juni - Antonia Hildesheim

ISSN 1869-0157
2 - 2015 - vierteljährlich
kostenlos
ANTONIA
Der Tag der Niedersächsin bei Antonia e.V.
26.- 27.- 28. Juni
der Tag der Niedersächsin
Programm Seite 6 +7
Liebe Leser/Innen und Hildesheimer/Innen,
Berlin ist eine Reise wert, und dieses Mal wollte ich mich
nicht, wie letztes Mal um Lahme und Kranke kümmern, sondern selbst etwas von der Informationsfahrt haben - doch der
Mensch denkt und Gott lenkt. Kaum aus dem Bus gestiegen,
knickte ich um und lag platt wie `ne Flunder auf der Straße.
Von nun an kümmerten sich liebe Mitreisende um mich. In
diesen zwei Tagen Berlin habe ich einen kleinen Vorgeschmack auf gesundheitliche Einschränkungen bekommen.
Ich kann dazu nur sagen: Es ist nicht berauschend, ich fühlte
mich uralt und teilweise hilflos. Ein Berliner Orthopäde, mit
dem wunderschönen Namen „Dr. Edelstein“, war mein Retter in der Not. Sein Blick auf meinen linken Fuß - ich konnte
die Tränen gerade noch zurückhalten, als ich das dicke Etwas
am Ende meines Beines sah - „Das tut weh!“ ein verständnisvoller, mitleidiger Blick traf mich. Toll, Dr. Edelstein fühlte
mit – mit einer Touristin, die voraussichtlich nie wieder in seine
Praxis kommen würde. Schon nach 10 Minuten saß ich beim
Ultraschall, und es stellte sich heraus, dass wahrscheinlich
nichts gebrochen ist, ich aber in Hildesheim noch einmal zum
Röntgen gehen sollte. Ich wurde in dieser Berliner Praxis
überaus freundlich behandelt, bekam eine Spritze, einen
Stützverband und Gehhilfen - ich wusste gleich, wie oft die mit
lautem Knall zu Boden fallen würden - und sogar eine Tüte für
den linken Schuh wurde mir in die Hand gedrückt, denn am
Fuß konnte ich den ja nun nicht mehr tragen. Jetzt hieß es
`Krückenlaufen´ lernen - „Immer wenn Sie den kranken Fuß
aufsetzen, müssen die Gehhilfen den Boden berühren“. Das
war gar nicht so leicht. Mit Humor geht alles besser, sagte ich
mir, und so war es dann auch. Die zwei Tage Berlin bleiben
mir trotz alledem in guter Erinnerung. Dann kam ich zurück in
die kleine Domstadt Hildesheim. „Röntgen, das geht erst in
zwei Tagen“, so die junge Arzthelferin hinter dem Tresen, obwohl auf dem Überweisungsschein stand: Ausschluss Fraktur.
9 Tage nach dem Umfall sollten der Fuß und das Schienbein
geröntgt werden Mit meinen Gehhilfen stand ich schließlich
vor einem jungen Röntgenassistenten. Er las den Bericht
von Dr. Edelstein: „Was, der hat das nicht geröntgt? Sie waren nicht im Krankenhaus? Na, dann ziehen Sie mal die Schuhe aus.“ Ich nahm auf einem Stuhl vor dem Tisch Platz, auf
dem ich nun mein Bein ablegte. „Der Fuß muss weiter nach
vorne“, ich stelle mich ja für gewöhnlich nicht an, aber das
alles fiel mir schon schwer, es tat eben auch wahnsinnig weh.
Ohne jegliche Hilfe des mit verschränkten Armen neben mir
stehenden Assistenten musste ich mir den Stuhl nach vorne
ziehen, meinen Fuß nach Ansage immer allein in die richtige
Position bringen und wurde behandelt wie jemand, der sich
absichtlich verletzt hat und dadurch andere um ihren wohlverdienten Schlaf bringt. „Wir schicken den Befund an ihren
Hausarzt, aber das kann zwei bis fünf Tage dauern.“ „Ja, aber
wenn doch etwas gebrochen ist?“ „Na hörn sie mal, das Ganze ist jetzt neun Tage her, und Sie waren ja nicht im Krankenhaus“- „Das hat mir niemand gesagt, dass ich ins Krankenhaus muss“ „Ab einem gewissen Alter weiß man ja wohl,
dass man ins Krankenhaus muss, wenn man gefallen ist.“
2
Ich versuchte es mit einem
Scherz: „Ab einem gewissen
Alter weiß man gar nichts
mehr und vergisst alles!“ „Na, so alt sind sie nun auch
noch nicht!“, sprach´s und
drehte mir den Rücken zu.
Liebe Leserinnen und Leser, ich kann Ihnen gar nicht sagen,
wie alt ich mir in diesem Moment vorkam. Ist das meine/
unsere Zukunft? Eine zurechtweisende, respektlose, arrogante, lieblose Behandlung, wenn man Hilfe und Zuspruch benötigt? Sind Herzensbildung und Empathie nicht mehr im Trend?
Am meisten habe ich mich über meine Sprachlosigkeit geärgert - darum habe ich es mir jetzt von der Seele geschrieben.
Ich wünsche Ihnen, liebe Leser/Innen, dass Sie Glück im Unglück haben und immer an einen Dr. Edelstein geraten - den
gibt’s doch bestimmt auch in Hildesheim.
herzlichst
Juni 2015
Donnerstag 11.06.
Beginn: 19Uhr
2 - Editorial (R. Thönelt)
3 - Antonias Veranstaltungen
4 - Wert der Freundschaft (J. Eickmann)
5 - Gefülltes Quarkgemüse (Bärbel Behrens, DHB)
6 - Tag der Niedersächsin
„Hab Mut zur Veränderung, wage mal etwas Neues
das Altbekannte läuft nicht weg!“
Referentin: Christiane Bräuer
Encouraging-Trainerin
7 - Das Programm 26. 27. 28. Juni
Gebühr: 4 €
8 - Elternsein - Verstehen ohne Worte (R. Schenk)
9 - Frauen, die Hildesheim besuchten
10 - Frauenschicksale & Salon Struwelpeter
Freitag 26.06.-Samstag 27.06.-Sonntag 28.06.
Der Niedersachsentag bei Antonia
11 - Abenteuer Kommunikation (E. Nerger-Bargellini)
Programm auf Seite 7
12 - Unternehmerfrauen im Handwerk (E. Schulze)
13 - Die Apothekerin „Christine Bauerschaper“
14 - Blick über den Tellerrand (Barbara Naziri)
15 - Internationale Vielfalt (Yeliz Karateke)
16 - Die Kraft der Farben (Ingrid Warwas)
Juli 2015
Donnerstag 09.07.
17 - Homöopathie - Neurodermitis (A. Günther)
18 - Frauenveranstaltungen in Hildesheim
19 - Die Hälfte der Macht für Frauen
Rhythmik-Kurs
18 Uhr - 20 Uhr
Referent: Manfred Kahl
20 - Bei Antonia ist was los
21 - Selbständigkeit in Hildesheim
22 - Kommunikation in der Praxis (S. Kaufmann)
23 - Finanzen & Rechtstipp (U. Oelbe- K. Laufenburg)
24 - Sicherheitstipps (E. Paasch)
25 - Yes! We care! ( Hundevernichtung in Rumänien)
26 - Antonia heiter bis wolkig (B. Frankenberg)
27 - Schreibwerkstatt (W. Schröder-Müller)
für alle die immer schon einmal in der Gemeinschaft
mit Freude und Taktgefühl Krach machen wollten!
Gebühr: 4 €
Der Bauchtanz geht weiter!
Interessierte sind herzlich willkommen
Termine: 04.06., 11.06., ….
Gebühr pro Abend 10 €
Tel. 05121-66342
28 - Buchtipp & CD -Verlosung (M. Hermeling)
29 - Junge Frauen
30 - Antonia in Berlin
(H. Mengert)
31 - Antonia in Berlin
(H. Mengert)
32 - Tonkuhle - Frauenradioprogramm
Der Verein Antonia e.V.
Andreas Passage 1
31134 Hildesheim
05121 – 93 58 628
[email protected]
www.antonia-hildesheim.de
Jeden Montag um 18 Uhr
singen die TONIS bei Antonia
Männer & Frauen sind herzlich willkommen
Nichtmitglieder 1 € pro Abend.
Die Veranstaltungen finden
in der Andreas Passage 1 statt.
Mitglieder zahlen, wenn nicht anders angekündigt,
für Vorträge die Hälfte.
Der Mitgliedsbeitrag beträgt 2,-€ im Monat
Antonia e.V.
Steuernummer: 30/210/42556
Sparkasse Hildesheim,
IBAN: DE11 2595 0130 0000 1803 31
BIC: NOLADE21HIK
3
Wert und Nutzen der Freundschaft
Es hätte mir fast die Kaffeetasse aus der Hand gehauen, als
ich las, dass etwa jeder zweite Arbeitnehmer mit Unlustgefühlen zur Arbeit geht. Das ergab eine Befragung von 1011
Arbeitnehmern. Fast die Hälfte würde gern in den nächsten
zwölf Monaten den Arbeitsplatz wechseln. Das Schlimmste
daran: Macht die Arbeit keinen Spaß, fühlt sich der Mensch
unwohl, belastet seine Familie und erkrankt schließlich.
Mobbing erkennen Sie daran, wenn Sie unsachlich und vor
allen Dingen persönlich kritisiert und attackiert werden. Eckart
von Hirschhausen meint dazu: „Ein Freund sagt, du hast dich
blöd benommen. Aber er sagt nicht „du bist blöd“. Freund oder
Freundin kritisieren sachlich ein Verhalten, und das ist freundschaftlich, denn ein Verhalten können wir ändern, uns selbst
vielleicht nicht.
Aber
was kann gegen Mobbing unternommen werden? Die
allgemeine Empfehlung lautet: Wehr dich! Sag „Nein“, kontere
schlagkräftig. Das ist zwar richtig, doch wie kann ich mich
wehren, wenn ich mich zu schwach fühle? Weil ich doch ein
„liebes oder braves Mädchen“ sein sollte? Wie kann ich
schlagkräftig kontern, wenn mir das Herz bis zum Halse
schlägt?
Da
braucht es verlässlichen Rückhalt und Mutmacher.
Ein Lebenspartner kann dabei Hilfe sein, doch kann ein
Mensch nicht immer alle unsere Bedürfnisse „abdecken“.
Wir benötigen mehrere „Lebenspartner“. Und die nennt man
Freunde oder Freundinnen. Zum Glück ist die Welt ja nicht nur
schwarz. Freundschaften erhellen sie. Mehr als jede andere
Verbindung beruht Freundschaft auf Freiwilligkeit. Aber wie
kommt das Band zustande?
Meistens gibt es eine innere Übereinstimmung in Ansichten,
Haltungen, Werten und Zielen.
Das Schöne: Sie ist für die Ewigkeit geplant.
Der Wermutstropfen: Sie muss gepflegt werden. Freundschaft lebt nicht von sich heraus von alleine fort. Freundschaft
lebt vom Kontakt, von Begegnungen. Die beweisen: Du bist
mir wichtig und etwas wert. Doch gerade in den mittleren Jahren, wenn Familie und Beruf uns fordern, investieren wir oft
wenig in unsere Freundschaften. Schade und gefährlich!
Schon
immer waren Freundschaften wichtig, um mit den
Schwierigkeiten und Enttäuschungen des Lebens fertig zu
werden. Können wir auf Freunde bauen, sagt das Stresshormon Cortisol tschüss, während das Bindungshormon
Oxytoxin, das ein Gefühl von Geborgenheit auslöst, ansteigt.
Und auch in fröhlichen Momenten erhöhen Freunde den Genuss. Was wäre ein Geburtstag ohne Freunde?
Einsamkeit schädigt die Gesundheit, ähnlich wie Zigaretten
oder Übergewicht. Freundschaftliche Kontakte stärken das
Immunsystem und senken das Risiko für Herz- Kreislauf- Erkrankungen und Depression. Die Natur will uns damit sagen:
Alleine kannst du nicht überleben! Und schon in grauer Vorzeit
waren diejenigen erfolgreicher, die in kleinen Gruppen auf die
Jagd gingen. Übrigens: Im Gehirn reizt Einsamkeit das
Schmerzzentrum. Wohl deshalb wirken Schmerzmittel gegen
das quälende Gefühl des Alleinseins.
Die
bange Frage: Kann ich mich wirklich auf meine Freundschaften verlassen? Vielleicht sollte man es mal testen. Ich
hatte mich nachts in einer Schneewehe festgefahren. Was
tun? Ich war nicht im ADAC, und so konnte ich meinen Freund
testen: Ich rief ihn an und er versprach, sofort zu kommen.
Und er kam. Und ich wusste: Auf den kann ich mich verlassen.
Auch ohne Mitgliedsbeitrag.
Vielleicht neigen wir dazu, unsere Freunde zu wenig zu fordern und statt dessen eher Hilfe von Organisationen zu erwarten. Und das verunsichert unser Freundschaftsgefühl.
Allerdings: Wenn Sie Freund oder Freundin von einer ganz
4
von Jörg Eikmann
schlimmen Erkrankung berichten, dann
kann es sein, dass mehr als die Hälfte
von ihnen sich diskret entfernt. Nicht,
weil man Sie nicht mehr schätzt, sondern weil die Angst überfällt: Wie gehe
ich mit einem todgeweihten Menschen
um? Die Krankheit ansprechen oder verschweigen? Alles zu
kompliziert:
„Wahre Freunde verlassen dich erst, wenn es
brenzlig wird“, weiß ein Flämisches Sprichwort.
Doch das sind keine falschen Freunde, sondern verunsicherte
Menschen. Sie selbst können etwas für den Erhalt der
Beziehung tun, indem Sie klare Verhaltensregeln mitteilen:
Möchte Sie über Ihre Erkrankung reden oder lieber schweigen? Wie intensiv darf/soll nachgefragt werden? Und ähnlich
ist es auch bei Arbeitslosigkeit oder Ehescheidung. Teilen Sie
mit, wie die anderen mit Ihnen umgehen „sollen“.
Die
stolze Behauptung „ich bin die beste Freundin meiner
Tochter“ sollte Sie hellhörig machen. Haben Sie keine Freundinnen auf Augenhöhe? Denn echte Freundschaft gibt es nur
auf Augenhöhe, also nicht zwischen Eltern und Kindern. Eltern
müssen als Erziehende, also Wegweisende, etwas weiter
voraus oder „oben“ sein.
So
wie mit uns selbst, so sollten wir auch mit Freundinnen
und Freunden umgehen, nämlich barmherzig. Wir und die sind
nicht immer gut drauf. Und trotzdem überwiegt das Verbindende, das Verständnis.
Falls Sie meinen, Freundschaft unter Frauen sei
nur schwer möglich, vergessen Sie das Vorurteil.
Frauenfreundschaften hatten früher keinen Wert in der Öffentlichkeit, denn Männerfreundschaften waren wichtig, bildeten
sie doch den Hintergrund für Gefälligkeiten und machterhaltende Seilschaften. Frauenfreundschaften halten sogar länger.
Denn Frauen investieren mehr in ihre Freundschaften, beispielsweise mehr Zeit.
Der
vielleicht einzige Geschlechtsunterschied: Männer kommen häufig über gemeinsames Tun zur Freundschaft, Frauen
durch persönliche Gespräche.
Doch für alle gilt ein Rat, den ich sehr schätze:
„Benimm dich so, dass man überhaupt mit dir
befreundet sein möchte“, meint Andreas Fritzsche, Philosoph und Theologe, der Unternehmen und soziale Einrichtungen in Zukunftsprozessen berät. Denn wie ich mit mir umgehe, so gehe ich auch mit anderen um. Wenn ich kritisch zu
mir bin, werde ich höchstwahrscheinlich auch eine hohe
Messlatte an andere anlegen. Wenn ich mir wenig verzeihe ...
Sind Sie heute schon barmherzig mit sich und den
lieben Menschen an Ihrer Seite umgegangen?
Einen freundlichen Sommer wünscht Ihnen
Jörg Eikmann
2 rote,2 grüne Paprikaschoten
4 große Tomaten
Salz, Pfeffer aus der Mühle
2 El Olivenöl
Alufolie
Für die Füllung:
250 g 20 % Quark
3 Eier
½ Bund Frühlingszwiebeln
1 kleines Glas schwarze Oliven
1 Knoblauchzehe, 1Tl Salz
einige Tropfen Worcestersauße
Saft von einer halben Zitrone
etwas Speisewürze
Semmelbrösel zum Binden
---------------------------------------------------------------------------------------Die Paprikaschoten waschen halbieren und das Kerngehäuse entfernen.
Von den Tomaten eine Haube abschneiden und die Kerne mit einem Teelöffel herausnehmen. Das Gemüse mit
Salz und Pfeffer würzen und auf entsprechend große Stücke gefettete Alufolie setzen.
Für die Füllung den Quark mit den Eiern in einer Schüssel gut verrühren.
Die Frühlingszwiebeln waschen, putzen, klein schneiden und mit den in Scheiben geschnittene Oliven unter die
Quarkmasse geben.
Die zerriebene Knoblauchzehe, Salz Pfeffer, Worcestersauße, Zitronensaft und Speisewürze mit der Quarkcreme
vermischen und abschmecken. Je nach Festigkeit der Masse mit ein wenig Semmelbröseln binden.
Den Quark in das Gemüse füllen und die Alufolie nach oben knicken und das Ganze auf dem Grill garen.
Das dauert ungefähr 10-15 min.
Es passt sehr gut zu gegrillten Steaks, zu Bratwurst oder einfach zu einer Scheibe Baguette.
Ich wünsche ihnen viel Spaß beim Grillen.
Bärbel Behrens vom DHB-Netzwerk Haushalt,
Mitglied beim Radio-Team „ Kopfsalat bunt angerichtet“ Jeden 2. Montag bei Radio Tonkuhle
Xenia Favini
Essen
und
Trinken
hält
Leib & Seele
zusammen
ist seit 4 Jahren
bei Potratz. Sie findet ihre
Chefs klasse!
„Wir arbeiten hier Hand in Hand“
5
Die Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros Niedersachsen (lag)
und der Landesfrauenrat Niedersachsen e.V.
laden traditionell am Tag der Niedersachsen zum „Tag der Niedersächsin“ ein.
Diesmal in Kooperation mit dem Frauennetzwerk Antonia e.V. aus Hildesheim.
Was haben sich Elise Bartels, SPD
Abgeordnete (Jahr) im Berliner
Reichstag und Brigitte Pothmer derzeitige Bundestagsabgeordnete von
Bündnis 90/Die Grünen zu sagen?
Welche Gemeinsamkeiten verbinden
Mette Wildefüer und Ulrike Meyer?
Erleben Sie verschiedene Frauen
aus Vergangenheit und Gegenwart
in den Räumen von Antonia e.V.
in der Andreaspassage.
Carla Sermes führt
36 Jahre lang die
Marienschule durch
den Kulturkampf.
Sie ermuntert ihre
Schülerinnen sich
literarisch zu
betätigen.
Informieren Sie sich über die Aktion
frauenOrte und lernen Sie weitere
interessante Frauenpersönlichkeiten
aus Niedersachsen kennen, am
Stand des Landesfrauenrates Niedersachsen auf der Festmeile.
Wir freuen uns auf Sie!
Die Pastorentochter
Luise Cooper,
1849 - 1931,
Autorin und
Entwicklungshelferin in China,
gründet 1890 die
Hildesheimer
Blindenmission
Mette Wildefuer, 1492-1540 die Ehefrau des
Bürgermeisters Hans Wildefuer
Veranstalterinnen:
lag
Landesfrauenrat Niedersachsen e.V.
Stadt Hildesheim
Antonia e.V.
Gesellschaft für Europäische Stadtgeschichte und Kultur
in Hildesheim e.V. (Kostümführerinnen)
Finanziell gefördert vom Niedersächsischen
Ministerium für Inneres und Sport
www.ckolbe-fotos.de
6
Margareta Bex, 1570-1639, ist die reichste
Witwe der Stadt. Sie zeigt sich stets gut
betucht und besitzt das Storrehaus am Markt
Freitag, 26.06.2015
15.30 Uhr: Ausstellungseröffnung:
„Engagierte Frauen der Stadt - Gestern und Heute“
16.30 Uhr: Interview Elise Bartels/Brigitte Pothmer, MdB
18.00 Uhr: Interview Carla Sermes/Maria Uhlenkamp,
Schulleiterin Goethegymnasium Hildesheim
