Fundort Geschichte Franken Ausflüge in die Vergangenheit – Band 3 55 Touren für Entdecker ars vivendi 1 Fundort Geschichte Franken Ausflüge in die Vergangenheit Band 3 Horst M. Auer Ein ars vivendi Freizeitführer Bei der Realisierung dieses Führers ließen wir größte Sorgfalt walten. Falls dennoch Fakten falsch oder inzwischen überholt sein sollten, bedauern wir dies, können aber in keinem Fall eine Haftung übernehmen. Bildnachweis: Frank N. Wirth (Text-Nr. 2), animaflora/Fotolia.com (Text-Nr. 3), Anne Auer (Text-Nr. 19), alle weiteren Fotografien Horst M. Auer Erste Auflage September 2015 © 2015 by ars vivendi verlag GmbH & Co. KG, Bauhof 1, 90556 Cadolzburg Alle Rechte vorbehalten www.arsvivendi.com Lektorat: Simone Goller Umschlagsgestaltung: ars vivendi verlag unter Verwendung eines Fotos von © Horst M. Auer Satz: Kerstin Wittmann Karte: Ingenieurbüro Dieter Ohnmacht, Frittlingen Lithografie: Reprostudio Harald Schmidt, Nürnberg Druck: Werbedruck GmbH Horst Schreckhase, Spangenberg Printed in Germany ISBN 978-3-86913-506-9 Inhalt Vorwort 9 1 Gemartert und verbrannt10 Der Hexenturm in Zeil am Main 2 Auf die Keller!13 Die Kellergasse von Unterhaid 3 Im Reich des Herkules16 Die Kaskade von Schloss Seehof bei Bamberg 4 Kopflose Jungfrauen19 Die Jungfernhöhle bei Tiefenellern im Kreis Bamberg 5 Nieten über Nieten22 Geburtshaus des Jeans-Erfinders Levi Strauss in Buttenheim 6 Die Schein-Burg 25 Geheimes NS-Forschungslabor auf dem Feuerstein 7 Wo Blinde sehen28 Die Weiße Marter von Köttweinsdorf 8 Zum Henker!31 Jahrhundertealte Hinrichtungsstätte in Pottenstein 9Aufgetaucht34 Das Felsenbad in Pottenstein – eine Perle des Jugendstils 10 Paradies des Rokoko37 Der Musenhof von Markgräfin Wilhelmine in Bayreuth 11 Burg gegen Frommser40 Die Nazi-Größe Göring auf Veldenstein in Neuhaus 12 Keltische Akropolis43 Vorgeschichtliche Befestigungsanlage auf dem Hochberg 13 Geächtet und vogelfrei46 Der Hinrichtungsort von Eppelein in Neumarkt 14 Im Zeichen des Sonnenkults49 Der spätbronzezeitliche Goldhut von Ezelsdorf-Buch 15 Runen am Kirchenfenster52 Die Altdorfer Schäferkapelle – ein germanischer Tempel? 16 Blutbad im Wald55 Die Mordkreuze im Wald bei Heroldsberg 17 Die Zwölf57 Die Tonapostel von St. Andreas in Kalchreuth 18 Hase mit drei Vorderpfoten59 Die Hasensteinsäule im Tennenloher Forst 19 Cooler Arrest62 Der ehemalige Karzer der Universität in Erlangen 20 Von Fluss zu Fluss65 Das Denkmal für den Ludwigskanal in Erlangen 21 Der Kosbacher Altar67 Keltischer Kultplatz in der Nähe von Erlangen 22 Beten im Pferdestall69 Die ehemalige US-Chapel in Fürth 23 Taktisches Kriegsgeplänkel72 Spuren der Schlacht an der Alten Veste bei Zirndorf 24 Ottilies Wellnesstempel75 Aristokratische Badekultur im Faber-Schloss Stein 25 Das Missverständnis78 Die Heilquelle in Heilsbronn 26 Mord im Münster81 Gedenktafel in der alten Klosterkirche von Heilsbronn 27 Huckepack-Haus84 Die ehemalige Spitalkapelle in Heilsbronn 28 Halbe Sachen87 Das Schlenzgerhaus und andere kuriose Baudenkmäler in Spalt 29 Freund Luthers89 Das Spalatin-Denkmal in Spalt 30 Götterdämmerung92 Die Bismarcktürme in Ansbach und Weißenburg 31 Verrücktes Haus95 Das Kommandantengebäude der Wülzburg in Weißenburg 32 Orgel auf dem Heuboden98 Die Scheunenkirche in Dettenheim 33 Rußige Zeiten101 Die Dampflok in Treuchtlingen: ein Relikt der Eisenbahn-Ära 34 Welt in Stein104 Der Urvogel und andere Fossilien der Jurazeit in Solnhofen 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 Kanzel im Altar106 Die Markgrafenkirche in Unterschwaningen Kirche thront auf Kastell110 Der Römerstein von St. Marien in Gunzenhausen Jenseits der Todeszone113 Das unterirdische Hilfskrankenhaus in Gunzenhausen Panzerstopp WUG-0010116 Militärische Steckschachtsperre am