Best_Hope_Intakt_164_Web

inTAKT
Das Info-Magazin der Stiftung Best Hope
Juni 2015 – Nr. 164
Seite 3 – Es heisst Abschied nehmen
Seite 5 – Krea-Stunden ganz persönlich
Seite 6 – Therapiekonzept in vier Modulen
Seite 11 – Eine lehrreiche, interessante Zeit
auf TAKT
aufTAKT
Editorial
in Ihrem Freundeskreis darauf aufmerksam machen. Es
ist uns ein Anliegen, die vakanten Stellen wieder mit
Fachpersonen zu besetzen, die in unser Team passen,
unsere Visionen mittragen und hinter dem Leitbild stehen können.
Thomas Ammann
Therapie- und Geschäftsleiter
Thomas Ammann
«Langjährige Mitarbeitende nehmen Abschied,
grosse Lücken entstehen und vieles ist in Bewegung.
Wir wollen die Veränderungen als Chancen sehen,
sie nutzen und im Vertrauen vorwärts gehen.»
Liebe Freunde von Best Hope
Liebe Leserin, lieber Leser
Worte für eine ruhige Minute
Das besondere am echten Schenken ist,
dass sie dem Beschenkten
das Bewusstsein seines Wertes
und seiner aussergewöhnlichen
Bedeutsamkeit gibt.
nach Hans-Joachim Eckstein
Wir freuen uns, Ihnen das neue inTAKT vorzustellen.
Lassen Sie sich mitnehmen in unseren Therapiealltag.
Teilnehmende berichten von ihren Wünschen, ihrem Ergehen in Feedback-Runden, ihrem Umgang mit neuen
Strukturen oder von Stunden im Krea-Atelier.
Lesen Sie weiter von unserem Gartenunterhalt-Team,
welches tatkräftige Unterstützung erhalten hat.
Langjährige Mitarbeitende nehmen Abschied, grosse
Lücken entstehen und vieles ist in Bewegung. Wir wollen die Veränderungen als Chancen sehen, sie nutzen
und im Vertrauen vorwärts gehen. Hierbei ist es für uns
immer wieder ein grosses Vorrecht und Geschenk, auf
ein professionelles und gut funktionierendes Team zählen zu dürfen.
Ein Freund ist ein Mensch,
vor dem man
laut denken kann
Ralph Waldo Emerson
Der beste Weg,
einen Freund zu haben
ist der,
selbst einer zu sein.
Ralph Waldo Emerson
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine sonnige, warme und wohltuende Sommerzeit, in
welcher Sie Freundschaft schenken und Freundschaften pflegen dürfen.
Ihr Best Hope Team
In diesem Zusammenhang weisen wir Sie auf unsere Stelleninserate hin. Wir sind dankbar, wenn Sie ­Menschen
imTAKT
imTAKT
Veränderung in der Geschäftsleitung
Als Geschäftsführer und später Vorsitzender der Geschäftsleitung investierte Peter Dänzer während mehr
als 15 Jahren viel Herzblut in die Arbeit von Best Hope.
Ein dienendes Herz ist aus meiner Sicht als Stiftungsratsmitglied das «Markenzeichen» von Peter Dänzer. Primär
ging es ihm um die Menschen im Best Hope, für die er
da war. Er hat die Teilnehmer in ihren Prozessen beratend und seelsorgerlich begleitet. Das Mitarbeiterteam
hat durch Peter Dänzer Ermutigung, Unterstützung und
Freundschaft am Arbeitsplatz erfahren. Über das Therapiezentrum Nieschberg hinaus waren ihm auch andere
therapeutische Einrichtungen wie der Therapieverbund
Ost (TVO) und Pilotprojekte im Ausland, wie zuletzt im
Kosovo, ein Anliegen. Mit seiner Erfahrung in der Suchttherapie konnte er immer wieder unterstützend Einfluss
nehmen und zum Gelingen der therapeutischen Arbeit
beitragen.
In der Zeit seiner Tätigkeit wurden grössere Projekte wie
die Renovation des Hauptgebäudes, der Umbau des
Nebenhauses und auch Bauprojekte in der Sonnhalde
realisiert.
