Medizin. Pflege. Gesundheit. Mit Menschlichkeit – gemeinsam vor Ort www.gk.de Bei aller gebotenen Verantwortung, die diese Entwicklung mit sich bringt, macht sie uns auch ein wenig stolz. Denn man darf nicht vergessen, dass die Fusion, die am 26. August 2014 amtlich wurde, keineswegs selbstverständlich war. Die Fusion von vier christlich orientierten Stiftungen aufseiten des Stiftungsklinikums Mittelrhein (SKM) mit dem kommunalen Gesellschafter des Gemeinschaftsklinikums KoblenzMayen (GKKM), bei dem die Stadt Koblenz und der Landkreis Mayen-Koblenz das Sagen hatten, war von Beginn an ein außergewöhnliches und ambitioniertes Unternehmen. Es führte nicht nur Häuser in freigemeinnütziger und kommunaler Trägerschaft zusammen, sondern auch unterschiedliche konfessionelle Orientierungen. Darüber Bernhard Mauel „Wir wollen die Menschen umfassend begleiten“ hinaus integrierte der Zusammenschluss mehr als nur fünf Krankenhäuser. Vielmehr umfasst er ein breites Spektrum nachsorgender und ambulanter Gesundheitsleistungen, medizinischer Versorgungszentren und ambulanter Rehabilitation; abgerundet mit weitreichen- Liebe Leserin, lieber Leser, Impressum den Leistungen in der Altenhilfe. Dieser in Deutschland bislang einmalige Zusammenschluss setzt einen neuen Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein – zwei Worte, hinter Akzent in der Konsolidierung des Krankenhausmarktes Herausgeber: Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein gGmbH denen viel steckt. Gemeinschaft ist das, was uns antreibt. und hat Modellcharakter über die regionalen Grenzen Geschäftsführung: RA Bernhard Mauel (v. i. S. d. P.) Mittelrhein ist die Region, für die wir uns starkmachen. hinaus. Gleichwohl war und ist das Vertrauen in die Aufsichtsratsvorsitzender: Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig gemeinsam geteilten Absichten vor diesem Hintergrund Mit fast 4.000 hoch qualifizierten Mitarbeiterinnen und nicht selbstverständlich, sondern muss jeden Tag wieder Koordination, Projektleitung: Mitarbeitern und seinem Status als Maximalversorger hat neu erarbeitet werden. Jutta Münch, Kerstin Macher, Daniela Müller das „Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein“ in der Region eine neue Bedeutung in der medizinischen Versorgung Die vor uns liegenden Aufgaben sind noch immer groß. Redaktion, Art-Direktion/Grafik: erlangt. Durch die Zusammenlegung von medizinischen Nicht minder groß ist aber auch unser Anspruch an die A&B One Kommunikationsagentur GmbH Kompetenzen und Leistungsbereichen konnten wir im Qualität unseres Angebots, das weit über die medizini- Wiesenhüttenstraße 11 Vergleich eine deutlich verbesserte Behandlungsquali- schen Leistungen hinausgeht. Wir sehen im Begriff des 60329 Frankfurt am Main tät erzielen. Dabei ist es uns gelungen, die bestehenden „Maximalversorgers“ einen Anspruch formuliert, dem wir www.a-b-one.de Stärken auch der kleineren Häuser weiter auszubauen, mit jeder Facette unserer Arbeit gerecht werden wollen. womit wir die Versorgung im ländlichen Raum sichern Denn unabhängig von der Größe des Unternehmens und Bildnachweise: und verbessern konnten. Die Verzahnung mit den neuen der Vielfalt der Kulturen, die bei uns tagtäglich aufein- Tanja Böhm, St. Goar medizinischen Zentren, die sich im Rahmen unseres me- andertreffen, sind wir alle geleitet von der Überzeugung, Rui Camilo, Frankfurt dizinischen Konzepts ebenfalls sehr positiv entwickeln, dass der Patient der Zweck der Gesundheitsversorgung ist, Fotoatelier Schäfer, Koblenz wird 2016 einen weiteren kräftigen Schub bekommen. und nicht das Mittel zur Erlösmaximierung. Auch als Arbeitgeber sind wir attraktiver geworden. Dazu Ich wünsche Ihnen nun eine interessante Lektüre. Und Anschrift: beigetragen hat sicherlich, dass wir an unseren fünf Stand- bitte zögern Sie nicht, uns immer wieder Ihre Meinung zu Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein gGmbH orten jetzt mehr ärztlichen Nachwuchs ausbilden. Unter sagen – egal wem und egal wie sie ausfällt. Denn nur so Koblenzer Straße 115 – 155 den Ärzten findet ein besserer und unmittelbarer Austausch kann Gemeinschaft gelebt werden! 56073 Koblenz statt. Vielen Berufsgruppen bieten wir intern interessante Telefon: 0261 499-0 Weiterbildungsmaßnahmen an. Daher ist es nicht verwun- [email protected] derlich, dass wir nicht nur in der Verwaltung, sondern auch www.gk.de in der Pflege und Nachsorge Fachkräfte aus allen Ecken des Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein Stand: Februar 2016 Landes anziehen, die mithelfen wollen, unsere Position als Bernhard Mauel neuer Maximalversorger am Mittelrhein weiter auszubauen. Geschäftsführer Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein 3 G K- M I T T E L R H E I N // M E D I Z I N . P F L E G E . G E S U N D H E I T. Chronik der Fusion Inhaltsverzeichnis 27. Juli 2015 Erster gemeinsamer Firmenlauf 12. September.2014 Fusionsfeier Impressum 2 Editorial 3 Chronik der Fusion 5 Reportagen Hochleistungsmedizin: Professionelle Leidenschaft Versorgungsqualität: Die Verlässlichkeit in Person Case Management: Ganz nah am Patienten 6 18 26 Ev. Stift St. Martin in Koblenz St. Elisabeth in Mayen Heilig Geist in Boppard Paulinenstift in Nastätten 11 12 13 14 15 Unsere Standorte Standortkarte 16 4 30. Januar 2014 Betriebsversammlungen 29. Januar 2014 Unterzeichnung des für die Fusion maßgeblichen Konsortial- und Gesellschaftervertrags durch die Gesellschafter von SKM und GKKM 1. Januar 2014 Rechtswirksamkeit der Fusion Frühjahr 2013 Fertigstellung des