Altmühlsee Jagd- und andere Leidenschaften119 Das Jagdschloss des »Wilden Markgrafen« in Gunzenhausen Die Schlachtrösser des Fürsten122 Präparierte Schauobjekte in der Residenz Ansbach Mutig bis in den Tod125 Die Gedenktafel für Robert Limpert in Ansbach Frankens Galilei128 Das Denkmal des Hofastronomen Simon Marius Findelkind oder Fürstensohn?131 Das Denkmal für Kaspar Hauser in Ansbach Im Tod sind alle gleich134 Die Totenkronen von Schalkhausen bei Ansbach Die Mördergrube137 Gedenkstein für die Andorfer Gastwirtsfrau Margareta Ittner Der Flug des Condor140 Das Denkmal Gustav Weißkopfs in Leutershausen Wiege der Fremdenlegion143 Die Wurzeln der Militäreinheit in Schillingsfürst Spruch bringt Segen145 Die Inschrift an der Spitalbastei in Rothenburg Polit-Krimi ob der Tauber148 Das Topplerschlösschen von Rothenburg Es ist Zeit zum Türmen151 Der Turmweg rund um die Altstadt von Rothenburg Das Lichtwunder154 Der Riemenschneider-Altar in Creglingen Im Land der Hegereiter158 Der Wachturm der Landwehr in Großharbach 53 54 55 Unechter Roland161 Die Roland-Statue in Bad Windsheim Ein Schelm, wer Böses dabei denkt164 Der markgräfliche Hosenband-Brunnen in Uffenheim Irrenarzt mit Mikroskop167 Das Geburtshaus von Alois Alzheimer in Marktbreit Register 170 Vorwort Der Begriff Heimat stand lange Zeit für Spießigkeit und Provinzialismus, gerade erlebt er jedoch unter neuen Vorzeichen eine Renaissance. Die Globalisierung mit ihrer grenzenlosen Gier ist es, die als Korrektiv die Regionalisierung hervorruft. Um sich in einer ausufernden Welt orientieren zu können, wächst die Sehnsucht nach überschaubaren Strukturen, nach Authentizität, nach Nähe. Heimat ist Nachbarschaft, sagen die einen, Heimat ist Landschaft, sagen die anderen. Auf jeden Fall hat Heimat mit Dingen zu tun, die einem Landstrich ein Gesicht und eine Identität geben. Beispielsweise Brauchtum und Lebensart. Oder Denkmäler, das geschichtliche Erbe. Die Region ist voller Überbleibsel der Vergangenheit. In Hochglanzprospekten und Ausflugsführern werden sie beschrieben, die manchmal sattsam bekannten Postkartenmotive entlang der touristischen Trampelpfade. Es gibt aber auch die versteckten, unscheinbaren und vielleicht gerade deswegen außergewöhnlichen Geschichtszeugnisse, die mehr als einen flüchtigen Blick wert sind. Solche Fundorte erzählen die Schicksale von Menschen und von politischen Zeitläufen, von großem Schöpfergeist und tragischen Ereignissen, von Glaube und Aberglaube, von Armut und Reichtum. Das Buch ist eine Zeitreise durch viele Epochen der Geschichte. Der Streifzug beginnt mit der Jungfernhöhle, einem neolithischen Kultplatz der Bandkeramiker im Landkreis Bamberg, und endet im Kalten Krieg mit Panzersperren und dem unterirdischen Bunkerkrankenhaus aus den 1960er-Jahren in Gunzenhausen. Es ist die dritte Etappe von Fundort Geschichte Franken. Darin werden wieder 55 ungewöhnliche Ausflugsziele aus der Region vorgestellt. Das Buch liefert mit praktischen Tipps zig Anregungen für spannende Entdeckungsreisen zu Orten, die oft rätselhaft oder skurril erscheinen, nachdenklich machen oder emotional berühren. Es wäre kein Zufall und nicht unerwünscht, wenn sich bei den Touren auf unterhaltsame Weise ein Zugang zu unserem kulturellen Erbe erschließt. Horst M. Auer 9 1 Gemartert und verbrannt Der Hexenturm in Zeil am Main »Gute Nacht, herzliebe Tochter Veronika! Unschuldig bin ich in das Gefängnis gekommen, unschuldig bin ich gefoltert worden, unschuldig muss ich sterben. Du darfst getrost darauf schwören, dass ich kein Hexer, sondern ein Märtyrer bin, der hiermit stirbt. Tausendmal gute Nacht, denn dein Vater sieht dich nimmermehr.