Hinter dem Horizont Isländer kennen viele Extreme. Die Insel, von den Wikingern entdeckt und dann von keltischen Mönchen bewohnt, war 700 Jahre unter norwegischer und dänischer Herrschaft. S. 16/17 Nr. 279, Jänner 2016 www.schule-egger.at Ist der Lehrberuf die Quadratur des Kreises? Seite 3 Es lichten sich die Nebel und bedächtig wird zumindest die Spitze der Schulreform ersichtlich … Editorial Aus dem S.4–5 S.6–7 S.8–13 S.14–15 S.18–19 S. 20–24 Inhalt www.schule-egger.at Neues Konzept kann die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule stärken. – Drei von fünf Erasmus-Awards für europäische Zusammenarbeit wanderten in die Steiermark. Aus dem Landesschulrat wird über den alle zwei Jahre erscheinenden Bildungsberater und über den Jahresbericht der Abteilung Schulpsychologie – Bildungsberatung informiert. Neues aus dem ÖKOLOGLehrgang. – Projektunterricht in Kleinschulen. – Eine gesunde Schule in Bad Aussee. – Schulpreis für Lesekompetenz für NMMS Kirchberg/R. – Science around us … „Im Wandel der Zeit“ erfahren Sie, was Pfarr archive über Lehrer zu berichten wissen. – Auf sicherem Weg befindet sich, wer sich auf die sich rasch ändernden Bodenverhältnisse rechtzeitig einstellt. Autor Georg Bydlinsky ist nie ohne seine Bücher und schon gar nicht ohne seine Gitarre anzutreffen. – Ödön von Horvath’s „Kasimir und Karoline“ wird für SchülerInnen ab 16 empfohlen. Dem Ritter von Kalchberg wurde von SchülerInnen ein Fest bereitet. – Mit dem Handy erkundeten SchülerInnen der NMS Liezen die Bundeshauptstadt. – In Kapfenberg erblühten Straßen. Liebe Leserin, lieber Leser! Titelgeschichte u unserer aktuellen Titelgeschichte (Dr. Josef Zollneritsch, Seite 3) habe ich ein Zitat von Markus Hengstschläger aus dem Archiv gefischt, das in eindrucksvoller Weise ergänzt, was Zollneritsch schreibt (Kleine Zeitung, 21.September 2014): „Das heutige System bietet (Lehrerinnen und Lehrern) nicht die Arbeitsbedingungen, um sich damit beschäftigen zu können, welches Talent das einzelne Kind hat. Die Förderung findet im Privaten statt. Das ist nicht fair Z 2 gegenüber Kindern, deren Eltern sich das nicht leisten können, und es gehen uns Talente durch die Lappen. Was wir aber auch bräuchten, ist eine Kampagne der Politik für Lehrer. Denn wenn der Lehrberuf weiter so ein Bashing erlebt, werden keine jungen, motivierten Menschen mehr Lehrer werden wollen. Das derzeitige Lehrer-Bashing ist das Dümmste, was man machen kann. Denn was brauchen wir? Hoch motivierte Pädagogen vom Kindergarten bis zur Universität.“ (Markus Hengstschläger ist Leiter des Instituts für Medizinische Genetik an der Med-Uni Wien. Er ist auch erfolgreicher Buchautor. Zuletzt: „Die Durchschnittsfalle“ – Salzburg 2012.) 2016 In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, im Namen des gesamten Redaktionsteams ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2016 – vor allem viel Motivation für Ihren herausfordernden Beruf! Heinz Zechner [email protected] IMPRESSUM: Verleger und Herausgeber: Landesschulrat für Steiermark (Dipl.-Päd. Ilse Stauchner-Koele, Büro der Präsidentin, EMail: [email protected], Tel. 0316/345-229). Redaktion: PSI Heinz Zechner, 8430 Leibnitz, Hauptplatz 22/II Werner Egger, Am Langedelwehr 26, 8010 Graz, Tel. 0664 443 46 12. – Satz beigestellt. Herstellung: Medienfabrik Graz. Die „Schule“ versteht sich als Beitragszeitung und somit trägt für die namentlich kennzeichneten Artikel der Autor die Verantwortung. E-Mail: [email protected] – [email protected] Internet: Schule: www.lsr-stmk.gv.at/cms/ ziel/376401/DE Verordnungsblatt (Jahresgesamtausgaben): www.lsr-stmk.gv.at/cms/ziel/427150/DE www.schule-egger.at Bei Unzustellbarkeit die Zeitung bitte an die Medienfabrik, 8020 Graz, Dreihackengasse 20, zurücksenden. Bezugsbedingungen: Die Zeitschrift „Schule“ und das Verordnungsblatt des Landesschulrates für Steiermark werden allen Pflichtbeziehern von Amts wegen zugestellt, die Bezugsgebühr ist aber zu entrichten. Die Zeitschrift „Schule“ und das Verordnungsblatt werden auch im Jahresbezug an alle Lehrpersonen des Ruhestandes, den Dienststellen, Vereine, Körperschaften, Firmen und sonstige Interessenten auf Bestellung abgegeben. Auflage: 15.700. Der Bezugspreis beträgt € 68,–. Die Bestellung nimmt die Medienfabrik Graz, Dreihackengasse 20, 8020 Graz, Frau Zierler, Tel. 0316/8095-18, entgegen. Adressenänderungen bitte an: Büro der LSRPräsidentin, Tel. 0316/345-229! Nr. 279, Jänner 2016 64 Prozent der Österreicher vertrauen den Lehrern. Davon können unsere Politiker nur träumen! 3 Psychologisch www.schule-egger.at Belächelter Beruf? U nd immer wieder geht es um die LehrerInnen. Neulich im Supermarkt hatte ich folgende Begebenheit. Ein mir unbekannter älterer Herr sprach mich an, er kenne mich aus der Zeitung. Ich hätte ja mit Schule zu tun. Sein Enkelkind wurde eingeschult und nichts mehr sei so wie früher. Keine Disziplin mehr, die Lehrerin völlig überfordert. In der Klasse seien zu viele schwierige Kinder, die Lehrerin könne sich nicht durchsetzen. Sein Enkelkind habe bis jetzt kaum etwas gelernt. Die Ausbildung der Lehrer müsse schlecht sein und überhaupt: Wer wird heute noch LehrerIn? Solchen oder ähnlichen Kommentaren bin ich in meiner rund 30-jährigen Berufslaufbahn immer wieder begegnet. Immer wieder schwingen Unterschätzung und Abwertung mit. Das ist nicht einfach für die Angehörigen dieses Berufsstandes! Viele LehrerInnen leiden unter dem scheinbar schlechten Image ihres Berufsstandes. Ist es aber wirklich so schlecht? Bei der 2014 durchgeführten Studie „Trust in professions“ (siehe www.gfk-verein.org) ergab sich das Bild, dass 64 Prozent der befragten Österreicher Vertrauen in Lehrer haben (Europa-Schnitt 73%), d. h. der Beruf liegt im guten Mittelfeld, gleich hinter den Richtern und vor den Rechtsanwälten. Es hat also den Anschein, dass LehrerInnen das eigene Image schlechter bewerten, als dies von der Allgemeinheit gesehen wird. Dies wird wohl mit mehreren Faktoren zu tun haben. Es gilt zwischen veröffentlichter und allgemeiner Meinung zu unterscheiden. „Wer vordergründig unterschätzt wird, wird hintergründig über- schätzt“, heißt es. Unbestritten ist, dass der Lehrerberuf eine der wichtigsten gesellschaftlich relevanten Tätigkeiten darstellt; niemand wird ernsthaft die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit dieses Berufes in Frage stellen. LehrerInnen spielen eine wichtige Rolle in der Entwicklung eines Menschen und weisen durch die Beurteilung Lebenschancen zu („Alloka tionsfunktion“). Und mit dieser Beurteilung sind eben manche nicht einverstanden. Allerdings ist die Aufgabe in den letzten Jahren deutlich schwieriger geworden, die Anerkennung steht dazu leider in einem umgekehrt reziproken Verhältnis. Fast hat es den Anschein, je anstrengender und energieraubender dieser Beruf wird, desto weniger positive Rückmeldung kommt zurück. Es erfordert dieser Beruf daher sehr viel Selbstbewusstsein und die unbedingte Freude, mit Kindern und Jugendlichen arbeiten zu wollen. Denn: „Manche wollen nur den Kopf in die Schule schicken, aber immer kommt das ganze Kind.“ Die personale Kompetenz von LehrerInnen rückt daher immer mehr in den Vordergrund, PädagogInnen sind (Beziehungs-)Modell, in allem, was sie tun. SchülerInnen hungern nach Beziehung und Identität (Joachim Bauer „Lob der Schule“), sie mögen die Schule sehr gerne wegen des sozialen Geschehens und nehmen dafür den Unterricht in Kauf … Beziehung ist die Grundlage für (freiwillige) Leistung (G. Funke), diese Beziehungsbasis herzustellen ist die schwierige Kunst für die heutige Lehrergeneration, vor allem auch dann, wenn SchülerInnen vordergründig Passivität und Abwehr signalisieren. Ein hohes interaktives und kommunikatives Geschick ist das Grundrüstzeug für jeden erfolgreichen Lehrer, eine gute Fachkompetenz wird natürlich vorausgesetzt. Keine geringen Anforderungen, wenn man auch die wenige Zeit berücksichtigt, die für Unterricht zur Verfügung stehen. Es ist oft die Quadratur des Kreises, in die 50-MinutenEinheiten all das einzupacken, vor allem wenn es schon spät am Vormittag ist. Der berühmte rote Teppich wird nicht ausgerollt. Es gilt, selbstunternehmerisch und mutig den (individuellen) Anforderungen ins Auge zu schauen. Der Lernerfolg stellt sich dann am ehesten ein, wenn es ein Vertrauen in eigene Fähigkeiten gibt und der Mensch gelernt hat, Schwierigkeiten (selbstständig) zu bewältigen. Auch das kann man vorleben! Fazit: Schön, dass es viele kompetente LehrerInnen gibt. Sie leisten viel – individuell und für die Gesellschaft insgesamt. Es gilt, auf allen Ebenen für diesen unleugbaren wichtigen Auftrag einzutreten, dieser Auftrag beinhaltet mehr als ein normaler Beruf. Allerdings muss das jeder/jede Angehörige dieses Berufsstandes selbst auch glauben und bereit sein, diese Herausforderungen im Sinne lebenslanger Lernbereitschaft anzunehmen. Nr. 279, Jänner 2016 Dr. Josef Zollneritsch Buchtipp Schreiben lernen Mit dem Schreiben, einer der komplexesten Fähigkeiten des Menschen, setzt sich Maik Philipp in diesem Band auseinander. Im ersten Teil diskutiert er den Begriff „Schreibkompetenz“, stellt die zentralen Teilprozesse Planen, Verschriftlichen und Revidieren vor und diskutiert ein Mehr ebenen-Modell nach J. Hayes, das die am Schreibprozess beteiligten Komponenten auf den Ebenen der Kontrolle, der Prozesse und der Ressourcen systematisiert. Um den Erwerb von Schreibkompetenz geht es im zweiten Teil. Besprochen werden die Schreibentwicklung wie auch die Schreibsozialisation mit ihren Instanzen Familie, Schule und Peers. Im dritten Teil werden nach theoretischer Auseinandersetzung mit Schreibförderung auf der Grundlage des Mehrebenen-Modells (Hayes) aus verschiedener Perspektive Fördermaßnahmen für die Schule erläutert. Das Buch vermittelt nicht nur Wissen, sondern lädt dazu ein, z. B. über die eigenen Schreibprozesse, die Bedeutung als Lehrperson für den Unterricht oder über effektive Schreibförderung nachzudenken. Alexander Loretto Maik Philipp Schreibkompetenz Tübingen: A. Francke 1. Auflage 2015, 266 S. ISBN 978-3-8252-4457-6 UTB-Band-Nr. 4457 EUR 25,70 KPH Graz www.schule-egger.at 4 Kooperation von Eltern und LehrerInnen stärken Zwei Studien der KPH Graz zeigen auf: Das Konzept der „Neuen Autorität“ nach Haim Omer kann die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule stärken und einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Schulqualität leisten. Neue Wege in der gleichstellungsorientierten und berufsbezogenen Elternarbeit zu initiieren ist das Ziel eines interessanten Pilotprojekts an der Neuen Mittelschule Edelschrott: Gemeinsam mit dem Ländlichen Fortbildungsinstitut Steiermark (LFI) wurde im Jänner 2014 das Projekt zum Thema „Familien-/Elternbildung mit Schwerpunkt Berufswahl und berufliche Bildung“ gestartet. Beteiligungsstrukturen