gemeinsamen medizinischen Konzepts Dezember 2012 Erste gemeinsame Pressekonferenz 2012 Beginn der Fusionsverhandlungen Herbst 2012 Einrichtung von neun Arbeitsgruppen zu den Themen Bau, EDV, Finanzen, Einkauf, Kommunikation, Medizin, Personal, Recht, Dienstleistungen/ Sonstige Geschäftsbereiche Sommer 2012 Machbarkeitsstudie zur Bewertung der Potenziale einer Fusion GK-Mittelrhein – ein starker Arbeitgeber Unsere Bildungseinrichtungen und Ausbildungsangebote 23 24 Mehr als ein Klinikum 30 Interview mit Olaf Henrich, Personaldirektor und Prokurist 23. Juli 2014 Unterzeichnung des Verschmelzungsvertrags zwischen dem Stiftungsklinikum Mittelrhein (SKM) und dem Gemeinschaftsklinikum Koblenz-Mayen (GKKM) 26. August 2014 Bewilligung der Fusion durch das Kartellamt, Eintragung ins Handelsregister Juli 2013 Letter of Intent / Absichtserklärung Leistungen im Überblick Kemperhof in Koblenz Sommer 2014 Bewilligung der ersten Landeszuschüsse für die Sanierung der Bettenhäuser (insg. 60 Mio. Euro geplant) 2012 Aufnahme der ersten Gespräche zwischen SKM und GKKM 2012 Anregungen des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz zur Kooperation. Hintergrund: bestehende Überkapazitäten im Großraum Koblenz und die Notwendigkeit größerer baulicher Investitionen 5 R E P O RTAG E // P RO F E S S I O N E L L E L E I D E N S C H A F T Hochleistungsmedizin Professionelle Leidenschaft Zu Besuch im Kemperhof in Koblenz. Schon bei der Begrüßung sorgt Karin Stahl, Oberärztin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, für Klarheit: „Ich könnte Ihnen hier jetzt Emergency Room bieten, aber das will ich nicht …“ Stattdessen erzählt die Leiterin der Interdisziplinären statt. Chef- und Oberärzte aller Fachbereiche treffen dort Notaufnahme in ruhigem, unaufgeregtem Ton von den auf ihre Patienten, um mit ihnen über Befunde, Krank- täglichen Herausforderungen. Davon, was es bedeutet, heitsverläufe oder Therapieempfehlungen zu sprechen. täglich über 150 Fälle, die mit oder ohne Termin ins Haus Durchaus unüblich, wenn man bedenkt, dass sich Ärzte kommen, optimal zu versorgen. Vom EDV-gestützten Bet- in Leitungsfunktionen nicht gern außerhalb der streng tenmanagement, vom Planungsaufwand, der erforderlich abgeschirmten Reviere ihrer jeweiligen Disziplinen ist, um Personal und Räume optimal zu steuern. Von der bewegen. Wir lernen: Mit Standesdünkel lässt sich ein unerhörten Flexibilität, die ihre Mitarbeiter und Mitarbei- Maximalversorger wie das Gemeinschaftsklinikum Mit- terinnen mitbringen müssen und ohne die die Arbeit nicht telrhein nicht steuern. möglich wäre. Organisation, fachübergreifende ärztliche Heilkunde und menschliche Zuwendung: „Hier muss jeder „Noch vor zwei Jahren war das AUZ vielen hier ein Dorn alles können“, sagt Karin Stahl. im Auge“, erklärt Karin Stahl. „Mittlerweile möchte es niemand mehr missen.“ Wie ist es zu diesem Wandel gekom- Keine einfache Vorstellung, wenn man bedenkt, dass men? Karin Stahl zuckt die Schultern. „Gute Konzepte“, sagt der Kemperhof elf spezialisierte Kliniken bündelt, zusätz- sie. Dass gute Konzepte ohne engagierte Mitarbeiter wir- lich zwei Tageskliniken sowie einige übergreifend und kungslos bleiben, sagt sie nicht. Man versteht es aber auch so. interdisziplinär arbeitende Regionalzentren für besonders komplexe Erkrankungen. Mehr als 190 Ärzte aller Fach- Das Telefon klingelt. „Leistenbruch? Ein 15 Monate altes bereiche arbeiten täglich Hand in Hand mit rund 600 Kind? Ich komme …“ Vom Büro in die IDA sind es nur Pflegefachkräften und etwa genauso vielen anderweitig wenige Meter. Sinnvoll, wenn es schnell gehen muss. Im hier beschäftigten Mitarbeitern. Hochleistungsmedizin Behandlungszimmer sitzt eine junge Mutter mit ihrem benötigt nicht nur außerordentliche ärztliche Fachkunde Jungen. Karin Stahl stellt sich ihnen kurz vor und kniet und technische Ausstattung, sondern vor allem auch sich, noch während sie sich die Geschichte des Befunds funktionierende Prozesse. erzählen lässt, vor das Kind. Es dauert nur wenige Augenblicke, dann wagt sich der kleine Junge aus der schützen- 6 Räumlich angrenzend an die Interdisziplinäre Notauf- den Deckung seiner Mutter und wendet sich der Ärztin zu. nahme, die IDA, „... wie die kleine Schwester vom Michel Medizin auf Augenhöhe. Ohne Angst lässt er sich unter- aus Lönneberga“, liegt das Ambulante Aufnahme- und suchen. Entwarnung, zumindest für den Moment. Eine Untersuchungszentrum, kurz AUZ. Hier finden die Operation wird nötig sein, aber nicht sofort. Beim Hinaus- Sprechstunden der einzelnen Kliniken des Kemperhofs gehen lächelt der Kleine und winkt. 7 G K- M I T T E L R H E I N // M E D I Z I N . P F L E G E . G E S U N D H E I T. R E P O RTAG E // P RO F E S S I O N E L L E L E I D E N S C H A F T Im Kemperhof wurde mit der Interdisziplinären Notfall- Unfall im Chemieunterricht. Zwei elfjährige Mädchen, Tochter ein paar billige Sweatshirts, sonst hat sie bald Konzentrierte, schnelle und optimal aufeinander abge- ambulanz vor etwa acht Jahren eine fachübergreifende, die dicht an der Explosionsstelle saßen, haben Verbren- nichts mehr zum Anziehen. Das Fett kriegen Sie aus den stimmte Handgriffe, das Geklapper des OP-Bestecks, mehr zukunftsweisende Struktur der Notfallversorgung und nungen an Brust, Schulter, Hals und Ohren erlitten. Ihr Klamotten nicht mehr raus.“ Endlich die erlösenden Wor- bekommt der Betrachter nicht mit. Im Hintergrund tönt Aufnahmeplanung eingerichtet. Unmittelbar an die Räu- Mitgefühl gilt nicht nur den Kindern: „Der arme Lehrer, te: „Du kannst dich wieder anziehen, ab nach Hause.