Experimentelle Untersuchung über die Wärmeleitfähigkeit in teilweise geschützten Aluminiumprofilen Experimental evaluation over the thermal conductivity in partly protected aluminium profiles. Johannes, HEIMANN, Wiss. Mitarbeiter, M.Eng. TU Kaiserslautern, Deutschland [email protected] Mayur, PATIL, Wiss. Mitarbeiter, M.Sc TU Kaiserslautern, Deutschland [email protected] und Dirk, LORENZ, Professor, Dr-Ing. TU Kaiserslautern, Deutschland [email protected] Auszug Diese Arbeit stellt eine Untersuchung über die Effektivität von Brandschutzsystemen an Aluminiumsystemen da. Diese Untersuchung umfasst zwei Testreihen mit jeweils einem Probekörper. Die Testreihen unterscheiden sich durch die Form der Aluminiumprofile. Die erste Versuchsreihe wird an I-Profilen, die Zweite an U-Profilen aus Aluminium vorgenommen. Beide Testreihen unterscheiden sich lediglich durch die Profilform. In beiden Fällen durchstoßen die Profile einen Dichtblock aus Kalziumsilikatplatten. Die entsprechenden Öffnungen werden an der Innenseite mit Brandschutzmaterial ausgefacht. Die Unterseite des Dichtblocks ist der Brandkammer des Kleinbrennerofens zugewandt. Die Profile stehen jeweils an der ober und Unterseite des Dichtblocks über. Der Brandverlauf im Kleinbrennerofen folgt der Standartkurve gemäß ISO 834. Ziel der Untersuchung ist, Erkenntnisse über den Einfluss von diversen Brandschutzsystemen auf die Temperaturverteilung innerhalb der Aluminiumprofile zu erhalten. Schlagwörter Aluminiumprofil; U-Profil; I-Profil; Wärmeleitfähigkeit von Aluminium; Aluminiumkonstruktion; Standartkurve gemäß ISO 834; DIN EN 1363 Brandgeschützte Abstract This paper is a survey about the efficiency of fire protection systems on aluminium constructions. The survey will contain two serials of specimen. The first version is a serial of aluminium I-profiles. The second version contains a serial of aluminium U-profiles. Both serials are designed equal. They are only differing between I-profiles and U-profiles. In both cases the aluminium profiles pierce a pile of fire protection tiles were chosen as test specimen. The gaps between the aluminium rails and the fire protection tiles are coated with different fire protection materials. The part below the fire protection tiles is located directly in the burning chamber of the oven and exposed to the fire. The upper part juts out of the fire protection tiles. The generated fire follows the ISO 834 standard fire curve. Objective of this survey is to figure out the influence of different fire protection material, systems and configurations on the heat conduction of aluminium. Keywords Aluminium profile; Aluminum U-profile; thermal conductivity of Aluminium; fire Protection; protected Aluminium construction; Experiment; ISO 834 standard fire curve; DIN EN 1363 1. Einleitung Der Baustoff Aluminium wird heutzutage immer öfter eingesetzt, sowohl in Leichtbaukonstruktionen als auch in der Anlagentechnik. Gegenüber dem Werkstoff Stahl hat Aluminium den Vorteil des geringeren Gewichts sowie der längeren Haltbarkeit [1]. Jedoch stellt sich hier die Frage der Beständigkeit bei Brandeinwirkung. Im Gegensatz zu Stahl schmilzt Aluminium wesentlich schneller und leitet Wärme deutlich besser. Hieraus ergeben sich die Fragestellung, in wie weit Aluminium geeignet