rund um die SchülerInnen wurden aufgebaut und verankert, die Erziehungs- und Bildungspartnerschaft im Rahmen der ganzheitlichen Berufsorientierung ausgebaut. Evaluation an der KPH Graz Sabrina Böhmer und Linda Gauster von der KPH Graz evaluierten das Projekt im Rahmen ihrer Bachelor arbeiten aus zwei Blickwinkeln. Betreut durch Elfriede Amtmann, Maria Petek und Herzliche Einladung zum Open House am Mittwoch, dem 27. Jänner 2016 von 8.30 bis 16 Uhr KPH Graz, Lange Gasse 2 Um 9, 11 und 13 Uhr Vorstellung der Studienangebote Vormittags: Hospitation in der Praxisschule Ganztägig: Workshops zu den Studienschwerpunkten Wir freuen uns auf Ihren Besuch! www.kphgraz.at Franziska Lackner versuchten sie zu klären, ob sich die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrpersonen an der NMS Edelschrott durch das Projekt verbesserte und ob Elternworkshops sowie die schulinterne Fortbildung der LehrerInnen deren Handlungskompetenzen stärkten. Die Ergebnisse der Eva luationsstudien zeigen, dass durch ein Miteinander von Schule und Elternhaus SchülerInnen ganzheitlich gefördert werden können. dern kann auch LehrerInnen helfen, Konfrontationssituationen, wie sie in Elterngesprächen entstehen können, in Konfliktlösesituationen umzuwandeln. Beitrag zur Schulentwicklung Die Evaluationsergebnisse zeigen, dass sich die „Neue Autorität“ als Basis für die Verbesserung der Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus eignet: „Die Studien belegen einen erfolgrei- „Neue Autorität“ Ausgangspunkt und Grundlage des Projekts ist der systemische Ansatz nach dem Konzept der „Neuen Autorität“ nach Haim Omer. Es fußt auf sieben Säulen: Präsenz, Deeskalation, Unterstützung, gewaltloser Widerstand, Be ziehungsgesten, Wiedergut machung, Transparenz. Dem Kind soll die Botschaft vermittelt werden: Wir sind auch da, wenn es unangenehm und herausfordernd wird. Das Konzept kann nicht nur für alle Schulstufen und für unterschiedliche Kontexte angewendet werden, sonNr. 279, Jänner 2016 chen Beitrag des Konzepts zur aktiven Gestaltung von Schulqualität, wobei die Kooperation zwischen Familie und Schule eine wichtige Voraussetzung für gelingende und ganzheitliche Schulentwicklung darstellt“, betont Maria Petek. Franziska Lackner ergänzt: „Die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrpersonen hat sich an der NMS Edelschrott aus Sicht der LehrerInnen durch das Konzept der ,Neuen Autorität‘ deutlich verbessert.“ Darüber hinaus haben auch die damit verbundenen umfangreichen Kooperationen die Schulqualität weiterentwickelt. Elfriede Amtmann rät zur Nachahmung: „Die NMS Edelschrott hat ein wichtiges Zeichen gesetzt. Es zahlt sich für eine Schule aus, sich für ein solches Projekt PartnerInnen zu suchen. ExpertInnen aus Psychologie, Psychotherapie und Projektmanagement haben ihre jeweilige Expertise eingebracht.“ 5 Steiermark ganz europäisch www.schule-egger.at Erasmus-Erntefest für die Steiermark er Mittwoch, 2. Dezember D 2015, geht in die Annalen als der große steirische Eras- mus-Erntetag in Wien ein: Bei der Preisverleihung des EUBildungsprogramms Erasmus+ gingen drei von fünf Awards für europäische Zusammenarbeit in der Bildung in die Steiermark, weitere drei steirische Projekte waren nominiert. Also waren sechs von insgesamt fünfzehn ausgewählten starken Projekten echt steirisch! Vom Bildungsministerium bis zur anwesenden Bundeseltern- vertretung und zahlreichen anderen Ehrengästen wurde die Steiermark bewundert und beglückwünscht. Als weiteres Highlight für die Steiermark wurde das Servicereferat EU/Internationalisierung am Landesschulrat für Steiermark „als Erfolgsgeschichte des Jahres in der europäischen Bildungszusammenarbeit“ ebenfalls ausgezeichnet: Dafür wurde Maria Pichlbauer zur Botschafterin für internationale Kooperationen in der Schulbildung ernannt In der Kategorie Berufsbildung wurden ausgezeichnet: „Europe all around“ der HLW der Caritas der Diözese GrazSeckau; in der Kategorie Erwachsenenbildung: „Inklusive Bildung mit Tablets“ der atempo GmbH; in der Kategorie Jugend: „Youth for Peace“ von Art Mine – Verein zur Förderung des interkulturellen Austausches und Dialoges. Interesse an der Veranstaltung sehr groß. In enger Kooperation mit der PH Steiermark und dem „Bundeszentrum Interkulturalität, Migration und Mehrsprachigkeit“, einer übergreifenden Plattform der pädagogischen Hochschulen, wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein dichtes Programm geboten. Folgende Ziele standen im Mittelpunkt: Vermehrte Sensibilisierung für die Themenkomplexe Mehrsprachigkeit und Förderung der interkulturellen Kompetenz bei LehrerInnen und SchülerInnen an österreichischen BMHS; Steigerung des Verständnisses für den Zusammenhang von Sprache und Kultur durch: Interkulturalität im Unterricht Die weiteren nominierten steirischen Projekte: Kategorie Erwachsenenbildung: „Fantasy to Reality – From Adult Literacy to Augmented“ von Reality der Skills International GmbH Kategorie Jugend: „International Youth Art Styria 2014“ von Future Icons – Verein für junge innovative Kunst und Kultur Kategorie Hochschulbildung: „Mobilität“ von Studierenden und MitarbeiterInnen in der Hochschulbildung – The Tandem Cookbook der FH Joan neum Inter+ – Wertschätzung von Mehrsprachigkeit und Interkulturalität im europäischen Kontext Unter diesem Titel wurde ein Vorbereitungsseminar für eine europäische Initiative zur verstärkten Auseinandersetzung mit den sich zunehmend ändernden Bedingungen in Bezug auf Heterogenität, denen sich die Akteure im Schulwesen zu stellen haben, im Oktober 2015 im Steiermarkhof in Graz durchgeführt. 35 Lehrerinnen und Lehrer sowie Abteilungsvorstände und Schulleiter von HTL aus ganz Österreich haben in einem dreitägigen Erasmus+-Seminar über den Umgang mit Problemen diskutiert, die durch die immer stärker werdende ethnische und kulturelle Inhomogenität in der Schulklasse entstehen. Im Bereich der berufsbildenden mittleren und höheren Schulen gibt es dazu noch sehr wenig strukturierte und praxisorientierte Angebote, daher war das l Erarbeiten von Strategien für eine bessere Aneignung von Mehrsprachigkeit und l Erkennen und Analysieren verschiedener kultureller Identitäten l Entwicklung und Aufwertung der Sprachkompetenz der SchülerInnen zur Vermeidung schulischen Scheiterns l gemeinsame Gestaltung von facheinschlägigen Unterrichtsmaterialien l Verbesserung des Umgangs mit Situationen von Mehrsprachigkeit in heterogenen Klassen l Nachhaltige Implementierung von Mehrsprachigkeit und interkultureller Kompetenz im Leitbild der Schule, Aufnahme als QIBB-Schwerpunkt l Austausch und gegenseitige Studienbesuche mit den Nr. 279, Jänner 2016 europäischen Partnern aus Frankreich, Spanien, Portugal, Griechenland, Rumänien, Französisch-Guyana zur Thematik Die Initiative, die als ERASMUS+-Projekt von der EU mitfinanziert wird, wird im Frühjahr 2016 an den einzelnen Standorten mit der Erstellung von Tools zur Thematik und dem Austausch über eine e-twinning-Plattform fortgesetzt. Die begeisterte Reaktion der TeilnehmerInnen am Ende des Seminars hat gezeigt, wie notwendig eine intensivere Aus einandersetzung mit dem Thema in der BMHS ist. Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Mag. Kurt Wiesinger (Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.) Aus dem Landesschulrat www.schule-egger.at 6 Schulpsychologie – Bildungs Am 7. Oktober 2015 wurde der alle zwei Jahre erscheinende Steirische Bildungsberater präsentiert. D ieses umfangreich gestaltete Beratungswerk ist ein Traditions produkt des Landesschul- rates für Steiermark und stellt das zentrale Beratungs instrument auf Bildungsmessen dar. Zweck des Steirischen Bildungsberaters ist, das gesamte schulische Bildungsangebot der Steiermark möglichst prägnant zu präsentieren und somit eine unverzichtbare Orientierungshilfe für ratsuchende Eltern zu schaffen. Das Werk liegt in der Ver antwortlichkeit der Abteilung Schulpsychologie – Bildungsberatung und wird von Amtsrätin Nadja Wambrechtshamer redaktionell betreut. Die verlagsmäßige Umsetzung erfolgt auf Basis von Werbeeinnahmen durch den CM Medienverlag, mit dem es bereits eine jahrelange Kooperationsbasis gibt. Steuergelder werden für dieses Werk (Auflage: 8000 Stück) keine verwendet. Die sehr positiven Rückmeldungen aus der Schullandschaft bestätigen die Notwendigkeit dieses auf Papier gebrachten Serviceangebotes! Dieses stellt einen Eckpfeiler der steigenden Serviceorientierung des Landesschulrates für Steiermark dar. Willkommen im neuen Jahr D Alexia Getzinger, Vizepräsidentin des Landesschulrats ie Weihnachtsfeiertage sind vorüber, das Jahr 2016 hat begonnen. Im Rückblick ist es immer beglückend, welche Kreativität Kinder bei der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest und den Jahresabschluss an den Tag legen und darum möchte ich diesen Raum in der „Schule“ nutzen, um mich bei unseren engagierten LehrerInnen zu bedanken. Es ist großartig, wie aktiv und individuell so viele steirische PädagogInnen die Vorweihnachtszeit, aber auch andere Anlässe im Jahreslauf wie Fasching oder Os- tern gestalten. Insbesondere in einer Zeit, in der die Nutzung digitaler Medien an der Tagesordnung steht und immer weniger Zeit für Themen wie handwerkliche Aktivierung oder (bewegte) Gemeinschaftsspiele verwendet wird, sind diese Aktivitäten – und das ist seit Jahren kein Geheimnis mehr – für die Entwicklung unserer Kinder zentral und relevant. In elementaren Bildungseinrichtungen und Schulen wird mit Begeisterung gebastelt, gedichtet, komponiert. Das stärkt die kognitiven Fähigkeiten wie die sozialen Kom- Nr. 279, Jänner 2016 petenzen der Kinder und ist oft Ausgangspunkt für selbstbewusst eingeschlagene Bildungs- und Lebenswege. Die durch Freude am gemeinsamen Gestalten freigesetzte Energie hält lange an. In diesem Sinne wünsche ich allen Lehrerinnen und Lehrern, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landesschulrates, allen Eltern und insbesondere unseren Kindern und Jugendlichen, dass diese Kraft uns lange begleiten möge. Ich freue mich auf ein energiegeladenes 2016. 