“ Die leise ein Radiosprecher aus einer vollkommen anderen me des Ärztenotdienstes der Region Koblenz angrenzend, was der sich jetzt für Vorwürfe machen muss. Wo denen Patientin ballt freudestrahlend die Fäuste: „Yes!“ Welt. Die Bedeutung des eigenen Tuns tritt plötzlich hin- ist sie mittlerweile zu einem Aushängeschild des Gemein- doch sowieso schon alles verboten wird, was die Schule schaftsklinikums Mittelrhein und zu einem Vorbild für interessant macht …“ das Prinzip „Notaufnahme“ geworden. Die Patienten des 8 ter diesem perfekt aufeinander abgestimmten Teamwork Zurück in der IDA. Das Telefon klingelt, genau in dem zurück. In diesem Augenblick versteht man, warum Ärzte Augenblick, als Karin Stahl ihren Kittel auszieht und ihrem in fast jeder Gesellschaft einen besonderen Ruf haben. Klinikums Kemperhof haben eine einzige feste Anlauf- Als sie den neuen, farbenfrohen Behandlungsraum auf Kollegen berichtet, was sie jetzt, zum ersten Mal seit Mona- stelle, in der Ärzte aller Fachgebiete – unter anderem der der Kinderstation betritt, warten Patientin, Pflegerin ten, zu tun gedenkt: „Mal wieder in die Kantine gehen …“ Inneren Medizin, Gynäkologie, Urologie oder Chirurgie – und Mutter bereits. Rasch kommen die Verbände ab, die für die Behandlung zur Verfügung stehen. In der IDA Wunden darunter sind gut abgeheilt. Lediglich an weni- Aber: In Windeseile ist sie wieder unterwegs, direkt in dämmt, die Drainage ist gesetzt. Jetzt muss die Wunde wird der Begriff „interdisziplinär“, mit dem sich landauf, gen Stellen ist noch besondere Vorsicht geboten. Karin den Operationssaal. Dort ist das Team, bestehend aus noch mit Spezialfolie verklebt werden. „Darf ich mich landab so viele schmücken, zu einem lebendigen Beispiel Stahl lässt sich die Heilsalbe geben und demonstriert der einem Kollegen aus der Chirurgie, Oberarzt Dr. Frank empfehlen?“, fragt Karin Stahl in die Runde. Niemand im professioneller Exzellenz. Mutter, wie man sie zu Hause am besten aufträgt. Die Kreutz, und einer Vielzahl von weiteren Helfern, bereits Team, der ihr diesen Wunsch abschlägt. Mutter steht mit konzentriertem, leicht bangem Blick bei der Arbeit. Eine entzündliche Darmerkrankung, ein Erneut das Telefon. In der Klinik für Kinder- und Jugend- daneben und schaut zu, wie die Ärztin die weiße Creme Abszess im Bauch. Keine einfache Sache. Erst recht nicht Wer denkt, dass aus der Schleuse, in der die Operations- medizin im Kemperhof steht eine Entlassung an. Auf dem großflächig auf den Verbrennungswunden verteilt. „Das für den Patienten, der sich in akuter Lebensgefahr befin- kluft wieder gegen die normale Klinikbekleidung ein- Weg dorthin erklärt Karin Stahl die Vorgeschichte. Ein Ganze mindestens dreimal am Tag. Und kaufen Sie Ihrer det. Die Kollegen arbeiten bereits an der offenen Wunde. getauscht wird, eine erschöpfte Chirurgin, die nach der Eine knappe Stunde später. Die Entzündungsherde im Bauchraum des Patienten sind vorübergehend einge- 9 L E I ST U N G E N I M Ü B E R B L I C K Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein Kemperhof in Koblenz Anspannung des letzten Eingriffs zumindest mal in Ruhe Bissen ihres Brötchens, das ihr eine wohlmeinende Pfle- Am Kemperhof kümmern sich rund 1.500 Mitarbeiter jährlich um 23.000 stationäre und 50.000 ambulante Patienten. Im einen Kaffee trinken möchte, hinaustritt, wird schnell gerin zwischenzeitlich auf den Schreibtisch gelegt hat. sogenannten Perinatalzentrum Level I, das sich dadurch auszeichnet, dass alle an der Geburt beteiligten Fachdisziplinen – eines Besseren belehrt. Ein Elterngespräch steht an. Ein von der Geburtshilfe über die Anästhesie (Narkosemedizin) bis zur Neonatologie (Neugeborenen-Heilkunde) – unter einem Mädchen, das unter undefinierbaren Bauchschmerzen Wie geht sie damit um, ihren Tagesablauf nie im Voraus Dach zusammenarbeiten, kommen jährlich mehr als 1.200 Kinder zur Welt. Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin ist leidet. Die Schilderung der Schmerzen klingt glaubwürdig, zu kennen, ihn nie wirklich planen zu können? „Das eine der 30 größten in Deutschland und trägt das Zertifikat „Ausgezeichnet für Kinder“. aber als Chirurgin kann Karin Stahl in diesem Fall nicht Unplanbare planbar zu machen geht nur, wenn man die helfen. Man spürt förmlich, wie es an ihr nagt, als sie den richtigen Leute hat“, sagt sie. „Außerdem braucht man Eltern erklärt, dass sie im Augenblick keinen Rat weiß. gute Konzepte.“ Und die entstehen dann hier, in diesem Die Enttäuschung darüber, dass sich die Schmerzen ihres Büro, zwischen zwei Anrufen und einem Biss ins Käse- Mädchens mit einem operativen Eingriff nicht einfach brötchen? Karin Stahl lacht. „Nein, die fallen mir meist ¡ wegmachen lassen, steht den Eltern ins Gesicht geschrie- zu Hause ein, zum Beispiel, wenn ich die Spülmaschine ¡ Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie ben. Ein Segen, dass sich die junge Patientin in einem Kli- ausräume.“ Wieder mal das Telefon. „Meine Kinder …“, ¡ Diagnostische und Interventionelle Radiologie nikum der Maximalversorgung befindet, das so viele ver- beruhigt sie mit Blick auf das Display. ¡ schiedene medizinische Disziplinen vereint. Ärzte anderer ¡ Orthopädie und Unfallchirurgie, Hand- und Wiederherstellungschirurgie Allgemein-und Viszeralchirurgie ¡ ¡ Radioonkologie und Strahlentherapie Urologie und Kinderurologie Gynäkologie und Geburtshilfe ¡Gefäßchirurgie/Phlebologie Folgende Einheiten des Hauses sind zertifiziert: Standorte des GK-Mittelrhein, die sich regelmäßig, und Eine Minute später schaut sie auf die Uhr. Gleich beginnt ¡ Innere Medizin I: Schwerpunkt Gastroenterologie, nicht nur bei Problemfällen, untereinander austauschen, eine Fortbildung für Mitarbeiter, zu der sie eingeladen Hämatoonkologie, Diabetologie, Infektiologie ¡ Brustzentrum Kemperhof Koblenz & sind mit der wegweisenden Diagnose möglicherweise nur hat. „Es ist ein toller Job, den ich habe!