Ist der Lehrberuf die Quadratur des Kreises?

Hinter dem Horizont
Isländer kennen
viele Extreme.
Die Insel, von
den Wikingern
entdeckt und
dann von keltischen Mönchen
bewohnt, war
700 Jahre unter
norwegischer
und dänischer
Herrschaft.
S. 16/17
Nr. 279, Jänner 2016
www.schule-egger.at
Ist der Lehrberuf die
Quadratur des Kreises?
Seite 3
Es lichten sich die Nebel
und bedächtig wird
zumindest die Spitze der
Schulreform ersichtlich …
Editorial
Aus dem
S.4–5
S.6–7
S.8–13
S.14–15
S.18–19
S. 20–24
Inhalt
www.schule-egger.at
Neues Konzept kann die
Zusammenarbeit zwischen
Elternhaus und Schule
stärken. – Drei von fünf
Erasmus-Awards für europäische Zusammenarbeit
wanderten in die Steiermark.
Aus dem Landesschulrat
wird über den alle zwei
Jahre erscheinenden Bildungsberater und über
den Jahresbericht der
Abteilung Schulpsychologie – Bildungsberatung
informiert.
Neues aus dem ÖKOLOGLehrgang. – Projektunterricht in Kleinschulen.
– Eine gesunde Schule in
Bad Aussee. – Schulpreis
für Lesekompetenz für
NMMS Kirchberg/R. –
Science around us …
„Im Wandel der Zeit“
erfahren Sie, was Pfarr­
archive über Lehrer zu
berichten wissen. – Auf sicherem Weg befindet sich,
wer sich auf die sich rasch
ändernden Bodenverhältnisse rechtzeitig einstellt.
Autor Georg Bydlinsky
ist nie ohne seine Bücher
und schon gar nicht ohne
seine Gitarre anzutreffen.
– Ödön von Horvath’s
„Kasimir und Karoline“
wird für SchülerInnen ab
16 empfohlen.
Dem Ritter von Kalchberg
wurde von SchülerInnen
ein Fest bereitet. – Mit
dem Handy erkundeten
SchülerInnen der NMS
Liezen die Bundeshauptstadt. – In Kapfenberg
erblühten Straßen.
Liebe Leserin,
lieber Leser!
Titelgeschichte
u unserer aktuellen Titelgeschichte (Dr. Josef Zollneritsch, Seite 3) habe ich
ein Zitat von Markus Hengstschläger aus dem Archiv gefischt, das in eindrucksvoller
Weise ergänzt, was Zollneritsch schreibt (Kleine Zeitung, 21.September 2014):
„Das heutige System bietet
(Lehrerinnen und Lehrern)
nicht die Arbeitsbedingungen, um sich damit beschäftigen zu können, welches
Talent das einzelne Kind hat.
Die Förderung findet im Privaten statt. Das ist nicht fair
Z
2
gegenüber Kindern, deren
Eltern sich das nicht leisten
können, und es gehen uns
Talente durch die Lappen.
Was wir aber auch bräuchten, ist eine Kampagne der
Politik für Lehrer. Denn wenn
der Lehrberuf weiter so ein
Bashing erlebt, werden keine jungen, motivierten Menschen mehr Lehrer werden
wollen. Das derzeitige Lehrer-Bashing ist das Dümmste, was man machen kann.
Denn was brauchen wir?
Hoch motivierte Pädagogen
vom Kindergarten bis zur
Universität.“
(Markus Hengstschläger ist
Leiter des Instituts für Medizinische Genetik an der
Med-Uni Wien. Er ist auch
erfolgreicher Buchautor. Zuletzt: „Die Durchschnittsfalle“
– Salzburg 2012.)
2016
In diesem Sinne wünsche ich
Ihnen, liebe Leserin, lieber
Leser, im Namen des gesamten Redaktionsteams ein
gesundes und erfolgreiches
Jahr 2016 – vor allem viel
Motivation für Ihren herausfordernden Beruf!
Heinz Zechner
[email protected]
IMPRESSUM: Verleger und Herausgeber:
Landesschulrat für Steiermark (Dipl.-Päd. Ilse
Stauchner-Koele, Büro der Präsidentin, EMail: [email protected], Tel.
0316/345-229).
Redaktion: PSI Heinz Zechner, 8430 Leibnitz,
Hauptplatz 22/II
Werner Egger, Am Lang­edelwehr 26, 8010 Graz,
Tel. 0664 443 46 12. –
Satz beigestellt. Herstellung: Medienfabrik Graz.
Die „Schule“ versteht sich als Beitragszeitung und
somit trägt für die namentlich kennzeichneten
Artikel der Autor die Verantwortung.
E-Mail: [email protected][email protected]
Internet: Schule: www.lsr-stmk.gv.at/cms/
ziel/376401/DE
Verordnungsblatt (Jahresgesamtausgaben):
www.lsr-stmk.gv.at/cms/ziel/427150/DE
www.schule-egger.at
Bei Unzustellbarkeit die Zeitung bitte an die
Medienfabrik, 8020 Graz, Dreihackengasse 20,
zurücksenden. Bezugsbedingungen: Die Zeitschrift „Schule“ und das Verordnungsblatt des
Landesschulrates für Steiermark werden allen
Pflicht­beziehern von Amts wegen zugestellt, die
Bezugsgebühr ist aber zu entrichten. Die Zeitschrift „Schule“ und das Verordnungsblatt werden
auch im Jahresbezug an alle Lehrpersonen des
Ruhestandes, den Dienststellen, Vereine, Körperschaften, Firmen und sonstige Interessenten auf
Bestellung abgegeben.
Auflage: 15.700. Der Bezugspreis beträgt € 68,–.
Die Bestellung nimmt die Medienfabrik Graz,
Dreihackengasse 20, 8020 Graz, Frau Zierler, Tel.
0316/8095-18, entgegen.
Adressenänderungen bitte an: Büro der LSRPräsidentin, Tel. 0316/345-229!
Nr. 279, Jänner 2016
64 Prozent der Österreicher vertrauen den Lehrern. Davon können unsere Politiker nur träumen!
3
Psychologisch
www.schule-egger.at
Belächelter Beruf?
U
nd immer wieder geht
es um die LehrerInnen.
Neulich im Supermarkt
hatte ich folgende Begebenheit. Ein mir unbekannter älterer Herr sprach mich an,
er kenne mich aus der Zeitung. Ich hätte ja mit Schule
zu tun. Sein Enkelkind wurde
eingeschult und nichts mehr
sei so wie früher. Keine Disziplin mehr, die Lehrerin völlig
überfordert. In der Klasse seien zu viele schwierige Kinder,
die Lehrerin könne sich nicht
durchsetzen. Sein Enkelkind
habe bis jetzt kaum etwas
gelernt. Die Ausbildung der
Lehrer müsse schlecht sein
und überhaupt: Wer wird
heute noch LehrerIn?
Solchen oder ähnlichen Kommentaren bin ich in meiner
rund 30-jährigen Berufslaufbahn immer wieder begegnet. Immer wieder schwingen Unterschätzung und
Abwertung mit. Das ist nicht
einfach für die Angehörigen
dieses Berufsstandes! Viele
LehrerInnen leiden unter dem
scheinbar schlechten Image
ihres Berufsstandes. Ist es
aber wirklich so schlecht?
Bei der 2014 durchgeführten
Studie „Trust in professions“
(siehe www.gfk-verein.org)
ergab sich das Bild, dass 64
Prozent der befragten Österreicher Vertrauen in Lehrer
haben (Europa-Schnitt 73%),
d. h. der Beruf liegt im guten
Mittelfeld, gleich hinter den
Richtern und vor den Rechtsanwälten. Es hat also den
Anschein, dass LehrerInnen
das eigene Image schlechter
bewerten, als dies von der
Allgemeinheit gesehen wird.
Dies wird wohl mit mehreren
Faktoren zu tun haben. Es
gilt zwischen veröffentlichter
und allgemeiner Meinung zu
unterscheiden. „Wer vordergründig unterschätzt wird,
wird hintergründig über-
schätzt“, heißt es. Unbestritten ist, dass der Lehrerberuf
eine der wichtigsten gesellschaftlich relevanten Tätigkeiten darstellt; niemand wird
ernsthaft die Notwendigkeit
und Sinnhaftigkeit dieses Berufes in Frage stellen. LehrerInnen spielen eine wichtige Rolle in der Entwicklung
­eines Menschen und weisen
durch die Beurteilung Lebenschancen zu („Alloka­
tionsfunktion“). Und mit dieser Beurteilung sind eben
manche nicht einverstanden.
Allerdings ist die Aufgabe in
den letzten Jahren deutlich
schwieriger geworden, die
Anerkennung steht dazu leider in einem umgekehrt reziproken Verhältnis. Fast hat es
den Anschein, je anstrengender und energieraubender
dieser Beruf wird, desto weniger positive Rückmeldung
kommt zurück. Es erfordert
dieser Beruf daher sehr viel
Selbstbewusstsein und die
unbedingte Freude, mit Kindern und Jugendlichen arbeiten zu wollen. Denn: „Manche wollen nur den Kopf in
die Schule schicken, aber
immer kommt das ganze
Kind.“ Die personale Kompetenz von LehrerInnen rückt
daher immer mehr in den
Vordergrund, PädagogInnen
sind (Beziehungs-)Modell, in
allem, was sie tun. SchülerInnen hungern nach Beziehung und Identität (Joachim
Bauer „Lob der Schule“), sie
mögen die Schule sehr gerne
wegen des sozialen Geschehens und nehmen dafür den
Unterricht in Kauf …
Beziehung ist die Grundlage für (freiwillige) Leistung
(G. Funke), diese Beziehungsbasis herzustellen ist
die schwierige Kunst für die
heutige
Lehrergeneration,
vor allem auch dann, wenn
SchülerInnen vordergründig
Passivität und Abwehr signalisieren.
Ein hohes interaktives und
kommunikatives Geschick ist
das Grundrüstzeug für jeden
erfolgreichen Lehrer, eine
gute Fachkompetenz wird
natürlich vorausgesetzt. Keine geringen Anforderungen,
wenn man auch die wenige
Zeit berücksichtigt, die für
Unterricht zur Verfügung stehen.
Es ist oft die Quadratur des
Kreises, in die 50-MinutenEinheiten all das einzupacken, vor allem wenn es
schon spät am Vormittag ist.
Der berühmte rote Teppich
wird nicht ausgerollt. Es
gilt, selbstunternehmerisch
und mutig den (individuellen) Anforderungen ins Auge
zu schauen. Der Lernerfolg
stellt sich dann am ehesten
ein, wenn es ein Vertrauen
in eigene Fähigkeiten gibt
und der Mensch gelernt hat,
Schwierigkeiten (selbstständig) zu bewältigen. Auch das
kann man vorleben!
Fazit: Schön, dass es viele kompetente LehrerInnen
gibt. Sie leisten viel – individuell und für die Gesellschaft
insgesamt. Es gilt, auf allen
Ebenen für diesen unleugbaren wichtigen Auftrag einzutreten, dieser Auftrag beinhaltet mehr als ein normaler
Beruf. Allerdings muss das
jeder/jede Angehörige dieses
Berufsstandes selbst auch
glauben und bereit sein, diese Herausforderungen im
Sinne lebenslanger Lernbereitschaft anzunehmen.
Nr. 279, Jänner 2016
Dr. Josef Zollneritsch
Buchtipp
Schreiben lernen
Mit dem Schreiben, einer
der komplexesten Fähigkeiten des Menschen, setzt
sich Maik Philipp in diesem
Band auseinander. Im ersten
Teil diskutiert er den Begriff
„Schreibkompetenz“,
stellt
die zentralen Teilprozesse
Planen, Verschriftlichen und
Revidieren vor und diskutiert ein Mehr­
ebenen-Modell
nach J. Hayes, das die am
Schreibprozess
beteiligten
Komponenten auf den Ebenen der Kontrolle, der Prozesse und der Ressourcen
systematisiert. Um den Erwerb von Schreibkompetenz
geht es im zweiten Teil. Besprochen werden die Schreibentwicklung wie auch die
Schreib­sozialisation mit ihren
Instanzen Familie, Schule und
Peers. Im dritten Teil werden
nach theoretischer Auseinandersetzung mit Schreibförderung auf der Grundlage des
Mehrebenen-Modells (Hayes)
aus verschiedener Perspektive Fördermaßnahmen für die
Schule erläutert. Das Buch
vermittelt nicht nur Wissen,
sondern lädt dazu ein, z. B.
über die eigenen Schreibprozesse, die Bedeutung als
Lehrperson für den Unterricht
oder über effektive Schreibförderung nachzudenken.
Alexander Loretto
Maik Philipp
Schreibkompetenz
Tübingen: A. Francke
1. Auflage 2015, 266 S.
ISBN 978-3-8252-4457-6
UTB-Band-Nr. 4457
EUR 25,70
KPH Graz
www.schule-egger.at
4
Kooperation von Eltern
und LehrerInnen stärken
Zwei Studien der
KPH Graz zeigen
auf: Das Konzept
der „Neuen Autorität“ nach Haim
Omer kann die
Zusammenarbeit
zwischen Elternhaus und Schule
stärken und einen
wichtigen Beitrag
zur Verbesserung
der Schulqualität
leisten.