7 Aus dem Landesschulrat www.schule-egger.at beratung: Zentraler Support Der neueste Jahresbericht der Abteilung Schul psychologie – Bildungsberatung liegt nunmehr vor Das abgelaufene Arbeitsjahr brachte eine Fortsetzung unserer Aktivitäten für die steirische Bildungslandschaft. (www.lsr-stmk.gv.at/cms/ beitrag/10073620/ 395469/DE). B eratung und Unterstützung sind bekanntlich Wesensmerkmale einer modernen Behörde. Diese Beratungsleistungen müssen möglichst niederschwellig und unmittelbar für Ratsuchende Menschen erreichbar sein. Bekanntlich sind wir für alle Schulpartner (SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen) in gleicher Weise zuständig. Im Mittelpunkt steht das Lernen! Um eine optimale Lernfähigkeit zu gewährleisten, ist ein weiter Bogen von Beratungsangeboten zu spannen: Es geht unter anderem um Individualberatung, Problemberatung, Bildungsberatung und um Unterstützungsan- gebote aller Art. Je nach Bedürfnis bemühen wir uns um psychologisch-fundierte Zugänge und haben diesbezüglich auch Informationsmaterialien aufbereitet. Ergänzt werden unsere Angebote durch die SchulinfoStelle (neuer Leiter: Bernhard Wohlfahrt, BEd BA) sowie die Beratungsstelle für SchülerInnen mit anderen Erstsprachen als Deutsch (Leitung: Alexandra Ettinger). Alle projektbezogenen und organisatorischen Belange der Abteilung Schulpsychologie – Bildungsberatung werden von Amtsrätin Nadja Wambrechtshamer betreut. Hierzu zählen: Regelmäßige Dienstbesprechungen für neu ernannte Schulleiter der Pflichtschulen, Dienstbesprechung für Schülerberater/Bildungsberater an AHS/ BMHS, Dienstbesprechung der BAG-LeiterInnen an Pflichtschulen, Tagungen mit den Bundeschulärzten, Organisation von Gewaltfachta- gungen sowie schul:supportSymposien. Alle einschlägigen Angebote bzw. Broschüren sind abrufbar unter www.lsr-stmk. gv.at/cms/ziel/381129/DE/Das Schulsystem verzeichnet insgesamt einen Mangel an adäquaten Unterstützungsstrukturen. Obzwar Bemühungen bestehen, neue Beratungsstrukturen zu etablieren (Jugendcoaching, Schulsozialarbeit), besteht insgesamt noch ein wesentlich größerer Mehrbedarf an Unterstützung. Die Schulpsychologie versucht Schnittstellen an den Schulen zu den Beratungssystemen zu etablieren und Synergien zu schaffen. Ein modernes Schulsystem muss die Befindlichkeit des Schülers, der Schülerin stets im Auge behalten, Schulpsychologie ist der Garant dafür, dass dieser Blickwinkel nicht unbeachtet bleibt. HR Dr. Josef Zollneritsch, Landesreferent und Leiter der Abteilung Schulpsychologie – Bildungsberatung Die Zentrale Reifeprüfung nun auch an BHS Im vergangen Schuljahr war die erste schriftliche Reifeprüfung wohl einer der größten Aufreger im Bildungsbereich. Nach Unstimmigkeiten im Vorfeld seitens des BIFIE konnten wir mit den Ergebnissen in der Summe zufrieden sein: Über 2400 SchülerInnen bestanden die Reifeprüfung. 634 davon mit ausgezeichnetem Erfolg, 581 mit gutem Erfolg. Auch hier konnten wir, dank der engagierten Arbeit der PädagogInnen, prozentuell zulegen. In diesem Schuljahr arbeiten die berufsbildenden höheren Schulen flächendeckend im neuen System. Über 2600 AbsolventInnen, die im Haupttermin 2016 an den BHS die zentrale Reifeprüfung ablegen werden, wurden bereits ab Beginn ihrer Schulzeit (dem Schuljahr 2011/12) auf kompetenzorientierte Aufgabenstellungen vorbereitet. Seit 2004 wurden den Schulen Bildungsstandards und kompetenzorientierte Bespiele zur Verfügung gestellt. Eine besondere Herausforderung für die Maturantinnen sind die Diplomarbeiten, die zu einer berufs- oder be- triebspraktischen Fragestellung zu schreiben sind. Die SchülerInnen müssen eine konkrete Fragestellung aus dem jeweiligen Berufsfeld oder der Wirtschaft mit wissenschaftlichen und in der beruflichen Praxis gängigen Methoden ausarbeiten. Der Kontakt zur steirischen Wirtschaft und Industrie ist also ein gelebter und zukunftsträchtiger. Schon jetzt danke ich allen PädagogInnen für den intensiven Einsatz und wünsche viel Erfolg, Freude und gutes Gelingen! Nr. 279, Jänner 2016 Elisabeth Meixner, Präsidentin des Landesschulrats Informativ 8 www.schule-egger.at Neues aus dem ÖKOLOG-Lehrgang Seit Oktober 2015 läuft der neue Durchgang des ÖKOLOG-Lehrgangs „Umweltpädagogik und Lebensqualität für die Zukunft“ an der Pä dagogischen Hochschule Steiermark in Kooperation mit dem UmweltbildungsZentrum Steiermark. Bis zum Februar 2017 werden die dann fertig ausgebildeten ÖKOLOG-PädagogIn- Zu diesem Thema trafen sich 20 LehrerInnen und DirektorInnen aus Kleinschulen oder aus Schulen, in welchen Mehrstufenklassen geführt werden, in Kleinlobming zu einer zweitägigen Fortbildungsveranstaltung. Ausgangspunkt war ein Besuch des Planetariums in Judenburg, in dem man aus einem großen Angebot an lehrreichen Filmvorführungen wählen kann, die Kindern und Erwachsenen Zugang zu den Naturwissenschaften ermöglichen. Im Seminarraum des Landhotels Hubmann in Kleinlobming erheiterte der Kriminalbeamte, Schauspieler und Kinderbuchautor Hans Tafner mit einem Medley seiner lebendig erzählten und gespielten Geschichten und Gedichte die Tagungsteilnehmer. Höhepunkt der Fortbildung war der Schulbesuch der einklassigen Volksschule Kleinlobming. Hier konnten die KollegInnen hautnah den Projektstart zum Thema „Unsere Erdteile“ nach der Jena plan-Pädagogik beobachten und sich anschließend aktiv daran beteiligen. Danach fand ein intensiver Austausch pädagogischer Erfahrungen unter den LehrerInnen statt. Am Nachmittag stellte DDr. Margit Ergert das in der Region Ober steiermark West von Unternehmen getragene Projekt „KRAFT das Murtal nen ein breites Repertoire an Methoden, Materialien und Erfahrung gesammelt haben, das sie als MultiplikatorInnen in ihren Schulen und im Schulnetzwerk nutzen können. Am Anfang ging es um Basics: Was macht ÖKOLOG aus, wie wird eine Schule zur ÖKOLOG-Schule etc.: Dabei entdeckten diejenigen TeilnehmerInnen, deren Schulen noch nicht im Netzwerk sind, dass auch in ihren Schulen Umweltthemen eine Rolle spielen, mit dem Unterschied, dass oft in der Schule unter den Lehrenden nicht bewusst ist, was die einzelnen machen. ÖKOLOG fördert die Kommunikation und die gemeinsame Ausrichtung und stellt das Umweltenga- gement vor den Vorhang. Die 26 LehrgangsteilnehmerInnen sind hoch motiviert, dies auch in ihren Schulen zu vermitteln. Auch zum Thema Klima und Energie wurde im Lehrgang schon experimentiert, diskutiert und viel dazugelernt. In den nächsten Modulen geht es weiter mit praxiserprobten Materialien, Methoden und Umsetzungsideen zu den Themen Konsum und Lebensstil, Lebensmittel und Wasser, Mobilität und Lebensräume, Natur und Gesundheit sowie Lärm und Abfall/Wertstoffe. Näheres zum Lehrgang: www.ubz-stmk.at/oekologlehrgang Mail: [email protected] – Lehrgangsleitung – Wirtschaft zum Angreifen“ vor. In einer abschließenden Diskussionsrunde berichtete Direktorin Maria-Gabriela Gutschi über ein vielversprechendes Gespräch mit der neuen Landesbildungsrätin Mag. Ursula Lackner zum Thema „Standorterhaltung von Kleinschulen“. Am Ende der Fortbildungsveranstaltung bedankten sich alle Teilnehmer bei Dir. Maria-Gabriela Gutschi für ihr jahrelanges Engagement als Leiterin der Kleinschulen-Arbeitsgemeinschaft. Projektunterricht in Kleinschulen Nr. 279, Jänner 2016 Ingrid Kreditsch, Evelyn Marchl Informativ 9 www.schule-egger.at Frieden teilen – Plakatwettbewerb Das Thema Frieden ist wieder einmal in aller Munde. Leider aus traurigem Anlass. Die Angst, die Sorge um den Frieden in Europa geht wieder einmal um. Der Lions Club Judenburg-Knittelfeld hatte schon vor Monaten einen Zeichenwettbewerb zum Thema „Frieden teilen“ ausgeschrieben und schöne Preise in Aussicht gestellt. Die Schülerinnen und Schüler der 2. Klassen des Gymnasiums Knittelfeld wurden von ihren Zeichenlehrerinnen Barbara König, Sylvia Thierrichter und Sandra Kropf motiviert, begleitet und unterstützt. Sie waren es dann auch, gemeinsam mit dem Jugendbeauftragten der Lions, HR Willi Schnedl, die die eingereichten Arbeiten begutachteten und die Preisträger ermittelten. Der ehemalige Direktor des BG/BRG Knittelfeld kam aus diesem Grund wieder an seine Schu- le und überreichte den drei erstplatzierten Schülerinnen die Preise. Weil Friede uns so wichtig und wertvoll ist, dass er aber nie selbstverständlich ist, sondern sich jede und jeder darum bemühen muss. Und sich bei der Gestaltung eines Plakates mit dem Thema Frieden ausgiebig zu beschäftigen – wie kann man Frieden darstellen – ist auch schon sinn- und wertvoll. Die drei ausgezeichneten Schülerinnen sind: Hannah Cifrain, 2A; Doris Hierzenberger, 2B, und Larissa Udermann, 2D. Sie erhielten von Willi Schnedl schöne Geldpreise, auch für jede der teilnehmenden Klassen gab es vom Lions-Club eine Gabe für die Klassenkasse. Die Zeichnungen gehen weiter an Lions International – vielleicht ist eine der Zeichnungen aus Knittelfeld dann einmal das Friedensplakat der Lions! Mag. Johann Glück Glückstag für Bildung Großer Sammeleifer Tag des Gymnasiums Freitag, der 13. November 2015 – das war diesmal ein Glückstag für Bildung. Am Tag des Gymnasiums gaben 1300 AHS-Schüler auf dem Leibnitzer Hauptplatz, in Lokalen und Geschäften sowie Zelten einen Einblick in den vielfältigen Kosmos ihrer Schule. Sketches zum Schulalltag, eine Szenenfolge zum Thema „Flucht bewegt“, Lesungen, dazu Experimente aus dem naturwissenschaftlichen Labor, die Abenteuer der Robotik und jene der Bienenvölker, eine Modenschau „Aus alt mach neu“ und Schokoladegießen, die Wunder der römischen, französischen und italienischen Küche, ein Quiz zu Fremdsprachen, Sportakrobatik und Tanz … So bunt, praktisch und lehrreich kann Schule sein. Anlass dazu war der österreichweite „Tag des Gymnasiums“, an dem die Steiermark heuer zum ersten Mal teilnahm. Nr. 279, Jänner 2016 Großer Einsatz, großer Preis Sie haben nichts gewusst und nicht einmal etwas geahnt, kurz vor Weihnachten gab es daher in diesem Schuljahr für die SchülerInnen der 3a des BG Leibnitz eine echte Überraschung: Mit ihrem traditionellen Erkennungszeichen ausgestattet, kamen eine Delegation der Roten Nasen und Vertreter der Jugend- und Fami liengästehäuser JUFA in die Schule, um Danke zu sagen. Die eifrigen SammlerInnen hatten in den Wochen zuvor unter der Organisation von Mag. Julia Danner – ihrer Französischlehrerin – großen Einsatz gezeigt: Mit 1600 Spenden-Euro für die Roten Nasen erreichte die 3a das landesweit beste Ergebnis einer Schulklasse. Hannes Urdl (Roten Nasen) und JUFA-Geschäftsführer Josef Baumann überreichten der Klasse einen Gutschein für einen dreitägigen Aufenthalt in einem JUFA-Haus. Aus den Schulen www.schule-egger.at 10 Eine gesunde Schule Eine Million Sterne In der Bibel lesen wir bei Jesaja 60,1 „Mache dich auf und werde Licht, denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir“. In diesem Sinne haben sich Schülerinnen und Schüler der Fachschule für wirtschaftliche Berufe der Caritas in der Vorweihnachtszeit entschlossen, sich am Projekt „eine Million Sterne“, das von youngCaritas initiiert wurde, zu beteiligen. Sie haben Patinnen und Paten gesucht, die für jede brennende Kerze eine Spende gaben. Das gesammelte Geld kommt dieses Jahr zwei Projekten der Caritas Steiermark zugute: Hilfe für die Flüchtlinge in der Steiermark sowie dem Marienstüberl, wo Bedürftige täglich ein warmes Essen bekommen und ein Platz zum Wärmen und Austausch angeboten wird. Am 26. November 2015 nahmen die Schülerinnen und Schüler der 2FW und der WFA am Projekttag „Eine Million Sterne“ auf dem Grazer Karmeliterplatz teil, wo um 17 Uhr die Kerzen