kit4market - Förderungsprogramm für Studien für den kommerziellen, internationalen Technologietransfer (2016/2018) des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie Leitfaden Version 11. März 2016 Der Leitfaden dient zur Präzisierung der Sonderrichtlinie kit4market - Förderungsprogramm für Studien für den kommerziellen, internationalen Technologietransfer (2016/2018) des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit). Die in der Sonderrichtlinie enthaltenen Informationen gelten in jedem Fall, auch wenn sie im Leitfaden nicht wiederholt werden. 1. Das Wichtigste in Kürze Das vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (kurz: bmvit) initiierte Förderprogramm für Studien für den kommerziellen, internationalen Technologietransfer (kit4market) unterstützt gezielt die erfolgreiche Positionierung österreichischer Technologie im Ausland und somit österreichische Unternehmen bei der Verbesserung ihrer Wettbewerbsposition. Das Förderungsprogramm richtet sich an international ausgerichtete juristische Personen (z.B. Technologieunternehmen oder technische Dienstleistungsunternehmen) mit Firmensitz und natürliche Personen mit Wohnsitz in Österreich. Gegenstand des Förderungsprogramms ist die Erarbeitung von Studien, anhand derer aufgezeigt wird, wie österreichische Technologie im internationalen Wettbewerb bei Kunden in einem Zielland erfolgreich und nachhaltig verankert werden kann. Insbesondere ist in den Studien der Mehrwert der österreichischen Technologie (Produkte bzw. Dienstleistungen) unter Darstellung des „added value“ für die österreichische Volkswirtschaft zu analysieren sowie neue Marktauftritts- bzw. Markteintrittsstrategien im Vorfeld von Ausschreibungen zu identifizieren bzw. zu entwickeln. Ziel ist es, aufbauend auf den Studienergebnissen, ambitionierte Ideen und Konzeptionen im Themenbereich „kommerzieller, internationaler Technologietransfer“ zu realisieren. Im Sinne des Mehrwerts des Programms muss jede Studie beispielhaft einen innovativen Ansatz zur Verbesserung der nachhaltigen Wettbewerbspositionierung österreichischer Technologie im internationalen Wettbewerb aufzeigen und somit der österreichischen Wirtschaft zu Gute kommen. Zielbranchen des gegenständlichen Förderungsprogramms sind alle Branchen, die das Potenzial für einen kommerziellen Technologietransfer ins Ausland aufweisen, bevorzugt unter anderem: Umwelt- und Energietechnik Bau/Infrastruktur/Transport Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) Gesundheit/Medizintechnik Elektrotechnik/Elektronik Materialverarbeitung Maschinen- und Anlagenbau Sicherheitstechnologie (im Sinne von security; zivile Sicherheitstechnologie bis inkl. dual use) Die Technologietransferprojekte, die im Rahmen der im gegenständlichen Förderungsprogramm unterstützten Studien behandelt werden, können als Zielländer alle NichtOECD-Staaten adressieren. Die (strategische) Programmverantwortung liegt beim bmvit/Sektion III/ Stabsstelle für Technologietransfer und Sicherheitsforschung. Mit dem Programmmanagement und der Abwicklung des Förderungsprogramms wird die Förderungseinrichtung Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mit beschränkter Haftung (kurz „aws“) beauftragt. Die Förderung gilt als geringfügige („De-minimis“-) Beihilfe im Sinne des Wettbewerbsrechts der Europäischen Union. Die Förderung erfolgt in Form eines nicht rückzahlbaren Zuschusses. Die Förderungshöhe richtet sich nach der Förderungswürdigkeit und dem Förderungsbedarf des Projektes und kann bis zu 100 %, insgesamt maximal EUR 100.000, der förderbaren Gesamtkosten betragen. Bei Verbundprojekten, das sind beantragte Studien zweier oder mehrerer Antragstellerinnen oder Antragsteller, liegt die Förderungsobergrenze bei 100 % der förderbaren Gesamtkosten, insgesamt maximal EUR 100.000. 