ISSN 1869-0157 2 - 2015 - vierteljährlich kostenlos ANTONIA Der Tag der Niedersächsin bei Antonia e.V. 26.- 27.- 28. Juni der Tag der Niedersächsin Programm Seite 6 +7 Liebe Leser/Innen und Hildesheimer/Innen, Berlin ist eine Reise wert, und dieses Mal wollte ich mich nicht, wie letztes Mal um Lahme und Kranke kümmern, sondern selbst etwas von der Informationsfahrt haben - doch der Mensch denkt und Gott lenkt. Kaum aus dem Bus gestiegen, knickte ich um und lag platt wie `ne Flunder auf der Straße. Von nun an kümmerten sich liebe Mitreisende um mich. In diesen zwei Tagen Berlin habe ich einen kleinen Vorgeschmack auf gesundheitliche Einschränkungen bekommen. Ich kann dazu nur sagen: Es ist nicht berauschend, ich fühlte mich uralt und teilweise hilflos. Ein Berliner Orthopäde, mit dem wunderschönen Namen „Dr. Edelstein“, war mein Retter in der Not. Sein Blick auf meinen linken Fuß - ich konnte die Tränen gerade noch zurückhalten, als ich das dicke Etwas am Ende meines Beines sah - „Das tut weh!“ ein verständnisvoller, mitleidiger Blick traf mich. Toll, Dr. Edelstein fühlte mit – mit einer Touristin, die voraussichtlich nie wieder in seine Praxis kommen würde. Schon nach 10 Minuten saß ich beim Ultraschall, und es stellte sich heraus, dass wahrscheinlich nichts gebrochen ist, ich aber in Hildesheim noch einmal zum Röntgen gehen sollte. Ich wurde in dieser Berliner Praxis überaus freundlich behandelt, bekam eine Spritze, einen Stützverband und Gehhilfen - ich wusste gleich, wie oft die mit lautem Knall zu Boden fallen würden - und sogar eine Tüte für den linken Schuh wurde mir in die Hand gedrückt, denn am Fuß konnte ich den ja nun nicht mehr tragen. Jetzt hieß es `Krückenlaufen´ lernen - „Immer wenn Sie den kranken Fuß aufsetzen, müssen die Gehhilfen den Boden berühren“. Das war gar nicht so leicht. Mit Humor geht alles besser, sagte ich mir, und so war es dann auch. Die zwei Tage Berlin bleiben mir trotz alledem in guter Erinnerung. Dann kam ich zurück in die kleine Domstadt Hildesheim. „Röntgen, das geht erst in zwei Tagen“, so die junge Arzthelferin hinter dem Tresen, obwohl auf dem Überweisungsschein stand: Ausschluss Fraktur. 9 Tage nach dem Umfall sollten der Fuß und das Schienbein geröntgt werden Mit meinen Gehhilfen stand ich schließlich vor einem jungen Röntgenassistenten. Er las den Bericht von Dr. Edelstein: „Was, der hat das nicht geröntgt? Sie waren nicht im Krankenhaus? Na, dann ziehen Sie mal die Schuhe aus.“ Ich nahm auf einem Stuhl vor dem Tisch Platz, auf dem ich nun mein Bein ablegte. „Der Fuß muss weiter nach vorne“, ich stelle mich ja für gewöhnlich nicht an, aber das alles fiel mir schon schwer, es tat eben auch wahnsinnig weh. Ohne jegliche Hilfe des mit verschränkten Armen neben mir stehenden Assistenten musste ich mir den Stuhl nach vorne ziehen, meinen Fuß nach Ansage immer allein in die richtige Position bringen und wurde behandelt wie jemand, der sich absichtlich verletzt hat und dadurch andere um ihren wohlverdienten Schlaf bringt. „Wir schicken den Befund an ihren Hausarzt, aber das kann zwei bis fünf Tage dauern.“ „Ja, aber wenn doch etwas gebrochen ist?“ „Na hörn sie mal, das Ganze ist jetzt neun Tage her, und Sie waren ja nicht im Krankenhaus“- „Das hat mir niemand gesagt, dass ich ins Krankenhaus muss“ „Ab einem gewissen Alter weiß man ja wohl, dass man ins Krankenhaus muss, wenn man gefallen ist.“ 2 Ich versuchte es mit einem Scherz: „Ab einem gewissen Alter weiß man gar nichts mehr und vergisst alles!“ „Na, so alt sind sie nun auch noch nicht!“, sprach´s und drehte mir den Rücken zu. Liebe Leserinnen und Leser, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie alt ich mir in diesem Moment vorkam. Ist das meine/ unsere Zukunft? Eine zurechtweisende, respektlose, arrogante, lieblose Behandlung, wenn man Hilfe und Zuspruch benötigt? Sind Herzensbildung und Empathie nicht mehr im Trend? Am meisten habe ich mich über meine Sprachlosigkeit geärgert - darum habe ich es mir jetzt von der Seele geschrieben. Ich wünsche Ihnen, liebe Leser/Innen, dass Sie Glück im Unglück haben und immer an einen Dr. Edelstein geraten - den gibt’s doch bestimmt auch in Hildesheim. herzlichst Juni 2015 Donnerstag 11.06. Beginn: 19Uhr 2 - Editorial (R. Thönelt) 3 - Antonias Veranstaltungen 4 - Wert der Freundschaft (J. Eickmann) 5 - Gefülltes Quarkgemüse (Bärbel Behrens, DHB) 6 - Tag der Niedersächsin „Hab Mut zur Veränderung, wage mal etwas Neues das Altbekannte läuft nicht weg!“ Referentin: Christiane Bräuer Encouraging-Trainerin 7 - Das Programm 26. 27. 28. Juni Gebühr: 4 € 8 - Elternsein - Verstehen ohne Worte (R. Schenk) 9 - Frauen, die Hildesheim besuchten 10 - Frauenschicksale & Salon Struwelpeter Freitag 26.06.-Samstag 27.06.-Sonntag 28.06. Der Niedersachsentag bei Antonia 11 - Abenteuer Kommunikation (E. Nerger-Bargellini) Programm auf Seite 7 12 - Unternehmerfrauen im Handwerk (E. Schulze) 13 - Die Apothekerin „Christine Bauerschaper“ 14 - Blick über den Tellerrand (Barbara Naziri) 15 - Internationale Vielfalt (Yeliz Karateke) 16 - Die Kraft der Farben (Ingrid Warwas) Juli 2015 Donnerstag 09.07. 17 - Homöopathie - Neurodermitis (A. Günther) 18 - Frauenveranstaltungen in Hildesheim 19 - Die Hälfte der Macht für Frauen Rhythmik-Kurs 18 Uhr - 20 Uhr Referent: Manfred Kahl 20 - Bei Antonia ist was los 21 - Selbständigkeit in Hildesheim 22 - Kommunikation in der Praxis (S. Kaufmann) 23 - Finanzen & Rechtstipp (U. Oelbe- K. Laufenburg) 24 - Sicherheitstipps (E. Paasch) 25 - Yes! We care! ( Hundevernichtung in Rumänien) 26 - Antonia heiter bis wolkig (B. Frankenberg) 27 - Schreibwerkstatt (W. Schröder-Müller) für alle die immer schon einmal in der Gemeinschaft mit Freude und Taktgefühl Krach machen wollten! Gebühr: 4 € Der Bauchtanz geht weiter! Interessierte sind herzlich willkommen Termine: 04.06., 11.06., …. Gebühr pro Abend 10 € Tel. 05121-66342 28 - Buchtipp & CD -Verlosung (M. Hermeling) 29 - Junge Frauen 30 - Antonia in Berlin (H. Mengert) 31 - Antonia in Berlin (H. Mengert) 32 - Tonkuhle - Frauenradioprogramm Der Verein Antonia e.V. Andreas Passage 1 31134 Hildesheim 05121 – 93 58 628 [email protected] www.antonia-hildesheim.de Jeden Montag um 18 Uhr singen die TONIS bei Antonia Männer & Frauen sind herzlich willkommen Nichtmitglieder 1 € pro Abend. Die Veranstaltungen finden in der Andreas Passage 1 statt. Mitglieder zahlen, wenn nicht anders angekündigt, für Vorträge die Hälfte. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 2,-€ im Monat Antonia e.V. Steuernummer: 30/210/42556 Sparkasse Hildesheim, IBAN: DE11 2595 0130 0000 1803 31 BIC: NOLADE21HIK 3 Wert und Nutzen der Freundschaft Es hätte mir fast die Kaffeetasse aus der Hand gehauen, als ich las, dass etwa jeder zweite Arbeitnehmer mit Unlustgefühlen zur Arbeit geht. Das ergab eine Befragung von 1011 Arbeitnehmern. Fast die Hälfte würde gern in den nächsten zwölf Monaten den Arbeitsplatz wechseln. Das Schlimmste daran: Macht die Arbeit keinen Spaß, fühlt sich der Mensch unwohl, belastet seine Familie und erkrankt schließlich. Mobbing erkennen Sie daran, wenn Sie unsachlich und vor allen Dingen persönlich kritisiert und attackiert werden. Eckart von Hirschhausen meint dazu: „Ein Freund sagt, du hast dich blöd benommen. Aber er sagt nicht „du bist blöd“. Freund oder Freundin kritisieren sachlich ein Verhalten, und das ist freundschaftlich, denn ein Verhalten können wir ändern, uns selbst vielleicht nicht. Aber was kann gegen Mobbing unternommen werden? Die allgemeine Empfehlung lautet: Wehr dich! Sag „Nein“, kontere schlagkräftig. Das ist zwar richtig, doch wie kann ich mich wehren, wenn ich mich zu schwach fühle? Weil ich doch ein „liebes oder braves Mädchen“ sein sollte? Wie kann ich schlagkräftig kontern, wenn mir das Herz bis zum Halse schlägt? Da braucht es verlässlichen Rückhalt und Mutmacher. Ein Lebenspartner kann dabei Hilfe sein, doch kann ein Mensch nicht immer alle unsere Bedürfnisse „abdecken“. Wir benötigen mehrere „Lebenspartner“. Und die nennt man Freunde oder Freundinnen. Zum Glück ist die Welt ja nicht nur schwarz. Freundschaften erhellen sie. Mehr als jede andere Verbindung beruht Freundschaft auf Freiwilligkeit. Aber wie kommt das Band zustande? Meistens gibt es eine innere Übereinstimmung in Ansichten, Haltungen, Werten und Zielen. Das Schöne: Sie ist für die Ewigkeit geplant. Der Wermutstropfen: Sie muss gepflegt werden. Freundschaft lebt nicht von sich heraus von alleine fort. Freundschaft lebt vom Kontakt, von Begegnungen. Die beweisen: Du bist mir wichtig und etwas wert. Doch gerade in den mittleren Jahren, wenn Familie und Beruf uns fordern, investieren wir oft wenig in unsere Freundschaften. Schade und gefährlich! Schon immer waren Freundschaften wichtig, um mit den Schwierigkeiten und Enttäuschungen des Lebens fertig zu werden. Können wir auf Freunde bauen, sagt das Stresshormon Cortisol tschüss, während das Bindungshormon Oxytoxin, das ein Gefühl von Geborgenheit auslöst, ansteigt. Und auch in fröhlichen Momenten erhöhen Freunde den Genuss. Was wäre ein Geburtstag ohne Freunde? Einsamkeit schädigt die Gesundheit, ähnlich wie Zigaretten oder Übergewicht. Freundschaftliche Kontakte stärken das Immunsystem und senken das Risiko für Herz- Kreislauf- Erkrankungen und Depression. Die Natur will uns damit sagen: Alleine kannst du nicht überleben! Und schon in grauer Vorzeit waren diejenigen erfolgreicher, die in kleinen Gruppen auf die Jagd gingen. Übrigens: Im Gehirn reizt Einsamkeit das Schmerzzentrum. Wohl deshalb wirken Schmerzmittel gegen das quälende Gefühl des Alleinseins. Die bange Frage: Kann ich mich wirklich auf meine Freundschaften verlassen? Vielleicht sollte man es mal testen. Ich hatte mich nachts in einer Schneewehe festgefahren. Was tun? Ich war nicht im ADAC, und so konnte ich meinen Freund testen: Ich rief ihn an und er versprach, sofort zu kommen. Und er kam. Und ich wusste: Auf den kann ich mich verlassen. Auch ohne Mitgliedsbeitrag. Vielleicht neigen wir dazu, unsere Freunde zu wenig zu fordern und statt dessen eher Hilfe von Organisationen zu erwarten. Und das verunsichert unser Freundschaftsgefühl. Allerdings: Wenn Sie Freund oder Freundin von einer ganz 4 von Jörg Eikmann schlimmen Erkrankung berichten, dann kann es sein, dass mehr als die Hälfte von ihnen sich diskret entfernt. Nicht, weil man Sie nicht mehr schätzt, sondern weil die Angst überfällt: Wie gehe ich mit einem todgeweihten Menschen um? Die Krankheit ansprechen oder verschweigen? Alles zu kompliziert: „Wahre Freunde verlassen dich erst, wenn es brenzlig wird“, weiß ein Flämisches Sprichwort. Doch das sind keine falschen Freunde, sondern verunsicherte Menschen. Sie selbst können etwas für den Erhalt der Beziehung tun, indem Sie klare Verhaltensregeln mitteilen: Möchte Sie über Ihre Erkrankung reden oder lieber schweigen? Wie intensiv darf/soll nachgefragt werden? Und ähnlich ist es auch bei Arbeitslosigkeit oder Ehescheidung. Teilen Sie mit, wie die anderen mit Ihnen umgehen „sollen“. Die stolze Behauptung „ich bin die beste Freundin meiner Tochter“ sollte Sie hellhörig machen. Haben Sie keine Freundinnen auf Augenhöhe? Denn echte Freundschaft gibt es nur auf Augenhöhe, also nicht zwischen Eltern und Kindern. Eltern müssen als Erziehende, also Wegweisende, etwas weiter voraus oder „oben“ sein. So wie mit uns selbst, so sollten wir auch mit Freundinnen und Freunden umgehen, nämlich barmherzig. Wir und die sind nicht immer gut drauf. Und trotzdem überwiegt das Verbindende, das Verständnis. Falls Sie meinen, Freundschaft unter Frauen sei nur schwer möglich, vergessen Sie das Vorurteil. Frauenfreundschaften hatten früher keinen Wert in der Öffentlichkeit, denn Männerfreundschaften waren wichtig, bildeten sie doch den Hintergrund für Gefälligkeiten und machterhaltende Seilschaften. Frauenfreundschaften halten sogar länger. Denn Frauen investieren mehr in ihre Freundschaften, beispielsweise mehr Zeit. Der vielleicht einzige Geschlechtsunterschied: Männer kommen häufig über gemeinsames Tun zur Freundschaft, Frauen durch persönliche Gespräche. Doch für alle gilt ein Rat, den ich sehr schätze: „Benimm dich so, dass man überhaupt mit dir befreundet sein möchte“, meint Andreas Fritzsche, Philosoph und Theologe, der Unternehmen und soziale Einrichtungen in Zukunftsprozessen berät. Denn wie ich mit mir umgehe, so gehe ich auch mit anderen um. Wenn ich kritisch zu mir bin, werde ich höchstwahrscheinlich auch eine hohe Messlatte an andere anlegen. Wenn ich mir wenig verzeihe ... Sind Sie heute schon barmherzig mit sich und den lieben Menschen an Ihrer Seite umgegangen? Einen freundlichen Sommer wünscht Ihnen Jörg Eikmann 2 rote,2 grüne Paprikaschoten 4 große Tomaten Salz, Pfeffer aus der Mühle 2 El Olivenöl Alufolie Für die Füllung: 250 g 20 % Quark 3 Eier ½ Bund Frühlingszwiebeln 1 kleines Glas schwarze Oliven 1 Knoblauchzehe, 1Tl Salz einige Tropfen Worcestersauße Saft von einer halben Zitrone etwas Speisewürze Semmelbrösel zum Binden ---------------------------------------------------------------------------------------Die Paprikaschoten waschen halbieren und das Kerngehäuse entfernen. Von den Tomaten eine Haube abschneiden und die Kerne mit einem Teelöffel herausnehmen. Das Gemüse mit Salz und Pfeffer würzen und auf entsprechend große Stücke gefettete Alufolie setzen. Für die Füllung den Quark mit den Eiern in einer Schüssel gut verrühren. Die Frühlingszwiebeln waschen, putzen, klein schneiden und mit den in Scheiben geschnittene Oliven unter die Quarkmasse geben. Die zerriebene Knoblauchzehe, Salz Pfeffer, Worcestersauße, Zitronensaft und Speisewürze mit der Quarkcreme vermischen und abschmecken. Je nach Festigkeit der Masse mit ein wenig Semmelbröseln binden. Den Quark in das Gemüse füllen und die Alufolie nach oben knicken und das Ganze auf dem Grill garen. Das dauert ungefähr 10-15 min. Es passt sehr gut zu gegrillten Steaks, zu Bratwurst oder einfach zu einer Scheibe Baguette. Ich wünsche ihnen viel Spaß beim Grillen. Bärbel Behrens vom DHB-Netzwerk Haushalt, Mitglied beim Radio-Team „ Kopfsalat bunt angerichtet“ Jeden 2. Montag bei Radio Tonkuhle Xenia Favini Essen und Trinken hält Leib & Seele zusammen ist seit 4 Jahren bei Potratz. Sie findet ihre Chefs klasse! „Wir arbeiten hier Hand in Hand“ 5 Die Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros Niedersachsen (lag) und der Landesfrauenrat Niedersachsen e.V. laden traditionell am Tag der Niedersachsen zum „Tag der Niedersächsin“ ein. Diesmal in Kooperation mit dem Frauennetzwerk Antonia e.V. aus Hildesheim. Was haben sich Elise Bartels, SPD Abgeordnete (Jahr) im Berliner Reichstag und Brigitte Pothmer derzeitige Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen zu sagen? Welche Gemeinsamkeiten