Nach diesen vielen Jahren Einsatz gibt es nun Veränderung. Das Arbeitsverhältnis zwischen der Stiftung Best
Hope und Peter Dänzer wurde einvernehmlich auf den
31. März 2015 beendet. Einerseits hat sich der Stiftungsrat neu formiert und plant, das Werk neu zu positionieren und auszurichten. Andererseits empfindet Peter
Dänzer eine gewisse altersbedingte und gesundheitliche
Amtsmüdigkeit und möchte der neuen Ausrichtung und
Optimierungen innerhalb des Werkes nicht im Wege
stehen. Peter Dänzer sucht neue Aufgaben primär in
der Beratung für Werke in Prävention und Rehabilitation
im Rahmen der Drogenpolitik. Der Stiftungsrat der Stiftung Best Hope wünscht ihm dabei für seine berufliche
und persönliche Zukunft alles Gute und Gottes Segen
und dankt für all die Jahre, die er den Menschen im Best
Hope zur Verfügung stellte.
Peter Fischer
Mitglied des Stiftungsrates
«Ich habe während meiner 15-jährigen Tätig­
keit viel gelernt, mehr als ich mir jemals erträumt habe.»
Nach mehr als fünfzehn Jahren verlasse ich die
Stiftung Best Hope. Ich weiss noch, wie alles angefangen hat. Am 1. Juni 1999 fuhr ich mit dem
Auto von meinem Wohnsitz in Degersheim nach
Waldstatt in die neuen Büroräumlichkeiten. Ich
startete damals meine Arbeit als Therapieleiter
eher unsicher. Schon kurz nach meiner Anstellung kamen durch Personalabgänge neue Herausforderungen auf mich zu. Ich übernahm die
Geschäftsleitung der Stiftung, deren Vorsitz ich
bis zum Schluss hatte.
Während meiner 15-jährigen Tätigkeit in der Stiftung Best Hope habe ich viel gelernt, mehr als
ich mir jemals erträumt habe. Ich finde immer
noch, dass ich einen der aufregendsten Beruf(ung)e habe, in dem ich so viele unterschiedliche
Menschen angetroffen und kennengelernt habe,
neue Beziehungen entstanden und Freundschaften daraus gewachsen sind.
Ich danke allen Mitarbeitenden für ihre geduldige Unterstützung und ihr Engagement in dieser nicht immer einfachen Arbeit. Wir konnten
einiges an Erneuerungen im sich stetig verändernden Umfeld der Therapielandschaft bewirken. Ich bin wirklich dankbar für das ausgezeichnete Team und die Zusammenarbeit mit euch.
Ich wünsche der Stiftung Best Hope für die
Zukunft nur das Beste und viel Weisheit in der
Neuausrichtung des Werkes. Möge der Segen
unseres allmächtigen Gottes weiter auf diesem
Werk ruhen.
Alles Gute und b‘hüet Eu Gott
Peter Dänzer
inTAKT – Juni 2015
3
TAKTgefühl
TAKTgefühl
Step by Step
«In der Anfangszeit einer Therapie ist es wichtig,
geordnete Strukturen einzuüben.»
Erstes Modul (Basismodul)
dahin gelangt. Der Weg in die Therapie ist eine Sache,
die andere, eher schwierigere, ist es, den Weg und die
Kraft immer wieder zu finden, um in den Zwischenstationen nicht alles hin zu schmeissen.
Die ersten Monate in der Therapie sind sicher für jeden sehr herausfordernd. Die anderen Teilnehmer, das
Team, Haus und Institution kennen zu lernen, erfordert viel Kraft, vor allem, wenn man aus einem Umfeld
kommt, das sich oft nur um Sucht und Isolation gedreht
hat. Deshalb ist es in der Anfangszeit einer Therapie sehr
wichtig, geordnete Strukturen einzuüben. Das beginnt
mit den täglichen Ämtlis, die zuverlässig und sorgsam
ausgeführt werden müssen. Pünktlichkeit wieder zu erlernen und die persönlichen Schwächen gezielt anzugehen, das kann eine grosse Herausforderung werden.
Wichtig ist es deshalb, sich bereits am Anfang in den
therapeutischen Settings mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Zuerst muss der Teilnehmer ankommen und sich wohl fühlen dürfen. Wenn dann langsam
sämtliche Abläufe, Pflichten und Rechte eingeübt und
verstanden sind, ist man bereit für die nächsten Schritte
ins zweite Modul.
A.F.
Nachdem das erste Modul erfolgreich abgeschlossen ist
(Basismodul) und alle Voraussetzungen konstant sichtbar sind, wird man mit Unterstützung von der Bezugsperson einen Antrag zum Modulwechsel (Zielsetzung,
erreichte Ziele, Rückschläge und kleinen Fortschritte)
vor der ganzen Gruppe vortragen.
