen.
noch als Rock- oder Jazzmusiker auf der Buhne
Die Musik und die Haartracht lieEen sich
stehen oder zwischenzeitlich das Bild der
verschmerzen, es waren ja ansonsten nette
Wanner Rockmusik mitgepragt haben, wie etwa
Jungs, die Wanne-Eickeler Beat-Musiker. So
Bernd HeEling von den BYONDERS, der zusammen
etwas wie die Rolling Stones als die "bosen
mit Ulli Engels von den YELLOW RATS 1970 das
Buben" des Showgeschaftes, mit einer eigenen
leider nur kurzlebige aber trotzdem erfolg­
subversiven Identitat, die Burgerschrecks un d
reiche Trio ZAK grundete und spater auch
Beatnicks blieben Wanne-Eickel erspart
noch einmal bei ZERO ZOOM auftauchte. Ulli
18
1\
Abs o l u t el y Fr e e
Enge ls t ro mme lte s ic h Uber ABSOLUTE LY FREE
und a nd e r e ku rze Gastsp ie le (Z ERO ZOOM) hi s
nach Ko ln durc h , wo er l a ng e Ze it mit de m be ­
kannte n Gitarri st e n Al i Cl a ud i i n dessen
SOU L FORM s p i e l t e . Ein Mi t g l i e d de r
ROADRUNNER S war auch J. G. Fr i t z , der heute
bei de r PIE T KRO TE PEE P SHOW das Sax o ph on
blast . Di e Gr u ppe OUR OB SESSI ON , die e rst ­
mali g 1968 in d e n Lokal- Sc h l a g z e i l e n au f ­
tauc hte , s ol lte e i ne e twas l a ng er e und be ­
wegte re Gesc h ic h t e ha ben :
Ker n de r Band war en Oskar Ne uba uer ( git) ,
Gi sber t Hol d ka mp (bass / sp a t e r AB SOLUTE LY
FREE , ZERO ZOOM , PAPA J OE' S ALL STAR BAND
u nd ROCK CIRCU S) , Klau s Ni eh au s , der s pa te r
vom Sc hla g zeug zum Ba s s we ch s el t e ( ATTIC A,
he ute SHAMROCK 3/ 4) un d Willi He l l ma nn
(v oc , g i t ) , dessen S t ati on en bis zu sei ner
Au swand erung nach MUn ch e n 1978 s ich wie ei n
halb e s Le x i ko n Wanne r Roc k -Mus ik l e s en :
:,
OUS OB SESS IO N, ZERO ZOOM, TERRA MOSS , PAP A
JOE ' S ALL STAR BAND , AT TI CA , WILL I AND HIS
HELL MEN und ROCK CI RCUS . Ne benhei noch
di ve rs e Sess io n-G r u ppe n , verst e h t sich .
~
ZERO ZOOM 1
19
/
In den Siebziger Jahren existierte OUR
Repertoire von RICKY und den DESTINATIONS auf
OBSESSION nur noch als loser ZusammenschluB,
gefalligen meiliodiosen Songs auf.
der sich zu einigen - meist lukrativen ­
Auftritten zusammenfand. Auch hier traf man
Ihre instrumentalen Darbietungen rissen nicht
einige alte Bekannte wieder, so z.B. Norbert
zu BegeisterungsstUrmen hin und waren, ver­
HUller und Achim KrEimer, beide bekannt­
Bl i c h e n mit anderen Gitarren-, Trommel- oder
ceworden durch das GEORG GRXWE QUINTETT und
Keyboard-Artisten eher hausbacken. 1m Vorder­
ZERO ZOOM was ihnen, neben der zweifelhaften
grund stand bei ihnen der meist mehrstimmige
Ehre, in Juliane Werdings und JUrgen Marcus' s
und anspruchsvolle Gesang, unterlegt mit
Begleitband spielen zu dUrfen, einen bundes­
glatten gefEilligen Arrangements. Die Zeit von
wei ten Bekanntheitsgrad einbrachte. Heute
RICKY AND THE COUNTAINS begann etwa 1967.
spielen beide Musiker wieder in der DING DON G
1971 habe ich sie aus den Augen verloren.
1969 schickten sich die DESTINATION an, ihre
BAND zusammen.
Nachfolge anzutreten. Die Insider-Szene, die
Angesichts dieser verwirrenden FUlle von
"Progressiven" und "Untergrounds", war ihnen
LEings- und Querverbindungen fEillt es richtig
nicht grUn, verEichtlich wurden sie oft die
leicht, Uber Bands wie RICKY AND THE
"Hanner Bee Gees ll genannt, eine Tatsache, die
COUNTAINS oder DESTINATION zu berichten.
