Details zu den Vorträgen: NÖ BÜNDNIS

NÖ BÜNDNIS
GEGEN DEPRESSION
Details zu den Vorträgen:
Lesung: "Und überhaupt, wenn schon schreiben, dann über die großen Dinge"
Thomas Glavinic: Österreichischer Autor in Graz geboren. Seit 2000 verfasst er zahlreiche Romane, die in
zwanzig Sprachen übersetzt wurden. „Der Kameramörder“ und „Wie man leben soll“ wurden verfilmt, „Der
Kameramörder“, „Das bin doch ich“ und „Lisa“ für die Bühne adaptiert (Stuttgart, Graz, Rabenhof Wien).
Thomas Glavinic schreibt über Liebe, über den Tod, über das Scheitern. Und er schreibt über die Angst: Über
die eigenen Ängste, über solche, die jeder von uns auf die eine oder andere Art kennt. Er verpackt sie in Romane
ohne Anleitungen zu geben, wie damit umzugehen sei. Und diese Ängste, die Beklemmung werden überhöht.
Im 2006 erschienen Roman Die Arbeit der Nacht wird die Angst vor der Einsamkeit in ein absurdes Szenario
gesteigert: Der Protagonist Jonas erwacht und ist allein. Er muss im Laufe der Zeit erkennen, dass er der einzige
Mensch ist, der noch lebt. Keine Katastrophe wird beschrieben, kein Krieg, kein gigantisches Erdbeben. Es ist
wie es ist und es ist Angst, die Jonas treibt, sich auf die Suche zu machen - auf die Suche nach menschlichen
Spuren, nach dem Menschsein schlechthin.
Fünf Jahre später erschien Lisa. Und Tom ("Nein, meinen richtigen Namen verrate ich euch nicht, ich bin ja nicht
ganz blöd, nennt mich Tom.") fürchtet Lisa, denn Lisa ist eine Mörderin, eine brutale Mörderin, die eine Blutspur
durch Europa zieht. Die Frage ist nur: Existiert Lisa tatsächlich? Gab es diese Angst schon bevor es Lisa gab?
Die Angst als Grund für die Angst?
Thomas Glavinic liest Ausschnitte aus diesen beiden Büchern und er lässt die Leser erkennen, dass sie mit ihren
Ängsten nicht alleine sind.
Vortrag: Wenn Angst zur Krankheit wird!
Prim. Assoc. Prof. Priv. Doz.Dr. Martin Aigner: Facharzt für Psychiatrie und Neurologie sowie Facharzt für
Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, war 18 Jahre an der Medizinischen Universität Wien tätig. Zuletzt
hat er dort die Psychosomatik Station, die Verhaltensmedizinische Schmerzambulanz und die Transkulturelle
Ambulanz geleitet. Seit November 2011 leitet er die Abteilung für Erwachsenenpsychiatrie der Universitätsklinik
für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Tulln.
Angst hat grundsätzlich eine Schutzfunktion. Wenn Angst aber zu intensiv, unkontrollierbar, lange anhaltend und
situationsinadäquat erlebt wird, kann Angst zu einem Störfaktor werden, wir sprechen dann von Angststörungen.
Ängste kommen aber auch bei vielen anderen körperlichen und psychischen Erkrankungen vor. Mit dem
Teufelskreis der Panikattacke und dem Angst-Stress-Modell kann gut verstanden werden, warum Angst zu einer
Störung werden kann. Wichtig ist es die posttraumatische Angst zu verstehen und von einfachen Phobien
abzugrenzen.
Vortrag: Angst bei der Arbeit/Angst um die Arbeit: psychische Belastung im
Berufsleben
Dr. med. Rainer Gross: Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin,
Psychotherapeut/Psychoanalytiker, 1998 – 2015 Primarius an der Sozialpsychiatrischen Abteilung des LK
Hollabrunn
Als psychosozial Tätige (und manchmal wohl auch in eigener Sache) kennen wir Ängste im Arbeitsleben nur zu
gut: Alle sprechen von Burnout – meist aber geht solchen Zuständen eine lange Geschichte der Angst voraus.