«Eines der Ziele ist, dass man lernt, mit Feedbacks
umzugehen und sie nicht als Angriff persönlicher
Art anzusehen.»
Im 2. Modul (Beziehungsmodul) hat man sehr viel
mehr Freiheiten, mehr Verantwortung gegenüber Neueintretenden und gegenüber sich selbst. Der Weg zum
2. Modul ist nach meiner Erfahrung ein weiterer Schritt,
ein paar wenige Steine mehr aus meinem Garten zu
räumen, aber es ist auch ein gewisser Druck in mir gewachsen, dass ich das Gefühl hatte, jetzt schneller zu
machen. Auch das Gefühl, Fehler, die du im 1. Modul
Step by Step
Mein Thema, das ich Ihnen gerne näher bringen will,
handelt von den verschiedenen Modulen und wie man
Nach dem Vortragen wird in der Gruppe eine Feedbackrunde gestartet und jeder/jede berichtet, wie er/sie ihn/
sie in der vergangenen Zeit erlebt hat; was auffällt, was
gut gemacht worden ist und natürlich auch, wo es Verbesserungen geben kann. Die Feedbackrunde ist dazu
da, um der Person eine Spiegelung zu geben und das
auf eine konstruktive Art, fair und ehrlich. Es geht nicht
darum, das Gegenüber fertig zu machen oder bloss zu
stellen auch nicht darum, zu verurteilen. Eines der Ziele
ist, dass man lernt, mit Feedbacks umzugehen und sie
nicht als Angriff persönlicher Art anzusehen, sondern als
Hilfe und ehrlich gemeinten Rat.
TAKTgefühl
TAKTgefühl
Krea-Stunde ganz persönlich
gemacht hast, könnten als Rückschritte gezählt oder
gewertet werden, waren oft in meinen Gedanken. Oder
die Angst, dass du zu schnell vorwärts gehst, dass du
die Zeit nicht voll ausgenutzt hast und noch mehr hättest mitnehmen oder lernen können.
Doch die Gedanken, die da sind und nicht immer gut
waren, brauchte ich, um sie loslassen oder eintauschen
zu können gegen die guten Gefühle und Erlebnisse.
Wenn ich heute zurückdenke in diese Zeit, als ich im
2. Modul war, kann ich eines sagen: Es hat all diese Zeit
gebraucht, denn lieber besteigst du einen grossen und
unbekannten Berg, vorsichtig und mit Respekt geplant,
als schnell und kopflos bestiegen. Denn bist du oben,
hast du zwei Dinge sicher: Ein wunderbares Gefühl und
eine super Aussicht.
D.T
«Am meisten bedeutet mir das Erlebnis, dass ich
eine fast vergessene Leidenschaft von mir wieder
entdeckt habe: Das Singen!»
Die Stunden im Krea sind für mich eine grosse Bereicherung. Anfangs war ich skeptisch, weil ich einmal ein
negatives Erlebnis mit einer Maltherapie gemacht hatte
und dachte, dass es in diese Richtung gehen würde. Jedoch kam alles ganz anders…
Wenn ich an die Krea-Stunden denke, kommen mir abwechslungsreiche Stunden in den Sinn: Meine Lebenslinie, welche ich aufgezeichnet habe, um aufzuzeigen,
was ich alles erlebt habe. Das Poster, welches in meinem
Zimmer hängt, wo ich all meine Stärken aufgeschrieben
habe. Die vielen Strichmännchen, welche ich aufge-
zeichnet habe, die entweder mich oder wie ich zu anderen stehe darstellen. Oder verschiedenste Bilder, die
ich ausgesucht habe, um zu beschreiben, wie ich mich
fühle. Das alles waren prägende Erlebnisse, die mich tief
im Inneren angerührt haben und mich bewegten. Keine
Krea-Stunde ist gleich und jedes Mal bin ich wieder gespannt, was mich erwartet!
