PROJEKTWETTBEWERB
NEUBAU PRIMARSCHULHAUS FELD AZMOOS
Offener, einstufiger und anonymer Projektwettbewerb gemäss WTO
BERICHT DES PREISGERICHTES
AZMOOS 02. Juli 2015
1.
Einleitung
Die Schulgemeinde Wartau veranstaltete einen offenen, einstufigen, anonymen
Projektwettbewerb gemäss SIA-Ordnung Nr.142 (Ausgabe 2009) für
Architekur- und Ingenieurwettbewerbe.
Teilnahmeberechtigt waren Architekten, die ihren Wohn- oder Geschäftssitz
seit 1. Januar 2015 in der Schweiz oder in einem Vertragsstaat des WTOÜbereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen haben, soweit
dieser Staat Gegenrecht gewährt.
Termingerecht wurden 69 Projektvorschläge eingereicht.
2.
Aufgabenstellung
Die Wettbewerbsaufgabe umfasste primär das Schaffen von Schul- und
Turnraum für einen zeitgemässen Schulunterricht für 200 Schülerinnen und
Schüle. Im Neubau sollen Schülerinnen und Schüler des Kindergartens sowie
der 1.-6. Klasse der Dörfer Azmoos und Trübbach unterrichtet werden. Die
bestehende Turnhalle Feld soll abgebrochen, die bestehende Schule saniert
und in den Neubau integriert oder, wenn wirtschaftlich vertretbar, ebenfalls
durch einen Neubau ersetzt werden. Das Wettbewerbsgebiet liegt innerhalb
des Inventars der schützenswerten Ortschaften (ISOS) und der
Schutzverordnung der Gemeinde Wartau.
3.
Preisgericht
Sachpreisrichter/-innen:
Regula Widrig
Max Müller
Beat Tinner
Schulrätin (Vorsitz)
Schulratspräsident
Gemeindepräsident
Ersatz:
Urs Thomé
Schulrat (ohne Stimmrecht)
Fachpreisrichter/-innen:
Hubert Bischoff
Dieter Jüngling
Andreas Senn
Bruno Bossart
Architekt BSA, Wolfhalden
Architekt BSA/SIA, Chur
Architekt BSA, St.Gallen
Architekt BSA/SIA, St.Gallen
Ersatz:
David Eggenberger
Architekt FH, Azmoos (ohne Stimmrecht)
Mitglieder mit beratender Stimme:
Anita Neff
Bruno Willi
Martin Gabathuler
Vreni Kruse
Mario Viecelli
Schulleiterin Primarstufe
Lehrervertretung
Gemeinderat
Schulrätin
Schulrat
2
Experten:
Michael Niedermann dipl. Architekt FH/SWB, Leiter Kantonale Denkmalpflege
Entschuldigt
1. Preisgerichtsitzung vom 26.06.2015
4.
Vorprüfung
Die Vorprüfung wurde vom Architekturbüro Eggenberger & Partner AG,
Architekten FH in Azmoos durchgeführt.
Die Vorprüfung beschränkt sich gemäss SIA-Ordnung Nr. 142, Art. 15 auf die
wertungsfreie Vorprüfung der Erfüllung der Programmbestimmungen.
Die formelle Vorprüfung bezieht sich auf die fristgerechte Abgabe der Unterlagen, die Einhaltung der Anonymität, die Vollzähligkeit und Beurteilbarkeit der
eingereichten Unterlagen.
Die materielle Vorprüfung der Projekte umfasst die Kontrolle der im Wettbewerbsprogramm formulierten Anforderungen und Randbedingungen sowie die
Einhaltung der Präzisierungen in der Fragenbeantwortung.
Drei Projekte wurden mit den Absenderadressen der Projektverfasser
eingereicht und verstossen somit gegen das Anonymitätsgebot der Ordnung für
Architektur- und Ingenieurwettbewerbe (SIA 142 / Art. 19.1 a). Es sind dies die
Projekte < Emma und Jim> , <Alle unter einem Dach> und <Schule bei Eiche>.
Die übrigen Projekte weisen formell und materiell keine wesentlichen Verstösse auf. Sie sind vollständig und können gut beurteilt werden.
5.
Zulassung
Das Preisgericht beschliesst die drei Projekte < Emma und Jim>, <Alle unter
einem Dach> und <Schule bei Eiche> auf Grund der Verletzung des
Anonymitätsgebotes von der Beurteilung auszuschliessen. Die drei Projekte
werden vor der Jurierung abgehängt.
Die verbleibenden 66 Projektvorschläge werden sowohl zur Beurteilung als
auch zur Preiserteilung zugelassen.
6.
Beurteilung
6.1 Orientierungsrundgang
In einem ersten Rundgang werden die Projekte von den Fachpreisrichtern einzeln vorgestellt. Dabei werden vor allem die wesentlichen Kriterien wie Projektidee, Orts- und Siedlungsplanerische Aspekte, Einfügung und Beziehung zu
den bestehenden Bauten und Anlagen diskutiert. Das Ergebnis der Vorprüfung
wird bei jedem Projekt kurz erörtert.
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6.2 Ausscheidung im ersten Wertungsrundgang
In diesem Rundgang wird auf die Vor- und Nachteile der einzelnen Projekte
eingetreten. Es werden insbesondere grundsätzliche Kriterien wie Idee,
Interpretation des Ortes, Einfügung, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit
beurteilt.
In Anwendung dieser Kriterien werden folgende Projekte ausgeschieden:
-
Eiche
Flora
Maho
Lernspiel
THE XX
Gonz
Campus
Eichhörnchen
Drei am Hang
Toblerone
Brick
Campina
Klara
Lucky Luke
Unter der Linde
Zweisatz
Amazonas
Pipi Langstrumpf
Schulweg
Soomza
Schola Nova
Rubik
Dachs
Confluere
Otko
Aldrei
Zweierreihe
Recanto
Sigg Sagg Sugg
Marsupilami
Fora
Robin Hood
Monolith
Grün
Gonzen Project
Drilling
Fliegendes Klassenzimmer
Eine für Alli
La Paloma
Planet
Rotonda
Die Vorschläge weisen in Einzelbereichen interessante Lösungsansätze auf,
vermögen aber gesamthaft den gestellten Anforderungen nicht zu genügen.