verbinden Mette Wildefüer und Ulrike Meyer? Erleben Sie verschiedene Frauen aus Vergangenheit und Gegenwart in den Räumen von Antonia e.V. in der Andreaspassage. Carla Sermes führt 36 Jahre lang die Marienschule durch den Kulturkampf. Sie ermuntert ihre Schülerinnen sich literarisch zu betätigen. Informieren Sie sich über die Aktion frauenOrte und lernen Sie weitere interessante Frauenpersönlichkeiten aus Niedersachsen kennen, am Stand des Landesfrauenrates Niedersachsen auf der Festmeile. Wir freuen uns auf Sie! Die Pastorentochter Luise Cooper, 1849 - 1931, Autorin und Entwicklungshelferin in China, gründet 1890 die Hildesheimer Blindenmission Mette Wildefuer, 1492-1540 die Ehefrau des Bürgermeisters Hans Wildefuer Veranstalterinnen: lag Landesfrauenrat Niedersachsen e.V. Stadt Hildesheim Antonia e.V. Gesellschaft für Europäische Stadtgeschichte und Kultur in Hildesheim e.V. (Kostümführerinnen) Finanziell gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport www.ckolbe-fotos.de 6 Margareta Bex, 1570-1639, ist die reichste Witwe der Stadt. Sie zeigt sich stets gut betucht und besitzt das Storrehaus am Markt Freitag, 26.06.2015 15.30 Uhr: Ausstellungseröffnung: „Engagierte Frauen der Stadt - Gestern und Heute“ 16.30 Uhr: Interview Elise Bartels/Brigitte Pothmer, MdB 18.00 Uhr: Interview Carla Sermes/Maria Uhlenkamp, Schulleiterin Goethegymnasium Hildesheim Samstag, 27.06.2015 Brigitte Pothmer Ab 12.30 Uhr: Empfang für die Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung bei Antonia e.V. Maria Uhlenkamp Talkrunde „Politik braucht Frauen“ Cornelia Rundt Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Cornelia Klaus Vorsitzende des Landesfrauenrates Niedersachsen e.V. Cornelia Rundt Karin Jahns Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros Niedersachsen und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Hildesheim Cornelia Klaus Moderation: Rita Thönelt, Antonia e.V. Karin Jahns Musik: Mar y Luz aus Hildesheim, Marie Tieben, Geige und Gesang und Stephan Kaune, Gitarre 14.00 Uhr: Historischer Stadtrundgang durch den frauenOrt Hildesheim mit Elise BartelsTreffpunkt am Stand des Landesfrauenrates e.V. auf der Festmeile, Eingang H & M 14.00 Uhr: Interview Margaretha Bex/Sandra Bracksieck, Geschäftsführerin Galeria Kaufhof in Hildesheim 16.00 Uhr: Interview Mette Wildefuer/Ulrike Meyer, Ehefrau des Oberbürgermeisters der Stadt Hildesheim. Ulrike Meyer Sandra Bracksieck Sonntag, 28.06.2015 11.00 Uhr: Interview Dorothea Borchers/Ute Mordeja, Hebamme und Familienhebamme 14.00 Uhr: Luise Cooper/Schahrsad Vakilzadeh, Freundschaftsbrücke e.V. Ute Mordeja Schahrsad Vakilzadeh . An allen drei Tagen informieren wir Sie gerne über die Arbeit der Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros Niedersachsen in den Räumen von Antonia e.V. in der Andreas Passage und über die Arbeit des Landesfrauenrates Niedersachsen e.V. am Stand auf der Festmeile. Neben Informationen zu den frauenOrten in Niedersachsen informiert der Landesfrauenrat zu der Forderung über ein Paritégesetz für Niedersachsen www.ckolbe-fotos.de 7 Elternsein heute: Verstehen ohne Worte "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." Antoine de Saint-Exupéry Renate Schenk, Dipl.Päd.Mediatorin schneller zum angestrebten Ziel zu kommen. Dies ist allerdings ein Prozess - etwas, was ständig im Werden und im Sich Verändern ist und es gelingt immer unterschiedlich gut. Eine der wichtigsten Erfahrungen war es für mich, ganz „nah“ bei meinen Kindern zu sein, sie verstehen zu wollen, sie anzuschauen, mit ihnen von klein auf zu sprechen, sie in den Arm zu nehmen, immer neu auszuprobieren, nicht aufzugeben, sie ernst zu nehmen – von Anfang an. Das Stichwort ist „Feinfühligkeit“ – sich ganz eng abgestimmt auf das Kind einlassen, lernen seine Signale zu deuten und entsprechend darauf zu antworten. Wichtig ist es, im Kontakt zu bleiben, nicht aufzugeben oder aufzuhören, sondern immer wieder neu hinzusehen und hinzuhören, in sich selber zu sehen und zu hören. „Verstehen ohne Worte“ - Buchtitel dieser Art gibt es viele. Aber hier – in diesem Artikel - geht es nicht um den Erfolg im Beruf oder die Beziehung zwischen zwei erwachsenen Menschen. Es geht um das Verstehen zwischen Eltern und Kindern. Wie schön ist es, wenn ich als Elternteil mein Kind auch ohne Worte verstehe, an Mimik, Gestik, Blickkontakt und Haltung erkenne, was es will und wie es meinem Kind geht. Wie geht es mir im Alltag mit meinem Kind – egal ob Säugling, Kleinkind oder auch Grundschulkind, Teenager oder auch später? Kann ich in den Augen meines Kindes lesen, ob es ihm gutgeht, es Schmerzen hat oder aus Langweile weint, es krank ist und sich deshalb erbricht oder es möchte, dass ich jetzt nicht gehe. Was will mein Kind mir sagen? Deute ich seine Signale richtig? Wie kann ich mit den nonverbalen Botschaften meines Kindes umgehen lernen? Viele Fragen – und vielleicht helfen ja auch Fachbücher – aber eins hilft auf jeden Fall: Be (ob) achten Sie Ihr Kind! So finden wir heraus, wie ein zufriedener Gesichtsausdruck aussieht oder wann die Augen Ihres Kindes sagen, ich brauche neue Anregungen, mir ist langweilig. Es ist wichtig, die Sprache der Kinder zu verstehen, um ihre Entwicklung unterstützen zu können, um ihnen die Anregungen zu geben, die sie jeweils brauchen. Über Körpersprache von Babys, Kleinkindern und Kindern gibt es eine kaum überschaubare Anzahl an Büchern. Ich muss gestehen, ich habe viele gelesen, aber erst nachdem meine Kinder groß waren, als ich wieder Zeit hatte, mehr darüber zu lesen. Und in der Zwischenzeit? Unsere Kinder helfen uns, indem sie genauso wie wir versuchen, unsere Gefühle zu lesen und zu verstehen. Vielfach machen sie uns in den Gefühlsäußerungen nach und treten mit uns in Kontakt, gehen schon frühzeitig in den Dialog. Nach und nach können Eltern die Gefühle ihres Kindes in der Regel besser nachempfinden und angemessen darauf reagieren und das Kind lernt, sich eindeutiger zu artikulieren, um 8 Unsere Kinder werden uns immer wieder bis an unsere Grenzen bringen, bis zur Erschöpfung fordern. Daher ist es ebenso wichtig die eigene Körpersprache zu kennen und zu wissen, wann wir als Eltern eine kurze Auszeit brauchen, eine kurze Abwechslung vom alltäglichen Stress. Manchmal sind es vielleicht nur fünf Minuten zu Durchatmen, eine Abend in Ruhe mit Freunden - ohne Kind - oder ein Spaziergang, ein Entspannungsbad. Aber es kann auch sein, dass wir mehr Zeit für uns brauchen oder professionelle Unterstützung, um wieder in Einklang mit uns und dem Kind zu kommen. „Jedes Jahr sterben in Deutschland schätzungsweise 100 bis 200 Babys an den Folgen eines Schütteltraumas, weil Eltern sich überfordert fühlen.“ Und alle Eltern wissen, wie schnell ein Gefühl von Überforderung in Stresssituationen wachsen kann und wie wichtig es ist, sich selber gut zu kennen. Eine Kommunikation, die auf Wertschätzung und Respekt aufgebaut ist und die immer wieder reflektiert wird, ist der beste Weg zu gegenseitigem Verständnis – auch ohne Worte. Kontakt unter: [email protected], www.renate-schenk.de, Mobil: 0176-24946645 Neustädter Markt 44, 31134 Hildesheim Festnetz: 05121/ 9972550 Frauen, die Hildesheim besuchten finden im Hildesheimer Rathaus einen festen Platz. Jetzt zieren eine fröhlich winkende Kanzlerin, Ursula von der Leyen in typischer Pose, Claudia Roth als DJ und eine feurige Sabine Asgodom einen Sitzungssaal im Hildesheimer Rathaus. Die Frauen sind mit ihren originalen Unterschriften auf einem Plakat zu sehen, das für einen gemeinnützigen Zweck versteigert wurde. Das Bild ist im Zuge der mehrteiligen Ausstellung „Frauen die Hildesheim bewegen“, entstanden und wurde 2013 von der Hildesheimer Fotografin, Cornelia Kolbe, in der Antonia Frauenredaktion präsentiert. Das Bild mit den Politikerinnen und der angesagten Motivationstrainerin hat bis vor kurzem eine spannende Reise zurückgelegt. Bei der Bildaufhängung im Sir Hans Adolf Krebs Sitzungssaal erläuterte die Fotografin den Anwesenden, Dr. Ingo Meyer, Bernd Westphal und Karin Jahns, wie die Unterschriften auf das Bild kamen. Frau Kolbe sagte „Angefangen hatte es mit Frau Asgodom, die ich bei einem ihrer Vorträge in Hildesheim wiedertraf. Ich bat sie, zu unterschreiben, doch sie wollte nicht die einzige bleiben. So versprach ich ihr, alle weiteren Unterschriften einzuholen und zudem für einen guten Zweck zu sorgen“. „Wie ich das schaffen wollte, wusste ich in dem Moment noch gar nicht“, sagte die Fotografin. Zunächst nahm Frau Kolbe Kontakt zu Brigitte Pothmer auf, die den Kontakt und Termin mit Claudia Roth vereinbarte. Das war auf einer Wahlveranstaltung mit anschließender Disco in der Bischofsmühle. Für die Unterschriften aus Berlin konnte Frau Kolbe Eckardt von Klaeden, der derzeit noch im Kanzleramt tätig war, als Kontaktpartner gewinnen. Gut verpackt wurde das Plakat nach Berlin geschickt und kam tatsächlich nach kurzer Zeit unterschrieben zurück. Bemerkenswert ist das handschriftlich festgehaltene Datum unter den Bildern, der 22. September 2013, dem Abend der letzten Bundestagswahlen. Nun musste noch der letzte Teil des Versprechens eingelöst werden, nämlich der gemeinnützige Zweck. Hierfür bot sich der fünfte Geburtstag der Antonia -Redaktion an, der mit vielen Gästen gefeiert wurde. Bei der amerikanischen Versteigerung des Plakates bekam der SPD Landtagsabgeordnete Bernd Westphal den Zuschlag. Der Erlös betrug 150 Euro. „Ich habe jeweils 75 Euro an das Hildesheimer Frauenhaus und den Verein Wildrose gespendet, weil diese Institutionen auf einem der anderen Plakate vertreten waren“, berichtete Kolbe. Überrascht war sie, als ihr die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Karin Jahns, mitteilte dass das Bild nun im Rathaus hängen solle. Sie habe Bernd Westphal überzeugt, dass dort der richtige Platz für das Bild sei. Der Sitzungssaal wird viel für interne und externe Besprechungen, Schulungen oder Fraktionssitzungen genutzt. K. Jahns, Dr. I. Meyer - B. Westphal, C. Kolbe 9 Eine neue, wichtige Rubrik Heute: „ Altersarmut “ Bewährtes Team in neuen Räumen „Das wird so bleiben, bis ich in die Grube falle !“ Schicksal, was bedeutet dieses Wort? Wikipedia schreibt dazu:…..der Ablauf von Ereignissen im Leben des Menschen, von göttlichen Mächten vorherbestimmt, oder von Zufällen bewirkt. Also der Entscheidungsfreiheit des Menschen entzogen. Ich stelle Ihnen jetzt eine gradlinige, tatkräftige Hildesheimer Mitbürgerin vor, die schon sehr früh ihr „Schicksal“ in die Hand nehmen musste, um sich im Leben zu behaupten. Früh schwanger geworden in einer Kleinstadt im Harz wurde Marianne „zwangsverheiratet“, wie sie selber sagt. Aus dieser Ehe befreite sie sich dann aus eigener Kraft, arbeitete Vollzeit, um sich und ihren kleinen Sohn zu ernähren. Voll Freude heiratete Marianne ihren zweiten Mann, mit dem sie sich ein neues Heim aufbaute. Sie arbeitete nun Teilzeit , ihr neuer Chef belästigte sie sexuell ,da nahm sie Abschied von Arbeitsleben. Am 11. Mai war es endlich soweit, Susanne Steinisch und ihr Team bezogen die neuen Räume in Itzum in der Schratwanne 51. „Gerne wäre ich am Timotheusplatz geblieben, aber die Räume waren nicht mehr bewohnbar“ so die quirlige Friseurmeisterin. „Jetzt starten wir hier mit unseren alten Kunden und hoffen, dass unsere Naturprodukte von Furterer auch hier Anklang finden. Wir sind total überzeugt von der Wirksamkeit der Produkte. Stimulation für die Kopfhaut und Pflege von Innen.“ Als sie sich eingestand, dass ihr Mann sie ständig mit anderen Frauen betrog, nahm sie nochmal ihre ganze Kraft zusammen, denn Marianne macht keine halben Sachen. Sie ließ sich mit 55 Jahren scheiden, suchte sich Arbeit und begann ihr neues Leben als SingleFrau. Ganz bestimmt hat der Salon Struwelpeter auch viel Erfolg mit der professionellen Haarverlängerung. Drei Friseurinnen haben sich darin ausbilden lassen. Von heute auf morgen langes Haar, wer wünscht sich das nicht, oder mehr Volumen, dazu die passende Haarpflege, alles bei Susanne Steinisch und Team! Heute, mit 77 Jahren, bestreitet Marianne ihren Lebensstandard immer noch durch selbstständige Arbeit, da ihre Rente so minimal ist. Und, das sagt sie mit einem Augenzwinkern, „ das wird so bleiben, bis ich in die Grube falle“. Wer bestimmt unser Schicksal? Gott? Unsere Herkunft? Die Gesellschaft? Oder sind es doch wir selbst, die wir in unserem Leben die Weichen stellen? Marianne jedenfalls kann mit ihrer Stärke und Selbstvertrauen, ihrem Humor und Lebensfreude vielen als Vorbild dienen. Es ist eine große Bereicherung, sie zur Freundin zu haben. H.M. 10 05121-84262 Am 14.Juni um 9.30 Uhr hören Sie auf Radio Tonkuhle mehr darüber, wie Susanne Steinisch sich ihren Traum von einem eigenen Salon erfüllte! ABENTEUER KOMMUNIKATION LINGVA ETERNA: Was Sprache mit dem eigenen Kontostand zu tun hat? nau, wenn er sagt, er hätte kein Geld? Ist er bankrott? Hat er sein Geld zum Beispiel für Freizeitaktivitäten bereits für andere Dinge genutzt? Hat er seinen Geldbeutel vergessen? Beim Hörer entsteht durch diesen Satz ein Bild vom Sprecher und seiner Fähigkeit, gut mit Geld umzugehen. Der Hörer macht sich ein Bild, ob jemand klar und strukturiert ist, und auch ob kompetent er sich selbst und andere zum Erfolg führen kann. Mein Sprachtipp: "Ich hab' kein Geld.....!" - was Sprache mit dem eigenen Kontostand zu tun hat Es gibt etwas in der Sprache, mit dem es sich viele Menschen schwer machen, ihre Ziele zu erreichen und zu Geld zu kommen. Sie stehen sich dabei vor allem durch ihre Wortwahl selbst im Weg. In ihr spiegelt sich ihr Denken. Achten Sie für zwei Wochen beim Sprechen auf positve Formulierungen. Lassen Sie dazu jedes „Nicht“, „Kein“ und die „Un-Wörter“, (wie „un-schön, „un-ruhig“, „un-pünktlich“) weg. Sagen Sie, was Sie wirklich meinen! Wie nehmen Sie sich selbst wahr? Beobachten Sie, was sich in dieser Zeit in Ihrem Leben bewegt. Das LINGVA ETERNA-Sprach-und Kommunikationskonzept lenkt den Blick auf den individuellen und allgemeinen Sprachgebrauch. Dabei betrachtet es den Wortschatz, den Satzbau, den Gebrauch der Zeiten, die Sprechmelodie und Sprechgeschwindigkeit. Das Sprachtraining basiert auf den drei Säulen Präsenz, Klarheit und Wertschätzung. Alle LINGVA ETERNA-Kurse sind offiziell anerkannt als Fortund Weiterbildung für Lehrkräfte aller Schulformen in Niedersachsen (siehe VeDaB bei www.nibis.de). Gängige Formulierungen sind: Ich habe kein Geld..! Das hast Du nicht schlecht gemacht. Dieser Film ist uninteressant. Ganz anders klingt: Ich habe mein Geld investiert in Kleidung, Kurse Hildesheim: 17.10. / 05.12.2015 (9.30-17.30h) (einzeln buchbar) Kursreihe Hildesheim: Beginn Di, 22.09.2015 (19-20.30h) je 5 Abende Kurs in Braunschweig: 20.06.2015 (12-18h) Vortrag am 01.06.2015 (19.30h) Wohnung und Essen. Das hast Du gut gemacht. Dieser Film ist langweilig. Negative Formulierungen sind in der gesprochenen Sprache weit verbreitet. Nur wenige Menschen wissen, welche weitreichende Wirkung diese so genannten Negationen auf den Sprecher, auf sein Leben und auch auf die Angesprochenen haben. Wenn Menschen negative Formulierungen in ihrer Sprache benutzen, blicken sie in die entgegengesetzte Richtung von dem, was tatsächlich vorhanden ist, was sie sich ursprünglich wünschen oder haben wollen. Sie schauen auf das, was sie stört oder was ihnen fehlt. Negative Formulierungen haben eine Entsprechung im Leben der Menschen. Das bedeutet, dass diese Personen eher den Mangel von etwas wahrnehmen, als all das andere wahrzunehmen, was sie bereits getan oder schon erreicht haben. Sie sehen in die komplett falsche Richtung. Und das hat eine große Wirkung. Es führt dazu, dass ihre Aufmerksamkeit für störende oder fehlende Dinge so gewohnt und „gut geübt“ ist, dass sie davon immer mehr in ihrem Leben erleben werden. Energie folgt immer der Aufmerksamkeit. Menschen, die positive Formulierungen nutzen, haben einen Blick für all das, was da ist und was sie erreichen wollen. Sie können Fülle um sie herum sehen. Sie benennen die Dinge, so wie sie sind, und kommunizieren dadurch klar. Der Angesprochene weiß, was der Sprecher sagen will. Negationen sind abstrakt. Bei ihnen fehlt das klare Bild. Das führt zu Verwirrung beim Hörer. Was meint ein Sprecher ge- 11 UFH - die Unternehmer Frauen im Handwerk: „Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Taten. Achte auf deine Taten, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie bilden den Charakter und achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal“ Macht Denken nun glücklich und Nachdenken unglücklich? Wenn ich zu viel, zu lange und zu intensiv über eine Sache nachgrübele, dann komme ich wahrscheinlich an einen Punkt, der mich überzeugt, diese Geschichte kann nur schlecht für mich ausgehen. Frau Zick gab ein Beispiel: Diese Worte aus dem Talmud, eines der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums, erklärt uns den Weg der Gedanken über die Worte bis zum Schicksal. Aber haben denn die Gedanken in unserem Kopf so viel Macht, dass unser Leben entweder schön und ausgefüllt wird, oder geben uns unsere Gedanken gar die „Anleitung zum Unglücklich sein“, so wie es der Schriftsteller Paul Wazlawik in seinem Bestseller ausgiebig beschrieben hat? Das war der spannende Inhalt des Vortrages: „Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändert“ von der Kommunikationstrainerin Doris Zick. Die Unternehmerfrauen im Handwerk Hildesheim waren erwartungsvoll zu Ihren Kolleginnen nach Alfeld gereist, um in Kooperation mit den dortigen Unternehmerfrauen einen gemeinsamen Abend zu verbringen und wurden in keinster Weise von einer bestens aufgelegten Frau Zick enttäuscht. Jeder Mensch ist für sein eigenes Glück verantwortlich, das wissen wir alle. Aber mit entscheidend über die positive oder negative individuelle Einstellung ist natürlich die Herkunft oder die genetische Veranlagung. Der Rest aber , das ist eine Selbstanalayse und harte Arbeit an sich selbst. Expertin braucht keine von uns zu sein um zu wissen : wer morgens mit Freude auf den beginnenden Tag aufsteht, sich an dem Vogelgezwitscher erfreut oder auf den Kaffee, der gleich duftend auf dem Frühstückstisch steht, startet mit richtig guter Energie. Grüßen Sie ihre Nachbarin freundlich, lächeln Sie dem Kioskbesitzer zu und Sie merken, genau das , was Sie jetzt ausstrahlen, kommt genauso wieder zurück. So wie ich mit meinen Gedanken und meiner Beurteilung umgehe , so bestimme ich, wie etwas auf mich wirkt und wie meine Reaktion ist. Fachmännisch nennt man dieses eine „selbsterfüllte Prophezeiung.“ Jetzt stellt sich natürlich die Frage, warum gibt es überhaupt so viele unglückliche Menschen? Natürlich sind es tragische Einschnitte im Leben wie Krankheit oder schwere Schicksalsschläge, die einen Menschen stark belasten. Der Großteil der Negativdenkenden haben aber gar keinen Grund für dieses Stimmungstief und das Klammern an die Vergangenheit : es war immer so, so wird es auch bleiben…beinhaltet eine Stagnation. 12 „Ein Mann will sich von seinem Nachbarn einen Hammer leihen und er denkt, bevor er ihn um diesen Hammer bittet, darüber nach, was der Nachbar ihm Böses sagen oder Negatives über ihn denken könnte. Er ist nun so wutentbrannt, dass er bei dem ahnungslosen Mann klingelt und ihm ins Gesicht schreit, dass er seinen verdammten Hammer behalten könne.“ Die ganze Welt hat sich gegen den Unglücklichen gewandt und Unglücksexperten empfehlen , alles durch das „Beziehungsohr“ zu hören. Denn nun ist ganz sicher, dass aber auch wirklich alles, was man Jemandem mitteilen möchte auch negativ ankommt. Unglückliche Menschen möchten meist ihre Situationen gar nicht ändern und suchen sich die Mitspieler aus, die ebenfalls unglücklich sind, denn der Zustand ist ja gut bekannt. Nur was er denkt, meint und sagt ist richtig und so wird z.B. aus „Kommst du bitte mal“ - „Immer ich und nie die Anderen! Was soll ich denn jetzt schon wieder? Bin ich hier der Diener oder was?“ Aha…. Selbst die sofortige Aufklärung dieses Missverständnisses kommt beim Gegenüber nicht mehr an, denn das sind seiner Meinung nach nur Ausreden. Das Bemerkenswerte und Schönste allerdings ist , was im Negativen funktioniert, gelingt auch im Positiven, sodass wir wieder am Anfang meines Textes wären. Das positive Denken überträgt sich auf alle Bereiche unseres Lebens: -auf die Gesundheit -auf das seelische Wohlbefinden -auf die geistige Wahrnehmung -auf die zwischenmenschlichen Beziehungen Die Selbsterkenntnis über die eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten resultieren in die richtige Beurteilung der Eigenschaften, der eigenen Kräfte und der persönlichen Einstellungen . Die Folge daraus ist die Selbstverwirklichung und das positive Denken. Der fantastische Komiker Heinz Erhardt war durch und durch ein positiver Mensch, der immer die richtigen Worte zum Schmunzeln fand. „Ich wälze nicht schwere Probleme und spreche nicht über die Zeit. Ich weiß nicht, wohin ich dann käme, ich weiß nur : Ich käme nicht weit.“ In diesem Sinne……Elisabeth Schulze Christine Bauerschaper: Eine Frau geht ihren Weg Christine Bauerschaper ist nicht nur Apothekerin und Inhaberin zweier Apotheken, nein sie führt so nebenbei ein kleines Familienunternehmen, und das schon viele Jahre. Als ich die Luisen Apotheke in Ochtersum betrete, ist Christine Bauerschaper mit einer Kundin ins Gespräch vertieft. Ganz geduldig beantwortet sie die Fragen und ist nicht aus der Ruhe zu bringen. Diese Ruhe hat ihr sicher schon in vielen Situationen geholfen, denn so leicht war ihr Werdegang nicht. Das Apothekerin sein wurde Frau Bauerschaper regelrecht in die Wiege gelegt. Mehrere Generationen ihrer Familie waren schon Apotheker. Nach dem Pharmaziestudium, das sechs Jahre dauerte, durfte sie in einer Apotheke arbeiten oder auch eine Apotheke führen. 1991 hatte sie das Studium abgeschlossen und gleichzeitig ihr erstes Kind bekommen, sie arbeitete nun stundenweise in mehreren Apotheken. 1995 hat sie die Luisenapotheke eröffnet und gleichzeitig ihr zweites Kind bekommen. Der Exmann von Christine Bauerschaper war auch Apotheker und unterstützte sie in dieser Zeit. 1998 erfolgte die Trennung des Paares und nun begann eine schwierige Zeit. „Erst einmal ging es um die Selbstständigkeit. Das Steuerrecht, die Betriebsführung, die Menschenführung das war alles neu für mich. Dazu kam, dass ich nicht rund um die Uhr in der Apotheke sein konnte, da meine Kinder noch sehr klein waren. Ein Apotheker wurde eingestellt, denn dieser muss immer in einer Apotheke zugegen sein. Wie eine Apotheke funktioniert, das lernt man nicht im Studium, die Betriebswirtschaftlichen Kenntnisse fehlten mir. Es reichte nicht mehr, dass ich gut pharmazeutisch beraten konnte, ich wurde jetzt kaufmännisch gefordert. Mit Hilfe des Steuerberaters und `learning bei doing´ habe ich das geschafft.“ Inzwischen hat Chr. Bauerschaper in Salzgitter eine zweite Apotheke eröffnet. Es war ein günstiges Angebot die Kollegen wollten nicht, und da hat sie zugegriffen. Sie ist nur im Hintergrund tätig, denn dort gibt es eine Filialleitung und selbstständig arbeitendes Personal. Christine Bauerschaper arbeitet vorwiegend mit Frauen, da hat sie gute Erfahrungen gemacht. Würde Sie rückblickend alles noch einmal so machen? „Ich würde alles noch einmal so machen, denn mit den vier Kindern hätte mich niemand eingestellt. Außerdem kann ich mir meine Zeit selber einteilen, ich bin zwar für alles Verantwortlich, habe aber eine gewisse Freiheit, auf die ich nicht mehr verzichten möchte. Natürlich springe ich bei Krankheit ein, ich mache Notdienste und Urlaubsvertretung aber ich bin unabhängig, ich muss niemanden fragen, bin selbst verantwortlich und darum würde ich alles wieder so machen. Auch meine vier Mädchen habe ich in diesem Sinne erzogen. Wichtig ist, dass sie ihr Leben selbstständig meistern, ohne in Abhängigkeit von einem Mann zu geraten. Dazu gehört eine gute Schulausbildung, Abitur, ein Studium und ein Beruf, der es ihnen ermöglicht ihre Zukunft selbst zu gestalten.“ Der Mann von Christine Bauerschaper geht schon nächstes Jahr in den Ruhestand und dann hofft sie, etwas mehr Zeit mit ihm verbringen zu können. Die älteste Tochter studiert Pharmazie, wie sollte es auch anders sein, sie wird sicherlich ganz langsam die Nachfolge ihrer Mutter antreten, die dann ihre Freiheit auch genießen kann. RT 1999 lernte Christine Bauerschaper ihren neuen Lebenspartner kennen, kein Apotheker, und sie war froh, denn die Selbstständigkeit in ihrer Apotheke, wollte sie nun nicht mehr aufgeben. Es sollte ihr nun niemand dazwischen reden. 1999 wurde das dritte Kind geboren und 2000 das vierte. „Das war jetzt alles nicht so geplant, aber die Kinder waren herzlich willkommen. Am Anfang hat mein neuer Partner mir noch, ab 17 Uhr den Rücken frei gehalten. Aber auch seine Karriere entwickelte sich und so habe ich mir Hilfe geholt. Eine Hausangestellte versorgte nun am Vormittag das Haus, kochte und brachte die Kinder zum Kindergarten/ Schule oder holte sie ab. Die erste Dame ist schon in Rente und die Nachfolgerin ist auch bereits 10 Jahre bei uns. Aber jetzt sind die Kinder groß, zwei sind schon aus dem Haus.“ Die Kinder wurden gut versorgt, aber Christine Bauerschaper hatte als Mutter wenig Zeit für sie und sie erntete Kritik dafür. „Man brachte mir viel Unverständnis entgegen, wenn ich sagte, dass ich nicht um 12.30 Uhr die Kinder abholen kann, wenn ich die Apotheke um 13.00 Uhr schließe. Aber die Kinder haben das alles gut verkraftet. Sie kannten nichts anderes, sind dadurch auch sehr selbstständig geworden. Sie haben schon mit 12 Jahren gebacken und gekocht. Ich glaube ich muss mir dahingehend keine Vorwürfe und Gedanken machen.“ 13 Antonias Blick über den Tellerrand: Barbara Naziri Irans Löwin Simin Behbahani Der Beruf des Schriftstellers oder der Schriftstellerin ist in Iran ein Lebensrisiko. Die Zensur reagiert überall. Um die freie Meinung zu unterbinden, wurde ein Ministerium eingerichtet, dessen Hauptaufgabe darin besteht, Schriftsteller, Filmschaffende und Maler zu überwachen. Kein Text wird in Iran ohne die vorherige Genehmigung der zuständigen Behörden zur Veröffentlichung freigegeben. Das heißt, Du kannst alles schreiben, nur nicht die Wahrheit. vermählte ich mich mit der Sonne. Sie lachte und fragte: “Wirst Du verbrennen?“ „Keine Sorge“ antwortete ich und lachte aus mir herausgelöst, Ein besonderes Augenmerk möchte ich hier auf die Lyrikerin Simin Behbahani richten, die letztes Jahr August im Alter von 87 Jahren verstarb. Ihre Schriftstellerkarriere begann sie bereits in ihrer Jugend. Ihre ersten Gedichte, im damals neuen Tschar-ParrehStil (vierzeilige Strophen) veröffentlichte sie mit nur 14 Jahren. In den Fünfzigerjahren studierte Behbahani Jura an der Universität in Teheran. Zunehmend behandelte sie in ihren Gedichten Probleme aus dem iranischen Alltag, deren Benennung politisch brisant war. "Ich habe mich immer sozialen Themen verpflichtet gefühlt. Sogar vor dem Aufkeimen der Revolution, denn auch unter dem Schah litt ich", sagte sie 2006 gegenüber der Washington Post in Bezug auf die Islamische Revolution von 1979. "Es gab keine Demokratie in Iran. Sogar damals wurde zensiert." Zu ihren Werken zählen über 600 Gedichte, verfasst in 19 Bänden, Kurzgeschichten und zahlreiche Artikel und Interviews. in ihr verborgen, Simin Behbahani galt als eine der bedeutendsten zeitgenössischen, iranischen Dichterin und Schriftstellerin. Zudem war sie Vorsitzende des iranischen Schriftstellerverbandes. Ihr Werk konzentrierte sich auf die Herausforderungen in Iran nach der islamischen Revolution im Jahr 1979 und auf die Rechte der Frauen. 2009 wurde ihr der Simone-de-Beauvoir-Preis für Frauenrechte verliehen, und zweimal wurde sie für den Literaturnobelpreis nominiert. Auch US-Präsident Obama rezitierte einen ihrer Verse. Obwohl das Regime Simin massiv bedrohte, bot sie ihm unerschrocken bis zuletzt die Stirn und niemals kam es ihr in den Sinn, ins Exil zu gehen. einzig mit der Sonne vermählt zu sein. „Ich habe die Freiheit als kardinale Voraussetzung zum Leben als Dichter erachtet und habe mich nie einer Macht oder einem Amt gebeugt", sagte Simin Behbahani einst in einem Interview. "Die Löwin des Irans" verstand sich nicht nur als Poetin, sondern kämpfte auch für die Menschenrechte und die Rechte der Frauen im Iran. Sie war bekennende Gegnerin der Todesstrafe. Nach der islamischen Revolution 1979 wurde sie zu einer der führenden Persönlichkeiten der politischen Gegenbewegung, was sie auch in ihren Texten ausdrückte. So schrieb Simin über das alltägliche Leben, die Liebe und über die Herausforderungen, die sich dem Iran nach der islamischen Revolution stellten. 10 Jahre lang waren ihre Texte im Iran verboten. Simin Behbahanis Gedichte wurden von vielen iranischen Musikern vertont oder dienten als Grundlage für Liebeslieder. 1999 wurde Simin Behbahani für ihren Kampf um Meinungsfreiheit in Iran mit der Carl-von-Ossietzky-Medaille ausgezeichnet. Ihre klaren Worte brachten ihr den Titel als "Löwin des Irans" ein. 14 Unter einem Schirm aus Wolken vor Aufregung der Leidenschaft zitterte mein Körper. „Anscheinend fürchtest du dich“, sagte sie. „Ich und Furcht? Auf keinen Fall. Als die Liebe auf mich zukam, fürchtete ich mich lediglich vor der Angst.