« Es sind die erschütternden Zeilen aus einem Schreiben, mit dem sich der Bamberger Bürgermeister Johannes Junius am 24. Juli 1628 von seiner Tochter verabschiedete. Den vierseitigen, aus dem Kerker geschmuggelten Brief, geschrieben in krakeliger Schrift mit den zerschundenen Händen eines Folteropfers, hat Veronika wohl nie erhalten. Wenige Tage später wird Junius geköpft und auf dem Scheiterhaufen verbrannt, weil er angeblich mit dem Teufel im Bunde stand. Sein Abschiedsbrief zählt mit Verhörprotokollen und anderen Schriftstücken zu den eindrucksvollsten Dokumenten eines finsteren Kapitels in der Geschichte Bambergs. Das Hochstift Bamberg war zu Beginn des 17. Jahrhunderts eine Hochburg des Hexenwahns. Historiker sprechen von religiös motiviertem Massenmord der kirchlichen und weltlichen Obrigkeit jener Zeit. In den Augen der Hexenrichter und der religiösen Eiferer war die ganze Christenheit von einem Netzwerk des Bösen bedroht. Binnen weniger Jahrzehnte wurden im Hochstift rund 1 000 Frauen, Männer und Kinder hingerichtet. Die geistlich-weltlichen Herrscher ließen »die Hunde des Verderbens« los, wie es der Heimatkundler Ludwig Leisentritt aus Zeil vor Jahren formulierte. Zwischen 1590 und 1631 schwappten drei Wellen der Hexenverfolgung über Bamberg, vorangetrieben von den Fürstbischöfen und ihren grauen Eminenzen. Sie nutzten es bis zum Exzess aus, dass der Hexenglaube im Volk weit verbreitet war. Missernten und gesellschaftliche Orientierungslosigkeit, Viehseuchen und religiöser Fanatismus bildeten den Nährboden für die Orgien der Gewalt und Grausamkeit gegenüber unschuldigen Menschen. Als Hochmeister des Hexenwahns zeichneten sich Fürstbischof Johann Georg Fuchs von Dornheim und Weihbischof Friedrich Förner unrühmlich aus. Erst ein kaiserlicher Erlass und das Vorrücken schwe- 10 Im Zeiler Hexenturm ist heute eine Dokumentationsstätte untergebracht. discher Truppen auf fürstbischöfliches Gebiet um 1630 machten dem Terror ein Ende. Wenige Jahre zuvor war 1627 in Bamberg mit dem Malefizhaus ein Gefängnisbau errichtet worden, in dem die Folterknechte auf unvorstellbar grausame Weise wüteten und ihren Opfern unter furchtbaren Qualen Geständnisse abpressten. Zeil am Main erfüllte in dieser Zeit die Funktion einer Richtstätte im Hochstift. Auch in der Ortschaft knapp 30 Kilometer westlich von Bamberg brachten die Henker zahlreiche Menschen um. Um Holz zu sparen und um ihr schändliches Geschäft effektiver erledigen zu können, bauten die Vasallen des Fürstbischofs einen runden Verbrennungsofen aus Ziegeln. 11 INFOS 12 Das Malefizhaus in Bamberg wurde bereits 1635 wieder abgerissen. In Zeil dagegen ist ein originaler Schauplatz dieser Zeit der Rechtslosigkeit erhalten: In einem Stadtturm mussten viele »zauberische Malefizpersonen« schmachten. 2011 eröffnete im Zeiler Hexenturm ein sehenswertes Informations- und Dokumentationszentrum (Obere Torstraße 14, Tel. 0 95 24/94 98 61, w ww.zeiler -hexenturm.de). Mit aufrüttelnden Bilderfolgen und akustischen Signalen werden dort Szenarien der Hexenverfolgung dargestellt. Die Bamberger Staatsbibliothek verfügt mit rund 1 000 Schriftstücken über einen wohl bundesweit einmaligen Quellenbestand zur Geschichte der Hexenprozesse. Sehr empfehlenswert ist das Buch Die Hexenbrenner von Franken – Die Geschichte eines vertuschten Massenmordes von Ralph Kloos und Thomas Göltl (siehe auch www.malefiz-haus.de). 2015 war der Roman Die Seelen im Feuer der Schwabacher Autorin Sabine Weigand vom ZDF verfilmt worden. 