2 2. Verfahrensablauf Einreichendes Unternehmen bzw. Person: Es wird empfohlen, vor der Antragstellung Beratung durch aws Expertinnen und Experten einholen Einreichendes Unternehmen bzw. Person: Antragsdokumente auf www.awsg.at/kit4market herunterladen, ausfüllen und an [email protected] übermitteln aws Expertinnen und Experten: Formale Prüfung. Bei Bedarf erfolgt eine Kontaktaufnahme mit dem Förderungswerber bzw. der Förderungswerberin zur Klärung offener Fragen. o Bei positiv abgeschlossener Formalprüfung: Aufbereitung der Ergebnisse für die Expertenkommission o Falls Ihr Projekt aus formalen Gründen nicht förderbar ist, erhalten Sie ein Schreiben mit Begründung der Ablehnung Expertenkommission: inhaltliche Prüfung und Förderungsempfehlung (ggf. mit Auflagen) auf Basis des vorliegenden Bewertungsschemas o Die Sitzungen der Expertenkommission finden einmal pro Quartal statt. bmvit: Förderungsentscheidung (ggf. mit Auflagen) Die weitere Abwicklung erfolgt durch Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws): o Bei positiver Förderungsentscheidung erhält das einreichende Unternehmen bzw. die einreichenden Unternehmen oder die einreichende Person das Förderungsanbot o Im Falle einer Ablehnung ein Schreiben mit Begründung der Ablehnung Einreichendes Unternehmen bzw. Person: Förderungsanbot innerhalb eines Monats ab Ausstellung annehmen. Falls das Anbot nicht angenommen wird, erlischt die Förderungszusage. Die Förderung wird in drei Tranchen ausgezahlt: o Die erste Tranche beträgt 20%, die zweite und dritte Tranche je 40% der Förderungssumme. o Der erste Teilbetrag wird nach Unterzeichnung des Förderungsanbots und Übermittlung und Approbation des detaillierten Konzepts der Studie ausbezahlt. o Der zweite Teilbetrag wird nach Vorlage und Approbation der Endversion der Studie (jedoch vor Übersetzung) ausgezahlt. o Für die Auszahlung des dritten Teilbetrags legen Sie die Endabrechnung (Verwendungsnachweis laut Vorlage auf www.awsg.at/kit4market) sowie die Studie in Deutsch und in eine der Amtssprachen des Ziellandes vor. Darüber hinaus soll im Endbericht eine Zusammenfassung in englischer Sprache enthalten sein. Alle genannten Dokumente werden durch aws Expertinnen und Experten geprüft und abgenommen. Danach erhalten Sie die dritte Tranche ausgezahlt. Im Rahmen der Programmabwicklung werden ein begleitendes Monitoring sowie eine Programmevaluierung durchgeführt. Zu diesem Zweck verpflichten Sie sich mit Abschluss des Förderungsvertrags auf Anfrage entsprechende Daten bereitzustellen bzw. für Rückfragen zur Verfügung zu stehen (bspw. im Falle qualitativer Interviews 3 im Zuge der Evaluierung). Einige dieser Daten werden bereits im Rahmen der Endabrechnung abgefragt. 3. Förderungsantrag Die Antragsunterlagen inkl. Vorlagen werden zum Download auf www.awsg.at/kit4market bereitgestellt. Eine Einreichung ist laufend bei der aws möglich. Die zur Verfügung gestellten Vorlagen sind zu verwenden. Zusätzliche Dokumente können übermittelt werden. Als Anlagen zum Antrag sind für eine Prüfung Ihres Projekts folgende Dokumente notwendig: Bitte beachten Sie die unterschiedlichen Anforderungen für einreichende juristische vs. natürliche Personen o Firmenbuchauszug des/der Antragsteller (bei Einreichung durch juristische Person) o Identitätsnachweis, z.B. Passkopie (bei Einreichung durch natürliche Person) o Aktueller Meldezettel (bei Einreichung durch natürliche Person) o Informationen zum Unternehmen, z.B. Firmenbroschüren und – prospekte o Jahresabschlüsse der letzten zwei Wirtschaftsjahre (bei Einreichung durch juristische Person) o Vermögens- bzw. Einkommensnachweise, Informationen zum Beschäftigungsstand (bei Einreichung durch natürliche Person) o Planrechnung für die folgenden zwei Wirtschaftsjahre (bei Einreichung durch juristische Person) o Detaillierter Zeit- und Kostenplan gemäß der Vorlage auf www.awsg.at/kit4market o Lebensläufe der mit der Studie befassten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter o Einschlägige Referenzprojekte o Detaillierte Gliederung (Inhaltsverzeichnis oder Terms of Reference/Leistungsbeschreibung) der Studie o Es ist mindestens ein LOI eines technologieexportierenden Unternehmens aus der betreffendem Branche bzw. dem Technologiefeld beizulegen, mit dem belegt wird, dass die Studienergebnisse für die Positionierung österreichischer Technologien im Zielland relevant sind. 4. De-minimis-Verordnung Die Förderung gilt als geringfügige („De-minimis“-) Beihilfe im Sinne des Wettbewerbsrechts der Europäischen Union. Die Voraussetzungen und Bedingungen sind in der Deminimis-Verordnung geregelt. Basis ist die EG-Verordnung Nr. 1407/2013 der Kommission vom 18. Dezember 2013 über die Anwendung der Artikel 107 und 108 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union auf De-minimis-Beihilfen, die am 01. Jänner 2014 in Kraft tritt und bis 31. Dezember 2020 Gültigkeit besitzt. Die entspre4 chend diesen Sonderrichtlinien zu gewährende Förderung darf gemeinsam mit anderen De-minimis-Beihilfen, gleich für welchen Zweck diese gewährt wurden, innerhalb