Brandversuch mit OSE_O112 im Freien in einem Recycling Betrieb Aufgabenstellung des Versuchs Getestet wurde die Reaktion der Brandgas-Früherkennung (CO-Messung) unseres Systembausteins OSE_O112 mit aktiver Ansaugung. Besonderes Augenmerk wurde auf die Ansprechzeit gelegt, unter Berücksichtigung der in den Freianlagen herrschenden Witterungseinflüsse. Beobachtungen unter Praxisbedingungen • Nässe von Produkt • Umfeldes (Regen und Feuchtigkeit) • Windbelastung und Verwirbelung durch Wind Wertermittlung Die ermittelten Werte sind Vergleichswerte. Es wurde bei der Messung darauf verzichtet die Werte in reale ppm-Werte umzurechnen, um so die Größenänderungen und die Änderungsgeschwindigkeiten besser bewerten zu können. Messaufbau des Tests Der Brandversuch wurde aus Sicherheitsgründen in einem Behälter (Stahlfass) ausgelöst (siehe Bild 1: „Gesamtaufbau“). Zur Messung wurden drei Sensoreinheiten in einem Traggestell über dem Brandgut (geschredderter Grünschnitt) aufgehängt. Bild 1: „Gesamtaufbau“ Die Abstände Brandgutes der Ansaugöffnungen, über 1. Unterer Sensor; ca. 80mm über dem Brandgut Bild 2: „Sensor unten“ 2. Mittlerer Sensor; ca. 400mm über dem Brandgut Bild 3: „Aufbau Sensorgestell“) 3. Oberer Sensor; ca. 800mm über dem Brandgut Bild 3: „Aufbau Sensorgestell“ der Oberfläche des Bild 2: „Sensor unten“ Bild 3: „Aufbau Sensorgestell“ Im Bild 2: „Sensor unten“ ist auch der prinzipielle Aufbau des Sensors zu sehen. Die Ansaugung erfolgt von unten. Das Rohr der Luftführung steigt mit ca. 45° an. Der steile Anstellwinkel ermöglicht es, das angesaugte Partikel nach abschalten des Ansaugventilator zurückrutschen können. Auch angesaugte Nässe kann so ablaufen. Am Ende des Steigrohrs liegt der eigentliche Sensor, erst danach kommt der Ansaugkopf mit dem Ventilator. Um den Schwelbrand auszulösen wurde eine Heizschlange mit 1,5kW, ca. 200 mm tief, in dem Brandgut eingelegt (Bild 4: „Beginn des Versuches“). Bild 4: „ Beginn des Versuches“ Eckdaten Datum des Versuchs: 27.01.2016 Uhrzeit: 10:50 Uhr – 11:15 Uhr Ort: Bönen, NRW Wetter: Am Mittwoch ist es in der Nordhälfte wolkenreich und es fällt immer wieder Regen, im Nordwesten mitunter recht kräftig, dazu ist es windig. (Quelle: wetter.de). Sensorik: OSE_O112 Aufzeichnung: Pico Log Tiefe des Glimmbrandes: ca. 200mm unter der Oberfläche Versuchsmaterial: geschredderter Grünschnitt mit beginnender exothermer Wärmeentwicklung, regennass Versuchsübersicht Diagramm 1: Überblick über den gesamten Zeitablauf des Versuches 1. 10:50:52 bis 10:55:49 erster Versuch mit niedriger Temperatur 2. 10:57:20 bis 11:05:35 zweiter Versuch bei hoher Temperatur 3. 11:05:35 bis 11:13:32 Versuchsende nach abschalten der Zündenergie Blauer Kurvenverlauf: Unterer Sensor; Ansaugung ca. 80 mm über der Oberfläche Grüner Kurvenverlauf: mittlerer Sensor; Ansaugung ca. 400 mm über der Oberfläche Roter Kurvenverlauf: oberer Sensor; Ansaugung ca. 800 mm über der Oberfläche Diagramm 2: Start des Versuches bei niedriger Temperatur (10:50:52 bis 10:55:49) a) Der erste Brandversuch wurde bei einer Temperatur von ca. 150°C durchgeführt. Zur Zündung und zur Aufrechterhaltung des Glimmbrandes (nasser, geschredderter Grünschnitt) wurde eine Heizschlange mit Termostatregelung eingesetzt. b) Aus dem Diagramm 1 ist zu entnehmen, dass die Ansprechzeit des unteren Sensors, nach Einschalten der Heizschlange, bei ca. einer Minute liegt (Einschalten der Heizschlange bis die CO Konzentration ihren mittleren Dauerwert erreicht (Zeit 10:51:35). Die detaillierte Ansicht Diagramm 2 zeigt deutlich, dass die Thermik des aufsteigenden Gases nicht ausreicht, um die Sensoren „Mitte“ und „Oben“ zu erreichen. Nur der untere Sensor liefert ein auswertbares Signal. Die Einbrüche im Signal bis auf Grundwert (unter anderem 10:51:37 bis 10:53:57 und 10:54:20 bis 10:54:30), und die Schwankungen im Signalverlauf (von10:53:37 bis 10:55:50) sind auf Windböen zurückzuführen, die kurzzeitig zu einem Verwehen der Gaskonzentration führt. Diagramm 3: Versuch bei hoher Temperatur (10:57:20 bis 11:05:35) c) Der zweite Versuch, mit erhöhter Temperatur, ist im Diagramm 3 detailliert dargestellt. Die Temperatur wurde ab 10:55:50 auf ca. 280-300°C erhöht. Die Kurven zeigen dass die CO Konzentration aus dem Brandgut zeitnah der steigenden Temperatur folgt. Ab ca. 10:58:30 ist der Endwert erreicht. Auffällig dabei ist, dass mit der steigenden Temperatur, nicht nur der CO Gehalt des Gases steigt, sondern das auch die Sensoren „Mitte“ und „Oben“ ansprechen. Das ist mit der stärkeren Thermik zu erklären. Auch das Verschieben der Einbrüche im Signal für den Sensor „Unten“ zum Sensor „Mitte“ erklärt sich damit. Der Sensor „Oben“ spricht zwar ebenfalls an. Seine große Entfernung zur Oberfläche führt aber erwartungsgemäß zu einer extremen Anfälligkeit gegen die Windbeeinflussung. Der Einsatz der Sensorik sollte also so nahe wie möglich an der Oberfläche stattfinden. Diagramm 4: Auslaufen des Versuches (11:05:5 bis 11:13:32) d) Zum Ende des Versuches wird die externe Wärmequelle abgeschaltet (ab 11:07:25). Erwartungsgemäß verlöscht der Glimmbrand nach abschalten der Heizschlange in dem nassen Brandgut von selber. Einhergehend sinken die CO Konzentrationen des Gases. Solange die Temperatur des Gases noch relativ hoch ist, kommt es nicht zu Einbrüchen in der Gas-Messung des unteren Sensors(Blaue Kurve). Der Sensor oben, der auch während der Phase erhöhter Temperatur keine wirklich brauchbaren Ergebnisse lieferte ist praktisch sofort funktionslos. Das Signal des mittleren Sensors wird mit zunehmendem Abkühlen instabiler, da die Thermik immer schwächer wird. Auch dieser Kurvenverlauf bestätigt die Aussage, dass die Distanz zur Oberfläche möglichst gering gehalten werden sollte.
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