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6.3 Ausscheidung im zweiten Wertungsrundgang
Die verbleibenden Projekte werden erneut eingehend besprochen und anhand
der aufgestellten Kriterien verglichen und bewertet.
- Ortsbauliches Konzept
Idee, räumlich-konzeptionelle Umsetzung, Erschliessung, Aussenräume
- Funktionalität und Flexibilität
Raumbeziehungen, Betriebliche Abläufe, Raumqualität, Belichtung,
Orientierung, Qualität der Aussenanlagen
- Architektonischer Ausdruck
Angemessenheit zur Aufgabe, innere und äussere Gestaltung
- Wirtschaftlichkeit
Erstellung / Betrieb / Unterhalt / Nachhaltigkeit
Das Preisgericht beschliesst folgende Projektvorschläge auszuscheiden:
-
Baumraum
Orion
Vis-à-vis
Allmend
Lord oft the Rings
Hula Hopp
Janus
Tavola
Öpfel und Bire
Mira
Rio
Tournesol
Bergsicht
Karo
Two of us
Solid
Dreiklang
Diese Projekte weisen in Teilbereichen architektonisch und betrieblich beachtenswerte Qualitäten auf. Gesamthaft vermögen auch sie nicht in allen Belangen den Anforderungen zu entsprechen.
6.4 Kontrollrundgang
Bevor das Preisgericht die endgültige Aufstellung der Rangfolge festlegt,
werden alle Projekte einer nochmaligen Überprüfung unterzogen. Aufgrund der
nochmaligen Überprüfung kommt das Preisgericht zum Schluss, dass das
Projekt „eleve“ ebenfalls in die zweite Ausscheidungsrunde zurückgestuft wird.
Die übrigen Entscheide werden bestätigt.
6.5 Projektbeschreibung
Die verbleibenden sieben Projekte werden von den Fachpreisrichtern in Bezug
auf ihre Idee sowie die wesentlichen Qualitäten und Mängel beschrieben. Die
Projektbeschriebe werden am zweiten Jurytag gemeinsam besprochen und redigiert.
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Eichenblatt
Die räumliche Gliederung des langgezogenen, freien Landschaftsbereiches entlang
der Poststrasse wird in der heutigen Form mit der Durchquerung des Quartierweges
Gelalunga und dem Standort des bestehenden Schulhauses beibehalten und mit der
Setzung von zwei neuen Baukörpern verstärkt.
An die Stelle des ehemaligen Schulhauses wird ein quadratischer Neubau mit
Turnhalle und Primarschule gesetzt. Mit der Höhengliederung des Gebäudevolumens
im Turnhallenbereich tritt der Baukörper zur Poststrasse hin als eingeschossiger
Baukörper mit einem zweigeschossigen Kopfbereich, der sich L- förmig gegen Osten
erweitert, in Erscheinung. Durch die leicht abfallende Topographie entwickelt sich der
Baukörper zur Ostseite zu einem dreigeschossigen Volumen, das sich mit einem
größeren Abstand zur anschließenden Einfamilienhauszone gut in den baulichen
Kontext einfügt.
Die Spielwiese mit dem großen Rasenfeld wird beibehalten und gegen Norden, direkt
vor dem neuen Schulhaus, mit einem Hartplatz, der auch als Pausenplatz gedacht ist,
ergänzt.
Die Erschließung des Gebäudes wird auf drei Seiten angeboten. Auf dem unteren
Niveau, mit direktem Bezug zum Pausenplatz, ist der eigentliche Haupteingang mit
vorgelagerter Pausenhalle vorgesehen. Ein durchgehender Gang, an dem die
Turnhalle und deren Nebenräume sowie gegen Osten der mittige
Erschließungsbereich und die Werk- und Handarbeitsräume direkt angeschlossen
sind, verbindet den zusätzlichen Nebeneingang vom Gelalunga - Fußweg mit dem
Haupteingang.
Der dritte Zugang erfolgt ab der Poststrasse direkt in das erste Geschoss des
Schulhauses. Hier sind in gutem Bezug zu diesem Eingang die Bibliothek und die Aula
positioniert. Leider fehlt hier eine großzügige räumliche Vorzone, die auch einer
größeren Benutzerzahl Platz bieten würde. Im Weiteren sind an dem, um die mittige
Erschließungszone geführten, Gang die weiteren Schulräume auf zwei Geschossen
angeordnet.
Die, einer vermeintlichen Flexibilität geschuldeten, drei verschiedenen Eingänge
führen zu einer eher verwirrenden Eingangslösung und lassen zudem eine großzügige,
innenräumliche Eingangszone vermissen. Die Eingänge führen direkt in die
Gangzonen des Schulhauses, die trotz genügender Raumbreite dennoch keine
weiteren Nutzungen aufnehmen können.
So fehlt im Innern das eigentliche räumliche Zentrum des Schulhauses, das funktional
als Foyer auch die Vorzone der öffentlicheren Nutzungen sein könnte. Dies ist
insofern schade, da um die mittlere Erschließung mit der skulptural wirkenden
Treppenanlage, mit integriertem Fluchtweg, eine interessante Raumfigur wirksam wird,
die das Potential hätte zum Herz der Schulanlage zu werden.
Die Aufreihung der Schulräume an die umlaufende Erschließungzone mit den
zwischengeschalteten Gruppenräumen verspricht, in der aktuell angedachten
Unterrichtsstruktur, eine gute Nutzbarkeit. Die gewünschte Flexibilität kann aber leider
nur in verschiedenen möglichen Raumgrößen realisiert werden und bräuchte zudem
noch eine bessere Strukturierung des Stützenrasters.
Die einfache und konsequente Gliederung des neuen Baukörpers mit der
vorgeschlagenen Materialisierung verspricht eine ökonomische Umsetzung. In Bezug
zu den Anforderungen einer Erbebenbelastung müsste das Tragwerk jedoch noch
überdacht werden.
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Das zweite Gebäude, das im Norden des Perimeters geplant ist, wird als eigentlicher
Pavillon vorgeschlagen und in einem neuen angelegten Obstbaumgarten eingepasst.
Der Aufbau einer geometrisch gereihten Baubepflanzung kann an diesem Ort und als
Feld leider keine gültige Wirkung erreichen und so nicht als Begründung des linearen
Baukörpers dienen.
