Katharinen Brief - Katharinen

Katharinen Hospiz Förderverein e. V.
Ausgabe 24/2015
Fotos: Marc us Dewanger
Ein großer Dank!
Er ist eine farbenfrohe Zierde im Vorgarten des Katharinen
Hospiz am Park, die täglich Blicke auf sich sieht. Doch einmal
im Jahr wird der Spendenfisch groß gefeiert. Nämlich dann,
wenn es Zeit ist, Danke zu sagen – an die vielen Spender,
die die Arbeit und Projekte unterstützen.
Dann kommen viele Spender und die Verantwortlichen des
Hospiz am Fisch zusammen, um dabei zu sein, wenn der
Künstler Hans-Ruprecht Leiß an seinem Werk neue Schuppen
anbringt. Diesmal waren es 33 bunte Kupferschuppen. Davon
stehen 32 für die Spender größerer Summen. Die letzte,
besonders große Schuppe gilt als Dankeschön für die vielen,
vielen Spender kleinerer Summen, ohne die die Hospizarbeit
nicht vorstellbar wäre. Nun zeigt sich der Fisch mit der Osterglocke im Maul – dem Symbol der Auferstehung und des
Katharinen Hospiz am Park – auf der der Straße zugewandten
Seite schon ganz gut beschuppt. „Wenn kein Platz mehr ist,
angeln wir einen neuen Fisch“, versprach Hans-Ruprecht Leiß.
Den Menschen, die dem Hospiz in besonderer Weise verbunden
sind, wird demnach auch in den kommenden Jahren mit einer
ganz besonderen Feierstunde unter freiem Himmel gedankt, bei
der der prächtige Fisch auch dann als Symbol des Dankes und
der Verbundenheit im Zentrum stehen wird.
Aufblühen – Pilgern mit
dem Katharinen Hospiz am Park
Rund um Broager am 15. April 2015
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Diakonissenhaus am Marienhölzungsweg
E I N E A RT KOM M U N I SM US
Sie bilden eine spirituelle Gemeinschaft, die sechs Diakonissen,
ein Diakonischer Bruder und eine Novizin in je eigener
Wohnung in der schönen alten Villa am Marienhölzungsweg in
Flensburg. Schwester Sibilla kommt mir leichtfüßig entgegen,
während ich etwas mühsam den holzgetäfelten Treppenaufgang
hinauf in den ersten Stock zu Sr. Gerda gehe, die von 1989 bis
1995 Oberin des Diakonissenhauses war. Durch die Fenster
kann sie in den Garten schauen. Die Forsythien blühen leuchtend gelb. Sr. Gerda und Sr. Sibilla sind kurz vor der Abreise
zu Verwandten und Freunden von Sr. Gerda. Da sie nicht mehr
gut sieht und ihre Gesundheit auch sonst angegriffen ist, begleitet Sr. Sibilla sie. Sr. Sibilla hatte mir am Telefon gesagt,
dass es eine wichtige Reise für Sr. Gerda ist. Sie will alle, die
ihr nahe stehen, noch einmal sehen. Sr. Gerda ist 85 und war
in diesem Winter länger krank.
Mir waren die Diakonissen bei der Schuppenanbringung im
Garten des Katharinen Hospiz am Park im vergangenen Jahr
aufgefallen. Der Fisch vor dem Hospiz erhält jeweils eine neue
Schuppe für große Spenden und die Diakonissen hatten wie in
jedem Jahr ihren Beitrag dazu geleistet. Sie waren zu mehreren
gekommen, denn auch für sie war es ein Festtag.
Sr. Sibilla
Sr. Gerda
Die Diakonissen der „alten Form“ erhalten ein Taschengeld
sowie ein Wirtschaftsgeld und alles andere geben sie weg.
Sr. Gerda und weitere elf Schwestern sind Schwestern der „alten
Form“ – dazu kommen ca. 160 Diakonissen, Diakonische Brüder
und Novizen der „neuen Form“, die z. B. ihr Gehalt oder ihre
Rente selbst verwalten. Der Gedanke und das Bedürfnis,
abzugeben von dem, was man hat, ist bei den „Jungen“ und
den „Alten“ gleichermaßen verbreitet.
Eine der alten Diakonissen hatte scherzhaft zu mir gesagt, dass
sie so eine Art Kommunismus praktizieren. Dabei war sie so
fröhlich aufgeschlossen und voller Freude, dass sie Gutes tun
konnte, dass es mir dauerhaft im Gedächtnis blieb. Diese Art
Kommunismus muss schön sein, dachte ich.
