November 2015

Liebe Freunde und Geschwister,
als ich mich am 9. Oktober auf meine Reise nach
Israel und in den Libanon vorbereitete, erhielt ich ein
E-Mail von meinem Partner Benjamin aus Israel. Er
warnte mich darin vor den gewalttätigen Angriffen
junger Araber, die durch falsche Informationen über
eine vermeintliche Bedrohung der Al-Aqsa-Moschee
manipuliert werden. Er schrieb:
„Wahrscheinlich hast Du von den Unruhen gehört.
In den letzten Tagen haben wir mehr Gewalt gesehen
als im gesamten vergangenen Jahrzehnt. Keine Bombenanschläge, doch viele Messerstechereien in der
Westbank und in Jerusalem. Vor einigen Tagen wurde
ein Bus in Jaffa von einem arabischen Mob angegriffen. Das ist noch nie vorgekommen. Die Menschen
hier sind in ständiger Alarmbereitschaft. Das Leben in
Israel geht weiter. Doch Du solltest trotzdem über die
aktuelle Lage informiert sein, bevor Du kommst.“
Monatsbrief von José Seisdedos
Nr. 11, 2015
Mein Besuch in Israel dauerte fünf Tage. Diesmal
begleitete mich meine Frau. Der Zweck dieser Reise war, wie immer, Zeit mit meinen Mitarbeitern zu
verbringen, mit ihnen zu beten, ihnen zuzuhören, ihre
Fragen zu beantworten und gemeinsam zu entscheiden,
wie das Evangelium zukünftig verbreitet werden soll.
„Zuerst den Juden, dann den Heiden.“ Nach fünf Tagen
reisten wir weiter nach Beirut im Libanon. Der Flug
würde von Tel Aviv aus nur wenige Minuten dauern,
wenn das „Land der Zedern“ Israel anerkennen würde.
Doch dies ist leider nicht der Fall. Der Libanon ist seinem südlichen Nachbarn feindlich gesinnt, und jeder,
der einreisen möchte, wird zurückgewiesen, wenn er
einen „befleckten Pass“ mit einem israelischen Stempel
vorweist.
So wird eine kurze Distanz, aufgrund der verschiedenen Flughafenkontrollen in anderen Ländern, sehr
lang. Mein Aufenthalt dort verkürzte sich, da mein
Partner Emanuel sich im Libanon einer Notoperation unterziehen musste. Eine bakterielle Infektion an
seinem rechten Fuss drohte die Knochen zu zerstören.
Sein Genesungsprozess wird mehrere Monate brauchen, und rund einen davon muss er auf der Intensivstation verbringen. Wir haben mit ihm gebetet und den
Rest unserer Zeit in das TCCH-Team investiert.
Zurück in Spanien wurde ich immer wieder gefragt,
ob die Situation in Israel so schlimm sei wie in den
Medien dargestellt. Wir waren hauptsächlich in Tel
Aviv unterwegs und fühlten uns zu keiner Zeit bedroht.
Tel Aviv ist eine offene Stadt. Niemand hat versucht,
uns mit Messern anzugreifen, und niemand wurde
vor unseren Augen angegriffen. Vielleicht wäre es in
Jerusalem anders gewesen. Die Spannungen und die
Gewaltbereitschaft sind dort viel grösser, und Handlungen aus Unwissenheit oder fanatischer Religiosität
kommen dort häufiger vor.
Die Messerangriffe auf friedliche Bürger sind weder
organisiert noch geplant. Sie beginnen mit hitzigen
Arabern, die bereit sind, auf eigene Faust jederzeit und
überall auszuschreiten. Dadurch werden sie für die
Polizei unberechenbar. Nur eine grosse Wachsamkeit
seitens der Zivilbevölkerung kann den Fanatismus
dieser jungen Leute eindämmen. Wenn die Israelis
Schreie hören oder jemanden sehen, der angegriffen
wird, laufen alle zu dieser Stelle, um den Angreifer
ausser Gefecht zu setzen. Diese Ausbrüche von Spannung und religiöser Gewalt haben ihren Ursprung
zumeist in der Falschdarstellung von Tatsachen seitens
der palästinensischen Behörden. Sie versuchen, die
Aufmerksamkeit der internationalen Medien zu erhalten, die sich zurzeit auf den Konflikt in Syrien und die
Flüchtlinge, die nach Europa strömen, konzentrieren.
Unglücklicherweise fallen die internationalen Medien
zu leicht auf den Manipulationstrick herein, der Israel
als den Angreifer darstellt. Bitte betet für den Frieden
Israels und für eine stärkere Objektivität der Medien,
wenn sie über den schwelenden Konflikt im Nahen
Osten berichten.