Der schmale längsrechteckiger Baukörper ist in sich schlüssig gegliedert und
verspricht einen guten funktionalen Betrieb.
Der Projektvorschlag zeichnet sich durch einen gut proportionierten Baukörper des
Schulhauses aus, der in einer einfachen pragmatischen Umsetzung die notwendigen
Funktionen ermöglicht und mit der mittigen Treppenhalle einen räumlich attraktiven
Schwerpunkt bildet. Trotz diesen Voraussetzungen ist es nicht gelungen, alle
räumlichen und funktionalen Aspekte in einem durchgängig überzeugenden
Schulneubau zu vereinigen.
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Villa Kunterbunt
Das kompakte Gebäudevolumen, in dem sich alle geforderten Nutzungen unter einem
Dach vereinen, wird im Norden des zur Verfügung stehenden Perimeters situiert. Der
schon bestehende parkähnliche Freiraum kann so erweitert und als ortsbauliches
Element im Zusammenspiel mit der Kirche, dem Straßenraum sowie den mächtigen
Einzelbäumen gestärkt werden.
Folgerichtig wird der Neubau auf das etwas tiefere Niveau des Freiraumes gesetzt und
mit dem vorgelagerten Pausen- und Hartplatz zum Ort der neuen Primarschule
geformt. Die Wegeführung sowie die Anbindung an die Poststraße erfolgt auf direkter,
dem Gestus des Freiraums verpflichtender, Weise mit Fußwegen und
Treppenanlagen. So kann auch der Gelalunaweg in selbstverständlicher Weise in das
vorgeschlagenen Erschließungssystem eingebunden werden.
Die Proportionen des neuen Baukörpers passen sich gut in den Kontext der
bestehenden Bebauung ein. Die vorgeschlagene Sheddachlösung transformiert die
vorhandenen traditionellen Dachformen und Gebäudeproportionen in additiver Weise
zu einem neuen Gebäudetypus, der dem öffentlichen Charakter einer Schule
entsprechen kann. Leider wurde es hier versäumt, den Ausdruck eines Schulbaus
eindeutiger zu prägen und so dem verwandten Bild des Industriebaus
entgegenzuwirken. Auch fehlt eine deutliche Auszeichnung der Eingangssituationen,
was den Baukörper aus seiner uniformen Wirkung befreien und auch bewusster mit
den außenräumlichen Maßnahmen verbinden könnte.
Die Nutzungsverteilung im Gebäude ist gut gewählt und schafft einfache funktionale
Verbindungen. So wird der Kindergarten mit eigenem Eingangs- und Außenbereich auf
der Ostseite des Erdgeschosses angeordnet. Die direkte Anbindung an den
Eingangsbereich der Primarschule lässt Synergien in verschiedenen Raumnutzungen
zu, aber auch einen direkten Zugang des Kindergartens zum Nutzungsangebot des
Schulhauses.
Der Eingangsbereich ist als flexibler Raumbereich stützenfrei ausgebildet und kann je
nach Erfordernis die verschieden Nutzungen der Pausenhalle, des Foyer, der Aula und
des Mehrzweckraumes in unterschiedlichen Raumgrößen aufnehmen. Die angedachte
Flexibilität ist, in Bezug zu den nötigen Vorbereichen und Nebenräumen sowie auch
zum eigenständigen Betrieb der unteren Geschosse, noch nicht ganz überzeugend
gelöst.
Die Turnhalle, die vom Eingangsbereich des Erdgeschosses direkt einsehbar ist und
so auch unmittelbar als Teil des Schulhauses wahrgenommen werden kann, wird mit
den nötigen Nebenräumen im Untergeschoss angeordnet und über den Luftraum
zweiseitig großzügig natürlich belichtet.
Die beiden Obergeschosse sind den Unterrichts- und Nebenräumen der Primarschule
zugeordnet und über eine zentrale Halle räumlich miteinander verbunden. Die
zweigeschossige Halle ist zenital gut belichtet und kann neben der
Erschließungsfunktion auch als erweiterter Lernbereich genutzt werden. Die Chance
mit der klaren Raumstrukturierung, dem statisch gegebenen Stützenraster, eine
flexible Lernlandschaft auf beiden Schulgeschossen aufzuzeigen, wurde leider
versäumt. Die Grundrisse wirken, trotz der gezeigten Transparenz, hermetisch und zu
wenig flexibel. Die Anordnung der Gruppenräume wäre zu Gunsten einer möglichen
flexibleren Nutzbarkeit der inneren Hallenbereiche zu überdenken.
Die Tragstruktur wird als Betonskelett vorgeschlagen und mit einer konsequenten
Systematik und Logik, auch im Bereich der großen Spannweiten der Turnhalle, gut
gelöst.
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Die gezeigten Überlegungen zur Gebäudetechnik können nachvollzogen werden. Hier
bleibt jedoch eine Unsicherheit bezüglich der Wirksamkeit des sommerlichen
Wärmeschutzes der zentralen Oblichthalle in Zusammenhang mit dem
vorgeschlagenen Lüftungssystem. Auch die Winternutzung mit möglichen
Schneelagen kann durchaus zu Einschränkungen der Nutzbarkeit führen.
Es handelt sich um einen ortsbaulich überzeugenden Lösungsansatz, der auch in der
Formfindung des neuen Baukörpers die Proportionen und Sprache des baulichen
Kontextes zu einem öffentlichen Gebäude verwendet und interessant uminterpretiert.
Leider werden die im Konzept angezeigten ästhetischen wie auch funktionalen
Möglichkeiten noch nicht ganz ausgeschöpft.
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Sora
Das geforderte Raumprogramm wird in zwei eigenständig geformten Baukörpern
umgesetzt. Etwa in der Arealsmitte ist das neue Schulhaus mit Kindergarten und im
Norden der Quartierstrasse die um ein Geschoss ins Terrain abgesenkte Turnhalle.
