Das Fresko - ein architekturgebundenes Gesamtkunstwerk Al fresco (fresco buono): in nassen, frischen Kalkmörtel Al secco: auf den schon trockenen Putz wird mit Kalkkasein oder Temperafarben gemalt Das Fresko buono wird auf den feuchten Putz aufgetragen. Die Mauer muss trocken und längere Zeit offen gestanden sein. Die Mauer wird tagelang tüchtig genässt und überprüft, ob alle Steine das Wasser gut aufsaugen, da der Putz sonst leicht mürbe und abreibbar wird. Das Wasser würde nach innen abgesaugt anstatt nach außen zu dringen. Dann wird der Spritzwurf aufgetragen, der Ausgleichsbewurf, der Rauhputz und dann der Feinputz, der geglättet wird. Der Mörtel besteht aus Kalk und Sand im Verhältnis 1:3. Der Sand macht den Mörtel porös und erleichtert so die chemische Umwandlung. Jetzt werden die mit Wasser angerührten Pigmente aufgetragen. Da es sich um eine wässrige Technik handelt trocknen die Farben heller auf. Die Pigmente müssen lichtecht und kalkecht sein (gelbe und rote Ocker, Erden, Ultramarin,. Lapislazuli, Eisenoxydschwarz). Das Wasser verdunstet und der Kalk nimmt Kohlensäure aus der Luft auf. Kalkstein (kohlensaurer Kalk) verliert durch Brennen die Kohlensäure. Dieser gebrannte Kalk oder Ätzkalk (Kalziumoxyd) wird mit Wasser unter Erwärmung zum gelöschten Kalk (Kalziumhydroxid). Der gelöschte Kalk gibt im Mörtel Wasser ab und nimmt wieder Kohlensäure auf, erhärtet und kehrt wieder in die Urform Kalkstein zurück. Er bindet also ab und wird wasserunlöslich. Es bildet sich an der Oberfläche ein glasiges marmorartiges Häutchen kristallinisch kohlensauren Kalkes, das die Farben wasserunlöslich mit dem Grund verbindet und ihnen den eigentümlichen Schimmer verleiht. Benötigt wird gelöschter, mindestens zwei Jahre eingesumpfter Grubenkalk. Die Arbeit ist nur in frostfreien Monaten möglich, nach der Trocknung benötigt das Fresko noch eine sechsmonatige, frostfreie Periode. Heute härtet das Außenfresko bedingt durch die schweflige Säure der Autoabgase und Industrieabgase nicht mehr aus. Die Kalksinterhaut wird zerstört. Kalk ist also das alleinige Bindemittel der Farben und gleichzeitig die Farbe Weiß. Die Technik erfordert ein sicheres und großzügiges Arbeiten ohne Herumprobieren und Ausbessern. Es wird in Tagewerken gearbeitet, d.h. es wird soviel Putzfläche aufgetragen, wie an einem Tage bemalt werden kann. Meist wurden Kartons in Originalgröße angefertigt. Durch Durchlöchern der Kartons und Bestäuben mit Kohle wird die Zeichnung an die Wand durchgepaust. Auch Rasterverfahren, Raummodelle und das Durchdrücken der Zeichnung mit dem Pinselstil waren gängige Verfahren. Delacroix: „Der Zwang in Fresko alles gleich fertig machen zu müssen, versetzt den Geist in eine Erregung, die einen rechten Gegensatz zur Faulheit der Ölmalerei bietet.“ Beim Fresco Secco wird mit Tempera oder Ölfarben auf eine verputzte Wand gemalt. Leonardo da Vinci: Abendmahl
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