Viele Menschen sorgen sich heute, ob sie den ständig wachsenden Anforderungen, der Beschleunigung, dem
Optimierungsdruck im Job noch gewachsen sind. Sie haben Angst: Vor dem Scheitern, vor der Exklusion, vor
Arbeitslosigkeit und sozialem Abstieg. Dabei fällt es oft schwer, zwischen den äußeren Belastungsfaktoren und
deren individueller, subjektiver Verarbeitung zu unterscheiden.
Thema meines Referates ist die Beschreibung dieser Vorgänge sowie die Frage, wie und wodurch man den
Betroffenen helfen kann bzw. was am Arbeitsplatz entängstigend wirken könnte.
Vortrag: Kulturelle Aspekte der Angst
Dr.in Solmaz Golsabahi-Broclawski: Medizinisches Institut für transkulturelle Kompetenz, FÄ.
Psychiatrie und Psychotherapie (Tiefenpsychologisch), Gesundheitsorientierte Gesprächstherapeutin
(GOG), Suchtmedizinische Grundversorgung, Hygienebeauftragte Ärztin, Vorsitzende des
Dachverbandes der transkulturellen Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im
deutschsprachigen Raum DTPPP e.V, Referentin der Gesundheitsakademie Düsseldorf.
Angst ist ein Grundgefühl des menschlichen Geschlechts und von Beginn an - mit der Geburt - fangen
wir an Angst zu verspüren und zu artikulieren.
Der Einfluss der Sprache und Kultur auf die Ausdrucksformen der Angst einerseits und der
psychiatrische und psychotherapeutische Blick auf die Angstwahrnehmung andererseits stehen im
Mittelpunkt diese Vortrags. Hierbei geht es auch darum, die unter migrationsspezifischen Aspekten
entstandenen Angstgefühle zu reflektieren und aus diagnostischer Sicht einzuordnen.
Details zu den Workshops:
Workshop 1: Das Fürchten lernen- wie geht das?
Mag.a Christa Paulinz: Psychoanalytikerin in freier Praxis, Beratungslehrerin, Lehranalytikerin im Wiener Kreis
für Psychoanalyse und Selbstpsychologie, Lehrtherapeutin für Säuglings-, Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapie (WKPS)
Dr.in Sabine Röckel: Fachärztin für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin, Psychotherapeutin für
Kinder, Jugendliche und Erwachsene (Integrative Gestalttherapie) in freier Praxis. Fachberaterin im Projekt
KIPKE der PSZ GmbH
Kinder und Jugendliche sind auf besondere Weise herausgefordert, altersadäquate Ängste im Verlauf ihrer
Entwicklung zu bewältigen. Ängste gehören zur menschlichen Grundausstattung, helfen, mit Gefahren
umzugehen und förderliche soziale Anpassungen zu leisten.
Was aber, wenn jeder Kindergartentag mit diffusen Bauchschmerzen beginnt, bevorstehende Rechenübungen
massives Herzklopfen und Schwitzen erzeugen, die Trennung von der Mutter beim Schultor zu Weinkrämpfen
und Anklammern führt, Einschlafen auch nach Absolvierung von vielen Ritualen und heller Beleuchtung kaum
möglich ist, wenn die bloße Vorstellung von Schulausflügen Panik auslöst oder Essen mit Ängsten vor
Gewichtszunahme gekoppelt ist, wenn…
Ängste von Kindern und Jugendlichen zeigen sich häufig deutlich in sozialen Einrichtungen wie Kindergarten und
Schule. Schulphobie, Schulängste oder Trennungsängste bzw. Kontaktängste etwa sind in unterschiedlichen
psychischen Dynamiken zu begreifen.
Im Workshop beschäftigen wir uns mit Ängsten der Kindheit und des Jugendalters und deren pathologischen
Entwicklungen. Mit Hilfe von Fallvignetten diskutieren wir die komplexen Verständniszugänge und
Behandlungsmöglichkeiten.
Workshop 2: Angst im Alter - eine Frage der Perspektive?