Zwischen den beiden Volumen entsteht ein Pausen- oder Quartierplatz, der die beiden
Anlageteile verbindet. Während der kompakte Schulbau durch seine Gestaltung eine
starke Präsenz im Quartier darstellt und so auch Öffentlichkeit markiert, nimmt sich der
Turnhallenkörper zurück und bezieht sich auf den Massstab der umliegenden
Wohnbauten. Das Absenken ins Erdreich der beiden Baukörper reduziert die von
aussen wahrnehmbaren Volumen in seinen Abmessungen deutlich und ergibt so eine
gute Einpassung in diesen Dorfteil. Schule und Kindergarten sind über eigene
Vorbereiche separat erschlossen. Die Schulräume erreicht man über einen
grosszügigen Vorplatz direkt ab der Poststrasse und eine Geschossebene tiefer von
Süden her die Kindergartenräume. Durch die geringen Grundrissabmessungen der
beiden neuen Volumen von Schule und Turnhalle resultieren grosszügige, gut
nutzbare Aussenräume.
Die vollständig ins Erdreich abgesenkten Werkräume haben trotz der vorgesehenen
Lichthöfe keine gute Raumqualität. Im Erdgeschoss sind alle allgemeinen oder
öffentlichen Räume der Schule zusammengefasst. Ein grösserer, gedeckter
Vorplatzbereich mit Windfang fehlt. Im ersten und zweiten Obergeschoss liegen die
gut proportionierten und zweiseitig belichteten Klassenzimmer. Die vergleichsweise
tiefe Gebäudekubatur ist teilweise auf die geringen Verkehrsflächen auf allen
Geschossebenen zurückzuführen. Die in die Erschliessungsflächen der Grundrisse
gesetzten kleineren Baukörperteile wie Treppe, Lift, WC und weitere Nebenräume sind
in der Nutzung teilweise etwas nachteilig auf die angrenzenden Klassenzimmer,
Mehrzweckräume, Lehrerzimmer und Kindergärten. Die Tragkonstruktion des
Gebäudes beschränkt sich auf Stützen, wovon drei als aussteifende Scheiben
ausgebildet sind. Dies bedeutet ein Minimum an statisch wirksamen Elementen und
ein Maximum an Flexibilität in der Raumeinteilung. Etwas fraglich ist die fast absolute
Reduktion der baustatisch eingesetzten Mittel, um eine maximale Flexibilität, die
erfahrungsgemäss wenig genutzt wird, zu erreichen. Entgegen dieser Kritikpunkte
zeigt dieser Wettbewerbsbeitrag jedoch eindrücklich das Bestreben der
Projektverfasser auf, fast alle im Schulbau der letzten Jahre gemachten Überlegungen
zu hinterfragen und nach neuen Nutzungs- und Ausdrucksformen zu suchen. Es ist
auch offensichtlich spürbar, dass der Entwicklungsprozess dieses Entwurfes nicht
abgeschlossen ist und Optimierungen, ohne die Grundidee zu verlassen, vorstellbar
sind.
Alle Räume für Unterricht und Aufenthalt haben eine sehr gute Raumstimmung als
Folge der gewählten Grundrissform, der geschosshohen Verglasungen und dem
allseitig guten Bezug nach Aussen. Die geschosshohen Verglasungen ergeben wohl
eine gute Tageslichtausleuchtung, hindern aber Abstellflächen und Arbeitsplätze in
Fensternähe. Die allseitig entlang den Fassaden laufenden Vordächer auf alle
Grundrissebenen erfüllen Sonnen-, Wetter- und Gebäudeschutz.
Die neuen Baukörper sind in einer Eisenbetonkonstruktion vorgesehen. Die grossen
Spannweiten der Decken und des Daches werden mit Hohlkörperdecken erstellt. Das
Dach liegt zusätzlich an den Ecken auf vier Betonstützen.
Die Gebäudekubatur, als Folge der flächensparenden, kompakten Grundrissstruktur,
liegt deutlich unter dem Mittel der eingereichten Projekte und ist so die Grundlage für
tiefe Anlage- und Betriebskosten.
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Zusammenfassend betrachtet liegt mit diesem Beitrag eine gute, eigenständige und
wirtschaftliche Wettbewerbsarbeit vor, die keine Bilder üblicher Schulanlagen
verwendet. Nebst den eindeutigen räumlichen Qualitäten ist auch die günstige
Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Betrieb erwähnenswert.
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Tripptrapp
Aus der präzisen Analyse des Ortes, aus den Ideen für zukunftsgerichtete
Unterrichtsformen und kleinmassstäbliche Raumvorstellungen, die dem Kind dieser
Altersstufe gerecht werden, entstand das ungewöhnliche Schulhausprojekt. Das
Plateau, die früheren Obstbäume und kleine Holzhäuser in der Ebene prägen in
abstrahierter Form wohl das Gebäude. Der zweigeschossige Baukörper wird
„massenmässig“ in Verlängerung der zwei Mehrfamilienhäuser an der Poststrasse gut
situiert. Es entstehen klare Aussenräume, im Norden der Obstgarten und die
Parkplätze, im Osten der Spielplatz für den Kindergarten sowie im Süden die
Spielwiese mit dem wertvollen Baumbestand. Der südliche, unangetastete Freiraum ist
aus ortsbaulicher Überlegung wertvoll für die Kirche, die den Umraum braucht – das
Projekt wird den Vorgaben des ISOS und der Schutzverordnung von Wartau sehr gut
gerecht. Der Eingang zum Schulhaus erfolgt über einen Schulvorplatz am
unveränderten Gelalungaweg. Er wird im Osten durch den vorgezogenen
Kindergartenteil begrenzt und leitet in selbstverständlicher Weise in die grosszügige
innere Schulhalle. Beim gedeckten Pausenbereich befindet sich, getrennt vom
Schulhauseingang, auch der Eingang zum Kindergarten. Im Süden öffnet sich die
Schulhaushalle auf schöne Weise gegen die Spielwiese mit der geschützten Eiche.
Die Parkplätze sind sinnvoll in einer Parkbucht angeordnet, deren Einfahrt getrennt
vom Schulhauszugang vorgesehen ist. Auch die Veloabstellplätze sind vom
Schulvorplatz her sicher zugänglich. Im östlichen Teil der Schule ist der KIGA-Gartenund Spielplatz direkt vor dem Kindergarten angeordnet. Ein ebenfalls gut gestalteter
Beeren- und Sträucherfreiraum befindet sich vor den Handarbeits- und Werkräumen.