ist, Brandabschnittsübergreifend eingesetzt zu werden, wie sich ein Versagen von Aluminiumkonstruktionen unter Brandeinwirkung verhindern lässt und ob es möglich ist, Abschottungssysteme für Aluminium zu nutzen welche einen Ausreichenden Schutz bieten. Die vorliegende Arbeit soll eine erste Untersuchung darstellen um weiterführende Forschungen vorzubereiten und für solche Anhaltspunkte bereitstellen. Hierzu wurden zwei Versuchsreihen Aufgestellt, bestehend aus jeweils einem Dichtblock, in welchen 10 beziehungsweise 8 Aluminiumprofile eingelassen und mit unterschiedlichen Brandschutzsystemen versehen wurden. 2. Experimentelle Untersuchung 2.1. Versuchsbeschreibung Sinn und Zweck des Experiments ist die Untersuchung, wie die Wärmeleitung in Aluminiumprofilen am besten unterbunden werden kann. Hierzu wurden 2 Testreihen mit unterschiedlicher Profilausbildung angelegt und unterschiedlich konfiguriert. Beide Probekörper wurden dann jeweils im Kleinbrennerofen einem Brandereignis ausgesetzt. Die Brandprüfung erfolgte gemäß DIN EN 1363 [2], die Brandbelastung entsprechend ISO 834 [3]. Dichtblock T1 T2 Tabelle 1: Übersicht Versuchsreihen Anzahl der Profile 10 8 Profilform I-Profil U-profile 2.1.1. Beschreibung der Probekörper Die Probekörper unterscheiden sich lediglich in der Form und der Anzahl der Profile. Ansonsten sind sie gleich aufgebaut. Sie bestehen aus einem Dichtblock aus mehreren Lagen von je 25 mm dicken Kalziumsilikatplatten des Typs Promasil L300 [4], welche miteinander mithilfe von Klebepaste verklebt [5] bzw. verschraubt wurden. Durch die Platten wurden die entsprechenden Öffnungen für die Profile ausgeschnitten. Entsprechend der Unterschiedlichen Profile wurden die Dichtblöcke so ausgeschnitten, dass rund um die Profilschienen beidseitig ein ausreichend großer Abstand zur Außenwand der Ausfachung bestand. Die Innenseiten der Ausfachungen wurden mit Brandschutzmaterialien gemäß Tabelle 2 und 3 Bekleidet. Profilnummer 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.8 1.9 1.10 Ausfachendes Material Roku-Strip 2.0 Roku-Strip 2.0 Roku-Strip 2.0 Roku-Strip 2.0 Palusol Flaton VPG 12 Größe Dichtblock 175 250 250 250 250 250 Profilnummer Roku-Strip 2.0 Pyro-Safe DGCR Roku-Strip 2.0 Roku-Strip 2.0 250 250 2.7 2.8 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 Ausfachendes Material Roku-Strip 2.0 Roku-Strip 2.0 Roku-Strip 2.0 Roku-Strip 2.0 Flaton VPG 12 Pyro-Safe DGCR Roku-Strip 2.0 Roku-Strip 2.0 Größe Dichtblock 175 250 250 250 250 250 300 350 300 350 Tabelle 2: Verwendete Ausfachungen T1 Tabelle 3: Verwendete Ausfachungen T2 Die Profile gemäß Tabelle 4 und 5 wurden außerdem mit einem zusätzlichen Brandschutzsystem versehen: Profilnummer 1.4 1.5 Beschichtung Brandschutzfarbe Palusol Profilnummer 2.3 2.4 Tabelle 4: Beschichtete Profile Versuchsreihe T1 Beschichtung Brandschutzfarbe Brandschutzfarbe Tabelle 5: Beschichtete Profile Versuchsreihe T2 Die Entsprechenden Kennwerte der aufgeführten Materialien sind den Quellen [6], [7], [8] und [9] zu entnehmen Die Maße der Profile können den nachfolgenden Tabelle 6 entnommen werden: Profil 1.1; 1.3 – 1.6 1.8 – 1.10 2.2 – 2.8 1.7 1.2; 2.1 Material Aluminium Breite [mm] 150 Höhe [mm] 1000 Dicke [mm] 4 Aluminium Stahl 150 150 1000 1000 8 4 Tabelle 6: Maße der Verwendeten Profile Die U-Profile verfügen über