entzündet wurden. Mit der Teilnahme an der Aktion und der Spende sollte ein wenig Licht in das Leben bedürftiger und armer Menschen gebracht werden! An der HLW Bad Aussee ist Gesundheit Teil der Schulkultur, und des Schulleitbildes und aus diesem Grund wurde die Schule auch auserwählt, um an einem Pilotprojekt der Gebietskrankenkasse und der Initiative „Styria Vitalis“ teilzunehmen. Dieses Projekt erstreckte sich über einen Zeitraum von zwei Jahren. Gesundheit entsteht dort, wo Menschen in ihrem Alltag zusammen leben, arbeiten und lernen. Verschiedene Rahmenbedingungen können dabei eine gesunde Lebensweise erleichtern oder auch erschweren. Es ist daher wichtig, die Lebensbedingungen so zu gestalten, dass man sich in ihnen wohl fühlt und sie ein bestmögliches Maß an gesundem Leben zulassen. Gesundheitsförderung ist eine Methode, mit der man gesündere Lebensbedingungen herstellen kann. Gesundheitsförderung ist aber auch eine Haltung und Arbeitsweise, die die Stärken von Organisationen in den Vordergrund stellt und auf diesen aufbauend Veränderungsprozesse leichter möglich macht. In diesem Sinne trafen sich Eltern, Lehrerschaft, SchülerInnen und Mitarbeiterinnen der Schule zu gemeinsamen Workshops, um zu erarbeiten, in welchen Bereichen die Gesundheitsförderung an der HLW Bad Aussee ansetzen soll. Die genannten Arbeitsfelder Bewegung, Raumkonzept, schulische Verbundenheit und gute Kommunikation zeigen auf, wie vielschichtig die Thematik ist. Erfreulicherweise sind mittlerweile viele Vorsätze schon in die Tat umgesetzt worden: Zweimal jährlich findet ein gemeinsames Schulfrühstück statt, die Pausenhalle wurde im Rahmen eines Kunstprojektes verschönert, neue Sitzmöbel werden bestellt, Vorträge zu verschiedenen Gesundheitsthemen wurden angeboten und das Schulbuffet und die Mag. Bernadette Blechinger Nr. 279, Jänner 2016 Schulküche achten darauf, gesundes Essen anzubieten. Diese Bemühungen der Schule wurden nun durch die Verleihung eines Zertifikats honoriert, welches Frau FV Prieler und Frau Dipl.-Päd. Bergmair am 9. November 2015 entgegen nehmen durften. Die Schule wird sich auch weiterhin der Gesundheitsförderung widmen. Gesundheit ist jedoch nicht nur Teil der Schulkultur, sondern auch ein Teil der Ausbildung, die den großen Vorteil bringt, die am WIFI angebotene Ausbildung zum Gesundheitstrainer zu ersetzen, sodass die AbsolventInnen nur zur Prüfung antreten müssen. „Gratulation zum neuen Lehrplan, eine sicher zukunftsträchtige Richtung“, so Wolfgang Pitzl vom WIFI Salzburg. Eine zukunftsträchtige Ausbildung für den Gesundheitsbereich in einer gesunden Schule, in der sich alle wohl fühlen können – das ist das Erfolgskonzept der HLW Bad Aussee. VERORDNUNGSBLATT LANDESSCHULRAT FÜR STEIERMARK Stück 1 Jahrgang 2016 Jänner 2016 herausgegeben in Graz, Körblergasse 23 Inhalt: Nr.Seite Amtliche Mitteilungen 1. Betrauung……………………………………………………………………………2 2. Verleihung von Berufstiteln…………………………………………………………2 3. Dank und Anerkennung……………………………………………………………2 Sonstige Mitteilung 4. Todesfall………………………………………………………………………2 VERORDNUNGSBLATT Stück 1/ Jg. 2016 Amtliche Mitteilungen Nr. 1 Graz-Oeverseegasse, Prof. Mag. Zita Geretschläger-Hauptmann, BG/BRG Graz-Carnerigasse, Prof. Mag. Johann Glück, BG/BRG Knittelfeld, Prof. Mag. Konrad Weninger, BG/BRG Knittelfeld. SEITE 2 Die Amtsführende Präsidentin des Landesschulrates für Steiermark hat HOL Brunhilde Sedelmaier, NMS Waldbach und HOL Josef Rossegger, NMS Waldbach, anlässlich der Versetzung in den Ruhestand Dank und Anerkennung ausgesprochen. Betrauung Dir. d. NMS Oliver Kölli, MA BEd, LSR f. Stmk., wurde mit der Funktion eines Schulinspektors für allgemein bildende Pflichtschulen für die Bildungsregion Oststeiermark weiterbetraut. Nr. 2 Verleihung von Berufstiteln Der Herr Bundespräsident hat verliehen: den Berufstitel Oberstudienrat/rätin an Prof. Mag. Andrea Gutmann, BG/BRG Nr. 3 Dank und Anerkennung Die Frau Bundesministerin für Bildung und Frauen hat folgenden Lehrerinnen und Lehrern Dank und Anerkennung anlässlich der Versetzung in den Ruhestand ausgesprochen: Prof. Mag. Richard Huber, BG/BRG f. Berufstätige, Graz-Marschallgasse, Prof. Mag. Peter Hasenleithner, BG/BRG Graz-Seebachergasse, Prof. Mag. Karl Brünner, BG/ BRG/BORG Kapfenberg, Prof. OStR Mag. Gerlinde Haschek, BG/BRG Knittelfeld. Sonstige Mitteilung Nr. 4 Todesfall HL f. WE i. R. SR Maria Koretitsch, 16. 11. 2015. Impressum für den nichtamtlichen Teil des Verordnungsblattes: Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Landesschulrat für Steiermark; für den Inhalt verantwortlich: Hofrat Mag. Wolfgang Roubal; alle Körblergasse 23, 8015 Graz. – Satz beigestellt. – Druck: Medienfabrik Graz. – 4758/2015 13 TerrakottaArmee & der erste Kaiser von China Im Rahmen des Kreativunterrichts besuchte die WfaKlasse der FS f. wirtschaftliche Berufe der Caritas in Graz die sensationelle Ausstellung in der Messehalle in Graz. Die Ausstellung ist eine außergewöhnliche Reise in das alte China von vor 2200 Jahren. In einer besonderen Inszenierung präsentiert die Ausstellung mehr als 300 lebensgroße Nachbildungen von Statuen, Kriegswagen, Waffen sowie von Gegenständen des täglichen Lebens zur Zeit des ersten Kaisers von China, wie sie in den mehr als 100 Gruben der Totenstadt entdeckt wurden. Sie alle wurden von traditionellen chinesischen Handwerkern aus der Region um den Ausgrabungsort hergestellt; mit viel Liebe zum Detail geben sie die Schönheit und Originalität der ursprünglichen Arbeiten wieder. Die spektakuläre Beleuchtung und audiovisuelle Effekte beeindruckten die SchülerInnen der Fachschule sehr. Die kurzen Dokumentarfilme gaben ganz besondere Einblicke in die Geschichte des ersten Kaisers, sein Heer, seine militärischen Eroberungen, sein Reich, den Entstehungsprozess der Soldaten der Terrakotta-Armee für das Grab des Kaisers und die Geschichte der archäologischen Ausgrabungen. Noch einige Zeit nach dem Besuch waren die SchülerInnen von der Atmosphäre ganz gefangen und bewunderten die Qualität der Exponate, die im Unterricht nachbesprochen wurden. Dipl.-Päd. Irene Jelen, Dipl.-Päd. Barbara Pötsch Allerhand www.schule-egger.at Schulpreis für Lesekompetenz Erstmals gab es zwei Schulpreise, einen für Lesekompetenz und einen für Gendergerechtigkeit. Die NMS Kirchberg an der Raab hatte sich für den Schulpreis für Lesekompetenz beworben und wurde mit dem dritten Preis bedacht. „Eine Schule, in der alle Kinder – egal ob Mädchen oder Buben ihre Potenziale voll ausschöpfen können und die Kindern Freude am Lesen vermittelt, ist Teil meiner Vorstellung einer Schule der Zukunft“, so Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek, die am 21. Oktober 2015 in der Orangerie Schönbrunn den Österreichischen Schulpreis 2015 verlieh. Die NMS Kirchberg an der Raab wurde mit dem dritten Preis ausgezeichnet. „Lesen ist eine kulturelle Schlüsselkompetenz und wer nicht oder nicht gut lesen kann, dem fehlt in unserer Gesellschaft der entscheidende Zugang zu Wissen und Information. Frühzeitige und nachhaltige Leseförderung ist daher umso wichtiger“, so die Bundesministerin weiter. Höchste Auszeichnung für Schulen Der Österreichische Schulpreis würdigt seit 2008 die herausragende pädagogische Arbeit von Schulen in Österreich und ist die höchste vom Bildungsministerium vergebene Auszeichnung für Schulen. Erstmals wurden im vergangenen Jahr zwei Schulpreise zu zwei gleichwertigen thematischen Schwerpunkten vergeben: Gendergerechtigkeit und Lesekompetenz. 91 Schulen aus allen Bundesländern reichten für den Schulpreis 2015 ein, eine Fachjury nominierte in den zwei Kategorien anhand von acht Qualitätskriterien jeweils drei Finalisten: Lernerfahrungen und Lernergebnisse, Lernen und Lehren, Lebensraum Klasse und Schule, Führung und Schulmanagement, Professionalität und Personalentwicklung, Schulpartnerschaft und Außenbeziehungen, Umgang mit Vielfalt sowie Internationalität. „Ich gratuliere allen Gewinner-Schulen von ganzem Herzen. Sie zeigen in ihrer täglichen Arbeit, was Schule alles sein kann und sein soll: ein Ort, an dem Lehren und Lernen mit Freude und Engagement stattfindet, an dem LehrerInnen und SchülerInnen einander wertschätzen und wo stets Platz für Innovation und Weiterentwicklung ist!“ zeigt sich Gabriele Heinisch-Hosek erfreut über die herausragenden Preisträger. Nr. 279, Jänner 2016 Science around us along history Naturwissenschaften – nicht nur eine Domäne für AHSund HTL-SchülerInnen! Im Rahmen eines ComeniusProjektes befassten sich SchülerInnen der BHAK Grazbachgasse mit folgenden naturwissenschaftlichen Themen: Bau einer Sonnenuhr im Schulhof, Messung des Erdradius nach Eratosthenes, Messung der Erdbeschleunigung und Untersuchung akuter lokaler Umweltprobleme (Schwerpunkt in Graz: Feinstaubproblematik). Ziel des Projektes war es, den SchülerInnen anhand von ausgewählten historischen Beispielen die Durchführung physikalischer Messungen näherzubringen und die Bedeutung naturwissenschaftlicher Forschung begreifbar zu machen. Neben Österreich nahmen noch acht weitere Länder an diesem Projekt teil: England, Frankreich, Italien, Polen, Rumänien, Schweden, Spanien (Projektkoordination) und die Türkei. Das Comeniusprojekt führte aber nicht nur zu einem besseren Verständnis naturwissenschaftlicher Forschung, sondern auch zu einer Erhöhung der sprachlichen und interkulturellen Kompetenz, da unsere SchülerInnen in den einzelnen Partnerländern bei Gasteltern untergebracht waren. Dir. HR Mag. Dr. Hans Wilding Zeitwandel 14 www.schule-egger.at Im Wandel der Zeit Pfarrarchive berichten über Lehrer Schon seit dem Jahre 1741 gab es in Mönichwald in der Oststeiermark eine Pfarrschule. Im Pfarrarchiv wird über alle Lehrer, welche an dieser Schule unterrichtet haben, „Buch geführt“. So etwa liegt dort das „Anstellungsdekret“ für Franz Xaver Pferschi, datiert mit 3. März 1769, auf. Er wird als Schulmeister, Mesner und Organist eingestellt. Als nächste Eintragung er scheint die Geburt der Tochter Maria Anna am 26. Mai 1769. Auch seine Frau findet namentlich Erwähnung. Es ist die geborene Maria Anna Geblin. Der Sohn Johann erblickt am 12. November 1772 das Licht der Welt. Dieser Sohn wird ebenfalls Lehrer und ist von 1793 bis 1831 als solcher in Miesenbach tätig. Am 3. August 1774 verstirbt der Mönichwalder Schulmeister Pferschi. Am 25. September 1774 kommt Sohn Michael auf die Welt. Am 8. November 1774 wird der Nachlass aufgenommen. Bemerkenswerter Weise besitzt der Schulmeister selbst Haus und Grund zum Schätzwert von 200 Gulden, dazu noch 3 Kühe, 2 Kalben (59 Gulden Schätzwert) und 2 Schweine (10 Gulden). Neben den üblichen Hausratsgegenständen sind Dinge verzeichnet, die man in anderen Häusern kaum finden konnte: allerlei Bilder, 1 Bügeleisen, 2 Teppiche, 1 Sackuhr sowie 2 weitere Uhren. Am 14. November 1774 verstirbt der kleine Michael