Samstag, 27.06.2015
Brigitte Pothmer
Ab 12.30 Uhr: Empfang für die Niedersächsische Ministerin
für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung bei Antonia e.V.
Maria Uhlenkamp
Talkrunde „Politik braucht Frauen“
Cornelia Rundt Ministerin für Soziales,
Gesundheit und Gleichstellung
Cornelia Klaus Vorsitzende des
Landesfrauenrates Niedersachsen e.V.
Cornelia Rundt
Karin Jahns Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler
Frauenbüros Niedersachsen und Gleichstellungsbeauftragte
der Stadt Hildesheim
Cornelia Klaus
Moderation:
Rita Thönelt, Antonia e.V.
Karin Jahns
Musik: Mar y Luz aus Hildesheim, Marie Tieben, Geige und Gesang und Stephan Kaune, Gitarre
14.00 Uhr: Historischer Stadtrundgang durch den
frauenOrt Hildesheim mit Elise BartelsTreffpunkt am Stand
des Landesfrauenrates e.V. auf der Festmeile, Eingang H & M
14.00 Uhr: Interview Margaretha Bex/Sandra Bracksieck,
Geschäftsführerin Galeria Kaufhof in Hildesheim
16.00 Uhr: Interview Mette Wildefuer/Ulrike Meyer,
Ehefrau des Oberbürgermeisters der Stadt Hildesheim.
Ulrike Meyer
Sandra Bracksieck
Sonntag, 28.06.2015
11.00 Uhr: Interview Dorothea Borchers/Ute Mordeja,
Hebamme und Familienhebamme
14.00 Uhr: Luise Cooper/Schahrsad Vakilzadeh,
Freundschaftsbrücke e.V.
Ute Mordeja
Schahrsad Vakilzadeh
.
An allen drei Tagen informieren wir Sie gerne über die Arbeit der Landesarbeitsgemeinschaft
kommunaler Frauenbüros Niedersachsen in den Räumen von Antonia e.V. in der Andreas Passage
und über die Arbeit des Landesfrauenrates Niedersachsen e.V. am Stand auf der Festmeile.
Neben Informationen zu den frauenOrten in Niedersachsen informiert der Landesfrauenrat zu der Forderung
über ein Paritégesetz für Niedersachsen
www.ckolbe-fotos.de
7
Elternsein heute: Verstehen ohne Worte
"Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
Antoine de Saint-Exupéry
Renate Schenk, Dipl.Päd.Mediatorin
schneller zum angestrebten Ziel zu kommen.
Dies ist allerdings ein Prozess - etwas, was
ständig im Werden und im Sich Verändern ist
und es gelingt immer unterschiedlich gut.
Eine der wichtigsten Erfahrungen war es für
mich, ganz „nah“ bei meinen Kindern zu sein, sie verstehen
zu wollen, sie anzuschauen, mit ihnen von klein auf zu sprechen, sie in den Arm zu nehmen, immer neu auszuprobieren,
nicht aufzugeben, sie ernst zu nehmen – von Anfang an.
Das Stichwort ist „Feinfühligkeit“ – sich ganz eng abgestimmt
auf das Kind einlassen, lernen seine Signale zu deuten und
entsprechend darauf zu antworten. Wichtig ist es, im Kontakt
zu bleiben, nicht aufzugeben oder aufzuhören, sondern immer
wieder neu hinzusehen und hinzuhören, in sich selber zu sehen und zu hören.
„Verstehen ohne Worte“ - Buchtitel dieser Art gibt es viele.
Aber hier – in diesem Artikel - geht es nicht um den Erfolg im
Beruf oder die Beziehung zwischen zwei erwachsenen Menschen. Es geht um das Verstehen zwischen Eltern und Kindern.
Wie schön ist es, wenn ich als Elternteil mein Kind auch ohne
Worte verstehe, an Mimik, Gestik, Blickkontakt und Haltung
erkenne, was es will und wie es meinem Kind geht.
Wie geht es mir im Alltag mit meinem Kind – egal ob Säugling,
Kleinkind oder auch Grundschulkind, Teenager oder auch
später?
Kann ich in den Augen meines Kindes lesen, ob es ihm gutgeht, es Schmerzen hat oder aus Langweile weint, es krank
ist und sich deshalb erbricht oder es möchte, dass ich jetzt
nicht gehe.
Was will mein Kind mir sagen? Deute ich seine Signale richtig? Wie kann ich mit den nonverbalen Botschaften meines
Kindes umgehen lernen?
Viele Fragen – und vielleicht helfen ja auch Fachbücher –
aber eins hilft auf jeden Fall: Be (ob) achten Sie Ihr Kind!
So finden wir heraus, wie ein zufriedener Gesichtsausdruck
aussieht oder wann die Augen Ihres Kindes sagen, ich
brauche neue Anregungen, mir ist langweilig.
Es ist wichtig, die Sprache der Kinder zu verstehen, um ihre
Entwicklung unterstützen zu können, um ihnen die Anregungen zu geben, die sie jeweils brauchen.
Über Körpersprache von Babys, Kleinkindern und Kindern gibt
es eine kaum überschaubare Anzahl an Büchern.
Ich muss gestehen, ich habe viele gelesen, aber erst nachdem meine Kinder groß waren, als ich wieder Zeit hatte, mehr
darüber zu lesen. Und in der Zwischenzeit?
Unsere Kinder helfen uns, indem sie genauso wie wir versuchen, unsere Gefühle zu lesen und zu verstehen. Vielfach
machen sie uns in den Gefühlsäußerungen nach und treten
mit uns in Kontakt, gehen schon frühzeitig in den Dialog.
Nach und nach können Eltern die Gefühle ihres Kindes in der
Regel besser nachempfinden und angemessen darauf reagieren und das Kind lernt, sich eindeutiger zu artikulieren, um
8
Unsere Kinder werden uns immer wieder bis an unsere Grenzen bringen, bis zur Erschöpfung fordern. Daher ist es ebenso
wichtig die eigene Körpersprache zu kennen und zu wissen,
wann wir als Eltern eine kurze Auszeit brauchen, eine kurze
Abwechslung vom alltäglichen Stress. Manchmal sind es vielleicht nur fünf Minuten zu Durchatmen, eine Abend in Ruhe
mit Freunden - ohne Kind - oder ein Spaziergang, ein Entspannungsbad. Aber es kann auch sein, dass wir mehr Zeit
für uns brauchen oder professionelle Unterstützung, um wieder in Einklang mit uns und dem Kind zu kommen.
„Jedes Jahr sterben in Deutschland schätzungsweise 100 bis
200 Babys an den Folgen eines Schütteltraumas, weil Eltern
sich überfordert fühlen.“
Und alle Eltern wissen, wie schnell ein Gefühl von Überforderung in Stresssituationen wachsen kann und wie wichtig es ist,
sich selber gut zu kennen.
Eine Kommunikation, die auf Wertschätzung und Respekt
aufgebaut ist und die immer wieder reflektiert wird, ist der beste Weg zu gegenseitigem Verständnis – auch ohne Worte.
Kontakt unter:
[email protected],
www.renate-schenk.de, Mobil: 0176-24946645
Neustädter Markt 44, 31134 Hildesheim
Festnetz: 05121/ 9972550
Frauen, die Hildesheim besuchten finden im Hildesheimer Rathaus einen festen Platz.
Jetzt zieren eine fröhlich winkende Kanzlerin, Ursula von der
Leyen in typischer Pose, Claudia Roth als DJ und eine feurige Sabine Asgodom einen Sitzungssaal im Hildesheimer Rathaus. Die Frauen sind mit ihren originalen Unterschriften auf
einem Plakat zu sehen, das für einen gemeinnützigen Zweck
versteigert wurde.
Das Bild ist im Zuge der mehrteiligen Ausstellung „Frauen die
Hildesheim bewegen“, entstanden und wurde 2013 von der
Hildesheimer Fotografin, Cornelia Kolbe, in der Antonia Frauenredaktion präsentiert. Das Bild mit den Politikerinnen und
der angesagten Motivationstrainerin hat bis vor kurzem eine
spannende Reise zurückgelegt. Bei der Bildaufhängung im
Sir Hans Adolf Krebs Sitzungssaal erläuterte die Fotografin
den Anwesenden, Dr. Ingo Meyer, Bernd Westphal und Karin
Jahns, wie die Unterschriften auf das Bild kamen. Frau Kolbe
sagte „Angefangen hatte es mit Frau Asgodom, die ich bei
einem ihrer Vorträge in Hildesheim wiedertraf. Ich bat sie, zu
unterschreiben, doch sie wollte nicht die einzige bleiben. So
versprach ich ihr, alle weiteren Unterschriften einzuholen und
zudem für einen guten Zweck zu sorgen“. „Wie ich das schaffen wollte, wusste ich in dem Moment noch gar nicht“, sagte
die Fotografin. Zunächst nahm Frau Kolbe Kontakt zu Brigitte
Pothmer auf, die den Kontakt und Termin mit Claudia Roth
vereinbarte. Das war auf einer Wahlveranstaltung mit anschließender Disco in der Bischofsmühle. Für die Unterschriften aus Berlin konnte Frau Kolbe Eckardt von Klaeden, der
derzeit noch im Kanzleramt tätig war, als Kontaktpartner gewinnen. Gut verpackt wurde das Plakat nach Berlin geschickt
und kam tatsächlich nach kurzer Zeit unterschrieben zurück.
Bemerkenswert ist das handschriftlich festgehaltene Datum
unter den Bildern, der 22. September 2013, dem Abend der
letzten Bundestagswahlen. Nun musste noch der letzte Teil
des Versprechens eingelöst werden, nämlich der gemeinnützige Zweck. Hierfür bot sich der fünfte Geburtstag der Antonia
-Redaktion an, der mit vielen Gästen gefeiert wurde. Bei der
amerikanischen Versteigerung des Plakates bekam der SPD
Landtagsabgeordnete Bernd Westphal den Zuschlag. Der
Erlös betrug 150 Euro. „Ich habe jeweils 75 Euro an das Hildesheimer Frauenhaus und den Verein Wildrose gespendet,
weil diese Institutionen auf einem der anderen Plakate vertreten waren“, berichtete Kolbe. Überrascht war sie, als ihr die
Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Karin Jahns, mitteilte
dass das Bild nun im Rathaus hängen solle. Sie habe Bernd
Westphal überzeugt, dass dort der richtige Platz für das Bild
sei. Der Sitzungssaal wird viel für interne und externe Besprechungen, Schulungen oder Fraktionssitzungen genutzt.
K. Jahns, Dr. I. Meyer
-
B. Westphal, C. Kolbe
9
Eine neue, wichtige Rubrik
Heute: „ Altersarmut “
Bewährtes Team in neuen Räumen
„Das wird so bleiben, bis ich in die Grube falle !“
Schicksal, was bedeutet dieses Wort? Wikipedia
schreibt dazu:…..der Ablauf von Ereignissen im Leben
des Menschen, von göttlichen Mächten vorherbestimmt, oder von Zufällen bewirkt. Also der Entscheidungsfreiheit des Menschen entzogen.
Ich stelle Ihnen jetzt eine gradlinige, tatkräftige Hildesheimer Mitbürgerin vor, die schon sehr früh ihr
„Schicksal“ in die Hand nehmen musste, um sich im
Leben zu behaupten.
Früh schwanger geworden in einer Kleinstadt im Harz
wurde Marianne „zwangsverheiratet“, wie sie selber
sagt. Aus dieser Ehe befreite sie sich dann aus eigener Kraft, arbeitete Vollzeit, um sich und ihren kleinen
Sohn zu ernähren.
Voll Freude heiratete Marianne ihren zweiten Mann,
mit dem sie sich ein neues Heim aufbaute. Sie arbeitete nun Teilzeit , ihr neuer Chef belästigte sie sexuell ,da nahm sie Abschied von Arbeitsleben.
Am 11. Mai war es endlich soweit, Susanne Steinisch
und ihr Team bezogen die neuen Räume in Itzum
in der Schratwanne 51.
„Gerne wäre ich am Timotheusplatz geblieben, aber die Räume
waren nicht mehr bewohnbar“ so die quirlige Friseurmeisterin.
„Jetzt starten wir hier mit unseren alten Kunden und hoffen, dass
unsere Naturprodukte von Furterer auch hier Anklang finden.
Wir sind total überzeugt von der
Wirksamkeit der Produkte.
Stimulation für die Kopfhaut und Pflege von Innen.“
Als sie sich eingestand, dass ihr Mann sie ständig mit
anderen Frauen betrog, nahm sie nochmal ihre ganze
Kraft zusammen, denn Marianne macht keine halben
Sachen. Sie ließ sich mit 55 Jahren scheiden, suchte
sich Arbeit und begann ihr neues Leben als SingleFrau.
Ganz bestimmt hat der Salon Struwelpeter auch viel Erfolg mit
der professionellen Haarverlängerung. Drei Friseurinnen
haben sich darin ausbilden lassen. Von heute auf morgen langes
Haar, wer wünscht sich das nicht, oder mehr Volumen, dazu die
passende Haarpflege, alles bei Susanne Steinisch und Team!
Heute, mit 77 Jahren, bestreitet Marianne ihren
Lebensstandard immer noch durch selbstständige
Arbeit, da ihre Rente so minimal ist. Und, das sagt sie
mit einem Augenzwinkern, „ das wird so bleiben, bis
ich in die Grube falle“.
Wer bestimmt unser Schicksal?
Gott?
Unsere Herkunft?
Die Gesellschaft?
Oder sind es doch wir selbst, die wir in unserem
Leben die Weichen stellen?
Marianne jedenfalls kann mit ihrer Stärke und Selbstvertrauen, ihrem Humor und Lebensfreude vielen als
Vorbild dienen. Es ist eine große Bereicherung, sie zur
Freundin zu haben.
H.M.
10
05121-84262
Am 14.Juni um 9.30 Uhr hören Sie
auf Radio Tonkuhle mehr darüber, wie Susanne Steinisch sich
ihren Traum von einem
eigenen Salon erfüllte!
ABENTEUER KOMMUNIKATION
LINGVA ETERNA: Was Sprache mit dem eigenen Kontostand zu tun hat?
nau, wenn er sagt, er hätte kein Geld? Ist er bankrott? Hat er
sein Geld zum Beispiel für Freizeitaktivitäten bereits für andere Dinge genutzt? Hat er seinen Geldbeutel vergessen? Beim
Hörer entsteht durch diesen Satz ein Bild vom Sprecher und
seiner Fähigkeit, gut mit Geld umzugehen. Der Hörer macht
sich ein Bild, ob jemand klar und strukturiert ist, und auch ob
kompetent er sich selbst und andere zum Erfolg führen kann.
Mein Sprachtipp:
"Ich hab' kein Geld.....!"
- was Sprache mit dem eigenen Kontostand zu tun hat
Es gibt etwas in der Sprache, mit dem es sich viele Menschen schwer machen, ihre Ziele zu erreichen und zu Geld
zu kommen. Sie stehen sich dabei vor allem durch ihre Wortwahl selbst im Weg. In ihr spiegelt sich ihr Denken.
Achten Sie für zwei Wochen beim Sprechen auf positve Formulierungen. Lassen Sie dazu jedes „Nicht“, „Kein“ und die
„Un-Wörter“, (wie „un-schön, „un-ruhig“, „un-pünktlich“) weg.
Sagen Sie, was Sie wirklich meinen! Wie nehmen Sie sich
selbst wahr? Beobachten Sie, was sich in dieser Zeit in Ihrem
Leben bewegt.
Das LINGVA ETERNA-Sprach-und Kommunikationskonzept lenkt
den Blick auf den individuellen und allgemeinen Sprachgebrauch.
Dabei betrachtet es den Wortschatz, den Satzbau, den Gebrauch der
Zeiten, die Sprechmelodie und Sprechgeschwindigkeit. Das Sprachtraining basiert auf den drei Säulen Präsenz, Klarheit und Wertschätzung. Alle LINGVA ETERNA-Kurse sind offiziell anerkannt als Fortund Weiterbildung für Lehrkräfte aller Schulformen in Niedersachsen
(siehe VeDaB bei www.nibis.de).
Gängige Formulierungen sind:
Ich habe kein Geld..!
Das hast Du nicht schlecht gemacht.
Dieser Film ist uninteressant.
Ganz anders klingt:
Ich habe mein Geld investiert in Kleidung,
Kurse Hildesheim:
17.10. / 05.12.2015 (9.30-17.30h) (einzeln buchbar)
Kursreihe Hildesheim:
Beginn Di, 22.09.2015 (19-20.30h) je 5 Abende
Kurs in Braunschweig: 20.06.2015 (12-18h)
Vortrag am 01.06.2015 (19.30h)
Wohnung und Essen.
Das hast Du gut gemacht.
Dieser Film ist langweilig.
Negative Formulierungen sind in der gesprochenen Sprache
weit verbreitet. Nur wenige Menschen wissen, welche weitreichende Wirkung diese so genannten Negationen auf den
Sprecher, auf sein Leben und auch auf die Angesprochenen
haben.
Wenn Menschen negative Formulierungen in ihrer Sprache
benutzen, blicken sie in die entgegengesetzte Richtung von
dem, was tatsächlich vorhanden ist, was sie sich ursprünglich
wünschen oder haben wollen. Sie schauen auf das, was sie
stört oder was ihnen fehlt.
Negative Formulierungen haben eine Entsprechung im Leben der Menschen.
Das bedeutet, dass diese Personen eher den Mangel von
etwas wahrnehmen, als all das andere wahrzunehmen, was
sie bereits getan oder schon erreicht haben. Sie sehen in die
komplett falsche Richtung. Und das hat eine große Wirkung.
Es führt dazu, dass ihre Aufmerksamkeit für störende oder
fehlende Dinge so gewohnt und „gut geübt“ ist, dass sie davon immer mehr in ihrem Leben erleben werden. Energie
folgt immer der Aufmerksamkeit.
Menschen, die positive Formulierungen nutzen, haben einen
Blick für all das, was da ist und was sie erreichen wollen. Sie
können Fülle um sie herum sehen. Sie benennen die Dinge,
so wie sie sind, und kommunizieren dadurch klar. Der Angesprochene weiß, was der Sprecher sagen will.
Negationen sind abstrakt. Bei ihnen fehlt das klare Bild. Das
führt zu Verwirrung beim Hörer. Was meint ein Sprecher ge-
11
UFH - die Unternehmer Frauen im Handwerk:
„Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden Taten.
Achte auf deine Taten, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie bilden den Charakter
und achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal“
Macht Denken nun glücklich und
Nachdenken unglücklich?
Wenn ich zu viel, zu lange und zu intensiv über eine Sache
nachgrübele, dann komme ich wahrscheinlich an einen Punkt,
der mich überzeugt, diese Geschichte kann nur schlecht für
mich ausgehen.
Frau Zick gab ein Beispiel:
Diese Worte aus dem Talmud, eines der bedeutendsten
Schriftwerke des Judentums, erklärt uns den Weg der Gedanken über die Worte bis zum Schicksal.
Aber haben denn die Gedanken in unserem Kopf so viel
Macht, dass unser Leben entweder schön und ausgefüllt
wird, oder geben uns unsere Gedanken gar die „Anleitung
zum Unglücklich sein“, so wie es der Schriftsteller Paul Wazlawik in seinem Bestseller ausgiebig beschrieben hat?
Das war der spannende Inhalt des Vortrages:
„Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändert“ von der Kommunikationstrainerin Doris Zick.
Die Unternehmerfrauen im Handwerk Hildesheim waren erwartungsvoll zu Ihren Kolleginnen nach Alfeld gereist, um in