Insgesamt liegt ein stimmiges Aussenraumkonzept vor, das sehr gute
Aufenthaltsmöglichkeiten im Freien für die Kinder aufzeigt.
Der Kindergartenbereich ist auf selbstverständliche Art sehr gut organisiert und verfügt
durch die grosszügige Loggia über einen angemessenen gedeckten Aussenraum.
Leider fehlt für den Kindergarten der Aussen-Geräteraum. Wie alle Räume von Schule
und Kindergarten ist auch die Turnhalle im kompakten Baukörper integriert. Sie wird
um ein Geschoss ins Untergeschoss abgesenkt, wo sich auch die Garderoberäume für
den Sportbereich befinden. Die natürliche Belichtung der Turnhalle erfolgt auf der
Längs- und Querseite und genügt den Anforderungen knapp. Gut positioniert direkt
beim Eingang ist der Lehrerbereich mit den entsprechenden Nebenräumen. Über eine
grosszügige offene Treppe wird das Obergeschoss in der Mitte gut erreicht. Aus dieser
Mitte werden alle Klassen- und Nebenräume erschlossen. Das Obergeschoss gleicht
ideell einem kleinen Dorf mit „Dorfplatz“, der Halle, und Korridoren, den „Strassen“, die
zu den „Häusern“, den Klassenräumen, führen. Die 5-teilige Dachgiebelstruktur
gründet auf den inneren tragenden Längswänden. Die Querwände sind
dementsprechend nicht tragend und so könnte anstelle der Klassen- und
Gruppenräume der entstehende offene Raum auch für Lernlandschaften gebraucht
werden. Diese Gebäudestruktur lässt also in hohem Masse verschiedene, auch
experimentelle Unterrichtsformen, zu. Im Querschnitt wird eine unkonventionelle
Raumidee aufgezeigt. Die geringe Raumhöhe beim Fenster erinnert an bekannte
Höhenverhältnisse von Zuhause. Der Raum entwickelt sich dann zu einem höheren
Giebelraum – jedes Schulzimmer ist wie ein kleines Haus oder eine kindergerechte
Schulstube, die von oben zusätzliches Licht bekommt. Bemängelt wird die
ausschliessliche, eher „geschlossene“ Verbindung der Klassenzimmer zur Halle.
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Die Giebellandschaft wird sinnvoll ausgestattet. In den südlichen Dachflächen können
Sonnenkollektoren bündig integriert werden. Die nördlichen Dachseiten sind als
Glasflächen gestaltet, die das Nordlicht in die Klassenräume bringen. Schon aus
diesen Überlegungen machen die fünf Giebel, abgesehen von den räumlichen
Qualitäten, die sie im Innern ermöglichen, grossen Sinn. Die Konstruktion des
Holzbaus ab Erdgeschoss ist für Schüler und Lehrer angenehm und schafft im Innern
behagliche Räume. Von Aussen zeigt das Schulhaus das Bild von
aneinandergereihten Häusern, eine Schule, die eine gute Massstäblichkeit für die
Primarschulkinder in sich birgt.
Das Projekt weist durch die Kompaktheit der Gebäudemasse Kennwerte auf, die unter
dem Mittel der eingereichten Projekte liegen. Es kann von einem Projekt ausgegangen
werden, das bezüglich der Erstellungs- und Unterhaltskosten sehr gut zu vertreten ist.
Gesamthaft gesehen ist TRIPPTRAPP ein beachtenswertes Projekt, das die
schulischen Anforderungen sehr gut umsetzt und eine gute Übereinstimmung mit den
ortsbaulichen Gegebenheiten schafft. Es ist ein Schulhaus, das die herkömmlichen
Konventionen aufbricht, sehr schöne räumliche Situationen aufzeigt und in seiner
Massstäblichkeit dem Kind entspricht – insgesamt ein poesievoller Beitrag, der Aussen
wie auch innen den Anforderungen gerecht wird und dem Ort eine neue Identität
verleiht.
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Urs
Das neue kompakte Gebäude, gebildet durch zwei ineinandergreifende,
rechteckige Baukörperteile, ist an der Stelle des bestehenden Schulhauses ins
Quartier eingefügt. Auffallend ist der sparsame Umgang mit den
Aussenflächen, welche Richtung Süden kaum verändert werden müssen.
Durch die versetzte Grundrissgeometrie werden drei gut nutzbare, weitgehend
geschützte Aussenräume gebildet. Im Nordwesten befindet sich, wie beim
bestehenden Schulhaus, an der Einmündung der Quartier- zur Poststrasse der
Haupteingang zur Schule. Im Westen, von der Schule günstig getrennt, erreicht
man über den angemessen grossen Aussenbereich den Zugang zum
Kindergarten. Im Untergeschoss, gut auf den Geländeverlauf reagierend, der
direkte Zugang ab den Schulräumen zu den Aussenplätzen im Süden. Alle drei
Zu- oder Ausgänge verfügen über grosszügig bemessene, sinnvoll angelegte,
gedeckte und windgeschützte Vorbereiche. Die ganze Gebäudeanlage reagiert
allseitig selbstverständlich auf den bestehenden Terrainverlauf. Der mehrfach
abgesetzte Baukörper führt zur reduziert wahrnehmbaren Fassadenfläche und
trägt dadurch dazu bei, das Volumen gut im kleinmassstäblichen Wohnquartier
zu integrieren. Die Grundrisse sind auf allen Geschossebenen gut organisiert.
Im Erdgeschoss befinden sich alle gemeinschaftlichen Nutzungen, entlang der
geknickten Fassadenabwicklung angeordnet, welche einen grosszügigen,
stimmungsvollen, gut nutzbaren, hofartigen Erschliessungsraum bilden. Im
Obergeschoss sind alle Klassenzimmer und Gruppenräume ebenfalls ringartig
um die zentrale Erschliessungshalle mit den beiden um Lichthöfe skulptural
geformten Treppenanlagen angeordnet. Ein Gruppenraum dient immer zwei
Klassenzimmern und ist auch unabhängig vom Erschliessungsbereich aus
erreichbar. Die meisten Klassenzimmer sind zweiseitig belichtet. Die Sporthalle
mit den Nebenräumen, aber auch der Kindergarten, sind eigenständig im
Sockelgeschoss angelegt und von Aussen direkt erreichbar, aber auch Innen
betrieblich gut mit der Schule verbunden. Die Turnhalle ist zu knapp mit
Tageslicht versehen. Die Teilunterkellerung von zwei Geschossebenen führen
zu einem gewissen Mehraufwand in der Bauausführung.