Dr. Roland Daucher: Facharzt für Psychiatrie, arbeitet im PSD Mödling der PSZ GmbH und in freier Praxis,
regelmäßige Vortragstätigkeit insbesondere für das „Bündnis gegen Depression“ (Schwerpunktthemen:
Depression, Burnout, Angst), langjährige Tätigkeit am Institut für Essstörungen „SoWhat“
„Obwohl sie nicht hundert Jahre alt werden, bereiten sich die Menschen Sorge für tausend Jahre.“
(Chinesisches Sprichwort)
Viele Ängste im Alter scheinen berechtigt. Diese Ängste sind schwer zu bekämpfen, da sie oft einen realen
Hintergrund haben. Angsterkrankungen im Alter können unbehandelt bleiben, da sie fälschlicherweise als
natürlicher Teil des Alterungsprozesses gesehen werden.
In diesem Workshop wollen wir uns unter anderem mit folgenden Themen beschäftigen:
Welche konkreten Ängste können mit zunehmendem Lebensalter entstehen? Was unterscheidet Angst von
Angststörung? Werden Angststörungen im Alter leichter übersehen bzw. fehlinterpretiert? Wie schützt man sich
vor Ängsten im Alter? Alter - eine Frage der Perspektive?
Workshop 3: Kulturelle Aspekte der Angst
Dr.in Solmaz Golsabahi-Broclawski: Medizinisches Institut für transkulturelle Kompetenz, FÄ.
Psychiatrie und Psychotherapie (Tiefenpsychologisch), Gesundheitsorientierte Gesprächstherapeutin
(GOG), Suchtmedizinische Grundversorgung, Hygienebeauftragte Ärztin, Vorsitzende des
Dachverbandes der transkulturellen Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im
deutschsprachigen Raum DTPPP e.V, Referentin der Gesundheitsakademie Düsseldorf.
Vertiefung des Vortrags vom Vormittag.
Workshop 4: Denn die Angst ist überall
Dr. Wolfgang Pale: Arzt für Allgemeinmedizin, Psychotherapeut, Mitarbeiter in der Suchtberatung der PSZ
GmbH;
Dr. Wolfgang Werner: Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, Psychotherapeut in freier Praxis,
Fachbereichsleiter Suchtberatung in der PSZ GmbH
Angst gehört zum menschlichen Leben. Seit jeher versuchen Menschen ihre Ängste mithilfe von
bewusstseinsverändernden Substanzen zu vermindern, beherrschen, besiegen. In modernen Zeiten wurden
immer stärkere Substanzen hergestellt, die auch zunehmend leichter verfügbar sind.
Als Medikamente können diese Substanzen erleichternd und hilfreich sein, als Genussmittel können sie das
Leben bereichern, als Suchtmittel können sie zu körperlicher und psychischer Abhängigkeit führen – und
andererseits gibt es auch die Angst vor der Sucht, die (nicht nur substanzbezogen) ein Hindernis sein kann, das
Leben zu genießen.
In diesem Workshop betrachten wir die Vorteile und Nachteile bei der Verwendung von Substanzen zur
„Angstbekämpfung“. Nach einem kurzen historischen Überblick zur „Sucht“ gehen wir auf die Situation in
Österreich ein und werden versuchen „süchtiges Verhalten“ persönlich besser nachvollziehbar zu machen.
Workshop 5: Psychodynamische Aspekte der Angst
Dr. Anton Tölk: Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, ärztlicher Leiter des PSD
Bruck/Leitha und Schwechat, Lehranalytiker der Österr. C.G.JUNG-Gesellschaft, emeritierter Leiter des Institutes
für Psychotherapie der Nervenklink Linz Wagner-Jauregg.
Bei den psychodynamischen Therapien spielen diagnostische Überlegungen zur Struktur der Persönlichkeit eine
große Rolle. So ist etwa bei der schizoiden Persönlichkeitsstruktur die Angst vor zu viel Nähe vorherrschend, bei
der depressiven Struktur ist es die Angst, verlassen zu werden und alleine überzubleiben. Das Dilemma von
Borderline-Patienten wiederum ist es, die Sehnsucht nach Nähe und Beziehung nicht leben zu können, weil die
Angst, sich im anderen zu verlieren und das „Eigene“ nicht mehr spüren zu können, einer geglückten
Nahbeziehung und Partnerschaft im Weg steht.