2 Auf die Keller! Die Kellergasse von Unterhaid In Unterhaid treffen sich Bierfranken und Weinfranken. Einige Winzerstuben und die kleinen Rebhänge am Ortsrand sind untrügliche Zeichen für die Zugehörigkeit zum Weinbaugebiet Franken, dessen östlichster Außenposten die schon in Oberfranken liegende Gemeinde ist. Und zur Biermetropole Bamberg sind es keine zehn Kilometer. Wein und Bier sind einst in den Felsenkellern von Unterhaid gelagert worden. Nördlich der Ortschaft bilden sie eine typisch ländliche Kellergasse. Unter schattigen Bäumen ziehen sich die unterirdischen Vorratsräume links und rechts eines tief eingeschnittenen Hohlwegs den Hang hinauf. Alles in allem besteht die historische Anlage aus 29 privaten Einzelkellern und dem Sommerkeller einer Brauerei mit Kellerhaus, Terrasse und Kegelbahn. Das bemerkenswerte Ensemble steht unter Denkmalschutz. Schon vor Jahren hatte man die aus dem 18. Jahrhundert stammende Kellergasse als kulturhistorisches Kleinod in Franken bewertet. Doch die meisten der bis zu 24 Meter in den Sandstein getriebenen Keller mit ihren zahlreichen Nebengängen waren in den 1970er-Jahren aufgegeben worden und drohten vollends zu verwahrlosen. Gewölbe und Trockenmauern aus Bruchsteinen wiesen erhebliche Verfallserscheinungen auf. Dabei sollte es nicht bleiben. Als Grunddienstbarkeiten und Erb baurechte geklärt waren, legte man los: Dank des Engagements der Kellerbesitzer und der Gemeinde konnte die Anlage schließlich mit Mitteln der Denkmalpflege und der Oberfrankenstiftung bei einem Kostenaufwand von über 800 000 Euro saniert werden. Die fünfjährigen Arbeiten wurden 2013 abgeschlossen. Seitdem gibt es wieder regelmäßig einen Ausschank wie in alten Zeiten. Und auch die runderneuerte Kegelbahn ist wieder funktionstüchtig. Kellergassen wie die in Unterhaid sind eine Spezialität Frankens. In felsiger Umgebung wurden nicht nur Kartoffeln und Gemüse gelagert, sondern vor allem das Volksgetränk Bier. Kleine Dorfbrauereien und Hausbrauer nutzten den kühlen Ort mit seiner konstant niedrigen Temperatur von acht Grad. Natureis aus gefrorenen Weihern unterstützte diesen Effekt bis weit in die Sommermonate hinein. Durch die 13 Die Keller dienten früher der Lagerung von Kartoffeln, Gemüse und – Bier. INFOS Umstellung von obergärigem auf untergäriges, länger haltbares Bier gewannen die Felsenkeller vor der Einführung der elektrischen Kühlmaschinen zusätzlich an Bedeutung. In der Nähe der Lagerstätten etablierten sich die Sommerkeller. Dort durften die Brauer ihr Bier ganz frisch ausschenken und sparten sich den Transport ins Wirtshaus. Und der Biertrinker erlebte einen Ort der Geselligkeit in angenehmer Umgebung. Denn über dem Eingang des Lagerraums wurde oft ein Kellerhaus als Schankstätte und Vesperstube errichtet, daneben eine Kegelbahn, ein Schießstand oder ein Musikpavillon. Durch die zuweilen exponierte Lage vieler Sommerkeller etwa in der Fränkischen Schweiz eröffnet sich dem Ausflügler ein weiter Blick übers Land. So ergab sich eine der ältesten Formen der Naherholung. 14 Im Web finden sich unter der Adresse www.oberhaid.de unter der Rubrik Freizeit und Tourismus viele Hinweise auf die Kellergasse von Unterhaid. Der Franke geht auch heute noch gerne »auf die Keller«, beispielsweise in Höchstadt/Aisch. Die Kelleranlage im Norden der Stadt hat insgesamt 26 Eingänge und eine Gesamtlänge von über 2 000 Metern (Infos unter www.kellerberg-hoechstadt.de). Im August ist dort Kellerbergkerwa, und immer am 6. Januar präsentiert der Kellerbergverein seinen süffigen Museumsbock zum »Stärk’ antrinken« fürs neue Jahr. Berühmt ist der Forchheimer Kellerwald, alljährlich im Sommer Schauplatz des Annafests (www. alladooch-annafest.de). Unter dem Laubdach alter Bäume befinden sich 23 Bierkeller, die entweder ganzjährig, ab 1. April oder erst zum Annafest geöffnet haben. – Östlich von Bamberg kann man mit Schloss Seehof einen weiteren Fundort (3) erkunden. 