eine Flanschlänge von jeweils 50 mm. Die Aluminiumprofile standen sowohl an der Unterseite als auch an der Oberseite der Dichtblöcke deutlich über wie in den Abbildungen 1 und 2 gezeigt wird. Alle Profile ragten 300 mm in den Brandraum herein. Die Aluminiumprofile wurden gemäß den beiden Abbildungen 1 und 2 mit Thermoelementen zur Temperaturmessung versehen. Insgesamt wurde die maximal mögliche Anzahl von 32 Thermoelementen verbaut, deren Lage ist ebenfalls in den Abbildungen 1 und 2 dargestellt. Die Thermoelemente wurden gemäß DIN EN 1363-1 verbaut. Die Profile selbst wurden oberhalb der Dichtblöcke an Gewindestangen aufgehängt und durch die Ausfachungen geführt. Es gab keine Berührungspunkte zwischen den Profilen und der jeweiligen Ausfachung. Jeweils ein Profil pro Dichtblock bestand aus Stahl und nicht aus Aluminium. Es handelte sich hier um die Profile T1.2 und T2.1. Außerdem wurde das Profil T1.7 in doppelter Blechdicke ausgeführt. Diese Konfiguration wurde vorgenommen um einen Referenzrahmen zu erhalten. Abbildung 1: Schematische Darstellung des Probekörpers 1. Dargestellt sind die späteren Handmesspunkte Abbildung 2: Schematische Darstellung des Probekörpers 2. Dargestellt sind alle Messstellen 2.1.2 Beschreibung des Versuchsaufbaus Die Dichtblöcke mit den eingesetzten Profilen wurden jeweils einzeln im Kleinbrennerofen der TU Kaiserslautern getestet. Für beide Versuche wurde eine Versuchsdauer von 180 Minuten angesetzt. Während des Versuches wurden keine äußeren Belastungen vorgenommen. Der Brandverlauf folgte den Vorgaben gemäß ETK. Abbildung 3: Eingebauter Probekörper T1 Abbildung 4: Eingebauter Probekörper T2 2.2 Versuchsdurchführung Beide Probekörper wurden auf die gleiche Weise eingebaut, um die Dichtblöcke herum abgedichtet und mit Thermoelementen versehen. Nach dem zünden des Ofenbrenners wurden die geforderte Temperatur gemäß ETK gefahren und eingehalten. Die Versuche endeten jeweils nach 137 Minuten (I-Profile) und nach138 Minuten (U-Profile) wie geplant. 2.3 Beobachtungen Beobachtung während des Versuches an den Schienenprofilen Minute 0: Start der Brenner und beginn des Experiments Minute 4: Beginnende Schmelze an den Aluminiumprofilen Minute 40: Versagen der Thermoelemente Ausgleichsleitungen Minute 45: Beginn der Handmessung an den Profilschienen Minute 137: Ende des Versuchs infolge von zum Teil geschmolzenen Beobachtungen während des Versuches an den U-Profilen Minute 0: Start der Brenner und beginn des Experiments Minute 3: Beginnende Schmelze an den Aluminiumprofilen Minute 4: An Messstelle 8 müssen Plus und Minuspol getauscht werden. Kontrollmessungen per Hand zeigen, dass jetzt die tatsächlichen Temperaturen gemessen werden. Minute 5: Die Messstellen 2 und 10 müssen umgepolt werden. Kontrollmessungen sind nicht möglich. Minute30: Die Messstelle 10 muss umgepolt werden. Kontrollmessungen per Hand zeigen, dass jetzt die tatsächlichen Temperaturen gemessen werden. Minute 40: Die Messstelle 4 muss umgepolt werden. Kontrollmessungen per Hand zeigen, dass jetzt die tatsächlichen Temperaturen gemessen werden. Minute 70: An Profil 2.1 schiebt sich einer der Streifen mit Brandschutzmaterial aus der Öffnung des Dichtblocks nach oben heraus. Minute 138 Ende des Versuchs 3 Versuchsergebnisse 3.1.1 Messergebnisse I-Profile Hier werden die