Kooperation mit den dortigen Unternehmerfrauen einen gemeinsamen Abend zu verbringen und wurden in keinster Weise von einer bestens aufgelegten Frau Zick enttäuscht.
Jeder Mensch ist für sein eigenes Glück verantwortlich, das
wissen wir alle. Aber mit entscheidend über die positive oder
negative individuelle Einstellung ist natürlich die Herkunft oder
die genetische Veranlagung. Der Rest aber , das ist eine
Selbstanalayse und harte Arbeit an sich selbst.
Expertin braucht keine von uns zu sein um zu wissen : wer
morgens mit Freude auf den beginnenden Tag aufsteht, sich
an dem Vogelgezwitscher erfreut oder auf den Kaffee, der
gleich duftend auf dem Frühstückstisch steht, startet mit richtig guter Energie.
Grüßen Sie ihre Nachbarin freundlich, lächeln Sie dem Kioskbesitzer zu und Sie merken, genau das , was Sie jetzt ausstrahlen, kommt genauso wieder zurück.
So wie ich mit meinen Gedanken und meiner Beurteilung umgehe , so bestimme ich, wie etwas auf mich wirkt und wie
meine Reaktion ist.
Fachmännisch nennt man dieses eine
„selbsterfüllte Prophezeiung.“
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, warum gibt es überhaupt
so viele unglückliche Menschen?
Natürlich sind es tragische Einschnitte im Leben wie Krankheit oder schwere Schicksalsschläge, die einen Menschen
stark belasten. Der Großteil der Negativdenkenden haben
aber gar keinen Grund für dieses Stimmungstief und das
Klammern an die Vergangenheit : es war immer so, so wird es
auch bleiben…beinhaltet eine Stagnation.
12
„Ein Mann will sich von seinem Nachbarn einen Hammer leihen und er denkt, bevor er ihn um diesen Hammer bittet, darüber nach, was der Nachbar ihm Böses sagen oder Negatives
über ihn denken könnte. Er ist nun so wutentbrannt, dass er
bei dem ahnungslosen Mann klingelt und ihm ins Gesicht
schreit, dass er seinen verdammten Hammer behalten könne.“
Die ganze Welt hat sich gegen den Unglücklichen gewandt
und Unglücksexperten empfehlen , alles durch das
„Beziehungsohr“ zu hören. Denn nun ist ganz sicher, dass
aber auch wirklich alles, was man Jemandem mitteilen möchte auch negativ ankommt.
Unglückliche Menschen möchten meist ihre Situationen gar
nicht ändern und suchen sich die Mitspieler aus, die ebenfalls
unglücklich sind, denn der Zustand ist ja gut bekannt. Nur was
er denkt, meint und sagt ist richtig und so wird z.B. aus
„Kommst du bitte mal“ - „Immer ich und nie die Anderen! Was
soll ich denn jetzt schon wieder? Bin ich hier der Diener oder
was?“ Aha….
Selbst die sofortige Aufklärung dieses Missverständnisses
kommt beim Gegenüber nicht mehr an, denn das sind seiner
Meinung nach nur Ausreden.
Das Bemerkenswerte und Schönste allerdings ist , was im
Negativen funktioniert, gelingt auch im Positiven, sodass wir
wieder am Anfang meines Textes wären. Das positive Denken
überträgt sich auf alle Bereiche unseres Lebens:
-auf die Gesundheit
-auf das seelische Wohlbefinden
-auf die geistige Wahrnehmung
-auf die zwischenmenschlichen Beziehungen
Die Selbsterkenntnis über die eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten resultieren in die richtige Beurteilung der Eigenschaften, der eigenen Kräfte und der persönlichen Einstellungen . Die Folge daraus ist die Selbstverwirklichung und das
positive Denken.
Der fantastische Komiker Heinz Erhardt war durch und durch
ein positiver Mensch, der immer die richtigen Worte zum
Schmunzeln fand. „Ich wälze nicht schwere Probleme und
spreche nicht über die Zeit. Ich weiß
nicht, wohin ich dann käme, ich weiß
nur : Ich käme nicht weit.“
In diesem Sinne……Elisabeth Schulze
Christine Bauerschaper: Eine Frau geht ihren Weg
Christine Bauerschaper ist nicht nur Apothekerin und Inhaberin zweier Apotheken, nein sie führt so nebenbei ein kleines
Familienunternehmen, und das schon viele Jahre.
Als ich die Luisen Apotheke in Ochtersum betrete, ist
Christine Bauerschaper mit einer Kundin ins Gespräch
vertieft. Ganz geduldig beantwortet sie die Fragen und ist
nicht aus der Ruhe zu bringen. Diese Ruhe hat ihr sicher
schon in vielen Situationen geholfen, denn so leicht war
ihr Werdegang nicht. Das Apothekerin sein wurde Frau
Bauerschaper regelrecht in die Wiege gelegt. Mehrere
Generationen ihrer Familie waren schon Apotheker. Nach
dem Pharmaziestudium, das sechs Jahre dauerte, durfte
sie in einer Apotheke arbeiten oder auch eine Apotheke
führen. 1991 hatte sie das Studium abgeschlossen und
gleichzeitig ihr erstes Kind bekommen, sie arbeitete nun
stundenweise in mehreren Apotheken. 1995 hat sie die
Luisenapotheke eröffnet und gleichzeitig ihr zweites Kind
bekommen. Der Exmann von Christine Bauerschaper war
auch Apotheker und unterstützte sie in dieser Zeit.
1998 erfolgte die Trennung des Paares und nun begann
eine schwierige Zeit.
„Erst einmal ging es um die Selbstständigkeit. Das Steuerrecht, die Betriebsführung, die Menschenführung das war
alles neu für mich. Dazu kam, dass ich nicht rund um die Uhr
in der Apotheke sein konnte, da meine Kinder noch sehr klein
waren. Ein Apotheker wurde eingestellt, denn dieser muss
immer in einer Apotheke zugegen sein. Wie eine Apotheke
funktioniert, das lernt man nicht im Studium, die Betriebswirtschaftlichen Kenntnisse fehlten mir. Es reichte nicht mehr,
dass ich gut pharmazeutisch beraten konnte, ich wurde jetzt
kaufmännisch gefordert. Mit Hilfe des Steuerberaters und
`learning bei doing´ habe ich das geschafft.“
Inzwischen hat Chr. Bauerschaper in Salzgitter eine
zweite Apotheke eröffnet. Es
war ein günstiges Angebot
die Kollegen wollten nicht,
und da hat sie zugegriffen. Sie
ist nur im Hintergrund tätig,
denn dort gibt es eine Filialleitung und selbstständig arbeitendes Personal. Christine
Bauerschaper arbeitet vorwiegend mit Frauen, da hat sie
gute Erfahrungen gemacht. Würde Sie rückblickend alles
noch einmal so machen?
„Ich würde alles noch einmal so machen, denn mit den vier
Kindern hätte mich niemand eingestellt. Außerdem kann ich
mir meine Zeit selber einteilen, ich bin zwar für alles Verantwortlich, habe aber eine gewisse Freiheit, auf die ich nicht
mehr verzichten möchte. Natürlich springe ich bei Krankheit
ein, ich mache Notdienste und Urlaubsvertretung aber ich bin
unabhängig, ich muss niemanden fragen, bin selbst verantwortlich und darum würde ich alles wieder so machen. Auch
meine vier Mädchen habe ich in diesem Sinne erzogen.
Wichtig ist, dass sie ihr Leben selbstständig meistern, ohne
in Abhängigkeit von einem Mann zu geraten. Dazu gehört
eine gute Schulausbildung, Abitur, ein Studium und ein Beruf,
der es ihnen ermöglicht ihre Zukunft selbst zu gestalten.“
Der Mann von Christine Bauerschaper geht schon nächstes Jahr in den Ruhestand und dann hofft sie, etwas
mehr Zeit mit ihm verbringen zu können. Die älteste
Tochter studiert Pharmazie, wie sollte es auch anders
sein, sie wird sicherlich ganz langsam die Nachfolge ihrer Mutter antreten, die dann ihre Freiheit auch genießen
kann.
RT
1999 lernte Christine Bauerschaper ihren neuen Lebenspartner kennen, kein Apotheker, und sie war froh, denn
die Selbstständigkeit in ihrer Apotheke, wollte sie nun
nicht mehr aufgeben. Es sollte ihr nun niemand dazwischen reden. 1999 wurde das dritte Kind geboren und
2000 das vierte.
„Das war jetzt alles nicht so geplant, aber die Kinder waren
herzlich willkommen. Am Anfang hat mein neuer Partner mir
noch, ab 17 Uhr den Rücken frei gehalten. Aber auch seine
Karriere entwickelte sich und so habe ich mir Hilfe geholt.
Eine Hausangestellte versorgte nun am Vormittag das Haus,
kochte und brachte die Kinder zum Kindergarten/ Schule oder
holte sie ab. Die erste Dame ist schon in Rente und die Nachfolgerin ist auch bereits 10 Jahre bei uns. Aber jetzt sind die
Kinder groß, zwei sind schon aus dem Haus.“
Die Kinder wurden gut versorgt, aber Christine Bauerschaper hatte als Mutter wenig Zeit für sie und sie erntete
Kritik dafür.
„Man brachte mir viel Unverständnis entgegen, wenn ich
sagte, dass ich nicht um 12.30 Uhr die Kinder abholen kann,
wenn ich die Apotheke um 13.00 Uhr schließe. Aber die Kinder haben das alles gut verkraftet. Sie kannten nichts anderes, sind dadurch auch sehr selbstständig geworden. Sie
haben schon mit 12 Jahren gebacken und gekocht. Ich glaube ich muss mir dahingehend keine Vorwürfe und Gedanken
machen.“
13
Antonias Blick über den Tellerrand: Barbara Naziri
Irans Löwin Simin Behbahani
Der Beruf des Schriftstellers oder der Schriftstellerin ist in Iran
ein Lebensrisiko. Die Zensur reagiert überall. Um die freie
Meinung zu unterbinden, wurde ein Ministerium eingerichtet,
dessen Hauptaufgabe darin besteht, Schriftsteller, Filmschaffende und Maler zu überwachen. Kein Text wird in Iran ohne
die vorherige Genehmigung der zuständigen Behörden zur
Veröffentlichung freigegeben. Das heißt, Du kannst alles
schreiben, nur nicht die Wahrheit.
vermählte ich mich mit der Sonne.
Sie lachte und fragte: “Wirst Du verbrennen?“
„Keine Sorge“ antwortete ich und lachte
aus mir herausgelöst,
Ein besonderes Augenmerk möchte ich hier auf
die Lyrikerin Simin Behbahani richten, die letztes Jahr August im Alter
von 87 Jahren verstarb.
Ihre Schriftstellerkarriere
begann sie bereits in
ihrer Jugend. Ihre ersten
Gedichte, im damals
neuen Tschar-ParrehStil (vierzeilige Strophen) veröffentlichte sie
mit nur 14 Jahren. In
den
Fünfzigerjahren
studierte
Behbahani
Jura an der Universität
in Teheran. Zunehmend
behandelte sie in ihren
Gedichten Probleme aus
dem iranischen Alltag,
deren Benennung politisch brisant war. "Ich habe mich immer sozialen Themen verpflichtet gefühlt. Sogar vor dem Aufkeimen der Revolution,
denn auch unter dem Schah litt ich", sagte sie 2006 gegenüber der Washington Post in Bezug auf die Islamische Revolution von 1979. "Es gab keine Demokratie in Iran. Sogar damals wurde zensiert." Zu ihren Werken zählen über 600 Gedichte, verfasst in 19 Bänden, Kurzgeschichten und zahlreiche
Artikel und Interviews.
in ihr verborgen,
Simin Behbahani galt als eine der bedeutendsten zeitgenössischen, iranischen Dichterin und Schriftstellerin. Zudem war sie
Vorsitzende des iranischen Schriftstellerverbandes. Ihr Werk
konzentrierte sich auf die Herausforderungen in Iran nach der
islamischen Revolution im Jahr 1979 und auf die Rechte der
Frauen. 2009 wurde ihr der Simone-de-Beauvoir-Preis für
Frauenrechte verliehen, und zweimal wurde sie für den Literaturnobelpreis nominiert. Auch US-Präsident Obama rezitierte
einen ihrer Verse. Obwohl das Regime Simin massiv bedrohte, bot sie ihm unerschrocken bis zuletzt die Stirn und niemals
kam es ihr in den Sinn, ins Exil zu gehen.
einzig mit der Sonne vermählt zu sein.
„Ich habe die Freiheit als kardinale Voraussetzung zum Leben
als Dichter erachtet und habe mich nie einer Macht oder einem Amt gebeugt", sagte Simin Behbahani einst in einem
Interview. "Die Löwin des Irans" verstand sich nicht nur als
Poetin, sondern kämpfte auch für die Menschenrechte und die
Rechte der Frauen im Iran. Sie war bekennende Gegnerin der
Todesstrafe. Nach der islamischen Revolution 1979 wurde sie
zu einer der führenden Persönlichkeiten der politischen Gegenbewegung, was sie auch in ihren Texten ausdrückte. So
schrieb Simin über das alltägliche Leben, die Liebe und über
die Herausforderungen, die sich dem Iran nach der islamischen Revolution stellten. 10 Jahre lang waren ihre Texte im
Iran verboten.
Simin Behbahanis Gedichte wurden von vielen iranischen
Musikern vertont oder dienten als Grundlage für Liebeslieder.
1999 wurde Simin Behbahani für ihren Kampf um Meinungsfreiheit in Iran mit der Carl-von-Ossietzky-Medaille ausgezeichnet. Ihre klaren Worte brachten ihr den Titel als "Löwin
des Irans" ein.
14
Unter einem Schirm aus Wolken
vor Aufregung der Leidenschaft
zitterte mein Körper.
„Anscheinend fürchtest du dich“, sagte sie.
„Ich und Furcht? Auf keinen Fall.
Als die Liebe auf mich zukam,
fürchtete ich mich
lediglich vor der Angst.“
Aus Flammen bereitete ich ein Bett vor,
meine Teilchen wurden zu Asche.
Ein Sturm durchfegte meine Seele,
ich war erregt und verwundert.
Jetzt bin ich zum zerstreuten Staub geworden
um die Welt eilend
und doch bin ich fröhlich,
der Tatsache bewusst,
Yeliz Karateke hat anYeliz
derKarateke
HumboldtUniversität zu Berlin ihren Abschluss im
Master Sozialwissenschaften gemacht. In
Berlin ist sie seither auch geblieben und
arbeitet in der Marketing-Branche. Seit
Anfang 2014 schreibt sie für die Zeitschrift Antonia Beiträge zu ihrem Fachgebiet Migration und Kultur.
Transnationale Migration - Ein Beispiel
„Die Zunehmende Internationalisierung der Welt findet [...]
nicht nur in Form von Finanzkapitalströmen oder von intensiveren zwischenstaatlichen Austauschprozessen statt. Sie entwickelt sich gerade auch als eine Transnationalisierung der
sozialen Welt im alltäglichen Arbeiten und Entscheiden der
Menschen.“
Was der Soziologe Ludger Pries hier beschreibt, ist die Erweiterung nationalstaatlicher Grenzen im Alltag durch Migration.
Migration wird in diesem Sinne nicht als das einmalige Passieren von Grenzen, die Verlagerung des Lebensmittelpunktes
von einem Ort an einen anderen verstanden, wie es zum Beispiel bei der „Immigration“ der Fall ist. Gemeint ist die
„transnationale Migration“, bei der das Überschreiten nationaler Grenzen zu einem dauerhaften Zustand wird. Indem sich
Menschen zwischen mehreren Orten bewegen bzw. hin- und
her wandern und ihren Lebensalltag auf verschiedene Orte
ausrichten, entstehen sogenannte transnationale Sozialräume. Nationale Grenzen werden somit nicht nur auf der räumlichen, sondern auch auf der persönlichen Ebene erweitert,
zum Beispiel in Form des Zugehörigkeits- und Heimatgefühls.
Transnationale Migranten fühlen sich somit nicht nur einem
Nationalstaat zugehörig, sondern ihre persönlichen Zuschreibungen erstrecken sich über diese Grenzen hinaus. Begünstigt wird dies durch die staatsbürgerschaftliche Zugehörigkeit:
Europäische Staatsbürger können sich beispielsweise ohne
Einschränkungen über nationale Grenzen hinweg bewegen.
Dadurch gewinnen die Orte, in denen sich die Menschen bewegen, eine stärkere persönliche Bedeutung.
„Eine Bürgerin der Welt“
Wie transnationale Migration in der Praxis aussehen kann und
wie transnationale Sozialräume im Alltag entstehen können
zeigt das Beispiel von Gabriella. Gabriella ist 26 und kommt
aus Tessin in Norditalien, das an der Grenze zur Schweiz
liegt. Seit März lebt sie in Konstanz und arbeitet dort als Kellnerin. Da sie vorher bereits für eineinhalb Jahre in Konstanz
gelebt habe, kenne sie die Stadt bereits gut und habe keine
Schwierigkeiten sich einzuleben. Zunächst will Gabriella bis
August oder September dort bleiben und weiter jobben. Dann
schaue sie, wie es weiter geht. Einen konkreten Plan habe sie
nicht.
wo sie lebt. Derzeit fühle sie sich zum Beispiel in Konstanz zu
Hause. Gleichzeitig fühle sie sich aber auch in Italien zu Hause. Hier wird besonders deutlich, was Pries mit transnationalen Sozialräumen impliziert. Gabriella fährt an den Wochenenden meistens nach Tessin zu ihrer Familie und ihrem Freund.
Unter der Woche hat sie täglich Kontakt zu ihrer Mutter, über
WhatsApp. Mehrmals in der Woche skypt sie mit ihren Freunden. Die europäische Staatsbürgerschaft sowie die fortgeschrittene Technologie erleichtern es Gabriella, ihr Leben an
zwei Orten gleichzeitig zu führen.
Auch in Zukunft könne sie es sich vorstellen, im Ausland zu
leben, auch wenn sie aufgrund der beruflichen Ungewissheit
derzeit noch keine konkreten Pläne machen könne: „Ich sehe
mich nicht in Italien, sondern im Ausland.“ Diese Einstellung
werde gerade auch durch ihre Herkunft beeinflusst. Dadurch,
dass sie aus der Grenzregion zwischen Italien und der
Schweiz komme, sei es für Gabriella schon immer normal
gewesen, ein Leben in zwei Nationalstaaten zu führen. Viele
ihrer Familienangehörigen sind sogenannte „Grenzgänger“.
Dadurch fuhr sie bereits in ihrer Kindheit oft in die Schweiz,
um ihre Großeltern zu besuchen. Unter der Woche waren sie
in der Schweiz, an den Wochenenden mussten sie nach Italien fahren, weil ein längerer Aufenthalt rechtlich nicht möglich
war. So sei es auch noch heute. Zum Beispiel pendeln ihr
Onkel und ihr Freund regelmäßig aus beruflichen Gründen in
die Schweiz.