15 3 Im Reich des Herkules Die Kaskade von Schloss Seehof bei Bamberg Sommerresidenzen waren im Barockzeitalter groß in Mode. Auch die Bamberger Fürstbischöfe bildeten da keine Ausnahme. In der Nähe von Memmelsdorf, umrahmt von Feldern, Weihern und dem Hauptsmoorwald, ließen sie von 1686 bis 1696 ein vierflügeliges Jagd- und Lustschloss errichten. Mit seinen Ecktürmen erinnert es ein wenig an Schloss Johannisburg in Aschaffenburg. Seine Blütezeit erlebte Schloss Seehof unter Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim (1757–1779), der in der ländlichen Abgeschiedenheit für höfischen Glanz und Prunk sorgte. Die feine Gesellschaft verlustierte sich bei Jagd, Konzert und Theater. Seinsheim steigerte die Gartenbaukunst seines Vorgängers, indem er den umgeformten und erweiterten Park mit einem Labyrinth und Alleen, Wasserspielen und üppigem Figurenschmuck ausstattete. Deren Schöpfer, Ferdi nand Tietz, hatte tüchtig zu tun: Von 1760 bis 1773 meißelte er rund 300 weitere Statuen für den Park, sodass nun über 400 Steinfiguren einen Querschnitt durch antike Götterwelt und Mythologie lieferten. Gestalterisches Highlight der fürstbischöflichen Gartenkultur ist die verschwenderisch ausgestattete Kaskade an der Geländekante hinab zu den Weihern. Die Wasserspiele in den Becken zwischen der doppelläufigen Freitreppe mit ihrem reichen Figurenprogramm entstanden von 1761 bis 1771. Zentrale Figur ist Herkules in triumphierender Pose, eine der üblichen Allegorien auf den Bauherrn, Adam Friedrich von Seinsheim. Nicht leicht zu lösen war das Problem der Wasserknappheit und des unzulänglichen Wasserdrucks zum Betrieb der Fontänen. Unter großem Aufwand ließ der barocke Fürst deshalb die Quellen einer rund sechs Kilometer entfernten Anhöhe anzapfen und eine Wasserleitung zu einem Hochreservoir und von dort Druckröhren zum Schloss legen. Eine Meisterleistung der Ingenieurskunst war dabei der kostspielige Bau eines 640 Meter langen, begehbaren Tunnels durch den Schammelsberg in bergmännischem Vortrieb. Mit der Herrlichkeit vorbei war es zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Im Zuge der Säkularisation 1803 kassierte das Kurfürstentum und spätere Königreich Bayern mit dem Hochstift Bamberg auch Schloss 16 Die prächtigen Wasserspiele von Schloss Seehof Seehof. In der Folgezeit ramponierten Privatbesitzer vor allem die Parkanlage systematisch. Erst bauten Frevler alle Metallteile aus und verscherbelten sie als Wertmetall. Dann wurde das obere Wasserbecken als Blumenbeet zweckentfremdet und der untere Teil der Kaskade in eine Sonnenterrasse mit Swimmingpool umfunktioniert. Die letzten Eigentümer machten noch einmal tüchtig Kasse und verramschten alles, was nicht niet- und nagelfest war, darunter die restlichen Parkfiguren und sogar die Brüstungszier. Stark heruntergekommen und verwahrlost, wie es war, erwarb der Freistaat Bayern 1975 Schloss Seehof. Es begann eine umfangreiche Sanierung. Nach und nach konnten auch etliche Kunstgegenstände und Steinfiguren zurückgekauft werden. Heute werden große Teile des Schlosses vom Landesamt für Denkmalpflege genutzt. Eine »Herkulesaufgabe« war auch die Wiederherstellung der Kaskade, die zuletzt eher einem Steinbruch glich. Jetzt überragt der antike Held inmitten der frisch restaurierten Figurengruppe in neuem Glanz seine Widersacher: Nach zwölfjähriger Arbeit wurden die Wasserspiele 1995 mit einem großen Fest der Öffentlichkeit übergeben. Fast 4,3 Millionen Euro sind in die aufwendige Sanierung der Anlage geflossen – womöglich eine Art Wiedergutmachung des Freistaats nach schnöden Versäumnissen zu Beginn des 19. Jahrhunderts. 