Neue Wege in der gleichstellungsorientierten und berufsbezogenen Elternarbeit
zu initiieren ist das Ziel eines
interessanten Pilotprojekts
an der Neuen Mittelschule Edelschrott: Gemeinsam
mit dem Ländlichen Fortbildungsinstitut Steiermark
(LFI) wurde im Jänner 2014
das Projekt zum Thema „Familien-/Elternbildung
mit
Schwerpunkt Berufswahl und
berufliche Bildung“ gestartet.
Beteiligungsstrukturen rund
um die SchülerInnen wurden
aufgebaut und verankert, die
Erziehungs- und Bildungspartnerschaft im Rahmen der
ganzheitlichen Berufsorientierung ausgebaut.
Evaluation an der KPH Graz
Sabrina Böhmer und Linda Gauster von der KPH
Graz evaluierten das Projekt
im Rahmen ihrer Bachelor­
arbeiten aus zwei Blickwinkeln. Betreut durch Elfriede
Amtmann, Maria Petek und
Herzliche Einladung zum
Open House
am Mittwoch, dem 27. Jänner 2016
von 8.30 bis 16 Uhr
KPH Graz, Lange Gasse 2
Um 9, 11 und 13 Uhr Vorstellung der Studienangebote
Vormittags: Hospitation in der Praxisschule
Ganztägig: Workshops zu den Studienschwerpunkten
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
www.kphgraz.at
Franziska Lackner versuchten sie zu klären, ob sich die
Zusammenarbeit zwischen
Eltern und Lehrpersonen an
der NMS Edelschrott durch
das Projekt verbesserte und
ob Elternworkshops sowie
die schulinterne Fortbildung
der LehrerInnen deren Handlungskompetenzen stärkten.
Die Ergebnisse der Eva­
luationsstudien zeigen, dass
durch ein Miteinander von
Schule und Elternhaus SchülerInnen ganzheitlich gefördert werden können.
dern kann auch LehrerInnen
helfen, Konfrontationssituationen, wie sie in Elterngesprächen entstehen können,
in
Konfliktlösesituationen
um­­z­uwandeln.
Beitrag zur Schulentwicklung
Die
Evaluationsergebnisse
zeigen, dass sich die „Neue
Autorität“ als Basis für die
Verbesserung der Zusammenarbeit von Schule und
Elternhaus eignet: „Die Studien belegen einen erfolgrei-
„Neue Autorität“
Ausgangspunkt und Grundlage des Projekts ist der systemische Ansatz nach dem
Konzept der „Neuen Autorität“ nach Haim Omer. Es fußt
auf sieben Säulen: Präsenz,
Deeskalation, Unterstützung,
gewaltloser Widerstand, Be­
ziehungsgesten, Wiedergut­
machung, Transparenz. Dem
Kind soll die Botschaft vermittelt werden: Wir sind auch
da, wenn es unangenehm
und herausfordernd wird.
Das Konzept kann nicht nur
für alle Schulstufen und für
unterschiedliche
Kontexte
angewendet werden, sonNr. 279, Jänner 2016
chen Beitrag des Konzepts
zur aktiven Gestaltung von
Schulqualität, wobei die Kooperation zwischen Familie
und Schule eine wichtige Voraussetzung für gelingende
und ganzheitliche Schulentwicklung darstellt“, betont
Maria Petek. Franziska Lackner ergänzt: „Die Zusammenarbeit zwischen Eltern und
Lehrpersonen hat sich an der
NMS Edelschrott aus Sicht
der LehrerInnen durch das
Konzept der ,Neuen Autorität‘ deutlich verbessert.“
Darüber hinaus haben auch
die damit verbundenen umfangreichen Kooperationen
die Schulqualität weiterentwickelt. Elfriede Amtmann rät
zur Nachahmung: „Die NMS
Edelschrott hat ein wichtiges Zeichen gesetzt. Es zahlt
sich für eine Schule aus, sich
für ein solches Projekt PartnerInnen zu suchen. ExpertInnen aus Psychologie, Psychotherapie und Projektmanagement haben ihre jeweilige Expertise eingebracht.“
5
Steiermark ganz europäisch
www.schule-egger.at
Erasmus-Erntefest für die Steiermark
er Mittwoch, 2. Dezember
D
2015, geht in die Annalen
als der große steirische Eras-
mus-Erntetag in Wien ein: Bei
der Preisverleihung des EUBildungsprogramms Erasmus+
gingen drei von fünf Awards für
europäische Zusammenarbeit in
der Bildung in die Steiermark,
weitere drei steirische Projekte
waren nominiert.
Also waren sechs von insgesamt fünfzehn ausgewählten
starken Projekten echt steirisch!
Vom Bildungsministerium bis
zur anwesenden Bundeseltern-
vertretung und zahlreichen anderen Ehrengästen wurde die
Steiermark bewundert und beglückwünscht.
Als weiteres Highlight für die
Steiermark wurde das Servicereferat EU/Internationalisierung
am Landesschulrat für Steiermark „als Erfolgsgeschichte
des Jahres in der europäischen
Bildungszusammenarbeit“
ebenfalls ausgezeichnet: Dafür wurde Maria Pichlbauer zur
Botschafterin für internationale
­Kooperationen in der Schulbildung ernannt In der Kategorie Berufsbildung
wurden ausgezeichnet:
„Europe all around“ der HLW
der Caritas der Diözese GrazSeckau;
in der Kategorie Erwachsenenbildung: „Inklusive Bildung mit
Tablets“ der atempo GmbH;
in der Kategorie Jugend: „Youth
for Peace“ von Art Mine – Verein
zur Förderung des interkulturellen Austausches und Dialoges.
Interesse an der Veranstaltung
sehr groß. In enger Kooperation
mit der PH Steiermark und dem
„Bundeszentrum Interkulturalität, Migration und Mehrsprachigkeit“, einer übergreifenden
Plattform der pädagogischen
Hochschulen, wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern
ein dichtes Programm geboten.
Folgende Ziele standen im Mittelpunkt:
Vermehrte Sensibilisierung für
die Themenkomplexe Mehrsprachigkeit und Förderung der
interkulturellen Kompetenz bei
LehrerInnen und SchülerInnen
an österreichischen BMHS;
Steigerung des Verständnisses
für den Zusammenhang von
Sprache und Kultur durch:
Interkulturalität im Unterricht
Die weiteren nominierten steirischen Projekte:
Kategorie Erwachsenenbildung:
„Fantasy to Reality – From Adult
Literacy to Augmented“ von
Reality der Skills International
GmbH Kategorie Jugend: „International Youth Art Styria 2014“ von
Future Icons – Verein für junge
innovative Kunst und Kultur
Kategorie
Hochschulbildung:
„Mobilität“ von Studierenden
und MitarbeiterInnen in der
Hochschulbildung – The Tandem Cookbook der FH Joan­
neum Inter+ – Wertschätzung von Mehrsprachigkeit
und Interkulturalität im europäischen Kontext
Unter diesem Titel wurde ein
Vorbereitungsseminar für eine
europäische Initiative zur verstärkten
Auseinandersetzung
mit den sich zunehmend ändernden Bedingungen in Bezug
auf Heterogenität, denen sich
die Akteure im Schulwesen zu
stellen haben, im Oktober 2015
im Steiermarkhof in Graz durchgeführt. 35 Lehrerinnen und
Lehrer sowie Abteilungsvorstände und Schulleiter von HTL aus
ganz Österreich haben in einem
dreitägigen Erasmus+-Seminar
über den Umgang mit Problemen diskutiert, die durch die immer stärker werdende ethnische
und kulturelle Inhomogenität in
der Schulklasse entstehen.
Im Bereich der berufsbildenden
mittleren und höheren Schulen
gibt es dazu noch sehr wenig
strukturierte und praxisorientierte Angebote, daher war das
l Erarbeiten von Strategien
für eine bessere Aneignung
von Mehrsprachigkeit und
l Erkennen und Analysieren
verschiedener kultureller Identitäten
l Entwicklung und Aufwertung der Sprachkompetenz der
SchülerInnen zur Vermeidung
schulischen Scheiterns
l gemeinsame Gestaltung von
facheinschlägigen Unterrichtsmaterialien
l Verbesserung des Umgangs
mit Situationen von Mehrsprachigkeit in heterogenen Klassen
l Nachhaltige Implementierung von Mehrsprachigkeit und
interkultureller Kompetenz im
Leitbild der Schule, Aufnahme
als QIBB-Schwerpunkt
l Austausch und gegenseitige Studienbesuche mit den
Nr. 279, Jänner 2016
europäischen Partnern aus
Frankreich, Spanien, Portugal,
Griechenland, Rumänien, Französisch-Guyana zur Thematik
Die
Initiative,
die
als
ERASMUS+-Projekt von der
EU mitfinanziert wird, wird im
Frühjahr 2016 an den einzelnen
Standorten mit der Erstellung
von Tools zur Thematik und dem
Austausch über eine e-twinning-Plattform fortgesetzt.
Die begeisterte Reaktion der
TeilnehmerInnen am Ende des
Seminars hat gezeigt, wie notwendig eine intensivere Aus­
einandersetzung mit dem Thema in der BMHS ist. Dieses
Projekt wurde mit Unterstützung
der Europäischen Kommission
finanziert.
Mag. Kurt Wiesinger
(Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die
Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.)
Aus dem Landesschulrat
www.schule-egger.at
6
Schulpsychologie – Bildungs
Am 7. Oktober 2015
wurde der alle zwei
Jahre erscheinende Steirische Bildungsberater präsentiert.
D
ieses umfangreich gestaltete
Beratungs­­­werk ist ein Traditions­
produkt des Landesschul-
rates für Steiermark und
stellt das zentrale Beratungs­
instrument auf Bildungsmessen dar.
Zweck des Steirischen Bildungsberaters
ist,
das
gesamte schulische Bildungsangebot der Steiermark möglichst prägnant zu
präsentieren und somit eine
unverzichtbare
Orientierungshilfe für ratsuchende Eltern zu schaffen.
Das Werk liegt in der Ver­
antwortlichkeit
der
Abteilung
Schulpsychologie
– Bildungsberatung und
wird von Amtsrätin Nadja
Wambrechts­hamer redaktionell betreut.
Die verlagsmäßige Umsetzung erfolgt auf Basis von
Werbeeinnahmen durch den
CM Medienverlag, mit dem
es bereits eine jahrelange
Kooperationsbasis
gibt.
Steuergelder werden für
dieses Werk (Auflage: 8000
Stück) keine verwendet.
Die sehr positiven Rückmeldungen aus der Schullandschaft bestätigen die
Notwendigkeit dieses auf
Papier
gebrachten
Serviceangebotes! Dieses stellt
einen Eckpfeiler der steigenden Serviceorientierung des
Landesschulrates für Steiermark dar.
Willkommen im neuen Jahr
D
Alexia Getzinger,
Vizepräsidentin
des
Landesschulrats
ie Weihnachtsfeiertage
sind vorüber, das Jahr
2016 hat begonnen. Im
Rückblick ist es immer beglückend, welche Kreativität
Kinder bei der Vorbereitung
auf das Weihnachtsfest und
den Jahresabschluss an den
Tag legen und darum möchte ich diesen Raum in der
„Schule“ nutzen, um mich
bei unseren engagierten
LehrerInnen zu bedanken.
Es ist großartig, wie aktiv
und individuell so viele steirische PädagogInnen die Vorweihnachtszeit, aber auch
andere Anlässe im Jahreslauf wie Fasching oder Os-
tern gestalten. Insbesondere in einer Zeit, in der die
Nutzung digitaler Medien an
der Tagesordnung steht und
immer weniger Zeit für Themen wie handwerkliche Aktivierung oder (bewegte) Gemeinschaftsspiele verwendet wird, sind diese Aktivitäten – und das ist seit Jahren
kein Geheimnis mehr – für
die Entwicklung unserer Kinder zentral und relevant. In
elementaren
Bildungseinrichtungen und Schulen wird
mit Begeisterung gebastelt,
gedichtet, komponiert. Das
stärkt die kognitiven Fähigkeiten wie die sozialen Kom-
Nr. 279, Jänner 2016
petenzen der Kinder und
ist oft Ausgangspunkt für
selbstbewusst eingeschlagene Bildungs- und Lebenswege. Die durch Freude am
gemeinsamen
Gestalten
freigesetzte Energie hält lange an.
In diesem Sinne wünsche
ich allen Lehrerinnen und
Lehrern, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des
Landesschulrates, allen Eltern und insbesondere unseren Kindern und Jugendlichen, dass diese Kraft uns
lange begleiten möge. Ich
freue mich auf ein energiegeladenes 2016.
7
Aus dem Landesschulrat
www.schule-egger.at
beratung: Zentraler Support
Der neueste
Jahresbericht der
Abteilung Schul­
psychologie –
Bildungsberatung
liegt nunmehr vor
Das abgelaufene
Arbeitsjahr brachte
eine Fortsetzung
unserer Aktivitäten
für die steirische
Bildungslandschaft.
(www.lsr-stmk.gv.at/cms/
beitrag/10073620/
395469/DE).
B
eratung und Unterstützung sind bekanntlich
Wesensmerkmale einer
modernen Behörde. Diese
Beratungsleistungen müssen
möglichst
niederschwellig
und unmittelbar für Ratsuchende Menschen erreichbar
sein. Bekanntlich sind wir für
alle Schulpartner (SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen)
in gleicher Weise zuständig.
Im Mittelpunkt steht das Lernen!
Um eine optimale Lernfähigkeit zu gewährleisten, ist
ein weiter Bogen von Beratungsangeboten zu spannen:
Es geht unter anderem um
Individualberatung, Problemberatung, Bildungsberatung
und um Unterstützungsan-
gebote aller Art. Je nach Bedürfnis bemühen wir uns um
psychologisch-fundierte Zugänge und haben diesbezüglich auch Informationsmaterialien aufbereitet.