Das Konzept des Tragwerks basiert auf zwei strukturellen Ringen, der eine
entlang den Fassaden, der andere um die Erschliessungsflächen. Dieses auf
den guten und eigenständigen Grundriss abgestimmte statische Konzept
ermöglicht flexiblere Grundrissveränderungen. Der ganze Baukörper ist in
Beton konstruiert, aussen isoliert und mit einem hinterlüfteten Holzschirm
versehen. Nach Aussen tritt die neue Schule als dunkler Holzbau in
Erscheinung, welcher sich dadurch etwas zurücknimmt. Dies ist ein weiteres
Mittel zur guten Integration ins Wohnquartier.
Die gewählte Materialisierung ist robust und unterhaltsarm.
Dieser Wettbewerbsbeitrag zeigt überzeugend auf, wie diese Bauaufgabe in
diesem Ortsteil gelöst werden kann. Die Vorzüge sind die eindeutige und klare
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Situierung, die Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Betrieb, vor allem das gute,
eigenständige Grundrisskonzept, das eine vielfältige, in die Zukunft gerichtete
Unterrichtserteilung ermöglicht.
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Drei Freunde
Zwei neue Schulhausflügel bilden mit dem bestehenden Flügel und dem
Verbindungsbau das neue Schulhaus-Ensemble. Die Schrägstellung der Baukörper
resultiert aus der Lage des heutigen Schulhauses – sie stellen eine gewisse
Verbindung her zu den westlich gelegenen Mehrfamilienhäusern. Aus ortsbaulicher
Sicht des ISOS und der Schutzverordnung von Wartau rund um die Kirche ist die
Situierung der Baukörper gut möglich – der notwendige Vorraum mit den wichtigen
Bäumen östlich der Kirche bleibt bestehen. Die vorhandenen Parkplätze werden
aufgehoben und in den geforderten neuen Parkplatz integriert, ein massiver Eingriff,
der tief in die Grünfläche eingreift. Zum andern ermöglicht diese Massnahme die
Verlegung der Trottoirs ins Schulgelände, was für die Sicherheit des Schulweges ein
Vorteil ist. Die Schulhausflügel werden vom neuen Verbindungsbau aus über den
Schulhausvorplatz erschlossen. Turnhalle und Kindergarten werden im Osten vom
Gelalungaweg über den Freiraum des Kindergartens erreicht. Auf gleichem Niveau,
ein Geschoss tiefer als der Eingang der Schule, befindet sich der Pausenplatz mit
einem Pavillon – dies ist gut möglich, weil die Treppe im Verbindungsbau direkt zum
Ausgang ins Freie führt. Der tief in die südliche Freifläche eingreifende Hartplatz wird
kritisiert – er zerschneidet die grosszügige Rasenfläche. Schade, dass die
Aussenfläche des Kindergartens allzu sehr auf der Nordseite des Schulhausflügels
liegt.
Durch geringe bauliche Veränderungen ist der Grundriss des bestehenden
Schulhausflügels für den Kindergarten gut geeignet. Die Massstäblichkeit des
vorhandenen Gebäudes ist für kleine Kinder wie geschaffen. Kindergarten und
angrenzender Spielplatz bilden eine gute Einheit. Im Verbindungsbau sind vor allem
grössere und offenere Bereiche situiert wie die Aula und die Bibliothek – sie bilden die
Mitte des Schulhauses. Das grosse Foyer beim Eingang kann durch Schiebewände in
eine geschlossene Aula verwandelt werden – diese Idee wird positiv beurteilt.
Ebenfalls überzeugt die Anordnung der Bibliothek im Obergeschoss, die über eine
Galerie mit dem Eingangsgeschoss räumlich in Kontakt tritt. Alle drei Baukörper sind
über die neue Mitte funktional wie auch räumlich überzeugend miteinander verbunden.
Etwas kritisch wird die Belichtung der stirnseitig angeordneten Klassenzimmer bei den
neuen Schulhausflügeln beurteilt. Die Grundriss-Struktur scheint die Flexibilität etwas
einzuschränken. Das Raumprogramm ist nicht ganz erfüllt; es fehlt ein Therapieraum.
Die Turnhalle befindet sich zur Hälfte unter dem Verbindungsbau und dem Vorplatz
der Schule. Diese „Schnittidee“ wird stark bemängelt. Das statische Konzept wird nicht
sichtbar oder es fehlt ganz einfach. Die Belichtung der Turnhalle erfolgt ungenügend
auf der Längsseite und nur über den Gang im Verbindungsbau.
Die Aussenanlagen sind ausgewiesen und weisen durchschnittliche Qualitäten auf.
Das Rasenspielfeld ist nur 40 x 40 m anstatt 40 x 60 m gross. Ausgehend vom
bestehenden Schulhausflügel weisen die neuen Baukörper ebenfalls ein einseitiges
Satteldach und eine Lochfenster-Fassade auf. Anders gestaltet ist der
lichtdurchflutete, verglaste Verbindungsbau. Dieser zweigeschossige Baukörper, der
bei den anliegenden Schulhausflügeln fast bis zur Traufe reicht, wirkt überproportional
und eingezwängt zwischen die Längsfassaden.
Das Projekt liegt bei den Kennzahlen im Mittel der eingereichten Vorschläge. Der
durchschnittliche Kubikmeterinhalt und das vorgeschlagene Materialkonzept lassen auf
normale Erstellungs- und Unterhaltskosten schliessen.
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Der Projektvorschlag zeigt auf, wie ein Teil des vorhandenen Schulhauses in eine
neue Schulanlage integriert werden kann. Trotz der Kritikpunkte wird das Bestreben,
aus dem Vorgefundenen, ergänzt durch neue Baukörper ein neues Ganzes zu
machen, anerkannt.
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Trio
Der Entwurf gruppiert drei unterschiedlich grosse rechteckige Körper um einen zentralen Platz.