Hand und die Sensordaten gegeneinander gestellt. Da die Messstellen während des Versuchs mit den I-Profilen zum Teil stark schwankten und zum Teil durch den Kontakt mit der Außenwand des Ofens geschmolzen waren, wurde ab Minute 45 in regelmäßigen Abständen eine Handmessung an allen I-Profilen durchgeführt. Die Messungen fanden jeweils direkt neben den Thermoelementen im Bereich 5 cm oberhalb des Dichtblocks statt. Ein späterer Kontrollabgleich der Handmessungen mit den Messdaten zeigte gravierende Abweichungen zwischen beiden Messungen. Aufgrund der Tatsache, dass einige Kabel geschmolzene Stellen oder direkten Kontakt zur Ofenaußenwand hatten sind diese wenig vertrauenswürdig. Das Messgerät welches für die Handmessungen verwendet wurde, zeigte auch in einer Nachprüfung plausible Messwerte an. Daher wurden für die Auswertung des Versuchs lediglich die Daten der Handmessung herangezogen. Es ist jedoch hierdurch nicht möglich, die Temperaturverteilung innerhalb des Dichtblocks zu untersuchen. Ein Grund für das Versagen der Messstellen wurde bereits in anderen Versuchen Beobachtet. Das Verwenden von Ausgleichsleitungen in der Nähe des Prüfofens kann aufgrund der fehlenden Temperaturbeständigkeit leicht zu deren Ausfall führen [10] Abbildung 5 Messergebnisse der Handmessungen an den Profilen 1.1 bis 1.10 3.1.2 Messergebnisse U-Profile Für die Auswertung des Versuches werden wie bei der Auswertung der I-Profile im Wesentlichen die Messdaten der Messpunkte jeweils 5 cm oberhalb des Dichtblocks herangezogen. Zusätzlich werden die Messdaten der Lage 5 cm unterhalb der Oberfläche und der untersten Lage der Profile 2.1 und 2.2 ausgewertet um einen Vergleich zwischen den Stahl- und Aluminiumprofilen ziehen zu können. Die Messdaten können den Abbildungen 6 bis 10 entnommen werden. Abbildung 6: Messergebnisse der Profile 2.1, 2.2 und 2.3 Abbildung 7: Messergebnisse des mit Brandschutzbeschichtung erweiterten Profils 2.4 (Brandschutzfarbe unter KSP 23) Abbildung 8: Messergebnisse der Profile 2.5 bis 2.8 Abbildung 9: Messergebnisse der Profile 2.1 (Stahl) und 2.2 (Aluminium) Abbildung 10: Messergebnisse der Profile 2.1 (Stahl) und 2.2 (Aluminium) 3.1.3 Gegenüberstellung und Auswertung der Messergebnisse I-Profile Für die I-Profile zeigt sich, dass eine Temperaturweiterleitung sich durch die Verwendung eines Aufschäumenden Materials als Ausfachung in Verbindung mit einer Brandschutzbeschichtung am effektivsten unterbinden lässt. Zusätzlich gilt hier, dass je dicker der Dichtblock ist, desto effektiver kann ein Aufschäumendes Material die Temperaturaufnahme aus dem Brandraum verhindern. Die Verwendung von direkt auf den Profilen aufgebrachten Schutzsystemen (nicht von Brandschutzbeschichtungen) zeigte sich zumindest in dieser Testreihe eher als Problem, da hier das Aufschäumende Material behindert werden kann. Vergleicht man das I-Profil mit doppelter Blechdicke (8 mm) mit einem I-Profil normaler Dicke (4 mm) und ansonsten gleichen Bedingungen zeigt sich an der Luftseite eine erheblich größere Temperatur. Ein Grund hierfür könnte das spätere abschmelzen des I-Profils im Brandraum sowie die größere Angriffsfläche sein. U-Profile Bei den U-Profilen zeigt sich im Gegensatz zu den I-Profilen, dass sich hier die Verwendung von Brandschutzbeschichtungen negativ auf die