SN-Online 27062015 Brand Hattendorf Kreuzriehe neu

SN Online
Feuer in Kreuzriehe
Ehemaliges Gasthaus Hattendorf
bei Großbrand zerstört
Bei einem Großbrand am frühen Sonnabendmorgen ist das ehemalige
Gasthaus Hattendorf in Kreuzriehe ausgebrannt. Das Gebäude an der
Bundsstraße 442 stand seit dem Verkauf leer.
VON BERNHARD HERRMANN
Kreuzriehe. 150 Feuerwehrleute aus 12 Ortsfeuerwehren waren mit 24
Fahrzeugen bis gegen 9.30 Uhr im Löscheinsatz. Verletzt wurde niemand.
Die Brandursache und Schadenshöhe sind ungeklärt.
Laut Polizei wurde der Brand gegen 4.25 Uhr über den Notruf gemeldet.
Eine helle Rauchsäule, die kilometerweit zu sehen war, stand über
Kreuzriehe. Beim Eintreffen der ersten Feuerwehrleute schlugen die
Flammen bereits durch das Dach und waren hinter den Fenstern im
Erdgeschoss des Gasthauses mit Kegelbahn zu sehen, sagte
Feuerwehrsprecher Marco Thiele. Die Einsatzkräfte rückten aus
Helsinghausen/Kreuzriehe, Bad Nenndorf, Riehe, Haste, Hohnhorst,
Horsten, Ohndorf, Rehren, Riepen und Waltringhausen sowie der
Gerätewagen Atemschutz von der Kreisfeuerwehr Schaumburg an. Aus
Barsinghausen (Region Hannover) wurden eine weitere Drehleiter und ein
Tanklöschfahrzeug angefordert. Die Leitstelle Schaumburg hatte die
höchste Alarmstufe zur Brandbekämpfung ausgelöst. Starkregen
erschwerte den Helfern die Arbeit während des gesamten Einsatzes.
Weil das Gebäude im Vollbrand stand und brennende Holzbalken bereits
vom Dachboden ins Innere herunterstürzten, konnten die Kegelbahn, der
Saal für etwa 120 Personen und der Gastraum für etwa 60 Gäste nicht
mehr von den Feuerwehrleuten betreten werden. Die Brandbekämpfer
gingen mit mehreren Trupps unter Atemschutz und fünf Strahlrohren
sowie zwei Wenderohren über die beiden Drehleitern aus Bad Nenndorf
und Barsinghausen gegen die Flammen vor. Pro Minute wurden mehrere
Tausend Liter Wasser in den brennenden Gebäudekomplex gepumpt. Über
zwei Tragkraftspritzen wurde eine Wasserförderung aus einem
nahegelegenen Teich aufgebaut. Insgesamt wurden etwa 1500 Meter
Schläuche verlegt und etwa 150.000 Liter Wasser in das Gebäude
abgegeben, sagte Marco Thiele. Das Feuer war um 7.15 Uhr gelöscht.
Dann begannen die Nachlöscharbeiten. Dazu wurden Drucklüfter
eingesetzt, um das Gebäude rauchfrei zu bekommen. Mit einer
Wärmebildkamera wurden Brandnester gesucht und abgelöscht. Eine
Stromversorgung war im leerstehenden Gebäude unter anderem für den
Betrieb der Ölheizung vorhanden, sagte Thiele.
Suthfelds Bürgermeister Horst Schlüter informierte sich am Brandort
über die Löscharbeiten und das Schadensausmaß. Die Traditions
Gastwirtschaft, in der sich auch die Feuerwehr und Vereine zu
Veranstaltungen trafen und laut Bürgermeister den Mittelpunkt der
Dorfgemeinschaft darstellte, wurde 1876 in Kreuzriehe eröffnet und bis
zum Jahr 2013 in der vierten Generation vom ehemaligen Besitzer Martin
Hattendorf geführt. Der Gastwirt musste nach seinen damaligen Angaben
den Betrieb einstellen und zwangsversteigern lassen, weil die
fortlaufenden Kosten mehr und mehr höher als die zu geringen Einnahmen
waren. Dann erwarb ein Geschäftsmann die Immobilie, sagte Schlüter.
Seit diesem Zeitpunkt ist das Gasthaus ungenutzt und leerstehend.
Beamte der Kriminalpolizei aus Nienburg sicherten Spuren und
beschlagnahmten den Brandort. Nach Polizeiangaben sind die
Brandursache und Schadenshöhe ungeklärt. Die Ortsdurchfahrt auf der B
442 war während der Löscharbeiten voll gesperrt.
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Artikel veröffentlicht: Samstag, 27.06.2015 09:58 Uhr
Artikel aktualisiert: Samstag, 27.06.2015 10:07 Uhr
Artikel veröffentlicht: Samstag, 27.06.2015 14:49 Uhr
Artikel aktualisiert: Samstag, 27.06.2015 14:56 Uh