Ergänzt werden unsere Angebote durch die SchulinfoStelle (neuer Leiter: Bernhard Wohlfahrt, BEd BA) sowie die Beratungsstelle für
SchülerInnen mit anderen
Erstsprachen als Deutsch
(Leitung: Alexandra Ettinger).
Alle projektbezogenen und
organisatorischen Belange
der Abteilung Schulpsychologie – Bildungsberatung
werden von Amtsrätin Nadja
Wambrechtshamer betreut.
Hierzu zählen: Regelmäßige Dienstbesprechungen für
neu ernannte Schulleiter der
Pflichtschulen,
Dienstbesprechung für Schülerberater/Bildungsberater an AHS/
BMHS, Dienstbesprechung
der BAG-LeiterInnen an
Pflichtschulen, Tagungen mit
den Bundeschulärzten, Organisation von Gewaltfachta-
gungen sowie schul:supportSymposien.
Alle einschlägigen Angebote
bzw. Broschüren sind abrufbar unter www.lsr-stmk.
gv.at/cms/ziel/381129/DE/Das Schulsystem verzeichnet insgesamt einen Mangel
an adäquaten Unterstützungsstrukturen. Obzwar Bemühungen bestehen, neue
Beratungsstrukturen zu etablieren
(Jugendcoaching,
Schulsozialarbeit), besteht
insgesamt noch ein wesentlich größerer Mehrbedarf an
Unterstützung. Die Schulpsychologie versucht Schnittstellen an den Schulen zu
den Beratungssystemen zu
etablieren und Synergien
zu schaffen. Ein modernes
Schulsystem muss die Befindlichkeit des Schülers, der
Schülerin stets im Auge behalten, Schulpsychologie ist
der Garant dafür, dass dieser
Blickwinkel nicht unbeachtet
bleibt.
HR Dr. Josef Zollneritsch, Landesreferent und Leiter der Abteilung Schulpsychologie – Bildungsberatung
Die Zentrale Reifeprüfung nun auch an BHS
Im
vergangen Schuljahr
war die erste schriftliche Reifeprüfung wohl einer der größten Aufreger im
Bildungsbereich. Nach Unstimmigkeiten im Vorfeld seitens des BIFIE konnten wir
mit den Ergebnissen in der
Summe zufrieden sein: Über
2400 SchülerInnen bestanden die Reifeprüfung. 634
davon mit ausgezeichnetem
Erfolg, 581 mit gutem Erfolg.
Auch hier konnten wir, dank
der engagierten Arbeit der
PädagogInnen, prozentuell
zulegen.
In diesem Schuljahr arbeiten
die berufsbildenden höheren
Schulen flächendeckend im
neuen System. Über 2600 AbsolventInnen,
die im Haupttermin 2016 an
den BHS die zentrale Reifeprüfung ablegen werden,
wurden bereits ab Beginn ihrer Schulzeit (dem Schuljahr
2011/12) auf kompetenzorientierte Aufgabenstellungen
vorbereitet.
Seit 2004 wurden den Schulen Bildungsstandards und
kompetenzorientierte
Bespiele zur Verfügung gestellt.
Eine besondere Herausforderung für die Maturantinnen sind die Diplomarbeiten,
die zu einer berufs- oder be-
triebspraktischen Fragestellung zu schreiben sind. Die
SchülerInnen müssen eine
konkrete Fragestellung aus
dem jeweiligen Berufsfeld
oder der Wirtschaft mit wissenschaftlichen und in der
beruflichen Praxis gängigen
Methoden ausarbeiten. Der
Kontakt zur steirischen Wirtschaft und Industrie ist also
ein gelebter und zukunftsträchtiger.
Schon jetzt danke ich allen
PädagogInnen für den intensiven Einsatz und wünsche
viel Erfolg, Freude und gutes
Gelingen!
Nr. 279, Jänner 2016
Elisabeth Meixner,
Präsidentin
des
Landesschulrats
Informativ
8
www.schule-egger.at
Neues aus dem ÖKOLOG-Lehrgang
Seit Oktober 2015 läuft der
neue Durchgang des ÖKOLOG-Lehrgangs „Umweltpädagogik und Lebensqualität
für die Zukunft“ an der Pä­
dagogischen
Hochschule
Steiermark in Kooperation
mit dem UmweltbildungsZentrum Steiermark.
Bis zum Februar 2017 werden die dann fertig ausgebildeten ÖKOLOG-PädagogIn-
Zu diesem Thema trafen
sich 20 LehrerInnen und DirektorInnen aus Kleinschulen oder aus Schulen, in
welchen Mehrstufenklassen
geführt werden, in Kleinlobming zu einer zweitägigen
Fortbildungsveranstaltung.
Ausgangspunkt war ein Besuch des Planetariums in
Judenburg, in dem man aus
einem großen Angebot an
lehrreichen Filmvorführungen
wählen kann, die Kindern
und Erwachsenen Zugang zu
den Naturwissenschaften ermöglichen. Im Seminarraum
des Landhotels Hubmann
in Kleinlobming erheiterte
der Kriminalbeamte, Schauspieler und Kinderbuchautor
Hans Tafner mit einem Medley seiner lebendig erzählten
und gespielten Geschichten
und Gedichte die Tagungsteilnehmer.
Höhepunkt der Fortbildung
war der Schulbesuch der
einklassigen
Volksschule
Kleinlobming. Hier konnten
die KollegInnen hautnah den
Projektstart zum Thema „Unsere Erdteile“ nach der Jena­
plan-Pädagogik beobachten
und sich anschließend aktiv
daran beteiligen.
Danach fand ein intensiver
Austausch
pädagogischer
Erfahrungen unter
den LehrerInnen
statt. Am
Nachmittag stellte
DDr. Margit Ergert
das in der
Re­gion
Ober­
steiermark
West von
Unternehmen getragene
Projekt
„KRAFT
das Murtal
nen ein breites Repertoire an
Methoden, Materialien und
Erfahrung gesammelt haben,
das sie als MultiplikatorInnen in ihren Schulen und im
Schulnetzwerk nutzen können.
Am Anfang ging es um Basics: Was macht ÖKOLOG
aus, wie wird eine Schule
zur ÖKOLOG-Schule etc.:
Dabei entdeckten diejenigen TeilnehmerInnen, deren
Schulen noch nicht im Netzwerk sind, dass auch in ihren
Schulen Umweltthemen eine
Rolle spielen, mit dem Unterschied, dass oft in der Schule unter den Lehrenden nicht
bewusst ist, was die einzelnen machen. ÖKOLOG fördert die Kommunikation und
die gemeinsame Ausrichtung
und stellt das Umweltenga-
gement vor den Vorhang. Die
26 LehrgangsteilnehmerInnen sind hoch motiviert, dies
auch in ihren Schulen zu vermitteln.
Auch zum Thema Klima und
Energie wurde im Lehrgang
schon experimentiert, diskutiert und viel dazugelernt. In
den nächsten Modulen geht
es weiter mit praxiserprobten Materialien, Methoden
und Umsetzungsideen zu
den Themen Konsum und
Lebensstil, Lebensmittel und
Wasser, Mobilität und Lebensräume, Natur und Gesundheit sowie Lärm und Abfall/Wertstoffe.
Näheres zum Lehrgang:
www.ubz-stmk.at/oekologlehrgang
Mail: [email protected] – Lehrgangsleitung
– Wirtschaft zum Angreifen“
vor. In einer abschließenden
Diskussionsrunde berichtete Direktorin Maria-Gabriela
Gutschi über ein vielversprechendes Gespräch mit der
neuen Landesbildungsrätin
Mag. Ursula Lackner zum
Thema „Standorterhaltung
von Kleinschulen“. Am Ende der Fortbildungsveranstaltung bedankten sich alle
Teilnehmer bei Dir. Maria-Gabriela Gutschi für ihr jahrelanges Engagement als Leiterin
der Kleinschulen-Arbeitsgemeinschaft.
Projektunterricht in Kleinschulen
Nr. 279, Jänner 2016
Ingrid Kreditsch, Evelyn Marchl
Informativ
9
www.schule-egger.at
Frieden teilen –
Plakatwettbewerb
Das Thema Frieden ist wieder einmal in aller Munde.
Leider aus traurigem Anlass.
Die Angst, die Sorge um den
Frieden in Europa geht wieder einmal um. Der Lions
Club Judenburg-Knittelfeld
hatte schon vor Monaten
einen
Zeichenwettbewerb
zum Thema „Frieden teilen“
ausgeschrieben und schöne
Preise in Aussicht gestellt.
Die Schülerinnen und Schüler der 2. Klassen des Gymnasiums Knittelfeld wurden
von ihren Zeichenlehrerinnen
Barbara König, Sylvia Thierrichter und Sandra Kropf
motiviert, begleitet und unterstützt. Sie waren es dann
auch, gemeinsam mit dem
Jugendbeauftragten der Lions, HR Willi Schnedl, die
die eingereichten Arbeiten
begutachteten und die Preisträger ermittelten. Der ehemalige Direktor des BG/BRG
Knittelfeld kam aus diesem
Grund wieder an seine Schu-
le und überreichte den drei
erstplatzierten Schülerinnen
die Preise. Weil Friede uns so
wichtig und wertvoll ist, dass
er aber nie selbstverständlich
ist, sondern sich jede und jeder darum bemühen muss.
Und sich bei der Gestaltung
eines Plakates mit dem Thema Frieden ausgiebig zu beschäftigen – wie kann man
Frieden darstellen – ist auch
schon sinn- und wertvoll.
Die drei ausgezeichneten
Schülerinnen sind: Hannah
Cifrain, 2A; Doris Hierzenberger, 2B, und Larissa Udermann, 2D. Sie erhielten von
Willi Schnedl schöne Geldpreise, auch für jede der teilnehmenden Klassen gab es
vom Lions-Club eine Gabe
für die Klassenkasse. Die
Zeichnungen gehen weiter an
Lions International – vielleicht
ist eine der Zeichnungen aus
Knittelfeld dann einmal das
Friedensplakat der Lions!
Mag. Johann Glück
Glückstag für Bildung
Großer Sammeleifer
Tag des Gymnasiums
Freitag, der 13. November
2015 – das war diesmal ein
Glückstag für Bildung. Am
Tag des Gymnasiums gaben 1300 AHS-Schüler auf
dem Leibnitzer Hauptplatz,
in Lokalen und Geschäften
sowie Zelten einen Einblick
in den vielfältigen Kosmos
ihrer Schule. Sketches zum
Schulalltag, eine Szenenfolge zum Thema „Flucht
bewegt“, Lesungen, dazu
Experimente aus dem naturwissenschaftlichen Labor, die
Abenteuer der Robotik und
jene der Bienenvölker, eine
Modenschau „Aus alt mach
neu“ und Schokoladegießen,
die Wunder der römischen,
französischen und italienischen Küche, ein Quiz zu
Fremdsprachen, Sportakrobatik und Tanz … So bunt,
praktisch und lehrreich kann
Schule sein. Anlass dazu war
der österreichweite „Tag des
Gymnasiums“, an dem die
Steiermark heuer zum ersten
Mal teilnahm.
Nr. 279, Jänner 2016
Großer Einsatz, großer Preis
Sie haben nichts gewusst
und nicht einmal etwas geahnt, kurz vor Weihnachten gab es daher in diesem
Schuljahr für die SchülerInnen der 3a des BG Leibnitz
eine echte Überraschung: Mit
ihrem traditionellen Erkennungszeichen ausgestattet,
kamen eine Delegation der
Roten Nasen und Vertreter der Jugend- und Fami­
liengästehäuser JUFA in die
Schule, um Danke zu sagen.
Die eifrigen SammlerInnen
hatten in den Wochen zuvor
unter der Organisation von
Mag. Julia Danner – ihrer
Französischlehrerin – großen
Einsatz gezeigt: Mit 1600
Spenden-Euro für die Roten
Nasen erreichte die 3a das
landesweit beste Ergebnis
­einer Schulklasse.
Hannes Urdl (Roten Nasen)
und JUFA-Geschäftsführer
Josef Baumann überreichten
der Klasse einen Gutschein
für einen dreitägigen Aufenthalt in einem JUFA-Haus.
Aus den Schulen
www.schule-egger.at
10
Eine gesunde Schule
Eine Million
Sterne
In der Bibel lesen wir bei
Jesaja 60,1 „Mache dich
auf und werde Licht, denn
dein Licht kommt, und die
Herrlichkeit des Herrn geht
auf über dir“. In diesem Sinne haben sich Schülerinnen
und Schüler der Fachschule
für wirtschaftliche Berufe der
Caritas in der Vorweihnachtszeit entschlossen, sich am
Projekt „eine Million Sterne“,
das von youngCaritas initiiert
wurde, zu beteiligen.
Sie haben Patinnen und Paten gesucht, die für jede
brennende Kerze eine Spende gaben. Das gesammelte
Geld kommt dieses Jahr zwei
Projekten der Caritas Steiermark zugute: Hilfe für die
Flüchtlinge in der Steiermark
sowie dem Marienstüberl, wo
Bedürftige täglich ein warmes Essen bekommen und
ein Platz zum Wärmen und
Austausch angeboten wird.
Am 26. November 2015 nahmen die Schülerinnen und
Schüler der 2FW und der
WFA am Projekttag „Eine Million Sterne“ auf dem Grazer
Karmeliterplatz teil, wo um
17 Uhr die Kerzen entzündet
wurden.