Ludger Pries (2008) „Die Transnationalisierung der
sozialen Welt, S. 54

Der Name der Person wurde geändert.
Gabriella hat im April 2014 ihren Abschluss im Master European International Studies gemacht. Seitdem sucht sie nach
einem festen Job. Währenddessen sammelt sie Auslandserfahrungen, „so lang ich noch jung bin“, sagt sie. Vorher verbrachte sie ein halbes Jahr in Berlin. Zuerst ging sie für ein
Praktikum in einer NGO dorthin, danach blieb sie noch ein
bisschen länger und jobbte in dieser Zeit. Das sind aber nicht
die einzigen Auslandserfahrungen von Gabriella. Seit ihrer
Schulzeit ging sie in unterschiedliche Länder, um dort ihre
Sprachkenntnisse zu verbessern. Sie verbrachte drei Monate
in Wien, zwei Monate in Dublin, einen Monat in England und
einen Monat in Malta.
Die Auslandsaufenthalte haben ihre Persönlichkeit verändert:
„Ich habe mich schon immer wie eine Bürgerin der Welt und
eine Bürgerin Europas gefühlt“. Zu Hause fühle sie sich dort,
15
Die Kraft und die Wirkung der Farben
Hallo und guten Tag,
liebe Leserinnen und Leser der „Antonia“
In den vorhergegangenen Ausgaben der Antonia haben Sie
schon sehr viel über die Kräfte der sichtbaren Farben des
Regenbogens erfahren. Heute geht es weiter mit der Farbe
Violett
Violett ist die geheimnisvollste aller Farben. Sie ist die Farbe
welche Himmel und Erde miteinander verbindet. Sie bietet
sich an, uns mit den übergeordneten kosmischen Gesetzmäßigkeiten vertraut zu machen. Sie ist die Farbe der Wandlung,
der Transformation. Doch lassen wir auch sie selbst zu Wort
kommen, auch wenn ihre Sprache vielleicht etwas sonderbar
erscheint, ihre Mission anders als wir vermuten:
Auch zu Violett habe ich hier einen kurzen Text aus dem bezaubernden Kochbuch: „ENGEL- KRAFTSÜPPCHEN“ von
Jeane Ruland und Judith Schaffert:
“Nichts bleibt, wie es war;
alles vergeht in der zeitlichen Dimension.
Öffne das Auge der Erkenntnis,
das im Verborgenen liegt.
Es wird Dich führen durch
die Schicksalspunkte deines Lebens,
Wandlung, nicht Verneinung,
ist der Weg des Lebens.
Sieh und erkenne:
„Genau das bin ich, ich bin anders. Ich bin Geheimnisvoll. Das
Blau in mir verkörpert sowohl den Himmel als auch die Erde
einfach nur im Sein, im Dasein. Das Rot in mir bringt Dynamik,
bringt Bewegung in das bloße Sein. Ich, das Violett, möchte
den Himmel auf die Erde bringen, möchte Irdisches in Himmlisches umwandeln, negatives in positives transformieren, Heilung bringen. Ich, das Violett möchte überwinden. Ich bin ständig dabei die tiefsten irdischen Regungen in die höchsten
himmlischen Ebenen zu heben. Ich verkörpere die Sehnsucht
der Einheit, und der Verschmelzung der entlegensten Pole,
auch die Sehnsucht der Einheit von Frau und Mann, vom
männlichen und weiblichen Prinzip. Ich bin das Symbol der
sinnlichen Lust und des übersinnlichen Rausches, die Farbe
der ekstatischen Verschmelzung beider Pole.
Meine höchste Möglichkeit ist die „mystische Schau in den
Seinsgrund Gottes“. Es ist die innere Vision der unendlichen
Dimension des Lebens. In meinen reinsten Tönen bin ich der
Ausdruck der Selbstlosigkeit des Dienens und des Berauscht seins der Seele an Gott.
In meinen trüben Farben spiegelt sich die Verhaftung an das
Stoffliche, zeigt sich Rücksichtslosigkeit, Erlebnishunger,
Durst nach Genuss, es spiegelt sich der Rausch der Sinne der
Unterwelt.
Ich bin die Spannweite zwischen Passion und Rausch, Befreiung und Verfall, Halt und Erlösung, mystische Schau und
Wahn. Wie gesagt: ich bin anders, besonders, kann mal extrem irdisch = stofflich, oder auch extrem himmlisch = spirituell
sein. Hat ein Mensch zu wenig von meiner Energie, hat er
keinen Zugang zu den spirituellen Gesetzmäßigkeiten. In die
Kirche geht er weil er traditionsbewusst die Kirche und Gott
als höchste Instanz anerkennt, doch alles was es sonst zwischen Himmel und Erde gibt, lehnt er als „Humbug“ ab. Er ist
das was man als Kirchgänger, nicht aber unbedingt als Christ
bezeichnet. Außerhalb der Kirche ist er häufig rigide, materiell
und kümmert sich nur um seine, bestenfalls um die Belange
16
von Ingrid Warwas
seiner Familie.
Bin ich nicht in Balance, irrt der Mensch zwischen Wahn und Wirklichkeit, Zwischen Irrsinn und Genie.
Ich bin anders.
Meine Philosophie: Leben und leben lassen. Auf der materiellen Ebene heißt das: Ich möchte gut leben und gönne es
den anderen ebenfalls. Auf der spirituellen Ebene: ich lasse
mich leben – durch Inspiration oder durch göttliche Fügung,
oder wie immer ihr es nennen wollt.
Auch für mich gilt genau das, was ihr schon von den anderen Farben kennt: Wenn ihr von meiner Energie etwas
haben möchtet, bitte sehr: Ihr braucht mich nur zu benutzen. Z.B.: Violett in der Kleidung, zu Haus in der
Wohnungseinrichtung oder der Wohnungsdekoration, in
der Nahrung…
Violette Lebensmittel sind z. B.: Auberginen, violette Trauben,
Pflaumen, violetter Brokkoli, Artischocken, Rotkohl, rote Zwiebeln, rote Bete, Thymian, Lavendel.“
So, liebe Leserinnen und Leser, jetzt ist der Farbkreis mit den
3 Grund- und den drei Komplementärfarben vervollständigt.
Im nächsten Heft widmen wir uns den Zwischentönen, es
beginnt Koralle und, und, und…
Bis dahin wünsche ich Ihnen eine wunderschöne,
sommerliche, sonnige Zeit.
Quellennachweis:
Karin Hunkel: Das
Arbeitsbuch zur richtigen Farbentscheidung,
Mike Booth, Irene Dalichow: Aura – Soma; Heinrich E. Benedikt Kabbala;
Ingrid Warwas, Wenser Bergstraße 5, 31174 Wendhausen
Tel.05121-989136, 0171/1436355
[email protected],
www.farbe-form-persönlichkeit.de
Naturheilkunde: Homöopathische Behandlung der Neurodermitis
alternativen Spezialkliniken,
die sich alle mehr oder weniger intensiv Diät-Therapien
verschrieben haben, aber
auch immer wieder zu den
üblichen Salben greifen. All
diese Therapien greifen in
der Regel nur kurzfristig.
Neurodermitis zählt zu den
häufigsten Hauterkrankungen in Deutschland. Schätzungsweise 3,8 Millionen
Menschen sind betroffen.
Allerdings nimmt die Häufigkeit der Erkrankung mit dem
Alter ab. So leiden in Europa
während der Einschulung
etwa 10-15 Prozent der Kinder zumindest zeitweilig unter Neurodermitis. Im Gegensatz dazu sind nur etwa 1,5
bis 3 Prozent der Erwachsenen betroffen.
Bei den Ursachen für Neurodermitis spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle:
Schulmediziner gehen heute
von einer Kombination aus
genetischer Veranlagung
sowie speziellen Auslösern
(„Triggerfaktoren“ wie z. B.
Stress, Parfüm, Nahrungsmittel) aus. Der quälende
Juckreiz und eine ewige Spirale aus Kratzen-JuckenKratzen dominieren das
Krankheitsbild. Auch sehr
trockene Haut und Ekzeme
zählen zu den Symptomen
der atopischen Dermatitis,
wobei die Lokalisation der
Ekzeme vom jeweiligen Alter
des Patienten abhängt. Während die Ekzeme bei Kindern
vornehmlich im Kopf- und
Wangenbereich auftreten,
sind bei Erwachsenen häufiger Nacken, Hände oder
Füße betroffen.
Hinzu kommt, dass der Patient oder die Eltern mit dem
Eingeständnis der behandelnden Ärzte konfrontiert
werden, die wahre Ursache
für sein Leiden nicht zu kennen. Aus dieser Frustration
heraus scheint es Verständlich, dass solche Patienten
oft den Weg zu alternativen
Behandlungsmethoden suchen, wo sie einer Vielzahl
von „Therapien“ ausgesetzt
sind, die oft als „homöopathische Therapien“ bezeichnet werden, mit dieser
aber nichts mehr gemein
haben, so die Bachblütentherapie, die Bioresonanztherapie, die Phytotherapie, die
Elektroakupunktur, die Eigenbluttherapie, die Behandlung mit homöopathischen
Komplexmitteln u.v.a. Kaum
ein Patient, der sich da noch
auskennt, der für sich oder
sein Kind noch einen innerlich überzeugenden Weg
gehen kann.
Aus diesen
Denkansätzen ragt für mich
die klassische Homöopathie
als ein in sich geschlossenes
streng wissenschaftliches
Behandlungsprinzip heraus.
Die erfolgreiche Behandlung
bei Neurodermitis durch die
homöopathische Heilmethode ergibt sich trotz der Tatsache, dass sie im Verlauf auf
restriktive Pauschal-Diäten
und unterdrückende Salbentherapien verzichtet.
Die Therapie ist in der
Regel immer gleich:
Wie beurteilt ein homöopathischer Behandler die
schulmedizinisch durchgeführte Therapie bei Neurodermitis?
Zunächst die Behandlung mit
Basis- bzw. Fettsalben, danach wegen unzureichender
Wirkung die mit Kortison,
letztendlich dann oft die Behandlung in sogenannten
Die schulmedizinische Therapie der Neurodermitis ist
eine rein symptomatische,
indem die jeweiligen hierfür
meist gebrauchten Medikamente wie Fett- oder Corti-
sonsalben nur aufgrund lokaler Symptome, nämlich trockener und juckender Haut,
ohne Berücksichtigung der
Gesamtsymptomatik angewendet werden. Diese Art
des Behandelns gründet auf
der Annahme, dass man den
jeweiligen Krankheitssymptomen entgegenwirken müsse
(„Allopathie“). Das bedeutet,
dass äußere Krankheitserscheinungen vorübergehend
verschwinden, ohne dass die
Krankheit selbst geheilt ist.
Nun ist für uns Homöopathen
jedoch ein äußeres, sichtbares Symptom nur eine Manifestation für eine gesundheitliche Störung des gesamten
Menschen. Werden solche
äußeren Manifestationen
unterdrückt, folgen in der
Regel schwere und dann oft
innere Leiden, in diesem Fall
zum Beispiel oft Asthma
bronchiale nach.
Viele Hautkranke denken,
wenn sie ihr Hautproblem mit
Salben von außen wegbekommen haben, seien sie ihr
Problem los. Vielfach kehrt
nach Absetzen der Salbe der
Hautausschlag wieder zurück. Die von außen aufgetragene symptomatisch wirksame Salbe kann den Ausschlag kurze Zeit unterdrücken. Verschwindet er tatsächlich, so findet meistens
eine Verlagerung der Beschwerden zu anderen Organen statt. So wird häufig aus
einer von der Haut vertriebenen Neurodermitis ein Asthma oder die unterdrückte
Schuppenflechte führt zu
Gelenkbeschwerden.
Der Homöopath nimmt sich
daher Zeit, über die Diagnose hinaus die individuellen
Beschwerden und Leiden
des Patienten insgesamt zu
erfassen. Das nach dem
individuellen Leiden des Patienten ausgewählte Arzneimittel stärkt gezielt die
Selbstheilungskräfte und
befähigt den Organismus, die
Krankheit von innen her auszuheilen.
Eine wirksame
Behandlung
der Neurodermitis
muss also eine ganzheitliche Behandlung sein, so
wie sie in der Homöopathie
geboten wird. Der gesamte
Organismus muss gesünder werden, damit auch
das Organ Haut wieder
optimal funktionieren kann.
Im Gegensatz dazu findet
durch eine lokale Behandlung der Haut durch z.B. Salben nur eine Unterdrückung
der Symptomatik statt und
damit eine Verschiebung der
Krankheit auf andere Organe, so dass das Gesundheitsniveau des Patienten
eher sinkt.
Was passiert, wenn Sie in
die Praxis kommen?
Am Anfang steht eine ausführliche Anamnese. Wichtig
ist, herauszufinden, wie sich
die Krankheit ganz individuell
bei Ihnen äußert. Dazu ist es
nötig zu rekonstruieren, wie
die Beschwerden entstanden
sind und wann, aus welcher
Lebenssituation heraus, sie
sich entwickelt haben. Es ist
hilfreich zu erfahren, was für
Krankheiten sonst noch im
Leben bestanden und wie
diese behandelt wurden.
Allgemeine Symptome wie
Schlaf, Appetit, Verdauung
etc. sind wichtig, ferner Charakter und Wesen, sowie
Erkrankungen bei nahen
Angehörigen. Eine solche
Anamnese dauert je nach
Alter des Patienten 1,5-2
Stunden. Nur auf der Grundlage dieses Gesamtbildes
der individuellen Symptome
– und nicht allein nach dem
Namen der Krankheit – lässt
sich dann das passendste
Arzneimittel finden.
Astrid Günther
Heilpraktikerin
Klass. Homöopathie
Hauptstr. 33
31079 Westfeld
Tel.: 05065-8000544
www.praxis-a-guenther.de
17
Programm BPW-Hildesheim
30.06.
Mut zur Angst im Job – Konstruktiver Umgang mit
beruflichen Herausforderungen und Veränderungen
Gabriele Thiesen-Stampniok, www.thiesta.de
28.07. Netzwerken im Biergarten des Hotel van der Valk
25.08. Netzwerken im Biergarten des Hotel van der Valk
—————————————————————————Hildesheim, Markt 4, 31134 Hildesheim,
Tel. 05121-3000,
Zeit: 19°° Uhr,
Gastbeitrag 10 € Student/Innen & Auszubildende
zahlen keinen Beitrag.