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Sr. Gerda, Sr. Sibilla und die anderen sind die letzten Diakonissen im
Flensburger Diakonissenhaus, die diese Form der Lebensgemeinschaft
praktizieren. Wenn sie sterben, gibt es keine Nachfolgerinnen mehr. Sr.
Sibilla, die so scheinbar Vernünftige, sagt, dass das ja wohl auch nicht
mehr zeitgemäß sei. Jetzt hätten alle ihr Gehalt. Aber der Gedanke und
das Bedürfnis, abzugeben von dem, was man hat, der sei auch bei vielen
jüngeren Diakonissen verbreitet. So viel du brauchst – dieses Motto des
Kirchentages im vorletzten Jahr trifft es genau.
Es besteht eine enge, vertrauensvolle Beziehung zwischen Sr. Gerda
und Sr. Sibilla. Sr. Gerdas Eltern waren in der Nazi-Zeit in der Bekennenden Kirche und sie erzählt, wie sie einmal ganz stolz und angetan
von einer Erzählung einer sehr überzeugten Lehrerin nach Hause kam
und darüber zu Hause am Esstisch berichtete. Auf der anderen Seite,
bei den Eltern, herrschte nur Schweigen und Sr. Gerda fielen daraufhin
andere Dinge bei den Nationalsozialisten auf, die sie nicht begeisterten.
Mitunter verfällt sie in den Pommerschen Tonfall, der viele Silben mit
dem rollenden R kennt.
Wie sie zu den Diakonissen gekommen ist? Ja, eigentlich ist das ganz
einfach. Sr. Gerda hat viel Schlimmes während des Krieges und auf der
Flucht gesehen. Sie dankt Gott, dass er sie davor bewahrte, und sie fragte
sich, wie sie ihr Leben sinnvoll gestalten könne. Von dieser Frage bis
zu den Diakonissen war es gar nicht weit. „Die Nazis wollten braune
Schwestern, aber das wollten wir nicht.“ Und: „Man kann mehr bewirken in einer solchen Gemeinschaft“, sagt sie. Damals kamen Diakonissen
auch von großen Höfen in das Diakonissenhaus. Die waren es gewohnt,
selbständig zu denken und zu handeln. Das prägte ihr Handeln in
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der Diakonie. Es waren gute Zeiten für das Diakonissenhaus.
Danach gab es schwere, es gab Krisen. Ein Leben der Diakonie zu
widmen, war nicht mehr zeitgemäß.
Sr. Gerda kam mit 60 Jahren in den Vorstand des Hauses und
sagte damals „Mit 65 höre ich auf“. Diese fünf Jahre waren für sie
„sagenhaft prägend“. „Ich spürte so viel Vertrauen bei den Mitarbeiterinnen.“ Heute ist sie überzeugt, dass ihr Leben nicht schwer
war, trotz einer schweren Krankheit. „Krankheit macht mir keine
Angst.“ Von Sr. Sibilla „leiht sie ab und zu ihre Augen“. Dann sagt
ihr Sr. Sibilla, was sie sieht. Mit den Jahren sind sie zusammengewachsen, die Oberin und die Pastorin, der dieser Weg nicht in die
Wiege gelegt worden ist.
Die zarte und feinfühlige Sr. Sibilla wollte Medizin studieren,
machte erst die praktische Ausbildung in der Krankenpflege
und kam dadurch mit der Diakonie in Berührung. Sie wurde als
Erwachsene getauft und im Taufunterricht sprang der Funke über.
Als sie sich aus Kassel kommend in Flensburg als Pastorin bewarb,
dachte Sr. Gerda noch, dass das nichts werden könne, denn sie
hatte Zweifel, dass diese zarte Frau das alles durchfechten könne.
Sie konnte! Und so war sie Pastorin und schließlich auch Oberin
des Diakonissenhauses.
Eine mächtige Frau, sagt Sr. Gerda, mächtig durch ihre innere
Gelassenheit und ihren Glauben. Heute, wo es nicht mehr um
Leitung geht, beschäftigen sich Sr. Gerda und Sr. Sibilla gern
mit den praktischen Themen des Christseins und natürlich auch
mit den Fragen des Lebens und Sterbens. Sterben ist nur ein Über-
gang, davon ist sie überzeugt. Auf der anderen
Seite das Leben: Gott, der Nächste und das Selbst –
das ist Dreieinigkeit in ihrer schönsten Form für
Sr. Sibilla. Dafür lebt sie.
Also wird am Marienhölzungsweg doch ein
gottesgläubiger Kommunismus gelebt?
