Pressemitteilung - Fondation de l`Hermitage

MEDIENMITTEILUNG
Marius Borgeaud
26. JUNI BIS 25. OKTOBER 2015
Die Fondation de l’Hermitage zeigt eine grosse Retrospektive, die einem der bedeutendsten Akteure
des Waadtländer Kunstschaffens zu Beginn des 20. Jahrhunderts gewidmet ist: dem in Lausanne
geborenen, in Frankreich aktiven Maler Marius Borgeaud, der sich beim Schweizer Publikum stets
grosser Beliebtheit erfreut.
Marius Borgeaud, neben Ferdinand Hodler und Félix Vallotton einer der angesehensten Schweizer Künstler
seiner Generation, wurde 1861 in eine grossbürgerliche Waadtländer Familie geboren. Nachdem er das
väterliche Erbe vergeudet hat, beginnt er im Alter von 40 Jahren zu malen. Zunächst der impressionistischen
Bewegung zugetan, schlägt er bald seinen eigenen Weg ein, weitab jeder Malerschule. Borgeaud lebt
abwechselnd in der Bretagne und in Paris, wo er ab 1904 ausstellt. Bei seinem Tod 1924 hinterlässt er mehr
als 300 Bilder.
Die gezeigte Auswahl widerspiegelt die von Marius Borgeaud erkundeten Themen: Figuren und Orte,
Landschaften, Stadtansichten, Stillleben, Szenen des Lebens in der Bretagne (Cafés, Apotheken, Rathäuser)
und vor allem Interieurs. Denn Borgeauds Werk besteht zu einem bedeutenden Teil aus intimen, mysteriösen
Szenen, die von Alltagsgegenständen und oft regungslosen, nachdenklichen Figuren, Hunden und Katzen
beseelt werden, die diesem stillen Leben zu lauschen scheinen. Borgeaud hatte die Gewohnheit, seinen
Sujets Accessoires beizufügen, zum Beispiel in seinen Interieurs Bilderbögen aus Epinal an die Wand zu
hängen – Zeichen seiner Faszination für das Volkstümliche und Naive. Die Ausstellung der Fondation de
l’Hermitage wird dieses Vorgehen berücksichtigen und auch einige Objekte zeigen, mit denen er seine
Vorlagen ergänzte. Werke zeitgenössischer Maler, von Freunden und Bekannten, aber auch Vorbildern
(Francis Picabia, Alfred Sisley, Henri Rousseau, Camille Pissarro und vor allem Félix Vallotton) werden
ebenfalls zu sehen sein und mit Borgeauds Arbeiten in Resonanz treten.
Die mit Unterstützung der Association des amis de Marius Borgeaud und der außergewöhnlichen Beteiligung
des Musée cantonal des Beaux-Arts in Lausanne organisierte Ausstellung wird rund hundert Werke
umfassen. Arbeits- und Archivunterlagen sowie ein Dokumentarfilm werden dem Publikum ermöglichen, in
die Intimität des Ateliers des Waadtländer Malers einzutauchen. Sie wird auch Bilder des Alltagslebens von
1900 bis 1925 in der Bretagne zeigen, einer malerischen Region, die dank dem Renommee der Schule von
Pont-Aven ab den 1880er Jahren zahlreiche Künstler anzog.
Kuratiert wird die Ausstellung von Philippe Kaenel, Professor für zeitgenössische Kunstgeschichte an der
Universität Lausanne und Kurator zahlreicher Ausstellungen wie Eugène Burnand, peintre naturaliste (2004)
und Théophile-Alexandre Steinlen, l’œil de la rue (2009) im Musée cantonal des Beaux-Arts in Lausanne
sowie Gustave Doré, l'imaginaire au pouvoir im Musée d’Orsay in Paris (2014).
Ausstellung und Katalog profitieren von der grosszügigen Unterstützung von
sowie der Fondation pour l’art et la culture.
Pressekontakt: Emmanuelle Boss, [email protected]
Fondation de l’Hermitage
2, route du Signal, case postale 42
CH - 1000 LAUSANNE 8
www.fondation-hermitage.ch
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Sylvie Wuhrmann
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