Doch am meisten bedeutet mir das Erlebnis, dass ich
in den Krea-Stunden eine fast vergessene Leidenschaft
von mir wieder entdeckt habe: Das Singen. Rita Brüllhardt hat mich immer wieder ermutigt und motiviert,
an mich geglaubt und mich so viel gelehrt. Ich liebe
die Stunden, wenn wir zusammen singen. Was mir besonders in Erinnerung bleibt, ist die Krea-Stunde, als sie
mich aufforderte, mir zu überlegen, ob ich am Abend
zwei Lieder vor den anderen Teilnehmern singen möchte. Mir klopfte das Herz bis zum Hals, als sie mir dies
vorschlug. Ich war zuerst blockiert: «Nein, ich bin nicht
bereit, ich kann das nicht!», waren meine Worte. Gemeinsam suchten wir einen Weg, wie es mir wohl wäre
und was Möglichkeiten sind. Sie liess es mir frei, mich
dafür oder dagegen zu entscheiden. Schliesslich wagte
ich den Schritt zu singen, einfach so, dass mich die anderen Teilnehmer zwar hörten, aber nicht sahen – im offenen Nebenraum. Dieses Erlebnis stärkte mich und ich
hatte grosse Freude, es gewagt zu haben. Danke für diese wertvollen Erfahrungen, die ich nicht missen möchte.
Also kurz beschrieben geht es in den Krea-Stunden um
jeden Teilnehmer. So wie wir alle verschieden sind, sind
auch die Krea-Stunden individuell.
S. B.
inTAKT – Juni 2015
5
herzTAKT
herzTAKT
Neues Therapiekonzept in vier Modulen
«An dieser Stelle möchten wir Ihnen einen Überblick
in die grundlegendsten Anpassungen des Therapiekonzeptes geben.»
Wie wir in der letzten Ausgabe des inTakt bereits ausführten, sind wir immer häufiger mit der Situation konfrontiert, dass angehende Therapieteilnehmende sich
über längere Zeit keiner Tagesstruktur mehr stellten,
langzeitarbeitslos sind und dadurch der Einstieg in die
Therapie niederschwelliger gestaltet werden müsste.
Diesem Umstand wollten wir mit einer Überarbeitung
des Therapiekonzepts gerecht werden. Zum Jahreswechsel beschäftigte sich eine Projektgruppe intensiv
mit dieser Aufgabe.
Das Therapiekonzept der Stiftung Best Hope bestand
bis jetzt aus drei Modulen. Dem Basismodul, dem Beziehungsmodul und dem Realitätsmodul. Aus obengenannten Gründen stellten wir dem Basismodul ein
Einstiegsmodul voran. Das vorgängige Informationsgespräch und der Probetag bieten die Grundlage für
die Entscheidung, ob der Eintritt in die Therapie über
dieses Einstiegsmodul nötig ist oder ob die interessierte
Person direkt mit dem zweiten Modul beginnen kann.
Grösster Unterschied dieser beiden Module liegt in der
Gestaltung der Tagesstruktur. Diese wird der individuellen körperlichen und psychischen Verfassung des
Therapieanwärters, respektive der Therapieanwärterin
angepasst. Im Rahmen einer Minimalanforderung kann
somit der Start in den Tag zu einem späteren Zeitpunkt
festgelegt werden und/oder die Zeit in der Beschäftigung kürzer ausfallen. Von dieser Grundlage aus kann
die Tagesstruktur innerhalb der ersten Zeit moderat auf
die Vorgaben der folgenden Module hochgefahren werden. Ab dem zweiten Modul gelten dann die üblichen
Zeiten des Tages- und Wochenplanes.
Nachfolgend sind als Überblick die wichtigsten Therapiethemen aller vier Module aufgelistet:
1. Einstiegsmodul
• Niederschwelliger Einstieg in Therapie
• Stabilisierung der Lebenssituation
• Schlechte Beziehungen abbrechen
• Umfeld verlassen
• Eingewöhnen in Therapiealltag
• Eingewöhnen in Tagesstruktur
• Eingewöhnen in die Beschäftigung
• Aufarbeitung Vergangenheit
2. Basismodul
• Stabilisierung der Lebenssituation
• Gewinnung von Selbstkompetenz
• Schlechte Beziehungen abbrechen
• Umfeld verlassen
• Eingewöhnen in Therapiealltag
• Eingewöhnen in Tagesstruktur
• Leben bewusst planen
• Finanzen, Schulden, Administration
• Suchtverhalten erkennen
• Aufarbeitung Vergangenheit
• Entwicklung neuer Lebensperspektiven
herzTAKT
3. Trainings- und Realitätsmodul