“, sagt sie, als sie ¡ Innere Medizin II: Schwerpunkt Kardiologie, eine Tür entfernt. ihr Büro wieder abschließt. „Der beste, den es gibt.“ Nephrologie, Hypertensiologie und Internistische ¡Darmkrebszentrum Intensivmedizin ¡Diabeteszentrum Kinder- und Jugendmedizin ¡Gefäßzentrum Endlich ein Augenblick der Ruhe. In ihrem kleinen Büro, das direkt in der Einflugschneise zwischen Zentraler Aufnahme und AUZ liegt, gönnt sich Karin Stahl ein paar 10 Die Kliniken im Überblick: Man glaubt es ihr gern. ¡ ¡ Nuklearmedizin, Abteilung des Bundeswehrzentral- ¡ St. Elisabeth Mayen Regionales Traumazentrum krankenhauses (BwZK) im Kemperhof 11 L E I ST U N G E N I M Ü B E R B L I C K L E I ST U N G E N I M Ü B E R B L I C K Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein Ev. Stift St. Martin in Koblenz St. Elisabeth in Mayen Das Ev. Stift St. Martin versorgt mit seinen circa 1.300 Mitarbeitern jährlich rund 14.000 stationäre und 34.000 ambulante Das St. Elisabeth Krankenhaus in Mayen gewährleistet die medizinische und pflegerische Versorgung in der Region. Patienten. Das große Haus weist ein umfassendes Behandlungsspektrum auf. Neben der einzigen Palliativstation aller Jährlich werden von den rund 600 Mitarbeitern etwa 11.000 Patienten stationär und etwa 23.000 ambulant behandelt. Koblenzer Krankenhäuser gibt es ist hier auch das zweitälteste Querschnittverletztenzentrum in Deutschland. Im Jahr werden über 500 Kinder in Mayen geboren. Die Kliniken im Überblick: Folgende Einheiten des Hauses sind zertifiziert: Die Kliniken im Überblick: ¡ Allgemein- und Viszeralchirurgie ¡ Brustzentrum Kemperhof Koblenz & ¡ Anästhesie und Intensivmedizin St. Elisabeth Mayen ¡ Gynäkologie und Geburtshilfe ¡ Chest Pain Unit (Brustschmerzeinheit) ¡ Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde ¡ EndoProthetikZentrum Mayen ¡ Allgemein- und Viszeralchirurgie ¡Apotheke ¡ Anästhesie, Intensiv-, Notfallmedizin, Schmerztherapie ¡ ¡Augenheilkunde Berufsgenossenschaftliche Stationäre Weiter- behandlung ¡ Gefäßmedizin und Wundbehandlung ¡ ¡ Innere Medizin: Schwerpunkte Kardiologie/ Gastroen- Mittelrhein ¡ Innere Medizin terologie / Hämatologie / Onkologie / Palliativmedizin ¡ Gefäßzentrum Mittelrhein ¡ Kinder- und Jugendmedizin Institut für Diagnostische und Interventionelle Radio- ¡ Kompetenzzentrum für Chirurgische Koloproktologie ¡ Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie/Plastische logie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin ¡ Kompetenzzentrum für minimal-invasive Chirurgie Operationen Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie und Plastische ¡ Darmkrebszentrum Ev. Stift St. Martin Koblenz ¡ Kompetenzzentrum Neuroonkologie ¡ Unfallchirurgie und Orthopädie Operationen ¡ Onkologisches Zentrum Mittelrhein ¡ Urologie und Kinderurologie ¡Neurochirurgie ¡ Regionales Traumazentrum ¡ ¡ Plastische, Hand-, Ästhetische und Verbrennungs- chirurgie ¡ Unfallchirurgie und Orthopädie (Berufsgenossenschaft- Folgende Einheiten des Hauses sind zertifiziert: ¡Studienzentrum ¡ Vaskuläre Neurochirurgie ¡ Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung liche Unfallklinik, Querschnittverletztenzentrum) 12 13 L E I ST U N G E N I M Ü B E R B L I C K Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein Heilig Geist in Boppard Paulinenstift in Nastätten Das Krankenhaus Heilig Geist in Boppard stellt die medizinische Grundversorgung vor Ort sicher. Neben akuten Das Paulinenstift stellt die medizinische Grundversorgung vor Ort sicher. Neben akuten Notfällen werden hier vor Notfällen werden hier vor allem häufige Erkrankungen behandelt und weit verbreitete Operationen vorgenommen. allem häufige Erkrankungen behandelt und weit verbreitete Operationen vorgenommen. Circa 150 Mitarbeiter versorgen Zudem verfügt das Haus über zwei Spezialabteilungen mit einem überregionalen Einzugsgebiet – die Psychosomatik rund 3.000 Patienten stationär und 10.000 Patienten ambulant. Das Krankenhaus in Nastätten ist zertifiziert nach und die Gefäßmedizin/Wundbehandlung. Rund 200 Mitarbeiter versorgen jährlich circa 3.400 stationäre und 5.600 DIN EN ISO 9001:2008, das heißt generell wird dem Paulinenstift von externen Auditoren ein exzellentes und gelebtes ambulante Patienten. Qualitätsmanagement bescheinigt. Die Kliniken im Überblick: ¡ Anästhesie, Intensiv-, Notfallmedizin und Schmerztherapie 14 L E I ST U N G E N I M Ü B E R B L I C K Folgende Einheiten des Hauses sind zertifiziert: ¡ Gefäßzentrum Mittelrhein Die Kliniken im Überblick: ¡ Allgemein-, Viszeral-, Unfallchirurgie und Orthopädie ¡ Gefäßmedizin und Wundbehandlung ¡ ¡ Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Palliativmedizin ¡ Innere Medizin ¡Gynäkologie ¡ Psychosomatische Medizin und Psychotherapie ¡ Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde ¡ Unfallchirurgie und Orthopädie ¡ Innere Medizin Anästhesie, Intensiv-, Notfallmedizin und 15 Akademisches Lehrkrankenhaus Stiftmobil RHEIN Altenhilfe Rehafit Bildungseinrichtung Kemperhof Koblenzer Straße 115 – 155 56073 Koblenz Telefon: 0261 499 - 0 MVZ Mittelrhein Ev. Stift St. Martin Johannes-Müller-Straße 7 56068 Koblenz Telefon: 0261 137 - 