7023 Tansania Die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen verbessern Kigoma liegt im Nordwesten Tansanias und gehört zu den ärmsten Gegenden des Landes. Jugendliche leiden besonders unter den fehlenden Perspektiven und nicht wenige geraten in eine Spirale aus Drogen und Gewalt. Unsere Partnerorganisation Kividea betreibt ein Jugendzentrum und erarbeitet zusammen mit den Jugendlichen Perspektiven, damit diese aktiv an gesellschaftlichen Prozessen teilnehmen und sozial integriert werden. Die Armut in der Region Kigoma ist allgegenwärtig. Die Arbeitslosenrate ist hoch, das Bildungs- niveau tief. Kinder und Jugendliche sind von der schwierigen ökonomischen Situation besonders betroffen. Obwohl in Tansania seit 2002 ein Programm für die Bekämpfung von Kinderarbeit besteht, sind arbeitende Kinder in Kigoma eine traurige Realität. Diese Kinder verlassen die Schule häufig vorzeitig, um sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser zu halten. Dadurch laufen sie Gefahr, ausgebeutet zu werden und setzen sich Risiken aus wie einer HIV/Aids-Ansteckung oder Drogenmissbrauch. Auch Frühschwangerschaften sind eine Folge der Armut und von fehlenden Perspektiven. Arbeit statt Perspektivlosigkeit: Der 18-jährige Hussein war früher drogenabhängig. Heute ist er in der Landwirtschaft tätig und kann davon leben. Foto: Markus Bütler Ausbildung und gesellschaftliche Teilnahme Unsere Partnerorganisation Kividea arbeitet daran, die tet sind. Eine weitere Zielgruppe sind Jugendliche aus ökonomische und gesellschaftliche Situation von jungen ländlichen Regionen, die unter der Armut in ihren Dör- Menschen in der Region Kigoma zu verbessern. Um die fern leiden und dort keine Perspektiven sehen. Ressourcen der Jugendlichen besser zu nutzen, braucht es eine gute Grundausbildung und deren aktive Teil- Vielschichtiges Programm nahme in der Gesellschaft. Die Zielgruppen von Kividea sind Waisenkinder im Alter zwischen 7 und 15 Jahren Kividea organisiert regelmässig Präventionskurse für Jugend- sowie gefährdete Jugendliche zwischen 15 und 25 liche, die ihr Wissen wiederum an andere Jugendliche Jahren. Oft handelt es sich dabei um junge Mütter, die weitergeben. Dabei werden Themen wie HIV/Aids, repro- auf sich allein gestellt sind, und um Jugendliche, die in duktive Gesundheit, Verhinderung von Frühschwangerschaft einen Teufelskreis aus Drogen und Kriminalität abgedrif- oder mögliche Konsequenzen von Drogenmissbrauch angesprochen. Ausserdem fördert die Organisation tansanischen Region Kigoma einmalig. Ziel ist es, einkommensgenerierende Projekte den Jugendlichen neue Wege und Möglichkeiten aufzuzei- lichen. die Dadurch gen, sie in die gesellschaftlichen und wirtschaftli- materiellen Grundbedürfnisse sichern und entwickeln chen Prozesse einzubinden. Das gelingt aber nur, berufliche und soziale Perspektiven. Kividea bereitet sie in wenn auch die Behörden und die Gesellschaft für die Ausbildungskursen darauf vor und begleitet sie während Rechte und Anliegen der Jugendlichen sensibilisiert des werden werden und man entsprechende Strukturen schafft. psychosozial betreut, um den Verlust der Eltern zu Der bisherige Verlauf des Projekts stimmt zuversichtlich. verarbeiten und Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Es zeigt sich, dass Jugendliche ihre Potenziale und Res- Prozesses. Die jungen Jugendihre ganzen können von Leute Waisenkinder Ein von Kividea betriebenes Jugendzentrum stellt Interessierten ein kostenloses Beratungsangebot zur Ver- sourcen nutzen, wenn entsprechende Strukturen geschaffen sind und eine Grundausbildung angeboten wird. fügung sowie eine Bibliothek, Sport- und Spielmaterialien. Regelmässig finden Musik- und Theaterworkshops statt Projektbeitrag: CHF 58 500.– pro Jahr und einmal jährlich ein grosser Sportanlass. Über 300 Kinder und Jugendliche werden jährlich ins Projekt eingebunden. Durch Sensibilisierungskampagnen an Schulen und in Jugendzentren werden insgesamt über 1000 weitere Jugendliche erreicht. Unsere Partnerorganisation Kividea ist eine dynamische Jugendorganisation, die sich als eine von wenigen Organisationen für die Rechte und Interessen der Jugendlichen in der Region Kigoma stark macht. Sie erreicht auch Jugendliche fernab in den Dörfern und nutzt bestehende Strukturen der lokalen Behörden. Kividea richtet ihren Fokus auf besonders schutzbedürftige Kinder und Jugendliche, die gefährdet oder besonderen Risiken ausgesetzt sind. terre des hommes schweiz unterstützt Kividea seit 2012. Kigoma ist die Hauptstadt der gleichnamigen Region im äussersten Westen von Tansania und ist vom Neue Wege aufzeigen Rest des Landes aufgrund fehlender oder mangelhafter Strassen abgeschnitten. Die Region gehört zu den ärmsten des Landes. Die grenznahe Lage Kividea konnte in kurzer Zeit viele jugendliche Ziel- zu den Konfliktgebieten in Burundi und Kongo hat gruppen, aber auch Lehrpersonen, Erziehungsberech- Kigoma geprägt und gefordert. Die Region beher- tigte und Behörden mobilisieren und sensibilisieren. bergt seit einigen Jahren grosse Flüchtlingslager Das Angebot unserer Partnerorganisation ist in der für Flüchtlinge aus Burundi und dem Kongo. Laufenstrasse 12 Postfach 4018 Basel Telefon +41 61 338 91 38 Fax +41 61 338 91 39 [email protected] www.terredeshommesschweiz.ch Postkonto 40-260-2
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