~SSTINATION
Charakteristisch war bei beiden Gruppen, daB
helegte man doch regelmEiBig vordere P1Eitze
ihre Besetzun gen wEihrend der Zeit ihres Be­
bei den Beat-Wettbewerben (nicht nur ich muB
stehens relativ konstant blieben sowie die
heute ehrlich zugeben, daB ich damals ab und
Art ihrer Musik, die man heute wohl als
7U
"Soft-Rock" bezeichnen konnte. WEihrend bei
und die Gruppe gar nicht mal
einigen der vorgenannten Bands Rhythm and
f'a n d ) •
jedoch kaum zu irritieren schien,
verstohlen in Destination-Konzerte ging
soooo schlecht
Blues-EinflUsse (Rolling Stones, Jeff Beck)
dominierten, sich die Mods-Musik wieder­
Canz anders waren das ABSOLUTELY FREE, die
spiegelte (Who, Small Faces ), baute sich das
auch etwa ab 1969 ihr Unwesen trieben. Wenn
20
es jemals so e t was wie eine "Scene-Band" oder
ei ne II Ku 1 t-Band" in Wanne-E icke 1 gege ben
S pa B , unsere freude und un sere Bewegung. Gut,
hatte, dann waren sie es. Eine "Super-Gruppe"
ellen-Band (obwohl sie alle aus verschiedenen
(fUr damalige Verhaltnisse) waren sie allemal:
Richtungen kamen), aber man versetze
sie waren eher eine SchUler- oder Intellektu­
sich
einmal zurUck:
Ulli Engels und Gisbert Holdkamp waren als
Musiker bereits hinreichend bekannt, Peter
'"
Gr z a n (man kennt ihn heute als PIET KROTE)
he g a n n , s i c h als Happening- und Actions­
~U n s t ler
7.U
(wie das damals hieB) einen Namen
machen, ohne Referenzen war bis dato
lediglich der 16-jahrige Gitarrist Norbert
MUller.
Auc h nach Wanne-Eickel schwappten die Aus­
laufer der Studentenrunruhen in den Metro­
po l e n und mit der Ublichen Zeitverzogerung
nisteten sich auch APO- und SDS-Parolen in
den Kopfen der widerspenstigen SchUler ein.
Am Gymnasium Eickel "amtierten" linke
SchUlersprecher, eine unbequeme und unflatige
SchUlerzeitung (SOS) schien dem Chaos Vor­
Der Bandname, ein Songtitel von frank Zappa,
ua r gleichzeitig Motto der Gruppe: Gewohnte
S t ~u k t u r e n
aufbrechen, mit dem Medium Musik
trieb zu leisten nach all den vertraumten
Jahren. Streiks waren angesagt und wir
schreckten selbst nicht vor einem Demonstra­
freier umgehen, nicht zuletzt ein Verdienst
tions-Marsch zum Wanner Rathaus zurUck, urn
Gr z a n ' s , der die Auftritte der Band stellen­
unseren forderungen Nachdruck zu verleihen.
weise zu Happenings ausgestaltete. Weder die
ABSOLUTELY fREE hing meist mitten drin, be­
Auswahl des Repertoires noch die Prasentation
teiligte sich an feten und Aktionen, provo­
verleugneten Zappa-Inspirationen. Wo andere
zierte, verspottete und riB mit, war einfach
Gruppen ihr Image pflegten, einen Stil oder
aus der Szene und den Ereignissen nicht weg­
einen besonderenPfiff vorgaukelten, urn sich
zudenken.
von der - vermeintlichen - grauen Masse ab­
ABSOLUTELY fREE erlebte die 70-er Jahre
zuheben, setzte ABSOLUTELY fREE das urn, "was
leider nur noch ansatzweise, aber wichtige
Sache war", unsere Wut, unseren Spott, unseren
I~pulse
waren gesetzt. Mehr und rnehr Rock­
21
N
N
cr•
It
~
,
IS
lit
...
J
§
•
I
•
(i
f\)
~
I:
w
~
N
W
,
f
t,
f
f'l
•
Mus iker begannen, s ich von ihr e n ang lo ­
Di e Ver a n s t al t u ng " POBL UE JAM" im Februa r
amer ikanischen Vorb i ldern zu losen . Eigen e
197 0, das wohl bis lang groBte Konzert ­
Kompos it ionen nahmen groB eren Raum e in und
Ere ign is i n Wanne - Eicke l - zugunsten de r
de r Tr e nd z ur Prasentat ion so listische r
Akt ion Sorgenkind , natUr l ich (siehe oben) .
Fahi gk ei t e n hi el t a u c h in Wan ne - Eicke l Ei n z ug.
Stwas Ungeheuer liches war gesche hen :
Noch war die mus ika l isc he Bas is de r meisten
Der sta6tische Saa lbau, bis lang nur Kulisse
Bands de r z um "R oc k " weitere ntwic ke lte " Be a t'''
f Ur e in Frack - und Ga la -Szenario, offnete
sow ie der
sein Pforten f Ur Rockmusiker und mindstens
Blue ~
de r mal gerade wieder e ines
seine r Rev iva ls hatte . Vermehrt ko n nte ma n
eben so " s u s pe k t e" juge nd lic he Zusc ha uer . Die
aber auch " Und er g r o u nd"- ode r Jazz - Ei n f lUsse
Zeitu nge n sprachen z wa r n och von einem "Beat ­
horen . Mi t den Ha ar e n der Mus ike r wurden a uch
'<onzert ", aber die u be r 500 Besuc her waren
d ie StUcke la ng er, neue " So u nd s" wurden p ro ­
sich darUber i m k laren , daB diese Musik
b ier t , lange so l ist isc he Imp rov isat ionen be ­
Mitt lerweile der Vergangenheit angeho rte .
s timm ten den St i l man c her Bands u nd d ie
Zwar traten mit den NIGHTBIRDS , OUR OBSESSION
e rs ten Gruppen wag ten sic h a n die Syn th e s
und den DEST INATION noch ehema lige Vert rete r
von Jazz und Rock .
