Notizen zum 9. biomedizinischen

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KA R RIE R E , KÖP FE & KON Z EPTE
Wissenschaftliche Karriere
Notizen zum 9. biomedizinischen
Studierendensymposium in Erlangen
LUCIE WOLF, INGA EBERMANN
UNIVERSITÄT ERLANGEN-NÜRNBERG, ERLANGEN
© Springer-Verlag 2015
ó Seitdem die Tradition der jährlichen Symposien von und für Studierende biomedizinischer Studiengänge aus Deutschland und dem
europäischen Ausland 2006 in Erlangen
gegründet wurde, entwickelt sich die Veranstaltung immer weiter und zieht jedes Jahr
mehr Besucher an. Die Studierenden des
jeweiligen Standortes planen und organisieren dafür neben ihrem Studium einen ganzen wissenschaftlichen Kongress. Das beginnt
bei der Wahl des Themas, über das Anwerben von Sponsoren und Unterstützern bis hin
zum Einladen der Sprecher, die oft angesehene Fachleute in ihrem Forschungsbereich
sind. Natürlich darf auch ein breites Rahmenprogramm nicht fehlen, denn neben der
Diskussion über Fachthemen geht es bei diesen Treffen vor allem um den Austausch und
das Kontakteknüpfen unter den Jungwissenschaftlern aus verschiedenen Städten. Wie in
jedem Jahr war auch dieses Mal die Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie
(GBM) ein großer Unterstützer und wichtiger
Partner bei der Organisation und Durchführung des Symposiums. Ohne die jährliche Hilfe der GBM wäre eine Fortführung dieser
˚ Abb. 1: Die Gewinner der Posterpreise
beim 9. biomedizinischen Studierendensymposium: Eric Schoger, Universität Göttingen,
Melanie Schwerdtfeger, Universität Regensburg, und Thomas Schlichthärle, Universität
Dresden (v. l. n. r.).
beliebten Studierendentreffen nur schwer
denkbar.
Bisher fand die Veranstaltung, die durch
die Studiengruppe „Molekulare Medizin“ der
GBM initiiert wurde und wird, in Freiburg,
Würzburg, Göttingen, Bonn und Lübeck statt
und kehrte nun für das letztjährige Symposium vom 30. Oktober bis 2. November 2014
zum dritten Mal nach Erlangen zurück. Unter
dem Titel Of Genes and Genesis – a glimpse
into developmental biology trafen sich gut 280
Teilnehmer und Beteiligte, um sich über verschiedene Aspekte der Entwicklungsbiologie
auszutauschen. Das Programm umfasste u. a.
elf Fachvorträge, verschiedene Workshops, in
denen die Studierenden ihr Wissen in kleineren Arbeitskreisen vertiefen konnten, und
die Bundesfachschaftentagung, bei der die
jeweiligen Studierendenvertretungen aus verschiedenen Städten über aktuelle Themen
und Probleme diskutierten. Besonders beliebt
in diesem Jahr war neben der Halloweenparty in einem Erlanger Jugendclub vor allem
die Brauereiführung durch eine Erlanger Traditionsbrauerei, die auch während des Symposiums mit ihren schönen Holzfässern für
Stimmung sorgte.
Es gab außerdem eine Menge zu feiern:
2014 jährte sich zum 15ten Mal die Einführung der Molekularen Medizin als Studiengang in Erlangen. Diese Kombination aus
humanmedizinischen Grundlagen und molekularbiologischer Methodik soll Studenten
speziell auf eine Zukunft in der biomedizinischen Forschung vorbereiten. Damals, 1999,
war es der erste Studiengang seiner Art in
Deutschland, und er hat seitdem viele Nachfolger gefunden – daher kam auch die Idee,
die Studierenden mit einem jährlichen Symposium zusammenzubringen, den Austausch
zwischen den Standorten zu fördern und
den Rahmen eines wissenschaftlichen Kongresses zu üben.
