Pflege bei CF = Mukoviszidose Mukoviszidose Die Zukunft beginnt mit dem nächsten Atemzug 1 Ambulante und stationäre Versorgung bei CF Ambulant vor stationär In der ambulanten Betreuung stehen Beratung, Schulung und Koordination/ Organisation, sowie Diagnostik im Vordergrund. Bei stationär aufgenommenen Patienten leisten Pflegende Hilfe bei den Aktivitäten des täglichen Lebens und überwachen die Vitalfunktionen. Sie schaffen eine angenehme angstfreie Atmosphäre, die es dem Patienten ermöglicht, Fragen zu stellen. Die verschiedenen Therapieformen erfordern spezielle pflegerische Kenntnisse und Fähigkeiten, die sich auf die betroffenen Organfunktionen und die damit verbundene Sicherstellung der Therapie sowie die entsprechenden hygienischen Maßnahmen beziehen. 2 Aufgaben der Pflege bei CF Fürsprecher Bindeglied Pflege Patient und seine Angehörige Unterstützung Organisation Forschung 3 Schulung Aufgaben und Qualifikationsprofil Fürsprache und Unterstützung Pflegende sind Ansprechpartner und Interessenvertretung für die Patienten und ihre Angehörigen. Koordination und Organisation der Pflege Von Pflegenden wird ein hohes Maß an Organisationstalent erwartet. Therapien, Patientengewohnheiten, Arbeitsabläufe auf der Station oder in der Ambulanz und die Ansprüche der anderen Teammitglieder müssen effizient koordiniert werden. Damit übernehmen Pflegende die Funktion eines Bindeglieds zwischen allen Beteiligten, wie auch zwischen ambulanter und stationärer Versorgung. 4 Koordination und Organisation der Pflege Pflege Arzt Forschung Patient und seine Angehörige Psychosoziales Reha Sport Ernährung 5 Physiotherapie Aufgaben und Qualifikationsprofil Schulung und Beratung Pflegende haben die Aufgabe, den Patienten und seine Angehörigen zu beraten, anzuleiten und zu motivieren. Sie vermitteln nicht nur Wissen und Informationen über die Erkrankung, sondern beraten und schulen auch im Umgang mit den verschiedenen Therapieformen. Ziel ist es, Verständnis und Akzeptanz für die Behandlungsmaßnahmen zu erreichen und die Eigenständigkeit des Patienten zu fördern (Empowerment). Forschung Wissenschaftlich fundierte Pflege bietet den Patienten Qualität und Sicherheit in der lebenslangen Therapie. Keinesfalls darf die regelmäßige Überprüfung der Pflegequalität vernachlässigt werden. 6 Pflegerische Interventionen Atmung Atmung und Husten einschätzen Sputum in Menge, Farbe, Blutbeimengung beurteilen Herzfrequenz messen Sauerstoffsättigung prüfen, bei Bed. Sauerstofftherapie überwachen, anleiten Ausreichende Flüssigkeitszufuhr sicherstellen Bei der Atemtherapie assistieren, Bedeutung erklären, unterweisen Lagerungshilfen anbieten Inhalationstherapie Funktionstüchtige Geräte und Vernebler bereitstellen Medikamentenfolge beachten, Inkompatibilitäten vermeiden, Anleitung und Schulung Bei der Inhalationstherapie assistieren, Bedeutung erklären, unterweisen Effekt der Therapie überwachen, evtl. Therapieanpassung einleiten Inhalationshygiene kontrollieren 7 Pflegerische Interventionen Sicherstellung der Therapie Ressourcen/Fähigkeiten und Probleme des Patienten erfassen Ziele festlegen Gemeinsam Lösungen finden Ernährung Nahrungsanamnese erstellen, Ernährungsberatung hinzuziehen Gewicht kontrollieren Stuhlbeschaffenheit beurteilen Zwischenmahlzeiten anbieten, bei Bed. hochkalorische Nahrungsmittel anbieten Enzymzufuhr anpassen Vitaminzufuhr sicherstellen Salzzufuhr regulieren Gegebenenfalls Diabeteseinstellung bewerten Patient und Familie unterrichten 8 Pflegerische Interventionen Hygiene und Infektionsmanagement Hygieneverständnis wecken, fördern Für Händehygiene sensibilisieren Bedeutung der Feuchtkeime erklären Hygiene im Nassbereich beschreiben Sachgerechte Entsorgung von Sputum Inhalationshygiene durchführen Kreuzinfektionen vermeiden Der schwerkranke Patient Antibiotikatherapien (Port) PEG NIV Schmerztherapie Transplantation 9 Pflege bei CF Brief Datei Checkliste Datei i.v. Plan Datei Medikamentenplan Datei CF Wagen Datei Leitlinie Datei Hygiene Datei Tagesplan Datei Datei Besprechungen Datei Datei PV Zeit 10 Datei Datei Ausblick Durch intensive Forschung und Evaluation der bisherigen Arbeit konnte eine deutlich Steigerung der Lebenserwartung erreicht werden. Das stellt uns Pflegende aber auch vor neue Aufgaben: •Neue Inhalationsgeräte • I-neb AAD System, Akita Jet, eFlow •Neue Pulverinhalatoren • Antiinfektiva • Mannitol (Bronchitol®) (Colobreathe®, TOBI® Podhaler®, Levofloxacin®; Amikacin®; Aztreonam®), •Stickstoffinhalationen •Neue Medikamente • • 11 Ivacaftor (Kalydeco®; VX-770), für ca. 2% der Patienten in D Lumacaftor (VX-809), für Patienten mit F508del-Mutation Ausblick 12 Ausblick Die Patienten benötigen immer speziellere Therapien (z.B. unterschiedliche Inhalationstechniken, neue Medikamente, neue Möglichkeiten zur Verabreichung der Medikamente z.B. Piccline, Versorgung bei NIV, Tx, etc.). Mit steigenden Alter ergeben sich immer mehr sekundäre Erkrankungen und neue Problemlagen (Hämoptysen, Osteoporose, Kinderwunsch und Schwangerschaft, Inkontinenz, etc.). Psycho-soziale Themen nehmen (Rente, Grundsicherung, Bescheinigungen, Geschwisterkinder, CF-Mütter und -Väter mit Kindern) immer mehr Raum ein. Mit der Keimflut und den Vorgaben der KRINKO sind aufwendige Hygienemaßnahmen und Isolationen notwendig. Die Installation eines ausgeklügelten Systems ist unabdingbar. In vielen Kliniken können die Anforderungen kaum oder gar nicht umgesetzt werden. 13 Pflege bei CF Cornelia Meyer 1. Vorsitzende Arbeitskreis Pflege des Mukoviszidose e.V. Kinderkrankenschwester Universitätsklinik für Kinder – und Jugendmedizin Tübingen [email protected] Pflegeleitlinien bei Mukoviszidose (beziehbar über den Muko e.V.) Fortbildung „Pflege bei CF“ [email protected] 14 Pflege bei CF 15
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