dieser Musikr ichtung auf , doch auch i hr St il
hatte sich s c h o n g roBtentei ls dem Ze Lt g e s c hma c k
Das t rad it ione l le I n s t r ume n t ari um (Gitarren,
a ng e pafs t
,
Bass, Sch lagzeug) wurde e rwe ite rt , Blaser
u nd Keyboardsp ie ler hi el t e n Einzug in die
Ne be n diesen Bands und der BIG BAND der
Rockszene . Sti l istische Einf lUsse von Gruppen
Jungen Chorgeme inschaft ta uc h te n auf diesem
wie Blodwyn Pi g, Wa rm Dust und Chi c a g o lieBen
Konzert neue F or ma ti on en au f , die als Lokal­
sich ni ch t l e u gn e n, d ie " z wei t e Ph a s e " der
sensat ion ga lten (Z AK) ode r s ic h anschickten,
Wann e-Ei c kel er Rock -Mus ik ha t t e be r e its be ­
das zu werden, was f Ur die nac hst en 10 Jahre
go n nen . Der Uberga ng wa r naht los, ab e r e in
Bestand haben
zen tra les Er e i g ni s so l lte den Wendepunkt
stab fUr den Entwicklungsstand Wanne r Roc k­
deu t l ich dokument ie ren :
musik werden so llte (ZERO ZOOM) .
(SATC~E 'S
CANE) und no ch MaB­
23
Di e bereits erwahnt en Bernd He5l i ng und Ul i
Eng els f or mi e r t e n mit Lerr y Borsb oom (Bas s)
a l s Tri o , wa s a n s ic h sc ho n Avantgar de ­
Ch a ra k t e r hatt e ( s . Ni c e), mi t de r hol lan ­
d i sc h en Staats bur g er s ch af t des Ba s sist en und
s e i ne r e he mali g en " Cub y and th e Bl iz za rds " ­
Zuge ho r ig ke i t noch er hebliche re Brisa n z
b e k a~ .
Ge sc h ic k t e PR-Arbei t t a t ihr Ubri g es :
Au s Le slie s, Verz err en un d Eff ekt g e raten wurd e
de r neue " Fl y in g- So un d" , ihr herau sge k e h r tes
" Pr ofi- Tum" h o b d ie Erwa rt ungen . Das mus ika ­
l i sc h Geb oten e k onn te j ed o ch a uc h Sk e p t i k e r
ZERO ZOOM 2
u berzeugen u n d e s war schade , da5 d i ese For­ ma tion nur ein e so ku r z e Le ben sdau e r hatte .
ZERO ZOOM setz t e da and e r e Ma 5 sta be : Zwa r
ve rze ic h ne t e man auc h h ie r e ine n sp e kta k u l a re n
Ei ns t a n d , k onnte man doc h mit Ha r al d Dau und
de m e r s t 14- j a h ri g e n "Unikum " Achim Kra me r
a l s e rst e Gr upp e im Ruhrgeb iet z wei Sch lag ­
z e uge r au fb iet en , je doc h so l lte di ese Band
l ang e r Bestan d ha be n als ZAK und f u r d i e
na c hs t e n 10 J ah r e " Dr u c hg a ng s s t a t i on" f ur
e t l i c h e h e u t e ren omm i ert e Wann e - Ei ck e le r
J a zz e r und Rocker wer de n . Ihr S t i l war i m
e xpe r i mente l len Rock angesiedel t , au ch sc ho n
dama ls mit e in er merkli ch en Ten de n z zu m Ja zz ,
ZERO ZOOM 5
24
d i e i m Lauf e de r Ja hr e ei n immer star ker e s
Hor st Gr a b osch (Tr ompete ). Nor bert MUller
Obe rgew ich t bekamen, b is s ich dann d ie heute
f or mi ert e nac h Zwa ngs i n t e r mezzo (Bund e swehr )
~ekannt en
ZE RO ZOOM wi e de r s t arke r z u ro ck igen
und etli ch en Ses s io n- Gr upp e n unter de m alten
und b l u es ige n Gru n ds tru k ture n zuwa nd te n .
Namen ZERO ZOO M ne u. Mit da be i war en nun d r e i
Ne be n d en be iden Tr ommlern s pie l t e n 197 0
Gr Und u ngsm i t g l ie d e r vo n PET DOD GE: Peter
no c h Be r nd HeEling, Gis ber t Ho l d ka mp u n d
Ha be r me h l, J oe HaniE ( Bass) un d Di et mar
No rber t MU l le r be i ZERO ZOOM mi t . Ebe n s o
Wi tzke (Sch l ag ze ug ) , de r 1978 vo n Hu bert
wi e d i e Schrei bweis e d e r Ba n d s ic h a nd e r t e
Hei drich und 19 7 9 von J en s Bl ome e rse t z t
(Zoo m mal mi t 2 , 3 ode r 4 " 0" ) wechs e l t en
wu rd e .
die Bes e tzu ng e n . Neb en Nor bert MUll er , der
s o z i eml ic h a l l e S ta t ione n de r ZOOMS Ube r ­
Doch von den n e ue n Ent wi ck lun g en wie d er
lebt e, gaben sich unt er an derem fol gende
z u r Uck zu de n Anfan gen der 70-e r J ah re. Den
I
~
us ike r d 0 r t e in S t ell d i c h e-i n :
I mp u ls en des POB LUEJ AM (Ubr ige ns e in KUr z el
fUr POP, BLUES und JAM-S e s sion ) un d de r
Ge or g Grawe (Pi an o ), S ieg frie d Ga h l (Sa x . ,
we ni g e r beach te ten Er ei gni s se a m Ra nd der
r~ l a r i ne t t e) ,
Of f en t l i c h k e i t , fol gt e zun ach st e i n Gr Un­
der mit d e m i nz wisc h e n zu Sa x
u nd F15 te ge wec hse l te n Haral d Da u e i ne ze i t ­
l ang di e
~e h l
Bl~ser- Sekti on
dun g sb o om b ei d e n Roc kb an d s.