0 M AY E N LAHN KO B L E N Z St. Elisabeth Mayen Siegfriedstraße 20 + 22 56727 Mayen Telefon: 02651 83 - 0 MOSEL Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein Unsere Standorte Heilig Geist Bahnhofstraße 7 56154 Boppard Telefon: 06742 101 - 0 B O P PA R D N A STÄT T E N Durch die Fusion ist das GK-Mittelrhein mit insgesamt fünf Standorten zu einem Klinikum der Maximalversorgung zusammengewachsen. Das bedeutet, dass hier nahezu alle medizinischen Fachabteilungen und Spezialisten vertreten sind. Durch diese Verknüpfung wird eine Qualität ermöglicht, die das Wesen der Maximalversorgung ausmacht. Paulinenstift Borngasse 14 56355 Nastätten Telefon: 06772 804 - 0 Zum GK-Mittelrhein gehören die Krankenhäuser in Boppard (Heilig Geist), in Koblenz (Ev. Stift St. Martin und Kemperhof), in Mayen (St. Elisabeth) und in Nastätten (Paulinenstift) sowie angeschlossene ambulante Versorgungen, Angebote zur Prävention und Rehabilitation und vier Senioreneinrichtungen. Im landesweit vierten Klinikum der Maximalversorgung kümmern sich insgesamt rund 3.900 Mitarbeiter pro Jahr um circa 55.000 stationäre und 122.000 ambulante Patienten. Dazu verfügt das GK-Mittelrhein über mehr als 1.400 Betten. www.gk.de 16 RHEIN 17 R E P O RTAG E // D I E V E R L Ä S S L I C H K E I T I N P E R S O N Versorgungsqualität Die Verlässlichkeit in Person Wie verwandelt man Prozesse in Pflegezeit? Was haben Logistik und Therapie gemeinsam? Welche Sorgen hat eigentlich ein Versorgungsassistent? Und wie arbeitet es sich in einem Haus, das es eigentlich nicht mehr geben dürfte? Besuch bei einem, der es wissen muss. Wenn man Heinz Schwartz bei seinem Gang durch die ver- ligen Stiftungsklinikum Mittelrhein ist er nun schon im schiedenen Abteilungen des Paulinenstifts in Nastätten zwanzigsten Jahr als Versorgungsassistent beschäftigt. begleitet, kann man nicht unbedingt ahnen, wie streng Zurzeit arbeitet er rotierend in drei der fünf Häuser des es bei ihm zugeht. Denn Strenge provoziert üblicherweise neuen Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein – im Ev. Stift Zurückweichen, macht andere Menschen misstrauisch St. Martin in Koblenz, in Boppard, und eben in Nastätten. oder scheu. Doch davon ist nichts zu spüren. Stattdessen freundliches Grüßen, wo immer er auftaucht. Ein flapsi- Vor der Fusion gab es für ihn noch weitere Stationen in ger Wortwechsel mit dem Mitarbeiter in der Radiologie, Hospitälern, darunter im Bundeswehrzentralkrankenhaus die Geste einer Pflegerin, die sich über das unverhoffte oder im Brüder-Krankenhaus, dem heutigen Katholischen Wiedersehen freut – nichts deutet darauf hin, dass Heinz Klinikum in Koblenz. Nichts, was er nicht schon gesehen Schwartz genauer hinblickt als andere und dabei Fehler und erlebt hat. erkennt. Aber diesen prüfenden Blick, dem keine Unord- 18 nung, kein unsachgemäßer Umgang mit Klinikartikeln In seiner Position als leitender Versorgungsassistent oder Verbrauchsgegenständen entgeht, fürchtet niemand. befindet er sich genau an der Nahtstelle zwischen dem Weil er nicht nur genau hinschaut, sondern ebenso genau Pflegedienst und dem Einkauf. Keine Ruhezone, in der zuhört, wenn sie ihm erzählen, was gerade fehlt oder man still und unbemerkt seiner Arbeit nachgehen kann. nicht so gut läuft. Und weil er sich kümmert, ihnen hilft, Irgendjemand hat immer etwas zu meckern. Dem einen ihre Arbeit gut, ja besser zu machen. Heinz Schwartz ist ist der Gummihandschuh zu kurz, dem anderen ist der einer von ihnen. Der 61-jährige examinierte Kranken- und mit dem längeren Schaft einfach zu teuer. Doch Heinz OP-Pfleger führt ein Leben im Krankenhaus. Im ehema- Schwartz ist nicht der Typ, der sich von Konflikten aus der 19 G K- M I T T E L R H E I N // M E D I Z I N . P F L E G E . G E S U N D H E I T. R E P O RTAG E // D I E V E R L Ä S S L I C H K E I T I N P E R S O N Ruhe bringen lässt. Dazu hat er zu viel Erfahrung, und von sondern auch bei den sozialen Leistungsdaten. Ihre Idee wortlichen aller fünf beteiligten Krankenhäuser, Be- Dass diese Prozesse funktionieren, wird am Beispiel der profitieren sie schließlich alle. Macht er seine Arbeit von Gesundheitsversorgung ist davon getragen, dass rührungsängste abzubauen, um sich auf Augenhöhe zu Nastätten deutlich. Am Paulinenstift wurde das gesam- gut, spart sein Arbeitgeber nicht bloß Geld, sondern auch die kleineren Häuser in Boppard, Nastätten und Mayen verständigen. Nicht immer leicht, bei einer Trägerschaft, te Krankenhaus im medizinischen und pflegerischen Zeit. Zeit, die beim neuen GK-Mittelrhein vor allem den genauso zum Qualitätsbegriff beitragen wie die Koblenzer die aus kommunalen, katholischen und evangelischen Bereich einschließlich aller stationären und ambulanten Patienten zugutekommt. Zentren der Hochleistungsmedizin, das Ev. Stift St. Martin Wurzeln stammt. Mittlerweile ist für die Menschen im Prozesse zertifiziert. Eine Urkunde im Eingangsbereich oder der Kemperhof. Koblenzer Raum ein bundesweit einzigartiges Modell weist darauf hin, dass das eingeführte Qualitätsmanage- der Gesundheitsversorgung in multikonfessioneller und ment erfolgreich angewendet wird. Anders ausgedrückt: „Fünf Minuten mit dem Patienten gesprochen wirkt so viel wie eine Schmerztablette.