17 INFOS 18 Schloss Seehof (Tel. 09 51/40 95 71) bei Memmelsdorf liegt etwa sechs Kilometer östlich von Bamberg. Neun prächtige Schauräume können besichtigt werden. Es gibt Führungen von gut einer halben Stunde Länge. Öffnungszeiten: April bis Oktober von 9 bis 18 Uhr, montags geschlossen. Die Wasserspiele sind von Mai bis Anfang Oktober täglich von 10 bis 17 Uhr zu jeder vollen Stunde in Betrieb. Sehr beliebt ist ein Spaziergang durch die weitläufigen Parkanlagen. Partien der Kaskade, die nicht mehr konservierbar waren und kopiert werden mussten, sind mit anderen Skulpturen im Ferdinand-Tietz-Museum in der westlichen Orangerie des Schlosses ausgestellt. Die Orangeriegebäude mit dem Memmelsdorfer Tor und den später hinzugefügten Gewächshäusern auf beiden Seiten zählen zu den bedeutendsten Gewächshäusern aus dem Barock in Franken. Die großzügige Anlage diente als Überwinterungshaus für Zitrusbäume und andere exotische Pflanzen. – Westlich von Bamberg liegt Unterhaid mit der Kellergasse (Fundort 2). 4 Kopflose Jungfrauen Die Jungfernhöhle bei Tiefenellern im Kreis Bamberg Legenden haben nicht selten einen wahren geschichtlichen Kern. Nehmen wir etwa die Jungfernhöhle rund 15 Kilometer östlich von Bamberg. Seit alters her erzählt man sich in dieser Gegend die Sage von den drei kopflosen Jungfrauen, die nachts im Wald umherspuken müssen, weil sie einst in einer Höhle enthauptet worden waren. Tatsächlich tauchten in dem Felsschacht vor über 60 Jahren Unmengen an Knochen und Schädel aus vorgeschichtlicher Zeit auf, überwiegend von jungen Menschen weiblichen Geschlechts. Selbst die Wissenschaft war verblüfft: Ist das Wissen um Opferrituale in der Höhle von Generation zu Generation über Jahrtausende bis in die Gegenwart überliefert worden, als Sage und im Höhlennamen? Die Jungfernhöhle liegt unweit des westlichen Albabbruchs bei Tiefenellern. Es ist ein eher unscheinbarer Felsschlund, der schräg nach unten in die Tiefe führt. 1952 hatte ein ortsansässiger Sonderling damit begonnen, in dem Felsloch zu buddeln, weil er dort einen Schatz vermutete, der ihm im Traum erschienen war. Statt auf Gold und Edelsteine stieß er aber auf Skelett- und Keramikreste, auf Arbeitsgeräte aus Stein und Knochen in großer Zahl. Es war das Startsignal für umfangreiche archäologische Grabungen in der Jungfernhöhle. Eine wissenschaftliche Sensation waren die rund 7 000 Jahre alten Funde aus der Jungsteinzeit, der sogenannten »bandkeramischen Kultur« früher Bauern. Bis heute zählte man die Skelettreste von 49 Menschen, überwiegend von Mädchen, weiblichen Jugendlichen und jungen Frauen. Schabe- und Schnittspuren an zertrümmerten Knochen und an eingeschlagenen Schädeln ließen alsbald den gruseligen Verdacht aufkommen, dass die Menschen brutal umgebracht und zerstückelt wurden. Brandspuren deuteten die Forscher als Reste grausiger Festmähler. Die schaurige Theorie: Bei der Jungfernhöhle handelt es sich um eine Kultstätte, wo es einst zu kannibalischen Opferhandlungen kam. Offenbar waren Menschen rituell getötet und ihre Körper zerteilt worden, um an Knochenmark und Hirn der Opfer zu gelangen. Die Überreste wurden dann in das Felsloch geworfen. Diese Interpretation 19 Der Eingang zur Jungfernhöhle bei Tiefenellern der Forschungsergebnisse geisterte noch in den 1990er-Jahren meist kritiklos durch die Fachwelt. Die Jungfernhöhle war die »Menschenfresserhöhle«. Wahr ist, dass in der Frankenalb zahlreiche vorgeschichtliche Naturheiligtümer bekannt sind. Diese übten auf die Menschen eine besondere Anziehungskraft aus. Dunkle Höhlen und eigenwillige Felsformationen dienten als Festplatz oder als Versammlungsort. Welche religiösen Praktiken dort ausgeübt und welche Gottheiten verehrt wurden, ob es sich um einen Fruchtbarkeits- oder einen Ahnenkult handelte – all das lässt sich kaum erahnen. Neuere Forschungen zeichnen inzwischen ein etwas anderes Bild von der Jungfernhöhle. Dass sie ein Kultplatz für Opferhandlungen oder ein spezielles Totenritual war, gilt als gesichert. Auf Kannibalismus wollen sich die Wissenschaftler aber mittlerweile nicht mehr festlegen. Dennoch umwabert die Jungfernhöhle nach wie vor etwas Mystisches. In den letzten Jahren konnten die Wissenschaftler manches Rätsel um den Felsenschlund bei Tiefenellern lösen, doch bis heute hat die Höhle als neolithischer Kultplatz der Bandkeramiker ihre europaweite Bedeutung und für die Forschung ihren Reiz nicht eingebüßt. Die Jungfernhöhle liegt ca. 1,5 Kilometer östlich von Tiefenellern. 