bildete, Peter Haber­
(Bass, spa t e r Gi ta r re) , Peter Gr za n
Konn te n ber ei t s be s t ehen de Gr uppe n wie
(G e sa ng) , de r bei vereinz elten Gi g s einspr ang,
SATCHE l S CANE und DE STINATION wei t e r e n Auf­ sow ie J och en Br 5 c ker (B ass), de r Gis be r t
tri eb ge wi n ne n , so f ormi er t en s ic h in Ke l le r n ,
Hold ka mp ab 15 s te . Di e Gr uppe wan dte s ic h
Bunkern un d Schulraum en neue Gruppen:
i mmer we i ter dem J azz z u, u nd na ch dem Au s­
TER RA MOSS, v on Achim Kr3m e r und den Ge­
sch eide n Nor bert MUl l ers nannte s i c h d i e
br Ud e r n Buntro c k (M artin - Bas s/Klaus ­
Gru pp e 197 4 in GEO RG GRAWE QU INT ETT um . Mit
Gi t . , Gesa ng) a ls Tri o geg r Unde t , spa te r
nab e i wa ren ne be n Geo rg Gr awe n oc h Achim
mi t Haral d Da u zum Qua r t e t t erweitert und
v ra mer , Har a ld Dau , J o c hen Br5ck e r sowi e
1971 ve rstar k t mi t Wi l l i Hellmann (G i t . ,
25
Gesang ). Neben TERRA MOSS, die in dieser
5- ko pf ige n Be s e t z ung im Rahmen eines Kultur­
n us t a us c h es der Jungen Chorgemeinschaft eine
Pi n nl a nd - To ur ne e absolvierten, tauchten in
de n Jahren 1971 bis 1973 einige Gr uppe n auf,
d ie sic h l eider - o de r z.T. auch g l Uc k l i ch e r ­
wei s e - als nur kurzlebig erwiesen:
z . B. die PATENT FASTENERS mit dem Gitarriste n
Gi no Delli Carri, der Ende der 70-er bei
~ E P H Y R ZW
O spielte, die SMUB (Bums rUckwart s)
~it der Novitat einer Sangerin in einer
Wa nne r Roc kb a nd (Christine Sedlak ) ode r die
PET DODGE, be i denen neben Dietmar Witzke
(spater ZERO ZOOM, ATTICA, ROCK CIRCUS, JA ZZ­
UND BLUE S TRIO WANNE ) auch Peter Habermehl
und J oe Hani B mitspielten, die beide Uber
ZERO ZOOM z ur PIET KROTE PEEP SHOW kamen,
wob ei Hani B als Gitarrist auch PAPA' S ALL
STA R BAND und ROC K CIRCUS ve r s t a r kt e .
Ne be n di e s en Gruppen g a b es e t l i ch e "Na men­
lo s e" und vo l l ig ver gessene, die meist mit
ein ode r zwei Auftritten als Schulb ands,
Ver eins bands od e r Geme i nde ba nd s an die Offent­
lichkeit tr aten. Sicherlich sind einige au ch
heute noch Thema von Biertischgesprachen,
26
spielten doch bei i hnen au ch Leute mit, die
man heute ils Mit gli eder bek a nn t e r Gr uppen
. ke nn t , so z.8. Norbert Sollba ch und Heiner
Wroblowski (beide NEW SET MUSIC ), Ernst
Kamann (INVADER ), In g o Marmulla (ROOT,
SPO NTAN, DI NG DO NG BAND) , Ma n f re d Lins (ex
PI ET KROTE , JAZZ UND BLUES TRI O WAN NE, DING
DONG BAND ) oder Gerhard Behren s (DIERK DENGEL
EXPERIENCE ) um nur eini ge her aus zugr~ifen.
1m Gegensatz zu den 60- er J ahren, wo die
Gr u ppe n (unterstUt zt a uch dur c h die Pra ktiken
von " Beat-Wett bewer b"-V eranst altern ) meist
in Konkurrenz z ue i na nde r lebten, wurde die
Szene in den 70-ern vi elschic hti ger und
transparenter:
Die Musiker der ein z eln en Grup pen hatten mehr
Kon t a k t zueinander, man "tau s chte" Mus i ke r
aus und lebte in imm er we c hs el nde n Formationen
seine musikalisc hen BedU r f ni s s e aus. Diese
Entwicklung nur dem s ic h wand elnden Z e i t g~ i s t
z uz us c h r e i be n , ware zu e i n f ach :
Andere Entwicklungen und Einri chtun gen
schlugen sich auch bei den Musikern, deren
Kommu n i ka t io n untereinander und mit den
" Kons umen t e n " n i e de r . \JJaren e s auf de r
einen Seite Aktionen und "Happenings" ( z . B.