Mit der Teilnahme an der Aktion und der Spende sollte
ein wenig Licht in das Leben
bedürftiger und armer Menschen gebracht werden!
An der HLW Bad Aussee ist
Gesundheit Teil der Schulkultur, und des Schulleitbildes
und aus diesem Grund wurde
die Schule auch auserwählt,
um an einem Pilotprojekt der
Gebietskrankenkasse
und
der Initiative „Styria Vitalis“
teilzunehmen. Dieses Projekt
erstreckte sich über einen
Zeitraum von zwei Jahren.
Gesundheit entsteht dort, wo
Menschen in ihrem Alltag zusammen leben, arbeiten und
lernen. Verschiedene Rahmenbedingungen
können
dabei eine gesunde Lebensweise erleichtern oder auch
erschweren. Es ist daher
wichtig, die Lebensbedingungen so zu gestalten, dass
man sich in ihnen wohl fühlt
und sie ein bestmögliches
Maß an gesundem Leben zulassen.
Gesundheitsförderung
ist
eine Methode, mit der man
gesündere
Lebensbedingungen herstellen kann. Gesundheitsförderung ist aber
auch eine Haltung und Arbeitsweise, die die Stärken
von Organisationen in den
Vordergrund stellt und auf
diesen aufbauend Veränderungsprozesse leichter möglich macht.
In diesem Sinne trafen sich
Eltern, Lehrerschaft, SchülerInnen und Mitarbeiterinnen
der Schule zu gemeinsamen
Workshops, um zu erarbeiten, in welchen Bereichen die
Gesundheitsförderung an der
HLW Bad Aussee ansetzen
soll.
Die genannten Arbeitsfelder
Bewegung, Raumkonzept,
schulische
Verbundenheit
und gute Kommunikation
zeigen auf, wie vielschichtig
die Thematik ist. Erfreulicherweise sind mittlerweile viele Vorsätze schon in die Tat
umgesetzt worden: Zweimal
jährlich findet ein gemeinsames Schulfrühstück statt, die
Pausenhalle wurde im Rahmen eines Kunstprojektes
verschönert, neue Sitzmöbel
werden bestellt, Vorträge zu
verschiedenen Gesundheitsthemen wurden angeboten
und das Schulbuffet und die
Mag. Bernadette Blechinger
Nr. 279, Jänner 2016
Schulküche achten darauf,
gesundes Essen anzubieten.
Diese Bemühungen der
Schule wurden nun durch die
Verleihung eines Zertifikats
honoriert, welches Frau FV
Prieler und Frau Dipl.-Päd.
Bergmair am 9. November 2015 entgegen nehmen
durften. Die Schule wird sich
auch weiterhin der Gesundheitsförderung widmen. Gesundheit ist jedoch nicht nur
Teil der Schulkultur, sondern
auch ein Teil der Ausbildung,
die den großen Vorteil bringt,
die am WIFI angebotene Ausbildung zum Gesundheitstrainer zu ersetzen, sodass die
AbsolventInnen nur zur Prüfung antreten müssen. „Gratulation zum neuen Lehrplan,
eine sicher zukunftsträchtige
Richtung“, so Wolfgang Pitzl
vom WIFI Salzburg.
Eine zukunftsträchtige Ausbildung für den Gesundheitsbereich in einer gesunden
Schule, in der sich alle wohl
fühlen können – das ist das
Erfolgskonzept der HLW Bad
Aussee.
VERORDNUNGSBLATT
LANDESSCHULRAT
FÜR STEIERMARK
Stück 1
Jahrgang 2016
Jänner 2016
herausgegeben
in Graz,
Körblergasse 23
Inhalt:
Nr.Seite
Amtliche Mitteilungen
1. Betrauung……………………………………………………………………………2
2. Verleihung von Berufstiteln…………………………………………………………2
3. Dank und Anerkennung……………………………………………………………2
Sonstige Mitteilung
4. Todesfall………………………………………………………………………2
VERORDNUNGSBLATT
Stück 1/ Jg. 2016
Amtliche Mitteilungen
Nr. 1
Graz-Oeverseegasse, Prof. Mag. Zita Geretschläger-Hauptmann, BG/BRG Graz-Carnerigasse, Prof. Mag. Johann Glück, BG/BRG
Knittelfeld, Prof. Mag. Konrad Weninger,
BG/BRG Knittelfeld.
SEITE 2
Die Amtsführende Präsidentin des Landesschulrates für Steiermark hat HOL Brunhilde
Sedelmaier, NMS Waldbach und HOL Josef
Rossegger, NMS Waldbach, anlässlich der
Versetzung in den Ruhestand Dank und Anerkennung ausgesprochen.
Betrauung
Dir. d. NMS Oliver Kölli, MA BEd, LSR f.
Stmk., wurde mit der Funktion eines Schulinspektors für allgemein bildende Pflichtschulen für die Bildungsregion Oststeiermark
weiterbetraut.
Nr. 2
Verleihung von Berufstiteln
Der Herr Bundespräsident hat verliehen:
den Berufstitel Oberstudienrat/rätin an
Prof. Mag. Andrea Gutmann, BG/BRG
Nr. 3
Dank und Anerkennung
Die Frau Bundesministerin für Bildung und
Frauen hat folgenden Lehrerinnen und Lehrern Dank und Anerkennung anlässlich der
Versetzung in den Ruhestand ausgesprochen:
Prof. Mag. Richard Huber, BG/BRG f. Berufstätige, Graz-Marschallgasse, Prof. Mag.
Peter Hasenleithner, BG/BRG Graz-Seebachergasse, Prof. Mag. Karl Brünner, BG/
BRG/BORG Kapfenberg, Prof. OStR Mag.
Gerlinde Haschek, BG/BRG Knittelfeld.
Sonstige Mitteilung
Nr. 4
Todesfall
HL f. WE i. R. SR Maria Koretitsch, 16. 11.
2015.
Impressum für den nichtamtlichen Teil des Verordnungsblattes: Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Landesschulrat für Steiermark; für den Inhalt verantwortlich: Hofrat Mag. Wolfgang Roubal; alle Körblergasse 23, 8015 Graz. – Satz beigestellt. – Druck: Medienfabrik Graz. – 4758/2015
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TerrakottaArmee & der
erste Kaiser
von China
Im Rahmen des Kreativunterrichts besuchte die WfaKlasse der FS f. wirtschaftliche Berufe der Caritas in
Graz die sensationelle Ausstellung in der Messehalle in
Graz. Die Ausstellung ist eine
außergewöhnliche Reise in
das alte China von vor 2200
Jahren. In einer besonderen
Inszenierung präsentiert die
Ausstellung mehr als 300
lebensgroße
Nachbildungen von Statuen, Kriegswagen, Waffen sowie von Gegenständen des täglichen
Lebens zur Zeit des ersten
Kaisers von China, wie sie in
den mehr als 100 Gruben der
Totenstadt entdeckt wurden.
Sie alle wurden von traditionellen chinesischen Handwerkern aus der Region um
den Ausgrabungsort hergestellt; mit viel Liebe zum Detail geben sie die Schönheit
und Originalität der ursprünglichen Arbeiten wieder.
Die spektakuläre Beleuchtung und audiovisuelle Effekte beeindruckten die SchülerInnen der Fachschule sehr.
Die kurzen Dokumentarfilme
gaben ganz besondere Einblicke in die Geschichte des
ersten Kaisers, sein Heer,
seine militärischen Eroberungen, sein Reich, den Entstehungsprozess der Soldaten
der Terrakotta-Armee für das
Grab des Kaisers und die
Geschichte der archäologischen Ausgrabungen.
Noch einige Zeit nach dem
Besuch waren die SchülerInnen von der Atmosphäre
ganz gefangen und bewunderten die Qualität der Exponate, die im Unterricht nachbesprochen wurden.
Dipl.-Päd. Irene Jelen,
Dipl.-Päd. Barbara Pötsch
Allerhand
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Schulpreis für
Lesekompetenz
Erstmals gab es zwei Schulpreise, einen für Lesekompetenz und einen für Gendergerechtigkeit. Die NMS Kirchberg an der Raab hatte sich
für den Schulpreis für Lesekompetenz beworben und
wurde mit dem dritten Preis
bedacht.
„Eine Schule, in der alle Kinder – egal ob Mädchen oder
Buben ihre Potenziale voll
ausschöpfen können und
die Kindern Freude am Lesen vermittelt, ist Teil meiner
Vorstellung einer Schule der
Zukunft“, so Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek,
die am 21. Oktober 2015 in
der Orangerie Schönbrunn
den Österreichischen Schulpreis 2015 verlieh. Die NMS
Kirchberg an der Raab wurde mit dem dritten Preis
ausgezeichnet. „Lesen ist
eine kulturelle Schlüsselkompetenz und wer nicht oder
nicht gut lesen kann, dem
fehlt in unserer Gesellschaft
der entscheidende Zugang
zu Wissen und Information.
Frühzeitige und nachhaltige Leseförderung ist daher
umso wichtiger“, so die Bundesministerin weiter.
Höchste Auszeichnung für
Schulen
Der Österreichische Schulpreis würdigt seit 2008 die
herausragende
pädagogische Arbeit von Schulen in
Österreich und ist die höchste vom Bildungsministerium
vergebene
Auszeichnung
für Schulen. Erstmals wurden im vergangenen Jahr
zwei Schulpreise zu zwei
gleichwertigen thematischen
Schwerpunkten
vergeben:
Gendergerechtigkeit
und
Lesekompetenz. 91 Schulen aus allen Bundesländern
reichten für den Schulpreis
2015 ein, eine Fachjury nominierte in den zwei Kategorien anhand von acht Qualitätskriterien jeweils drei Finalisten: Lernerfahrungen und
Lernergebnisse, Lernen und
Lehren, Lebensraum Klasse und Schule, Führung und
Schulmanagement, Professionalität und Personalentwicklung, Schulpartnerschaft
und Außenbeziehungen, Umgang mit Vielfalt sowie Internationalität.
„Ich gratuliere allen Gewinner-Schulen von ganzem
Herzen. Sie zeigen in ihrer
täglichen Arbeit, was Schule alles sein kann und sein
soll: ein Ort, an dem Lehren
und Lernen mit Freude und
Engagement stattfindet, an
dem LehrerInnen und SchülerInnen einander wertschätzen und wo stets Platz für Innovation und Weiterentwicklung ist!“ zeigt sich Gabriele
Heinisch-Hosek erfreut über
die herausragenden Preisträger.
Nr. 279, Jänner 2016
Science
around us
along
history
Naturwissenschaften – nicht
nur eine Domäne für AHSund HTL-SchülerInnen! Im
Rahmen eines ComeniusProjektes befassten sich
SchülerInnen der BHAK
Grazbachgasse mit folgenden naturwissenschaftlichen
Themen: Bau einer Sonnenuhr im Schulhof, Messung des Erdradius nach
Eratosthenes, Messung der
Erdbeschleunigung und Untersuchung akuter lokaler
Umweltprobleme (Schwerpunkt in Graz: Feinstaubproblematik). Ziel des Projektes
war es, den SchülerInnen
anhand von ausgewählten
historischen Beispielen die
Durchführung physikalischer
Messungen näherzubringen
und die Bedeutung naturwissenschaftlicher
Forschung
begreifbar zu machen.
Neben Österreich nahmen
noch acht weitere Länder
an diesem Projekt teil: England, Frankreich, Italien, Polen, Rumänien, Schweden,
Spanien (Projektkoordination)
und die Türkei.
Das Comeniusprojekt führte
aber nicht nur zu einem besseren Verständnis naturwissenschaftlicher Forschung,
sondern auch zu einer Erhöhung der sprachlichen und
interkulturellen Kompetenz,
da unsere SchülerInnen in
den einzelnen Partnerländern
bei Gasteltern untergebracht
waren.
Dir. HR Mag. Dr. Hans Wilding
Zeitwandel
14
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Im Wandel der Zeit
Pfarrarchive
berichten über
Lehrer
Schon seit dem Jahre 1741
gab es in Mönichwald in
der
Oststeiermark
eine
Pfarrschule. Im Pfarrarchiv
wird über alle Lehrer, welche
an dieser Schule unterrichtet haben, „Buch geführt“. So
etwa liegt dort das „Anstellungsdekret“ für Franz Xaver
Pferschi, datiert mit 3. März
1769, auf. Er wird als Schulmeister, Mesner und Organist
eingestellt.
Als nächste Eintragung er­
scheint die Geburt der Tochter
Maria Anna am 26. Mai 1769.
Auch seine Frau findet namentlich Erwähnung. Es ist die
geborene Maria Anna Geblin.
Der Sohn Johann erblickt am
12. November 1772 das Licht
der Welt. Dieser Sohn wird
ebenfalls Lehrer und ist von
­
1793 bis 1831 als solcher in
Miesenbach tätig.
Am 3. August 1774 verstirbt
der Mönichwalder Schulmeister Pferschi. Am 25. September 1774 kommt Sohn Michael
auf die Welt.
Am 8. November 1774 wird
der Nachlass aufgenommen.
Bemerkenswerter Weise besitzt der Schulmeister selbst
Haus und Grund zum Schätzwert von 200 Gulden, dazu
noch 3 Kühe, 2 Kalben (59
Gulden Schätzwert) und 2
Schweine (10 Gulden). Neben
den üblichen Hausratsgegenständen sind Dinge verzeichnet, die man in anderen
Häusern kaum finden konnte:
allerlei Bilder, 1 Bügeleisen, 2
Teppiche, 1 Sackuhr sowie 2
weitere Uhren.