mit nur sieben Wochen. Am 21. November 1774 heiratet Pferschis Witwe den Nachfolger ihres verstorbenen Mannes, den 1755 in Köflach geborenen Lehrer Simon Steinacher. Heidrun Gollesch, Graz/Stainz Handschuhe für Flüchtlingskinder Ein Hilferuf von Sabine Kniely, dass es Flüchtlingskindern an warmer Bekleidung mangelt, wurde an der LBS Gleinstätten gehört. In einer spontanen Hilfsaktion wurde das Projekt „Handschuhe für Flüchtlingskinder“ umgesetzt. Der Hilferuf kam aus Chios, einer Insel in Griechenland, die neben Lesbos und Kos einer der Hotspots für über den Meeresweg ankommende Menschen ist. Freiwillige Helfer bringen dort Menschen, die von Syrien über die Türkei mit dem Boot kommen, an Land und retten sie somit vor dem Ertrinken. Wenn die Menschen in Sicherheit gebracht worden sind, erhalten sie, soweit es möglich ist, trockene Kleidung. Die Menschen sind nass, durchfroren, hungrig, voller Angst, aber auch Freude, dass sie es geschafft haben. Es sind immer mehr Kinder darunter. Für die Kinder fehlt es vor allem an Hauben und Handschuhen. Als Frau Weigend, Fachlehrerin an der LBS Gleinstätten, von diesem Hilferuf gelesen hat, stellte sie spontan ein Projekt auf die Beine. Die Schülerinnen der 2. Klasse Bekleidungsgestaltung waren von Anfang an begeistert und stürzten sich in die Arbeit. Fächerübergreifend wurden in den fachtheoretischen Gegenständen die Schnitte für die Handschuhe in allen Kindergrößen gezeichnet, Schnittschablonen erstellt und der Fertigungsablauf optimiert. In der Praktischen Arbeit wurden die einzelnen Arbeitsschritte vom Zuschnitt bis zur Sortierung der fertigen Handschuhe auf die einzelnen Schülerinnen und Lehrerinnen aufgeteilt. Innerhalb kürzester Zeit wurden über 50 Paar Handschuhe, zum Teil liebevoll bis ins Detail und kindergerecht verziert, für die Flüchtlingskinder hergestellt und verpackt. Dabei stand sowohl bei den Schülerinnen als auch bei den beteiligten Lehrerinnen die Freude an der Arbeit und am Helfen im Vordergrund! Susanne Nöhrer, FL an der LBS Gleinstätten Unser Internet-Tipp Netzwerk Verkehrserziehung Neben grundsätzlichen Informationen zum Unterrichtsprinzip Verkehrserziehung enthält diese Seite des Bundesministeriums für Bildung und Frauen auch zahlreiche informative Artikel zum Thema Verkehr, Mobilität und Sicherheit. So beantworten in der Serie „Berufe im Verkehr“ zum Beispiel Piloten und Lokführer häufig gestellte Fragen von an diesen Berufen interessierten SchülerInnen. Die Aktion „… und klick!“ zielt mit acht Rätsel-Lesegeschichten auf die Lesemotivation von der 1. bis zur 4. Schulstufe ab und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, verkehrserzieherische Inhalte zu wiederholen und zu festigen. Unter http://www.info-media.at/NWV/Kurzparkzone_WEB.pdf findet sich mit dem Titel au„Kurzparkzone“ ßerdem eine Material- Nr. 279, Jänner 2016 sammlung mit verschiedenen Anregungen zum Thema Mobilitäts- und Verkehrserziehung für den Unterricht auf der 5. bis 8. Schulstufe. Damit soll an die Vernunft der SchülerInnen appelliert und ihr Interesse an sachlicher Argumentation und Diskussion angeregt werden. http://netzwerk-verkehrserzieKerstin Haubner hung.at 15 Auf sicherem Weg www.schule-egger.at Sicher mobil im Winter Unfallfrei durch den Winter bedeutet Sicherheit in zwei verschiedenen Bereichen: Sichere Mobilität auf der Straße heißt, dass man je nach Witterung einerseits mit veränderten Straßenbedingungen wie Eis, Schnee oder Matsch rechnen muss, andererseits durch die früher hereinbrechende Dunkelheit verbunden mit schlechten Sichtbedingungen durch Sprühregen oder Nebel große Aufmerksamkeit an den Tag legen soll. F ür die jungen Straßenteilnehmer ist wichtig, sie darauf aufmerksam zu machen, dass das Auto bei Eis oder Schnee viel länger zum Stehenbleiben braucht und auch nicht so einfach auf Lenkbewegungen reagiert. Ein plötzliches Betreten der Straße oder des Zebrastreifens kann den Autolenker vor n mangelnder körperlicher Fitness, n falscher Ausrüstung (Wahl der Schiklasse) und n schlecht gewartetem Material (Bindung, Schi). unlösbare Probleme stellen. Zudem erschweren Sprühregen und Dunkelheit die Wahrnehmung der Straßenumgebung. Nur die Scheinwerfer eines Autos zu sehen bedeutet keinesfalls, dass auch ich gesehen werde – ein Irrtum, dem Kinder jedoch aufgrund ihrer egozentrischen Sichtweise der Welt bis hinauf in das Volksschulalter unterliegen. Verletzungsfrei durch den Winter bedeutet aber auch im Wintersport entsprechende Kondition und Ausrüstung zu haben. l Beim Eislaufen besteht bei Anfängern die größte Gefahr im Sturz nach hinten, wobei zumeist der Kopf auf dem Eis aufprallt. Darum ist vor allem in der Anfangsphase der Helm sehr wichtig. Können Kinder bereits eislaufen, sind Stürze nach vorne häufig. Um schwere Prellungen bei Knien zu vermeiden, können die Knieschützer vom InlineSkaten verwendet werden. Ebenso empfiehlt sich der Inline-Handgelenksschutz unter den Handschuhen. Wird Eishockey gespielt, ist neben Verletzungen auf Schienbein und Händen vor allem der Gesichtsbereich gefährdet. Somit sind spezielle Ausrüstungsteile aus dem Eishockeysport wichtig. n Häufigste Ursachen für Unfälle beim Schifahren und Snowboarden sind Einzelstürze aufgrund n von Überschätzung des eigenen Könnens, n unkontrolliert hoher Geschwindigkeit, n Ermüdung oder Überanstrengung kombiniert mit Nr. 279, Jänner 2016 Beim Schifahren sind vor allem die unteren Extremitäten (vor allem Knie) von Verletzungen betroffen. Aus diesem Grund ist die Wahl eines Schis, der dem Können entspricht sehr wichtig. Bei fast jedem Sturz prallt auch der Kopf auf dem Boden auf. Wegen der hohen Fahrgeschwindigkeiten und der harten Pistenoberflächen ist daher der Schutz des Kopfes wichtig. l Beim Snowboarden sind bei Stürzen nach dem Kopf vor allem der Schulterbereich und die Oberarme besonders betroffen. Daher ist zusätzlich zum Helm der spezielle Snowboardhandschuh mit Finger- und Handgelenksschutz sinnvoll. Da beim Snowboarden der Aufprall bei einem Sturz eher den Rücken trifft, ist bei Könnern, die mit hoher Geschwindigkeit fahren, auch ein Rückenpanzer empfehlenswert. Wird viel gejumpt und in Pipes gefahren, sollte auf Helm und Rückenprotektor weder beim Schifahren noch beim Snowboarden verzichtet werden. OSR VD Karl Ederer Landesreferent für Verkehrserziehung Hinter dem Horizont www.schule-egger.at 16 Bildung im Land von Eis, Feuer und Geysiren Individueller Lehrplan für jedes Kind Jonina Konradsdottir ist Leiterin des Inklusionskindergartens „Solborg“. Nicht ohne Stolz berichtet sie über ihre durchaus erfolgreiche Arbeit. Was bedeutet Inklusion für Sie? Das personalintensive Konzept zeigt den Stellenwert von Kindern in einer diversen Gesellschaft. Es geht uns darum, gemeinsam mit den Eltern individuelle Lehrpläne für die Kinder zu entwickeln. Der hohe Personalaufwand ist für mich dabei selbstverständlich. Wie sieht der Betreuungsschlüssel aus? Bei den Zweijährigen ist eine Fachkraft für vier Kinder verantwortlich, bei den Dreijährigen werden sechs Kinder betreut. Die Gruppe der Vierjährigen besteht aus acht Kindern und bei den Fünfjährigen hat die jeweilige Fachkraft sich mit zehn Kindern zu beschäftigen. Wie ist das Verhältnis bei der Betreuung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen? Bei autistischen Kindern ist ein Verhältnis von eins zu eins vorgesehen. Für gehörlose Kinder oder solche mit Hörschäden gibt es einen Betreuungsschlüssel von zwei zu eins. Sieben von 74 Kindern in unserer Kindertagesstätte haben Hörschäden und zwei sind Autisten. Die Isländer sind ein kleines Volk, das viele Extreme kennt. Nicht gespart wird hier allerdings bei der Bildung. Sie wird als eigentliches „Kapital des Landes“ verstanden und das beginnt bereits bei der Frühpädagogik. D ie nördliche Atlantikinsel Island wurde von den Wikingern entdeckt und seit dem 9. Jahrhundert von keltischen Mönchen bewohnt. Sieben Jahrhunderte unterstand sie der Herrschaft Norwegens und Dänemark, bis sie 1944 ihre Unabhängigkeit erklärte. Etwas weniger als die Hälfte der rund 300.000 Einwohner Islands leben im Einzugsgebiet der Hauptstadt Reykjavik um Südwesten des Landes. Fischfang und Tourismus sorgten bisher für einen relativ hohen Lebensstandard. Isländer kennen viele Extreme. Die Insel, von den Wikingern entdeckt und seit dem 9. Jahrhundert von keltischen Mönchen bewohnt, war 700 Jahre unter norwegischer und dänischer Herrschaft, bis es 1944 unabhängig wurde. Heute sorgen Fischfang und Tourismus für hohen Lebensstandard. Der Bildung wird hoher Stellenwert zugemessen. Trotzdem herrscht im Land Lehrermangel, zumal die wieder erstarkte Wirtschaft mit besser bezahlten Jobs lockt. was so viel wie „Sonnenstadt“ heißt. Was diese Institution zu einem isländischen Vorzeigeprojekt macht, ist die Tatsache, dass der Inklusionsgedanke hier konsequent umgesetzt wird. „Es geht um die gemeinsame Findung und Bildungszielbestimmung, bei Inklusionsgedanke Der Bildung wird auf der Insel ein hoher Stellenwert zugemessen, und zwar nicht nur im Bereich der Grundund weiterführenden Schule, sondern bereits bei der Frühpädagogik. Unweit der „Perle“, eines vielbesuchten Aussichtspunktes mit weithin leuchtender Glaskuppel, befindet sich die städtische Kindertagesstätte „Sölborg“, Nr. 279, Jänner 2016 der Betreuer und Eltern gemeinsame, individuelle Lehrpläne entwickeln“, erklärt die Leiterin Jonina Konradsdottir und weist auf den Betreuungsschlüssel für die 74 Kinder im Alter von zwei bis fünf, gegebenenfalls auch sechs Jahren hin: Je eine Fachkraft betreut jede der vier Altersgruppen in der gestaffelten Größe von vier, sechs, acht und zehn Kindern. Dazu kommt noch die Betreuung der sieben gehörgeschädigten und der zwei autistischen Kinder. Zum dreißigköpfigen Team der Kindertagesstätte gehören neben Vorschul- und Gymnastiklehrerinnen auch Heilpädagoginnen, Physiotherapeutinnen, zwei Köchinnen sowie die freigestellte Leiterin und ihre Stellvertreterin. „Ich sehe diesen relativ hohen Personalaufwand als selbstverständlich an. Darüber hinaus lege ich auch großen Wert auf qualifiziertes Personal mit hoher Reputation“, erklärt Jonina Konradsdottir und betont, dass es auffallend sei, dass ihr Team nur aus Frauen bestehe. 