in der Volkshochschule oder am Buschmannshof),
so forderten auf der anderen Seite Einrich­
tungen wie der HALBE HAHN (gegrUndet als
Jugend- und Drogenberatungsstelle, in seiner
Funktion aber eher Jugendteff und Jugend­
zentrum) oder - bei schonem Wetter - der
zentrale Samstags-Treff auf der Wiese am
~uschmannshof
(heute zugepflastert) den Zu­
sammenhalt, die Kommuriikation und den Er­
fahrungsaustausch. Gerade der HALBE HAHN
lieferte wichtige Impulse fUr zukUnftige
Entwicklungen, erkannte man doch in der ge­
ZEPHYR
meinsamen Arbeit und intensiven Kommunikation,
daB das Aufhrechen verkalkter Strukturen, die
Schaffung einer eiger.En Kulturszene nur im
gemeinsamen solidarischen Handeln moglich
ist. Zwar schien die Energie der Beteiligten
und Betroffenen nach der zwangsweisen
SchlieBung des HALBEN HAHN 1974 zu ver­
puffen, doch zeigte sich bald, daB die in
langen Nachten gemeinsam diskutierten Ge­
danken, WUnsche und Probleme aufgegriffen
und in Projekte, Aktionen und kontinuier­
liche Arbeit umgesetzt werden konnten. Greif­
bare Resultate waren z.B. die "CLUPP ZUPP"­
Aktion, wo sich 1974 die bekanntesten Wanner
Rock-Musiker zu einer Monster-Session auf der
PET DODGE
27
HauptstraBe zusammenfanden, urn ihrer For­
derung nach einem zentralen Treff- und Anlauf­
punkt fUr Kulturinteressierte, -schaffende,
Jugendliche und Junggebliebene Ausdruck zu
verleihen.
Ahnlich die GrUndung von "WUNST" 1976, wobei
versucht wurde, alternative Kultur in Ton,
Bild und Wort in valliger Eigenregie zu ge­
stalten und zu veraffentlichen und schlieB­
lich 1977 die GrUndung der INITIATIVE MUSIK,
als einen ZusammenschluB von Musikern und
Musik-Interessierten, die als Ansatz einer
kontinuierlichen alternativen kulturellen
Arbeit in Wanne-Eickel (und auch Herne) ge­
sehen werden muB.
An der GrUndung der Initiative waren haupt­
sachlich Musiker aus dem Bereich des Jazz,
Jazz-Rocker oder Avantgarde-Rock beteiligt
(man mage mir diese Klassifizierungen einmal
verzeihen). Diese Tatsache war nicht ver­
wunderlich, hatte sich doch ab 1973 die
eigentliche Rock-Szene kaum weiterentwickelt.
/
nuierlichen Bekanntsheitsgrad in Wanne-~ickel
.
/
halten konnten, fast ausnahmslos von alten
I
Bekannten der Szene gegrUndet. Neben Jder
•
I
DIERK DENGEL EXPERIENCE laBt sich hier haupt­
sachlich ROCK CIRCUS nennen, eine Gruppe, die
sich aus ehemaligen Mitgliedern von OUR
OBSESSION und PET DODGE zusammensetzte. Nach
einem langeren, nicht umwerfend erfolgreichen
Bestehen der .Ba nd erfolgte durch den Wieder­
bzw. Neuzugang von Klaus Niehaus, Ingo Mar­
~ u l l a sowie einer Blasersektion, die aus
J.G. Fritz, Ulli Blomann und Horst Grabosch
bestand, eine musikalische Neuorientierung,
die jedoch lediglich in einem einzigen Konzert
unter dem Band-Namen ATTICA Ausdruck fand.
Immerhin bffnete dieses Konzert wieder die
TUren zu dem mittlerweile renovierten Saalbau
an der WilhelmstraBe.
Ansatzweise lieBen sich jedoch auch neue Ent­
wicklungen verzeichnen, wenn auch der
Ein~
druck entstand, daB der musikalische Nachwuchs
eher schUch tern und zaghaft an die Offent­
DaB es zwischen 1973 und 1977 keine Rockmusi k
lichkeit trat, so etwa die KOPPENHAGENS
(Bernd und Achim Koppenhagen - Gesang,
gab, solI damit nicht gesagt sein, jedoch
waren die wenigen Gruppen, die einen konti­
akustische Gitarre / Gregor Herberhold ­
Gitarre) oder Uli Haage (Gesang, Gitarre),
28
die auf einem 2-tagigen selbstorganisierten
Ko nz e r t neben namhaften Vertretern der Wanner
Jazz- und Rockszene 1974 in der Lutherkirche
ihr DebUt gaben. Obwohl ihr Musikstil und
die akustische Instrumentierung wahrend der
zurUckliegenden Jahre in Wanne-Eickel kaum
gespielt wurde (trotz der groBen Popularitat
ihrer "Vorbilder" wie Donovan, Ralph McTell
oderCat Stevens) und obwohl die Wann~ Szene
ihr BedUrfnis nach akustischer Musik deutlich
artikulierte, verschwanden die KOPPENHAGENS
bald wieder in der "Versenkung'l (Bernd Koppen­
hagen spater bei ZEPHYR ZWO). Uli Haage for­
mierte spater mit Dietmar Witzke, Peter Haber­
mehl, Theo SchlUter (Piano) und Mani Lins
(Bass) die Gruppe EPSILOON und konnte unter
Beweis stellen, daB man sie durchaus als Aus­
nahmeerscheinung der Wanner Musikszene be­
zeichnen konnte, gelang es ihr doch als
erste Frau, eigene musikalische Ideen sowohl
alleine als auch im Rahmen einer Band umzu­
setzen.