Am 14. November 1774 verstirbt der kleine Michael mit
nur sieben Wochen.
Am 21. November 1774 heiratet Pferschis Witwe den
Nachfolger ihres verstorbenen
Mannes, den 1755 in Köflach geborenen Lehrer Simon
Stein­acher.
Heidrun Gollesch, Graz/Stainz
Handschuhe für
Flüchtlingskinder
Ein Hilferuf von Sabine Kniely, dass es Flüchtlingskindern an warmer Bekleidung
mangelt, wurde an der LBS
Gleinstätten gehört. In einer
spontanen Hilfsaktion wurde das Projekt „Handschuhe
für Flüchtlingskinder“ umgesetzt. Der Hilferuf kam aus
Chios, einer Insel in Griechenland, die neben Lesbos
und Kos einer der Hotspots
für über den Meeresweg ankommende Menschen ist.
Freiwillige Helfer bringen
dort Menschen, die von Syrien über die Türkei mit dem
Boot kommen, an Land und
retten sie somit vor dem Ertrinken. Wenn die Menschen
in Sicherheit gebracht worden sind, erhalten sie, soweit es möglich ist, trockene
Kleidung. Die Menschen sind
nass, durchfroren, hungrig,
voller Angst, aber auch Freude, dass sie es geschafft
haben. Es sind immer mehr
Kinder darunter. Für die Kinder fehlt es vor allem an Hauben und Handschuhen.
Als Frau Weigend, Fachlehrerin an der LBS Gleinstätten,
von diesem Hilferuf gelesen
hat, stellte sie spontan ein
Projekt auf die Beine. Die
Schülerinnen der 2. Klasse
Bekleidungsgestaltung waren von Anfang an begeistert und stürzten sich in die
Arbeit. Fächerübergreifend
wurden in den fachtheoretischen Gegenständen die
Schnitte für die Handschuhe in allen Kindergrößen gezeichnet, Schnittschablonen
erstellt und der Fertigungsablauf optimiert. In der Praktischen Arbeit wurden die
einzelnen Arbeitsschritte vom
Zuschnitt bis zur Sortierung
der fertigen Handschuhe auf
die einzelnen Schülerinnen
und Lehrerinnen aufgeteilt.
Innerhalb kürzester Zeit wurden über 50 Paar Handschuhe, zum Teil liebevoll bis ins
Detail und kindergerecht verziert, für die Flüchtlingskinder hergestellt und verpackt.
Dabei stand sowohl bei den
Schülerinnen als auch bei
den beteiligten Lehrerinnen
die Freude an der Arbeit und
am Helfen im Vordergrund!
Susanne Nöhrer, FL an der LBS
Gleinstätten
Unser Internet-Tipp
Netzwerk Verkehrserziehung
Neben grundsätzlichen Informationen zum Unterrichtsprinzip Verkehrserziehung enthält
diese Seite des Bundesministeriums für Bildung und Frauen auch zahlreiche informative
Artikel zum Thema Verkehr,
Mobilität und Sicherheit. So
beantworten in der Serie „Berufe im Verkehr“ zum Beispiel
Piloten und Lokführer häufig
gestellte Fragen von
an diesen Berufen interessierten SchülerInnen. Die Aktion „…
und klick!“ zielt mit
acht Rätsel-Lesegeschichten auf die Lesemotivation von der
1. bis zur 4. Schulstufe
ab und bietet gleichzeitig die Möglichkeit,
verkehrserzieherische
Inhalte zu wiederholen
und zu festigen. Unter
http://www.info-media.at/NWV/Kurzparkzone_WEB.pdf findet
sich mit dem Titel
au„Kurzparkzone“
ßerdem eine Material-
Nr. 279, Jänner 2016
sammlung mit verschiedenen
Anregungen zum Thema Mobilitäts- und Verkehrserziehung
für den Unterricht auf der 5.
bis 8. Schulstufe. Damit soll an
die Vernunft der SchülerInnen
appelliert und ihr Interesse an
sachlicher Argumentation und
Diskussion angeregt werden.
http://netzwerk-verkehrserzieKerstin Haubner
hung.at
15
Auf sicherem Weg
www.schule-egger.at
Sicher mobil
im Winter
Unfallfrei durch den
Winter bedeutet
Sicherheit in zwei
verschiedenen Bereichen: Sichere
Mobilität auf der
Straße heißt, dass
man je nach Witterung einerseits mit
veränderten Straßenbedingungen
wie Eis, Schnee
oder Matsch rechnen muss, andererseits durch die
früher hereinbrechende Dunkelheit
verbunden mit
schlechten Sichtbedingungen durch
Sprühregen oder
Nebel große Aufmerksamkeit an
den Tag legen soll.
F
ür die jungen Straßenteilnehmer ist wichtig, sie
darauf aufmerksam zu
machen, dass das Auto bei
Eis oder Schnee viel länger
zum Stehenbleiben braucht
und auch nicht so einfach auf
Lenkbewegungen reagiert.
Ein plötzliches Betreten der
Straße oder des Zebrastreifens kann den Autolenker vor
n mangelnder körperlicher
Fitness,
n falscher Ausrüstung (Wahl
der Schiklasse) und
n schlecht gewartetem Material (Bindung, Schi).
unlösbare Probleme stellen.
Zudem erschweren Sprühregen und Dunkelheit die
Wahrnehmung der Straßenumgebung.
Nur die Scheinwerfer eines
Autos zu sehen bedeutet
keinesfalls, dass auch ich
gesehen werde – ein Irrtum,
dem Kinder jedoch aufgrund
ihrer egozentrischen Sichtweise der Welt bis hinauf in
das Volksschulalter unterliegen. Verletzungsfrei durch
den Winter bedeutet aber
auch im Wintersport entsprechende Kondition und Ausrüstung zu haben.
l Beim Eislaufen besteht bei
Anfängern die größte Gefahr
im Sturz nach hinten, wobei
zumeist der Kopf auf dem Eis
aufprallt. Darum ist vor allem in der Anfangsphase der
Helm sehr wichtig. Können
Kinder bereits eislaufen, sind
Stürze nach vorne häufig.
Um schwere Prellungen bei
Knien zu vermeiden, können
die Knieschützer vom InlineSkaten verwendet werden.
Ebenso empfiehlt sich der Inline-Handgelenksschutz unter den Handschuhen. Wird
Eishockey gespielt, ist neben
Verletzungen auf Schienbein
und Händen vor allem der
Gesichtsbereich gefährdet.
Somit sind spezielle Ausrüstungsteile aus dem Eishockeysport wichtig.
n Häufigste Ursachen für
Unfälle beim Schifahren und
Snowboarden sind Einzelstürze aufgrund
n von Überschätzung des
eigenen Könnens,
n unkontrolliert hoher Geschwindigkeit,
n Ermüdung oder Überanstrengung kombiniert mit
Nr. 279, Jänner 2016
Beim Schifahren sind vor allem die unteren Extremitäten
(vor allem Knie) von Verletzungen betroffen. Aus diesem Grund ist die Wahl eines Schis, der dem Können
entspricht sehr wichtig. Bei
fast jedem Sturz prallt auch
der Kopf auf dem Boden
auf. Wegen der hohen Fahrgeschwindigkeiten und der
harten Pistenoberflächen ist
daher der Schutz des Kopfes
wichtig.
l Beim Snowboarden sind
bei Stürzen nach dem Kopf
vor allem der Schulterbereich
und die Oberarme besonders
betroffen.
Daher ist zusätzlich zum
Helm der spezielle Snowboardhandschuh mit Finger- und Handgelenksschutz
sinnvoll. Da beim Snowboarden der Aufprall bei einem
Sturz eher den Rücken trifft,
ist bei Könnern, die mit hoher Geschwindigkeit fahren,
auch ein Rückenpanzer empfehlenswert.
Wird viel gejumpt und in
Pipes gefahren, sollte auf
Helm und Rückenprotektor
weder beim Schifahren noch
beim Snowboarden verzichtet werden.
OSR VD Karl Ederer
Landesreferent für Verkehrserziehung
Hinter dem Horizont
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16
Bildung im Land von
Eis, Feuer und Geysiren
Individueller Lehrplan
für jedes Kind
Jonina Konradsdottir ist
Leiterin des Inklusionskindergartens „Solborg“. Nicht
ohne Stolz berichtet sie
über ihre durchaus erfolgreiche Arbeit.
Was bedeutet Inklusion für
Sie? Das personalintensive
Konzept zeigt den Stellenwert von Kindern in einer
diversen Gesellschaft. Es
geht uns darum, gemeinsam mit den Eltern individuelle Lehrpläne für die
Kinder zu entwickeln. Der
hohe Personalaufwand ist
für mich dabei selbstverständlich.
Wie sieht der Betreuungsschlüssel aus? Bei den
Zweijährigen ist eine Fachkraft für vier Kinder verantwortlich, bei den Dreijährigen werden sechs Kinder
betreut. Die Gruppe der
Vierjährigen besteht aus
acht Kindern und bei den
Fünfjährigen hat die jeweilige Fachkraft sich mit zehn
Kindern zu beschäftigen.
Wie ist das Verhältnis bei
der Betreuung von Kindern
mit besonderen Bedürfnissen? Bei autistischen Kindern ist ein Verhältnis von
eins zu eins vorgesehen.
Für gehörlose Kinder oder
solche mit Hörschäden gibt
es einen Betreuungsschlüssel von zwei zu eins. Sieben
von 74 Kindern in unserer
Kindertagesstätte
haben
Hörschäden und zwei sind
Autisten.
Die Isländer sind
ein kleines Volk,
das viele Extreme
kennt. Nicht gespart wird hier allerdings bei der Bildung. Sie wird als
eigentliches „Kapital des Landes“
verstanden und das
beginnt bereits bei
der Frühpädagogik.
D
ie nördliche Atlantikinsel Island wurde von
den Wikingern entdeckt
und seit dem 9. Jahrhundert
von keltischen Mönchen bewohnt. Sieben Jahrhunderte
unterstand sie der Herrschaft
Norwegens und Dänemark,
bis sie 1944 ihre Unabhängigkeit erklärte. Etwas weniger als die Hälfte der rund
300.000 Einwohner Islands
leben im Einzugsgebiet der
Hauptstadt Reykjavik um
Südwesten des Landes.
Fischfang und Tourismus
sorgten bisher für einen relativ hohen Lebensstandard.
Isländer kennen viele Extreme. Die Insel,
von den Wikingern
entdeckt und seit
dem 9. Jahrhundert
von keltischen Mönchen bewohnt, war
700 Jahre unter norwegischer und dänischer Herrschaft, bis
es 1944 unabhängig
wurde. Heute sorgen
Fischfang und Tourismus für hohen Lebensstandard.
Der
Bildung wird hoher
Stellenwert
zugemessen.
Trotzdem
herrscht
im
Land
Lehrermangel, zumal
die wieder erstarkte
Wirtschaft mit besser
bezahlten Jobs lockt.
was so viel wie „Sonnenstadt“ heißt.
Was diese Institution zu einem isländischen Vorzeigeprojekt macht, ist die Tatsache, dass der Inklusionsgedanke hier konsequent umgesetzt wird. „Es geht um die
gemeinsame Findung und
Bildungszielbestimmung, bei
Inklusionsgedanke
Der Bildung wird auf der Insel ein hoher Stellenwert zugemessen, und zwar nicht
nur im Bereich der Grundund weiterführenden Schule, sondern bereits bei der
Frühpädagogik. Unweit der
„Perle“, eines vielbesuchten
Aussichtspunktes mit weithin leuchtender Glaskuppel,
befindet sich die städtische
Kindertagesstätte „Sölborg“,
Nr. 279, Jänner 2016
der Betreuer und Eltern gemeinsame, individuelle Lehrpläne entwickeln“, erklärt die
Leiterin Jonina Konradsdottir
und weist auf den Betreuungsschlüssel für die 74 Kinder im Alter von zwei bis fünf,
gegebenenfalls auch sechs
Jahren hin: Je eine Fachkraft
betreut jede der vier Altersgruppen in der gestaffelten
Größe von vier, sechs, acht
und zehn Kindern. Dazu
kommt noch die Betreuung
der sieben gehörgeschädigten und der zwei autistischen
Kinder.
Zum dreißigköpfigen Team
der Kindertagesstätte gehören neben Vorschul- und
Gymnastiklehrerinnen auch
Heilpädagoginnen, Physiotherapeutinnen, zwei Köchinnen sowie die freigestellte
Leiterin und ihre Stellvertreterin. „Ich sehe diesen relativ
hohen Personalaufwand als
selbstverständlich an. Darüber hinaus lege ich auch
großen Wert auf qualifiziertes
Personal mit hoher Reputation“, erklärt Jonina Konradsdottir und betont, dass es
auffallend sei, dass ihr Team
nur aus Frauen bestehe.
17
Hinter dem Horizont
www.schule-egger.at
Kommentar
Lehrberufs-Konkurrenz
Waldorf-Schulen
Das öffentliche Schulsystem
beginnt mit der Grunnskoli
(Grundschule), die verpflichtend vom sechsten bis zum
16. Lebensjahr ist. Nach der
siebenjährigen Grund- und
der dreijährigen Sekundarstufe erlangen die Schüler
die mittlere Reife. Danach
verzweigen sich die Ausbildungsmöglichkeiten: Die
höhere Schule – unserem
Gymnasium vergleichbar –
heißt Framhaldsskoli, die
Fach- oder Berufsoberschule
Fjölbrautaskoli. Beide werden mit etwa zwanzig Jahren
abgeschlossen.