Gemeinsam erleben

Gemeinsam lernen

Gemeinsam lachen

Füreinander streiten
„Hab Mut zur Veränderung –
Wage ruhig mal etwas Neues-das Altbekannte läuft nicht weg!“
Warum soll ich in ein unbekanntes Land reisen,
wenn ich doch weiß, dass es mir in Spanien gefällt?
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier,
KOSTÜMFÜHRUNG: Samstag, 25.Juli 11 bis 13 Uhr
denn wir sind gern auf der sicheren Seite.
Wir fühlen uns wohl mit Dingen, die wir kennen.
Historischer Stadtrundgang
mit zwei Hildesheimerinnen der Geschichte:


Wenn wir aus unseren Mustern aber niemals ausbrechen,
verpassen wir unter Umständen eine Menge!
Elise Bartels als Abgeordnete
Wenn wir neue Dinge nicht ausprobieren, werden wir nie erfahren,
Margareta Bex als Tuchmacherin
ob uns das Beste nicht verborgen bleibt!
Donnerstag
Veränderung kann erfrischend sein!
Max. 50 Teilnehmende, Treffpunkt in der Rathaushalle,
Anmeldung erforderlich!
Stadt Hildesheim
Gleichstellungsbeauftragte Karin Jahns
Telefon: 05121 301-1901
Referentin: Christiane Bräuer
( (Encouraging-Trainerin)
Tel.05063-5281
11.06.2015
19.00 Uhr:
Antonia e.V.,
Andreas Passage 1
Dienstag, 28.07.2015 17:00-19:00 Uhr
Familienpflegezeit
Beruf, Pflege und Familie – wirklich vereinbar!
In der BRD sind heute 30% der berufstätigen Frauen
Hauptverdienerinnen, d. h. Familienernährerinnen. Davon
sind 40 % Alleinerziehende. Viele tragen gleichzeitig die
Verantwortung für die nachfolgende und die vorhergehende
Generation. Unsere Referentin Svenja Stadler kennt viele
Probleme junger Eltern aus eigener Erfahrung. Aus dieser
Perspektive wird sie die Schwerpunkte des Familienpflegezeitgesetzes vorstellen.
Referentin:
Svenja Stadler, MdB (Landkreis Harburg)
Gesprächsinput:
Prof. Dr. Ulrike Marotzki,
HAWK Fakultät Soziale Arbeit und
Gesundheit
Praxisnahe Informationen:
Antje Rose, Landkreis Hildesheim,
Pflegestützpunkt
Im Anschluss nimmt Renate Pischky
-Winkler, Beauftragte für Demographie und Inklusion der Stadt Hildesheim, ihre Fragen an die Expertinnen
entgegen.
Ausklang bei Imbiss und prickelnden
Getränken.
18
„Wertschätzung schafft Wertschöpfung“ Workshop für
Führungskräfte 01. Juni 2015 18 - 20 Uhr im Landkreis
Bischof-Janssen-Str. 31,
Kosten 10 € / 5 € ermäßigt
Erfolgreiche Bewerbung – vier Module für
Frauen am:
02.06.15 Die Standartanalyse,
04.06.15 die schriftliche Bewerbung,
09.06.15 Bewerbungsunterlagen,
11.06.15 das Gespräch;
die Module finden jeweils von 8.30 – 14 Uhr im Landkreis
Bischof-Janssen-Str. 31 statt und kosten
38 € / 19 € ermäßigt
In folgenden Ferienangeboten
sind noch Plätze frei:
Fotostory-Workshop vom 17.08. – 21.08.2015
Hildesheim entdecken vom 24.08. – 28.08.2015
Weitere Informationen und Anmeldung
bei der Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft, Tel.
309-3281 oder Email [email protected]
Der Landesfrauenrat Niedersachsen e.V.
frauenORTE
NIEDERSACHSEN
Die Hälfte der Macht:
Über 1000 Jahre Frauengeschichte
16. Juli bis 12. August
Online-Petition gestartet
Veranstaltungsort: Stadt Hildesheim
„Halbe/Halbe in Rat und Kreistag“
Ändern Sie das Wahlgesetz!“ unter dieser Überschrift hat
der Landesfrauenrat Niedersachsen e.V. (LFRN) gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler
Frauenbüros Niedersachsen (lag) und dem Verein Gleichberechtigung und Vernetzung e.V., eine Online-Petition
gestartet. Die Initiative hat eine paritätische Teilhabe von
Frauen in den Kommunalvertretungen des Landes Niedersachsen zum Ziel.
Und so sieht die Wirklichkeit aus:
Im Schnitt arbeiten in den Kommunalvertretungen in Niedersachsen nur etwa ein Viertel Frauen mit. Das ist viel zu
wenig, um dem Gleichheitsgrundsatz der Geschlechter
auch nur nahe zu kommen, der in Artikel 3 Abs. 2 des
Grundgesetzes vorgegeben ist. Frauen wollen die Hälfte
aller Parlamentssitze auf allen Ebenen, denn Frauen und
Männer sollen gleichberechtigt Politik machen.
„Unsere Kommunen profitieren davon, wenn Frauen ihre
Erfahrungen in die Finanz-, Stadt- und Schulplanung, in
die Gestaltung der Verkehrspolitik, von Sportanlagen und
Freizeiteinrichtungen einbringen. Das große Interesse am
landesweiten Mentoring-Programm „Politik braucht Frauen!“ zeigt, dass sich Frauen einmischen wollen. Sie wollen aktiv politische Entscheidungsprozesse beeinflussen
und sich für die Bürgerinnen und Bürger in ihrer Kommune und ganz Niedersachsen engagieren.“ so die Organisatorinnen der Online-Petition.
Informationen zum Verfahren.
Die Petition „Halbe/Halbe in Rat und Kreistag: Ändern Sie
das Wahlgesetz!“ kann online auf www.openpetition.de
unter dem Link
https://www.openpetition.de/petition/online/halbe-halbe-inrat-und-kreistag-andern-sie-das-wahlgesetz
gezeichnet
werden. Ferner können dort auch Unterschriftenlisten
ausgedruckt werden.
Rathaus, Markt 1
Rathaushalle (EG)
Öffnungszeiten:
Mo. bis Do. 8 bis 18 Uhr, Fr. 8 bis 14 Uhr
frauenORTE Niedersachsen ist eine Initiative des Landesfrauenrates Niedersachsen. Sie präsentieren Niedersachsens
Frauengeschichte. Landesweit werden Stadt- und Regionalgeschichte aus dem Blick von historischen Frauenpersönlichkeiten betrachtet.
ELISE BARTELS
geb. am 13. Mai 1880 in Hildesheim
gest. am 25. Oktober 1925 in Berlin
Sie lebte vor, was sie vertrat: dass
Frauen durch politische Arbeit ihr
Schicksal selbst in die Hand nehmen und gestalten können. Die
Arbeitertochter gehörte zur ersten
Frauengeneration im Deutschen
Reichstag der Weimarer Republik.
Sie hatte sich in der Sozialdemokratie zu einer gefragten
„Frauenpolitikerin“ entwickelt und zog 1919 bei der ersten
freien, geheimen und gleichen Wahl in den Hildesheimer
Stadtrat ein. Außerdem gründete sie die Arbeiterwohlfahrt mit
und baute das „Hildesheimer Volksblatt“ samt Verlag und
Druckerei sowie die Volksbibliothek auf. Soziale Gerechtigkeit, insbesondere Geschlechtergerechtigkeit, war ihr ein
wichtiges Anliegen.
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
Donnerstag, 16. Juli, 17 Uhr
Begrüßung durch Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer
mit Überraschungsgast Annette Jander alias
Elise Bartels, MdR, vorgestellt von Karin Jahns.
Einführung in die Ausstellung: Ita Niehaus
(Hörfunkjournalistin, Mitglied im Kuratorium frauenORTE Niedersachsen)
Grußworte:




Dr. Godelieve Quisthoudt-Rowohl, MdEP, CDU
Brigitte Pothmer, MdB, Bündnis90/Die Grünen
Bernd Westphal, MdB, SPD
Musikalische Gestaltung: Sistergold
Durchgeführt von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Hildesheim in
Kooperation mit dem Landkreis Hildesheim, dem Frauen-Labyrinth-Projekt
Region Hildesheim e.V., Rotraut Hammer-Sohns, dem Landesfrauenrat
Niedersachsen e.V. und der HAWK.
Das Projekt "frauenORTE Niedersachsen" findet im Rahmen des offiziellen
Festprogramms zum Stadtjubiläum Hildesheims 2015 statt.
19
Bei Antonia ist immer was los!
Das Interview mit Elke Brummer, der Frau des Hildesheimer
Baudezernenten Kai Brummer am 17. April war sehr aufschlussreich in punkto „Gefühle einer Familie“. Frau Brummer ist eine sehr aktive, kluge Frau, die nicht nur schaut,
was die anderen tun, sondern auch überlegt, was bestimmte
Situationen mit ihr machen. Sie hält sich heute gern in Hildesheim auf, interessiert sich als Literatur- und Theaterfreundin besonders für die Hildesheimer Kulturszene. Sie begleitet
Theaterbesucher aus Göttingen zum TfN und veröffentlicht
u. A. immer wieder Artikel über Premieren des TfN in der
Göttinger Zeitung.
Das ganze Interview ist unter: www.hildesheim-tv zu
RT
Auch bei Antonia erinnerten wir an die Zerstörung Hildesheims vor 70 Jahren. Doch in dieser Veranstaltung
ging es vorrangig um die Sinnlosigkeit der Kriege. Die
Zeitzeugin Gudrun Hollemann erzählte anschaulich
über den 22. März hier in Hildesheim, Susan Kutter las
Brecht und Tucholsky und Ich sang Protestsongs, die
ich schon 1965, in der Zeit des Vietnam Krieges vorgetragen habe. Begleitet wurde ich auf der Gitarre von
Maria Fonteless -Thiele. Manches ändert sich nie allerdings wird es uns durch solche Veranstaltungen
wieder bewusst und wir werden nachdenklich. In guter
Erinnerung ist mir der Schluss der Veranstaltung
geblieben, als wir alle uns die Hände gaben und gemeinsam „We shall over come“ sangen.
RT
„Muss ich meine Visitenkarte umschreiben lassen und als Beruf „Rentner“ aufdrucken lassen“ ? fragte der Braunschweiger Psychologe und Ehetherapeut Jörg Eikmann in seinem Vortrag „Ruhestand, was nun?“ bei Antonia. Die meisten Menschen haben
sich für ihr Rentnerdasein etwas vorgenommen. Doch an dem Tag, an dem der Wecker nicht mehr klingelt, fühlt man sich als
anderer Mensch und stellt plötzlich andere Sehnsüchte und Ziele bei sich fest.
Etliche Männer merken, dass ihnen im Ruhestand soziale Kontakte und wirkliche Freunde fehlen. Die Partnerinnen haben besser vorgesorgt, Nachmittage
und Abend gefüllt. Nicht selten stellt sich da Neid auf die bessere Hälfte ein.
Und der kann in Grummelei und Meckerei ausarten. Schleunigst sollte man
dann besprechen, wie viel Eigenes und Gemeinsames nun den Lebensabend
abrunden soll. Scheidung nach der Verrentung ist nämlich keine Seltenheit
mehr. Und die Enttäuschung darüber, dass man nicht gleich und automatisch
eine neue „Tätigkeit“ oder Aufgabe findet, vermag depressive Stimmungen
auszulösen. Die Unzufriedenheit wird bevorzugt an dem Menschen ausgelassen, der einem am nächsten steht. Glücklicherweise handelt sich um ein
Durchgangsstadium! Das sollte man wissen, um nicht vorschnell das Ende der
Beziehung zu verkünden. Vielleicht müssen Paare sich erstmal an das veränderte Lebensgefühl gewöhnen. Und man darf ruhig mal das eine und das andere ausprobieren, bevor man ein neues Hobby oder eine neue Aufgabe entdeckt hat. Aber das braucht Zeit. Manchmal zwei Jahre. Und da hängt man
immer mal wieder seelisch durch. Sich das zu gestatten ist für Männer die
wahre Chance: Die Fesseln der Geschlechtsrolle dürfen abgelegt werden,
Foto: G. Granzow
man muss nicht immer funktionieren und stets ein ganzer Kerl sein. Man darf
auch einfach mal ein suchender oder ein tatenloser Rentner sein.
JE
20
Unser Angebot für Starter
Robert Fey und Torben Schenkemeyer
Speziallisten für Selbstständigkeit
www.jobcenter-hildesheim.de
Herr Fey, Kunde im Jobcenter sein und eine Selbständigkeit planen, wie passt das?
Viele unserer Kunden treten mit der Idee einer Existenzgründung an uns heran. Es handelt sich um eine sehr interessante
Zielgruppe. Diesen Weg sehen wir als Chance und bieten
eine ausführliche Beratung und Begleitung auf dem Weg in
die Selbständigkeit an. Im Jobcenter stehen mit meinem Kollegen Herrn Torben Schenkemeyer und mir zwei speziell für
Bereich Neugründung und Bestandsselbständige geschulte
Mitarbeiter zur Verfügung.
Welches sind die ersten Schritten bei einer Planung?
Wie bei allen anderen Gründungen auch muss die
Selbständigkeit sorgfältig geplant und überlegt werden. Vorund Nachteile sowie künftige Herausforderungen in Zusammenhang mit der Existenzgründung sind dabei realistisch
einzuschätzen. Bei guter Planung und mit der richtigen Unterstützung kann der Aufbau einer eigenen Existenz durchaus
eine gute Chance für den weiteren beruflichen Werdegang
sein. Wir begleiten durch kostenlose Beratungen und Seminare. Ebenso vermitteln wir kompetente Ansprechpartner aus
unserem Netzwerk u.a die Wirtschaftsförderungsgesellschaft
HI-REG.
Können Sie die Herausforderungen an einem einfachen
Praxisbeispiel deutlich machen?
Ein wichtiger Faktor ist für viele Kunden nicht die praktische
Tätigkeit, sondern vielmehr der administrative Bereich. Angebote erstellen, Rechnungen schreiben sowie die steuerliche
Komponente sind für viele Existenzgründer absolutes Neuland. Ebenso muss die Gründungsidee eigenständig zu Papier gebracht und ein aussagekräftiger Businessplan erstellt
werden. An dieser Stelle setzen wir mit unseren Beratungen
an und bieten ein Einstiegsseminar an. Die Termine werden
regelmäßig auf unserer Homepage (www.jobcenterhildesheim.de) bekannt gegeben.
Gibt es daneben auch noch finanzielle Unterstützung?
Durchaus. Wir können die Kunden durch die Gewährung eines sogenannten Einstiegsgelds unterstützen. Ebenso besteht die Möglichkeit zur Gewährung eines Darlehens oder
Zuschusses für die Beschaffung von Sachgütern.
Grundsätzlich empfiehlt sich bei Interesse an einer
selbständigen Tätigkeit eine Einstiegsberatung, so dass das
weitere Vorgehen abgesprochen werden kann. Für die Vereinbarung eines Termins stehe ich gerne unter der Telefonnummer 05121/969-734 zur Verfügung.
Die Nutztierarche in Capellenhagen
Heike Haubrok züchtet Borstentiere
„ Alte Nutztierrassen “
www.nutztierarche-capellenhagen.com
Den Traum einer Pferdezucht musste Heike Haubrok nach
ein paar Jahren aufgeben, doch ein neues, innovatives Konzept ging der Jägerin nicht aus dem Kopf: „Schweinezucht“
Aber nicht die herkömmliche Schweinehaltung sollte es sein,
nein, Heike Haubruk hat sich auf robuste Sattelschweine und
Husumer Protestschweine spezialisiert. Von diesen Arten gibt
es nur noch wenige Hundert. Viele alte Nutztierrassen drohen
auszusterben und da kommen die Nutztierarchen ins Spiel.
Sie züchten diese gefährdeten Arten, halten sie artgerecht
und vermarkten anschließend das Fleisch.
Auch Heike Haubruk will diese alten Rassen erhalten, die
sehr gutmütig, robust, unwirtschaftlich und unmodern sind,
weil sie einen viel höheren Fettgehalt haben und viel zu langsam wachsen. 15-16 Monate dauert es, bis sie Schlachtreife
haben. Nicht alle Schweine werden geschlachtet, es geht ja
auch um die Zucht und einige Schweine sind der Züchterin ja
schließlich auch ans Herz gewachsen. Hermine z.B. wurde in
der Wohnung großgezogen, sie hört aufs Wort. „Ich habe
schon so viele schöne Erlebnisse mit den Schweinen gehabt,
das glaubt man nicht, manchmal sind sie wie Menschen, z. B.
gibt es unter den Sauen auch Zickenkrieg, denn jede Sau die
gerade Ferkel hat, denkt sie hat das Sagen“ so Heike
Haubruk. Ihr Mann, Hermann Thielke, ist Schlachter, dass
passt ins Konzept. Sonntags wird ganz in Nähe privat geschlachtet, ohne Stress. Das Fleisch wird verarbeitet und
dann mit dem Verkaufswagen auf Märkten angeboten.
Auch auf dem Hof steht der Wagen, das ist dann der
Hofladen. Die Ware ist teurer als das herkömmliche Angebot,
aber immer mehr Menschen zahlen mehr Geld für Fleisch von
Tieren, denen es vor dem Schlachten gut ging und die nicht
mit Medikamenten vollgepumpt wurden.
Sie finden die
Nutztierarche von
Heike Haubrok und
Hermann Thielke in
Capellenhagen zwischen
dem Duinger Wald & dem
Ith. Besucher sind gern
gesehen auf dem alten
Gehöft von 1806. 70
Schweine und 35 Ferkel
kann man im Moment
bestaunen.
RT
21
Rubrik: Kommunikation in der Praxis -
Scheitern ist schrecklich, oder?
„Scheitern ist schrecklich“, bemerkt eine meiner Klientinnen im Coaching. „Warum muss sich das einfach so
verstörend anfühlen? Nach einer gewissen Zeit, kann
ich dem Scheitern ja auch etwas Gutes abgewinnen,
aber wenn es ganz frisch ist, möchte ich mich am
liebsten unsichtbar machen, so peinlich ist es mir“,
höre ich des Öfteren.
Klient/innen sehen sich als gescheitert an, beschreiben Scham, fühlen sich nicht selten schuldig und zweifeln an sich.
Wir stellen Gleichungen auf, nach dem Motto: Fehlschläge sind negativ; Fehlschläge sind peinlich; ein
Fehlschlag, ich bin ja selbst schuld. Selbstverständlich
können wir nicht leichtfertig über den Fehlschlag hinwegsehen oder doch? Nein, die Peinlichkeit, Schuld
und unsere Scham verbieten geradezu eine leichtfüßige Auseinandersetzung mit der Thematik. Wie auf
Knopfdruck haben wir die negativen Gefühle parat.
Die können wir auch immer wieder schnell aktivieren,
indem wir an die Situation denken und an unsere Rolle
in diesem Spiel.
Kann es sein, das wir lernen können mit Fehlschlägen
konstruktiv umzugehen? Und wenn das so wäre, was
benötigen wir dafür?
Sabine Kaufmann
Kompetenzen. Dies ist der Zustand, in dem wir uns nicht selten
„dumm“ fühlen.
Der kognitive Theoretiker Aron T.
Beck beschreibt diesen Zustand in
drei Phasen: Ich personalisiere: Ich
habe es vermasselt; ich generalisieren: Alle werden
davon erfahren und schließlich katastrophisiere ich:
Meine Zukunft ist ruiniert. Und so inszenieren wir aus
unserem Scheitern ein Weltuntergangsszenario, bei
dem wir nicht nur unsere berufliche Zukunft sondern
vielleicht auch unsere privaten Beziehungen in Frage
stellen. Das Fatale ist, es fühlt sich manchmal genauso an. Und wie schaffe ich es nun aus diesem Gedankenkarussell auszusteigen?
Es gibt vielfältige Methoden aus dem Überlebensmodus in den Kompetenzmodus zu gelangen. Vermeiden
können wir den Überlebensmodus nicht, er ist ein Urimpuls. Wir können den Wechsel in den Kompetenzmodus nur schneller vollziehen, in dem wir wirkungsstarke Techniken lernen und nutzen.
Als zertifizierte Trainerin unterstütze ich Sie gern betriebsintern und diskret.
Ihre Kommunikationstrainerin
Sabine Kaufmann
Survival-Experte Rüdiger Nehberg äußert: Man „muss
immer mit einem Flop rechnen!“ Ich unterstelle nun
einmal einige mögliche Glaubenssätze: Fehlschlag,
das kommt vor; ein Fehlschlag ist normal; ein Fehlschlag, das kann passieren; ein Fehlschlag, ist durchaus üblich; Fehlschlag, mal sehen was als nächstes
kommt und was ich davon habe?
Das Gefühl, welches sich nach einer solchen Interpretation einstellen würde, so ich daran glaube, ist ein
anderes. Und nun folgt das Schwierigste überhaupt:
Wie schaffe ich es, mir diese neue Interpretation zu
glauben?
Sie kennen ihre Skepsis, Ihren Unglauben oder Trotz:
Wie kann ich denn von einem Fehlschlag etwas haben? Nein völliger Unsinn, ich fühle mich doch nur
grässlich. Theorie und Praxis, selbstverständlich kann
ich das vielleicht nach einer gewissen Zeit denken.
Aber doch nicht im Moment, da möchte ich mich viel
lieber verkriechen oder meinem Gegenüber … .
Kennen Sie das? Ein solcher Zustand ist ein sicherer
Hinweis darauf, dass Sie sich im Überlebensmodus
befinden. Ihre Wahrnehmung ist eingeengt. Sie fokussieren auf die stressauslösenden Faktoren, sie sehen
nicht mehr wie wundervoll die Blumen rechts und links
am Wegesrand blühen oder wie interessant sich die
Wolkenformation am Himmel zeigen, nein Sie sehen
rot. Sie können nicht ablassen von Ihrem persönlichen
Fiasko. Sie haben momentan keinen Zugriff auf Ihre
22
Training und Beratung
Kommunikation*Systeme*Kontext
www.kommunikation-systeme.de
Ursula Oelbe
Versicherungs & Finanzmaklerin
Heute möchte ich Sie auf ein
Buch
aufmerksam
machen,
dass meine Arbeitskreiskollegin Helma Sick
mit Renate Schmidt geschrieben hat. In meinem Beratungsalltag begegnet mir immer wieder, was in diesem
Buch auf sehr anschauliche Weise beschrieben ist!
Ich empfehle es allen Frauen, die einem bösen Erwachen
vorbeugen wollen.
————————————————————————————- Noch immer gibt es Frauen, die
nach einem erfolgreichen Berufsstart aus der Kinderpause nur
teilweise oder gar nicht in den
Beruf zurückkehren. Die Gründe
dafür sind vielschichtig, aber das
Resultat ist fast immer das Gleiche: Diese Frauen haben kein
oder nur wenig eigenes Geld und
sind finanziell von ihrem Partner
abhängig. Solange die Partnerschaft funktioniert, mag das gut
gehen, aber die Enttäuschung und
der Schock sind oft groß, wenn es
zur Trennung kommt. Viele Frauen realisieren nämlich erst dann,
wie es um ihre finanzielle Versorgung wirklich bestellt ist, und merken, dass sie keine nennenswerte eigene Altersversorgung haben.
Dieses Buch ist ein Weckruf an Frauen, sich der Notwendigkeit
ihrer finanziellen Unabhängigkeit bewusst zu werden, ihre Situation
realistisch einzuschätzen und ihre Finanzen selbst in die Hand zu
nehmen. Es geht um nichts weniger als um die finanzielle Emanzipation. Weil es anders werden muss, wenn es besser werden soll.
Kösel Verlag ISBN 978-3-466-34594-6, 224 Seiten, 16,99 €,
auch als E-Book
Autorinnen:
Helma Sick ist Inhaberin eines Unternehmens für
unabhängige Finanzberatung von Frauen, Autorin
mehrerer Finanzratgeber und Kolumnistin für Brigitte und Brigitte Woman.
Renate Schmidt war Mitglied des
Deutschen Bundestages, Vorsitzende der SPD-Landesfraktion im Bayerischen Landtag, Vizepräsidentin des Deutschen
Bundestages und Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Der Rechtstipp §§§
von Rechtsanwältin Katja Laufenburg
Arbeitszeugnis
Häufig ist das großartig klingende Arbeitszeugnis bei
genauem Lesen ein ganz schlechtes. Der erste Anschein trügt hier oft den Arbeitnehmer. Wem der Arbeitgeber bei
der Bewertung der Leistung ins Zeugnis schreibt: „zu unserer
Zufriedenheit zu erledigen versucht“, dem wird eine unzureichende Leistung bescheinigt.
Zunächst grundsätzliches zum Zeugnis: Es besteht ein Anspruch auf Erstellung eines Arbeitszeugnisses. Dies sollte man
auch notfalls einfordern bzw. einklagen. Es gibt das einfache
und das qualifizierte Zeugnis. Das einfache Zeugnis enthält nur
Angaben zu Art und Dauer der Beschäftigung und benennt
Beruf und Person des Arbeitnehmers.
Das qualifizierte Zeugnis enthält zusätzlich eine Gesamtbewertung der Leistung und des Verhaltens des Arbeitnehmers im
Rahmen seines Arbeitsverhältnisses. Beim qualifizierten Zeugnis ist auf die Gewichtung der einzelnen Punkte zu achten.
Etwas Entscheidendes darf nicht weggelassen werden.
Dies hängt auch von der Art der Tätigkeit ab. Wird bei einer
Kassiererin nichts zur Ehrlichkeit gesagt, vermutet der mögliche zukünftige Arbeitgeber, dass es daran fehlt. Ein qualifiziertes Zeugnis sollte eingefordert werden. Es ist in der Regel wie
folgt aufgebaut: Das Zeugnis ist als solches in der Überschrift
als Arbeitszeugnis, Zwischenzeugnis usw. zu bezeichnen.
Zunächst enthält es in der Einleitung sowohl die persönlichen
Daten des Arbeitnehmers, die Beschreibung des Betriebes,
Tätigkeitsbezeichnung sowie die Beschäftigungszeit. Danach
sollte die Tätigkeit und Aufgabe beschrieben sein. Eine Leistungsbewertung schließt sich daran an. Wichtig ist danach
auch die Bewertung des Sozialverhaltens. Positiv ist, wenn das
Zeugnis nicht nur etwas zur Beendigung, sondern eine
Schlussformulierung enthält, mit der dem Arbeitnehmer gedankt wird, das Weggehen bedauert wird und gute Zukunftswünsche ausgesprochen werden. Das Zeugnis endet mit Ort,
Datum und Unterschrift. Dem Arbeitgeber steht ein Beurteilungsspielraum zu. Das Zeugnis muss schlüssig sein, es darf
keine Widersprüche enthalten. In der Praxis hat sich eine
Zeugnissprache entwickelt. Das Zeugnis enthält Formulierungen, die für den Laien gut klingen, aber teilweise das Gegenteil
bedeuten. So gibt es Skalen sowohl bei der Beurteilung der
Leistung, wie auch des Verhaltens. So ist z.B. die Bewertung
des Verhaltens „gab zu keiner Klage Anlass“ eine Bewertung
mit mangelhaft. Falls der Anspruch auf Zeugniserteilung nicht
oder nicht ordnungsgemäß erfüllt wird, kann vor dem Arbeitsgericht auf Ausstellung oder Berichtung des Zeugnisses geklagt werden.
Da die berufliche Zukunft von dem Zeugnis abhängt, sollte
man sich insbesondere bei einem unrichtigen Zeugnis
anwaltlich beraten lassen.
23
Harrys Sicherheitstipp
Zeuge sein ---- wie geht das?
von Erhard Paasch, Kriminaloberrat a.D. und
Moderator der Arbeitsgruppe „55 plus Sicherheit“ im Präventionsrat Hildesheim
Sie sollten genau hinschauen, genau zu hören und sich möglichst viel Einzelheiten einprägen. Ihre detaillierten Angaben
zum Geschehen und zum Täter unterstützen wesentlich die
Tataufklärung und helfen u.U. dem Opfer. Zudem leisten Sie
einen präventiven Beitrag zur Verhinderung weiterer Straftaten, die auch Sie treffen könnten. Von daher gilt:
Schauen Sie hin ! --das Opfer und die Polizei brauchen Zeugen
Viele Taten werden nicht aufgeklärt und Täter kommen ohne
Strafen davon, auch weil sich Zeugen nicht bei der Polizei
melden. Ein Personalbeweis ist vor Gericht genauso gewichtig
wie ein Sachbeweis. Fehlt beides, ist ohne Geständnis des
Täters ein Freispruch die Folge, was diese ermuntert, ihre
Taten fortzusetzen.
24
Stellen Sie sich mit Ihrer Aussage der Polizei zur Verfügung. Zeigen Sie Zivilcourage.
Um Ihre Merkleistung zu strukturieren, nachfolgend
Zehn Punkte, die sich jeder Zeuge merken sollte:

Datum/Uhrzeit/Ereignisort

Geschätztes Alter und Größe
Bei aller Nachvollziehbarkeit der Gründe für ein „Wegducken
im Einzelfall“ ist es jedoch eine gesellschaftlich gefährliche
Entwicklung, wenn die Zivilcourage zurück geht. Die generelle
Problemstellung ist im Falle des sich „Einmischens“ aus meiner Sicht nicht das „Ob“ sondern das „Wie“. Ich muss schon
einschätzen können, „Wie“ und „Wann“ ich Hilfe leiste. Von
daher sollte ich mich auch im Vorfeld mit einem solchen Thema auseinandersetzen. In dieser Zeitschrift habe ich dazu in
der Vergangenheit schon einiges ausgeführt.

Körperform (z.B. schlank/dick/kräftig)

Haare/Frisur (z.B. Glatze/lockig/lang/kurz)

Haarfarbe ( z.B. schwarz/blond/rot/grau)

Brille/Bart

Sprache (z.B. hochdeutsch/Dialekt)
Für uns alle realistisch wird das Thema, wenn man im Alltag
einer Situation gegenüber steht, der man nicht allein gewachsen ist. Gut ist es dann, nicht allein oder verlassen zu sein.
Ein Helfen, das eigentlich jeder leisten könnte, ist auch schon,
mit „offenen Augen und Ohren“ durch das Leben zu gehen.
Auch wenn man nicht selbst in der Lage ist, in einer gefährlichen Situation helfend einzugreifen, so kann man trotzdem für
andere Menschen da sein durch zum Beispiel :

Bekleidung (z.B. Jacke/Hose/Mütze/Schuhe)

Kleidung (z.B. Farbe/Abzeichen/Aufdruck)

Besonderheiten (z.B. Piercing/Tattoo etc.)