“ Hätte man beim neuen Gemeinschaftsklinikum Mittel- kommunaler Trägerschaft entstanden. Zur Freude und rhein mit den herkömmlichen Instrumenten einer Fusion zum Wohle vieler. Schwartz stolz. Um sogleich anzufügen: „Die Versorgung gearbeitet, wären die kleineren Häuser geschlossen schaftsklinikum Mittelrhein den Begriff der Gesundheits- worden. Doch wohin dann mit den Patienten? Wohin mit Der Beitrag der Häuser in Boppard, Nastätten und May- soll aber standortübergreifend für alle Stationen und Abtei- versorgung nicht nur im logistischen Sinne als „regelmä- dem medizinischen Fachpersonal, das teilweise schon en zum Status eines Maximalversorgers ist beachtens- lungen identisch sein. Da müssen wir noch hinkommen.“ ßige Belieferung mit Waren und Dienstleistungen zur seit Jahrzehnten für die Menschen aus Hunsrück, Eifel, wert. Denn dieser Status wird nicht durch eine mög- Aufrechterhaltung der Lebensgrundlagen“ interpretiert. Westerwald und dem Blauen Ländchen da ist? lichst vollständige Liste medizinischer Fachabteilungen Von den Erfahrungen in Nastätten sollen auch die ande- und Spezialisten erreicht, sondern vor allem durch ihre ren Häuser profitieren. Aufgrund des großen Einkaufs- verantwortlichen aus Politik, Klinikmanagement und Es kam anders. Im Vordergrund der Fusionsgespräche gelungene Verknüpfung. Ziel war und ist es, durch den volumens des Zentraleinkaufs von fünf Krankenhäusern Mitarbeitern etwas anderes bieten als ein kühler, be- stand stets die Frage, wie sich die medizinische Versor- gesteuerten Transfer von Wissen die medizinische und kann bereits heute günstiger Ware beschafft werden als triebswirtschaftlich dominierter Krankenhaus-Konzern. gung der Region und ihrer Menschen langfristig sichern pflegerische Expertise an jedem Standort in der Region früher. Doch wie mit dem gesparten Geld die Pflege opti- Maximalversorgung eben nicht nur bei den technischen, und verbessern lässt. Das erforderte von den Verant- zu erhöhen. miert werden kann, ist noch nicht jedem klar. Ein Job für Ein Maximalversorger muss im Verständnis der Fusions- 20 „Hier wurde auch meine Arbeit mitzertifiziert“, so Heinz An Heinz Schwartz lernt man, dass das neue Gemein- 21 G K- M I T T E L R H E I N // M E D I Z I N . P F L E G E . G E S U N D H E I T. Olaf Henrich Personaldirektor und Prokurist des GK-Mittelrhein „Unser größtes Potenzial sind unsere Mitarbeiter“ Ein Interview mit Olaf Henrich Durch die Fusion im Jahr 2014 wurde das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein eines der größten Gesundheits- und Sozialunternehmen in der Region. Es beschäftigt zurzeit rund 3.900 Mitarbeiter. Zahlreiche Berufsgruppen arbeiten dort Hand in Hand, darunter sind die Pflege, Ärzte und die Beschäftigten im medizinisch-technischen Dienst am stärksten vertreten. Damit aber das UnterVersorgungsassistent Heinz Schwartz. Für Boppard plant ländlichen Raum einen echten Gewinn für die Patienten er bereits eine Schulung aller Pflegedienstmitarbeiter, in bedeutet. nehmen funktionieren kann, ist jeder einzelne Mitarbeiter wichtig. der für die sachgemäße Anwendung und einen angemessenen Verbrauch von Klinikartikeln sensibilisiert werden Was wünscht sich eigentlich jemand, der es gewohnt ist, soll. Denn gute Prozesse vermeiden Engpässe im Be- ständig die Wünsche anderer zu erfüllen? stand, Falsch- und übermäßig große Bestellungen sowie 22 das beliebte, aber lästige Horten von selten benötigten „Mehr Zeit. Damit Pflege wieder das wird, was sie eigent- Artikeln. Darüber hinaus können Patienten viel effektiver lich sein sollte ...“. Aus Ihrer Sicht als Personaldirektor: Wie bewerten Sie lichen Entwicklung. Unser Ziel ist es, unsere Mitarbeiter das GK-Mittelrhein als Arbeitgeber? langfristig an unser Unternehmen zu binden. Wir sind ein attraktiver Arbeitgeber, dessen größtes behandelt werden, wenn sich das eingesetzte Material Potenzial seine Mitarbeiter sind. Sie tragen mit ihrem Stichwort Karrierechancen: Was können Sie Bewerbern nicht von Standort zu Standort unterscheidet. „Kommt Engagement und ihrem Einsatz dieses Unternehmen. Wir anbieten? beispielsweise ein Patient mit einem zentralen Venen- legen Wert darauf, unsere Mitarbeiter bei und in ihrer katheter von Boppard nach Nastätten, so ist es hilfreich, Entwicklung zu unterstützen, denn davon profitieren Eine Vielzahl attraktiver Tätigkeiten und die wenn die hier eingesetzten Katheter auch kompatibel auch wir als Maximalversorger. Deshalb sind Fortbil- Möglichkeit, bei uns eine Ausbildung zu absolvieren. Die sind. Man möchte ja nicht gleich einen neuen Zugang dungsangebote, regelmäßige Mitarbeitergespräche und unternehmensinterne Ausbildung ist ein wesentlicher legen müssen.“ Personalentwicklung, auch im Sinne einer persönlichen Bestandteil der Unternehmensphilosophie. In diesem Karriereplanung, wichtige Bausteine dieses Unterneh- Sinne sehen wir es als unsere Verpflichtung gegenüber Es liegt auf der Hand, dass diese Behandlungsqualität mens. Dabei gibt es keine Standardlösungen, sondern der Gesellschaft, jungen Menschen die Chance zu geben, beim Patienten gut ankommt. Wie überhaupt die Fusion Arbeitsort, Arbeitsgebiet und die individuellen Stärken einen Beruf zu erlernen. Ebenso benötigen wir auch Fach- auch jenseits der bloßen Erhaltung von Standorten im spielen eine wichtige Rolle in der persönlichen und fach- kräfte von außen, die es uns ermöglichen, einen zweiten 23 Unsere Bildungseinrichtungen und Ausbildungsangebote Blick auf unser Unternehmen zu werfen und neue Ideen Pflegeschule Kemperhof Pflegeschule Ev. Stift St. Martin Weitere Ausbildungsberufe im Gemeinschaftsklini- zu forcieren. Koblenzer Straße 115 – 155 Johannes-Müller-Straße 7 kum Mittelrhein Wir bilden mittlerweile unsere Führungskräfte in der 56073 Koblenz 56068 Koblenz Pflege in Zusammenarbeit mit der Edith-Stein-Akademie Telefon: 0261 499-1152 Telefon: 0261 