In Island kann man auch an
vier öffentlichen und drei privaten Hochschulen studieren. Der Beginn der WaldorfPädagogik in Island geht auf
die 1930er-Jahre zurück, als
Sesselja Sigmundsdottir im
Jahr 1930 ein Heim für elternlose Kinder gründete und
1986 in Sölheimar die erste
Waldorf-Schule errichtet wurde und 1994 eine weitere etwas außerhalb Reykjaviks.
Seit dem Jahr 1995 genießen Waldorf-Schulen dieselben Rechte wie ande-
re Privatschulen in Island.
Fünfzig Prozent der Kosten
werden von den Gemeinden
finanziert. Inzwischen gibt es
auch Waldorf-Kindergärten,
die schnell wachsen. „Die
herrschende Meinung zur
Waldorf-Pädagogik in Island
ist, dass künstlerische Fächer und Handwerk in den
oberen Klassen zu viel Raum
einnehmen. Der intellektuelle,
theoretische Unterricht sollte stärker betont werden“,
meint ein Grundschullehrer.
Im Vergleich zu anderen Ländern sei die Schülerzahl an
isländischen Schulen sehr
überschaubar und in etwa
der Hälfte aller isländischen
Grundschulen würden mehrere Jahrgangsstufen von
ein und demselben Lehrer
unterrichtet. „Von insgesamt
200 Grundschulen hat fast
die Hälfte weniger als 100
Schülerinnen und Schüler. So
wundert es nicht, dass auch
die Waldorf-Schulen eine
geringe Schülerzahl haben“,
meint er abschließend.
Lehrermangel
Der Gemeinde Reykjanesbaer im Südwesten Islands
mangelt es derzeit an Lehrern. „Wir benötigen gerade etwa so viele Lehrer, wie
dieses Jahr ihre Lehrerausbildung an der Universität
von Island abschließen“, sagt
Gylfi Jon Gylfason, der örtliche Bildungsdirektor. Immerhin haben 30 bis 35 Studenten dieses Jahr ihre Lehrerausbildung an der Universität
von Island abgeschlossen,
wobei die Zahl der Abgänger
der Universität von Akureyri
noch aussteht. Trotzdem gab
es nicht genügend Kandidaten, um mit der Stellenbesetzung in diesem Herbst klarzukommen.
Aber auch die Lage in anderen Landesteilen sei ähnlich
schwierig, betont Gylfason.
Die Gründe liegen für ihn auf
der Hand. Einerseits wurde
die Lehrerausbildung erweitert, was längere Studienzeit bedeute, andererseits
scheine es der isländischen
Wirtschaft wieder besser
zu gehen, sodass es dort
wieder mehr höher dotierte
Jobs gebe. Gylfason glaubt,
dass für den Lehrberuf wieder mehr geworben werden
Thomas Aititsch
müsse.
Nr. 279, Jänner 2016
Bildung scheint den
Isländern tatsächlich noch
etwas wert zu sein, wenn
man an den relativ hohen
Personalaufwand bereits in
diversen Kindertagesstätten
berücksichtigt. Vielleicht ist
er auch deshalb notwendig,
weil die Eltern – fast immer
gemeinsam berufstätig –
ihre Kinder bestmöglich
gefördert wissen wollen.
Daher legen Isländer auch
großen Wert auf hohe Kompetenz ihrer Bildungsvermittler. Wer in der Diskussion um die Reduzierung
der Waldorf-Pädagogik
zugunsten des intellektuelltheoretischen Unterrichtes
in höheren Schulstufen
Recht hat, ist schwer zu
entscheiden.
Verfechter des WaldorfGedankens sehen im
Zurückstellen von Kunst
und Handwerk zugunsten
der Naturwissenschaften
eine Rückentwicklung des
kreativen Denkens, der
Emo­tionalität und des
Körperbewusstseins.
Möglicherweise hat die
wieder erstarkende Wirtschaft ihre Hände im Spiel.
Sie wird ja auch immer
mehr zur Konkurrenz für
den Lehrberuf und wird von
etlichen Bildungsverantwortlichen auch als Grund
für den Lehrermangel angesehen – wegen besser
bezahlter Jobangebote.
Thomas Aitisch
Buchklub
www.schule-egger.at
18
Nie ohne Helden von
heute?
Gitarre
Welcher Autor hat auf seinen zahlreichen Lesereisen
nicht nur seine Bücher und
seinen Humor mit, sondern
auch die Gitarre? Erraten!
Es kann sich dabei nur um
Georg Bydlinski handeln.
Vor kurzem kamen die Kinder der Volksschule Hönigsberg gemeinsam mit einer
Gruppe des Kindergartens
„Sternschnuppe“ in den Genuss einer seiner Lesungen.
Die schwungvolle, mitreißende Stunde war geprägt
von einem launigen Vortrag
mit eigenen Texten, einer
Gedichtlotterie und Reimspielen. Georg Bydlinski gab
abwechselnd Gedichte und
Erzählungen aus seinen Kinderbüchern und Gesangseinlagen, die er mit seiner Gitarre begleitete und bei denen
die Kinder zum Mitsingen
aufgefordert wurden, zum
Besten.
Schulleiter Dipl. Päd. Kurt
Riedler, der jahrelang auch
Buchklubreferent
seiner
Schule war, legt mit seinem Team großen Wert auf
das Lesen im Unterricht. Es
gibt LesepatInnen und auch
schon einen regen Kontakt
zum Kindergarten unter der
Leitung von Ulrike Berghaus
und eine gut funktionierende
Kooperation mit der Stadtbücherei Mürzzuschlag.
Bydlinski verfasste rund 80
Bücher und erhielt dafür viele Preise, unter anderen den
Österreichischen Staatspreis
für Kinderliteratur (2001), den
Österreichischen Kinder- und
Jugendpreis (2005) und den
Friedrich-Bödecker-Preis
(2012).
Als Fußballer macht er immer
wieder seinen Lieblingssport
zum Thema seiner Bücher.
So entstanden unter anderem „Das Gnu im linken
Fußballschuh“ und „Supertor! Wir bleiben am Ball“,
eine lustige und spannende
Geschichte über Sport und
Gemeinschaft. Sein jüngstes
Werk, „Adalbär & Katzarina“,
wendet sich in erster Linie an
die Abc–Schützen.
Alles in allem war es eine gelungene Veranstaltung, welche die Freude der Kinder
am Lesen, Reimen, Singen,
Klatschen und Spielen geweckt hat und ihnen noch
lange in Erinnerung bleiben
wird.
Mag. Waltraud Calvi-Hatz
Buchklubreferentin der Bildungsregion
Obersteiermark Ost
Von
Herkules über Batman bis zu
Chuck Norris:
Der
aktuelle BuchklubCROSSOVERBand „Super!“
spannt
den
Bogen
von
klassischen
Heldenmythen
zu Superhelden der Gegenwart.
Sie sind übermenschlich
und
unbezwingbar: Superhelden wie
Odysseus und
Herkules, Lara
Croft und Spiderman haben
eine ganz besondere, fast schon magische, Anziehungskraft – vor
allem auf junge LeserInnen.
Warum das so ist und wie
sich Helden im Lauf der historischen Entwicklung verändert haben, wird im aktuellen
Buchklub-CROSSOVER „Super!“ ausführlich behandelt.
Der CROSSOVER-Band 10
spannt einen literarischen
Bogen von den griechischen
Heldenmythen bis zu zeitgenössischen Superhelden und
bietet kompakt aufbereitete
Sachbeiträge, Lyrik, Comics
und Cartoons.
Im Mittelpunkt stehen Heldenmotive und -mythen, Klischeebilder und erklärende
Konzepte sowie Medien wie
Film, Theater oder OnlineSpiele, in denen Superhelden
auf unterschiedliche Art präsentiert werden.
Thematisch passend wer-
Nr. 279, Jänner 2016
den zum CROSSOVER-Band
„Super!“ Arbeitsblätter und
kreative Unterrichtsimpulse
im „LESEPROFI-Schülerheft“
angeboten, die sich ideal für
den differenzierenden und
vertiefenden Leseunterricht
eignen. Beim begleitenden
Workshop „Superheld Odysseus“ kommen TheaterexpertInnen an Ihre Schule, um
gemeinsam mit den SchülerInnen Episoden aus der
Odyssee als Lesetheater zu
erarbeiten.
Weitere Informationen zu diesem und weiteren CROSSOVER-Bänden sowie Details
zu den Bestellmodalitäten
finden Sie unter www.buchklub.at/crossover.
Super! Helden von
Odysseus bis Lara Croft
Buchklub-CROSSOVER Band 10
112 Seiten, broschiert,
ab der 7. Schulstufe. 7,50 Euro
19
Buchtipp
Kunterbuntes Tier-Abc
Vom beliebten und humorvollen
Kinderbuchautor
Georg Bydlinski stammt
dieses fröhliche, kunterbunte Tier-Abc mit 26
lustigen Abenteuern und
fantasievollen Geschichten. Wovon träumen das
Nashorn und der Uhu?
Was würde ein Chamäleon
sagen, wenn es sprechen
könnte? Welche Abenteuer
erleben Mammut und Maus
gemeinsam? Der ­
Autor
beantwortet alle diese
Fragen in lustigen und
sprachverspielten Versen
und Gedichten, die so das
Alphabet den jungen LeserInnen näher bringen.
Jeder Buchstabe hat seine
eigene Geschichte.
Der Illustratorin Katharina
Sieg ist es hervorragend
gelungen, das Buch mit
prächtigen,
detaillierten
Zeichnungen zu untermalen. Das Buch eignet
sich aufgrund seines festen
Einbandes und der großen,
leicht lesbaren Schrift ganz
besonders als Lektüre für
Volksschulkinder der ersten
und zweiten Schulstufe.
Buch / Theater
www.schule-egger.at
Oktoberfest
1929. Oktoberfest München.
Karoline (Sarah Sophia Meyer)
will sich unterhalten, ihrem Partner Kasimir (Nico Link) jedoch,
der als Chauffeur entlassen wurde, ist nicht so recht danach
zumute. Es kommt zum Streit.
Karoline amüsiert sich erst mit
der Zufallsbekanntschaft Schürzinger (Pascal Goffin), einem
Zuschneider, um sich dann einem finanziell potenteren Herren, dem Kommerzienrat Rauch
(Clemens Maria Riegler), zuzuwenden. Der ist gemeinsam
mit Landgerichtdirektor Speer
(Franz Xaver Zach) auf der Suche nach erotischen Abenteuern. Rauch ist Schürzingers
Vorgesetzter, steht somit sozial
höher und könnte ihr noch mehr
Vorteile verschaffen. Indes wendet sich Kasimir seinem alten
Bekannten, dem Kleinkriminellen Merkl Franz (Jan Brunhoeber) und dessen Erna (Henriette Blumenau) zu. Immer wieder
treffen Kasimir und Karoline aufeinander; es scheint, sie fänden
gleich wieder zueinander, doch
jedesmal arten die Gespräche in
Streit aus.
Horváth, kritischer Geist und
scharfer Beobachter seiner Zeit,
bildet die Atmosphäre detailgenau ab. Vor dem Hintergrund
der schlechten wirtschaftlichen
Lage treffen sich Menschen
unterschiedlicher Herkunft bei
nasskaltem Wetter, um dem All-
tag zu entfliehen. Für seine Aufführungen gibt es genaue Regieanweisungen – so auch für
diese. Unter anderem habe das
Bühnenbild, so Horváth, möglichst einfach, aber in schönen
Farben, zu sein. Während der
Dialoge sei den anderen stummes Spiel untersagt.
Regisseur Dominic Friedel stellt
Menschen der Gegenwart auf
die Bühne (Peter Schickart), die
karg gestaltet, eine nach hinten
ansteigende grüne Kunststoffwiese ist. Tätigkeiten, wie Reiten oder Saufen, werden pantomimisch dargestellt. Thomas
Trummer, der das Lichtdesign
kreierte, säumt den Rand der
Bühne mit unzähligen Lichtern – man befindet sich auf
einem Rummelplatz. Christof
Ressi, der für die musikalische
Gestaltung verantwortlich ist,
baut modernere Musikstücke
ein. Eine Glanzleistung bietet
Franz Xaver Zach, als er – erst
schüchtern, dann mutig geworden – „Dann geh ich ins Maxim“
anstimmt.
Alexander Loretto
Kasimir und
Karoline
von Ödön von
Horváth
Schauspielhaus
Graz. *** ab 16
Mag. Waltraud Calvi-Hatz
Buchtipp
Theater in der Schule
Theater in der Schule stellt ein
erfolgreiches Unterrichtskonzept dar. Kognitive wie auch
emotionale sowie handelnde
Lernaspekte prägen den Theaterunterricht, dies ermöglicht die ganzheitliche Bildung
der Lernenden. SchülerInnen erwerben durch Theater
in der Schule eine Vielzahl
an Lebenskompetenzen wie
Selbstsicherheit, Sprachkompetenz, Teamfähigkeit sowie
soziale Interaktionsfähigkeit
und interkulturelle Kompetenz. Der Kompetenz-Katalog
wurde im Rahmen der Bundesarbeitsgemeinschaft Theater in der Schule (BAG-TIS)
von einer AutorInnengruppe
unter der Leitung von Eva
Scheibelhofer-Schroll entwickelt. Zunächst zeigen Zitate
bekannter Theater-/DramapädagogInnen die Bedeutung
von Theater in der Schule auf.