Ziel dieses Workshops ist es, verschiedene Muster der Organisationsstrukturen der Persönlichkeit unter dem
Aspekt der Angst und deren Vermeidung zu beleuchten.
Workshop 6: Angst, die kleine Schwester des Todes
Dr. Arnold Mettnitzer: Theologe und Psychotherapeut, freier Mitarbeiter im ORF
Unsere Kultur scheint den Tod als Ende des Lebens ausgebürgert zu haben. Im kollektiven Bewusstsein gehört
er nicht mehr zum Leben, er wird als Einbrecher erlebt, den wir so lange wie möglich fernzuhalten versuchen.
Diese Abwehr bewirkt, dass der Tod durch Abschieben und Verdrängen nur noch bedrohlicher wird. Was übrig
bleibt, ist die Angst. Der Workshop geht der Frage nach, ob die Angst des Menschen für seine Religion
verantwortlich ist, oder ob die religiöse Veranlagung des Menschen in der Lage ist, ein nachhaltiges Heilmittel
gegen die Angst zu produzieren. In der christlichen Religion jedenfalls spielt Ermutigung als Heilmittel gegen die
Angst eine zentrale Rolle. Ist Religion ein effektives Mittel gegen die Angst oder aber „Opium für das Volk“?
Fragen, die sich an einem Nachmittag nicht klären lassen. Plausibilitäten für beide Argumente könnten aber den
Horizont der TeilnehmerInnen wohltuend erweitern.
Workshop 7 : Die Macht der Angst in der Arbeit
Dr.in Margit Burger: Klinische-, Gesundheits- und Arbeitspsychologin. Leitung der Arbeitsassistenz inter.work
Arbeitsassistenz für Menschen mit psychischen Erkrankungen der PSZ GmbH, Workshops für Unternehmen
„Immer höher - immer schneller – immer effizienter“ - so wird die Arbeitswelt erlebt.
Die Anzahl jener KlientInnen in der inter.work Arbeitsassistenz, die an einer Erschöpfungsdepression in
Kombination mit einer ausgeprägten Angstproblematik leiden, ist seit der Wirtschaftskrise 2008 um das 1,5- fache
angestiegen. Die Arbeitslosenzahlen stiegen in Österreich seit 2008 von 5,9 auf 9,2% an.
Ängste die vorherrschen:
 gekündigt zu werden und die Existenz zu verlieren,
 die steigende Arbeitslast nicht mehr bewältigen zu können und zusammenzubrechen,
 in der modernen Arbeitswelt keinen Platz mehr zu finden,
 nach traumatischen Erlebnissen die Rückkehr ins Berufsleben nicht mehr zu schaffen.
Im Workshop gehen wir auf das Angsterleben von MitarbeiterInnen und Führungskräften ein sowie auf das
Angsterleben von Menschen ohne Arbeit. Anhand von Best-Practice Beispielen erarbeiten wir, was Unternehmen
tun können und was der /die Einzelne tun kann, damit Angst in der Arbeit nicht krank macht. Das Ziel ist eine
gesunde Arbeitswelt!
Workshop 8: (Keine) Angst vor dem Wiederauftreten einer psychischen
Erkrankung
Dr. Wolfgang Grill: Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, ärztlicher Leiter des Bereiches
Psychosozialer Dienst, Club und Wohnen in der PSZ GmbH, fachlicher Leiter des Bündnisses gegen Depression
NÖ Ost sowie Oberarzt und Leiter der Tagesklinik des Landesklinikum Weinviertel Hollabrunn
Johanna Toifl: Angehörige
Sylvia Dröscher: Ergotherapeutin, Referentin mit Krankheitserfahrung im Bündnis gegen Depression,
Genesungsbegleiterin i.A.