nicht durch geschlossene musikalische Kon­
ze pte Ub e r-z'eug e n ,
Die Szene in den Mit-Siebziger-Jahren schien
den Charakter eines permanenten StUckwerks zu
haben, nimmt man einmal Gruppen wie ZERO ZOOM
oder das GEORG GRAWE QUINTETT aus. Was sich
international in sterilen Erfolgskonzepten
von Gruppen die Genesis, Yes oder Supertramp
niederschlug, die permanente Wiederholung und
Perfektionierung des einmal Erreichten, die
Furcht, etwas neues zu akzeptieren, das Fehlen
von Gruppen, die es wagen wUrden, auf einem
nicht so perfekten Niveau wie die etablierten
Musiker zu spielen, fand man auch in Wanne­
Eickel. Eine beangstigende Barriere schien
sich aufgebaut zu haben, auf der einen Seite
die BUhnenveteranen mit ihren instrumentalen
und technischen Fahigkeiten, die man von Zeit
zu Zeit noch auf Wannes BUhnen bewundern
konnte, und auf der anderen Seite die groBe
Zahl von Leuten, die sich mit ihren ersten
Gi t a r r e na kk o r de n oder Trommelwirbeln ab­
Leider konnte, ebenso wie EPSILOON, keine
andere Gruppe, die in dieser Phase gegrUndet
wurde, auf ein langeres Bestehen verweisen,
oder wenn dies - personell - der Fall war,
Die Hemmschwelle, eigene Musik zu
r:1 a c h e n und sie in die Offentlichkeit zu
bringen, war erschreckend gestiegen, ver­
gleicht man einmal den Standard, den sich
mu h t e n ,
29
Wanner Gruppen in den 60-er Jahren gesetzt
hatten.
Es wird wahrscheinlich nie ganz zu ergrUnden
sein, ob es sich auf die Innovation der
internationalen Rockmusik oder auf einen
"kollektiven Zufall" zurUckfUhren laBt, daB
ca. 1977 in Wanne-Eickel ein Boom begann, der
etliche neue Gruppen emporschwemmte. So z.B.
die Hard-Rock-Formation STARGAZER oder die
Gruppe ZEPHIR, die sich allerdings an tradier­
ten Klangmustern orientierte.
FUr eine kommunikative Struktur im Bereich
der Wanner Rock-Musik spricht auch die Tat­
sache, daB die "Newcomer"-Gruppen die ZEPHIR
Seite an Seite mit " altgestandenen" Musikern
auf g e me i ns a me n Konzerten zu sehen waren und
vielfach auch UnterstUtzung erhielten, die
Uber die rein technischen Belange hinaus­
gingen.
Wahrend im "Nachbarstadtteil" Herne 1
METAMORPHOSIS als kompromiBlose Rhytm and
Blues-Combo von sich reden machte, konnten
in Wanne-Eickel sogar Gruppen wie LARRY es
sich erlauben, vollig holzernen Rock'n'R oll
30
ohne groBartige musikalische Qualifikation
einem in erster Linie tanzwilligen Publikum
.z u prasentieren. Die Phalanx der Solisten,
Techniker und Perfektionisten war aufge­
brochen, die Szene wurde bunter und fUr viele
wieder interessanter.
' 1i t
der Belegung der Konzert-Szenerie d ur c h
'fe r a ns t a l t u ng e n wie "Herne meets Wanne",
"Musik im Monopol" oder "Musik und Bilder"
(auch hier gingen viele Impulse wieder von
den Jazzern und der Initiative Musik aus)
Gr Unde t e n sich neue Gruppen:
:1a 1 mi t der In ten t ion, Al t bekann tes neu au f­
z u l eg e n (INVADER, VIRGIL, ROCKHEADS), mal Uffi
eigene musikalische Ideen umzusetzen (ZEPHYR
7,WO, VORGRUPPE), urn nur einige z u nennen.
Aber auch die alten zogen die Rock'n'Roll­
Schuhe noch einmal an: Was als Party-Gag auf
einer Hochzeitsfeier begonnen hatte, etablier­
te sich mittlerweile zum musikalischen Haupt­
export und Spitzenverdiener in Wanne-Eickel,
die PIET KROTE PEEP SHOW, urs prUnglich her­
vorgegangen aus der DIERK DENGEL EXPERIENCE
plus J.G. Fritz und Peter "Krote" Grzan,
heute bestehend aus den beiden letztgenannter
plus ZERO ZOOM als Begleitgruppe. ZERO ZOOM?
Satzung der Initiative Musik Wanne-Eickel e.V.•
§ 1
Nach dem Ausscheiden Norbert MUllers wurde
diese Gruppe Anfang 198 0 aufgelost . Ein Ka­
pite l Wanner Rockmusik ad acta gelegt ? Mit ­
Name, Sitz, Rechtsform, Zweck
Der Verein "Initiative Musik Wanne-Eickel - Verein
zur- Forderung kreati ver Musik - e. V.II mit Si tz in
nichten !