Danach wird der Blick auf jene
Kompetenzen gerichtet, die
mittels szenischer Arbeitsformen vermittelt und trainiert
werden wie u. a. Selbst-, individuelle sozial-emotionale,
kommunikative, Lese- und
Sprachkompetenz etc. Die
Bereiche sind in Primarstufe,
Sekundarstufe I und II gegliedert dargestellt. Der Katalog
unterstützt alle PädagogInnen, die den Unterricht durch
Einsatz theatraler Mittel bereichern möchten.
Alexander Loretto
Theater in der Schule
Kompetenz:Katalog
SchülerInnen:Kompetenzen
Georg Bydlinski
Adalbär & Katzarina
Medieninhaber.
Verleger,
Hg.
Bundeszentrale für schulische Kulturarbeit ZSK 6/2015
https://www.bmbf.gv.at/schulen/schubf/
se/SchuelerInnenkompetenzen_Theater_in_der_Schule.pdf?4yt1d3
Residenzverlag St. Pölten – Salzburg –
Wien 2015,
45 Seiten, ISBN 978 3 7017 2143 6
Nr. 279, Jänner 2016
Neue Mittelschule
20
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Ein Energieprojekt der NMS Friedberg
Im Oktober 2015 beschäftigten sich die 29 SchülerInnen
der 2. Klassen der NMS Friedberg in vier Projekttagen mit
dem Thema Energie. Organisiert und durchgeführt wurde
es vom Verein „Schule macht
Energie“ (Schme) von Willi Höfler, Thomas Unterwieser, Wolfgang Glatzl und Josef Prenner.
Im Stationenbetrieb wurden
folgende Schwerpunkte vorgestellt, wobei die SchülerInnen
selbstständig Untersuchungen
und Experimente durchführen konnten: Strom-Messtand,
E-Mobilität (PV-Modul, Lichtkörpervergleich),
Ökologisch
dämmen und bauen, Elek­
trosmog und Elektrobiologie
(Schüler messen und bewerten
die elektromagnetische Strahlung von verschieden Geräten,
auch Smartphones), Luftqualität
(mit Hilfe von CO2-Messgeräten
wird die Luftqualität der Klassenräume untersucht und Lüftungsstrategien werden entwickelt).
Die SchülerInnen erhielten nach
dem ersten Workshop Fragebögen zum Ausfüllen. Die Ergebnisse wurden ausgewertet,
diskutiert und durch die Gestaltung von Plakaten aufbereitet.
Am dritten Tag wurden in Form
eines Wandertages die zu dem
Fest für Ritter von Kalchberg
Johann Nepomuk Ritter von
Kalchberg wurde auf Schloss
Pichl in Mitterdorf im Mürztal
geboren, war Zeitgenosse von
Erzherzog Johann und bekannt
für sein politisches und literarisches Wirken. Im Laufe der Zeit
war er jedoch in Vergessenheit
geraten. Damit Kalchberg – ein
„Urmitterdorfer“ – nicht ganz in
Vergessenheit gerät, haben sich
alle Schülerinnen und Schüler
der NMS Mitterdorf im Mürztal
im vorigen Schuljahr in irgendeiner Weise mit Kalchberg und
dessen Zeit auseinandergesetzt
und somit ihren Beitrag zur Gedenkveranstaltung, die am 15.
März 2015 in Schloss Pichl in St
Barbara/Mitterdorf stattgefunden hat, geleistet.
Mit der Performance „Kalchberg – ein Ritter aus St. Barbara“ – ein „Gesamtkunstwerk aus
Sprache mit Gesang“ – wurde
Kalchberg zum Leben erweckt
und auf Plakaten wurde sein
Leben und Wirken dargestellt.
Bildnerische Arbeiten in vielen
verschiedenen Techniken – Collagen, Drucke und Mischtechniken – zeigten in beeindruckender Weise, wie die SchülerInnen
sich mit der Person Kalchberg
und dem Schloss Pichl aus­­­ei­n­­andergesetzt hatten und mit
der Herstellung von Kartoffeln
aus Ton sollte auf die Einführung
des Kartoffelanbaus in der Steiermark hingewiesen werden.
Darüber hinaus verfassten sie
originelle Texte, z. B. mit dem
Thema „Kalchberg lebt – Er ist
mitten unter uns in St. Barbara
und ist verwundert darüber, inwiefern sich das Leben in 250
Jahren verändert hat“. Es entstanden aber auch Akrostichons
und Tagebucheintragungen.
Performance und Schülertexte
– Leitung: Kunigunde Gutschlhofer
Bildnerische Arbeiten und Kartoffelprojekt – Leitung: Ingrid
Hofbauer und Kunigunde Gutschlhofer
Plakatgestaltung und Portfolios
– Leitung: Margarete Krappinger
Einen würdigen Abschluss fand
dieses Jahresprojekt in diesem
Schuljahr am 6. November 2015
mit der Buchpräsentation im
Schloss Pichl in St. Barbara/
Mitterdorf. Alle Beiträge unserer SchülerInnen und Fotos der
künstlerischen Arbeiten sind im
Buch „Ein Fest für Ritter von
Kalchberg“ – eine Projektdokumentation von Mag. Dr. Rudolf Gstättner verewigt“, und
alle, die in irgendeiner Weise
zum Gelingen dieses Projektes
beigetragen haben, haben ein
Buch zur Erinnerung geschenkt
bekommen. Auf dieses Projekt
können wir stolz sein.
Kunigunde Gutschlhofer
Nr. 279, Jänner 2016
Thema passenden Stationen in
Friedberg und Pinggau erkundet (PV-Anlage, Solaranlage des
Schwimmbades, Elektrotankstelle, Trafostation, Handymasten, Biomasse-Fernwärme und
das Naturhaus Wechselland in
Pinggau).
Am vierten Tag besuchten die
Kinder das Donaukraftwerk
Freudenau. In einer 90-minütigen Führung erhielten sie einen
Einblick in die Funktionsweise
von Turbinen und Generatoren,
Schleusen und in den Bau des
Kraftwerks sowie von der Bedeutung der Wasserkraft für die
Energieversorgung Österreichs.
Wir bedanken uns bei den vier
Herren des Vereins „Schme“ für
die engagierte und toll gelungene Durchführung des Projekts
„Energie in der NMS Friedberg“.
Aus Alt mach Neu
Schülerinnen und Schüler der
2ab-Klassen der NMS Mureck
starteten mit Ihren Klassenvorständen –Brigitte Fleischhacker
und Friederike Trummer – ein
tolles Projekt. Sie kreierten aus
alten Mineralwasserkisten neue
Sitzkisten, die nach dem Künstler Piet Mondrian bearbeitet
und auch mit einem bequemen
Sitzkissen ausgestattet wurden.
Die jungen Künstlerinnen und
Künstler machten sich mit der
Technik und Malweise von Piet
Mondrian vertraut, fertigten Pläne an, die sie anschließend auf
die Kisten übertragen haben. Im
Werkunterricht wurden Sitzpolster – mit Hilfe von Astrid Ortner
– eigenhändig zugeschnitten,
genäht und für die Sitzkisten
passend fertig gestellt.
In einer tollen Präsentation,
mit Texten, einem Porträt des
Künstlers, Musik und Bewegung, einer Power-Point-Präsentation über den Herstellungsvorgang wurden die fertigen Sitzkisten den Eltern, der
Direktion und dem Team der
NMS Mureck vorgestellt. Gratulation an alle Schülerinnen und
Schüler zu ihren kreativen Arbeiten und ein herzliches Danke
an alle Beteiligten, denn ohne
Teamarbeit hätten wir dieses
Projekt nicht verwirklichen können. Dipl. Päd. Brigitte Fleischhacker,
Dipl. Päd. Friederike Trummer
Neue Mittelschule
21
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Die stillste Zeit …
„Bloß keinen Zank und keinen
Streit!“ / Das heißt auf englisch
ganz einfach PEACE und auf französisch PAIX / und auf russisch
MIR und auf hebräisch SHALOM /
und auf deutsch FRIEDE.
oder:
„Du, komm, lass uns zusammen
spielen, / zusammen sprechen, /
zusammen singen, / zusammen
essen, / zusammen trinken / und
zusammen leben, / damit wir leben.“ „Friede“ von Josef Reding
Wien erkunden
Schüler der NMS Liezen testeten als eine der ersten Schulen
mit Hilfe einer App, Wien kennen zu lernen. Die Wiener Cityrally ist eine perfekt aufbereitete
App mit: wertvollen historischen
Inhalten, interessanten Informationen über Wien, allgemeinbildenden Fragen, Benutzen der
öffentlichen Verkehrsmittel (UBahn).
Jede Gruppe (rund vier bis
sechs Schüler je Gruppe) bekam einen Startlink. Dort befand sich die erste Frage mit
dem Startpunkt für die Gruppe.
Und dann fuhren die Schüler
mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu diesem Startpunkt.
Von dort weg ging es selbstständig in den Gruppen wie bei
einer Schnitzeljagd quer durch
die Innenstadt Wiens. Bei den
einzelnen Stationen (Sehenswürdigkeiten) galt es, entsprechende Fragen zu beantworten.
Die Schüler luden während der
Rally gemeinsame Fotos (Selfies) bei den verschiedenen
Stationen in der App hoch. Somit konnte die Route jederzeit
durch den Lehrer kontrolliert
werden. Nach ca. drei Stunden war wieder Treffpunkt beim
Stephansdom. Nach Meinung
der Schüler und Lehrer war
dies ein gelungener Vormittag.
Selbständigkeit,
Verantwortungsbewusstsein, Teamgeist,
eigenständiges Handeln und
Wissensvermittlung wurden auf
modernste Weise erreicht.
Informationen und App sind unter: www.cityrallye.at zu finden.
Inklusion durch Kooperation –
genau das gelang uns am 30.
Oktober 2015 in einem gemeinsamen Projekt der beiden 4.
Klassen der NMS Kindberg mit
der Lebenshilfe Kindberg. Bei
lustigen und spannenden Bewerben in der Tennishalle Kindberg meisterten Jugendliche
und TeilnehmerInnen der Lebenshilfe zusammen sportliche
Herausforderungen. Die übrigen
SchülerInnen bereiteten in der
neuen Schulküche eine „Gesunde Jause“ zu.
Unterstützt durch den Gesundheitsfonds Steiermark (Xund
und Du), durch die Mithilfe des
Tennisvereins Kindberg sowie
des Vereins zur Förderung der
Inklusion durch kulturelle und
sportliche Aktivitäten (IKS) aus
Graz und durch die aktive Mitarbeit aller Beteiligten war dieses
Projekt denn auch ein voller Erfolg.
Um etliche Erfahrungen reicher
ließen wir den gelungenen Tag
mit einer gesunden Jause ausklingen. Eine Woche später
durfte die NMS Kindberg dieses
Projekt bei der Jugendgesundheitskonferenz in Mürzzuschlag
vielen Besuchern präsentieren.
Tennis inklusive
Im Rahmen eines Weihnachtsprojektes, der 2. Klassen der
NMS Leoben-Stadt haben sich
die SchülerInnen, in den Tagen
vor Weihnachten, gemeinsam
mit ihren LehrerInnen unter der
Leitung von HL Olivia Schmolmüller, mit dem Thema „Weihnachten – Zeit der Stille und des
Friedens“ sowie „Frieden auf der
Welt“ beschäftigt.
Sie haben darüber gelesen,
Schlagzeilen ausgetauscht, sich
intensiv Gedanken gemacht,
wie sie den Frieden in ihrer Gemeinschaft sichern können.
Dabei sind sie zur Erkenntnis
gekommen, dass jeder Einzelne
dazu beitragen kann und sollte!
Als Zeichen, dass sie an alle
Menschen denken, die in Krieg
und Armut leben müssen, und
als Zeichen, dass sie ein Stück
Frieden in die Welt tragen wol-
len, haben die SchülerInnen Laternen gebastelt und entzündeten ein Licht.
Die ganze Schulstufe trug das
Licht am Freitag, dem 23. Dezember 2015 durch die Innenstadt von Leoben. Mit einem
kurzen Stopp auf dem Hauptplatz kam die Friedensfeier zu
ihrem Höhepunkt und wurde
dort mit dem Lied „Bitte hör
nicht auf zu träumen“ (Original:
Xavier Naidoo) musikalisch, von
den 2. Klassen der NMS Leoben-Stadt, belebt.
Kreative Verbindung
Im Herbst 2014 trat Ing. Herbert
Scherübel, Leiter des Trofaiacher Installationsunternehmens
Scherübels Söhne GmbH, an
die NMS Peter Rosegger mit
der Bitte heran, die Abtrennung
zwischen dem Betriebsgelände
der Firma und dem Parkplatz
gegenüber dem Kindergarten in
der Rebenburggasse optisch zu
gestalten.
Schnell entstand assoziativ die
Idee von einem verbindenden
Röhrensystem als Ausgangsmotiv. Alle SchülerInnen der
3. Klasse und der beiden 4.
Klassen konnten ergänzende
Bildmotive und farbige Gestaltungsvorschläge
einbringen.
Die Firma Scherübel lieferte die
grundierten Metallplatten und
im Frühling fand im Rahmen von
Projekttagen die Ausfertigung
der Malereien statt. Eine Gruppe
Nr. 279, Jänner 2016
von SchülerInnen der 4. Klassen arbeitete mit großer Sorgfalt
und Ernsthaftigkeit an der Gestaltung der Platten. Die Aussicht darauf, das Ergebnis auch
noch jahrelang mitten in der
Stadt einmal hängen zu sehen,
sorgte für Vorfreude. Im Juli war
es dann soweit – die Begrenzungswand zwischen Parkplatz
und Firmengelände wurde von
der Fa. Scherübel an ihrem Bestimmungsort montiert.