Der Hausspruch der Diako:
„Was ihr getan habt einem unter diesen Geringsten,
das habt ihr mir getan.“
(Matthäus-Evangelium)
Die Antwort liegt vielleicht irgendwo in diesem
schönen alten Haus verborgen oder im rollenden R,
das die Stolpersteine überspringt – oder in der Kontemplation, in der Gott, der Nächste und die Liebe
gut aufgehoben sind.
Informationen zu den Diakonissen:
Die Diakonissenanstalt in Flensburg wurde 1874
als Evangelisch-Lutherische Diakonissenanstalt
zu Flensburg gegründet.
Heute gibt es ca. 157 Diakonissen,
Diakonische Brüder und Novizen.
Die Gründer waren neben anderen Diakonisse
Oberin Albertine von Lüderitz und Pastor Rektor
Emil Wacker.
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Mehr Platz. Mehr Personal. Mehr Unterstützung.
NEU E AUS SENSTEL L E IN DER W R A NGEL STR A S SE
In der Wrangelstraße 6 in Flensburg geht es seit dem
27. Mai 2015 hoch her: Die Renovierungs- und Umbauarbeiten laufen auf Hochtouren, damit die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des ambulanten Hospizund Palliativberatungsdienstes sowie der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung pünktlich zum
1. Juli 2015 ihre neuen Räumlichkeiten in der ersten
und zweiten Etage des Hauses beziehen können.
können nun gleichzeitig palliativmedizinisch und
in der jeweiligen Krankenhausabteilung auch fachspezifisch betreut werden – die palliativmedizinische Komplexbehandlung
im Krankenhaus. (Einen ausführlichen Bericht über das Projekt
finden Sie in der 22. Ausgabe
des Katharinen Briefes.)
In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Menschen, die wir in der Region sowohl im Bereich SAPV
als auch im AHPBD begleiten und versorgen, deutlich
angestiegen. Da ist es wichtig, personell gut aufgestellt
zu sein. So werden im Zuge der räumlichen Veränderung zwei weitere Fachkräfte angestellt, um unsere
acht Kollegen und Kolleginnen tatkräftig bei ihrer
Arbeit zu unterstützen. Damit wir nicht nur mehr
Menschen helfend zur Seite stehen, sondern auch
schon früher in die Behandlung eingebunden werden
können, hat das Katharinen Hospiz am Park gemeinsam mit den beiden Flensburger Krankenhäusern ein
Projekt ins Lebens gerufen: Die betroffenen Menschen
Dank dieser Zusammenarbeit
sowie der räumlichen und
personellen Erweiterung können
wir somit fortan deutlich mehr
Patienten begleiten und sie vor
allem optimal unterstützen –
ganz gleich, ob in Krankenhäusern,
in Pflegeheimen oder zu Hause.
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SAPV
und AHPBD
ziehen um!
Wir freuen uns sehr über die neue Außenstelle –
die neben dem Tom-Christiansen-Haus bereits die zweite
des Katharinen Hospiz am Park ist – und sind gespannt,
was die Zukunft uns noch alles bringen wird.
Ab 01.07.15
in der Wrangelstraße 6
An allen Ecken und Enden
tut sich etwas: fleißige Handwerker
bei ihrer Arbeit.
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10 Jahre é
Lebenscaf
2005-2015
„Es ist schwer,
die Trauer anzunehmen,
aber es ist ein wichtiger
Schritt, um diese erfolgreich zu verarbeiten.“
Renate Hall
„Im Lebenscafé
kann geweint und
gelacht werden –
das macht es so
besonders.“
Christel Dziedek
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Raum für Trauer, Freude und Austausch
DA S L E B E N S C A F É I M T O M - C H R I S T I A N S E N - H AU S
Im Rahmen der Trauerbegleitung bietet das Katharinen Hospiz am Park neben Einzelbegleitungen
auch geschlossene und offene Trauergruppen an,
wie das Lebenscafé im Tom-Christiansen-Haus,
das seit nunmehr zehn Jahren fester Bestandteil
des Angebotes ist.
An jedem ersten Sonntag im Monat treffen sich
hier Trauernde, um bei Kaffee und Kuchen ihre
Erfahrungen und Empfindungen auszutauschen.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Begleitet
werden sie dabei von zwei ehrenamtlichen Trauerbegleiterinnen: Renate Hall und Christel Dziedek,
die bereits seit der Gründung des Cafés im Jahre
2005 Menschen, die einen geliebten Weggefährten
verloren haben, Halt und Zuversicht schenken.