• Förderung der Identitätsentwicklung
• Gewinnung von Sozialkompetenzen
• Ausbau Beziehungsfähigkeit
• Aussenkontakte
• Ausbau Kritik- und Konfliktfähigkeit
• Mehr Eigenverantwortung
• Mehr Verantwortung der Gruppe gegenüber
• Erlerntes festigen und im Alltag umsetzen
Betreutes
Wohnen
4. Austrittsmodul
• Arbeitstraining
• Arbeitshaltung
• Arbeitseinstellung
• Belastungstraining
• Vorbereitung auf Wiedereinstieg
• Arbeit
• Ausbildung
• Gesellschaft
• Praktikas
• Arbeitsversuche
4. Austrittsmodul
1. Einstiegsmodul
3. Trainings- und
Realitätsmodul
2. Basismodul
Thomas Ammann
Therapie- und Geschäftsleiter
Gesucht in eigener Sache
Für unser Team suchen wir per sofort oder nach Verein­barung
eine/einen Arbeitsagogen/Arbeitsagogin (Schreinerei) 80-100%
Ihre Aufgaben
• Leitung des Beschäftigungsbereichs Schreinerei
• Hauswartungen (inkl. SiBe)
• Bezugspersonenarbeit
• Mitverantwortung in therapeut. Gruppensettings
• Begleitung der Freizeitangebote
• Bereitschaft zu Nacht- und Wochenenddiensten
• Teilnahme an Teamsitzungen
• Mitgestaltungsmöglichkeiten
Ihr Profil
• Ausbildung Arbeitsagoge
• Bereitschaft zur Ausbildung falls nicht vorhanden
• Erfahrung in der Suchthilfearbeit erwünscht
• gefestigte Persönlichkeit
• im christlichen Glauben verankert
• wertschätzender und respektvoller Umgang
• flexibel, belastbar, team- und konfliktfähig
Unser Angebot
• Interessante, vielseitige Tätigkeit
• kleines, dynamisches Team
• flache hierarchische Struktur
• persönliches Arbeitsklima
• angemessene Besoldung nach kant. Richtlinien
• Möglichkeit zur Weiterbildung und Supervision
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen
Herr Thomas Ammann, Therapie- und Geschäftsleiter,
071 351 57 02.
Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mit Foto
richten Sie bitte per Post oder Mail an:
Stiftung Best Hope
Nieschbergstrasse 2346
9100 Herisau
[email protected]
inTAKT – Juni 2015
7
TAKTgefühl
TAKTgefühl
Mein Wunsch nach Freiheit
Unter fachkundiger Anleitung wird in unserer Schreinerei eine Kinder-Küchenkombination hergestellt.
«Meine Persönlichkeit splittete sich weit auseinander. Wer bin ich? Was mag ich? Was will ich? Auf
diese simplen Fragen fand ich keine Antwort mehr.»
Freiheit. Der Wunsch nach Freiheit, nach einem Leben
ohne Suchtdruck, ohne Ämter, mit dem Recht, aus freiem Willen zu handeln und nach Selbstbestimmung,
führten mich ins Best Hope.
Meine Kindheit war geprägt von vielen Rückschlägen
und Enttäuschungen. Ich merkte früh, dass ich anders
war als die anderen. Ich nahm die Umwelt intensiver
wahr, flüchtete stets in Tagträume. Es war schwer für
mich, Freunde zu finden, jemanden, der mich verstehen
konnte. Im Alter von 15 Jahren kamen meine ersten Suizidgedanken. Ich hörte Stimmen, die nicht da waren.
Ich ertrug keinen Moment, keine Sekunde, in der ich
atmete. Lebe ich noch? Warum spüre ich nichts mehr?
Ich griff zum Messer und begann, mich zu schneiden.
Irgendwie musste ich sehen, dass es real ist. Mein Leben
war für mich der reinste Albtraum. Irgendwann reichte
die Selbstverletzung nicht mehr. Ich fand Anschluss bei
einer randständigen Gruppe. Sie haben mich verstanden und waren wie eine Familie für mich. Sie haben
mich alles über Drogen gelehrt, mich begleitet und in
die Welt des Rauschgifts eingeführt. Meine Drogenkarriere begann. Ehe ich mich versah, war ich drin.
Zehn Jahre verfolgte mich dieses Gift. Immer und immer wieder versuchte ich den Ausstieg, doch das Gift
war stärker. Hoffnungslos schien der Kampf gegen die
Drogen. Sie nahmen mir nicht nur mein Leben, auch
meine Persönlichkeit splittete sich weit auseinander. Wer
bin ich? Was mag ich? Was will ich? Auf diese simplen
Fragen fand ich keine Antwort mehr. So fremd war ich
mir, gefangen hinter Gitterstäben aus Lügen und Angst.