Viele von uns (Angehörige, Betroffene, Profis) erleben Menschen mit Ängsten und Befürchtungen vor einer
neuerlichen Symptomverschlechterung, die neuerlichen Probleme in der Bewältigung des Alltags, Angst vor
einem Krankenhausaufenthalt, Medikamentenumstellung, Stigmatisierung und fehlendes Verständnis mit sich
bringen könnte bzw. beschäftigen sich mit vielen Fragen, wie es nach einer Episode einer psych. Erkrankung
weitergeht.
In dem Workshop soll aus den verschiedenen Perspektiven der Umgang mit diesen Ängsten besprochen und
mögliche Zukunftsperspektiven aufgezeigt werden.
Workshop 9: Wie ich meine Angst bewältigte
Marina Jany: Ehem. Betroffene, Gruppenleiterin einer seit 10 Jahren bestehenden Selbsthilfegruppe
für Seelische Gesundheit, nach erfolgreicher Gesundung, Wiedereingliederung ins Berufsleben, später
zusätzliche Ausbildung zum Dipl. Coach (Angstbewältigungs-Strategien), Co-Referentin bei
Vortragsreihen des NÖ Bündnis gegen Depression – vorzugsweise zu den Themen „Angststörung“ und
„Depression“.
Johann Bauer: Betroffener – seit über 30 Jahren psychisch erkrankt (Depression, Angstzustände,
Panikattacken, Alkoholerkrankung). Er leitet seit 2009 3 Selbsthilfegruppen für seelische Gesundheit und arbeitet
aktiv in Selbsthilfeorganisationen wie HSSG Landesverband NÖ (Hilfe zur Selbsthilfe für seelische Gesundheit)
und Dachverband der NÖ Selbsthilfegruppen mit. Erstellte 2011 die Webseite Regionalsuche
(www.selbsthilfenoe.at/regionen). Ist seit 2010 Partner des „Bündnis gegen Depression“ bei Vorträgen zum
Thema Depression, Angst, Panik. Außerdem ist er als zertifizierter „Experte durch Erfahrung in der
Gesundheitsversorgung“ (Genesungsbegleiter) im Universitätsklinikum Tulln seit Jänner 2015 tätig. Sein letzter
Psychiatrieaufenthalt war von November 2007 bis Jänner 2008.
Im Workshop beschäftigen wir uns damit, wie man es schaffen kann seine Angst zu bewältigen, und welcher
Strategien es bedarf, um wieder ein ganz normales Leben führen zu können.
Gemeinsam erarbeiten wir, welche Hilfestellungen, Therapien und Techniken es dafür gibt, mit dem erklärten Ziel
gesund zu werden bzw. gesund zu bleiben.
Workshop 10: „…..und dann habe ich wieder 144 angerufen!“ –
verhaltenstherapeutische Fallvignette einer 36-jährigen Patientin mit der Diagnose Panikstörung
Mag. a Barbara Kaudela-Steinschaden: Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin,
Wahlpsychologin für
psychologische Diagnostik, Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision (Verhaltenstherapie), Tätigkeit im
Therapiezentrum Wolkersdorf und 1200 Wien.
Dr.in Elvira Tadayon-Manssuri, eMBA: Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, exekutive
Master of Business Administration, Schwerpunkt Medical Management, Facharztausbildung an der Universitätsund Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Bern, kognitive Verhaltenstherapie im Klaus Grawe Institut in
Zürich, dzt. im PSD Gänserndorf, Konsiliarärztin der Psychosomatik in der Klinik Bad Pirawarth,
Wahlarztordination in Wien und Gänserndorf.
Frau H. ist 36 Jahre alt, lebt in Scheidung und verliert ihren Job. Hinzu kommt, dass sie neuerdings unter immer
wieder auftretenden Symptomen wie z. B. Enge in der Brust, Erstickungsgefühl, Herzklopfen,
Schweißausbrüchen, Zittern, Taubheitsgefühlen, Schwindel, Angst verrückt zu werden, etc. leidet. Nachdem sie
aufgrund dieser körperlichen Symptome bereits mehrmals in der Notaufnahme gelandet ist, mehrmals körperlich
durchgecheckt und nichts gefunden wurde, wird sie zu einem Facharzt für Psychiatrie geschickt, welcher ihr eine
Panikstörung diagnostiziert. Frau H. wird dringend empfohlen eine Verhaltenstherapie zu beginnen...