Das Projekt schafft in Massstab und Proportion eine differenzierte Erscheinung. Betont wird
diese durch die Staffelung in Höhe und Tiefe. Damit entsteht ein neuer Ort mit starker Identität
der sich gut in die bestehende Dorfstruktur integriert. Gegen die Poststrasse treten die
Gebäudekörper maximal zweigeschossig in Erscheinung. Die Anlage unterteilt das Grundstück
in Teilräume auf zwei unterschiedlichen Ebenen.
Der Gelalungaweg wird gegen Norden verlegt und um die neue Anlage geführt. Der
Schulhof übernimmt das Niveau der Poststrasse, der Hartplatz sowie der Rasenspielplatz
liegen ein Geschoss tiefer.
Die Organisation der Grundrisse ist sehr klar und funktional aufgebaut. Die Schule, der
Kindergarten und die Turnhalle sind je in einem separaten Gebäude untergebracht.
Im Schulgebäude sind die Räume um eine zentrale von oben belichtete Treppenanlage
gruppiert. Der Mehrzweckraum ist prominent im Erdgeschoss platziert und kann auch gut für
ausserschulische Anlässe genutzt werden.
Im Untergeschoss liegen die Werkräume. Das Schulgebäude ist mit der Sporthalle direkt und
übersichtlich verbunden. Die Turnhalle ist gut belichtet und schafft ebenerdig einen guten Bezug
nach Aussen. Die separate Erschliessung von Aussen zu den Garderoben macht eine
gleichzeitige Benutzung ohne Überschneidungen der verschiedenen Nutzergruppen möglich.
Der Kindergarten ist als autonomes Gebäude nördlich der Schule und der Sporthalle situiert.
Etwas nachteilig ist die Lage des zugehörigen Aussenraumes, der ein ganzes Geschoss tiefer
liegt und nur über eine Treppe oder den öffentlichen Gelalungaweg erreichbar ist.
Das Projekt ist sorgfältig ausgearbeitet und konstruktiv durchdacht. Die Gebäude sind als
Sichtbetonbauten konstruiert. Der Innerausbau ist mit Holz vorgesehen. Punkto
Wirtschaftlichkeit liegt der Vorschlag genau im Mittel aller Eingaben.
Das Projekt überzeugt durch seine räumliche Setzung und weist auf verschiedenen Ebenen
sehr wertvolle und stimmungsvolle Qualitäten auf. Es schafft einen guten Bezug zur Umgebung
und einen Ort mit starker Identität. Nachteilig ist die starke Trennung der Aussenräume, die nur
über zwei schmale Treppen erreichbar sind und so nicht optimal in die Gesamtanlage
eingebunden sind.
18
6.6
Rangierung
Nach eingehender Beratung und Diskussion legt das Preisgericht folgende
Rangfolge fest:
1. Rang
2. Rang
3. Rang
4. Rang
5. Rang
6. Rang
7. Rang
Tripptrapp
Urs
Villa Kunterbunt
Trio
Sora
Drei Freunde
Eichenblatt
6.7 Verteilung der Preissumme ( 110'000.--)
1. Preis
2. Preis
3. Preis
4. Preis
5. Preis
6. preis
7. Preis
CHF
CHF
CHF
CHF
CHF
CHF
CHF
30‘000.00
25‘000.00
18‘000.00
13‘000.00
10‘000.00
8‘000.00
6‘000.00
6.8 Antrag des Preisgerichtes
Das Preisgericht empfiehlt dem Veranstalter einstimmig, das im 1. Rang
platzierte Projekt Tripptrapp zur Weiterbearbeitung und Ausführung. Dabei
sind insbesondere die in der Projektbeschreibung erwähnten Hinweise zu
berücksichtigen. Allerdings sollte die Beziehung der Klassenzimmer zu den
angrenzenden Verkehrszonen transparenter ausgebildet werden. Ebenfalls
muss die natürliche Belichtung der Turnhalle verbessert werden.
Die Verfasser des empfohlenen Projektes haben mit dem sehr sorgfältig
ausgearbeiteten Vorschlag in Bezug auf die gestellten Beurteilungskriterien
eine überzeugende Arbeit geleistet.
6.9 Würdigung des Wettbewerbresultates
Die Wettbewerbsbeiträge ermöglichten eine intensive Auseinandersetzung mit
der Bauaufgabe an diesem besonderen Ort. Fragen der ortsbaulichen Einbindung und der Aussenraumgestaltung konnten anhand der unterschiedlichen
Beiträge diskutiert und geklärt werden.
Der Wettbewerb hat den Nachweis erbracht, dass das geforderte Raumprogramm an diesem Standort gut umgesetzt werden kann. Die Beiträge
nehmen angemessen Rücksicht auf die Anforderungen des ISOS und die
Schutzverordnung der Gemeinde Wartau.
Der Wettbewerb hat wertvolle Vorschläge zur Lösung der Bauaufgabe und
deren Umsetzung gebracht. Die Durchführung hat sich in jeder Hinsicht
gelohnt.
Die Veranstalterin dankt allen Teilnehmern, die sich der anspruchsvollen Aufgabe des Wettbewerbes gestellt haben. Ihr Beitrag hat zur Lösungsfindung und
einer Diskussion über die ortsbauliche Entwicklung an diesem Ort beigetragen.
19
20
8.
Projektverfasser
Nach Unterzeichnung des Berichts des Preisgerichtes werden die Projektverfasser ermittelt.