der letzten drei Jahre ein Subventionsäquivalent (Barwert sämtlicher De-minimis-Förderungen) in der Höhe von derzeit EUR 200.000 brutto nicht übersteigen. Eine Gruppe verbundener Unternehmen wird für die Zwecke der Anwendung der De-minimis-Regel als ein einziges Unternehmen angesehen. Aufgrund dieser Regelung ist eine detaillierte Aufstellung der geplanten, laufenden, erhaltenen und beantragten De-minimis-Förderungen des Unternehmens bzw. der Unternehmensgruppe zentraler Bestandteil des Förderungsantrags. Dem Antragsformular liegt eine Detailtabelle bei. Sollten eigene Aufstellungen aller erhaltenen und beantragten (Deminimis-) Förderungen vorliegen, werden diese als Nachweis akzeptiert. 5. Förderbare Kosten Förderbare Kosten sind dem Projekt zurechenbare Ausgaben bzw. Aufwendungen, die direkt, tatsächlich und zusätzlich zum herkömmlichen Betriebsaufwand für die Dauer der Projektlaufzeit anfallen. Im Rahmen der Endabrechnung müssen die tatsächlich angefallenen Kosten nachgewiesen werden. Diese müssen vollständig und nachvollziehbar erfasst sein. Siehe hierzu die Vorlage Endabrechnung auf der aws Webseite. Der Kostennachweis bei Endabrechnung muss durch die Übermittlung von Rechnungen bzw. Lohnkonten und Zahlungsnachweisen (Kontoauszügen) erfolgen. Alle Nachweise können in elektronischer Form übermittelt werden. Gefördert werden Personalkosten für bestehendes und zusätzlich aufgenommenes Personal. Personalkosten können nur für im Projekt mitarbeitende Personen gefördert werden. Die Mitarbeit muss im Rahmen der Endabrechnung mittels Stundenlisten nachgewiesen werden. Siehe hierzu die Vorlage auf der aws Webseite. Bei Personalkosten müssen die geleisteten Projektstunden sowie die Zahlungsdaten innerhalb des Förderungszeitraums liegen. Bei Übersetzungskosten, Reisekosten sowie Sach- und Materialkosten müssen Leistungs-, Rechnungs- und Zahlungsdatum innerhalb des Förderungszeitraums liegen. Reisekosten müssen einen eindeutigen Bezug zum Projekt aufweisen. Dieser ist im Rahmen der Endabrechnung durch die Förderungswerberin bzw. den Förderungswerber in geeigneter Form zu belegen. 5 Umsatzsteuer ist nur dann förderbar, wenn diese nachweislich, tatsächlich und endgültig durch die Förderungswerberin bzw. den Förderungswerber zu tragen ist. Dieser Nachweis ist im Rahmen der Endabrechnung in geeigneter Form zu erbringen. 6. Nicht förderbare Kosten Gemeinkosten Kosten für Instrumente und Ausrüstung (Investitionen), die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der geförderten Studie stehen Kosten für Gebäude und Grundstücke Kosten für EDV Ausstattung Sonstige Kosten, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem geförderten Projekt stehen Kosten für fortlaufende und unspezifische Beratungsaktivitäten sowie für Zertifizierungen Kosten, die aufgrund EU-wettbewerbsrechtlicher Bestimmungen nicht als förderbare Kosten gelten Kosten, die vor Einlangen des Förderungsantrags bzw. vor dem vertraglich vereinbartem Projektbeginn entstanden sind 7. Konsortialprojekte Projekte können auch von zwei oder mehreren Förderungswerbern eingereicht werden. Konsortialpartner können juristische und/oder natürliche Personen sein. Eine Einreichung im Konsortium ist zum Zeitpunkt des Förderungsantrags bekanntzugeben. Siehe hierzu die Vorlage „Förderungsantrag“. Hinweis: Vor Abschluss des Förderungsvertrages ist eine Solidarhaftung (§ 891 ABGB) für die Rückzahlung der Förderung im Fall des Eintritts eines Rückzahlungsgrundes aller Konsortialpartner vorzulegen. Die Höhe der Haftung ist mit der Höhe der Förderung der einzelnen Konsortialpartner begrenzt. 8. Vertragsänderungen Alle Ereignisse, welche die Durchführung der geförderten Leistung verzögern oder unmöglich machen, sind während der Projektlaufzeit zu melden Wesentliche Abweichungen gegenüber dem Förderungsvertrag sind der aws vorab zu melden und bedürfen einer schriftlichen Zustimmung der aws, wenn damit eine Änderung des Förderungsvertrages (inkl. der vereinbarten Auflagen) verbunden ist. Jedenfalls empfehlen wir, rechtzeitig mit uns Kontakt aufzunehmen. 6 9. Einstellung der Förderung und Rückzahlung Der/die Förderungsnehmer/in ist verpflichtet, ausgezahlte Förderungsmittel zurück zu zahlen, wobei der Anspruch auf noch nicht ausbezahlte Förderungsmittel erlischt, wenn einer der in § 25 ARR 2014 genannten Rückzahlungsgründe eintritt, oder die Betriebstätigkeit dauernd eingestellt wird. 7
© Copyright 2024 ExpyDoc