In unserem Workshop erwartet Sie die praxisnahe Vorstellung eines verhaltenstherapeutischen
Behandlungsverlaufes einer Patientin mit Panikstörung, der folgende Schwerpunkte beinhaltet:
Wissensvermittlung über die Natur der Angst, kognitive Therapiemethoden, Konfrontationsbehandlung und
Entspannungsverfahren. Die Übungen werden teilweise in der Selbsterfahrung erprobt.
Workshop 11: Angst bei Sport – Sport bei Angst
Dr. Wolfgang Pennwieser: Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, ÖÄK Diplome für
Sportmedizin und Psychotherapeutische Medizin, arbeitet im PSD Baden und in freier Praxis in Wien.
Im Workshop werden zwei Bereiche zum Thema Angst und Sport betrachtet.
Einerseits Ängste und Angsterkrankung bei Sportlerinnen und Sportler im Speziellen und psychiatrische
Erkrankungen im Leistungssport im Allgemeinen. Die Sportpsychiatrie beschäftigt sich mit deren Prävention,
Diagnostik und Behandlung. Andererseits werfen wir einen Blick auf den Einsatz von Sporttherapie bei
Angsterkrankungen. Die Sporttherapie wurde ab 1970 erstmals eingesetzt. Die gesamtmedizinische Rolle der
Sport- und Bewegungstherapie für die Prävention und Behandlung von körperlichen Beschwerden ist
unbestritten. Sport und Bewegungstherapie sowie sporttherapeutische Verfahren haben aber auch bei der
Behandlung von seelischen Beschwerden einen wichtigen Stellenwert und sind in den Leitlinien „Psychosoziale
Therapien bei psychischen Erkrankungen“ der DGPPN zu finden.
Workshop 12: Phobility- Erste Ergebnisse einer Studie zu Einschränkungen bei
Mobilität durch psych. Erkrankung
Mag. Dr. Christopher Schlembach: Soziologe, Lektor an der FH des bfi Wien (Lehrgang für Arbeitsgestaltung
und Human Resources Management), Lektor an der Universität Wien am Institut für Bildungswissenschaft und
am Institut für Soziologie, Soziologe im Bereich „Forschung & Wissensmanagement“ im Kuratorium für
Verkehrssicherheit (KfV) – Leitung und Durchführung soziologischer Forschungsprojekte im Bereich der
Sicherheitsforschung.
Mag.a Ulli Röhsner: Betriebswirtin, Geschäftsführerin des Forschungsinstitutes MAKAM Research GmbH
Mag.a Irene Wladar: Arbeitspsychologin, Klinische- und Gesundheitspsychologin, Leiterin der Arbeitsassistenz
Institut zur beruflichen Integration/ibi NÖ der PSZ GmbH
Im Projekt PHOBILITY, das vom BMVIT im Rahmen der Programmlinie „Mobilität der Zukunft“ gefördert wird und
von MAKAM Research GmbH. gemeinsam mit der TU Wien – Fachbereich Verkehrssystemplanung (IVS) und
den Psychosozialen Zentren durchgeführt wird, werden erstmals in Österreich die Bedürfnisse, Wünsche,
Erfahrungen und Schwierigkeiten von Menschen mit Phobien, Angst- und Zwangserkrankungen bei der
Verkehrsteilnahme untersucht. Dabei werden physische, psychische und soziale Barrieren der Zielgruppen für
eine gleichberechtigte Verkehrsteilnahme mit Hilfe von qualitativen Methoden erforscht. Aufbauend auf den
Forschungsergebnissen
werden
gemeinsam
mit
Gesundheitsund
MobilitätsexpertInnen
Handlungsempfehlungen erarbeitet, die als Basis für innovative Verkehrskonzepte speziell für diese Zielgruppe
dienen sollen.
Im Workshop stellen wir die ersten Ergebnisse der Studie vor und zur Diskussion.