“ Aus Flammen bereitete ich ein Bett vor, meine Teilchen wurden zu Asche. Ein Sturm durchfegte meine Seele, ich war erregt und verwundert. Jetzt bin ich zum zerstreuten Staub geworden um die Welt eilend und doch bin ich fröhlich, der Tatsache bewusst, Yeliz Karateke hat anYeliz derKarateke HumboldtUniversität zu Berlin ihren Abschluss im Master Sozialwissenschaften gemacht. In Berlin ist sie seither auch geblieben und arbeitet in der Marketing-Branche. Seit Anfang 2014 schreibt sie für die Zeitschrift Antonia Beiträge zu ihrem Fachgebiet Migration und Kultur. Transnationale Migration - Ein Beispiel „Die Zunehmende Internationalisierung der Welt findet [...] nicht nur in Form von Finanzkapitalströmen oder von intensiveren zwischenstaatlichen Austauschprozessen statt. Sie entwickelt sich gerade auch als eine Transnationalisierung der sozialen Welt im alltäglichen Arbeiten und Entscheiden der Menschen.“ Was der Soziologe Ludger Pries hier beschreibt, ist die Erweiterung nationalstaatlicher Grenzen im Alltag durch Migration. Migration wird in diesem Sinne nicht als das einmalige Passieren von Grenzen, die Verlagerung des Lebensmittelpunktes von einem Ort an einen anderen verstanden, wie es zum Beispiel bei der „Immigration“ der Fall ist. Gemeint ist die „transnationale Migration“, bei der das Überschreiten nationaler Grenzen zu einem dauerhaften Zustand wird. Indem sich Menschen zwischen mehreren Orten bewegen bzw. hin- und her wandern und ihren Lebensalltag auf verschiedene Orte ausrichten, entstehen sogenannte transnationale Sozialräume. Nationale Grenzen werden somit nicht nur auf der räumlichen, sondern auch auf der persönlichen Ebene erweitert, zum Beispiel in Form des Zugehörigkeits- und Heimatgefühls. Transnationale Migranten fühlen sich somit nicht nur einem Nationalstaat zugehörig, sondern ihre persönlichen Zuschreibungen erstrecken sich über diese Grenzen hinaus. Begünstigt wird dies durch die staatsbürgerschaftliche Zugehörigkeit: Europäische Staatsbürger können sich beispielsweise ohne Einschränkungen über nationale Grenzen hinweg bewegen. Dadurch gewinnen die Orte, in denen sich die Menschen bewegen, eine stärkere persönliche Bedeutung. „Eine Bürgerin der Welt“ Wie transnationale Migration in der Praxis aussehen kann und wie transnationale Sozialräume im Alltag entstehen können zeigt das Beispiel von Gabriella. Gabriella ist 26 und kommt aus Tessin in Norditalien, das an der Grenze zur Schweiz liegt. Seit März lebt sie in Konstanz und arbeitet dort als Kellnerin. Da sie vorher bereits für eineinhalb Jahre in Konstanz gelebt habe, kenne sie die Stadt bereits gut und habe keine Schwierigkeiten sich einzuleben. Zunächst will Gabriella bis August oder September dort bleiben und weiter jobben. Dann schaue sie, wie es weiter geht. Einen konkreten Plan habe sie nicht. wo sie lebt. Derzeit fühle sie sich zum Beispiel in Konstanz zu Hause. Gleichzeitig fühle sie sich aber auch in Italien zu Hause. Hier wird besonders deutlich, was Pries mit transnationalen Sozialräumen impliziert. Gabriella fährt an den Wochenenden meistens nach Tessin zu ihrer Familie und ihrem Freund. Unter der Woche hat sie täglich Kontakt zu ihrer Mutter, über WhatsApp. Mehrmals in der Woche skypt sie mit ihren Freunden. Die europäische Staatsbürgerschaft sowie die fortgeschrittene Technologie erleichtern es Gabriella, ihr Leben an zwei Orten gleichzeitig zu führen. Auch in Zukunft könne sie es sich vorstellen, im Ausland zu leben, auch wenn sie aufgrund der beruflichen Ungewissheit derzeit noch keine konkreten Pläne machen könne: „Ich sehe mich nicht in Italien, sondern im Ausland.“ Diese Einstellung werde gerade auch durch ihre Herkunft beeinflusst. Dadurch, dass sie aus der Grenzregion zwischen Italien und der Schweiz komme, sei es für Gabriella schon immer normal gewesen, ein Leben in zwei Nationalstaaten zu führen. Viele ihrer Familienangehörigen sind sogenannte „Grenzgänger“. Dadurch fuhr sie bereits in ihrer Kindheit oft in die Schweiz, um ihre Großeltern zu besuchen. Unter der Woche waren sie in der Schweiz, an den Wochenenden mussten sie nach Italien fahren, weil ein längerer Aufenthalt rechtlich nicht möglich war. So sei es auch noch heute. Zum Beispiel pendeln ihr Onkel und ihr Freund regelmäßig aus beruflichen Gründen in die Schweiz. Ludger Pries (2008) „Die Transnationalisierung der sozialen Welt, S. 54 Der Name der Person wurde geändert. Gabriella hat im April 2014 ihren Abschluss im Master European International Studies gemacht. Seitdem sucht sie nach einem festen Job. Währenddessen sammelt sie Auslandserfahrungen, „so lang ich noch jung bin“, sagt sie. Vorher verbrachte sie ein halbes Jahr in Berlin. Zuerst ging sie für ein Praktikum in einer NGO dorthin, danach blieb sie noch ein bisschen länger und jobbte in dieser Zeit. Das sind aber nicht die einzigen Auslandserfahrungen von Gabriella. Seit ihrer Schulzeit ging sie in unterschiedliche Länder, um dort ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Sie verbrachte drei Monate in Wien, zwei Monate in Dublin, einen Monat in England und einen Monat in Malta. Die Auslandsaufenthalte haben ihre Persönlichkeit verändert: „Ich habe mich schon immer wie eine Bürgerin der Welt und eine Bürgerin Europas gefühlt“. Zu Hause fühle sie sich dort, 15 Die Kraft und die Wirkung der Farben Hallo und guten Tag, liebe Leserinnen und Leser der „Antonia“ In den vorhergegangenen Ausgaben der Antonia haben Sie schon sehr viel über die Kräfte der sichtbaren Farben des Regenbogens erfahren. Heute geht es weiter mit der Farbe Violett Violett ist die geheimnisvollste aller Farben. Sie ist die Farbe welche Himmel und Erde miteinander verbindet. Sie bietet sich an, uns mit den übergeordneten kosmischen Gesetzmäßigkeiten vertraut zu machen. Sie ist die Farbe der Wandlung, der Transformation. Doch lassen wir auch sie selbst zu Wort kommen, auch wenn ihre Sprache vielleicht etwas sonderbar erscheint, ihre Mission anders als wir vermuten: Auch zu Violett habe ich hier einen kurzen Text aus dem bezaubernden Kochbuch: „ENGEL- KRAFTSÜPPCHEN“ von Jeane Ruland und Judith Schaffert: “Nichts bleibt, wie es war; alles vergeht in der zeitlichen Dimension. Öffne das Auge der Erkenntnis, das im Verborgenen liegt. Es wird Dich führen durch die Schicksalspunkte deines Lebens, Wandlung, nicht Verneinung, ist der Weg des Lebens. Sieh und erkenne: „Genau das bin ich, ich bin anders. Ich bin Geheimnisvoll. Das Blau in mir verkörpert sowohl den Himmel als auch die Erde einfach nur im Sein, im Dasein. Das Rot in mir bringt Dynamik, bringt Bewegung in das bloße Sein. Ich, das Violett, möchte den Himmel auf die Erde bringen, möchte Irdisches in Himmlisches umwandeln, negatives in positives transformieren, Heilung bringen. Ich, das Violett möchte überwinden. Ich bin ständig dabei die tiefsten irdischen Regungen in die höchsten himmlischen Ebenen zu heben. Ich verkörpere die Sehnsucht der Einheit, und der Verschmelzung der entlegensten Pole, auch die Sehnsucht der Einheit von Frau und Mann, vom männlichen und weiblichen Prinzip. Ich bin das Symbol der sinnlichen Lust und des übersinnlichen Rausches, die Farbe der ekstatischen Verschmelzung beider Pole. Meine höchste Möglichkeit ist die „mystische Schau in den Seinsgrund Gottes“. Es ist die innere Vision der unendlichen Dimension des Lebens. In meinen reinsten Tönen bin ich der Ausdruck der Selbstlosigkeit des Dienens und des Berauscht seins der Seele an Gott. In meinen trüben Farben spiegelt sich die Verhaftung an das Stoffliche, zeigt sich Rücksichtslosigkeit, Erlebnishunger, Durst nach Genuss, es spiegelt sich der Rausch der Sinne der Unterwelt. Ich bin die Spannweite zwischen Passion und Rausch, Befreiung und Verfall, Halt und Erlösung, mystische Schau und Wahn. Wie gesagt: ich bin anders, besonders, kann mal extrem irdisch = stofflich, oder auch extrem himmlisch = spirituell sein. Hat ein Mensch zu wenig von meiner Energie, hat er keinen Zugang zu den spirituellen Gesetzmäßigkeiten. In die Kirche geht er weil er traditionsbewusst die Kirche und Gott als höchste Instanz anerkennt, doch alles was es sonst zwischen Himmel und Erde gibt, lehnt er als „Humbug“ ab. Er ist das was man als Kirchgänger, nicht aber unbedingt als Christ bezeichnet. Außerhalb der Kirche ist er häufig rigide, materiell und kümmert sich nur um seine, bestenfalls um die Belange 16 von Ingrid Warwas seiner Familie. Bin ich nicht in Balance, irrt der Mensch zwischen Wahn und Wirklichkeit, Zwischen Irrsinn und Genie. Ich bin anders. Meine Philosophie: Leben und leben lassen. Auf der materiellen Ebene heißt das: Ich möchte gut leben und gönne es den anderen ebenfalls. Auf der spirituellen Ebene: ich lasse mich leben – durch Inspiration oder durch göttliche Fügung, oder wie immer ihr es nennen wollt. Auch für mich gilt genau das, was ihr schon von den anderen Farben kennt: Wenn ihr von meiner Energie etwas haben möchtet, bitte sehr: Ihr braucht mich nur zu benutzen. Z.B.: Violett in der Kleidung, zu Haus in der Wohnungseinrichtung oder der Wohnungsdekoration, in der Nahrung… Violette Lebensmittel sind z. B.: Auberginen, violette Trauben, Pflaumen, violetter Brokkoli, Artischocken, Rotkohl, rote Zwiebeln, rote Bete, Thymian, Lavendel.“ So, liebe Leserinnen und Leser, jetzt ist der Farbkreis mit den 3 Grund- und den drei Komplementärfarben vervollständigt. Im nächsten Heft widmen wir uns den Zwischentönen, es beginnt Koralle und, und, und… Bis dahin wünsche ich Ihnen eine wunderschöne, sommerliche, sonnige Zeit. Quellennachweis: Karin Hunkel: Das Arbeitsbuch zur richtigen Farbentscheidung, Mike Booth, Irene Dalichow: Aura – Soma; Heinrich E. Benedikt Kabbala; Ingrid Warwas, Wenser Bergstraße 5, 31174 Wendhausen Tel.05121-989136, 0171/1436355 [email protected], www.farbe-form-persönlichkeit.de Naturheilkunde: Homöopathische Behandlung der Neurodermitis alternativen Spezialkliniken, die sich alle mehr oder weniger intensiv Diät-Therapien verschrieben haben, aber auch immer wieder zu den üblichen Salben greifen. All diese Therapien greifen in der Regel nur kurzfristig. Neurodermitis zählt zu den häufigsten Hauterkrankungen in Deutschland. Schätzungsweise 3,8 Millionen Menschen sind betroffen. Allerdings nimmt die Häufigkeit der Erkrankung mit dem Alter ab. So leiden in Europa während der Einschulung etwa 10-15 Prozent der Kinder zumindest zeitweilig unter Neurodermitis. Im Gegensatz dazu sind nur etwa 1,5 bis 3 Prozent der Erwachsenen betroffen. Bei den Ursachen für Neurodermitis spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle: Schulmediziner gehen heute von einer Kombination aus genetischer Veranlagung sowie speziellen Auslösern („Triggerfaktoren“ wie z. B. Stress, Parfüm, Nahrungsmittel) aus. Der quälende Juckreiz und eine ewige Spirale aus Kratzen-JuckenKratzen dominieren das Krankheitsbild. Auch sehr trockene Haut und Ekzeme zählen zu den Symptomen der atopischen Dermatitis, wobei die Lokalisation der Ekzeme vom jeweiligen Alter des Patienten abhängt. Während die Ekzeme bei Kindern vornehmlich im Kopf- und Wangenbereich auftreten, sind bei Erwachsenen häufiger Nacken, Hände oder Füße betroffen. Hinzu kommt, dass der Patient oder die Eltern mit dem Eingeständnis der behandelnden Ärzte konfrontiert werden, die wahre Ursache für sein Leiden nicht zu kennen. Aus dieser Frustration heraus scheint es Verständlich, dass solche Patienten oft den Weg zu alternativen Behandlungsmethoden suchen, wo sie einer Vielzahl von „Therapien“ ausgesetzt sind, die oft als „homöopathische Therapien“ bezeichnet werden, mit dieser aber nichts mehr gemein haben, so die Bachblütentherapie, die Bioresonanztherapie, die Phytotherapie, die Elektroakupunktur, die Eigenbluttherapie, die Behandlung mit homöopathischen Komplexmitteln u.v.a. Kaum ein Patient, der sich da noch auskennt, der für sich oder sein Kind noch einen innerlich überzeugenden Weg gehen kann. Aus diesen Denkansätzen ragt für mich die klassische Homöopathie als ein in sich geschlossenes streng wissenschaftliches Behandlungsprinzip heraus. Die erfolgreiche Behandlung bei Neurodermitis durch die homöopathische Heilmethode ergibt sich trotz der Tatsache, dass sie im Verlauf auf restriktive Pauschal-Diäten und unterdrückende Salbentherapien verzichtet. Die Therapie ist in der Regel immer gleich: Wie beurteilt ein homöopathischer Behandler die schulmedizinisch durchgeführte Therapie bei Neurodermitis? Zunächst die Behandlung mit Basis- bzw. Fettsalben, danach wegen unzureichender Wirkung die mit Kortison, letztendlich dann oft die Behandlung in sogenannten Die schulmedizinische Therapie der Neurodermitis ist eine rein symptomatische, indem die jeweiligen hierfür meist gebrauchten Medikamente wie Fett- oder Corti- sonsalben nur aufgrund lokaler Symptome, nämlich trockener und juckender Haut, ohne Berücksichtigung der Gesamtsymptomatik angewendet werden. Diese Art des Behandelns gründet auf der Annahme, dass man den jeweiligen Krankheitssymptomen entgegenwirken müsse („Allopathie“). Das bedeutet, dass äußere Krankheitserscheinungen vorübergehend verschwinden, ohne dass die Krankheit selbst geheilt ist. Nun ist für uns Homöopathen jedoch ein äußeres, sichtbares Symptom nur eine Manifestation für eine gesundheitliche Störung des gesamten Menschen. Werden solche äußeren Manifestationen unterdrückt, folgen in der Regel schwere und dann oft innere Leiden, in diesem Fall zum Beispiel oft Asthma bronchiale nach. Viele Hautkranke denken, wenn sie ihr Hautproblem mit Salben von außen wegbekommen haben, seien sie ihr Problem los. Vielfach kehrt nach Absetzen der Salbe der Hautausschlag wieder zurück. Die von außen aufgetragene symptomatisch wirksame Salbe kann den Ausschlag kurze Zeit unterdrücken. Verschwindet er tatsächlich, so findet meistens eine Verlagerung der Beschwerden zu anderen Organen statt. So wird häufig aus einer von der Haut vertriebenen Neurodermitis ein Asthma oder die unterdrückte Schuppenflechte führt zu Gelenkbeschwerden. Der Homöopath nimmt sich daher Zeit, über die Diagnose hinaus die individuellen Beschwerden und Leiden des Patienten insgesamt zu erfassen. Das nach dem individuellen Leiden des Patienten ausgewählte Arzneimittel stärkt gezielt die Selbstheilungskräfte und befähigt den Organismus, die Krankheit von innen her auszuheilen. Eine wirksame Behandlung der Neurodermitis muss also eine ganzheitliche Behandlung sein, so wie sie in der Homöopathie geboten wird. Der gesamte Organismus muss gesünder werden, damit auch das Organ Haut wieder optimal funktionieren kann. Im Gegensatz dazu findet durch eine lokale Behandlung der Haut durch z.B. Salben nur eine Unterdrückung der Symptomatik statt und damit eine Verschiebung der Krankheit auf andere Organe, so dass das Gesundheitsniveau des Patienten eher sinkt. Was passiert, wenn Sie in die Praxis kommen? Am Anfang steht eine ausführliche Anamnese. Wichtig ist, herauszufinden, wie sich die Krankheit ganz individuell bei Ihnen äußert. Dazu ist es nötig zu rekonstruieren, wie die Beschwerden entstanden sind und wann, aus welcher Lebenssituation heraus, sie sich entwickelt haben. Es ist hilfreich zu erfahren, was für Krankheiten sonst noch im Leben bestanden und wie diese behandelt wurden. Allgemeine Symptome wie Schlaf, Appetit, Verdauung etc. sind wichtig, ferner Charakter und Wesen, sowie Erkrankungen bei nahen Angehörigen. Eine solche Anamnese dauert je nach Alter des Patienten 1,5-2 Stunden. Nur auf der Grundlage dieses Gesamtbildes der individuellen Symptome – und nicht allein nach dem Namen der Krankheit – lässt sich dann das passendste Arzneimittel finden. Astrid Günther Heilpraktikerin Klass. Homöopathie Hauptstr. 