Temperaturweiterleitung auswirkt. Hier verringert die ausschließliche Verwendung von Aufschäumendem Material eine Temperaturweiterleitung wesentlich effektiver. Für die Messungen am unteren Ende des Dichtblocks kann beobachtet werden, dass sich die Aluminiumprofile deutlich schneller aufheizen als das Stahlprofil, jedoch ca. 30 Minuten nach Beginn des Versuchsstarts sich nur noch sehr langsam weiter Temperatur aufnehmen. Stahl hingegen nimmt kontinuierlich Temperatur auf. Ein möglicher Grund hierfür kann sein, dass das Stahlprofil nicht abschmilzt. Diese Beobachtung wiederholt sich in ähnlicher Form bei den Messstellen 5 cm unterhalb der Dichtblockoberfläche. Hier muss jedoch beachtet werden, dass das Stahlprofil lediglich über einen 175 mm dicken Dichtblock verfügt. Das Aluminiumprofil sitzt in einem 250 mm dicken Dichtblock. Entsprechend weit liegen die Messstellen auseinander. Eine weitere Beobachtung die jedoch nur das Aluminiumprofil betrifft ist das Absinken der Temperatur im Profil nach ca. 105 Minuten. Siehe hierzu die Abbildungen 9 und 10. Die Temperaturerhöhung in den Flanschen war in den meisten Fällen nahezu identisch mit der im Steg. Nur in einem Fall weicht sie deutlich hiervon ab, nämlich bei Profil 2.5. Bei den Fällen, wo Flansch und Steg sich nicht gleichmäßig erhitzten kann keine Allgemeine Aussage getroffen werden, was sich stärker erhitzt, da beides vorkam. Gemeinsame Beobachtungen Eine Beobachtung, welche bei beiden Versuchsreihen gemacht wurde ist die, dass sich die Stahlprofile sich Luftseitig deutlich weniger erwärmen als die Aluminiumprofile. Dies ist auch dann gegeben, wenn die Stahlprofile eine größere Dichtblockdicke besitzen als die Aluminiumprofile. Des Weiteren gilt in beiden Versuchen, dass je dicker die Dichtblockschicht ist, desto geringer ist die Temperaturerhöhung an der Luftseite. 4 Schlussfolgerungen und Diskussion der Ergebnisse Die in diesem Versuch gesammelten Erfahrungen lassen drei Arten von Schlüssen zu. Es können Schlüsse zu den einzelnen Profilen und Schutzkonfigurationen gezogen werden. Es ist möglich, für diese Art von Anordnung allgemeine Aussagen zu treffen und es können zur Versuchsanordnung allgemeine Erfahrungen aufgeführt werden, welche gerade für unerfahrene Prüfer nützlich sein können. Durch den Abgleich der Messdaten beider Versuchsreihen konnten einige Beobachtungen getätigt werden. Zum ersten zeigte sich, dass sich die Stahlprofile an der Luftseite deutlich weniger erhitzten als die Aluminiumprofile, obwohl diese bis zum Ende des Versuchs nicht abgeschmolzen waren und so eine deutlich größere Fläche zur Temperaturaufnahme boten als die abgeschmolzenen Aluminiumprofile. Innerhalb des Dichtblocks war die Beobachtung zumindest bei den U-Profilen umgekehrt. Ab einem gewissen Zeitraum überstieg die Temperatur im Stahlprofil die im Aluminiumprofil. Um hierüber Klarheit zu erlangen sollten weitere Versuchsreihen durchgeführt werden. Durch weitere Messreihen könnte ebenfalls Klarheit darüber geschaffen werden, ob Sich Flansch und Steg wirklich unterschiedlich stark erhitzen oder ob es sich hier lediglich um Ungenauigkeit in den Messungen handelt. Ebenfalls geklärt werden könnte, wieso sich die Temperatur des Aluminiumprofils im Dichtblock nach ca. 103 Minuten verringert. Hierzu kann aufgrund der fehlenden