Hilfe holen, über die Notfallrufnummer, wie die 110

Anzeige erstatten

Beweise sichern

sich als Zeugin oder Zeuge bereithalten.
Bei Fragen zur Zeugentätigkeit wenden Sie sich an die
örtliche Polizei, gehen Sie zu einer Rechts- bzw. Opferschutzberatung oder kommen Sie in die Beratungsrunden des
ehrenamtlich arbeitenden
Kommunalen Präventionsrates Hildesheim ins Rathaus.
Wir sind jeden ersten Mittwoch im Monat zwischen 10.00 –
12.00 Uhr in der 2. Etage zu erreichen
Wir informieren Sie kostenlos zu diesem und weiteren
Themen der Kriminalprävention und auch zu den zweimal im
Jahr von uns mit aktiven Polizeitrainern organisierten
Sicherheitstrainingskursen zur Stärkung der
Selbstbehauptung und des subjektiven Sicherheitsgefühls.
Martina Wolter, Claudia Reul und Angelika Diekert waren
eigentlich schon immer innerhalb Deutschlands in Sachen
Tierschutz aktiv. Sie sind in verschiedenen Organisationen
und sprechen hier für viele weitere Tierschützer.
Die drei Frauen haben sich
über Facebook zusammengefunden, als ein Tierschützer aus Rumänien im Oktober 2013 darauf aufmerksam
machte, dass durch das
Inkrafttreten des unten erwähnten Gesetzes mehrere
tausend Hunde eingefangen
und getötet werden sollten.
Im Nu schlossen sich viele
Privatpersonen - auch aus anderen EU-Ländern zusammen,
sammelten mit Hochdruck Sach- und Geldspenden und suchten Futterpaten, um den Hunden zu helfen. In dem größten
Tierheim der Welt - der SMEURA- waren zum Teil bis zu
10.000 Hunde untergebracht ( zur Zeit sind es ca. 5000 Hunde). Schnell machte die Runde, dass das berüchtigte WoodShelter (weit ab von Bukarest mitten im Wald) im Winter geschlossen wird, und die Hunde sich selbst überlassen werden
- ohne Futter- Wasser. Im November 2013 konnten einige
Shelter komplett geräumt und die Tiere auf private Tierheim
verteilt werden. Über Spenden wurden die Tiere mit Futter und
Medizin versorgt. Dann wurden private Pflegestellen in
Deutschland, Holland, England usw. gesucht und viele Hunde
konnten gerettet werden. Zuvor mussten die Tiere natürlich
kastriert, geimpft werden, jeder Hund benötigte einen Pass
zum Zwecke der Ausreise; die Transporte wurden selbst organisiert. Seit Beginn des Jahres 2014 sind die Ausreisevorschriften sehr verschärft worden.
Es gilt das Prinzip:
Für jeden Hund, der adoptiert wird, kann ein nächster aus der
Tötungsstation gerettet werden. Die Ausreise eines Hundes
kostet ca. 250 Euro. Oft kommen die Hunde auf sogenannte
Pflegestellen, dort bleiben sie, bis ein endgültiges Zuhause
gefunden wird. Es gibt Mitstreiter/Innen, die dauerhaft mehrere Pflegeplätze anbieten. Auch deutsche Tierheime bieten
diese Möglichkeit.
Diese ganzen Aktionen wurden via Facebook geregelt und
kommuniziert. Viele Tierschützer fliegen/fahren regelmäßig in
die verschiedenen Regionen Rumäniens, denn Präsenz und
Transparenz ist wichtig. Die Menschen müssen ja erfahren, ob
die Spenden auch dort ankommen, wo sie benötigt werden.
Es gibt auch Aktionen außerhalb der Yes we Care Veranstaltungen. Es werden Kontakte
zu den einzelnen Bürgermeistern in Rumänien geknüpft
und "Konditionen" für die Hunde verhandelt. Es gibt zahlreiche Petitionen -gerichtet an
die EU. Zu einer aufgerufenen
Demonstration in Brüssel wurden Busse in verschiedenen
Städten gechartert, damit
möglichst viele Menschen
teilnehmen konnten. Jedoch verweist die EU nach wie vor
darauf, dass Tierschutz Ländersache sei, keine EUAngelegenheit.
Zur aktuellen Lage: Vor drei Wochen wurden in Breasta 200
Hunde mit dem Gift T61 getötet, dieses Mittel darf eigentlich
nur mit vorheriger Betäubung verabreicht werden. Tierschützer sind darauf aufmerksam geworden, weil das "Public Shelter Breasta" seinen Bestand an T61 unverhältnismäßig hoch
aufgestockt hatte. Solche Informationen sickern bis "zu uns
durch".
Es gibt eine Seite auf Facebook "Mape of hope"....auf dieser
werden alle Meldungen, Aktionen bestätigt, so können wir
sicher sein, dass es keine Fake-Meldungen sind.
Es wurde wieder eine große Rettungsaktion angelegt. Eine
Gruppe konnte ca. 50 Hunde retten, eine andere Gruppe ca.
200 Hunde. Aber für die anderen 200 Tiere kam unsere Hilfe
zu spät. Aber es gibt auch Anlass zu hoffen. Einen Schritt
weiter ist man im Rumänischen Parlament betreffend der Entscheidung für eine humane Lösung der Straßenhunde. Wir
geben die Hoffnung nicht auf....
AD
Die Fakten
Viele Länder Südosteuropas haben Probleme mit den Straßentieren
Rumänien hat im September 2013 einen nicht bewiesenen Beißvorfall
zum Anlaß genommen, um ein allen Tierrechtskonventionen und Tierschutzgesetzen Europas widersprechendes Gesetz in Kraft zu setzen,
welches selbst in Rumänien umstritten ist dies erlaubt das brutale
Einfangen der Tiere mittels Fangschlingen und ein "Euthanasieren" der
Hunde, sofern diese nicht innerhalb 14 Tage adoptiert werden.
Euthanasie
bedeutet in Rumänien u.a. verhungern lassen, lebendig zu
verbrennen oder eine Injektion mit Frostschutzmitteln oder Eiswasser
ins Herz.
die Hunde sind zum Teil bereits kastriert und an Menschen gewöhnt, in
vielen Fällen haben sie auch Eigentümer. Der Fänger erhält ca. 50
Euro pro Hund und das sog. Tierheim bis zu 200 Euro.
Eine wirksame Kontrolle über die Art des Einfangens und die Unterbringung der Tiere erfolgt nicht.
Unsere Forderungen:
-sofortiger Stopp aller Tötungsaktionen in Rumänien
-Einhaltung bestehender EU-Verträge zum Schutz der Straßenhunde
-Abschaffung der Fangprämie
-Sanktionen der Gesetzesverstöße (Eigentumsverletzungen, Korruptionsverstöße usw.) durch die EU
-Aufbau von Kastrationsprojekten, um das unkontrollierte Vermehren
der Hunde zu beenden
-Etablierung einheitlicher europäischer Gesetze im Umgang mit Straßentieren
-Kontrolle der Einhaltung durch unabhängige Institutionen
Jeder Einzelne kann helfen:
Adoption, Futterpatenschaften, Futter- oder Sachspenden.
25
Werbung in den 50er Jahren
Die
Fernsehwerbung der Wirtschaftswunderjahre funktionier-
te noch ziemlich einfach, denn die Macher hatten ihre Zielgruppe klar vor Augen: Die hausbackene Mutti am heimischen
Herd. Mamas ganze Leidenschaft
sollte nur folgendes im Herzen
tragen: Die nach Frühling duftenden Wäsche und der leckere
Sonntagsbraten in der Backröhre.
Schürze und Kochlöffel - das waren die Wahrzeichen ihrer kleinen
Welt. Morgens schmierte sie Stullen, mittags kochte sie für die
Kinder und Samstagabends servierte sie werten Gästen Toast
Hawaii und Kullerpfirsich.
Der
Mann ging arbeiten und hatte zu Hause die Hosen an.
Wenn Mutti Glück hatte, bekam sie etwas Taschengeld vom
Gatten gönnerhaft zugeteilt. Und wenn nicht, sammelte sie
fleißig die Rabattmarkenbüchlein jener Zeit. (Heute bekommen wir inzwischen auch wieder Treuepunkte und einen kleinen Stempel beim Bäcker.) Vollwertige Mitglieder der Gesellschaft waren Frauen nur in ihrer Rolle als brave Gattin und
treusorgende Mutter. Erst seit dem 1. Juli 1958 ist die Frau
dem Manne nach dem BGB in Vertragsangelegenheiten
gleichgestellt. Willy Brandt sagte später rückblickend: "Die
Emanzipation kam voran wie eine Schnecke auf Glatteis."
Persil
Die weiße Dame mit dem Florentiner-
Hut war damals sozusagen der Inbegriff des Zeitgeistes, denn perfektes
Weiß galt unumstritten als Erkennungszeichen der artigen Hausfrau.
Und mit Persil 59, so jedenfalls behauptete es die Werbung,
war die Wäsche keine lästige Plage mehr, sondern wunderbar
einfach, ja, fast schon eine Sinnesfreude! Und ohne Herrn Dr.
Oetker klappte in der Küche auch gar nichts. Die Dr. OetkerWerbung 1957 versprach:
Da weiß man
was man hat
'Zufriedene Mienen danken es Ihnen!'
Blond, blauäugig, beliebter als Rudi Carrell: Das war Frau
Antje. 1961 trat sie erstmals im deutschen TV auf mit dem
blütenweißen Flügelhäubchen und porentief reiner Schürze, gewaschen vermutlich
mit Ariel im Hauptwaschgang. Die erste
holländische Käse-Botschafterin amtierte
20 Jahre lang beinahe konkurrenzlos und
nur eine Kultfigur machte ihr den Rang
unter den Werbe-Ikonen streitig: Klementine, der leuchtende Stern am Himmel der Waschmittel-
26
Reklame - mit Latzhose, weiß-rot-kariertem Hemd und Käppi.
Als sie 1983 in Pension geschickt wurde, hagelte es Körbeweise Zuschauer-Proteste. Sie war ein nicht wegzudenkender
Bestandteil der Familie geworden.
Wollte
man den Werbeslogans der dann folgenden Jahre
Glauben schenken, gab es bald keine
groben Hausarbeiten mehr, da alles
von vollkommen mühelos funktionierenden Maschinen erledigt wurde: Mit
Staubsauger, Wasch- und Bügelmaschine, Schleuder und Mixer machte
sich das bisschen Haushalt praktisch
von allein. Frau
konnte sich also nun mit frohem Gemüt
und gepflegtem Äußeren ganz den wachsenden Bedürfnissen ihrer Familie widmen
und ganz nebenbei schnell das Nierentischchen mit dem netten „Bin-schon-daPOLIBOY“ polieren.
Palmolive-Tilly: Sie baden gerade Ihre Hände darin!
Wie war das
alles nur zu ertragen? Vermutlich nur mit einer
HB-Zigarette oder dem angenehmen Wohlbehagen, das sich beim Konsum des Allheilmittels Frauengold einstellte. Das allerdings
beruhte vor allem auf einer hochwirksamen
Zutat, nämlich einem Alkoholgehalt von
16,5%. Auch das Geheimnis von Klosterfrau
Melissengeist – 'Die Natur - Arznei für Kopf,
Herz, Magen und Nerven' ist schnell gelüftet:
79 % Alkohol machten die drei Nonnen zu
einem Lebenselixier mit durchschlagendem Erfolg. Daneben
nahm sich der nicht nur bei älteren Damen so beliebte Verpoorten Eierlikör geradezu wie Limonade aus…
Na dann Prost meine Damen!
Eine Geschichte aus der Schreibwerkstatt `Punktweise´
Punkt für Punkt zum eigenen Text: ...
Heute: von W. Schröder-Müller
Begegnung mit Lady in Pink
„Ach ist die niedlich. Ist
das ihre Kleine? Ach, ist
die goldig.“ Susi dreht
ihren Kopf zur Seite und
schaut in das lächelnde
Gesicht einer älteren Frau,
deren Blick sich jetzt auf
ihre Tochter richtet. Die
sitzt zufrieden auf einer
Decke und sortiert kleine
Steine. Susi hat gar nicht
gemerkt, dass sich jemand zu ihr auf die Bank gesetzt hat.
„Ja, das ist meine“, antwortet sie. Eigentlich wollte sie die
Ruhe im Park genießen. Doch die Dame plaudert munter
weiter: „Das ist aber ein süßes Mädchen. Da haben sie sicher
viel Freude dran.“ „Das habe ich wirklich, ja, aber manchmal
ist es auch sehr schwierig“, Susi hat nicht vor, dieser Frau
ihre Sorgen zu erzählen, aber irgendwie rutscht ihr der Satz
heraus. Die Probleme sind im Moment wirklich erdrückend.
Diese Frau scheint zu meinen was sie sagt. Sie hat ein
freundliches rundliches Gesicht, dauergewelltes weißes Haar,
aber nicht zu kraus. Es steht ihr. Überhaupt ist sie sehr gepflegt. Sie trägt ein kariertes Kostüm in rosa und violetten
Tönen, dazu passend Bluse, Schuhe und Handtasche. Ihre
Nägel sind lackiert, ihre Lippen geschminkt, dezent, aber
sichtbar. Sie trägt schweren Schmuck. Etwas zu üppig Lady
in Pink, findet Susi.
„Ach, freuen sie sich, dass sie so eine hübsche Tochter haben. Das macht ihnen doch bestimmt Spaß?“ Susi kraust ihre
Stirn: “Naja, wenn ich nicht noch nebenbei arbeiten müsste,
wäre das vielleicht einfacher.“
„Ach Gott!“, entfährt es Lady in Pink, „ach, sie arbeiten, das
tut mir aber leid. Und ihr Mann?“ „Ich habe keinen“, antwortet
Susi. Beileidsbekundungen bitte nur schriftlich, denkt sie.
„Und der Vater kümmert sich gar nicht?“ die Neugierde ist
Lady in Pink an zu merken. „Nein, der kümmert sich nicht“,
doch dann korrigiert Susi, „ der wohnt auch gar nicht hier.“
Lady in Pink ist entsetzt und schwärmt von der alten Rollenaufteilung: „Das war früher doch ein ganz wunderbares
Lebensmodell. Der Mann arbeitete und brachte das Geld
nach Hause und die Frau hatte wirklich Zeit für die Kinder.
So habe ich das mit meinen Jungs auch gemacht. Und die
haben alle studiert …“
leibliche Mutter!“ Da muss Susi nun doch einiges richtig stellen über die Betreuungseinrichtungen.
Lady in Pink sieht das nicht so: „Ich weiß was zur Zeit los ist,
aber manches finde ich nicht gut in der Entwicklung. Sollten
Familien nicht so sein, dass ein Kind weiß in welches Netzwerk es gehört und wo es zu Hause ist? Sie sind die einzige
Bezugsperson.“
„Das stimmt nicht ganz,“ erwidert Susi, „ meine Tochter hat
eine sehr gute Beziehung zu den beiden Erzieherinnen in der
Krippe. Die beiden Frauen kümmern sich exzellent um die
Kinder und gehen sehr liebevoll mit ihnen um. Mareike freut
sich, wenn sie sie sieht. Sicher ist das nicht bei allen so.
Wenn eine bestimmte Vertretungskraft in der Gruppe ist, will
Mareike nicht so gerne in die Krippe und weint manchmal
auch.“
„Sehn Sie!“, Lady in Pink nickt triumphierend mit dem Kopf, „
Sag ich doch! Sie wissen doch gar nicht was tagsüber passiert.“ Doch Susi widerspricht: „Das merkt man dem Kind
schon an, außerdem ist sie ja nicht den ganzen Tag in der
Krippe.“ Warum sagt sie das jetzt? Will sie sich entschuldigen, weil sie arbeitet? Mareike fühlt sich in der Krippe wohl
und sie selbst liebt ihre Arbeit. Was sie braucht wäre mehr
Flexibilität auf der Arbeitsstelle.
„Ist sie nicht furchtbar erschöpft und müde, wenn sie nach
Hause kommt oder wie sieht das aus?“, fragt Lady in Pink
einfühlsam. „Sie schläft in der Krippe, aber wir beide genießen anschließend die Ruhe. Sie sehen ja wie zufrieden sie
spielt.“
„Nimmt der Chef denn Rücksicht auf ihre Mutterschaft?“ „Das
ist oft schwierig. Es ist ein kleines Unternehmen und da gibt
es manchmal schon Probleme, obwohl er sich bemüht…“
Für Lady in Pink ist diese Antwort ausreichend: „Männer! Da
kann ich nur sagen Männer - können doch gar kein Verständnis haben für solche Situationen.“
Susi lacht und fragt sich in welcher Welt Lady in Pink lebt.
Sie fragt nach ihrem Alter. Sie ist 73, also etwas älter als
Susis Mutter, aber eine Frau, die anscheinend nie hart
arbeiten musste, keine Geldsorgen kennt und wahrscheinlich auch selbst eine gute Ausbildung hatte. Susi kommt
aus einer anderen Welt und lebt in einer anderen.
Als sie dann noch berichtet, dass ihre Tochter tagsüber in
die Krippe geht, hört man das Bedauern von Lady in Pink
für die kleine Mareike deutlich: „Keiner ersetzt doch die
27
Antonia verlost in jeder Ausgabe eine Musik-CD
"Supermoon"
Sophie Hunger
Antonias Buchtipp
Von Monika Hermeling
Eva Menasse
Quasikristalle
Es gibt nicht nur Kristalle in klarer,
symmetrischer Struktur, sondern
auch solche in ungeordneter, gebrochener Form. Diese sogenannten
Quasikristalle wurden erst 1982 von
dem israelischen Physiker Daniel
Shechtman entdeckt. 2011 erhielt er
dafür den Chemie-Nobelpreis.
"Quasikristalle" hat Eva Menasse ihr 2013 erschienenes Buch genannt. Sie beschreibt darin in 13 Kapiteln
das Leben von Xane Molin.
Das 4. Album der Schweizerin Sophie Hunger, das seit
Mitte April 2015 auf dem Markt ist, trägt den Titel
"Supermoon".
Auf diesem Album wagt sie mehr Pop und wendet sich
eingängigeren Melodien zu. Insgesamt ein abwechslungsreiches Album - eben sehr vielseitig, diese Sophie Hunger!
Damit wird sie ihren Fan Kreis sicherlich erweitern können.
Wenn Sie diese CD gewinnen möchten,
melden Sie sich unter 05121 - 93 58 628
oder mailen Sie [email protected]
Die Raffinesse des Romans liegt in seiner Konstruktion. Die Autorin greift einzelne Lebensphasen ihrer Protagonistin vom Teenager bis zur gealterten Witwe heraus. Xane ist eine Frau mit vielen Gesichtern.
Wir sehen sie in der Pubertät, als junge Studentin, als
rebellische Boheme-Künstlerin und Party-Queen. Wir
sehen Xane, die Wien den Rücken kehrt, einen deutschen Professor heiratet und nach Berlin zieht. Hier
sehen wir ist sie in ihrer Rolle als Stiefmutter, als Patientin mit Kinderwunsch, als Chefin einer erfolgreichen
Werbefirma und treulose Ehefrau.
Jedes Kapitel wird aus der Perspektive einer anderen
Figur erzählt. Freundinnen, Bewunderer, Vermieter,
Gynäkologin, Vater, Stieftochter, Sohn, Angestellter
und einmal auch sie selbst kommen zu Wort. Die jeweiligen Augenzeugen zeigen immer nur Facetten von
Xane, nie das ganze Bild. Die verschiedenen Mosaikstücke und Puzzleteile werden so Stück für Stück zu
einem Lebensbild zusammengefügt, einem zerbrochenen Spiegel gleich, fragmentarisch, ungeordnet, ähnlich der Struktur der Quasikristalle.
Auch dieses Buch zeichnet sich durch eine hohe
sprachliche Qualität aus
Eva Menasse ist eine österreichische Journalistin und Schriftstellerin. Die Halbschwester von Robert Menasse und Tochter
von Hans Menasse ist mit Michael Kumpfmüller verheiratet.
Ihre erste Buchveröffentlichung: „Der Holocaust vor Gericht“