137-1269 selbst aus, wobei die meisten der Dozenten erfahrene ¡ Elektrotechniker /-in ¡ Fachinformatiker /- in Systemintegration Mitarbeiter unseres Unternehmens sind. Im ärztlichen ¡ Ausbildung in Gesundheits- und Krankenpflege ¡ Ausbildung in Altenpflege ¡ Hauswirtschaftler / -in Bereich ist es aufgrund unserer Position als Maximalver- ¡ Ausbildung in Gesundheits- und Kinderkranken- ¡ Ausbildung in Gesundheits- und Krankenpflege ¡ Kaufmann / Kauffrau für Büromanagement sorger möglich, eine Vielzahl von ärztlichen Weiterbildun- pflege gen zur Erlangung der Facharztreife anzubieten. Unser ¡ Status als Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität heitswesen Weiterbildung Praxisanleitung im Gesund- ¡ Ausbildung in Krankenpflegehilfe ¡ Weiterbildung Praxisanleitung im Gesundheitswesen ¡ Koch / Köchin ¡ Operationstechnische / -r Assistent in/ Assistent (OTA) ¡ Pharmazeutisch-kaufmännische /- r Angestellte /- r (PKA) Mainz gibt uns die Möglichkeit, den Studentinnen und ¡ Pharmazeutisch-technische / -r Assistent in/ Assistent Studenten der Humanmedizin in unseren Einrichtungen die Absolvierung des sogenannten Praktischen Jahrs (PJ) Pflegeschule St. Elisabeth Mayen anzubieten. Die dadurch entstandene Bindung an das Un- Hebammenschule Kemperhof Siegfriedstraße 20 + 22 ternehmen erleichtert auch den Einstieg in eine Beschäfti- Koblenzer Straße 115 – 155 56727 Mayen gung nach dem PJ. 56073 Koblenz Telefon: 02651 83-1200 Angebote für unseren ärztlichen Nachwuchs: ¡ Ausbildung in Gesundheits- und Krankenpflege ¡ Famulaturen (PTA) Telefon: 0261 499-2818 Sie schreiben sich „familienstark“ auf die Fahne – was ¡ Ausbildung zur Hebamme / zum Entbindungspfleger ¡ Wahlpflichtfächer für PJ-Studierende: steckt konkret dahinter? –Allgemeinmedizin –Anästhesiologie Krankenpflegehilfeschule Paulinenstift –Augenheilkunde ein unabdingbarer Bestandteil unserer Personalpolitik, Staatlich anerkannte Weiterbildungsstätte für Borngasse 14 –Gynäkologie denn nur wenn uns das gelingt, sind wir in der Lage, die Intensivpflege am Kemperhof 56355 Nastätten –Neurochirurgie Herausforderungen in der Patienten- und Bewohnerversor- Koblenzer Straße 115 – 155 Telefon: 06772 804-8795 –Neurologie gung mit geeigneten Mitarbeitern langfristig sicherzustel- 56073 Koblenz len. In der Praxis bedeutet dies, dass wir unter Beachtung Telefon: 0261 499-2817 Für uns ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf der betrieblichen Abläufe sehr viele Stellen auch in Teilzeitarbeit ermöglichen. Wir nutzen dazu sowohl die Möglichkeit des Job Sharing als auch flexible Arbeitszeitmodelle. 24 –Orthopädie ¡ Ausbildung in Krankenpflegehilfe –Pädiatrie –Psychiatrie ¡ Fachweiterbildung Anästhesie- / Intensivpflege –Radiologie –Urologie 25 R E P O RTAG E // G A N Z N A H A M PAT I E N T E N Case Management Ganz nah am Patienten Vera Neust strahlt: „Meine Case Managerin Pauline Rondé ist einfach ein Engel! Sie kam noch am Tag der Aufnahme zu mir und hat sich um alles gekümmert – die Zusage meiner Rentenversicherung zur Übernahme der Kosten für die Anschlussheilbehandlung, die ambulante Reha für die Wochen nach meiner Hüftoperation und die optimale Versorgung während meines gesamten Krankenhausaufenthaltes. Das war eine Riesenentlastung für mich.“ Pauline Rondé ist Case Managerin. Seit 25 Jahren arbei- Krankenschwestern mit langjähriger Berufserfahrung tet die examinierte Krankenschwester im Heilig Geist in und fachspezifischen Zusatzausbildungen. Innerhalb des Boppard. Eine fundierte Zusatzausbildung am Universi- Teams sind die Aufgaben des Case Managements aufge- tätsklinikum Köln befähigt die studierte Pflegekraft seit teilt. „Ich kümmere mich vornehmlich um das Aufnahme- fünf Jahren, das zu perfektionieren, was ihr schon von und Bettenbelegungsmanagement“, fasst Pauline Rondé jeher am Herzen liegt: die Arbeit mit und für den Patien- zusammen. Dass die Grenzen fließend sind, versteht ten. „In unserem heutigen Gesundheitssystem spielt die sich von selbst: „Jede von uns ist in die Fälle der anderen individuelle Betreuung des Einzelnen eine immer bedeu- involviert, sodass wir spontan eingreifen können, wenn es tendere Rolle. Das Case Management ermöglicht uns die nötig wird. Im Grunde arbeiten wir alle auf ein gemeinsa- interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Patientenver- mes Ziel hin: Wir wollen mit den uns zur Verfügung ste- sorgung innerhalb aller Abteilungen unseres Klinikums henden Ressourcen das beste Ergebnis für alle Beteiligten und darüber hinaus“, resümiert Pauline Rondé engagiert. erreichen.“ Die drei begleiten ihre Patienten von Anfang Dass für sie und ihre zwei Kolleginnen ein Patient weit an, bleiben ihre persönlichen Ansprechpartner während mehr als eine Nummer ist, beweist die hohe Professiona- des Aufenthalts im Krankenhaus und ermöglichen ihnen lität, mit der sich die drei Fachfrauen jedem einzelnen der die optimale Betreuung bis hin zur Weiterversorgung ihnen anvertrauten Fälle widmen. nach der Entlassung. „Wir leisten hier wirklich Einzelfallhilfe“, ergänzt Pauline Rondé. „Case Management ist 26 Seit Februar 2010 besteht das Case Management Team ein individuell auf den Patienten – seine Diagnose, seine in Boppard aus drei Mitarbeiterinnen. Wie auch Pauline Lebensumstände und seine persönliche Geschichte – ab- Rondé sind Beate Pyko und Melanie Bach-Ludwig gelernte gestimmtes Unterstützungssystem.