314_364_BIOsp_0315_- 04.05.15 14:46 Seite 354 354 KA R RIE R E , KÖP FE & KON Z EPTE Wissenschaftliche Karriere Notizen zum 9. biomedizinischen Studierendensymposium in Erlangen LUCIE WOLF, INGA EBERMANN UNIVERSITÄT ERLANGEN-NÜRNBERG, ERLANGEN © Springer-Verlag 2015 ó Seitdem die Tradition der jährlichen Symposien von und für Studierende biomedizinischer Studiengänge aus Deutschland und dem europäischen Ausland 2006 in Erlangen gegründet wurde, entwickelt sich die Veranstaltung immer weiter und zieht jedes Jahr mehr Besucher an. Die Studierenden des jeweiligen Standortes planen und organisieren dafür neben ihrem Studium einen ganzen wissenschaftlichen Kongress. Das beginnt bei der Wahl des Themas, über das Anwerben von Sponsoren und Unterstützern bis hin zum Einladen der Sprecher, die oft angesehene Fachleute in ihrem Forschungsbereich sind. Natürlich darf auch ein breites Rahmenprogramm nicht fehlen, denn neben der Diskussion über Fachthemen geht es bei diesen Treffen vor allem um den Austausch und das Kontakteknüpfen unter den Jungwissenschaftlern aus verschiedenen Städten. Wie in jedem Jahr war auch dieses Mal die Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) ein großer Unterstützer und wichtiger Partner bei der Organisation und Durchführung des Symposiums. Ohne die jährliche Hilfe der GBM wäre eine Fortführung dieser ˚ Abb. 1: Die Gewinner der Posterpreise beim 9. biomedizinischen Studierendensymposium: Eric Schoger, Universität Göttingen, Melanie Schwerdtfeger, Universität Regensburg, und Thomas Schlichthärle, Universität Dresden (v. l. n. r.). beliebten Studierendentreffen nur schwer denkbar. Bisher fand die Veranstaltung, die durch die Studiengruppe „Molekulare Medizin“ der GBM initiiert wurde und wird, in Freiburg, Würzburg, Göttingen, Bonn und Lübeck statt und kehrte nun für das letztjährige Symposium vom 30. Oktober bis 2. November 2014 zum dritten Mal nach Erlangen zurück. Unter dem Titel Of Genes and Genesis – a glimpse into developmental biology trafen sich gut 280 Teilnehmer und Beteiligte, um sich über verschiedene Aspekte der Entwicklungsbiologie auszutauschen. Das Programm umfasste u. a. elf Fachvorträge, verschiedene Workshops, in denen die Studierenden ihr Wissen in kleineren Arbeitskreisen vertiefen konnten, und die Bundesfachschaftentagung, bei der die jeweiligen Studierendenvertretungen aus verschiedenen Städten über aktuelle Themen und Probleme diskutierten. Besonders beliebt in diesem Jahr war neben der Halloweenparty in einem Erlanger Jugendclub vor allem die Brauereiführung durch eine Erlanger Traditionsbrauerei, die auch während des Symposiums mit ihren schönen Holzfässern für Stimmung sorgte. Es gab außerdem eine Menge zu feiern: 2014 jährte sich zum 15ten Mal die Einführung der Molekularen Medizin als Studiengang in Erlangen. Diese Kombination aus humanmedizinischen Grundlagen und molekularbiologischer Methodik soll Studenten speziell auf eine Zukunft in der biomedizinischen Forschung vorbereiten. Damals, 1999, war es der erste Studiengang seiner Art in Deutschland, und er hat seitdem viele Nachfolger gefunden – daher kam auch die Idee, die Studierenden mit einem jährlichen Symposium zusammenzubringen, den Austausch zwischen den Standorten zu fördern und den Rahmen eines wissenschaftlichen Kongresses zu üben. In diesem Sinne gab es auch einige Neuerungen beim Symposium: Zum ersten Mal wurde eine Postersession in das Programm aufgenommen, bei der Studierende ihre Projekte, Daten und Ergebnisse aus Praktika oder Abschlussarbeiten präsentieren konnten. Für viele Wissenschaftler ist ein Poster eine gute Möglichkeit, ihre Arbeit einem breiteren Fachpublikum