Inmitten verschiedenster Konflikte und Schwierigkeiten wächst in Israel die Botschaft vom Reich Gottes,
das von Jesus verkündet wurde. TCCH ist aktiv daran
beteiligt. Gott giesst auch über Israel seinen Geist aus.
Im Jahr 1948 gab es dort rund 200 jüdische Jünger
Jesu. Heute zählen sie ungefähr 15’000. Doch die
grösste Herausforderung ist immer noch die geistliche
Blindheit, die über dem Volk liegt. Paulus sprach von
dieser Blindheit im Römerbrief 11,25: „Denn ich will
nicht, Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt
sei, damit ihr nicht euch selbst für klug haltet: Verstockung ist Israel zum Teil widerfahren, bis die Vollzahl
der Nationen hineingekommen sein wird.“ Wir danken
dem Herrn für die wachsende Anzahl messianischer
Juden in Israel, wie auch für die vielen Mitarbeiter
aus dem Ausland, die uns helfen, von Haus zu Haus
zu gehen. Wir tun dies sowohl in jüdischen als auch in
arabischen Gebieten.
In Apostelgeschichte 1,6-8 lesen wir, dass die Jünger Jesus einmal fragten: „Herr, wirst du in dieser
Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel? Er sprach
aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt
hat; aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes
empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet
meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa
und Samaria und bis an das Ende der Erde.“ Der Herr
stellte nicht die Wiederherstellung des Königreiches
infrage, sondern die Zeit, wann dies geschehen wird.
Die wachsende messianische Gemeinde in Israel ist
ein Zeichen dafür, dass die Zeit der Wiederherstellung
nahe ist. Es ist ermutigend zu wissen, dass Gott, wenn
er etwas wiederherstellt, es vergrössert und verbessert.
(Epheser 2,11-22 und 3,1-7)
Der Herr beauftragte seine Jünger, seine Zeugen zu
sein und das Evangelium von Gottes Königreich „bis
an die Enden der Erde“ zu verkünden. Dies gilt auch
für Spanien, dem „Land der Stierkämpfe“. Die Verkündigung des Himmelreichs geht voran, und täglich
erhalten Tausende Familien die Einladung, hinzuzukommen. TCCH spielt eine massgebende Rolle in diesem Auftrag. Zusammen mit einer wachsenden Anzahl
von Freunden und Partnern im ganzen Land gehen wir
täglich hinaus und erreichen Männer, Frauen und Kinder mit der klaren Verkündigung der Heilsbotschaft.
Dabei arbeiten wir mit Hunderten Gemeinden aller
Denominationen zusammen. Mit Freude und Dankbarkeit können wir sagen, dass TCCH täglich immer mehr
Menschen mit dem Evangelium erreicht.
Im September hat das TCCH-Team, in Zusammenarbeit mit 15 Gemeinden und 60 Mitarbeitern, über
51’800 Familien erreicht und mehr als 54’000 Evangeliums-Samen gesät. Über 280 Menschen haben bisher
darauf reagiert und mithilfe des Bibelkurses „Der Weg
zum Glück“ eine geistliche Reise begonnen.
All dies, meine lieben Geschwister und Freunde, ist
dank Eurer treuen und grosszügigen Unterstützung
möglich. Dafür danke ich Gott jeden Tag und bitte ihn,
Eure Loyalität in der Verbreitung des Evangeliums zu
belohnen. Gemeinsam können wir mehr tun und weiter
gehen.
Euer Freund und Missionspartner
José Seisdedos
Zeugnisse und Briefe
Von der christlichen Gemeinde „Der WEG“ —
Pamplona
Auch dieses Jahr sehen wir Gottes Hand, wenn wir
zum Evangelisieren hinausgehen. Diesen letzten Sommer haben wir erneut auf den Strassen von Pamplona,
Baranain, Estella und Sangüesa Jesus Christus als
DEN WEG proklamiert, und Gott hat auf die tiefsten
Nöte des menschlichen Herzens geantwortet. Dies ist
die Lösung für Spanien. Die evangelistischen Teams
bestehen aus Gemeindemitgliedern, die mittwochs,
samstags und sonntags hinausgehen. Am jeweils darauffolgenden Tag (Donnerstag und Montag) rufen wir
die Kontakte an, die Interesse gezeigt haben und mehr
über Jesus wissen möchten. Infolge dieser Einsätze
sind in kurzer Zeit mehrere Familien in die Gemeinde gekommen, und 56 Personen wurden zu Jüngern
gemacht. Für die kälteren Monate, die vor uns liegen,
planen wir die Evangelisierung ganzer Quartiere dieser vier Städte durch eine gross angelegte Verteilung
in Briefkästen und von Haus zu Haus. Wir danken Gott
für Eure treue Unterstützung und Mitarbeit in jedem
evangelistischen Einsatz, den wir durchführen. Mit
diesem kurzen Bericht senden wir Euch einige Fotos
unserer Aktivitäten.