17 Hinter dem Horizont www.schule-egger.at Kommentar Lehrberufs-Konkurrenz Waldorf-Schulen Das öffentliche Schulsystem beginnt mit der Grunnskoli (Grundschule), die verpflichtend vom sechsten bis zum 16. Lebensjahr ist. Nach der siebenjährigen Grund- und der dreijährigen Sekundarstufe erlangen die Schüler die mittlere Reife. Danach verzweigen sich die Ausbildungsmöglichkeiten: Die höhere Schule – unserem Gymnasium vergleichbar – heißt Framhaldsskoli, die Fach- oder Berufsoberschule Fjölbrautaskoli. Beide werden mit etwa zwanzig Jahren abgeschlossen. In Island kann man auch an vier öffentlichen und drei privaten Hochschulen studieren. Der Beginn der WaldorfPädagogik in Island geht auf die 1930er-Jahre zurück, als Sesselja Sigmundsdottir im Jahr 1930 ein Heim für elternlose Kinder gründete und 1986 in Sölheimar die erste Waldorf-Schule errichtet wurde und 1994 eine weitere etwas außerhalb Reykjaviks. Seit dem Jahr 1995 genießen Waldorf-Schulen dieselben Rechte wie ande- re Privatschulen in Island. Fünfzig Prozent der Kosten werden von den Gemeinden finanziert. Inzwischen gibt es auch Waldorf-Kindergärten, die schnell wachsen. „Die herrschende Meinung zur Waldorf-Pädagogik in Island ist, dass künstlerische Fächer und Handwerk in den oberen Klassen zu viel Raum einnehmen. Der intellektuelle, theoretische Unterricht sollte stärker betont werden“, meint ein Grundschullehrer. Im Vergleich zu anderen Ländern sei die Schülerzahl an isländischen Schulen sehr überschaubar und in etwa der Hälfte aller isländischen Grundschulen würden mehrere Jahrgangsstufen von ein und demselben Lehrer unterrichtet. „Von insgesamt 200 Grundschulen hat fast die Hälfte weniger als 100 Schülerinnen und Schüler. So wundert es nicht, dass auch die Waldorf-Schulen eine geringe Schülerzahl haben“, meint er abschließend. Lehrermangel Der Gemeinde Reykjanesbaer im Südwesten Islands mangelt es derzeit an Lehrern. „Wir benötigen gerade etwa so viele Lehrer, wie dieses Jahr ihre Lehrerausbildung an der Universität von Island abschließen“, sagt Gylfi Jon Gylfason, der örtliche Bildungsdirektor. Immerhin haben 30 bis 35 Studenten dieses Jahr ihre Lehrerausbildung an der Universität von Island abgeschlossen, wobei die Zahl der Abgänger der Universität von Akureyri noch aussteht. Trotzdem gab es nicht genügend Kandidaten, um mit der Stellenbesetzung in diesem Herbst klarzukommen. Aber auch die Lage in anderen Landesteilen sei ähnlich schwierig, betont Gylfason. Die Gründe liegen für ihn auf der Hand. Einerseits wurde die Lehrerausbildung erweitert, was längere Studienzeit bedeute, andererseits scheine es der isländischen Wirtschaft wieder besser zu gehen, sodass es dort wieder mehr höher dotierte Jobs gebe. Gylfason glaubt, dass für den Lehrberuf wieder mehr geworben werden Thomas Aititsch müsse. Nr. 279, Jänner 2016 Bildung scheint den Isländern tatsächlich noch etwas wert zu sein, wenn man an den relativ hohen Personalaufwand bereits in diversen Kindertagesstätten berücksichtigt. Vielleicht ist er auch deshalb notwendig, weil die Eltern – fast immer gemeinsam berufstätig – ihre Kinder bestmöglich gefördert wissen wollen. Daher legen Isländer auch großen Wert auf hohe Kompetenz ihrer Bildungsvermittler. Wer in der Diskussion um die Reduzierung der Waldorf-Pädagogik zugunsten des intellektuelltheoretischen Unterrichtes in höheren Schulstufen Recht hat, ist schwer zu entscheiden. Verfechter des WaldorfGedankens sehen im Zurückstellen von Kunst und Handwerk zugunsten der Naturwissenschaften eine Rückentwicklung des kreativen Denkens, der Emotionalität und des Körperbewusstseins. Möglicherweise hat die wieder erstarkende Wirtschaft ihre Hände im Spiel. Sie wird ja auch immer mehr zur Konkurrenz für den Lehrberuf und wird von etlichen Bildungsverantwortlichen auch als Grund für den Lehrermangel angesehen – wegen besser bezahlter Jobangebote. Thomas Aitisch Buchklub www.schule-egger.at 18 Nie ohne Helden von heute? Gitarre Welcher Autor hat auf seinen zahlreichen Lesereisen nicht nur seine Bücher und seinen Humor mit, sondern auch die Gitarre? Erraten! Es kann sich dabei nur um Georg Bydlinski handeln. Vor kurzem kamen die Kinder der Volksschule Hönigsberg gemeinsam mit einer Gruppe des Kindergartens „Sternschnuppe“ in den Genuss einer seiner Lesungen. Die schwungvolle, mitreißende Stunde war geprägt von einem launigen Vortrag mit eigenen Texten, einer Gedichtlotterie und Reimspielen. Georg Bydlinski gab abwechselnd Gedichte und Erzählungen aus seinen Kinderbüchern und Gesangseinlagen, die er mit seiner Gitarre begleitete und bei denen die Kinder zum Mitsingen aufgefordert wurden, zum Besten. Schulleiter Dipl. Päd. Kurt Riedler, der jahrelang auch Buchklubreferent seiner Schule war, legt mit seinem Team großen Wert auf das Lesen im Unterricht. Es gibt LesepatInnen und auch schon einen regen Kontakt zum Kindergarten unter der Leitung von Ulrike Berghaus und eine gut funktionierende Kooperation mit der Stadtbücherei Mürzzuschlag. Bydlinski verfasste rund 80 Bücher und erhielt dafür viele Preise, unter anderen den Österreichischen Staatspreis für Kinderliteratur (2001), den Österreichischen Kinder- und Jugendpreis (2005) und den Friedrich-Bödecker-Preis (2012). Als Fußballer macht er immer wieder seinen Lieblingssport zum Thema seiner Bücher. So entstanden unter anderem „Das Gnu im linken Fußballschuh“ und „Supertor! Wir bleiben am Ball“, eine lustige und spannende Geschichte über Sport und Gemeinschaft. Sein jüngstes Werk, „Adalbär & Katzarina“, wendet sich in erster Linie an die Abc–Schützen. Alles in allem war es eine gelungene Veranstaltung, welche die Freude der Kinder am Lesen, Reimen, Singen, Klatschen und Spielen geweckt hat und ihnen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Mag. Waltraud Calvi-Hatz Buchklubreferentin der Bildungsregion Obersteiermark Ost Von Herkules über Batman bis zu Chuck Norris: Der aktuelle BuchklubCROSSOVERBand „Super!“ spannt den Bogen von klassischen Heldenmythen zu Superhelden der Gegenwart. Sie sind übermenschlich und unbezwingbar: Superhelden wie Odysseus und Herkules, Lara Croft und Spiderman haben eine ganz besondere, fast schon magische, Anziehungskraft – vor allem auf junge LeserInnen. Warum das so ist und wie sich Helden im Lauf der historischen Entwicklung verändert haben, wird im aktuellen Buchklub-CROSSOVER „Super!“ ausführlich behandelt. Der CROSSOVER-Band 10 spannt einen literarischen Bogen von den griechischen Heldenmythen bis zu zeitgenössischen Superhelden und bietet kompakt aufbereitete Sachbeiträge, Lyrik, Comics und Cartoons. Im Mittelpunkt stehen Heldenmotive und -mythen, Klischeebilder und erklärende Konzepte sowie Medien wie Film, Theater oder OnlineSpiele, in denen Superhelden auf unterschiedliche Art präsentiert werden. Thematisch passend wer- Nr. 279, Jänner 2016 den zum CROSSOVER-Band „Super!“ Arbeitsblätter und kreative Unterrichtsimpulse im „LESEPROFI-Schülerheft“ angeboten, die sich ideal für den differenzierenden und vertiefenden Leseunterricht eignen. Beim begleitenden Workshop „Superheld Odysseus“ kommen TheaterexpertInnen an Ihre Schule, um gemeinsam mit den SchülerInnen Episoden aus der Odyssee als Lesetheater zu erarbeiten. Weitere Informationen zu diesem und weiteren CROSSOVER-Bänden sowie Details zu den Bestellmodalitäten finden Sie unter www.buchklub.at/crossover. Super! Helden von Odysseus bis Lara Croft Buchklub-CROSSOVER Band 10 112 Seiten, broschiert, ab der 7. Schulstufe. 7,50 Euro 19 Buchtipp Kunterbuntes Tier-Abc Vom beliebten und humorvollen Kinderbuchautor Georg Bydlinski stammt dieses fröhliche, kunterbunte Tier-Abc mit 26 lustigen Abenteuern und fantasievollen Geschichten. Wovon träumen das Nashorn und der Uhu? Was würde ein Chamäleon sagen, wenn es sprechen könnte? Welche Abenteuer erleben Mammut und Maus gemeinsam? Der Autor beantwortet alle diese Fragen in lustigen und sprachverspielten Versen und Gedichten, die so das Alphabet den jungen LeserInnen näher bringen. Jeder Buchstabe hat seine eigene Geschichte. Der Illustratorin Katharina Sieg ist es hervorragend gelungen, das Buch mit prächtigen, detaillierten Zeichnungen zu untermalen. Das Buch eignet sich aufgrund seines festen Einbandes und der großen, leicht lesbaren Schrift ganz besonders als Lektüre für Volksschulkinder der ersten und zweiten Schulstufe. Buch / Theater www.schule-egger.at Oktoberfest 1929. Oktoberfest München. Karoline (Sarah Sophia Meyer) will sich unterhalten, ihrem Partner Kasimir (Nico Link) jedoch, der als Chauffeur entlassen wurde, ist nicht so recht danach zumute. Es kommt zum Streit. Karoline amüsiert sich erst mit der Zufallsbekanntschaft Schürzinger (Pascal Goffin), einem Zuschneider, um sich dann einem finanziell potenteren Herren, dem Kommerzienrat Rauch (Clemens Maria Riegler), zuzuwenden. Der ist gemeinsam mit Landgerichtdirektor Speer (Franz Xaver Zach) auf der Suche nach erotischen Abenteuern. Rauch ist Schürzingers Vorgesetzter, steht somit sozial höher und könnte ihr noch mehr Vorteile verschaffen. Indes wendet sich Kasimir seinem alten Bekannten, dem Kleinkriminellen Merkl Franz (Jan Brunhoeber) und dessen Erna (Henriette Blumenau) zu. Immer wieder treffen Kasimir und Karoline aufeinander; es scheint, sie fänden gleich wieder zueinander, doch jedesmal arten die Gespräche in Streit aus. Horváth, kritischer Geist und scharfer Beobachter seiner Zeit, bildet die Atmosphäre detailgenau ab. Vor dem Hintergrund der schlechten wirtschaftlichen Lage treffen sich Menschen unterschiedlicher Herkunft bei nasskaltem Wetter, um dem All- tag zu entfliehen. Für seine Aufführungen gibt es genaue Regieanweisungen – so auch für diese. Unter anderem habe das Bühnenbild, so Horváth, möglichst einfach, aber in schönen Farben, zu sein. Während der Dialoge sei den anderen stummes Spiel untersagt. Regisseur Dominic Friedel stellt Menschen der Gegenwart auf die Bühne (Peter Schickart), die karg gestaltet, eine nach hinten ansteigende grüne Kunststoffwiese ist. Tätigkeiten, wie Reiten oder Saufen, werden pantomimisch dargestellt. Thomas Trummer, der das Lichtdesign kreierte, säumt den Rand der Bühne mit unzähligen Lichtern – man befindet sich auf einem Rummelplatz. Christof Ressi, der für die musikalische Gestaltung verantwortlich ist, baut modernere Musikstücke ein. Eine Glanzleistung bietet Franz Xaver Zach, als er – erst schüchtern, dann mutig geworden – „Dann geh ich ins Maxim“ anstimmt. Alexander Loretto Kasimir und Karoline von Ödön von Horváth Schauspielhaus Graz. *** ab 16 Mag. Waltraud Calvi-Hatz Buchtipp Theater in der Schule Theater in der Schule stellt ein erfolgreiches Unterrichtskonzept dar. Kognitive wie auch emotionale sowie handelnde Lernaspekte prägen den Theaterunterricht, dies ermöglicht die ganzheitliche Bildung der Lernenden. SchülerInnen erwerben durch Theater in der Schule eine Vielzahl an Lebenskompetenzen wie Selbstsicherheit, Sprachkompetenz, Teamfähigkeit sowie soziale Interaktionsfähigkeit und interkulturelle Kompetenz. Der Kompetenz-Katalog wurde im Rahmen der Bundesarbeitsgemeinschaft Theater in der Schule (BAG-TIS) von einer AutorInnengruppe unter der Leitung von Eva Scheibelhofer-Schroll entwickelt. Zunächst zeigen Zitate bekannter Theater-/DramapädagogInnen die Bedeutung von Theater in der Schule auf. Danach wird der Blick auf jene Kompetenzen gerichtet, die mittels szenischer Arbeitsformen vermittelt und trainiert werden wie u. a. Selbst-, individuelle