Als ich mit 19 Jahren schwanger wurde, änderte sich
kurzfristig mein Leben. Mein heute fünfjähriger Sohn
bewahrte mich eine Zeitlang vom Drogenkonsum und
gab mir so viel Lebensfreude, Kraft und Mut. Für mich
änderte sich alles, ein neues Kapitel begann. Ich bin alleinerziehende Mutter. Der Kindsvater liess mich noch
während der Schwangerschaft sitzen, also versuchte
ich, alles alleine zu meistern. Ich wollte eine «gute Mutter» sein, alles perfekt machen. Die Ämter waren mir
ständig im Nacken. Den Druck, immer funktionieren zu
müssen, die ständige Angst, sie würden mir mein Kind
wegnehmen, trieben mich nach drei Jahren ins alte Leben zurück.
Ich erkannte, dass es nicht reichte, nur die Umstände
zu ändern, um aus der Sucht zu kommen. Man muss
die Ursachen erkennen und aufarbeiten. Willkommen in
der Therapie!
Hallo, ich bin 25 Jahre alt, bin seit zehn Jahren kokainabhängig und habe Borderline. Mein Sohn und ich sind
am 1. März 2015 ins Best Hope eingetreten und hier
beginnt unser Anfang vom Ende.
D.S.
imTAKT
imTAKT
Es heisst Abschied nehmen
Armin Brüllhardt, der langjährige Therapieleiter vonBest Hope, ist aus der Stiftung ausgetreten.
Dank dem professionellen und breit abgestützten
Team, das Armin über Jahre aufgebaut und begleitet
hat, ist die Kontinuität in der weiteren Therapiearbeit
gewährleistet. Thomas Ammann, der bisherige Pädagogisch-Therapeutische Leiter, übernimmt ad interim die
Therapieleitung.
Der Stiftungsrat dankt an dieser Stelle Armin für sein
grosses Engagement für die Stiftung Best Hope und
wünscht Armin alles Gute für seinen weiteren persönlichen und beruflichen Lebensweg.
Peter Hauser
Präsident des Stiftungsrates
Anja Stübi hat uns per Ende Mai verlassen. Sie stellt sich
einer neuen Herausforderung in der Nähe ihres Wohnortes.
Liebe Anja
Wir danken dir ganz herzlich für deine engagierte Mitarbeit. Deine fürsorgliche und zuvorkommende Art hat
viel zur guten Atmosphäre im Haus beigetragen. Du
warst eine Bereicherung für unser Team. Wir hoffen,
dass du dich am neuen Arbeitsort gut einlebst und wünschen dir Gottes Segen für die Zukunft.
Das Best Hope Team
Gesucht in eigener Sache
Für unser Team suchen wir per sofort oder nach Verein­barung
eine/einen Landschaftsgärtner/-in 100%
Ihre Aufgaben
• Führung einer Gartengruppe
• Anleitung unserer Lernenden
• Begleitung und Anleitung unserer Therapieteilnehmenden in realitätsnahes Arbeiten
• Ausführung der Kundenaufträge (private und öffentliche Grundstücke)
• ...
Ihr Profil
• Grundausbildung Landschaftsgärtner/-in EFZ
• Ausbildung Arbeitsagoge erwünscht
• Organisatorische Fähigkeiten
• Verhandlungsgeschick / unternehmerisches Denken
• Hohe Sozialkompetenz / Kommunikationsfähigkeit
• Innovative, durchsetzungsstarke und engagierte
Persönlichkeit
• Führerausweis Kat. B (Kategorie BE erwünscht)
• Verankert im christlichen Glauben
Unser Angebot
• Interessante, vielseitige Tätigkeit
• kleines, dynamisches Team
• flache hierarchische Struktur
• persönliches Arbeitsklima
• angemessene Besoldung nach kant. Richtlinien
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen
Herr Tankred Götsch, Abteilungsleiter Gartenbau und
Gartenunterhalt, 071 354 88 44.
Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mit Foto
richten Sie bitte per Post oder Mail an:
Stiftung Best Hope
Nieschbergstrasse 2346
9100 Herisau
[email protected]
inTAKT – Juni 2015
9
TAKTvoll
TAKTvoll
Alltag im Gartenunterhalt
Privat bin ich meist beim Wandern in der Schweiz oder
auf Reisen im Ausland anzutreffen.
Ich möchte mich bei der Stiftung Best Hope für die mir
gebotene Chance herzlich bedanken.