Von P. Varela — Madrid
Lieber Bruder José,
es sind schon mehrere Jahre vergangen, seit wir uns
zuletzt gesehen haben. Ich werde langsam alt. Gerade
bin ich 79 geworden. Vor einem Jahr wurde bei mir
Hautkrebs diagnostiziert. Ich habe mich einer Operation unterzogen, und seit zehn Monaten bin ich in
Behandlung. Darum bin ich zurzeit nicht aktiv an der
Evangelisation beteiligt. Ich habe mein Gedächtnis
teilweise verloren und kann meine Beine nur schwer
bewegen. Ich gehe sehr langsam. Aus diesem Grund
musste ich alle evangelistischen Aktivitäten im Gefängnis unterbrechen. Doch mein Herz brennt voller Leidenschaft für den Herrn und für die verlorenen Seelen,
und ich bete, dass der Heilige Geist Arbeiter in sein
Feld sendet. Diesem Mail habe ich einige Kontaktadressen beigefügt. Ich vertraue darauf, dass Ihr diesen
Personen helfen werdet. Vielen herzlichen Dank!
Von Maria Isabel — Malaga
Liebe Freunde,
Euer Traktat „Der Liebesbrief eines Vaters“, das
jemand in mein Haus brachte, hat mich zutiefst erschüttert. Es zeigte mir, wie weit weg ich von Gott war
und brachte mich zurück zu ihm. Nun will ich mit der
Hilfe des Heiligen Geistes ganz nahe bei ihm bleiben
und mich nie mehr von ihm entfernen. Ich danke Euch
von ganzem Herzen.
Gebetsanliegen
„Seid beharrlich im Gebet und wacht in ihm mit Danksagung!
Betet zugleich auch für uns, dass Gott uns eine Tür für das Wort auftue und
wir das Geheimnis Christi sagen können, um dessentwillen ich auch in Fesseln bin.“
(Kolosser 4,2-3)
● SPANIEN
Verkündigung: Im September hat das TCCH-Team,
in Zusammenarbeit mit 15 Gemeinden und 60 Mitarbeitern, über 51’800 Familien erreicht und mehr als
54’000 Evangeliums-Samen gesät. Über 280 Menschen haben bisher darauf reagiert und mithilfe des Bibelkurses „Der Weg zum Glück“ eine geistliche Reise
begonnen. Lasst uns für den gesäten Samen beten, dass
er noch viel fruchtbaren Boden findet; und lasst uns
auch für jene beten, in denen der Same aufgegangen ist
und Frucht trägt.
Wahlen: Am Sonntag werden in Spanien Wahlen
stattfinden. In einer Gesellschaft, die in viele Teile
gespalten ist, werden diese wahrscheinlich die interessantesten, spannungsgeladensten und schwierigsten
Wahlen seit dem Übergang zur Demokratie werden.
Die neu entstandenen Parteien gefährden die Vorherrschaft der zwei traditionellen Hauptparteien. Doch die
Spanier hoffen, dass mit den Wahlen auch Themen auf
den Tisch kommen, die das soziale Zusammenleben
eingeschränkt haben. Bitte betet, dass die Politiker
nicht nur ihre eigenen parteiinternen Interessen und
ihre persönlichen Ziele (ihren Ehrgeiz) verfolgen, sondern vor allem das Wohl der Nation vor Augen haben.
● ISRAEL
Jüdische Jünger: Gott giesst seinen Geist auch über
Israel aus. Im Jahr 1948 gab es rund 200 jüdische Jünger Jesu in Israel. Heute zählen sie ungefähr 15’000.
Doch die grösste Herausforderung ist immer noch die
geistliche Blindheit, die über dem Volk Israel liegt.
Paulus sprach von dieser Blindheit im Römerbrief
11,25: „Denn ich will nicht, Brüder, dass euch dieses
Geheimnis unbekannt sei, damit ihr nicht euch selbst
für klug haltet…Verstockung ist Israel zum Teil widerfahren, bis die Vollzahl der Nationen hineingekommen
sein wird.“ Wir danken dem Herrn für die wachsende
Anzahl messianischer Juden in Israel, wie auch für die
vielen Mitarbeiter aus dem Ausland, die uns helfen,
von Haus zu Haus zu gehen. Wir tun dies sowohl in jüdischen als auch in arabischen Gebieten. Bitte betet für
diese Zusammenarbeit, dass sie ohne Unterbrechung
weitergehen kann.