In diesem Sinne gab es auch einige Neuerungen beim Symposium: Zum ersten Mal
wurde eine Postersession in das Programm
aufgenommen, bei der Studierende ihre Projekte, Daten und Ergebnisse aus Praktika oder
Abschlussarbeiten präsentieren konnten. Für
viele Wissenschaftler ist ein Poster eine gute
Möglichkeit, ihre Arbeit einem breiteren Fachpublikum vorzustellen, aber natürlich muss
das Erstellen und präsentieren eines Posters
auch geübt werden. Die drei besten Posterpräsentationen wurden am Ende des Symposiums mit Preisen geehrt, die Preisträger
waren Eric Schoger, Universität Göttingen,
Melanie Schwerdtfeger, Universität Regensburg, und Thomas Schlichthärle, Universität
Dresden.
Außerdem wurde die Verleihung des Erlanger Cord-Michael Becker-Preises in das Programm integriert. Dieser Preis würdigt eine
herausragende Promotion im Bereich der
Molekularen Medizin und wird von der Medi-
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˚ Abb. 2: Die Verleihung des Cord-Michael Becker-Preises. Prof. Dr.
Cord-Michael Becker (vorne), Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein, beide
Universität Erlangen, Preisträger Dr. Lars Norman Sachs mit Ehefrau
und Prof. Dr. Arnoud Sonnenberg, beide Netherlands Cancer Institute,
Amsterdam, und Prof. Dr. Jürgen Schüttler, Universität Erlangen
(v. l. n. r.) (Foto: Universität Erlangen-Nürnberg).
zinischen Fakultät zusammen mit der Forschungsstiftung Medizin am Universitätsklinikum Erlangen zu Ehren von Prof. Dr. CordMichael Becker verliehen, der das Konzept
für den Studiengang Molekulare Medizin in
Erlangen entwickelt hat und lange Inhaber
des Lehrstuhls für Biochemie und Molekulare Medizin war. Verliehen wurde die mit 5.000
Euro dotierte Ehrung an den ehemaligen
Erlanger Studenten Dr. Lars Norman Sachs
für seine Promotion am Netherlands Cancer
Institute in Amsterdam, zu dem Thema The
role of CD151 and integrin α3β1 in the pathophysiology of kidney and skin. Neben Lars Norman Sachs waren alle weiteren Erlanger
Alumni eingeladen, und es gab die Gelegenheit, sich über die verschiedenen Werdegänge und Möglichkeiten für Studierende der
Molekularen Medizin zu informieren.
Als Beispiele für die Themen der vielseitigen Fachvorträge sei an dieser Stelle zum
˚ Abb. 3: Das Helferteam des 9. biomedizinischen Studierendensymposiums 2014 in Erlangen.
einen Dr. Benjamin Prud’homme vom Institut de Biologie du Développement de Marseille-Luminy in Marseille, Frankreich, genannt, der in einem sehr spannenden Vortrag von den Erkenntnissen seines Labors
über die Evolution von Morphologie und Balzverhalten der Fruchtfliege berichtete. Außerdem sprach Prof. Dr. Michael Wegner, Universität Erlangen, über die Forschung seiner
Gruppe zu den verschiedenen Aufgaben des
Transkriptionsfaktors Sox10 in der Entwicklung von Schwannzellen und Oligodendrozyten. Von der Erasmus-Universität in Rotterdam, Niederlande, kam Dr. Willy Baarends,
die ihre Arbeit über die Rolle von Doppelstrangbrüchen während der Meiose bei der
erfolgreichen Chromosomenpaarung vorstellte.
Nach diesem gelungenen Event freuen wir
uns, euch alle auf dem nächsten Studentensymposium vom 15. bis 18. Oktober 2015
in Freiburg wiederzusehen. Danke, dass ihr in
Erlangen wart!
Weitere Informationen, Bilder und Texte
gibt es auch auf der Symposiumshomepage
unter http://molmed.med.uni-erlangen.de/
symposium.
ó
Korrespondenzadressen:
Lucie Wolf
[email protected]
Dr. Inga Ebermann
Studiengang Molekulare Medizin
Dekanat der Medizinischen Fakultät
Studiengang Molekulare Medizin
Friedrich-Alexander-Universität ErlangenNürnberg
Krankenhausstraße 12
D-91054 Erlangen
Tel.: 09131-85-24645
[email protected]
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