4690 Her n e 2 verfolgt ausschlieBlich und unmittel­
bar gem ei nnlit zi ge Zwecke im Sinne des § 52 der Ab­
ZERO ZOOM feiert frohliche Urstand, d iesmal
ga benor dhung und zwar insbesondere durch die For­
derung der Kunst;
mit Peter Habermehl, Jen s Blome , Dietmar
- Forderung Junger Musiker:
Witzke , Joe Han i E und Andreas Rommelfanger
(SHAMROCK 3/4) , wahrend s i c h Norbert MUller
wieder seinen a'l ten "Spielkameraden " Ac hi m
Kramer und Manfred Lins zugewandt hat , mit
denen e r d ie DING DONG BAND grUndete . Mit ­
glieder von ZEPHYR ZWO, ROCKHE ADS und LARRY
fanden sich zu der Blues -Revival -Gruppe
GUN TRAM LEUCHTKAFER zusammen, die alten Mit ­
g l i e d e r von ST ARGAZER proben wieder zusammen
und a lles i st s o schon in Bewegung , daE e ine
Neuauflage der NIG HTBIRDS oder e ine Fus ion
- Forderung des solidarischen Verhaltens der Musiker
untereinander und .A.bbau von Konkurrenzverhalten
von VORGRUPPE und der PIET KROTE PEEP S HOW
gar nicht mehr so abwegig erscheint . We r
- Zusammenarbeit mit anderen Korperschaften, Organi ­
sationen und Musikerinitiativen zur Verwirklichung
der vorgenannten Zwecke.
§ 2 Gerlnne
we iE, wie der Stand der Di nge ist, wenn
diese r Ar t i ke l gedruckt vorliegt. . .. i c h
will ke ine Pr og nos e n wagen . Ach so, bevor
i c h e s ganz vergesse , ich habe mittlerwe i le
auch mal wieder eine neue Band
\10 1 fg ang Be r k e
- durch Bereitstellen von Ubungsraumen und
Ubungsmaterial
- durch Einladung von. Referenten zur Durch­
flihrung von Vortragen Uber Theorie, Praxis,
und Geschichte verschiedener Musikarten,
- Durchflihrung kultureller Veranstaltungen
- Anmieten eines in Herne zentral gelegenen Raumes
zur kontinuierlichen Einrichtung eines Ubungs­
raumes und Treffpunktes fUr Musiker und Interes­
sierte in. Verbindung mit einer Informations- und
Kontaktzentrale.
.
Et wai ge Gewinne dlirfen nur fUr die SatzungsmaBigen
Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten
keine Gewinnabteile und in ihrer Eigenschaft als Mit­
glieder auch keine sonstigen Zuwendungen aus Mitteln
des Vereins.
31
§ 3
VergUtungen,
Verwa~tungsausgaben
§ 6
Es dar! keine Person durch Verwaltungsausgaben, die
den Zwecken des Vereins fremd sind, oder durch un­
verhaltnismaBig hohe VergUtungen begUnstigt werden.
den.
2' Uber die Frage, ob Bei trage erhoben werden sollen,
und tiber deren Hohe entscheidet die Mitglieder­
versammlung.
§ 4
Satzungsanderungen
BeschlUsse Uber Satzungsanderungen und tiber Auflo­
sung des Vereins sind dem zustandigen Finanzamt mit­
zuteilen. Satzungsanderungen, welche den in § 1 be­
zeichneten gemeinntitzigen Zweck betreffen, bedtirfen
der Einwilligung des zustandigen Finanzamtes.
§ 5 Mi tgli edschaft
1 Mitglied des Vereins kann jede juristische und
natUrliche Person werden, die bereit ist, die
Ziele des Vereins aktiv zu uterstUtzen. DeT An­
trag auf Mitgliedschaft ist schriftlich zu stel­
len.
2 Uber die Mitgliedschaft entscheidet der Vorstand
3 Die Mitgliedschaft endet durch TOd, Austritt
oder AusschluB.
4 Der AusschluB muB schriftlich erklart werden. Er
kann nur unter Einhaltung einer 14-tagigen Frist
zum Ende des laufenden Kalenderjahres erfolgen.
5 Den AusschluB kann der Vorstand wegen Schadi gung
der Vereinsinteressen aussprechen.
6 Entscheidungen gemaB Absatz 2 und 5 werden 14
Tage nach Bekanntgabe gUltig, sofern kein Ein­
'.
spruch erfolgt~ Einspruch kann jedes Mitglied
erheben •. In diesem FaIle entscheidet die Mit­
gliederversammlung endgUltig.
32
Beitrage
Von den Mitgliedern konnen Beitrage erhoben wer­
§ 7
Organe
Organe des Vereins sind die Mitgliederv.ersammlung
und der Vorstand.
§ 8
Mitgliederversammlung
Die Mitgliederversammlung ist das hochste Organ.
2 AUfgaben der Mitgliederversammlung sind:
a)
b)
c)
d)
e)
f)
g)
Entgegennahme des Jahresberichts
Wahl und Abwahl des Vorstandes
Entlastung des Vorstandes
Wahl und Abwahl der Revisoren
Festsetzung der M±tgliedsbeitrage
BeschluBfassung tiber Satzungsanderungen
die ihr sonst durch die Satzung zugewiesenen
Aufgaben.
3 Die ordentliche Hi tgliederversammlung solI min­
destens einmal jahrlich stattfinden. Sie nrd
vom Vorstand mit einer Frist von 14 Tagan schrift­
lich einberufen.
4 Die Mitgliederversammlung ist beschluBfahig, wenn
1/3 der Mitglieder anwesend ist. Die anwesenden.
wahlen einen Versammlungsleiter und einen Proto­
kollftih:eer.