Vergleichswerte keine Aussage getroffen werden. Das auswerten der Versuchsdaten des Profils 2.4 zeigt, dass das zusätzliche aufbringen von Brandschutzfarbe auf das Profil nur eine minimale Reduzierung der Temperatur ergibt. Die Temperatur dieses Messpunktes blieb über die Versuchsdauer lediglich zwischen 5 bis 10 Grad unter der des auf gleicher Höhe gegenüberliegenden Messpunktes. Allgemein kann gesagt werden, dass die dem Brandraum abgewandte Seite besser geschützt ist, je dicker der Dichtblock ist. Die Nutzung des Kleinbrennerofens gemäß DIN EN 1363 bei einer solchen Versuchsanordnung zeigt einen massiven Nachteil auf, welcher sich negativ auf die Messwerte auswirken kann. Durch die Anordnung der Profile in Reihe hintereinander im Brandraum und der Anordnung des Brenners direkt vor den Profilen kommt es im Ofen selbst zu einer Abschattung der Profile im Brandraum. Da die Schächte für die Stahl- und Aluminiumprofile zu Beginn des Versuches nach oben hin offen sind, kann der Ofendruck erst vernünftig geregelt werden, wenn die Schächte durch das Brandschutzmaterial zu geschäumt werden. Ein weiteres Problem ergibt sich bei der Nutzung von Ausgleichsleitungen in der unmittelbaren Nähe zum Brandofen. Bei längeren Versuchen erwärmt sich die Außenhaut so sehr, dass es hier zu Schäden an den Messelementen kommen kann und die Messungen unbrauchbar werden. References [1] GDA – Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V.: An die Zukunft denken – mit Aluminium bauen, Düsseldorf, 2012 [2] DIN EN 1363: Part one: Fire resistance tests- General Requirements; German version EN 13631:2012, Oktober 2012 [3] ISO 834: Part one: Fire-resistance tests – Elements of building construction – Part 1: General requirements [4] Allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis P –NDS04 -943: Kalziumsilikatplatte “Promatec L300 Branschutzplatte“ gemäß Dauregelliste A Teil 2 – Ausgabe 2013/1 Lfd. Nr. 2.10.1.1 als nichtbrennbarer Baustoff (Baustoffklasse A1) nach DIN 4102-1: 1998-05, Hannover, 16.September 2013 [5] Allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis P-MPA-E-99-500: „Klebebpaste S“ bzw „Klebepaste SB“ der Baustoffklasse A1 (DIN 4102-1, 05/1998) zur Verklebung mineralischer Dämmstoffe oder mit Stahl, Beton oder Mauerwerk im Innenausbau als Bauprodukt der Bauregelliste A Teil 2 (2014/1), lfd. Nr. 2.10.1.1, Erwitte, 10 Juli 2014 [6] Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung Z-19.11.457: Dämmschichtbildende Baustoffe „Branschutzpappe flaton VP12“ und „Brandschutzpappe flaton VPG 12“, Berlin 22. Mai 2014 [7] Europähische Technische Zulassung ETA-10/0117: Biegsamer aufschäumender Brandschutzstreifen „ROKU Strip“, Berlin, 3. Juni 2010 [8] Europähische Technische Zulassung ETA-13/0100: Biegsame, im Brandfall aufschäumende Brandschutzgewebe und im Brandfall aufschäumende Brandschutzmassen, Berlin, 15. März 2013 [9] Vorläufige Technische Information G-KTS/EI (BASF): Palusol Brandschutzplatten, Ludwigshafen, September 2011 [10] HEIMANN, J.; LORENZ, D.; PATIL, M.: Experimental and Numerical study of the temperature influence from the fire on the load bearing capacity of the protected steel beam with a secondary unprotected steel component; Annweiler am Trifels, Beitrag Nr.1 (2014)
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