Freundliche Grüsse
Sebastian Gurtner
Landschaftsgärtner
«Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich die Teilnehmer von Tag zu Tag verbessern, Willen zeigen,
Verantwortung übernehmen und sich zum Ziel nach
vorne arbeiten.»
Sebastian Gurtner
«Die Arbeit im Freien half vielen «meiner» Lehrlinge, ihrem gesellschaftlichen Druck zu entfliehen
und/oder ihn besser zu verarbeiten.»
Grüezi mitenand.
Mein Name ist Sebastian Gurtner, ich bin 28 Jahre alt
und wohne auf der Burgau in Flawil SG. Seit ich denken
kann, hat mich die Natur und der Mensch fasziniert.
Daher habe ich mich entschieden, die Lehre als Landschaftsgärtner EFZ zu beginnen und habe diese im Jahr
2008 erfolgreich abgeschlossen, was ein Grundstein für
meine berufliche Laufbahn war.
Im Weiteren habe ich mich mit Freude den nachfolgenden Lehrlingen gewidmet. Durch diese wertvolle
Erfahrung ist mir aufgefallen, dass speziell die Arbeit
im Freien vielen «meiner» Lehrlinge geholfen hat, ihrem gesellschaftlichen Druck zu entfliehen und/oder ihn
besser zu verarbeiten. Mit dieser Erkenntnis wollte ich
weitergehen. So habe ich mich für eine Weiterbildung
im sozialen Bereich entschlossen.
Die Stiftung Best Hope bietet mir die Chance, in einer
guten Sache die Arbeit, den Menschen und die Natur
zu verbinden. Ich beginne im August 2015 den Studiengang zum Arbeitsagogen an der Agogis St. Gallen.
Ich heisse Kevin Steiger und darf für die nächsten sechs
Monate einen Teil meines Zivildienstes in der Stiftung
Best Hope absolvieren.
Den ersten Monat habe ich bereits hinter mir. Es ist sehr
beeindruckend und interessant mit Mitarbeitern und
Teilnehmern der Stiftung zu arbeiten.
Ich bin 24 Jahre alt und komme aus der Schweiz. Meine
Mutter stammt jedoch aus den Philippinen, ich bin also
halb Schweizer und halb Philippino.
Ich habe eine Berufslehre als Elektroinstallateur erfolgreich abgeschlossen, arbeite allerdings nicht mehr auf
diesem Beruf. Nach unzähligen Versuchen, den richtigen Job zu finden, habe ich mich für einen siebenmonatigen Sprachaufenthalt in San Francisco entschlossen.
Es war bisher das grösste Abenteuer meines Lebens! Alleine im Ausland zu leben, andere Kulturen und neue
Leute kennen zu lernen, andere Gewohnheiten zu akzeptieren, für sich alleine zu schauen, auf sich auf zu
passen, all das durfte ich erleben und lernen.
Zurück in der Schweiz verfolge ich weiterhin mein
grösstes Hobby: Fussball! Ich spiele schon seit 20 Jahren
für den FC Altstätten. Fussball ist für mich nicht nur ein
Spiel, es ist viel mehr als das. Es ist eine Lebensschule
ausserhalb der Erziehung der Eltern. Man gewinnt oder
verliert zusammen. Zu wissen, dass man sich auf seine
TAKTvoll
TAKTvoll
Eine lehrreiche, interessante Zeit
Kameraden verlassen kann, weil sie sich genau so auf
dich verlassen können, ist einfach ein schönes Gefühl
und was am allerwichtigsten ist, es ist nicht selbstverständlich! Für mich ist der FC Altstätten meine zweite
Familie.
Neben dem Fussball reise ich sehr gerne. Ich habe das
Glück, dass wir ein Reisebüro besitzen. Deshalb ist es
schon fast klar, dass mein Vater das Reisen genau so liebt
bzw. ich sein Hobby geerbt habe.
Zurück zur Stiftung Best Hope
Am Anfang war ich sehr gespannt, wie es sein wird mit
den Leitern und Teilnehmern zu arbeiten. Ich wusste nicht, was mich genau erwartet. Doch schon nach
kurzer Zeit fühlte ich mich sehr wohl, und ich bin froh,
meinen Einsatz hier leisten zu dürfen.Ich finde es sehr
beeindruckend, wie die Teilnehmer sich von Tag zu Tag
verbessern, Willen zeigen, Verantwortung übernehmen
und sich zum Ziel nach vorne arbeiten. Davor ziehe ich
meinen Hut!
Ich wünsche allen Teilnehmern weiterhin Kraft und Willen, ihr Ziel zu erreichen.