vorzustellen, aber natürlich muss das Erstellen und präsentieren eines Posters auch geübt werden. Die drei besten Posterpräsentationen wurden am Ende des Symposiums mit Preisen geehrt, die Preisträger waren Eric Schoger, Universität Göttingen, Melanie Schwerdtfeger, Universität Regensburg, und Thomas Schlichthärle, Universität Dresden. Außerdem wurde die Verleihung des Erlanger Cord-Michael Becker-Preises in das Programm integriert. Dieser Preis würdigt eine herausragende Promotion im Bereich der Molekularen Medizin und wird von der Medi- BIOspektrum | 03.15 | 21. Jahrgang 314_364_BIOsp_0315_- 04.05.15 14:46 Seite 355 355 ˚ Abb. 2: Die Verleihung des Cord-Michael Becker-Preises. Prof. Dr. Cord-Michael Becker (vorne), Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein, beide Universität Erlangen, Preisträger Dr. Lars Norman Sachs mit Ehefrau und Prof. Dr. Arnoud Sonnenberg, beide Netherlands Cancer Institute, Amsterdam, und Prof. Dr. Jürgen Schüttler, Universität Erlangen (v. l. n. r.) (Foto: Universität Erlangen-Nürnberg). zinischen Fakultät zusammen mit der Forschungsstiftung Medizin am Universitätsklinikum Erlangen zu Ehren von Prof. Dr. CordMichael Becker verliehen, der das Konzept für den Studiengang Molekulare Medizin in Erlangen entwickelt hat und lange Inhaber des Lehrstuhls für Biochemie und Molekulare Medizin war. Verliehen wurde die mit 5.000 Euro dotierte Ehrung an den ehemaligen Erlanger Studenten Dr. Lars Norman Sachs für seine Promotion am Netherlands Cancer Institute in Amsterdam, zu dem Thema The role of CD151 and integrin α3β1 in the pathophysiology of kidney and skin. Neben Lars Norman Sachs waren alle weiteren Erlanger Alumni eingeladen, und es gab die Gelegenheit, sich über die verschiedenen Werdegänge und Möglichkeiten für Studierende der Molekularen Medizin zu informieren. Als Beispiele für die Themen der vielseitigen Fachvorträge sei an dieser Stelle zum ˚ Abb. 3: Das Helferteam des 9. biomedizinischen Studierendensymposiums 2014 in Erlangen. einen Dr. Benjamin Prud’homme vom Institut de Biologie du Développement de Marseille-Luminy in Marseille, Frankreich, genannt, der in einem sehr spannenden Vortrag von den Erkenntnissen seines Labors über die Evolution von Morphologie und Balzverhalten der Fruchtfliege berichtete. Außerdem sprach Prof. Dr. Michael Wegner, Universität Erlangen, über die Forschung seiner Gruppe zu den verschiedenen Aufgaben des Transkriptionsfaktors Sox10 in der Entwicklung von Schwannzellen und Oligodendrozyten. Von der Erasmus-Universität in Rotterdam, Niederlande, kam Dr. Willy Baarends, die ihre Arbeit über die Rolle von Doppelstrangbrüchen während der Meiose bei der erfolgreichen Chromosomenpaarung vorstellte. Nach diesem gelungenen Event freuen wir uns, euch alle auf dem nächsten Studentensymposium vom 15. bis 18. Oktober 2015 in Freiburg wiederzusehen. Danke, dass ihr in Erlangen wart! Weitere Informationen, Bilder und Texte gibt es auch auf der Symposiumshomepage unter http://molmed.med.uni-erlangen.de/ symposium. ó Korrespondenzadressen: Lucie Wolf [email protected] Dr. Inga Ebermann Studiengang Molekulare Medizin Dekanat der Medizinischen Fakultät Studiengang Molekulare Medizin Friedrich-Alexander-Universität ErlangenNürnberg Krankenhausstraße 12 D-91054 Erlangen Tel.: 09131-85-24645 [email protected] Aktuelle Nachrichten, eine Terminübersicht bis 2018, Stellenanzeigen, alle Marktübersichten und Specials und vieles mehr finden Sie auf: www.biospektrum.de Nutzen Sie die Möglichkeiten der online-Informationen für Studium, Forschung und Lehre! BIOspektrum | 03.15 | 21. Jahrgang
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