sozial-emotionale, kommunikative, Lese- und Sprachkompetenz etc. Die Bereiche sind in Primarstufe, Sekundarstufe I und II gegliedert dargestellt. Der Katalog unterstützt alle PädagogInnen, die den Unterricht durch Einsatz theatraler Mittel bereichern möchten. Alexander Loretto Theater in der Schule Kompetenz:Katalog SchülerInnen:Kompetenzen Georg Bydlinski Adalbär & Katzarina Medieninhaber. Verleger, Hg. Bundeszentrale für schulische Kulturarbeit ZSK 6/2015 https://www.bmbf.gv.at/schulen/schubf/ se/SchuelerInnenkompetenzen_Theater_in_der_Schule.pdf?4yt1d3 Residenzverlag St. Pölten – Salzburg – Wien 2015, 45 Seiten, ISBN 978 3 7017 2143 6 Nr. 279, Jänner 2016 Neue Mittelschule 20 www.schule-egger.at Ein Energieprojekt der NMS Friedberg Im Oktober 2015 beschäftigten sich die 29 SchülerInnen der 2. Klassen der NMS Friedberg in vier Projekttagen mit dem Thema Energie. Organisiert und durchgeführt wurde es vom Verein „Schule macht Energie“ (Schme) von Willi Höfler, Thomas Unterwieser, Wolfgang Glatzl und Josef Prenner. Im Stationenbetrieb wurden folgende Schwerpunkte vorgestellt, wobei die SchülerInnen selbstständig Untersuchungen und Experimente durchführen konnten: Strom-Messtand, E-Mobilität (PV-Modul, Lichtkörpervergleich), Ökologisch dämmen und bauen, Elek trosmog und Elektrobiologie (Schüler messen und bewerten die elektromagnetische Strahlung von verschieden Geräten, auch Smartphones), Luftqualität (mit Hilfe von CO2-Messgeräten wird die Luftqualität der Klassenräume untersucht und Lüftungsstrategien werden entwickelt). Die SchülerInnen erhielten nach dem ersten Workshop Fragebögen zum Ausfüllen. Die Ergebnisse wurden ausgewertet, diskutiert und durch die Gestaltung von Plakaten aufbereitet. Am dritten Tag wurden in Form eines Wandertages die zu dem Fest für Ritter von Kalchberg Johann Nepomuk Ritter von Kalchberg wurde auf Schloss Pichl in Mitterdorf im Mürztal geboren, war Zeitgenosse von Erzherzog Johann und bekannt für sein politisches und literarisches Wirken. Im Laufe der Zeit war er jedoch in Vergessenheit geraten. Damit Kalchberg – ein „Urmitterdorfer“ – nicht ganz in Vergessenheit gerät, haben sich alle Schülerinnen und Schüler der NMS Mitterdorf im Mürztal im vorigen Schuljahr in irgendeiner Weise mit Kalchberg und dessen Zeit auseinandergesetzt und somit ihren Beitrag zur Gedenkveranstaltung, die am 15. März 2015 in Schloss Pichl in St Barbara/Mitterdorf stattgefunden hat, geleistet. Mit der Performance „Kalchberg – ein Ritter aus St. Barbara“ – ein „Gesamtkunstwerk aus Sprache mit Gesang“ – wurde Kalchberg zum Leben erweckt und auf Plakaten wurde sein Leben und Wirken dargestellt. Bildnerische Arbeiten in vielen verschiedenen Techniken – Collagen, Drucke und Mischtechniken – zeigten in beeindruckender Weise, wie die SchülerInnen sich mit der Person Kalchberg und dem Schloss Pichl auseinandergesetzt hatten und mit der Herstellung von Kartoffeln aus Ton sollte auf die Einführung des Kartoffelanbaus in der Steiermark hingewiesen werden. Darüber hinaus verfassten sie originelle Texte, z. B. mit dem Thema „Kalchberg lebt – Er ist mitten unter uns in St. Barbara und ist verwundert darüber, inwiefern sich das Leben in 250 Jahren verändert hat“. Es entstanden aber auch Akrostichons und Tagebucheintragungen. Performance und Schülertexte – Leitung: Kunigunde Gutschlhofer Bildnerische Arbeiten und Kartoffelprojekt – Leitung: Ingrid Hofbauer und Kunigunde Gutschlhofer Plakatgestaltung und Portfolios – Leitung: Margarete Krappinger Einen würdigen Abschluss fand dieses Jahresprojekt in diesem Schuljahr am 6. November 2015 mit der Buchpräsentation im Schloss Pichl in St. Barbara/ Mitterdorf. Alle Beiträge unserer SchülerInnen und Fotos der künstlerischen Arbeiten sind im Buch „Ein Fest für Ritter von Kalchberg“ – eine Projektdokumentation von Mag. Dr. Rudolf Gstättner verewigt“, und alle, die in irgendeiner Weise zum Gelingen dieses Projektes beigetragen haben, haben ein Buch zur Erinnerung geschenkt bekommen. Auf dieses Projekt können wir stolz sein. Kunigunde Gutschlhofer Nr. 279, Jänner 2016 Thema passenden Stationen in Friedberg und Pinggau erkundet (PV-Anlage, Solaranlage des Schwimmbades, Elektrotankstelle, Trafostation, Handymasten, Biomasse-Fernwärme und das Naturhaus Wechselland in Pinggau). Am vierten Tag besuchten die Kinder das Donaukraftwerk Freudenau. In einer 90-minütigen Führung erhielten sie einen Einblick in die Funktionsweise von Turbinen und Generatoren, Schleusen und in den Bau des Kraftwerks sowie von der Bedeutung der Wasserkraft für die Energieversorgung Österreichs. Wir bedanken uns bei den vier Herren des Vereins „Schme“ für die engagierte und toll gelungene Durchführung des Projekts „Energie in der NMS Friedberg“. Aus Alt mach Neu Schülerinnen und Schüler der 2ab-Klassen der NMS Mureck starteten mit Ihren Klassenvorständen –Brigitte Fleischhacker und Friederike Trummer – ein tolles Projekt. Sie kreierten aus alten Mineralwasserkisten neue Sitzkisten, die nach dem Künstler Piet Mondrian bearbeitet und auch mit einem bequemen Sitzkissen ausgestattet wurden. Die jungen Künstlerinnen und Künstler machten sich mit der Technik und Malweise von Piet Mondrian vertraut, fertigten Pläne an, die sie anschließend auf die Kisten übertragen haben. Im Werkunterricht wurden Sitzpolster – mit Hilfe von Astrid Ortner – eigenhändig zugeschnitten, genäht und für die Sitzkisten passend fertig gestellt. In einer tollen Präsentation, mit Texten, einem Porträt des Künstlers, Musik und Bewegung, einer Power-Point-Präsentation über den Herstellungsvorgang wurden die fertigen Sitzkisten den Eltern, der Direktion und dem Team der NMS Mureck vorgestellt. Gratulation an alle Schülerinnen und Schüler zu ihren kreativen Arbeiten und ein herzliches Danke an alle Beteiligten, denn ohne Teamarbeit hätten wir dieses Projekt nicht verwirklichen können. Dipl. Päd. Brigitte Fleischhacker, Dipl. Päd. Friederike Trummer Neue Mittelschule 21 www.schule-egger.at Die stillste Zeit … „Bloß keinen Zank und keinen Streit!“ / Das heißt auf englisch ganz einfach PEACE und auf französisch PAIX / und auf russisch MIR und auf hebräisch SHALOM / und auf deutsch FRIEDE. oder: „Du, komm, lass uns zusammen spielen, / zusammen sprechen, / zusammen singen, / zusammen essen, / zusammen trinken / und zusammen leben, / damit wir leben.“ „Friede“ von Josef Reding Wien erkunden Schüler der NMS Liezen testeten als eine der ersten Schulen mit Hilfe einer App, Wien kennen zu lernen. Die Wiener Cityrally ist eine perfekt aufbereitete App mit: wertvollen historischen Inhalten, interessanten Informationen über Wien, allgemeinbildenden Fragen, Benutzen der öffentlichen Verkehrsmittel (UBahn). Jede Gruppe (rund vier bis sechs Schüler je Gruppe) bekam einen Startlink. Dort befand sich die erste Frage mit dem Startpunkt für die Gruppe. Und dann fuhren die Schüler mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu diesem Startpunkt. Von dort weg ging es selbstständig in den Gruppen wie bei einer Schnitzeljagd quer durch die Innenstadt Wiens. Bei den einzelnen Stationen (Sehenswürdigkeiten) galt es, entsprechende Fragen zu beantworten. Die Schüler luden während der Rally gemeinsame Fotos (Selfies) bei den verschiedenen Stationen in der App hoch. Somit konnte die Route jederzeit durch den Lehrer kontrolliert werden. Nach ca. drei Stunden war wieder Treffpunkt beim Stephansdom. Nach Meinung der Schüler und Lehrer war dies ein gelungener Vormittag. Selbständigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Teamgeist, eigenständiges Handeln und Wissensvermittlung wurden auf modernste Weise erreicht. Informationen und App sind unter: www.cityrallye.at zu finden. Inklusion durch Kooperation – genau das gelang uns am 30. Oktober 2015 in einem gemeinsamen Projekt der beiden 4. Klassen der NMS Kindberg mit der Lebenshilfe Kindberg. Bei lustigen und spannenden Bewerben in der Tennishalle Kindberg meisterten Jugendliche und TeilnehmerInnen der Lebenshilfe zusammen sportliche Herausforderungen. Die übrigen SchülerInnen bereiteten in der neuen Schulküche eine „Gesunde Jause“ zu. Unterstützt durch den Gesundheitsfonds Steiermark (Xund und Du), durch die Mithilfe des Tennisvereins Kindberg sowie des Vereins zur Förderung der Inklusion durch kulturelle und sportliche Aktivitäten (IKS) aus Graz und durch die aktive Mitarbeit aller Beteiligten war dieses Projekt denn auch ein voller Erfolg. Um etliche Erfahrungen reicher ließen wir den gelungenen Tag mit einer gesunden Jause ausklingen. Eine Woche später durfte die NMS Kindberg dieses Projekt bei der Jugendgesundheitskonferenz in Mürzzuschlag vielen Besuchern präsentieren. Tennis inklusive Im Rahmen eines Weihnachtsprojektes, der 2. Klassen der NMS Leoben-Stadt haben sich die SchülerInnen, in den Tagen vor Weihnachten, gemeinsam mit ihren LehrerInnen unter der Leitung von HL Olivia Schmolmüller, mit dem Thema „Weihnachten – Zeit der Stille und des Friedens“ sowie „Frieden auf der Welt“ beschäftigt. Sie haben darüber gelesen, Schlagzeilen ausgetauscht, sich intensiv Gedanken gemacht, wie sie den Frieden in ihrer Gemeinschaft sichern können. Dabei sind sie zur Erkenntnis gekommen, dass jeder Einzelne dazu beitragen kann und sollte! Als Zeichen, dass sie an alle Menschen denken, die in Krieg und Armut leben müssen, und als Zeichen, dass sie ein Stück Frieden in die Welt tragen wol- len, haben die SchülerInnen Laternen gebastelt und entzündeten ein Licht. Die ganze Schulstufe trug das Licht am Freitag, dem 23. Dezember 2015 durch die Innenstadt von Leoben. Mit einem kurzen Stopp auf dem Hauptplatz kam die Friedensfeier zu ihrem Höhepunkt und wurde dort mit dem Lied „Bitte hör nicht auf zu träumen“ (Original: Xavier Naidoo) musikalisch, von den 2. Klassen der NMS Leoben-Stadt, belebt. Kreative Verbindung Im Herbst 2014 trat Ing. Herbert Scherübel, Leiter des Trofaiacher Installationsunternehmens Scherübels Söhne GmbH, an die NMS Peter Rosegger mit der Bitte heran, die Abtrennung zwischen dem Betriebsgelände der Firma und dem Parkplatz gegenüber dem Kindergarten in der Rebenburggasse optisch zu gestalten. Schnell entstand assoziativ die Idee von einem verbindenden Röhrensystem als Ausgangsmotiv. Alle SchülerInnen der 3. Klasse und der beiden 4. Klassen konnten ergänzende Bildmotive und farbige Gestaltungsvorschläge einbringen. Die Firma Scherübel lieferte die grundierten Metallplatten und im Frühling fand im Rahmen von Projekttagen die Ausfertigung der Malereien statt. Eine Gruppe Nr. 279, Jänner 2016 von SchülerInnen der 4. Klassen arbeitete mit großer Sorgfalt und Ernsthaftigkeit an der Gestaltung der Platten. Die Aussicht darauf, das Ergebnis auch noch jahrelang mitten in der Stadt einmal hängen zu sehen, sorgte für Vorfreude. Im Juli war es dann soweit – die Begrenzungswand zwischen Parkplatz und Firmengelände wurde