“ 27 G K- M I T T E L R H E I N // M E D I Z I N . P F L E G E . G E S U N D H E I T. R E P O RTAG E // G A N Z N A H A M PAT I E N T E N Da die Verweildauer im Krankenhaus heute auf ein Patienten ergeben seinen persönlichen „Score“ – liegt ken und Altenheimen begleitet die Case Managerin enorme Entlastung sehen, liegt auf der Hand. Dr. Andreas Minimum limitiert ist, wird ein vorausschauender Ver- dieser Wert bei über 14 Punkten, wird die Case Manage- den ihr anvertrauten Patienten während des gesamten Mulfinger, Leitender Arzt am Bopparder Klinikum: „Vie- sorgungsplan immer wichtiger. Um jeden Patienten zu rin kontaktiert. „Einfach ausgedrückt könnte man sagen: Krankenhausaufenthalts. „Wir fangen die Patienten auf len unserer Patienten nimmt die fürsorgliche Betreuung erfassen und von Anbeginn an herauszufinden, wer einer Hat der Patient mehr als 14 Punkte erreicht, fängt unsere und sorgen dafür, dass für die Zeit nach der Beendigung durch Pauline Rondé und ihre Kolleginnen die Angst persönlichen Betreuung durch das Case Management eigentliche Arbeit an.“ ihres Aufenthalts in unserem Haus alles Notwendige in vor dem Krankenhaus, denn sie fühlen sich von Anfang die Wege geleitet wurde, damit eine optimale Nachsor- an in den Prozess mit eingebunden. Die Frage ‚Wie geht Zentralen Patientenaufnahme zusammen. Mithilfe eines Innerhalb der nächsten 24 Stunden suchen Pauline Rondé ge garantiert ist.“ Der Austausch mit dem zuständigen es danach weiter?‘ ist nicht ganz so bedrohlich, wenn speziell entwickelten Fragebogens – des „Blaylock Risk As- und ihr Team den hilfebedürftigen Patienten auf, um Fachärzten des Heilig-Geist-Klinikums ist dafür unerläss- man von Anfang an weiß, dass es da jemanden gibt, der sessment Score“ (kurz „BRASS-Index“ genannt) – werden einen auf ihn abgestimmten Versorgungsplan zu erstel- lich. Die regelmäßige Teilnahme an der morgendlichen sich meiner annimmt und die Dinge für mich regelt. alle Patienten direkt bei der Aufnahme erfasst, bei denen len. Das, was früher Pflegeüberleitung und Sozialdienst chirurgischen Visite ist für Beate Pyko genauso selbstver- Außerdem fungiert unser Case Management Team als ein poststationärer Unterstützungs- und Beratungsbedarf leisteten, geschieht jetzt – quasi „gebündelt“ – aus einer ständlich wie für Melanie Bach-Ludwig die persönliche vertrauenswürdiger Mittler zwischen Arzt und Patient. zu erwarten ist. Fragen nach der derzeitigen Lebenssitu- Hand. Als Schnittstelle zwischen Ärzten, Pflegekräften, Anwesenheit bei der hausinternen Frühbesprechung des Wir haben ja meist gar nicht die Zeit, uns derart intensiv ation, dem sozialen Umfeld, der Mobilität, aber auch die Therapeuten und lokalen Pflegestützpunkten, aber auch internistischen Ärzteteams. Dass die Ärzte das prozess- jedem einzelnen unserer Patienten zu widmen.“ Einschätzung des allgemeinen Verhaltensmusters eines Krankenkassen, Amtsgerichten, Rehabilitationsklini- übergreifende Wirken des Case Managements auch als bedarf, arbeiten Pauline Rondé und ihr Team eng mit der 28 29 G K- M I T T E L R H E I N // M E D I Z I N . P F L E G E . G E S U N D H E I T. Mehr als ein Klinikum Angebote für Senioren: Stiftmobil kommt direkt nach Hause: Das GK-Mittelrhein kümmert sich an drei Standorten lie- Stiftmobil betreut und pflegt seit 1995 Menschen in Kob- bevoll um Senioren. Die Wohnanlagen befinden sich alle lenz und Umgebung. Zum Leistungsangebot gehören die in unmittelbarer Nähe der Krankenhäuser. häusliche Krankenpflege, die Pflegeberatung, die Wundund Stomatherapie, die hauswirtschaftliche Versorgung, ¡ In Boppard werden in zwei Einrichtungen 100 voll- stationäre Plätze und darüber hinaus Kurzzeitpflege- plätze, Tages-, Nacht- und Stundenpflege angeboten. Alltagshilfen sowie Betreuungen und Kinderkrankenpflege. www.stiftmobil.de 2014 kamen 30 neue Eigentumswohnungen für Betreutes Wohnen hinzu. ¡ In Koblenz gibt es 44 vollstationäre Plätze. Kurzzeit- Angebundene Arztpraxen komplettieren das pflege, Palliativpflege und drei Wohneinheiten für Leistungsspektrum Betreutes Wohnen komplettieren das Angebot. Eine ¡ zweite Seniorenwohnanlage umfasst 123 Wohnungen Das GK-Mittelrhein hat an vier Standorten Angebote ei- für Betreutes Wohnen. nes Medizinischen Versorgungszentrums, um den statio- Nastätten bietet 73 vollstationäre Plätze. Des Wei- nären und ambulanten Bereich noch weiter zu verzahnen: teren verfügt das Haus über elf Wohneinheiten für Seniorengerechtes Wohnen. Gäste werden darüber ¡ hinaus in der Kurzzeitpflege sowie in der Tages-, Nacht- und Stundenpflege betreut. In Boppard ist die Zweigstelle mit der Fachdisziplin Psychotherapie und Psychoanalyse vertreten. ¡ In Koblenz sind in zwei Einrichtungen folgende Praxen niedergelassen: Neurochirurgie, Chirurgie/ www.gk.de Handchirurgie, Gynäkologie/Geburtshilfe, Nuklearmedizin, Psychosomatische Medizin/Psychotherapie, Innere Medizin: hausärztliche Versorgung, Institut Prävention und Rehabilitation: für Integrierte Medizin, Schmerztherapie/Anästhesie und Orthopädie. ¡ Rehafit: In Boppard, Koblenz und Nastätten bietet der ¡ Therapiedienstleister einen nahtlosen Übergang zwischen stationärer Akut- und ambulanter Nachbehandlung mit umfangreichen ambulanten Leistungen. http://rehafit.gk.de ¡ BASIS e. V.: Neben jährlich mehr als 400 Präventionskursen und Workshops bietet der Verein heute in 30 Gruppen Rehabilitationssport als ergänzende Maßnahme zur medizinischen Rehabilitation an. 30 www.basis-verein.de Am Standort Mayen besteht eine Zweigstelle mit der Fachdisziplin Chirurgie. ¡ Am Standort Nastätten ist eine Zweigstelle mit der Fachdisziplin Orthopädie vertreten. www.mvz-mittelrhein.de
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