33 31079 Westfeld Tel.: 05065-8000544 www.praxis-a-guenther.de 17 Programm BPW-Hildesheim 30.06. Mut zur Angst im Job – Konstruktiver Umgang mit beruflichen Herausforderungen und Veränderungen Gabriele Thiesen-Stampniok, www.thiesta.de 28.07. Netzwerken im Biergarten des Hotel van der Valk 25.08. Netzwerken im Biergarten des Hotel van der Valk —————————————————————————Hildesheim, Markt 4, 31134 Hildesheim, Tel. 05121-3000, Zeit: 19°° Uhr, Gastbeitrag 10 € Student/Innen & Auszubildende zahlen keinen Beitrag. Gemeinsam erleben Gemeinsam lernen Gemeinsam lachen Füreinander streiten „Hab Mut zur Veränderung – Wage ruhig mal etwas Neues-das Altbekannte läuft nicht weg!“ Warum soll ich in ein unbekanntes Land reisen, wenn ich doch weiß, dass es mir in Spanien gefällt? Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, KOSTÜMFÜHRUNG: Samstag, 25.Juli 11 bis 13 Uhr denn wir sind gern auf der sicheren Seite. Wir fühlen uns wohl mit Dingen, die wir kennen. Historischer Stadtrundgang mit zwei Hildesheimerinnen der Geschichte: Wenn wir aus unseren Mustern aber niemals ausbrechen, verpassen wir unter Umständen eine Menge! Elise Bartels als Abgeordnete Wenn wir neue Dinge nicht ausprobieren, werden wir nie erfahren, Margareta Bex als Tuchmacherin ob uns das Beste nicht verborgen bleibt! Donnerstag Veränderung kann erfrischend sein! Max. 50 Teilnehmende, Treffpunkt in der Rathaushalle, Anmeldung erforderlich! Stadt Hildesheim Gleichstellungsbeauftragte Karin Jahns Telefon: 05121 301-1901 Referentin: Christiane Bräuer ( (Encouraging-Trainerin) Tel.05063-5281 11.06.2015 19.00 Uhr: Antonia e.V., Andreas Passage 1 Dienstag, 28.07.2015 17:00-19:00 Uhr Familienpflegezeit Beruf, Pflege und Familie – wirklich vereinbar! In der BRD sind heute 30% der berufstätigen Frauen Hauptverdienerinnen, d. h. Familienernährerinnen. Davon sind 40 % Alleinerziehende. Viele tragen gleichzeitig die Verantwortung für die nachfolgende und die vorhergehende Generation. Unsere Referentin Svenja Stadler kennt viele Probleme junger Eltern aus eigener Erfahrung. Aus dieser Perspektive wird sie die Schwerpunkte des Familienpflegezeitgesetzes vorstellen. Referentin: Svenja Stadler, MdB (Landkreis Harburg) Gesprächsinput: Prof. Dr. Ulrike Marotzki, HAWK Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit Praxisnahe Informationen: Antje Rose, Landkreis Hildesheim, Pflegestützpunkt Im Anschluss nimmt Renate Pischky -Winkler, Beauftragte für Demographie und Inklusion der Stadt Hildesheim, ihre Fragen an die Expertinnen entgegen. Ausklang bei Imbiss und prickelnden Getränken. 18 „Wertschätzung schafft Wertschöpfung“ Workshop für Führungskräfte 01. Juni 2015 18 - 20 Uhr im Landkreis Bischof-Janssen-Str. 31, Kosten 10 € / 5 € ermäßigt Erfolgreiche Bewerbung – vier Module für Frauen am: 02.06.15 Die Standartanalyse, 04.06.15 die schriftliche Bewerbung, 09.06.15 Bewerbungsunterlagen, 11.06.15 das Gespräch; die Module finden jeweils von 8.30 – 14 Uhr im Landkreis Bischof-Janssen-Str. 31 statt und kosten 38 € / 19 € ermäßigt In folgenden Ferienangeboten sind noch Plätze frei: Fotostory-Workshop vom 17.08. – 21.08.2015 Hildesheim entdecken vom 24.08. – 28.08.2015 Weitere Informationen und Anmeldung bei der Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft, Tel. 309-3281 oder Email [email protected] Der Landesfrauenrat Niedersachsen e.V. frauenORTE NIEDERSACHSEN Die Hälfte der Macht: Über 1000 Jahre Frauengeschichte 16. Juli bis 12. August Online-Petition gestartet Veranstaltungsort: Stadt Hildesheim „Halbe/Halbe in Rat und Kreistag“ Ändern Sie das Wahlgesetz!“ unter dieser Überschrift hat der Landesfrauenrat Niedersachsen e.V. (LFRN) gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros Niedersachsen (lag) und dem Verein Gleichberechtigung und Vernetzung e.V., eine Online-Petition gestartet. Die Initiative hat eine paritätische Teilhabe von Frauen in den Kommunalvertretungen des Landes Niedersachsen zum Ziel. Und so sieht die Wirklichkeit aus: Im Schnitt arbeiten in den Kommunalvertretungen in Niedersachsen nur etwa ein Viertel Frauen mit. Das ist viel zu wenig, um dem Gleichheitsgrundsatz der Geschlechter auch nur nahe zu kommen, der in Artikel 3 Abs. 2 des Grundgesetzes vorgegeben ist. Frauen wollen die Hälfte aller Parlamentssitze auf allen Ebenen, denn Frauen und Männer sollen gleichberechtigt Politik machen. „Unsere Kommunen profitieren davon, wenn Frauen ihre Erfahrungen in die Finanz-, Stadt- und Schulplanung, in die Gestaltung der Verkehrspolitik, von Sportanlagen und Freizeiteinrichtungen einbringen. Das große Interesse am landesweiten Mentoring-Programm „Politik braucht Frauen!“ zeigt, dass sich Frauen einmischen wollen. Sie wollen aktiv politische Entscheidungsprozesse beeinflussen und sich für die Bürgerinnen und Bürger in ihrer Kommune und ganz Niedersachsen engagieren.“ so die Organisatorinnen der Online-Petition. Informationen zum Verfahren. Die Petition „Halbe/Halbe in Rat und Kreistag: Ändern Sie das Wahlgesetz!“ kann online auf www.openpetition.de unter dem Link https://www.openpetition.de/petition/online/halbe-halbe-inrat-und-kreistag-andern-sie-das-wahlgesetz gezeichnet werden. Ferner können dort auch Unterschriftenlisten ausgedruckt werden. Rathaus, Markt 1 Rathaushalle (EG) Öffnungszeiten: Mo. bis Do. 8 bis 18 Uhr, Fr. 8 bis 14 Uhr frauenORTE Niedersachsen ist eine Initiative des Landesfrauenrates Niedersachsen. Sie präsentieren Niedersachsens Frauengeschichte. Landesweit werden Stadt- und Regionalgeschichte aus dem Blick von historischen Frauenpersönlichkeiten betrachtet. ELISE BARTELS geb. am 13. Mai 1880 in Hildesheim gest. am 25. Oktober 1925 in Berlin Sie lebte vor, was sie vertrat: dass Frauen durch politische Arbeit ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und gestalten können. Die Arbeitertochter gehörte zur ersten Frauengeneration im Deutschen Reichstag der Weimarer Republik. Sie hatte sich in der Sozialdemokratie zu einer gefragten „Frauenpolitikerin“ entwickelt und zog 1919 bei der ersten freien, geheimen und gleichen Wahl in den Hildesheimer Stadtrat ein. Außerdem gründete sie die Arbeiterwohlfahrt mit und baute das „Hildesheimer Volksblatt“ samt Verlag und Druckerei sowie die Volksbibliothek auf. Soziale Gerechtigkeit, insbesondere Geschlechtergerechtigkeit, war ihr ein wichtiges Anliegen. AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG Donnerstag, 16. Juli, 17 Uhr Begrüßung durch Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer mit Überraschungsgast Annette Jander alias Elise Bartels, MdR, vorgestellt von Karin Jahns. Einführung in die Ausstellung: Ita Niehaus (Hörfunkjournalistin, Mitglied im Kuratorium frauenORTE Niedersachsen) Grußworte: Dr. Godelieve Quisthoudt-Rowohl, MdEP, CDU Brigitte Pothmer, MdB, Bündnis90/Die Grünen Bernd Westphal, MdB, SPD Musikalische Gestaltung: Sistergold Durchgeführt von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Hildesheim in Kooperation mit dem Landkreis Hildesheim, dem Frauen-Labyrinth-Projekt Region Hildesheim e.V., Rotraut Hammer-Sohns, dem Landesfrauenrat Niedersachsen e.V. und der HAWK. Das Projekt "frauenORTE Niedersachsen" findet im Rahmen des offiziellen Festprogramms zum Stadtjubiläum Hildesheims 2015 statt. 19 Bei Antonia ist immer was los! Das Interview mit Elke Brummer, der Frau des Hildesheimer Baudezernenten Kai Brummer am 17. April war sehr aufschlussreich in punkto „Gefühle einer Familie“. Frau Brummer ist eine sehr aktive, kluge Frau, die nicht nur schaut, was die anderen tun, sondern auch überlegt, was bestimmte Situationen mit ihr machen. Sie hält sich heute gern in Hildesheim auf, interessiert sich als Literatur- und Theaterfreundin besonders für die Hildesheimer Kulturszene. Sie begleitet Theaterbesucher aus Göttingen zum TfN und veröffentlicht u. A. immer wieder Artikel über Premieren des TfN in der Göttinger Zeitung. Das ganze Interview ist unter: www.hildesheim-tv zu RT Auch bei Antonia erinnerten wir an die Zerstörung Hildesheims vor 70 Jahren. Doch in dieser Veranstaltung ging es vorrangig um die Sinnlosigkeit der Kriege. Die Zeitzeugin Gudrun Hollemann erzählte anschaulich über den 22. März hier in Hildesheim, Susan Kutter las Brecht und Tucholsky und Ich sang Protestsongs, die ich schon 1965, in der Zeit des Vietnam Krieges vorgetragen habe. Begleitet wurde ich auf der Gitarre von Maria Fonteless -Thiele. Manches ändert sich nie allerdings wird es uns durch solche Veranstaltungen wieder bewusst und wir werden nachdenklich. In guter Erinnerung ist mir der Schluss der Veranstaltung geblieben, als wir alle uns die Hände gaben und gemeinsam „We shall over come“ sangen. RT „Muss ich meine Visitenkarte umschreiben lassen und als Beruf „Rentner“ aufdrucken lassen“ ? fragte der Braunschweiger Psychologe und Ehetherapeut Jörg Eikmann in seinem Vortrag „Ruhestand, was nun?“ bei Antonia. Die meisten Menschen haben sich für ihr Rentnerdasein etwas vorgenommen. Doch an dem Tag, an dem der Wecker nicht mehr klingelt, fühlt man sich als anderer Mensch und stellt plötzlich andere Sehnsüchte und Ziele bei sich fest. Etliche Männer merken, dass ihnen im Ruhestand soziale Kontakte und wirkliche Freunde fehlen. Die Partnerinnen haben besser vorgesorgt, Nachmittage und Abend gefüllt. Nicht selten stellt sich da Neid auf die bessere Hälfte ein. Und der kann in Grummelei und Meckerei ausarten. Schleunigst sollte man dann besprechen, wie viel Eigenes und Gemeinsames nun den Lebensabend abrunden soll. Scheidung nach der Verrentung ist nämlich keine Seltenheit mehr. Und die Enttäuschung darüber, dass man nicht gleich und automatisch eine neue „Tätigkeit“ oder Aufgabe findet, vermag depressive Stimmungen auszulösen. Die Unzufriedenheit wird bevorzugt an dem Menschen ausgelassen, der einem am nächsten steht. Glücklicherweise handelt sich um ein Durchgangsstadium! Das sollte man wissen, um nicht vorschnell das Ende der Beziehung zu verkünden. Vielleicht müssen Paare sich erstmal an das veränderte Lebensgefühl gewöhnen. Und man darf ruhig mal das eine und das andere ausprobieren, bevor man ein neues Hobby oder eine neue Aufgabe entdeckt hat. Aber das braucht Zeit. Manchmal zwei Jahre. Und da hängt man immer mal wieder seelisch durch. Sich das zu gestatten ist für Männer die wahre Chance: Die Fesseln der Geschlechtsrolle dürfen abgelegt werden, Foto: G. Granzow man muss nicht immer funktionieren und stets ein ganzer Kerl sein. Man darf auch einfach mal ein suchender oder ein tatenloser Rentner sein. JE 20 Unser Angebot für Starter Robert Fey und Torben Schenkemeyer Speziallisten für Selbstständigkeit www.jobcenter-hildesheim.de Herr Fey, Kunde im Jobcenter sein und eine Selbständigkeit planen, wie passt das? Viele unserer Kunden treten mit der Idee einer Existenzgründung an uns heran. Es handelt sich um eine sehr interessante Zielgruppe. Diesen Weg sehen wir als Chance und bieten eine ausführliche Beratung und Begleitung auf dem Weg in die Selbständigkeit an. Im Jobcenter stehen mit meinem Kollegen Herrn Torben Schenkemeyer und mir zwei speziell für Bereich Neugründung und Bestandsselbständige geschulte Mitarbeiter zur Verfügung. Welches sind die ersten Schritten bei einer Planung? Wie bei allen anderen Gründungen auch muss die Selbständigkeit sorgfältig geplant und überlegt werden. Vorund Nachteile sowie künftige Herausforderungen in Zusammenhang mit der Existenzgründung sind dabei realistisch einzuschätzen. Bei guter Planung und mit der richtigen Unterstützung kann der Aufbau einer eigenen Existenz durchaus eine gute Chance für den weiteren beruflichen Werdegang sein. Wir begleiten durch kostenlose Beratungen und Seminare. Ebenso vermitteln wir kompetente Ansprechpartner aus unserem Netzwerk u.a die Wirtschaftsförderungsgesellschaft HI-REG. Können Sie die Herausforderungen an einem einfachen Praxisbeispiel deutlich machen? Ein wichtiger Faktor ist für viele Kunden nicht die praktische Tätigkeit, sondern vielmehr der administrative Bereich. Angebote erstellen, Rechnungen schreiben sowie die steuerliche Komponente sind für viele Existenzgründer absolutes Neuland. Ebenso muss die Gründungsidee eigenständig zu Papier gebracht und ein aussagekräftiger Businessplan erstellt werden. An dieser Stelle setzen wir mit unseren Beratungen an und bieten ein Einstiegsseminar an. Die Termine werden regelmäßig auf unserer Homepage (www.jobcenterhildesheim.de) bekannt gegeben. Gibt es daneben auch noch finanzielle Unterstützung? Durchaus. Wir können die Kunden durch die Gewährung eines sogenannten Einstiegsgelds unterstützen. Ebenso besteht die Möglichkeit zur Gewährung eines Darlehens oder Zuschusses für die Beschaffung von Sachgütern. Grundsätzlich empfiehlt sich bei Interesse an einer selbständigen Tätigkeit eine Einstiegsberatung, so dass das weitere Vorgehen abgesprochen werden kann. Für die Vereinbarung eines Termins stehe ich gerne unter der Telefonnummer 05121/969-734 zur Verfügung. Die Nutztierarche in Capellenhagen Heike Haubrok züchtet Borstentiere „ Alte Nutztierrassen “ www.nutztierarche-capellenhagen.com Den Traum einer Pferdezucht musste Heike Haubrok nach ein paar Jahren aufgeben, doch ein neues, innovatives Konzept ging der Jägerin nicht aus dem Kopf: „Schweinezucht“ Aber nicht die herkömmliche Schweinehaltung sollte es sein, nein, Heike Haubruk hat sich auf robuste Sattelschweine und Husumer Protestschweine spezialisiert. Von diesen Arten gibt es nur noch wenige Hundert. Viele alte Nutztierrassen drohen auszusterben und da kommen die Nutztierarchen ins Spiel. Sie züchten diese gefährdeten Arten, halten sie artgerecht und vermarkten anschließend das Fleisch. Auch Heike Haubruk will diese alten Rassen erhalten, die sehr gutmütig, robust, unwirtschaftlich und unmodern sind, weil sie einen viel höheren Fettgehalt haben und viel zu langsam wachsen. 