5 Die Mitgliederversammlung entscheidet mit ein­
facher Mehrheit der Erschienenen. Satzungsan­
derungen, die Abwahl des Vorstandes und der Be­
schluB, den Verein aUfzulosen, bedtirfen einer
3/4 Mehrheit der erschienenen Mitglieder.
gabe Einspruch erheben. Die Mitgliederversamm­
6 Uber die BeschlUsse der Mitgliederversaamlung
lung entscheidet dann
~ndgUl tig •.
ist ein BeschluBprotokoll anzufertigen. Be­
§ 10
schlUsse werden yom Versammlungsleiter beurkundet.
Zur Erledigung spezieller AUfgaben konnen yom Vor-:
7 AuBerordentliche Mitgliederversammlungen konnen
yom Vorstand jederzeit einberufen werden und
Beauftragte
stand Beauftragte bestellt werden. Ihre Rechte und
sind von ihm einzuberufen, wenn 1/10 der Mit­
Pflichten werden. yom Vorstand in einer Geschafts­
anweisung niedergelegt.
glie.der, mindestens aber 6, dies schriftlich
§ 11
unter Angabe der zu behandelnden Pukte verlangt.
§ 9 Vorstand
1 Den Vorstand bilden der 1. Vorsitzende, der 2.
Vorsitzende, der gleichzeitig dessen Vertreter
ist, sowie 3 Beisi tzer.
2 Der Vorstand wird fUr ein Jahr gewahlt. ER fUhrt
die leschafte bis zur Wahl eines neuen Vorstands.
3 Der Vorstand nach §26 BGB ist der 1. Vorsitzende.
4 Der Vorstand Ls t beschluBfahig, wenn mehr als
AUflosung
Bei AUfhebung oder Auflosung des Vereins oder
bei Wegfall seines bisherigen Zwecks, fallt
das Vereinsvermogen an den "Verein zur Forderung
sozial benachteiligter Kinder e.V." , das er un­
mittelbar und ausschlieBlich fUr gemeinnUtzige
oder mildtatige Zwecke verwenden darf.
2 BeschlUsse Uber die Auflosung sind dem zustan­
digen Finanzamt anzuzeigen.
die Halfte seiner Mitglieder anwesend ist. Da­
runter muB eich der 1. oder 2. Vorsitzende be­
finden, der die Vorstandssitzung leitet und die
BeschlUsse beurkundet. FUr die Sitzung wahlen
die Anwesenden einen ProtokollfUhrer.
5 BeschlUsse werden mit einfacher Mehrheit gefaBt.
Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des
1. bZ1J 2. Vorsitzenden.
6 Gegen Entscheidungen des Vorstands, soweit sie
nicht aufgrund eines Beschlusses der Mitglieder­
versammlung zustande karnen,die den Zweck de s Ver"/!'
eins und seine Aufgaben betreffen, kann jedes
Mitglied innerhalb von 14 Tagen nach Bekannt­
6eSeNN~
(j~.90
4690~1
7JtL 02323/43635
33
Ei-Service
fiir Azubis uod Schiiler
unl
une
ruo,ne~ ',er
~TI: 24
1m Ausschank:
"nibn s;e~et pits
iserlbner pitsener
seJ,tbsser att
Ais SchOler oder Auszubildender hat man die kleinsten EinkOnfte
und darum die gr06ten Geldprobleme. Urn damit fertig zu werden, braucht
man den richtigen Durchblick - und deshalb seinen persOnlichen Geld­
berater bei der Sparkasse. Der sagt einem, wie man sein Girokonto richtig
nutzt (das man auch mal Oberziehen dart!), wie man mit ec-Karte und
eurocheques umgeht oder was es mit dem 624-DM-Gesetz auf slch hat
und vleles mehr. Es ist schon eine felne Sache, wenn man jemanden hat,
mit dem man Ober aile Geldprobleme offen reden kann.
Der Geldberater: der pers6nliche Service Ihrer Sparkasse.
wenn's um Geld geht . . .
Herner Sparkasse
..
34
INH:KARIN BUCHHOlD
Tel. it- II 33
•
51
Das istdie
PORST
motorpocket
401.
Die kostet nur
145,­
Sie hat ein Fixfoeus-Obiektiv
1:5,6/25 mm.
Damit konRen
Sieganz scharfe
Bilder machen,
von 1,2 m bis
unendlich.
Sie hatein
Batteriefach.
lwei 1,5 V BoI­
terien sorgen
dafiir, daB der
Motor den Film
einwandfrei
transportiert.
"0
Sie hat einen
Sucher mit
einem Leucht­
rahmen, der
Ihnen hilft, den
Bildausschnitt
festzulegen.
AuBerdem paBt
eine rote Kon
trolleuchte auf,
daB Sie nicht
unterbelichten.
I
Sie hat einen
lentralschalter.
Erhat 3 Funk­
tionen:
1. Motor ein­
und ausschalten.
2. Bei 'Aus'
den AuslOser
verriegeln.
3. Blende ein­
stellen.
Sie hat einen
Motor, der den
Film so schnell
weitertransportiert, daB Sie
bestimmtkeinen
SchnappschuB
verpassen.
an
PHOTOPORST
. . ,1700malln Deutachland
........Be2.
Penne
In.,. , ..Iglngenone
HauptstraBe 169 am Solbad
I
35