20 INFOS Zu erreichen ist sie zu Fuß von Tiefenellern bergauf in rund 30 Gehminuten. Mit dem Auto ab Ortsausgang über die Ellernberg- straße, die in Serpentinen zum sogenannten »Schlossberg« hinaufführt. Rechts ab und ein kurzes Stück geradeaus Richtung Herzogenreuth bis zum Waldrand auf der rechten Seite. Dort ist ein kleiner Wanderparkplatz mit einem Wegweiser zur rund 250 Meter entfernten Höhle. – Tiefenellern ist einer von acht Ortsteilen von Litzendorf im landschaftlich reizvollen Ellerntal. Wegen ihrer Naturschönheiten und ihres kulturellen Reichtums (Kunstraum Ellerntal mit »Fränkischer Straße der Skulpturen« um Lohndorf) nennt sich die Region gerne »Fränkische Toskana«. Der 13-Brauereien-Wanderweg verbindet seit 2012 auf insgesamt 32 Kilometern Länge sämtliche Braustätten der »Fränkischen Toskana«, fünf Sudhäuser gibt es allein in Litzendorf. Weitere Auskünfte im Internet unter www.fraenkische-toskana.com. 21 Register C A Adolf, Gustav 72, 160 Akropolis, keltische 43ff Alexander, Markgraf 37, 62, 119 Altdort-Rasch 37, 52ff Alte Veste 72ff Altmühlsee 116ff, 119ff Alzheimer, Alois 167f Andorf 137ff Andreaskirche 57, 110 Ansbach 92ff, 122ff, 125ff, 128ff, 131ff, 134ff Archaeopteryx 104 Astronom 81, 128ff Carinhall, Jagdschloss 41f Carl Wilhelm Friedrich, Markgraf 78, 106ff, 119ff, 164ff Castell-Rüdenhausen, Alexander Graf zu 75 Condor 140ff Creglingen 154ff D Damenbad 75ff Dampflokomotiven 101ff Demenz-Forschung 167 Dettenheim 98ff Dörner, Michael 49 Dreifaltigkeitskirche 108 Dreißigjähriger Krieg 32, 72ff, 95, 148 B Bad Windsheim 161ff Baden 131ff Bamberg 10ff, 13ff, 16ff, 19, 116 Bandkeramiker 20 Bayreuth 37ff Bismarck, Otto von 92ff Bismarckturm 92ff Brentenberg 49ff Bronzezeit 43, 49ff Brown, John 140 Bunkerkrankenhaus 113ff Burg Feuerstein 25ff Burg Veldenstein 40ff Burgberg 65f Burgthann 48, 49ff Burkhardt, Georg 87f, 89ff Buttenheim 22ff 170 E Ebermannstadt 25f, 47 Eisenbahn 101ff Eisenzeit 67 Erbfolgekrieg, Spanischer 122 Eremitage 37ff Erlangen 59ff, 62ff, 65f, 67f Ezelsdorf-Buch 49ff F Faber-Castell-Schloss 75ff Faber, Gräfin Ottilie von 75ff Falkenhausen, Freiherren von 119ff Felsenbad 34ff Felsenkeller 13f Feuerlein, Christoph 78f Findelkind 131ff Fossilien 104f Fränkische Schweiz 25, 31ff Fränkische Toskana 21 Französische Revolution 143 Fremdenlegion, französische 143f Friederike Louise, Markgräfin 106ff, 119ff, 124 Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg 62ff Fromm, Julius 40 Fürstenschule 78ff, 81ff, 128 Fürth 69ff, 72f, 94 G Gailingen, Raubritter Eppelein von 46ff Galgen 31f, 46ff, 151 Galileo Galilei 81, 128f Georg Friedrich II., Markgraf 122ff Georg Friedrich, Markgraf 55, 81, 95 Georg II., König 164 Georgenthal 89, 121 Germanen 52f Germanisches Nationalmuseum 42, 49f, 57f Goldhut 49ff Göring, Hermann 40ff Götterdämmerung 92ff Grabhügel 67f Großharbach 158ff Gunzenhausen 94, 110ff, 113ff, 118, 119ff, 128ff H Halbhaus 88 Haneda, Flughafen 145ff Hasensteinsäule 59ff Haundorf 121 Hauser, Kaspar 131ff Hegereiter 158ff Heilquelle, Heilbrunnen 78ff Heilsbronn 78ff, 81ff, 84ff, 128 Heilsbronner Kloster 78, 84 Heilsbronner Münster 78ff, 81ff, 84ff Henkersplatz 31ff Herkules 16f Herold, Rudolf 67 Heroldsberg 55f, 58 Herrgottskirche 154ff Hexenturm 10ff Hexenwahn 10 Hilfskrankenhaus 113ff Hoch-Haus 148ff Hochberg 43ff Hosenbandorden 164ff Houbirg 44 Huckepack-Haus 