Inklusion im Segelclub Mainspitze Wieso sollen wir Inklusion im

Inklusion im Segelclub Mainspitze
Wieso sollen wir Inklusion im SCM betreiben?
Ein Versuch der Erklärung
Welcher Ansatz steckt hinter der Inklusion?
Zunächst ist festzustellen, dass die Inklusion seit dem Jahr 2007 ein erweitertes
Menschenrecht ist.
Durch die UN-Behindertenrechtskonvention, die die Bundesrepublik Deutschland
unterschrieben hat,
ist diese Konvention geltendes Recht auch bei uns.
Daraus leiten sich Maßnahmen ab, die wir alle in unserem direktem Umfeld sehen können.
Öffentliche Gebäude müssen barrierefrei sein, d.h. ein Rollstuhlfahrer sollte selbstständig
öffentliche
Gebäude betreten und sich in diesen frei bewegen können.
Das Gleiche gilt für die Mehrfachbeschriftung von Beschilderungen in z.B. Braille-schrift,
damit sehbehinderte/ blinde Menschen sich orientieren können.
Eine weitere Gruppe von Behinderten ist taub, sie können zwar die 'normalen' Schilder lesen.
Allerdings nicht hören, was wir sprechen. Da hilft uns das Fingeralphabet / Gebärdensprache.
Die größte Zahl der Behinderten hat allerdings keine körperlichen Handicaps, sondern
geistige.
Hier gibt es eine Vielzahl verschiedenster Ausprägungen
z.T. mit Mischformen körperlicher/geistiger Handicaps (z.B. Trisomie21/Down Syndrom)
Klassischerweise wird der Grad dieser Behinderungen mit dem Intelligenzquotienten
verknüpft.
Was im Umfeld der 'Inklusionsdebatte' auffällt, ist die Verwendung eines veränderten
Vokabulars.
Viele sprechen nicht mehr von 'Behinderten', sondern von 'Menschen mit Handicap'.
Auch bei den Begrifflichkeiten rund um 'geistige Behinderung' gibt es verschiedene Varianten
wie:
-Menschen mit einer kognitiven Behinderung
-Menschen mit besonderen Fähigkeiten
-Menschen mit Lernschwierigkeiten
So wollen wir es auch halten:
Generell sprechen wir von 'Menschen mit Handicap',
als Abgrenzung des geistigen Handicaps 'Menschen mit Lernschwierigkeiten'
Warum sollen wir Anstrengungen unternehmen, damit Menschen mit Handicap zu uns in den
Verein kommen?
- Die Inklusion ist ein gesamtgesellschaftlicher Prozess
- Wir können den Verein bekannter machen
- Wir können 'Leuchtturmprojekt' werden (best practise)
- durch die Inklusionsangebote können Fördermittel beantragt werden
- durch diese können wir unser Haus und Gelände barrierefrei machen
- durch diese können wir vielleicht ein barrierefreies Segelboot anschaffen
Wie können wir das schaffen?
Ungefähr 10% der gesamten Bevölkerung hat ein Handicap
(die meisten Quellen rechnen mit einer höheren Dunkelziffer)
Wenn wir 10% der Clubmitglieder zu einer Mitarbeit in der 'Inklusionsgruppe' gewinnen
könnten, also ungefähr 20 Segelkameraden,
dann haben wir eine Basis, auf der man aufbauen kann.
So haben wir so eine breite Basis, um Entscheidungen zu treffen und genügend
Helfer, denn wir haben bei der Arbeit mir Menschen mit Handicap eine völlig andere
Betreuungssituation als in der üblichen Segelsituation.
Es wird nicht genügen, einen erfahrenen Skipper an Bord eines Schiffes zu haben. Oft wird es
eine 1-1 Situation geben,
d.h. Ein Betreuer und ein Mensch mit Handicap.
Wir wollen mit kleinen Gruppen starten. 5-7 Menschen mit Handicap sollte die Obergrenze
darstellen,
denn für uns alle wird der Umgang und die Situation neu sein.
Für das Jahr 2016 sollen ca. vier Termine für eine Zusammenarbeit angeboten werden,
die ähnlich wie das Jedermannsegeln ablaufen soll.
So wird der Anfang der Inklusionsarbeit im SCM ein Herantasten an das Thema sein.
Über das Jahr 2016 hinaus werden wir einen Plan erstellen, wie die Inklusion weiterbetrieben
werden kann.
Ob wir mehr Menschen mit Behinderung ein Angebot machen können oder nicht,
können wir erst sehen, wenn wir erste Erfahrungen gemacht haben.
Der gesamte Prozess der Inklusionarbeit wird gelingen, wenn wir mit kleinen Zielen arbeiten,
die einfach umzusetzen sind.
Auch dann haben wir einen Zeitrahmen von fünf bis zehn Jahren kontinuierlicher Arbeit, die
es zu machen gilt.
Es geht aber nicht nur um die direkte Segelei, ebenso wollen wir Menschen mit Behinderung
als Gäste in der
Monatsversammlung begrüßen, um mit ihnen auch über das Segeln zu reden.
Im Idealfall werden sich Menschen mit Behinderung um die Aufnahme in den Club bemühen,
um Segler unter Seglern zu sein.
Christian Wilhelm -Jugendwart-