von der Fa. Scherübel an ihrem Bestimmungsort montiert. Röhren stellen die Verbindung zwischen der Energie und den Abnehmern her und stehen ganz allgemein für Verbindendes. Und so soll die Begrenzung eines Raumes kein Abgrenzungszaun sein, sondern eine Bild gewordene Botschaft: Niemand steht für sich allein. Wir sind davon abhängig, miteinander verbunden zu sein. Volksschule www.schule-egger.at 22 Gelebte SQA Lesen und Förderung der Lesekompetenzen haben an der VS Vorau einen sehr hohen Stellenwert. Leseprojekte finden deshalb in allen Klassen während des ganzen Schuljahres statt. Auch ein Teil des Entwicklungsplanes der Schule ist im Bereich Lesen angesetzt: Unser Thema lautet: „Steigerung und Festigung der Lesefertigkeit als Basis zum sinnerfassenden Lesen“. In unserer Schule gibt folgende Leseprojekte: Morgenlesen, Lesefrühstück; Buch in der Tischlade; wöchentliche Lesepläne in fast allen Klassen; Gestaltung von Lesebegleitheften; Klassenübergreifendes Partnerlesen: Lesebuddies 4. mit/und 1. Klassen; Autorenlesungen; Lesemonat April und LeseFREItag; Lesenacht in der Schule; Lesekarteien zum individuellen und differenzierten Lesen; Mathematische Sprache erlesen: Kapitänsaufgaben; Nutzen vieler Angebote: Kleine Kinderzeitung, Lesehefte des Buchklubs, Themenpakte der Grazer Stadtbibliothek; Lesen mit und für die Kinder im Kindergarten Vorau (Transition); Zusammenarbeit Schule – Bücherei: Jede Klasse besucht mindestens einmal pro Monat die öffentliche Bücherei des Stiftes Vorau; Lesen mit dem Geschichtendrachen: Eltern/Großeltern lesen in der Schule; Lesen in Bewegung; Lesekonferenzen; Lesen von Sachtexten mit handlungsorientierter Ausführung; Projekt „Mein Buch – dein Buch“; Kreatives Lesen; Zusätzliches Lesefutter; Lesen und Vorlesen im Seniorenheim. Lebensraum Klasse und Schule: Wir haben in unserem Schulhaus eine Leseinsel und eine Lesewiese (zwei eigene Räume), die von den SchülerInnen besucht werden können. Hier gibt es verschiedene Sitzgelegenheiten vom Relax-Sessel über die Matratze bis zum Zelt, wo in verschiedenen Sozialformen gelesen und mit Büchern gearbeitet wird und sich Kinder zu diesem Zweck auch zurückziehen können. Auch gibt es im Gang vor den Klassen die Möglichkeit entweder bewegt zu lesen oder in den diversen Sitzgelegenheiten zu lesen. Lernen und Lehren: Da sich die genannten Projekte durch das gesamte Schuljahr ziehen und ständig angewendet werden, handelt es sich also nicht um Eintagsprojekte, sondern Lesen in den genannten Formen ist bei uns „Alltag“. Es wird also auf Eigenverantwortlichkeit der SchülerInnen wert gelegt. Oftmals können sie sich die Lernform, die Lernumgebung, den Lehrstoff und die Sozialform selbst aussuchen. Die Kinder haben auch die Möglichkeit mit so genannten Racern durch die Gegend zu flitzen und dabei zu lernen. Auch haben wir interaktive White Boards, mit denen das Lernen gleich viel mehr Spaß macht. Für besondere Recherchen arbeiten die Schülerinnen auch mit Tablets und Internet. Transition: Das ganze Jahr über gab es Lesetage mit den Kindergartenkindern. Mit einem Begrüßungstanz und einer kurzen Kennenlernrunde wurde jeder Lesetag gestartet. Die SchülerInnen lasen den Kindern die vorbereiteten Texte vor. Kleine Bastelarbeiten zur Aufarbeitung der vorgelesenen Texte und die gemeinsame Jause schlossen die Leseeinheit ab. So konnten Kindergartenkinder Bewegungsförderung: Als zweites Thema unserer Schulentwicklung wollen wir die Beweglichkeit unserer Schulkinder verbessern, da zunehmende motorische Defizite in den letzten Jahren immer wieder verstärkt auftraten. Einerseits geht es da um motorische Grundfertigkeiten und andererseits um Spaß an der Bewegung. Aus diesem Grund wurde zuerst ein Ist-Stand durch einen Sportwissenschaftler erhoben und ausgewertet, daraus wurden Übungen entwickelt, die täglich in den Unterricht einfließen. Darüber hinaus wurde eine Dance Academy engagiert, die in allen Klassen einmal wöchentlich eine Stunde Bewegung und Tanz mit den Kindern aufbauend einstudierte. Der AtelierUnterricht Beginnend mit dem Schuljahr 2015/16 führte das Team der Marianne-Graf-Volksschule in Fernitz eine besondere Art des Unterrichts ein – den Atelierunterricht. Die Vorteile dieser Unterrichtsform sind die verstärkte Individualisierung sowie die Möglichkeit der SchülerInnen, ihre Interessen und Begabungen in einem entsprechenden Atelier zu vertiefen. Die Kinder arbeiten in altersheterogenen, aber interessenhomogenen Lerngruppen (Ateliers). Dadurch wird ein stark differenziertes Angebot ermöglicht. Der Atelierunterricht findet jeden Freitag in den ersten beiden Schulstunden statt. In den Ateliers, welche auf den multiplen Intelligenzen nach Howard Gardner basieren, werden zu einem Hauptthema passend (z. B. „Europa – gemeinsam sind wir stark“) acht unterschiedliche Ateliers angeboten. Am Montag vor dem ersten Turnus können die SchülerInnen aus den angebotenen Ateliers Nr. 279, Jänner 2016 sechs auswählen, welche sie an den kommenden sechs Freitagen besuchen. Die intrinsische Motivation der SchülerInnen ist sehr hoch. Dies ist in den Ateliers sichtbar und spürbar. Nach den sechs Wochen beginnt ein neuer Turnus zu einem neuen Hauptthema. Die Resonanz der SchülerInnen ist durchwegs positiv. „Mir gefällt der Atelierunterricht sehr gut, weil man immer etwas Neues macht!“ – Schüler der 4. Klasse. „Der Atelierunterricht ist cool. Man lernt viele verschiedene Sachen!“ – Schülerin der 2. Klasse. Die Auflösung der Klassenverbände und die interessenhomogenen Gruppen ermöglichen eine intensive Arbeit zu einem bestimmten Themengebiet. Darüber hinaus werden Vorurteile gegenüber anderen SchülerInnen abgebaut und das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Schule gestärkt. Dies wirkt sich sehr positiv auf das Schulklima und somit auf den Schulalltag aus. 23 Volksschule www.schule-egger.at Blühende Straßen ve Planung des Projektes lag in den Händen der Freizeitpädagogin Brigitte Schreibmayer. Viele fleißige Hände unterstützten sie dabei. Viele fleißige Hände unterstützten sie dabei. Die Kinder schlüpften in die KünstlerInnenrolle und gaben eine Woche lang ihr Bestes. Diese Malaktion bewirkte bei den Kindern sehr vieles im sozialen Denken – nur gemeinsam können wir große Flächen schön und mit Freude bemalen. Unsere SchülerInnen sind stolz auf „ihre“ Straße und achten sehr, dass die Eltern nicht mehr mit Die VS Dr. Jonas Kapfenberg nimmt immer wieder an Projekten mit großer Nachhaltigkeit teil. Im Zuge dessen griff die Schule bereits im Schuljahr 2012/13 das Mobilitätsprojekt des „Klimabündnis Steiermark“ auf. Ziel des Projektes war es, die CO2 Belastung mittels Fahrgemeinschaften („Pedi-Bus“) durch Eltern und Benützung öffentlicher Verkehrsmittel durch SchülerInnen zu reduzieren. Als Projektabschluss nahm die VS Dr. Jonas Kapfenberg im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche beim Wettbewerb „Blühende Straßen 2015“ teil und belegte dabei den zweiten Platz österreichweit. Dieses Projekt initiierte die „Klima- und Energiemodellregion Innovationszentrum Unteres Mürztal“ gemeinsam mit den Stadtwerken Kapfenberg und dem Klimafonds Steiermark. 250 Kinder der VS Dr. Jonas und des benachbarten Kindergartens Walfersam brachten durch ihren kreativen Einsatz 500 Quadratmeter grauer Straße zum Blühen. Bunt und kreativ wurde die Straßenzufahrt zur Schule gestaltet. Die kreati- den Autos bis zum Schultor fahren! In der Nachbarschaft befinden sich zwei Pensionistenheime – auch dort hat die blühende Straße etwas bewirkt. Die älteren Menschen machen gerne einen kleinen Umweg, um über die blühende Straße gehen zu können. Eine ältere Dame erzählte: „Ich spaziere jeden Tag diese Straße entlang. Doch ich gehe nur dort, wo der Bach am schmalsten ist, denn ich kann nicht schwimmen.“ Auch andere Menschen erzählen, wie schön es ist, die „blühende Straße“ zu betreten, da gehe einfach das Herz auf. So trug dieses Projekt sehr viel zur Nachhaltigkeit bei. Bilder & Text Georg Reisner, BEd, und Brigitte Schreibmayer (Erd-)Apfelernte Neben der Musik (die VS Ehrenhausen ist Meistersingerschule) ist die Natur unser zweites großes Steckenpferd. So wurden heuer bereits 50 Kilo im Schulgarten mit den Kindern angebaute und geerntete BioErdäpfel im Rahmen eines großen Erntedankfestes zu Schulbeginn gebraten und gegessen. Wir bewirtschaften aber auch im Rahmen des Sachunterrichtes eigene schuleigene Hochbeete. Unser Unterricht basiert vorrangig auf „Selber tun“. Erst was man erlebt und selbst gemacht hat, bleibt auch nachhaltig im Gedächtnis. In diesem Schuljahr wagten wir uns erstmals an das Thema Apfelsaft heran. Im Rahmen des ersten Wandertages gingen wir zum Obsthof Ledinegg in Otten- Nr. 279, Jänner 2016 berg um ca. 350 kg Äpfel selbst zu klauben. Neben Getränken und köstlichem Apfelstrudel schenkte uns Herr Ledinegg die Äpfel sogar und half uns beim Transport zur Presse. Die Etiketten wurden von den Kindern im Rahmen des Zeichenunterrichts selbst bemalt. So ist jede Etikette ein Einzelstück. Als Sponsor des Projektes tritt die Steiermärkische Sparkasse Ehrenhausen auf, die das Pressen, die Etikettierung und den Flascheneinsatz finanzierte. Der Saft ( 260 Liter!) wird in den Pausen getrunken, bei diversen Schulfesten ausgeschenkt und am Weltspartag wurde er in der Sparkasse Ehrenhausen zur Verkostung angeboten. Dieses Projekt war und ist für alle ein einmaliges Erlebnis! Franz Schantl Last, but not least www.schule-egger.at Abschlussfest der „Müllhexe“ Ein Jahr lang beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der VS Kindberg mit Mülltrennung und Rohstoffen. Unsere „Müllhexe“ Liese Esslinger brachte uns in pädagogisch wertvollen Einheiten zum Nachdenken. Aluminium, Kompostierung, Handy, „Der lange Weg der Jeans“ usw. waren nur einige Themen, die wir genauer behandelten. Anfang Juli spielte uns Liese Esslinger mit Michaela das Theaterstück der Müllhexe Rosalie. Im Anschluss präsentierten SchülerInnen der 4. Klassen in Stationen Teile des gelernten Stoffes. Es waren gelungene und gut vorbereitete Darstellungen. Besonders freuten wir uns über die Anwesenheit von Ing. Andreas Zöscher und Helmut Prade vom Mürzverband. Sie waren auch die Geldgeber für dieses Projekt. Dass wir nicht hungrig und durstig in die Sporthalle mussten, versorgte uns unser Elternverein vor dem Beginn unseres Müllfestes mit einer Jause. Es gab Kipferl, Äpfel und Saft. Danke an unseren Elternverein! Erratum! In der Schule-Ausgabe Nr. 278, Dezember 2015, wurde die Dauer der Ausstellung die „Weltenbummler. Neue Tiere und Pflanzen unter uns“ drastisch verkürzt: Im Inserat des Grazer Naturkundemuseums dauert die Ausstellung nur bis 8. Jänner 2016! Das ist leider falsch – die korrekte Laufzeit endet am 8. Jänner 2017. Man bedauert! Nr. 279, Jänner 2016 24
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