27ff I/J Ittner, Margareta 137ff Jagdschloss 41, 119ff Jeans 22ff Jugendstil 34f, 71, 76f Jungfernhöhle 19ff Jungfrauen, kopflose 19ff Jungsteinzeit 19, 43 Jupitersystem 128 Jurazeit 104f 171 Memmelsdorf 16ff Mönauer Forst 67f Mördergrube 137 Mordkreuze 55f Motorflug, erster 140 Musenhof 37ff Mutschele, Martin 28 K Kalchreuth 57f Kalter Krieg 113ff, 116ff Kanaldenkmal 65f Karzer 62ff Kaskade 16ff Kastell, römisches 110ff Kellergasse 13ff Kelten 43f, 49, 67 Kleinhempel, Ullrich 52f Klenze, Leo von 65f Kommandantengebäude 95ff Kosbach 67f Kosbacher Altar 67f Köttweinsdorf 28ff N Neolithikum 43 Neuhaus 40ff Neumarkt 46ff NS-Forschungslabor 25ff NS-Regime 40, 69 Nusch, Georg 148 P L Landhege 158ff Landwehr 148, 158ff Ledigenbegräbnis 134 Leutershausen 140ff Levi Strauss 22ff Lichtwunder 154 Limpert, Robert 125ff Ludwig-Donau-Main-Kanal 65 Ludwigskanal 65f Luftfahrt 140ff Luther, Martin 87, 89, 125ff M Malefizhaus 11f Marienaltar 154ff Marius, Simon 81, 128ff Markgrafenbrunnen 164ff Markgrafenkirche 106ff Markgrafenkriege 55 Marktbreit 167ff Mayr, Simon 128 Meistertrunk 74, 147, 148 172 Panzersperren 116ff Pferdestall 69ff Pommelsbrunn 43ff Pottenstein 31ff, 34ff R Reformation 78, 81, 84, 87, 89, 100 Residenz Ansbach 122ff Richtstätte 11, 31ff, 48, 151 Riemenschneider, Tilman 154f Rokoko 28, 37 Roland-Statue 161ff Rosenau, Amtmann Hans Berthold von 55 Rothenburg 46, 145ff, 148ff, 151ff, 156, 158ff Rothenburger Landwehr 148, 158ff Runen 52f Totenkranz 134, 154 Totenkronen 134ff Treuchtlingen 101ff, 116 Turmweg 151ff S Schäferkapelle 52f Schalkhausen 134ff Scheunenkirche 98ff Schillingsfürst 143f Schlachtrösser 122ff Schlenzgerhaus 87f Schloss Seehof 16ff Schloss Unterschwaningen 106ff Schloss Wald 119ff Schmidmühlen 122ff Schwedenkönig 72ff, 160 Sebalder Reichswald 59 Seinsheim, Fürstbischof Adam Friedrich von 16 Solnhofen 104f Sonnenkult 49f Spalatin 87f, 89ff Spalt 87f, 89ff Sperranlagen 116ff Spitalbastei 145f, 152 Spitalkapelle 84ff St. Andreas 57f St. Emmeram 87ff St. Gumbertus 122ff St. Gunthildis 98 St. Marien 110ff St. Nikolaus 136 Steckschachtsperren 118 Stein 75ff T Tempel, germanischer 52f Tennenloher Forst 59ff Tiefenellern 19ff Tietz, Ferdinand 16ff Tonapostel 57f Toppler, Heinrich 148, 158 Topplerschlösschen 148ff U Uffenheim 125, 164ff UNESCO 37, 110, 161 Unterhaid 13ff Unterschwaningen 106ff Urvogel 104 US-Chapel 69ff V Vers, Esaias von 55f Vierling, Oskar 25f W Wallenstein, Feldherr 64, 72ff Wasserspiele 16ff, 62 Wasserturm 62ff Weihersbachtal 34ff Weiße Marter 28ff Weißenburg 92ff, 95ff, 100, 110, 121 Weißkopf, Gustav 140ff Weltkulturerbe 37, 110, 161 Wich, Otto 28ff Widerstandskämpfer 125ff Wilder Markgraf 106, 119ff Wilhelmine, Markgräfin 37ff, 106ff, 164 Wodanskult 52 Wright, Brüder 140ff Wülzburg 95ff Z Zeil am Main 10f Zirndorf 72ff 173 Franken ist reich an Geschichte und voller Geschich ten. Gerade abseits der üblichen touristischen Pfade gibt es viele versteckte, manchmal unscheinbare, in jedem Fall aber außergewöhnliche Zeugnisse der Ver gangenheit, die mehr als einen flüchtigen Blick wert sind. So erzählt Fundort Geschichte Franken 3, was es mit den kopflosen Jungfrauen bei Tiefenellern auf sich hat, wieso einst an Weihnachten im Heilsbronner Münster ein Mord geschah und wie aus einem Pferde lazarett in Fürth eine Kirche wurde. Doch nicht nur das: 55 ungewöhnliche Ausflugsziele bietet dieser Band allen Geschichtsinteressierten, die gerne auf Ent deckungsreise gehen. · 55 unterhaltsame und lehrreiche Exkursionen zu historischen Schauplätzen · Ausführliche Informationen zu Anreise und Öffnungszeiten · Inklusive Übersichtskarte ISBN 978-3-86913-506-9 € 13,90 [D] € 14,30 [A] www.arsvivendi.com EIN FÜR FRANKEN®
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