Röhren stellen die Verbindung
zwischen der Energie und den
Abnehmern her und stehen
ganz allgemein für Verbindendes. Und so soll die Begrenzung
eines Raumes kein Abgrenzungszaun sein, sondern eine
Bild gewordene Botschaft: Niemand steht für sich allein. Wir
sind davon abhängig, miteinander verbunden zu sein.
Volksschule
www.schule-egger.at
22
Gelebte SQA
Lesen und Förderung der Lesekompetenzen haben an der VS
Vorau einen sehr hohen Stellenwert. Leseprojekte finden deshalb in allen Klassen während
des ganzen Schuljahres statt.
Auch ein Teil des Entwicklungsplanes der Schule ist im Bereich
Lesen angesetzt: Unser Thema
lautet: „Steigerung und Festigung der Lesefertigkeit als Basis
zum sinnerfassenden Lesen“.
In unserer Schule gibt folgende
Leseprojekte: Morgenlesen, Lesefrühstück; Buch in der Tischlade; wöchentliche Lesepläne in
fast allen Klassen; Gestaltung
von Lesebegleitheften; Klassenübergreifendes
Partnerlesen: Lesebuddies 4. mit/und
1. Klassen; Autorenlesungen;
Lesemonat April und LeseFREItag; Lesenacht in der Schule;
Lesekarteien zum individuellen
und differenzierten Lesen; Mathematische Sprache erlesen:
Kapitänsaufgaben; Nutzen vieler
Angebote: Kleine Kinderzeitung,
Lesehefte des Buchklubs, Themenpakte der Grazer Stadtbibliothek; Lesen mit und für die
Kinder im Kindergarten Vorau
(Transition);
Zusammenarbeit
Schule – Bücherei: Jede Klasse besucht mindestens einmal
pro Monat die öffentliche Bücherei des Stiftes Vorau; Lesen
mit dem Geschichtendrachen:
Eltern/Großeltern lesen in der
Schule; Lesen in Bewegung;
Lesekonferenzen; Lesen von
Sachtexten mit handlungsorientierter Ausführung; Projekt „Mein Buch – dein Buch“;
Kreatives Lesen; Zusätzliches
Lesefutter; Lesen und Vorlesen
im Seniorenheim.
Lebensraum Klasse und Schule:
Wir haben in unserem Schulhaus eine Leseinsel und eine
Lesewiese (zwei eigene Räume),
die von den SchülerInnen besucht werden können. Hier gibt
es verschiedene Sitzgelegenheiten vom Relax-Sessel über
die Matratze bis zum Zelt, wo in
verschiedenen Sozialformen gelesen und mit Büchern gearbeitet wird und sich Kinder zu diesem Zweck auch zurückziehen
können. Auch gibt es im Gang
vor den Klassen die Möglichkeit
entweder bewegt zu lesen oder
in den diversen Sitzgelegenheiten zu lesen.
Lernen und Lehren: Da sich die
genannten Projekte durch das
gesamte Schuljahr ziehen und
ständig angewendet werden,
handelt es sich also nicht um
Eintagsprojekte, sondern Lesen in den genannten Formen
ist bei uns „Alltag“. Es wird also
auf ­
Eigenverantwortlichkeit der
SchülerInnen wert gelegt. Oftmals können sie sich die Lernform, die Lernumgebung, den
Lehrstoff und die Sozialform
selbst aussuchen. Die Kinder
haben auch die Möglichkeit mit
so genannten Racern durch die
Gegend zu flitzen und dabei zu
lernen. Auch haben wir interaktive White Boards, mit denen das
Lernen gleich viel mehr Spaß
macht. Für besondere Recherchen arbeiten die Schülerinnen
auch mit Tablets und Internet.
Transition: Das ganze Jahr über
gab es Lesetage mit den Kindergartenkindern. Mit einem Begrüßungstanz und einer kurzen
Kennenlernrunde wurde jeder
Lesetag gestartet. Die SchülerInnen lasen den Kindern die
vorbereiteten Texte vor. Kleine
Bastelarbeiten zur Aufarbeitung
der vorgelesenen Texte und die
gemeinsame Jause schlossen
die Leseeinheit ab. So konnten
Kindergartenkinder
Bewegungsförderung:
Als
zweites Thema unserer Schulentwicklung wollen wir die Beweglichkeit unserer Schulkinder
verbessern, da zunehmende
motorische Defizite in den letzten Jahren immer wieder verstärkt auftraten. Einerseits geht
es da um motorische Grundfertigkeiten und andererseits um
Spaß an der Bewegung. Aus
diesem Grund wurde zuerst ein
Ist-Stand durch einen Sportwissenschaftler erhoben und
ausgewertet, daraus wurden
Übungen entwickelt, die täglich
in den Unterricht einfließen. Darüber hinaus wurde eine Dance
Academy engagiert, die in allen
Klassen einmal wöchentlich eine
Stunde Bewegung und Tanz mit
den Kindern aufbauend einstudierte.
Der AtelierUnterricht
Beginnend mit dem Schuljahr
2015/16 führte das Team der
Marianne-Graf-Volksschule in
Fernitz eine besondere Art des
Unterrichts ein – den Atelierunterricht. Die Vorteile dieser Unterrichtsform sind die verstärkte Individualisierung sowie die
Möglichkeit der SchülerInnen,
ihre Interessen und Begabungen
in einem entsprechenden Atelier
zu vertiefen. Die Kinder arbeiten
in altersheterogenen, aber interessenhomogenen Lerngruppen
(Ateliers). Dadurch wird ein stark
differenziertes Angebot ermöglicht.
Der Atelierunterricht findet jeden Freitag in den ersten beiden Schulstunden statt. In den
Ateliers, welche auf den multiplen Intelligenzen nach Howard
Gardner basieren, werden zu
einem Hauptthema passend (z.
B. „Europa – gemeinsam sind
wir stark“) acht unterschiedliche
Ateliers angeboten.
Am Montag vor dem ersten Turnus können die SchülerInnen
aus den angebotenen Ateliers
Nr. 279, Jänner 2016
sechs auswählen, welche sie an
den kommenden sechs Freitagen besuchen. Die intrinsische
Motivation der SchülerInnen ist
sehr hoch. Dies ist in den Ateliers sichtbar und spürbar. Nach
den sechs Wochen beginnt ein
neuer Turnus zu einem neuen
Hauptthema. Die Resonanz der
SchülerInnen ist durchwegs positiv. „Mir gefällt der Atelierunterricht sehr gut, weil man immer
etwas Neues macht!“ – Schüler
der 4. Klasse. „Der Atelierunterricht ist cool. Man lernt viele
verschiedene Sachen!“ – Schülerin der 2. Klasse.
Die Auflösung der Klassenverbände und die interessenhomogenen Gruppen ermöglichen
eine intensive Arbeit zu einem
bestimmten Themengebiet. Darüber hinaus werden Vorurteile
gegenüber anderen SchülerInnen abgebaut und das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der
Schule gestärkt. Dies wirkt sich
sehr positiv auf das Schulklima
und somit auf den Schulalltag
aus.
23
Volksschule
www.schule-egger.at
Blühende Straßen
ve Planung des Projektes lag in
den Händen der Freizeitpädagogin Brigitte Schreibmayer. Viele
fleißige Hände unterstützten sie
dabei. Viele fleißige Hände unterstützten sie dabei. Die Kinder
schlüpften in die KünstlerInnenrolle und gaben eine Woche
lang ihr Bestes.
Diese Malaktion bewirkte bei
den Kindern sehr vieles im sozialen Denken – nur gemeinsam
können wir große Flächen schön
und mit Freude bemalen. Unsere SchülerInnen sind stolz auf
„ihre“ Straße und achten sehr,
dass die Eltern nicht mehr mit
Die VS Dr. Jonas Kapfenberg
nimmt immer wieder an Projekten mit großer Nachhaltigkeit teil. Im Zuge dessen griff
die Schule bereits im Schuljahr
2012/13 das Mobilitätsprojekt
des „Klimabündnis Steiermark“
auf. Ziel des Projektes war es,
die CO2 Belastung mittels Fahrgemeinschaften
(„Pedi-Bus“)
durch Eltern und Benützung öffentlicher Verkehrsmittel durch
SchülerInnen zu reduzieren. Als
Projektabschluss nahm die VS
Dr. Jonas Kapfenberg im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche beim Wettbewerb
„Blühende Straßen 2015“ teil
und belegte dabei den zweiten
Platz österreichweit.
Dieses Projekt initiierte die „Klima- und Energiemodellregion
Innovationszentrum
Unteres
Mürztal“ gemeinsam mit den
Stadtwerken Kapfenberg und
dem Klimafonds Steiermark.
250 Kinder der VS Dr. Jonas
und des benachbarten Kindergartens Walfersam brachten
durch ihren kreativen Einsatz
500 Quadratmeter grauer Straße zum Blühen. Bunt und kreativ wurde die Straßenzufahrt
zur Schule gestaltet. Die kreati-
den Autos bis zum Schultor fahren!
In der Nachbarschaft befinden
sich zwei Pensionistenheime
– auch dort hat die blühende
Straße etwas bewirkt. Die älteren Menschen machen gerne
einen kleinen Umweg, um über
die blühende Straße gehen zu
können. Eine ältere Dame erzählte: „Ich spaziere jeden Tag
diese Straße entlang. Doch ich
gehe nur dort, wo der Bach am
schmalsten ist, denn ich kann
nicht schwimmen.“ Auch andere
Menschen erzählen, wie schön
es ist, die „blühende Straße“ zu
betreten, da gehe einfach das
Herz auf. So trug dieses Projekt
sehr viel zur Nachhaltigkeit bei.
Bilder & Text Georg Reisner, BEd, und
Brigitte Schreibmayer
(Erd-)Apfelernte
Neben der Musik (die VS Ehrenhausen ist Meistersingerschule) ist die Natur unser zweites
großes Steckenpferd. So wurden heuer bereits 50 Kilo im
Schulgarten mit den Kindern
angebaute und geerntete BioErdäpfel im Rahmen eines großen Erntedankfestes zu Schulbeginn gebraten und gegessen.
Wir bewirtschaften aber auch im
Rahmen des Sachunterrichtes
eigene schuleigene Hochbeete.
Unser Unterricht basiert vorrangig auf „Selber tun“. Erst was
man erlebt und selbst gemacht
hat, bleibt auch nachhaltig im
Gedächtnis.
In diesem Schuljahr wagten wir
uns erstmals an das Thema Apfelsaft heran. Im Rahmen des
ersten Wandertages gingen wir
zum Obsthof Ledinegg in Otten-
Nr. 279, Jänner 2016
berg um ca. 350 kg Äpfel selbst
zu klauben. Neben Getränken
und köstlichem Apfelstrudel
schenkte uns Herr Ledinegg die
Äpfel sogar und half uns beim
Transport zur Presse. Die Etiketten wurden von den Kindern im
Rahmen des Zeichenunterrichts
selbst bemalt. So ist jede Etikette ein Einzelstück. Als Sponsor
des Projektes tritt die Steiermärkische Sparkasse Ehrenhausen
auf, die das Pressen, die Etikettierung und den Flascheneinsatz
finanzierte.
Der Saft ( 260 Liter!) wird in den
Pausen getrunken, bei diversen Schulfesten ausgeschenkt
und am Weltspartag wurde er in
der Sparkasse Ehrenhausen zur
Verkostung angeboten. Dieses
Projekt war und ist für alle ein
einmaliges Erlebnis! Franz Schantl
Last, but not least
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Abschlussfest
der „Müllhexe“
Ein Jahr lang beschäftigten
sich die Schülerinnen und
Schüler der VS Kindberg
mit Mülltrennung und Rohstoffen. Unsere „Müllhexe“
Liese Esslinger brachte uns
in pädagogisch wertvollen
Einheiten zum Nachdenken.
Aluminium, Kompostierung,
Handy, „Der lange Weg der
Jeans“ usw. waren nur einige
Themen, die wir genauer behandelten.
Anfang Juli spielte uns Liese
Esslinger mit Michaela das
Theaterstück der Müllhexe
Rosalie. Im Anschluss präsentierten SchülerInnen der
4. Klassen in Stationen Teile
des gelernten Stoffes. Es waren gelungene und gut vorbereitete Darstellungen.
Besonders freuten wir uns
über die Anwesenheit von
Ing. Andreas Zöscher und
Helmut Prade vom Mürzverband. Sie waren auch die
Geldgeber für dieses Projekt. Dass wir nicht hungrig
und durstig in die Sporthalle
mussten, versorgte uns unser Elternverein vor dem Beginn unseres Müllfestes mit
einer Jause. Es gab Kipferl,
Äpfel und Saft. Danke an unseren Elternverein!
Erratum!
In der Schule-Ausgabe Nr. 278, Dezember 2015, wurde
die Dauer der Ausstellung die „Weltenbummler. Neue
Tiere und Pflanzen unter uns“ drastisch verkürzt:
Im Inserat des Grazer Naturkundemuseums dauert die
Ausstellung nur bis 8. Jänner 2016! Das ist leider falsch
– die korrekte Laufzeit endet am 8. Jänner 2017. Man
bedauert!
Nr. 279, Jänner 2016
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