Es ist ihnen ein besonderes Anliegen, anderen in
der schweren Stunde des Verlustes beizustehen,
denn auch sie mussten bereits geliebte Menschen
zu Grabe tragen. „Ich habe meinen Mann verloren
und kurz danach auch noch meine Schwester.
Daher weiß ich, wie sich unsere Besucher fühlen.
Damals ging es mir sehr schlecht und ich hätte nie
gedacht, dass sich das noch einmal ändern würde“,
erzählt Renate Hall. „Heute geht es mir aber wieder gut, denn ich habe in einer ähnlichen Gruppe
meinen Weg gefunden, mit der Trauer umzugehen.
Und diese Erfahrung möchte ich mit den Trauernden teilen.“ Auch Christel Dziedek zieht ihre Kraft
aus dem Erlebten. Sie war 45 Jahre verheiratet,
als ihr Mann erneut an Krebs erkrankte. „Mein
Mann wollte zu Hause sterben, ich erfüllte ihm
seinen Wunsch. Dabei wurde mir bewusst, wie
wichtig es ist, Sterbende auf ihrer letzten Reise
zu begleiten, aber auch wie unerlässlich es ist,
dass ein Raum für die Hinterbliebenen geschaffen
wird, in dem sie sich austauschen können und
sich verstanden fühlen.“
Wie sieht ein Nachmittag
im Lebenscafé aus?
Pünktlich um 15.00 Uhr öffnet das Café seine
Türen. Bei Kaffee und Kuchen wird zunächst in gemütlicher Runde über alles Mögliche gesprochen,
bis mit einer Klangschale die Steinrunde eingeläutet wird. Um einen Tisch versammelt schildern die
Trauernden, was sie beschäftigt. Wer etwas erzählen möchte, nimmt den Stein, der in der Mitte des
Tisches neben einem frischen Blumenstrauß und
einem Engel liegt. Individuelle Fragen können am
Ende der Sitzung gestellt werden, bevor der Nachmittag mit einer kleinen Schlussgeschichte um
ca. 17.00 Uhr abgeschlossen wird.
Die nächsten Termine im Überblick
Sonntag, den 5. Juli 2015
Sonntag, den 2. August 2015
Sonntag, den 6. September 2015
Christel Dziedek und Renate Hall
versuchen den Trauernden eine Stütze zu sein und ihnen Mut und Kraft zu schenken.
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„Die Rose“
Es war einmal eine Rose, die stand an
einem ganz besonderen Platz. Sie war
zu Hause in einem Park, der vor vielen
Generationen angelegt worden ist, ganz
im Stil der englischen Landschaftsgärten.
Das war vor etwa 200 Jahren modern
und jeder, der auf sich hielt und es sich
leisten konnte, legte wunderbare Parks
an, die die Vortrefflichkeit der Eigner wie
auch der Natur bezeugten. Manche sahen
damals wie heute erst durch die gärtnerische Gestaltung, wie schön Natur ist.
Es war etwas Kindliches, etwas Bewunderndes in diesem Staunen und ein bisschen davon hat sich bis heute gehalten.
Damals war Flensburg die Stadt mit den
vielen überseeischen Verbindungen und
die wohlhabenden Bürger brachten den
Geruch von Weite mit. Die Stadt war verbunden mit der großen Welt, oder wie es
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der Flensburger Kinderbuchautor Günther Strempel ausdrückt:
Von der Hafenspitze in Flensburg geht es über die Meere in die
ganze Welt. Hier ist die ganze Welt. Daran denkt man doch
recht selten, oder? Aber deswegen ist es nicht weniger wahr.
Unsere Rose nun steht im Garten des Katharinen Hospiz am
Park. Wenn man hinaustritt auf die Terrasse, aus dem schönen
Andachtsraum mit dem großen Buch der Erinnerung, ist man
bei ihr. Sie rankt sich an einem Holzgerüst empor und im
Sommer erfüllt ein feiner Duft den Raum um sie herum. Ihre
roten Blüten sind von wunderbarer Zartheit. Jede einzelne von
ihnen scheint ein kleines, großes Wunder. Sie verströmt sich
förmlich und auch wenn einige Menschen sich hinsetzen und
unter ihr rauchen und damit den Duft verscheuchen, so sehen
sie doch hoffentlich die Schönheit der Blume, die einfach blüht,
ohne nach dem Sinn des Blühens zu fragen, nach dem Woher
und Wohin des Augenblicks. Sie ist einfach da.