Kevin Steiger
Zivildienstleistender
«Ich durfte bereits eine interessante und lehrreiche
Zeit im Gartenunterhalt verbringen.»
Mein Name ist Nikolai Csenda, ich bin 24 Jahre jung
und wohne im schönen Toggenburg, genauer in Wattwil. Vor Jahren habe ich meine Berufslehre als Kaufmann
EFZ Schwerpunkt Gemeindeverwaltung abgeschlossen.
Danach folgte der obligatorische Militärdienst und dort
wurde ich zudem zum Wachtmeister ausgebildet, wenn
auch nicht ganz freiwillig. Anschliessend absolvierte ich
die Berufsmaturität in einem Vollzeitjahr, bevor ich Ende
2012 erste Berufserfahrung in Human Resources (Personalabteilung) sammeln durfte. Während dieser Zeit
und nach Abschluss der Rekrutenschule folgten jährlich
die WKs. Diese wurden stetig denk- und fragwürdiger
Nikolai Csenda
und so kam ich Mitte 2014 zum Entschluss, dass ich die
mir noch fehlenden Tage im Zivildienst, in einer sinnvolleren Aufgabe absolvieren will. Der Antrag war schnell
gestellt und auch die Zulassung erfolgte direkt. Als ich
eines Tages die Stellenangebote des Zivildienstes durchstöberte, stiess ich auf die Stiftung Best Hope, welche
mir bereits aus meiner Kindheit ein Begriff war, da mein
Vater diverse Kontakte und Freundschaften innerhalb
der Stiftung pflegte damals. Sofort wusste ich, das ist
meine Stelle. Tatsächlich hat es geklappt und ich bin
sehr froh darüber. Ich durfte bereits eine interessante
und lehrreiche Zeit im Gartenunterhalt verbringen.
In meiner Freizeit bin ich aktiv in einer Jugendgruppe
der Heilsarmee tätig, wo wir uns wöchentlich treffen.
Zudem spiele ich in regelmässigen Abständen Schlagzeug in der Lobpreisgruppe in unserer Gemeinde.
Wenn ich zwischendurch Zeit habe, werfe ich gerne ein
paar Körbe oder treffe mich mit Freunden.
Ich freue mich sehr auf die restliche Zeit, viele weitere
spannende Gespräche und noch einige körperliche Herausforderungen im Gartenbau:-)
Nikolai Csenda
Zivildienstleistender
inTAKT – Juni 2015
11
Therapiezentrum Nieschberg
Nieschbergstrasse 2346
9100 Herisau AR
 071 351 57 02
 071 351 14 44
[email protected]
STIFTUNG BEST HOPE
Präsident
Peter Hauser
[email protected]
PP Journal
CH-9100 Herisau 1
AZB
9100 Herisau
Impressum
Redaktion
Titelbild
Layout
Druck
Redaktionsadresse
Abonnementspreis
Adressänderungen
R. Brüllhardt, D. Lei
J. Sauder
D. Lei
Cavelti AG, Gossau
Stiftung Best Hope, Nieschbergstr. 2346, 9100 Herisau
jährlich Fr. 12.– (4 Ausgaben) Auflage 2'700 Ex.
bitte auch Ihre alte Adresse angeben! Danke.
konTAKT
Die Stiftung Best Hope ist ein fachspezifisches Angebot für suchtkranke und psychisch instabile
Männer, Frauen und Mütter mit ihren Kindern. Detaillierte Informationen über unser Arbeit finden
Sie auf unserer Website. Besuchen Sie uns auf www.besthope.ch.
Vernetzung
IVSE Interkantonale Vereinbarung für Soziale Einrichtungen
FOS
Forschungsverbund stationäre Suchttherapie
TVO
Therapieverbund Ostschweiz
ACL
Arbeitsgemeinschaft christlicher Lebenshilfen
CISA Christliche Institutionen der Sozialen Arbeit
Spendenkonto: IBAN CH21 8101 1000 0074 9010 1
Raiffeisenbank Appenzeller Hinterland. Die Stiftung Best Hope ist eine Körperschaft mit gemeinnützigem
Zweck – Zuwendungen sind steuerlich abzugsberechtigt – TD Kanton Zürich 28.10.88/AFD 88/10 354.
Zur Deckung eines grossen Teils der Therapiekosten und weiterer Dienste sind wir auf Ihre Unterstützung
angewiesen. Wir danken für Ihr Mittragen unseres Auftrages.