15-16 Monate dauert es, bis sie Schlachtreife haben. Nicht alle Schweine werden geschlachtet, es geht ja auch um die Zucht und einige Schweine sind der Züchterin ja schließlich auch ans Herz gewachsen. Hermine z.B. wurde in der Wohnung großgezogen, sie hört aufs Wort. „Ich habe schon so viele schöne Erlebnisse mit den Schweinen gehabt, das glaubt man nicht, manchmal sind sie wie Menschen, z. B. gibt es unter den Sauen auch Zickenkrieg, denn jede Sau die gerade Ferkel hat, denkt sie hat das Sagen“ so Heike Haubruk. Ihr Mann, Hermann Thielke, ist Schlachter, dass passt ins Konzept. Sonntags wird ganz in Nähe privat geschlachtet, ohne Stress. Das Fleisch wird verarbeitet und dann mit dem Verkaufswagen auf Märkten angeboten. Auch auf dem Hof steht der Wagen, das ist dann der Hofladen. Die Ware ist teurer als das herkömmliche Angebot, aber immer mehr Menschen zahlen mehr Geld für Fleisch von Tieren, denen es vor dem Schlachten gut ging und die nicht mit Medikamenten vollgepumpt wurden. Sie finden die Nutztierarche von Heike Haubrok und Hermann Thielke in Capellenhagen zwischen dem Duinger Wald & dem Ith. Besucher sind gern gesehen auf dem alten Gehöft von 1806. 70 Schweine und 35 Ferkel kann man im Moment bestaunen. RT 21 Rubrik: Kommunikation in der Praxis - Scheitern ist schrecklich, oder? „Scheitern ist schrecklich“, bemerkt eine meiner Klientinnen im Coaching. „Warum muss sich das einfach so verstörend anfühlen? Nach einer gewissen Zeit, kann ich dem Scheitern ja auch etwas Gutes abgewinnen, aber wenn es ganz frisch ist, möchte ich mich am liebsten unsichtbar machen, so peinlich ist es mir“, höre ich des Öfteren. Klient/innen sehen sich als gescheitert an, beschreiben Scham, fühlen sich nicht selten schuldig und zweifeln an sich. Wir stellen Gleichungen auf, nach dem Motto: Fehlschläge sind negativ; Fehlschläge sind peinlich; ein Fehlschlag, ich bin ja selbst schuld. Selbstverständlich können wir nicht leichtfertig über den Fehlschlag hinwegsehen oder doch? Nein, die Peinlichkeit, Schuld und unsere Scham verbieten geradezu eine leichtfüßige Auseinandersetzung mit der Thematik. Wie auf Knopfdruck haben wir die negativen Gefühle parat. Die können wir auch immer wieder schnell aktivieren, indem wir an die Situation denken und an unsere Rolle in diesem Spiel. Kann es sein, das wir lernen können mit Fehlschlägen konstruktiv umzugehen? Und wenn das so wäre, was benötigen wir dafür? Sabine Kaufmann Kompetenzen. Dies ist der Zustand, in dem wir uns nicht selten „dumm“ fühlen. Der kognitive Theoretiker Aron T. Beck beschreibt diesen Zustand in drei Phasen: Ich personalisiere: Ich habe es vermasselt; ich generalisieren: Alle werden davon erfahren und schließlich katastrophisiere ich: Meine Zukunft ist ruiniert. Und so inszenieren wir aus unserem Scheitern ein Weltuntergangsszenario, bei dem wir nicht nur unsere berufliche Zukunft sondern vielleicht auch unsere privaten Beziehungen in Frage stellen. Das Fatale ist, es fühlt sich manchmal genauso an. Und wie schaffe ich es nun aus diesem Gedankenkarussell auszusteigen? Es gibt vielfältige Methoden aus dem Überlebensmodus in den Kompetenzmodus zu gelangen. Vermeiden können wir den Überlebensmodus nicht, er ist ein Urimpuls. Wir können den Wechsel in den Kompetenzmodus nur schneller vollziehen, in dem wir wirkungsstarke Techniken lernen und nutzen. Als zertifizierte Trainerin unterstütze ich Sie gern betriebsintern und diskret. Ihre Kommunikationstrainerin Sabine Kaufmann Survival-Experte Rüdiger Nehberg äußert: Man „muss immer mit einem Flop rechnen!“ Ich unterstelle nun einmal einige mögliche Glaubenssätze: Fehlschlag, das kommt vor; ein Fehlschlag ist normal; ein Fehlschlag, das kann passieren; ein Fehlschlag, ist durchaus üblich; Fehlschlag, mal sehen was als nächstes kommt und was ich davon habe? Das Gefühl, welches sich nach einer solchen Interpretation einstellen würde, so ich daran glaube, ist ein anderes. Und nun folgt das Schwierigste überhaupt: Wie schaffe ich es, mir diese neue Interpretation zu glauben? Sie kennen ihre Skepsis, Ihren Unglauben oder Trotz: Wie kann ich denn von einem Fehlschlag etwas haben? Nein völliger Unsinn, ich fühle mich doch nur grässlich. Theorie und Praxis, selbstverständlich kann ich das vielleicht nach einer gewissen Zeit denken. Aber doch nicht im Moment, da möchte ich mich viel lieber verkriechen oder meinem Gegenüber … . Kennen Sie das? Ein solcher Zustand ist ein sicherer Hinweis darauf, dass Sie sich im Überlebensmodus befinden. Ihre Wahrnehmung ist eingeengt. Sie fokussieren auf die stressauslösenden Faktoren, sie sehen nicht mehr wie wundervoll die Blumen rechts und links am Wegesrand blühen oder wie interessant sich die Wolkenformation am Himmel zeigen, nein Sie sehen rot. Sie können nicht ablassen von Ihrem persönlichen Fiasko. Sie haben momentan keinen Zugriff auf Ihre 22 Training und Beratung Kommunikation*Systeme*Kontext www.kommunikation-systeme.de Ursula Oelbe Versicherungs & Finanzmaklerin Heute möchte ich Sie auf ein Buch aufmerksam machen, dass meine Arbeitskreiskollegin Helma Sick mit Renate Schmidt geschrieben hat. In meinem Beratungsalltag begegnet mir immer wieder, was in diesem Buch auf sehr anschauliche Weise beschrieben ist! Ich empfehle es allen Frauen, die einem bösen Erwachen vorbeugen wollen. ————————————————————————————- Noch immer gibt es Frauen, die nach einem erfolgreichen Berufsstart aus der Kinderpause nur teilweise oder gar nicht in den Beruf zurückkehren. Die Gründe dafür sind vielschichtig, aber das Resultat ist fast immer das Gleiche: Diese Frauen haben kein oder nur wenig eigenes Geld und sind finanziell von ihrem Partner abhängig. Solange die Partnerschaft funktioniert, mag das gut gehen, aber die Enttäuschung und der Schock sind oft groß, wenn es zur Trennung kommt. Viele Frauen realisieren nämlich erst dann, wie es um ihre finanzielle Versorgung wirklich bestellt ist, und merken, dass sie keine nennenswerte eigene Altersversorgung haben. Dieses Buch ist ein Weckruf an Frauen, sich der Notwendigkeit ihrer finanziellen Unabhängigkeit bewusst zu werden, ihre Situation realistisch einzuschätzen und ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen. Es geht um nichts weniger als um die finanzielle Emanzipation. Weil es anders werden muss, wenn es besser werden soll. Kösel Verlag ISBN 978-3-466-34594-6, 224 Seiten, 16,99 €, auch als E-Book Autorinnen: Helma Sick ist Inhaberin eines Unternehmens für unabhängige Finanzberatung von Frauen, Autorin mehrerer Finanzratgeber und Kolumnistin für Brigitte und Brigitte Woman. Renate Schmidt war Mitglied des Deutschen Bundestages, Vorsitzende der SPD-Landesfraktion im Bayerischen Landtag, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Der Rechtstipp §§§ von Rechtsanwältin Katja Laufenburg Arbeitszeugnis Häufig ist das großartig klingende Arbeitszeugnis bei genauem Lesen ein ganz schlechtes. Der erste Anschein trügt hier oft den Arbeitnehmer. Wem der Arbeitgeber bei der Bewertung der Leistung ins Zeugnis schreibt: „zu unserer Zufriedenheit zu erledigen versucht“, dem wird eine unzureichende Leistung bescheinigt. Zunächst grundsätzliches zum Zeugnis: Es besteht ein Anspruch auf Erstellung eines Arbeitszeugnisses. Dies sollte man auch notfalls einfordern bzw. einklagen. Es gibt das einfache und das qualifizierte Zeugnis. Das einfache Zeugnis enthält nur Angaben zu Art und Dauer der Beschäftigung und benennt Beruf und Person des Arbeitnehmers. Das qualifizierte Zeugnis enthält zusätzlich eine Gesamtbewertung der Leistung und des Verhaltens des Arbeitnehmers im Rahmen seines Arbeitsverhältnisses. Beim qualifizierten Zeugnis ist auf die Gewichtung der einzelnen Punkte zu achten. Etwas Entscheidendes darf nicht weggelassen werden. Dies hängt auch von der Art der Tätigkeit ab. Wird bei einer Kassiererin nichts zur Ehrlichkeit gesagt, vermutet der mögliche zukünftige Arbeitgeber, dass es daran fehlt. Ein qualifiziertes Zeugnis sollte eingefordert werden. Es ist in der Regel wie folgt aufgebaut: Das Zeugnis ist als solches in der Überschrift als Arbeitszeugnis, Zwischenzeugnis usw. zu bezeichnen. Zunächst enthält es in der Einleitung sowohl die persönlichen Daten des Arbeitnehmers, die Beschreibung des Betriebes, Tätigkeitsbezeichnung sowie die Beschäftigungszeit. Danach sollte die Tätigkeit und Aufgabe beschrieben sein. Eine Leistungsbewertung schließt sich daran an. Wichtig ist danach auch die Bewertung des Sozialverhaltens. Positiv ist, wenn das Zeugnis nicht nur etwas zur Beendigung, sondern eine Schlussformulierung enthält, mit der dem Arbeitnehmer gedankt wird, das Weggehen bedauert wird und gute Zukunftswünsche ausgesprochen werden. Das Zeugnis endet mit Ort, Datum und Unterschrift. Dem Arbeitgeber steht ein Beurteilungsspielraum zu. Das Zeugnis muss schlüssig sein, es darf keine Widersprüche enthalten. In der Praxis hat sich eine Zeugnissprache entwickelt. Das Zeugnis enthält Formulierungen, die für den Laien gut klingen, aber teilweise das Gegenteil bedeuten. So gibt es Skalen sowohl bei der Beurteilung der Leistung, wie auch des Verhaltens. So ist z.B. die Bewertung des Verhaltens „gab zu keiner Klage Anlass“ eine Bewertung mit mangelhaft. Falls der Anspruch auf Zeugniserteilung nicht oder nicht ordnungsgemäß erfüllt wird, kann vor dem Arbeitsgericht auf Ausstellung oder Berichtung des Zeugnisses geklagt werden. Da die berufliche Zukunft von dem Zeugnis abhängt, sollte man sich insbesondere bei einem unrichtigen Zeugnis anwaltlich beraten lassen. 23 Harrys Sicherheitstipp Zeuge sein ---- wie geht das? von Erhard Paasch, Kriminaloberrat a.D. und Moderator der Arbeitsgruppe „55 plus Sicherheit“ im Präventionsrat Hildesheim Sie sollten genau hinschauen, genau zu hören und sich möglichst viel Einzelheiten einprägen. Ihre detaillierten Angaben zum Geschehen und zum Täter unterstützen wesentlich die Tataufklärung und helfen u.U. dem Opfer. Zudem leisten Sie einen präventiven Beitrag zur Verhinderung weiterer Straftaten, die auch Sie treffen könnten. Von daher gilt: Schauen Sie hin ! --das Opfer und die Polizei brauchen Zeugen Viele Taten werden nicht aufgeklärt und Täter kommen ohne Strafen davon, auch weil sich Zeugen nicht bei der Polizei melden. Ein Personalbeweis ist vor Gericht genauso gewichtig wie ein Sachbeweis. Fehlt beides, ist ohne Geständnis des Täters ein Freispruch die Folge, was diese ermuntert, ihre Taten fortzusetzen. 24 Stellen Sie sich mit Ihrer Aussage der Polizei zur Verfügung. Zeigen Sie Zivilcourage. Um Ihre Merkleistung zu strukturieren, nachfolgend Zehn Punkte, die sich jeder Zeuge merken sollte: Datum/Uhrzeit/Ereignisort Geschätztes Alter und Größe Bei aller Nachvollziehbarkeit der Gründe für ein „Wegducken im Einzelfall“ ist es jedoch eine gesellschaftlich gefährliche Entwicklung, wenn die Zivilcourage zurück geht. Die generelle Problemstellung ist im Falle des sich „Einmischens“ aus meiner Sicht nicht das „Ob“ sondern das „Wie“. Ich muss schon einschätzen können, „Wie“ und „Wann“ ich Hilfe leiste. Von daher sollte ich mich auch im Vorfeld mit einem solchen Thema auseinandersetzen. In dieser Zeitschrift habe ich dazu in der Vergangenheit schon einiges ausgeführt. Körperform (z.B. schlank/dick/kräftig) Haare/Frisur (z.B. Glatze/lockig/lang/kurz) Haarfarbe ( z.B. schwarz/blond/rot/grau) Brille/Bart Sprache (z.B. hochdeutsch/Dialekt) Für uns alle realistisch wird das Thema, wenn man im Alltag einer Situation gegenüber steht, der man nicht allein gewachsen ist. Gut ist es dann, nicht allein oder verlassen zu sein. Ein Helfen, das eigentlich jeder leisten könnte, ist auch schon, mit „offenen Augen und Ohren“ durch das Leben zu gehen. Auch wenn man nicht selbst in der Lage ist, in einer gefährlichen Situation helfend einzugreifen, so kann man trotzdem für andere Menschen da sein durch zum Beispiel : Bekleidung (z.B. Jacke/Hose/Mütze/Schuhe) Kleidung (z.B. Farbe/Abzeichen/Aufdruck) Besonderheiten (z.B. Piercing/Tattoo etc.) Hilfe holen, über die Notfallrufnummer, wie die 110 Anzeige erstatten Beweise sichern sich als Zeugin oder Zeuge bereithalten. Bei Fragen zur Zeugentätigkeit wenden Sie sich an die örtliche Polizei, gehen Sie zu einer Rechts- bzw. Opferschutzberatung oder kommen Sie in die Beratungsrunden des ehrenamtlich arbeitenden Kommunalen Präventionsrates Hildesheim ins Rathaus. Wir sind jeden ersten Mittwoch im Monat zwischen 10.00 – 12.00 Uhr in der 2. Etage zu erreichen Wir informieren Sie kostenlos zu diesem und weiteren Themen der Kriminalprävention und auch zu den zweimal im Jahr von uns mit aktiven Polizeitrainern organisierten Sicherheitstrainingskursen zur Stärkung der Selbstbehauptung und des subjektiven Sicherheitsgefühls. Martina Wolter, Claudia Reul und Angelika Diekert waren eigentlich schon immer innerhalb Deutschlands in Sachen Tierschutz aktiv. Sie sind in verschiedenen Organisationen und sprechen hier für viele weitere Tierschützer. Die drei Frauen haben sich über Facebook zusammengefunden, als ein Tierschützer aus Rumänien im Oktober 2013 darauf aufmerksam machte, dass durch das Inkrafttreten des unten erwähnten Gesetzes mehrere tausend Hunde eingefangen und getötet werden sollten. Im Nu schlossen sich viele Privatpersonen - auch aus anderen EU-Ländern zusammen, sammelten mit Hochdruck Sach- und Geldspenden und suchten Futterpaten, um den Hunden zu helfen. In dem größten Tierheim der Welt - der SMEURA- waren zum Teil bis zu 10.000 Hunde untergebracht ( zur Zeit sind es ca. 5000 Hunde). Schnell machte die Runde, dass das berüchtigte WoodShelter (weit ab von Bukarest mitten im Wald) im Winter geschlossen wird, und die Hunde sich selbst überlassen werden - ohne Futter- Wasser. Im November 2013 konnten einige Shelter komplett geräumt und die Tiere auf private Tierheim verteilt werden. Über Spenden wurden die Tiere mit Futter und Medizin versorgt. Dann wurden private Pflegestellen in Deutschland, Holland, England usw. gesucht und viele Hunde konnten gerettet werden. Zuvor mussten die Tiere natürlich kastriert, geimpft werden, jeder Hund benötigte einen Pass zum Zwecke der Ausreise; die Transporte wurden selbst organisiert. Seit Beginn des Jahres 2014 sind die Ausreisevorschriften sehr verschärft worden. Es gilt das Prinzip: Für jeden Hund, der adoptiert wird, kann ein nächster aus der Tötungsstation gerettet werden. Die Ausreise eines Hundes kostet ca. 250 Euro. Oft kommen die Hunde auf sogenannte Pflegestellen, dort bleiben sie, bis ein endgültiges Zuhause gefunden wird. Es gibt Mitstreiter/Innen, die dauerhaft mehrere Pflegeplätze anbieten. Auch deutsche Tierheime bieten diese Möglichkeit. Diese ganzen Aktionen wurden via Facebook geregelt und kommuniziert. Viele Tierschützer fliegen/fahren regelmäßig in die verschiedenen Regionen Rumäniens, denn Präsenz und Transparenz ist wichtig. Die Menschen müssen ja erfahren, ob die Spenden auch dort ankommen, wo sie benötigt werden. Es gibt auch Aktionen außerhalb der Yes we Care Veranstaltungen. Es werden Kontakte zu den einzelnen Bürgermeistern in Rumänien geknüpft und "Konditionen" für die Hunde verhandelt. Es gibt zahlreiche Petitionen -gerichtet an die EU. Zu einer aufgerufenen Demonstration in Brüssel wurden Busse in verschiedenen Städten gechartert, damit möglichst viele Menschen teilnehmen konnten. Jedoch verweist die EU nach wie vor darauf, dass Tierschutz Ländersache sei, keine EUAngelegenheit. Zur aktuellen Lage: Vor drei Wochen wurden in Breasta 200 Hunde mit dem Gift T61 getötet, dieses Mittel darf eigentlich nur mit vorheriger Betäubung verabreicht werden. Tierschützer sind darauf aufmerksam geworden, weil das "Public Shelter Breasta" seinen Bestand an T61 unverhältnismäßig hoch aufgestockt hatte. Solche Informationen sickern bis "zu uns durch". Es gibt eine Seite auf Facebook "Mape of hope"....auf dieser werden alle Meldungen, Aktionen bestätigt, so können wir sicher sein, dass es keine Fake-Meldungen sind. Es wurde wieder eine große Rettungsaktion angelegt. Eine Gruppe konnte ca. 50 Hunde retten, eine andere Gruppe ca. 200 Hunde. Aber für die anderen 200 Tiere kam unsere Hilfe zu spät. Aber es gibt auch Anlass zu hoffen. Einen Schritt weiter ist man im Rumänischen Parlament betreffend der Entscheidung für eine humane Lösung der Straßenhunde. Wir geben die Hoffnung nicht auf.... AD Die Fakten Viele Länder Südosteuropas haben Probleme mit den Straßentieren Rumänien hat im September 2013 einen nicht bewiesenen Beißvorfall zum Anlaß genommen, um ein allen Tierrechtskonventionen und Tierschutzgesetzen Europas widersprechendes Gesetz in Kraft zu setzen, welches selbst in Rumänien umstritten ist dies erlaubt das brutale Einfangen der Tiere mittels Fangschlingen und ein "Euthanasieren" der Hunde, sofern diese nicht innerhalb 14 Tage adoptiert werden. Euthanasie bedeutet in Rumänien u.a. verhungern lassen, lebendig zu verbrennen oder eine Injektion mit Frostschutzmitteln oder Eiswasser ins Herz. die Hunde sind zum Teil bereits kastriert und an Menschen gewöhnt, in vielen Fällen haben sie auch Eigentümer. Der Fänger erhält ca. 50 Euro pro Hund und das sog. Tierheim bis zu 200 Euro. Eine wirksame Kontrolle über die Art des Einfangens und die Unterbringung der Tiere erfolgt nicht. Unsere Forderungen: -sofortiger Stopp aller Tötungsaktionen in Rumänien -Einhaltung bestehender EU-Verträge zum Schutz der Straßenhunde -Abschaffung der Fangprämie -Sanktionen der Gesetzesverstöße (Eigentumsverletzungen, Korruptionsverstöße usw.) durch die EU -Aufbau von Kastrationsprojekten, um das unkontrollierte Vermehren der Hunde zu beenden -Etablierung einheitlicher europäischer Gesetze im Umgang mit Straßentieren -Kontrolle der Einhaltung durch unabhängige Institutionen Jeder Einzelne kann helfen: Adoption, Futterpatenschaften, Futter- oder Sachspenden. 25 Werbung in den 50er Jahren Die Fernsehwerbung der Wirtschaftswunderjahre funktionier- te noch ziemlich einfach, denn die Macher hatten ihre Zielgruppe klar vor Augen: Die hausbackene Mutti am heimischen Herd. Mamas ganze Leidenschaft sollte nur folgendes im Herzen tragen: Die nach Frühling duftenden Wäsche und der leckere Sonntagsbraten in der Backröhre. Schürze und Kochlöffel - das waren die Wahrzeichen ihrer kleinen Welt. Morgens schmierte sie Stullen, mittags kochte sie für die Kinder und Samstagabends servierte sie werten Gästen Toast Hawaii und Kullerpfirsich. Der Mann ging arbeiten und hatte zu Hause die Hosen an. Wenn Mutti Glück hatte, bekam sie etwas Taschengeld vom Gatten gönnerhaft zugeteilt. Und wenn nicht, sammelte sie fleißig die Rabattmarkenbüchlein jener Zeit. (Heute bekommen wir inzwischen auch wieder Treuepunkte und einen kleinen Stempel beim Bäcker.) Vollwertige Mitglieder der Gesellschaft waren Frauen nur in ihrer Rolle als brave Gattin und treusorgende Mutter. Erst seit dem 1. Juli 1958 ist die Frau dem Manne nach dem BGB in Vertragsangelegenheiten gleichgestellt. Willy Brandt sagte später rückblickend: "Die Emanzipation kam voran wie eine Schnecke auf Glatteis." Persil Die weiße Dame mit dem Florentiner- Hut war damals sozusagen der Inbegriff des Zeitgeistes, denn perfektes Weiß galt unumstritten als Erkennungszeichen der artigen Hausfrau. Und mit Persil 59, so jedenfalls behauptete es die Werbung, war die Wäsche keine lästige Plage mehr, sondern wunderbar einfach, ja, fast schon eine Sinnesfreude! Und ohne Herrn Dr. Oetker klappte in der Küche auch gar nichts. Die Dr. OetkerWerbung 1957 versprach: Da weiß man was man hat 'Zufriedene Mienen danken es Ihnen!' Blond, blauäugig, beliebter als Rudi Carrell: Das war Frau Antje. 1961 trat sie erstmals im deutschen TV auf mit dem blütenweißen Flügelhäubchen und porentief reiner Schürze, gewaschen vermutlich mit Ariel im Hauptwaschgang. Die erste holländische Käse-Botschafterin amtierte 20 Jahre lang beinahe konkurrenzlos und nur eine Kultfigur machte ihr den Rang unter den Werbe-Ikonen streitig: Klementine, der leuchtende Stern am Himmel der Waschmittel- 26 Reklame - mit Latzhose, weiß-rot-kariertem Hemd und Käppi. Als sie 1983 in Pension geschickt wurde, hagelte es Körbeweise Zuschauer-Proteste. Sie war ein nicht wegzudenkender Bestandteil der Familie geworden. Wollte man den Werbeslogans der dann folgenden Jahre Glauben schenken, gab es bald keine groben Hausarbeiten mehr, da alles von vollkommen mühelos funktionierenden Maschinen erledigt wurde: Mit Staubsauger, Wasch- und Bügelmaschine, Schleuder und Mixer machte sich das bisschen Haushalt praktisch von allein. Frau konnte sich also nun mit frohem Gemüt und gepflegtem Äußeren ganz den wachsenden Bedürfnissen ihrer Familie widmen und ganz nebenbei schnell das Nierentischchen mit dem netten „Bin-schon-daPOLIBOY“ polieren. Palmolive-Tilly: Sie baden gerade Ihre Hände darin! Wie war das alles nur zu ertragen? Vermutlich nur mit einer HB-Zigarette oder dem angenehmen Wohlbehagen, das sich beim Konsum des Allheilmittels Frauengold einstellte. Das allerdings beruhte vor allem auf einer hochwirksamen Zutat, nämlich einem Alkoholgehalt von 16,5%. Auch das Geheimnis von Klosterfrau Melissengeist – 'Die Natur - Arznei für Kopf, Herz, Magen und Nerven' ist schnell gelüftet: 79 % Alkohol machten die drei Nonnen zu einem Lebenselixier mit durchschlagendem Erfolg. Daneben nahm sich der nicht nur bei älteren Damen so beliebte Verpoorten Eierlikör geradezu wie Limonade aus… Na dann Prost meine Damen! Eine Geschichte aus der Schreibwerkstatt `Punktweise´ Punkt für Punkt zum eigenen Text: ... Heute: von W. Schröder-Müller Begegnung mit Lady in Pink „Ach ist die niedlich. Ist das ihre Kleine? Ach, ist die goldig.“ Susi dreht ihren Kopf zur Seite und schaut in das lächelnde Gesicht einer älteren Frau, deren Blick sich jetzt auf ihre Tochter richtet. Die sitzt zufrieden auf einer Decke und sortiert kleine Steine. Susi hat gar nicht gemerkt, dass sich jemand zu ihr auf die Bank gesetzt hat. „Ja, das ist meine“, antwortet sie. Eigentlich wollte sie die Ruhe im Park genießen. Doch die Dame plaudert munter weiter: „Das ist aber ein süßes Mädchen. Da haben sie sicher viel Freude dran.“ „Das habe ich wirklich, ja, aber manchmal ist es auch sehr schwierig“, Susi hat nicht vor, dieser Frau ihre Sorgen zu erzählen, aber irgendwie rutscht ihr der Satz heraus. Die Probleme sind im Moment wirklich erdrückend. Diese Frau scheint zu meinen was sie sagt. Sie hat ein freundliches rundliches Gesicht, dauergewelltes weißes Haar, aber nicht zu kraus. Es steht ihr. Überhaupt ist sie sehr gepflegt. Sie trägt ein kariertes Kostüm in rosa und violetten Tönen, dazu passend Bluse, Schuhe und Handtasche. Ihre Nägel sind lackiert, ihre Lippen geschminkt, dezent, aber sichtbar. Sie trägt schweren Schmuck. Etwas zu üppig Lady in Pink, findet Susi. „Ach, freuen sie sich, dass sie so eine hübsche Tochter haben. Das macht ihnen doch bestimmt Spaß?“ Susi kraust ihre Stirn: “Naja, wenn ich nicht noch nebenbei arbeiten müsste, wäre das vielleicht einfacher.“ „Ach Gott!“, entfährt es Lady in Pink, „ach, sie arbeiten, das tut mir aber leid. Und ihr Mann?“ „Ich habe keinen“, antwortet Susi. Beileidsbekundungen bitte nur schriftlich, denkt sie. „Und der Vater kümmert sich gar nicht?“ die Neugierde ist Lady in Pink an zu merken. „Nein, der kümmert sich nicht“, doch dann korrigiert Susi, „ der wohnt auch gar nicht hier.“ Lady in Pink ist entsetzt und schwärmt von der alten Rollenaufteilung: „Das war früher doch ein ganz wunderbares Lebensmodell. Der Mann arbeitete und brachte das Geld nach Hause und die Frau hatte wirklich Zeit für die Kinder. So habe ich das mit meinen Jungs auch gemacht. Und die haben alle studiert …“ leibliche Mutter!“ Da muss Susi nun doch einiges richtig stellen über die Betreuungseinrichtungen. Lady in Pink sieht das nicht so: „Ich weiß was zur Zeit los ist, aber manches finde ich nicht gut in der Entwicklung. Sollten Familien nicht so sein, dass ein Kind weiß in welches Netzwerk es gehört und wo es zu Hause ist? Sie sind die einzige Bezugsperson.“ „Das stimmt nicht ganz,“ erwidert Susi, „ meine Tochter hat eine sehr gute Beziehung zu den beiden Erzieherinnen in der Krippe. Die beiden Frauen kümmern sich exzellent um die Kinder und gehen sehr liebevoll mit ihnen um. Mareike freut sich, wenn sie sie sieht. Sicher ist das nicht bei allen so. Wenn eine bestimmte Vertretungskraft in der Gruppe ist, will Mareike nicht so gerne in die Krippe und weint manchmal auch.“ „Sehn Sie!“, Lady in Pink nickt triumphierend mit dem Kopf, „ Sag ich doch! Sie wissen doch gar nicht was tagsüber passiert.“ Doch Susi widerspricht: „Das merkt man dem Kind schon an, außerdem ist sie ja nicht den ganzen Tag in der Krippe.“ Warum sagt sie das jetzt? Will sie sich entschuldigen, weil sie arbeitet? Mareike fühlt sich in der Krippe wohl und sie selbst liebt ihre Arbeit. Was sie braucht wäre mehr Flexibilität auf der Arbeitsstelle. „Ist sie nicht furchtbar erschöpft und müde, wenn sie nach Hause kommt oder wie sieht das aus?“, fragt Lady in Pink einfühlsam. „Sie schläft in der Krippe, aber wir beide genießen anschließend die Ruhe. Sie sehen ja wie zufrieden sie spielt.“ „Nimmt der Chef denn Rücksicht auf ihre Mutterschaft?“ „Das ist oft schwierig. Es ist ein kleines Unternehmen und da gibt es manchmal schon Probleme, obwohl er sich bemüht…“ Für Lady in Pink ist diese Antwort ausreichend: „Männer! Da kann ich nur sagen Männer - können doch gar kein Verständnis haben für solche Situationen.“ Susi lacht und fragt sich in welcher Welt Lady in Pink lebt. Sie fragt nach ihrem Alter. Sie ist 73, also etwas älter als Susis Mutter, aber eine Frau, die anscheinend nie hart arbeiten musste, keine Geldsorgen kennt und wahrscheinlich auch selbst eine gute Ausbildung hatte. Susi kommt aus einer anderen Welt und lebt in einer anderen. Als sie dann noch berichtet, dass ihre Tochter tagsüber in die Krippe geht, hört man das Bedauern von Lady in Pink für die kleine Mareike deutlich: „Keiner ersetzt doch die 27 Antonia verlost in jeder Ausgabe eine Musik-CD "Supermoon" Sophie Hunger Antonias Buchtipp Von Monika Hermeling Eva Menasse Quasikristalle Es gibt nicht nur Kristalle in klarer, symmetrischer Struktur, sondern auch solche in ungeordneter, gebrochener Form. Diese sogenannten Quasikristalle wurden erst 1982 von dem israelischen Physiker Daniel Shechtman entdeckt. 2011 erhielt er dafür den Chemie-Nobelpreis. "Quasikristalle" hat Eva Menasse ihr 2013 erschienenes Buch genannt. Sie beschreibt darin in 13 Kapiteln das Leben von Xane Molin. Das 4. Album der Schweizerin Sophie Hunger, das seit Mitte April 2015 auf dem Markt ist, trägt den Titel "Supermoon". Auf diesem Album wagt sie mehr Pop und wendet sich eingängigeren Melodien zu. Insgesamt ein abwechslungsreiches Album - eben sehr vielseitig, diese Sophie Hunger! Damit wird sie ihren Fan Kreis sicherlich erweitern können. Wenn Sie diese CD gewinnen möchten, melden Sie sich unter 05121 - 93 58 628 oder mailen Sie [email protected] Die Raffinesse des Romans liegt in seiner Konstruktion. Die Autorin greift einzelne Lebensphasen ihrer Protagonistin vom Teenager bis zur gealterten Witwe heraus. Xane ist eine Frau mit vielen Gesichtern. Wir sehen sie in der Pubertät, als junge Studentin, als rebellische Boheme-Künstlerin und Party-Queen. Wir sehen Xane, die Wien den Rücken kehrt, einen deutschen Professor heiratet und nach Berlin zieht. Hier sehen wir ist sie in ihrer Rolle als Stiefmutter, als Patientin mit Kinderwunsch, als Chefin einer erfolgreichen Werbefirma und treulose Ehefrau. Jedes Kapitel wird aus der Perspektive einer anderen Figur erzählt. Freundinnen, Bewunderer, Vermieter, Gynäkologin, Vater, Stieftochter, Sohn, Angestellter und einmal auch sie selbst kommen zu Wort. Die jeweiligen Augenzeugen zeigen immer nur Facetten von Xane, nie das ganze Bild. Die verschiedenen Mosaikstücke und Puzzleteile werden so Stück für Stück zu einem Lebensbild zusammengefügt, einem zerbrochenen Spiegel gleich, fragmentarisch, ungeordnet, ähnlich der Struktur der Quasikristalle. Auch dieses Buch zeichnet sich durch eine hohe sprachliche Qualität aus Eva Menasse ist eine österreichische Journalistin und Schriftstellerin. Die Halbschwester von Robert Menasse und Tochter von Hans Menasse ist mit Michael Kumpfmüller verheiratet. Ihre erste Buchveröffentlichung: „Der Holocaust vor Gericht“ erschien 2000 im Siedler-Verlag. Der Band versammelt ihre Reportagen über den im April 2000 in London abgeschlossenen Prozess um den Holocaust-Leugner David Irving. 