8.1 Rangierte Projekte
1. Rang Tripptrapp
Felgendreher Olfs Koechling Architekten
Spremberger Strasse 2, D-12047 Berlin
2. Rang Urs
WECK GONZALO, Dipl. Arch. ETSAB, MA
Arch., Stationsstrasse 5a, 8003 Zürich
3. Rang Villa Kunterbunt
ARGE Fischer Ammann Architekten,
Kanzleistrasse 80, 8004 Zürich
4. Rang Trio
Gohm Hiessberger Architekten,
Montfortgasse 1, A-6800 Feldkirch
5. Rang Sora
Raphael Zuber, dipl. Architekt ETH/SIA,
Pfistergasse 3, 7000 Chur
6. Rang Drei Freunde
Simon Staudacher, Architekt,
Mattengasse 27, 8005 Zürich
7. Rang Eichenblatt
Armin Benz Martin Engeler, Architekten
BSA SIA, Goliathgasse 12, 9000 St. Gallen
8.2 Ausscheidung im zweiten Rundgang
- Baumraum
Anja Sturzenegger Architektur GmbH,
7002 Chur
- Orion
klinglerarchitekten eth sia, 8038 Zürich
- Vis-à-vis
Wildrich Hien, Architekten GmbH,
Jochen Hien, dipl. Architekt, 8048 Zürich
- Allmend
Ospelt Strehlau Architekten AG, 9494
Schaan LI
- Lord oft he Rings
Aschwanden Schürer Architekten AG,
dipl. Architekten ETH/SIA, 8032 Zürich
- Hula Hopp
Adrian Christen, dipl. Arch. FH/LIA/SWB,
7000 Chur
- Janus
Bienert Kintat, Architekten GmbH,
Volker Bienert, Susann Kintat, 8048 Zürich
- Tavola
Hurst Song Architekten, 8004 Zürich
21
- Öpfel und Bire
Generalplaner: Liggenstorfer Architekten
AG, 8400 Winterthur
- Mira
Brassel Architekten GmbH, 8004 Zürich
- Rio
Zöllig & Eggenberger, Architekten
SWB/BSA, 9230 Flawil
- eleve
Hutter Nüesch Architekten AG,
Architekten HTL BSA, 9442 Berneck
- Tournesol
ARGE Marcel Baumgartner Architekten
und Gody Kühnis Architekt, 8003 Zürich
- Bergsicht
archform, dipl. architekten gmbh,
9008 St. Gallen
- Karo
Luc Kummerer / Martin Schiess,
Architekten MA ZFH, 8003 Zürich
- Two of us
OESCHGER SCHERMESSER
ARCHITEKTEN, os.arch GmbH,
8004 Zürich
- Solid
Till Lensing, 8047 Zürich
- Dreiklang
Prof. Ueli Zbinden Architekt ETH/BSA/SIA,
8038 Zürich
8.3 Ausscheidung im ersten Rundgang
- Eiche
-
Francesco Forcella, Dipl. Arch. FH,
7130 Ilanz
- Flora
müller verdan dipl. architekten eth sia,
8005 Zürich
- Maho
Andrea Rummel Architekten GmbH,
8045 Zürich
- Lernspiel
Bickel Architekten, Daniel Bickel,
dipl. Arch. ETH/BSA/SIA, 8008 Zürich
- THE XX
Milla Architekten, Boris Milla, Dipl. Ing.
Freier Architekt, 76137 Karlsruhe DE
- Gonz
Ralph Baenziger Architekten AG,
8006 Zürich
- Campus
Tobias Hylla, Freier Architekt,
D-12047 Berlin
- Eichhörnchen
Büning-Pfaue Kartmann Architekten
GmbH, 4057 Basel
22
- Drei am Hang
Caroline Bock, Dipl. Ing. Architektin TU,
8003 Zürich
- Toblerone
Christian Schmitt, 4054 Basel
- Brick
Natasha Vrdoljak Architetto, 6600 Muralto
- Campina
René Brassel dipl architekt eth sia,
9477 Trübbach
- Klara
Berger & Partner, Architekten FH/BSA,
9470 Buchs
- Lucky Luke
Klaus Keller Andy Keller, freie Architekten,
79761 Waldshut
- Unter der Linde
de plus architekten eth/fh, 8045 Zürich
- Zweisatz
Brandenberger Kloter Architektenpartner,
4053 Basel
- Amazonas
Aldo Duelli, dipl. Arch. ETH/SIA, 7000 Chur
- Pipi Langstrumpf
KNTXT Architekten GmbH i.G.,
8038 Zürich
- Schulweg
matt architekten GmbH, 9493 Mauren LI
- Soomza
Schäublin Architekten ETH SIA,
8005 Zürich
- Schola Nova
Planbar AG, 9495 Triesen LI
- Rubik
AMJGS Architektur, 8045 Zürich
- Dachs
Bollhalder – Eberle Architektur,
8048 Zürich
- Confluere
Vincenzo Cangemi, Dipl. Architekt FH SIA
SWB, 7000 Chur
- Okto
Stefan Kolev, Architekt SIA, 8004 Zürich
- Aldrei
Schumacher Somm Architekten,
8400 Winterthur
- Zweierreihe
WALDRAP dipl. arch. eth. udk.,
8064 Zürich
- Recanto
Grob & Partner Architektur AG,
7320 Sargans
- Sigg-sagg-sugg
Spoerri Thommen Architekten AG,
8003 Zürich
- Marsupilami
Kälin Mordasini Scheibler Architekten,
8057 Zürich
23
- Fora
Johannes Saurer Architekt BSA,
3600 Thun
- Robin Hood
Dual Architekten BSA SIA,
4500 Solothurn
- Monolith
W. Faisst & B. Vorburger, Architektur &
Bauleitung AG, 9430 St. Margrethen
- Grün
STAUFFACHER – AEMISEGGER
architekten gmbh, 8273 Triboltingen
- Gonzen Project
Hristina Hristova, Architektin, 1150 Wien
AT
- Drilling
Josef Götz, Thomas Götz, freie
Architekten, 89518 Heidenheim DE
- Fliegendes Klassenzimmer
Architekt Jörg Fend, MscArch, 6840 Götzis
AT
- Eine für Alli
Rudolf Moser, dipl. Architekt ETH SIA,
8004 Zürich
- La Paloma
Elmiger Jonasse Architekten, 8048 Zürich
- Planet
DAUM ARCHITEKTEN BDA,
33615 Bielefeld DE
- Rotonda
Thomas Kupke Architekt in
Zusammenarbeit mit Dische Architekten,
10439 Berlin DE/4052 Basel
8.4 Wettbewerbsausstellung
Die Wettbewerbsarbeiten sind vom Freitag, 10.07.2015 bis Sonntag,
19.07.2015 in der Turnhalle des Oberstufenschulhauses Seidenbaum öffentlich
ausgestellt.
Öffnungszeiten:
Samstag und Sonntag von 10.00 - 12.00 / 15.00 - 17.00 Uhr
Montag bis Freitag jeweils von 16.00 - 19.00 Uhr
24