Wir denken vielleicht, dass die Kunst der Gärtner, das heißt die
Kunst des Menschen sie zu dem gemacht hat, was sie ist, doch
das ist weniger als die halbe Wahrheit. Wer, glaubt ihr, hat in
dem Menschen den Wunsch nach Schönheit geweckt? Woher
stammt das Empfinden für Harmonie? Wer hat die Kühle der
Blütenblätter geschaffen, ihre Farbe und ihren Duft?
Kluge Menschen – und das sind für mich solche, die die Natur
lieben und achten – können die Möglichkeiten, die Potentialität
zum Vorschein bringen in dem, was sie sehen und womit sie
sich befassen. Sie können etwas erschaffen aus dem, was ist.
Sie haben die Fähigkeit, es beim Menschen und andere bei den
Pflanzen zu tun und wiederum andere können das mit ihrem
geistigen Auge. Sie sind Künstler, jeder in seinem oder ihrem
Bereich, seien sie Gärtner, Kindergärtner oder aber Maler oder
Schriftsteller. Die Rose im Garten des Hospiz weckt in uns Sehnsucht. Ihre Schönheit lässt in uns etwas anklingen, von dem wir
nicht wissen, was es eigentlich ist.
Der Maler Paul Klee hat einmal geschrieben:
Vielleicht ist Schaffen nichts anderes
als sich tief erinnern.
Vielleicht ist die Rose im Garten des
Hospiz ein Teil des tiefen Erinnerns.
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Paul-Max Körting
Veranstaltungen
•Sa.– So., 13.-14. Juni
Lauf ins Leben,
Beginn um 12.00 Uhr
am 13. Juni, Ende um
10.00 Uhr am 14. Juni
•Sa., 20. Juni
14.00 –17.00 Uhr
Sommerfest, ab ca.
15.00 Uhr: Modenschau
Bella Secunda. Katharinen
Hospiz am Park
•Ersten So. im Monat
15.00 –17.00 Uhr
Lebenscafé im
Tom-Christiansen-Haus
•Dritten Sa. im Monat
15.00 –18.00 Uhr
Offene Trauergruppe in
der Natur, Treffpunkt am
Tom-Christiansen-Haus
EHR ENA MT L ICHER M I TA R BEI T ER
Paul-Max Körting ist seit 2014
ehrenamtlich als Sterbebegleiter im
Katharinen Hospiz am Park tätig.
Warum und in welcher Form engagieren Sie
sich für das Katharinen Hospiz am Park
Ich wohne seit nunmehr 25 Jahren in Flensburg
und habe seitdem stetig das Schaffen des Katharinen Hospiz am Park in den Medien mitverfolgt
und die Arbeit im Rahmen meiner finanziellen
Möglichkeiten unterstützt.
Als ich dann über mehr freie Zeit verfügte, war
mir sofort klar, dass ich jetzt auch aktiv mithelfen
wollte. Seitdem begleite ich Erwachsene in ihrer
letzten Lebensphase, schenke ihnen ein wenig
von meiner Zeit, höre ihnen zu und bin ganz
einfach für sie da.
Woher nehmen Sie
Ihre Motivation?
Die Menschen, die ich begleite, geben mir so viel
zurück: ein Lächeln, ein dankbarer Blick, das Gefühl,
geholfen zu haben. Das erfüllt mich sehr. Denn es ist
für mich eine Herzensangelegenheit, einen Teil von
meinem Glück, das ich im Leben erfahren durfte,
weiterzugeben. Dabei sind es vor allem meine Familie, mein Partner, meine Freunde und auch mein
Hund, die mir Halt und die nötige Kraft schenken.
Was bedeutet „Leben“ für Sie?
Leben ist Wahrnehmen mit allen Sinnen. Leben ist
Fühlen, Denken, Träumen, Lachen und auch Weinen.
Es ist die Welt intensiv zu erfahren und eben nicht
nur Musik zu hören, sondern sie aufzusaugen und
sich vor allem an den kleinen Dingen zu erfreuen
und sie nicht als Selbstverständlichkeit anzusehen.
Der Katharinen Brief ist ein gemeinsames Projekt des Katharinen Hospiz Fördervereins e. V. und der Katharinen Hospiz am Park gGmbH.
Inhaltlich verantwortlich: Hans A. Dethleffsen, 1. Vorsitzender · Sr. Claudia Toporski, Hospizleitung
Mühlenstraße 1 · D-24937 Flensburg · Tel. 0461 50323-0 · Fax 0461 50323-23 · E-Mail: [email protected]
Redaktionsteam: R. Grau, A. Kunsemüller, T. Sonntag, C. Toporski, A. Werner · Foto: KHaP, Shutterstock, Marcus Dewanger
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www.hochzwei.de
IBAN DE91 2175 0000 0022 0556 07
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