erschien 2000 im Siedler-Verlag. Der Band versammelt ihre
Reportagen über den im April 2000 in London abgeschlossenen Prozess um den Holocaust-Leugner David Irving.
28
FSJ in Neuseeland
Hallo liebe Antonia LeserInnen, ich
heiße Annalena Stolte und bin 17
Jahre alt.
Dieses Jahr werde ich mein Abitur absolvieren
und danach ein
freiwilliges soziales Jahr in Neuseeland machen. Die
Einsatzstelle Hohepa ist in einem kleinen
Dorf in der Nähe von Napier in Neuseeland. Hohepa unterstützt Menschen mit
Behinderungen, indem sie ihnen im Alltag und bei der Arbeit
behilflich sind.
Ich erhoffe mir von dem Jahr, dass ich Menschen helfen kann,
erlerne wie der Umgang mit Behinderten ist und dabei meine
Stärken und Schwächen erfahre. Des Weiteren wünsche ich
mir eine neue Kultur kennen zu lernen und die mir unbekannte
Mentalität zu verstehen.
Mein internationaler Freiwilligendienst wird zum Teil durch
Mittel aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
gefördert. Außerdem bringen in den meisten Fällen auch die
Einsatzstellen einen finanziellen Beitrag auf. Die restliche
Summe muss durch Drittmittel finanziert werden. Innerhalb
des Programms sind Freiwillige dazu aufgefordert, einen Förderkreis aufzubauen, um durch ihre Förderkreisbeiträge die
Durchführung des Programms zu unterstützen. Insgesamt ist
eine Förderkreissumme von 2.400 Euro notwendig. Die Beiträge fließen in einen Solidaritätsfond, der die Durchführung des
Programms ermöglicht.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr/Sie durch Förderkreisbeiträge
meinen Freiwilligendienst und den internationalen Freiwilligendienst unterstützt. Jeder kleine Beitrag kann mir helfen.
Ich informiere Euch/Sie gerne in Form von Berichten über
meinen Aufenthalt. Auf Wunsch erhalten Sie viermal im Jahr
den elektronischen Newsletter der ijgd, der über die Arbeit und
weitere Vereinsinterna informiert
Informationen zur Organisation:
Die ijgd ist eine der größten und ältesten Freiwilligendienstorganisationen und als gemeinnütziger Verein tätig. Die ijgd sind
kirchlich und parteipolitisch unabhängig und organisieren seit
über 60 Jahren Freiwilligendienste im In- und Ausland. Sie
sind Mitglied Paritätischen Wohlfahrtsverband sowie im Arbeitskreis Lernen und Helfen in Übersee. Die ijgd organisiert
die Seminare und die pädagogische Betreuung.
Homepage der Einsatzstelle: http://
www.hohepahawkesbay.com
Die Spende ist steuerlich abzugsfähig. Der Spender*innen
erhält bei Bedarf eine Spendenbescheinigung, die jeweils
im Januar/Februar des Folgejahres ausgestellt wird.
Bei Fragen: Annalena Stolte, E-mail: [email protected]
www.kinder-raising-voices.de
Ab Mai 2015 wird es Kinder Raising Voices - wie wir es vorher
kannten nicht mehr geben. Vieles verändert sich.
Uganda möchte, dass Hilfe zukünftig anders geschieht...und
wir verändern uns mit. Zum Beispiel soll Kindern immer aus
der Herkunftsfamilie geholfen werden. Wenn die Kinder keine
Eltern mehr haben, soll erst überprüft werden, ob sie bei einem anderen Familienmitglied untergebracht werden können.
Ansonsten werden Pflegefamilien gesucht.
Was das jetzt für uns heißt:
Kinder, die gerade in unserer Obhut sind, werden nach Möglichkeit zurück in die Familien gehen und von dort aus (mit Eurer
Hilfe!) unterstützt.
Was für uns dazukommt:
- monatliche Hausbesuche
- Kontakt zu den Schulen/ Lehrern - Elterngespräche
- Kontakt zu den Kindern erhalten
Die Kinder, die in unserer Nähe wohnen, werden weiterhin
nach der Schule zu uns kommen, Hausaufgaben machen,
spielen. Und dann um 18:00 Uhr in ihre Familien gehen.
Unser Haus soll zu einer Ausbildungsstätte werden.
Wir werden einen größeren Fokus auf unsere Werkstätten
legen, Neues Lernen, weitere Werkstätten schaffen und in den
Ferien werden diese Projekte für Kinder ab 12 Jahren zugänglich sein. Vor allem für Kinder und Jugendliche aus der unmittelbaren Umgebung, aber auch für die Kinder, die wir bisher
unterstützt haben.
Das Gute an der Veränderung:
- Wir erreichen mehr Kinder/Jugendliche
- weitere Jugendliche werden eine bessere Zukunft haben
- die Kinder werden nicht aus ihren Herkunftsfamilien "gerissen."
Die SchülerInnen der Abschlussklasse (7. Klasse) der Grundschule werden aufs Internat gehen, da sie ohnehin in den Ferien in der Schule sind und lernen müssen. Genauso wie die
Jugendlichen der weiterführenden Schule.
Für alle anderen Kinder wird in den Ferien (Mai 2015) eine
geeignete Schule gefunden und wir zahlen weiterhin mit Eurer
Unterstützung das Schulgeld / Kosten für das Internat.
Bei vier Kindern ist es noch unklar, ob wir ein geeignetes zu
Hause finden würden, deswegen versuchen wir für diese
Kinder eine Vormundschaft zu bekommen.
Wir bedanken uns ganz herzlich für Eure Unterstützung und
hoffen, dass Ihr uns weiterhin begleiten werdet.
Katja Rohde - Kinder Raising Voices
29
Die Tonkuhle-Frauenredaktion in Berlin
Erfahrungsbericht einer unerfahrenen
Informationsreisenden:
Brigitte Pothmer hat mich, neben 49 anderen Bürgern, nach
Berlin eingeladen. Ich habe noch niemals eine solche politische Informationsreise gemacht und bin sehr gespannt. m
Zug treffe ich meine Gruppe, die Antonia-Frauenredaktion. Ich
freue mich, 2 Tage mit den Frauen zu verbringen, besonders
weil ich noch nicht alle so gut kenne.
ten und 3. das Kanzleramt informieren. Was macht Herr Seibert am Montag, am Mittwoch und am Freitag? Wie wird die
Kanzlermappe erstellt? Die Infoflut steigt, meine Gedanken
schweifen ab. Ich bewundere Lorenz, den 10-jährigen, der so
ruhig und offenbar interessiert vor mir sitzt. Aber nach einem
kleinen Sekundenschlaf bin ich wieder fit. Und kann dem Vortrag wieder für eine Weile folgen. Ich habe Durst-Mist, die
Wasserflasche habe ich im Bus gelassen. Während ich über
das Zeitungssterben informiert werde und über die mindere
Qualität der kostenlosen online-Nachrichten nachsinne, werde
ich von der Körpersprache des Herrn Krämer in den Bann
gezogen. Fast tänzerisch bewegt er seine Hände, unterstreicht mit seinen Fingern die gesprochenen Worte.
Nochmal horche ich interessiert auf: Durch das Informationsfreiheitsgesetz gibt es ein hohes Maß an Transparenz, gleichwohl gibt es viele Beispiele in demokratisch geführten Ländern, die belegen, dass Nachrichten interessenkonform nach
Außen gehen. Aha: soll wohl heißen, wir Bürger erfahren das,
was wir erfahren sollen.
Hiermit ist der erste Programmpunkt abgearbeitet.
Puh - geschafft und doch Einiges gut behalten. Ich bin stolz
auf mich!
Die Frauenredaktion
Der 10-jährige Lorenz hat diese Reise
am grünen Info-Stand gewonnen.
Er wurde schulbefreit und hat jetzt die
Gelegenheit, Bildung mal anders zu
erleben. Tolle Sache!
Lorenz Kaufmann
Das Tagesprogramm hat es in sich.
Wir sind verpflichtet, an allen Programmpunkten teilzunehmen. Also
denn: Nachdem wir alle von unserem
Reiseführer Harald abgeholt wurden,
fährt uns Patrick, der Busfahrer, sicher zum ersten Tagesprogrammpunkt: das Informationsgespräch im
Presse- und Informationsamt der
Bundesregierung. Auf dem Weg dorthin bekommen wir einen Vorgeschmack auf die Stadtrundfahrt. Es
gibt so viele optische Eindrücke für
mich Landei: der
technisch beeindruckende Tunnel unter
der Spree, dem Tiergarten und dem Hbf.
oder das Mahnmal der Holocaustopfer.
Dazu die geschichtlichen Exkursionen von
Harald. Ich schalte ab. Ich will ja schließlich beim ersten Programmpunkt noch
aufnahmefähig sein. Dort, im Bundespresseamt, referiert Christian Krämer über die
3 Aufgaben desselben.1. Bürger informieren, 2. Fragen der Journalisten beantwor-
30
Vor dem Mittagessen besichtigen wir den Gedenk-und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen „ Euthanasie“- Morde. Die leichte Sprache,
mit der die Fotos beschriftet sind,
ermöglicht es Menschen mit eingeschränkter Sprachkenntnis,
den Informationen zu folgen. Das
ist mir neu: die leichte Sprache,
extra entwickelt, um gerade auch
geistig beeinträchtigten Menschen die Teilhabe an Dokumentationen zu erleichtern. Das ist
besonders an diesem Ort bedeutsam und es macht mich froh.
Unser Stadtführer Harald
Frau Teschke, unsere 2. Referentin, gibt uns einen Überblick über
Aufgaben und Architektur des Bundesministeriums der Justiz und für
Verbraucherschutz. Ihre Mimik und
Rhetorik ist lebendig, sie hält guten
Kontakt zu uns, dem Publikum. Ich
nehme teil an einer politischen
Bildungsreise und doch fesselt
mich die Ausdrucksform der Vortragenden fast mehr als die Informationsflut. Doch zurück zum
Inhalt: Ich erfahre, dass die Verbraucherpolitik seit 2013 stark
verbessert wurde. So kann man seitdem nicht mehr mit einem
Ja am Telefon zu Käufen verdonnert werden, die man eh nicht
wollte. Mir ist sowieso schleierhaft, wie das überhaupt jemals
möglich sein konnte. Meine arme alte Tante Edith ist durch
solche Scharlatanerie in den Besitz von diversen schlechten
Weinen gekommen. Getrunken wurden sie nie.
Achtung Bürgerinnen und Bürger!!
Es gibt was Neues, Wichtiges. Die Nummer 115 ist DER heiße Draht zur Verwaltung. Merken Sie sich diese, wenn Sie
Hilfe in Verwaltungsfragen brauchen.
Im schönsten Sonnenschein geht es nach dem
Indischen Essen zum 3.
Tagesprogrammpunkt: der
Besuch des Dokumentationszentrums Topographie
des Terrors. Entlang den
Resten der alten Berliner
Mauer wird die deutsche
Geschichte ab 1920 dargestellt. Es ist hochinteressant, obwohl schon mehrfach erfahren.
Doch eines ist mir neu:
Schulaufgaben
aus
einem Schulbuch für
Mathematik aus dem
Jahre 1940. Wenn ein
Minderwertiger
das
deutsche Reich soundso viel kostet, wie viel
kosten dann 250 Minderwertige? Trotz Sonnenschein fröstelt es mich. Werden wir jemals in den zukünftigen Schulbüchern die Aufgabe finden: 1 Flüchtling kostet den
deutschen Staat soundso viel. Was kosten 250 Flüchtlinge?
Das darf niemals wieder passieren.
Vor der Besichtigung des Plenarsaales haben wir noch Zeit für
die kleine Markthalle. Dort befinden sich die Räume des Weltkulturradios, einem lokalen Berliner Sender, was eine unserer
Redakteurinnen weiß. Eine Andere nimmt sogleich die Gelegenheit wahr: da gehen wir rein! Gesagt, getan und so findet
sich die Antonia-Frauenredaktion von Radio Tonkuhle im regen Gespräch mit einer Redakteurin des Weltkulturradios wieder. Ergebnis dieser spontanen Aktion sind ein Interview, ein
gutes Gespräch und die Idee, miteinander zu kooperieren.
Das ist tolle Teamarbeit: eine, die es weiß. Eine, die sich traut
und die anderen, die unterstützen!!!
Nachdenklich neigt sich der Tag dem Ende zu. Dank der
wunderbaren Antonia- Frauen und guten Gesprächen hebt
sich meine Stimmung wieder und der Tag endet fröhlich. Und
genauso muss es sein: Ich stelle mich der Geschichte meiner
Vorfahren und somit meiner eigenen. Gleichzeitig lebe ich
mein individuelles Leben verantwortungsbewusst und voller
Lebensfreude.
Am 2. Tag sehen wir das sowjetische Ehrenmal Treptower
Park. Michail Gorbatschow verlangte, dass für den sowjetischen Truppenabzug diese Kriegsgräberstätte bestehen bleiben müsse. Und meiner Meinung nach zu Recht. Dies ist ein
Teil unserer Vergangenheit, die heilen muss. Obendrein ist
dieses Fleckchen Erde ein wunderschöner Ort zum Spazierengehen.
Das sowjetische Ehrenmal Treptower Park
Da wir uns etwas verquatscht haben, müssen wir nun doch
zum Reichstagsgebäude eilen,
um termingerecht den Plenarsaal
zu besichtigen und anschließend
mit Frau Pothmer, unserer Gastgeberin, zu diskutieren. Auch
diese Programmpunkte sind informativ und lebendig gestaltet. Mir
hat diese Bildungsfahrt ausgesprochen gut gefallen. Ich habe
soviel gelernt, soviel Spaß gehabt, wurde köstlichst bewirtet
und habe einfach mal über den
Hildesheimer Tellerrand geschnuppert. Sie liebe Mitbürger
und Mitbürgerinnen können diese
Möglichkeit ebenfalls nutzen.
Jede Partei bietet diese politischen
Informationsreisen an.
Ich wünsche Ihnen dabei eben so viel Freude, wie ich sie erleben konnte.
Henriette Mengert
Fotos: Lorenz Kaufmann & Renate Müller
31
Das allgemeine Radio Tonkuhle - Programm unter www.tonkuhle.de, Live - Stream: www.tonkuhle.de
Das Radio Tonkuhle - Frauenprogramm
Gedichte aus der JVA- Abteilung Hildesheim
Juni 2015
02.06.15 - 10.00 Uhr Starke Frauen geben Gas, Job & Qualifizierung
06.06.15 - 14.00 Uhr Melodie & Rhythmus, aktuell & zeitlos
07.06.15 - 09.00 Uhr Die Wilde Hilde, Fraueninformationen
08.06.15 - 15.00 Uhr Kopfsalat, vom Netzwerk Haushalt
12.06.15 - 15.00 Uhr Ohrensessel, Musik von H. Albers-Frank Zappa
14.06.15 - 09.30 Uhr Frauen, die sich trauen, Susanne Steinisch
14.06.15 - 13.00 Uhr Zeitreise mit P.S.
21.06.15 - 09.30 Uhr Antonias Musikfrühstück, Maria Gardu
21.06.15 - 12.00 Uhr Antonia: Niedersachsen
28.06.15 - 09.30 Uhr Frauen, die sich trauen, Johanna von Orleans
28.06.15 - 20.00 Uhr Gitterton, die Sendung der JVA-Hildesheim
So früh allein kein Trost kein Glück
Juli 2015
Ich kann tanzen ich kann schweben
04.07.15 - 14.00 Uhr Melodie & Rhythmus, aktuell & zeitlos
05.07.15 - 09.00 Uhr Die Wilde Hilde, Fraueninformationen
07.07.15 - 10.00 Uhr Starke Frauen geben Gas, Job & Qualifizierung
10.07.15 - 15.00 Uhr Ohrensessel, Musik von H. Albers-Frank Zappa
12.07.15 - 09.30 Uhr Frauen, die sich trauen, Sylvia Erlingis
12.07.15 - 13.00 Uhr Zeitreise mit P.S.
13.07.15 - 15.00 Uhr Kopfsalat, vom Netzwerk Haushalt
19.07.15 - 09.30 Uhr Antonias Musikfrühstück, Anna Depenbusch
19.07.15 - 12.00 Uhr Antonia: Kind + Sprache
26.07.15 - 09.30 Uhr Frauen, die sich trauen, Golda Meir
26.07.15 - 20.00 Uhr Gitterton, die Sendung der JVA-Hildesheim
Kann nicht sehen nicht stehen nicht gehen
Halt mich fest
Draußen ist es kalt und viel zu hell
Alles bewegt sich viel zu schnell
Halt mich fest
An deiner Hand nun kann ich gehn
Halt mich fest
Birgit Waldhoff-Blum
Jeden 4. Sonntag um 20°° Uhr gibt es
bei Radio Tonkuhle „Neues aus dem Knast“.
In der Sendung GITTERTON
berichten inhaftierte Frauen der
JVA-Hildesheim aus ihrem Leben
und über den Knastalltag.
August 2015
01.08.15- 14.00 Uhr Melodie & Rhythmus, aktuell & zeitlos
02.08.15 - 09.00 Uhr Die Wilde Hilde, Fraueninformationen
04.08.15 - 10.00 Uhr Starke Frauen geben Gas, Job & Qualifizierung
07.08.15 - 15.00 Uhr Ohrensessel, Musik von H. Albers-Frank Zappa
09.08.15 - 09.30 Uhr Frauen, die sich trauen, B. Pothmer MdB (Wdh)
10.08.15 - 13.00 Uhr Zeitreise mit P.S.
10.08.15 - 15.00 Uhr Kopfsalat, vom Netzwerk Haushalt
16.08.15 - 09.30 Uhr Antonias Musikfrühstück, Manu Chao
16.08.15 - 12.00 Uhr Antonia: Extremsport (Wdh)
23.08.15 - 09.30 Uhr Frauen, die sich trauen, Alexandra
23.08.15 - 20.00 Uhr Gitterton, die Sendung der JVA-Hildesheim
30.08.15 - 14.00 Uhr man (n) Rita
————————————————————————
Jeden Montag nach den Weltnachrichten um 10°° Uhr
die Frauenpowerzeit bei Radio Tonkuhle
auf 105,3 Mhz oder Kabel 97,85
Live-Stream:www.tonkuhle.de
————————————————————————-
Die nächste Antonia erscheint im September 2015
Redaktionsschluss: 31. Juli 2015
Radio Tonkuhle ist ein Bürgersender.
Jeder Bürger kann hier eine Sendung machen.
Wie es geht, lernt man in speziellen Kursen.
Die Frauenredaktion ist eine offene Redaktion,
wir freuen uns über neue Mitglieder,
neue Ideen und Aktivitäten.
Melden Sie sich unter: Tel.: 05121-93 58 628
Mail: [email protected]
Freie Mitarbeit in dieser Ausgabe:
Renate Schenk, Elisabeth Schulze, Barbara
Naziri, Ingrid Warwas, Jörg Eikmann, Sabine
Kaufmann, Ursula Oelbe, Katja Laufenburg,
Erhard Paasch, Monika Hermeling,
Yeliz Karateke, Eva Nerger- Bargellini, Katja
Rohde Lule, Karin Jahns, Bärbel Behrens,
Elisabeth Schulze, Henriette Mengert, Annalena Stolte, W. Schröder-Müller, Landesfrauenrat
Niedersachsen, C. Bode
Impressum: Antonia ISSN 1869-0157
Erscheinen: Vierteljährlich, Auflage: 2000
Herausgeberin: R. Thönelt ,
Finanzamt Hildesheim: St. Nr.- 30/044/09641
Redaktionelle Beiträge: Antonia Redaktion,
Redaktionelle Verantwortung: Rita Thönelt
Druck: Quensendruck GmbH & Co.KG
Bildnachweis: Die Fotos in dieser Ausgabe lizensfrei,
bzw. Eigenproduktionen
der Redaktion,
Gerhard Granzow &
Büro Öffnungszeiten
www.ckolbe-fotos.de
Montag: 15 - 17Uhr
Kontakt: R. Thönelt,
Louise-Wippern-Ring 5,
31137 Hildesheim
Tel.: 05121-66342
E-Mail: thoeri[a]gmx.de
Anzeigen Rita Thönelt,
Sommerpause beim Verein Antonia e.V. vom 27.07.2015 - 14.08.2015
bleibt das Büro in der Andreas Passage 1 geschlossen.
32
1. & 3. Dienstag:
10 - 12 Uhr
2. & 4. Dienstag:
15 - 17 Uhr
Mittwoch:
15 - 17 Uhr
Donnerstag:
15 - 17 Uhr
auch nach
Vereinbarung