28 FSJ in Neuseeland Hallo liebe Antonia LeserInnen, ich heiße Annalena Stolte und bin 17 Jahre alt. Dieses Jahr werde ich mein Abitur absolvieren und danach ein freiwilliges soziales Jahr in Neuseeland machen. Die Einsatzstelle Hohepa ist in einem kleinen Dorf in der Nähe von Napier in Neuseeland. Hohepa unterstützt Menschen mit Behinderungen, indem sie ihnen im Alltag und bei der Arbeit behilflich sind. Ich erhoffe mir von dem Jahr, dass ich Menschen helfen kann, erlerne wie der Umgang mit Behinderten ist und dabei meine Stärken und Schwächen erfahre. Des Weiteren wünsche ich mir eine neue Kultur kennen zu lernen und die mir unbekannte Mentalität zu verstehen. Mein internationaler Freiwilligendienst wird zum Teil durch Mittel aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Außerdem bringen in den meisten Fällen auch die Einsatzstellen einen finanziellen Beitrag auf. Die restliche Summe muss durch Drittmittel finanziert werden. Innerhalb des Programms sind Freiwillige dazu aufgefordert, einen Förderkreis aufzubauen, um durch ihre Förderkreisbeiträge die Durchführung des Programms zu unterstützen. Insgesamt ist eine Förderkreissumme von 2.400 Euro notwendig. Die Beiträge fließen in einen Solidaritätsfond, der die Durchführung des Programms ermöglicht. Ich würde mich freuen, wenn Ihr/Sie durch Förderkreisbeiträge meinen Freiwilligendienst und den internationalen Freiwilligendienst unterstützt. Jeder kleine Beitrag kann mir helfen. Ich informiere Euch/Sie gerne in Form von Berichten über meinen Aufenthalt. Auf Wunsch erhalten Sie viermal im Jahr den elektronischen Newsletter der ijgd, der über die Arbeit und weitere Vereinsinterna informiert Informationen zur Organisation: Die ijgd ist eine der größten und ältesten Freiwilligendienstorganisationen und als gemeinnütziger Verein tätig. Die ijgd sind kirchlich und parteipolitisch unabhängig und organisieren seit über 60 Jahren Freiwilligendienste im In- und Ausland. Sie sind Mitglied Paritätischen Wohlfahrtsverband sowie im Arbeitskreis Lernen und Helfen in Übersee. Die ijgd organisiert die Seminare und die pädagogische Betreuung. Homepage der Einsatzstelle: http:// www.hohepahawkesbay.com Die Spende ist steuerlich abzugsfähig. Der Spender*innen erhält bei Bedarf eine Spendenbescheinigung, die jeweils im Januar/Februar des Folgejahres ausgestellt wird. Bei Fragen: Annalena Stolte, E-mail: [email protected] www.kinder-raising-voices.de Ab Mai 2015 wird es Kinder Raising Voices - wie wir es vorher kannten nicht mehr geben. Vieles verändert sich. Uganda möchte, dass Hilfe zukünftig anders geschieht...und wir verändern uns mit. Zum Beispiel soll Kindern immer aus der Herkunftsfamilie geholfen werden. Wenn die Kinder keine Eltern mehr haben, soll erst überprüft werden, ob sie bei einem anderen Familienmitglied untergebracht werden können. Ansonsten werden Pflegefamilien gesucht. Was das jetzt für uns heißt: Kinder, die gerade in unserer Obhut sind, werden nach Möglichkeit zurück in die Familien gehen und von dort aus (mit Eurer Hilfe!) unterstützt. Was für uns dazukommt: - monatliche Hausbesuche - Kontakt zu den Schulen/ Lehrern - Elterngespräche - Kontakt zu den Kindern erhalten Die Kinder, die in unserer Nähe wohnen, werden weiterhin nach der Schule zu uns kommen, Hausaufgaben machen, spielen. Und dann um 18:00 Uhr in ihre Familien gehen. Unser Haus soll zu einer Ausbildungsstätte werden. Wir werden einen größeren Fokus auf unsere Werkstätten legen, Neues Lernen, weitere Werkstätten schaffen und in den Ferien werden diese Projekte für Kinder ab 12 Jahren zugänglich sein. Vor allem für Kinder und Jugendliche aus der unmittelbaren Umgebung, aber auch für die Kinder, die wir bisher unterstützt haben. Das Gute an der Veränderung: - Wir erreichen mehr Kinder/Jugendliche - weitere Jugendliche werden eine bessere Zukunft haben - die Kinder werden nicht aus ihren Herkunftsfamilien "gerissen." Die SchülerInnen der Abschlussklasse (7. Klasse) der Grundschule werden aufs Internat gehen, da sie ohnehin in den Ferien in der Schule sind und lernen müssen. Genauso wie die Jugendlichen der weiterführenden Schule. Für alle anderen Kinder wird in den Ferien (Mai 2015) eine geeignete Schule gefunden und wir zahlen weiterhin mit Eurer Unterstützung das Schulgeld / Kosten für das Internat. Bei vier Kindern ist es noch unklar, ob wir ein geeignetes zu Hause finden würden, deswegen versuchen wir für diese Kinder eine Vormundschaft zu bekommen. Wir bedanken uns ganz herzlich für Eure Unterstützung und hoffen, dass Ihr uns weiterhin begleiten werdet. Katja Rohde - Kinder Raising Voices 29 Die Tonkuhle-Frauenredaktion in Berlin Erfahrungsbericht einer unerfahrenen Informationsreisenden: Brigitte Pothmer hat mich, neben 49 anderen Bürgern, nach Berlin eingeladen. Ich habe noch niemals eine solche politische Informationsreise gemacht und bin sehr gespannt. m Zug treffe ich meine Gruppe, die Antonia-Frauenredaktion. Ich freue mich, 2 Tage mit den Frauen zu verbringen, besonders weil ich noch nicht alle so gut kenne. ten und 3. das Kanzleramt informieren. Was macht Herr Seibert am Montag, am Mittwoch und am Freitag? Wie wird die Kanzlermappe erstellt? Die Infoflut steigt, meine Gedanken schweifen ab. Ich bewundere Lorenz, den 10-jährigen, der so ruhig und offenbar interessiert vor mir sitzt. Aber nach einem kleinen Sekundenschlaf bin ich wieder fit. Und kann dem Vortrag wieder für eine Weile folgen. Ich habe Durst-Mist, die Wasserflasche habe ich im Bus gelassen. Während ich über das Zeitungssterben informiert werde und über die mindere Qualität der kostenlosen online-Nachrichten nachsinne, werde ich von der Körpersprache des Herrn Krämer in den Bann gezogen. Fast tänzerisch bewegt er seine Hände, unterstreicht mit seinen Fingern die gesprochenen Worte. Nochmal horche ich interessiert auf: Durch das Informationsfreiheitsgesetz gibt es ein hohes Maß an Transparenz, gleichwohl gibt es viele Beispiele in demokratisch geführten Ländern, die belegen, dass Nachrichten interessenkonform nach Außen gehen. Aha: soll wohl heißen, wir Bürger erfahren das, was wir erfahren sollen. Hiermit ist der erste Programmpunkt abgearbeitet. Puh - geschafft und doch Einiges gut behalten. Ich bin stolz auf mich! Die Frauenredaktion Der 10-jährige Lorenz hat diese Reise am grünen Info-Stand gewonnen. Er wurde schulbefreit und hat jetzt die Gelegenheit, Bildung mal anders zu erleben. Tolle Sache! Lorenz Kaufmann Das Tagesprogramm hat es in sich. Wir sind verpflichtet, an allen Programmpunkten teilzunehmen. Also denn: Nachdem wir alle von unserem Reiseführer Harald abgeholt wurden, fährt uns Patrick, der Busfahrer, sicher zum ersten Tagesprogrammpunkt: das Informationsgespräch im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. Auf dem Weg dorthin bekommen wir einen Vorgeschmack auf die Stadtrundfahrt. Es gibt so viele optische Eindrücke für mich Landei: der technisch beeindruckende Tunnel unter der Spree, dem Tiergarten und dem Hbf. oder das Mahnmal der Holocaustopfer. Dazu die geschichtlichen Exkursionen von Harald. Ich schalte ab. Ich will ja schließlich beim ersten Programmpunkt noch aufnahmefähig sein. Dort, im Bundespresseamt, referiert Christian Krämer über die 3 Aufgaben desselben.1. Bürger informieren, 2. Fragen der Journalisten beantwor- 30 Vor dem Mittagessen besichtigen wir den Gedenk-und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen „ Euthanasie“- Morde. Die leichte Sprache, mit der die Fotos beschriftet sind, ermöglicht es Menschen mit eingeschränkter Sprachkenntnis, den Informationen zu folgen. Das ist mir neu: die leichte Sprache, extra entwickelt, um gerade auch geistig beeinträchtigten Menschen die Teilhabe an Dokumentationen zu erleichtern. Das ist besonders an diesem Ort bedeutsam und es macht mich froh. Unser Stadtführer Harald Frau Teschke, unsere 2. Referentin, gibt uns einen Überblick über Aufgaben und Architektur des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz. Ihre Mimik und Rhetorik ist lebendig, sie hält guten Kontakt zu uns, dem Publikum. Ich nehme teil an einer politischen Bildungsreise und doch fesselt mich die Ausdrucksform der Vortragenden fast mehr als die Informationsflut. Doch zurück zum Inhalt: Ich erfahre, dass die Verbraucherpolitik seit 2013 stark verbessert wurde. So kann man seitdem nicht mehr mit einem Ja am Telefon zu Käufen verdonnert werden, die man eh nicht wollte. Mir ist sowieso schleierhaft, wie das überhaupt jemals möglich sein konnte. Meine arme alte Tante Edith ist durch solche Scharlatanerie in den Besitz von diversen schlechten Weinen gekommen. Getrunken wurden sie nie. Achtung Bürgerinnen und Bürger!! Es gibt was Neues, Wichtiges. Die Nummer 115 ist DER heiße Draht zur Verwaltung. Merken Sie sich diese, wenn Sie Hilfe in Verwaltungsfragen brauchen. Im schönsten Sonnenschein geht es nach dem Indischen Essen zum 3. Tagesprogrammpunkt: der Besuch des Dokumentationszentrums Topographie des Terrors. Entlang den Resten der alten Berliner Mauer wird die deutsche Geschichte ab 1920 dargestellt. Es ist hochinteressant, obwohl schon mehrfach erfahren. Doch eines ist mir neu: Schulaufgaben aus einem Schulbuch für Mathematik aus dem Jahre 1940. Wenn ein Minderwertiger das deutsche Reich soundso viel kostet, wie viel kosten dann 250 Minderwertige? Trotz Sonnenschein fröstelt es mich. Werden wir jemals in den zukünftigen Schulbüchern die Aufgabe finden: 1 Flüchtling kostet den deutschen Staat soundso viel. Was kosten 250 Flüchtlinge? Das darf niemals wieder passieren. Vor der Besichtigung des Plenarsaales haben wir noch Zeit für die kleine Markthalle. Dort befinden sich die Räume des Weltkulturradios, einem lokalen Berliner Sender, was eine unserer Redakteurinnen weiß. Eine Andere nimmt sogleich die Gelegenheit wahr: da gehen wir rein! Gesagt, getan und so findet sich die Antonia-Frauenredaktion von Radio Tonkuhle im regen Gespräch mit einer Redakteurin des Weltkulturradios wieder. Ergebnis dieser spontanen Aktion sind ein Interview, ein gutes Gespräch und die Idee, miteinander zu kooperieren. Das ist tolle Teamarbeit: eine, die es weiß. Eine, die sich traut und die anderen, die unterstützen!!! Nachdenklich neigt sich der Tag dem Ende zu. Dank der wunderbaren Antonia- Frauen und guten Gesprächen hebt sich meine Stimmung wieder und der Tag endet fröhlich. Und genauso muss es sein: Ich stelle mich der Geschichte meiner Vorfahren und somit meiner eigenen. Gleichzeitig lebe ich mein individuelles Leben verantwortungsbewusst und voller Lebensfreude. Am 2. Tag sehen wir das sowjetische Ehrenmal Treptower Park. Michail Gorbatschow verlangte, dass für den sowjetischen Truppenabzug diese Kriegsgräberstätte bestehen bleiben müsse. Und meiner Meinung nach zu Recht. Dies ist ein Teil unserer Vergangenheit, die heilen muss. Obendrein ist dieses Fleckchen Erde ein wunderschöner Ort zum Spazierengehen. Das sowjetische Ehrenmal Treptower Park Da wir uns etwas verquatscht haben, müssen wir nun doch zum Reichstagsgebäude eilen, um termingerecht den Plenarsaal zu besichtigen und anschließend mit Frau Pothmer, unserer Gastgeberin, zu diskutieren. Auch diese Programmpunkte sind informativ und lebendig gestaltet. Mir hat diese Bildungsfahrt ausgesprochen gut gefallen. Ich habe soviel gelernt, soviel Spaß gehabt, wurde köstlichst bewirtet und habe einfach mal über den Hildesheimer Tellerrand geschnuppert. Sie liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen können diese Möglichkeit ebenfalls nutzen. Jede Partei bietet diese politischen Informationsreisen an. Ich wünsche Ihnen dabei eben so viel Freude, wie ich sie erleben konnte. Henriette Mengert Fotos: Lorenz Kaufmann & Renate Müller 31 Das allgemeine Radio Tonkuhle - Programm unter www.tonkuhle.de, Live - Stream: www.tonkuhle.de Das Radio Tonkuhle - Frauenprogramm Gedichte aus der JVA- Abteilung Hildesheim Juni 2015 02.06.15 - 10.00 Uhr Starke Frauen geben Gas, Job & Qualifizierung 06.06.15 - 14.00 Uhr Melodie & Rhythmus, aktuell & zeitlos 07.06.15 - 09.00 Uhr Die Wilde Hilde, Fraueninformationen 08.06.15 - 15.00 Uhr Kopfsalat, vom Netzwerk Haushalt 12.06.15 - 15.00 Uhr Ohrensessel, Musik von H. Albers-Frank Zappa 14.06.15 - 09.30 Uhr Frauen, die sich trauen, Susanne Steinisch 14.06.15 - 13.00 Uhr Zeitreise mit P.S. 21.06.15 - 09.30 Uhr Antonias Musikfrühstück, Maria Gardu 21.06.15 - 12.00 Uhr Antonia: Niedersachsen 28.06.15 - 09.30 Uhr Frauen, die sich trauen, Johanna von Orleans 28.06.15 - 20.00 Uhr Gitterton, die Sendung der JVA-Hildesheim So früh allein kein Trost kein Glück Juli 2015 Ich kann tanzen ich kann schweben 04.07.15 - 14.00 Uhr Melodie & Rhythmus, aktuell & zeitlos 05.07.15 - 09.00 Uhr Die Wilde Hilde, Fraueninformationen 07.07.15 - 10.00 Uhr Starke Frauen geben Gas, Job & Qualifizierung 10.07.15 - 15.00 Uhr Ohrensessel, Musik von H. Albers-Frank Zappa 12.07.15 - 09.30 Uhr Frauen, die sich trauen, Sylvia Erlingis 12.07.15 - 13.00 Uhr Zeitreise mit P.S. 13.07.15 - 15.00 Uhr Kopfsalat, vom Netzwerk Haushalt 19.07.15 - 09.30 Uhr Antonias Musikfrühstück, Anna Depenbusch 19.07.15 - 12.00 Uhr Antonia: Kind + Sprache 26.07.15 - 09.30 Uhr Frauen, die sich trauen, Golda Meir 26.07.15 - 20.00 Uhr Gitterton, die Sendung der JVA-Hildesheim Kann nicht sehen nicht stehen nicht gehen Halt mich fest Draußen ist es kalt und viel zu hell Alles bewegt sich viel zu schnell Halt mich fest An deiner Hand nun kann ich gehn Halt mich fest Birgit Waldhoff-Blum Jeden 4. Sonntag um 20°° Uhr gibt es bei Radio Tonkuhle „Neues aus dem Knast“. In der Sendung GITTERTON berichten inhaftierte Frauen der JVA-Hildesheim aus ihrem Leben und über den Knastalltag. August 2015 01.08.15- 14.00 Uhr Melodie & Rhythmus, aktuell & zeitlos 02.08.15 - 09.00 Uhr Die Wilde Hilde, Fraueninformationen 04.08.15 - 10.00 Uhr Starke Frauen geben Gas, Job & Qualifizierung 07.08.15 - 15.00 Uhr Ohrensessel, Musik von H. Albers-Frank Zappa 09.08.15 - 09.30 Uhr Frauen, die sich trauen, B. Pothmer MdB (Wdh) 10.08.15 - 13.00 Uhr Zeitreise mit P.S. 10.08.15 - 15.00 Uhr Kopfsalat, vom Netzwerk Haushalt 16.08.15 - 09.30 Uhr Antonias Musikfrühstück, Manu Chao 16.08.15 - 12.00 Uhr Antonia: Extremsport (Wdh) 23.08.15 - 09.30 Uhr Frauen, die sich trauen, Alexandra 23.08.15 - 20.00 Uhr Gitterton, die Sendung der JVA-Hildesheim 30.08.15 - 14.00 Uhr man (n) Rita ———————————————————————— Jeden Montag nach den Weltnachrichten um 10°° Uhr die Frauenpowerzeit bei Radio Tonkuhle auf 105,3 Mhz oder Kabel 97,85 Live-Stream:www.tonkuhle.de ————————————————————————- Die nächste Antonia erscheint im September 2015 Redaktionsschluss: 31. Juli 2015 Radio Tonkuhle ist ein Bürgersender. Jeder Bürger kann hier eine Sendung machen. Wie es geht, lernt man in speziellen Kursen. Die Frauenredaktion ist eine offene Redaktion, wir freuen uns über neue Mitglieder, neue Ideen und Aktivitäten. Melden Sie sich unter: Tel.: 05121-93 58 628 Mail: [email protected] Freie Mitarbeit in dieser Ausgabe: Renate Schenk, Elisabeth Schulze, Barbara Naziri, Ingrid Warwas, Jörg Eikmann, Sabine Kaufmann, Ursula Oelbe, Katja Laufenburg, Erhard Paasch, Monika Hermeling, Yeliz Karateke, Eva Nerger- Bargellini, Katja Rohde Lule, Karin Jahns, Bärbel Behrens, Elisabeth Schulze, Henriette Mengert, Annalena Stolte, W. Schröder-Müller, Landesfrauenrat Niedersachsen, C. Bode Impressum: Antonia ISSN 1869-0157 Erscheinen: Vierteljährlich, Auflage: 2000 Herausgeberin: R. Thönelt , Finanzamt Hildesheim: St. Nr.- 30/044/09641 Redaktionelle Beiträge: Antonia Redaktion, Redaktionelle Verantwortung: Rita Thönelt Druck: Quensendruck GmbH & Co.KG Bildnachweis: Die Fotos in dieser Ausgabe lizensfrei, bzw. Eigenproduktionen der Redaktion, Gerhard Granzow & Büro Öffnungszeiten www.ckolbe-fotos.de Montag: 15 - 17Uhr Kontakt: R. Thönelt, Louise-Wippern-Ring 5, 31137 Hildesheim Tel.: 05121-66342 E-Mail: thoeri[a]gmx.de Anzeigen Rita Thönelt, Sommerpause beim Verein Antonia e.V. vom 27.07.2015 - 14.08.2015 bleibt das Büro in der Andreas Passage 1 geschlossen. 32 1. & 3. Dienstag: 10 - 12 Uhr 2. & 4. Dienstag: 15 - 17 Uhr Mittwoch: 15 - 17 Uhr Donnerstag: 15 - 17 Uhr auch nach Vereinbarung
© Copyright 2024 ExpyDoc