Zuliefererstudie J PROFITABILITÄTS-CHAMPIONS 2014 Zulieferer Marge 2014 Illinois Tool Works Ol/EBIT 23,2 % Ol TE Connectivity 21,1 % Ol Eaton 16,1 % Ol Hankook Tires 15,4 % Ol Pirelli 13,9 % EBIT Toyo Tire & Rubber 13,8 % Ol Bridgestone / Firestone 13,0 % Ol Schaeffler 12,1 % EBIT Wabco 11,6 % Ol Borg Warner 11,6 % Ol Neben dem neuen Champion ITW fällt auf, dass die Spitzengruppe mit Zulieferern aus verschiedenen Bereichen breiter geworden ist. QUELLE: BERYLLS STRATEGY ADVISORS TITEL EIN WEITERES SPITZENJAHR Umsatzrekorde, Innovationsstärke, Akquisitionen – die Zulieferer-Elite lässt die Muskeln spielen. Das zeigt das Top-100-Ranking der globalen Zulieferer von Berylls. Ganz vorn sind deutsche Unternehmen das Maß aller Dinge. Aber die Konkurrenz aus den USA und Asien zieht nach. – VON CHRISTIAN OTTO – FOTO: STEFAN BAUSEWEIN DEUTSCHE SETZEN SICH WEITER AB Die nähere Betrachtung der Ergebnisse zeigt: Wieder konnten die deutschen Player ihre Position unter den Top 100 der Automobilzulieferer festigen und weiter ausbauen. Konkret steigerten sie ihren Umsatz erneut auf 155 Milliarden Euro (+8,5 Prozent). Damit legten sie im sechsten Jahr in Folge stärker zu als der Durchschnitt aller Unternehmen (+6,6 Prozent). „Die deutschen Automobilzulieferer haben trotz des schwierigen europäischen Marktumfeldes weiter ihre Marktposition zum Spitzenreiter der Branche ausbauen können“, stellt Dr. Jan Dannenberg, Partner von Berylls fest. „Dass allerdings in Europa nicht alles zum Besten steht, sieht man an der Entwicklung der sonstigen europäischen Top-100-Zulieferer. Französische, britische, italienische, spani- sche oder schwedische Zulieferer konnten nur um 4,1 Prozent zulegen.“ Die 25 US-amerikanischen Unternehmen der Top 100 stoppten 2014 hingegen nach über zehn Jahren den Abwärtstrend: Mit einem Umsatz von 166 Milliarden Euro (+7,2 Prozent vor Währungskurseffekten) sind sie kräftig gewachsen. Drei Jahre zuvor stagnierten sie noch. Durch die starke Aufwertung des US Dollars (+11,7 Prozent) sind viele amerikanische Player im Ranking gestiegen. „Bei den amerikanischen Zulieferern erkennt Berylls eine Trendwende: Sie haben seit der Krise 2009 vieles getan, um wieder wettbewerbsfähig zu werden. Mit den Amerikanern ist ab sofort wieder global zu rechnen“, so Dannenberg. Auch die Japaner sind wieder erstarkt und haben mit 193 Milliarden Euro 7,2 Prozent gegenüber 2013 gewonnen (vor Währungskurseffekten). FOTO: ZF E s gibt derzeit scheinbar nur eine Richtung für die Automobilindustrie. Und die zeigt nach oben. Die gesamte Branche kann 2014 abermals als ein Spitzenjahr verbuchen. Der zahlenmäßige Beleg für die gesunde Stellung der Industrie: ein gegenüber 2013 um 11 Prozent gesteigertes Umsatzniveau von 719 Milliarden Euro, bei einer kräftigen Steigerung des operativen Ergebnisses auf 8,1 Prozent vom Umsatz (+0,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr). Welche Zulieferer es dabei in den erlauchten Kreis der führenden 100 Unternehmen geschafft haben, gibt die von der Unternehmensberatung Berylls Strategy Advisors erstellte Untersuchung „4. Global Top Automotive Suppliers 2014“ auf den Seiten 36 und 37 detailliert wieder. ZF-Chef Sommer dürfte 2015 durch die TRW-Übernahme unter den Top-3 sein. Der Beitrag ist urheberrechtlich geschützt. Bei Fragen zu Nutzungsrechten wenden Sie sich bitte an [email protected] WEITER AUF REKORDFAHRT „Selten waren die Automobilindustrie und ihre Zulieferer so gesund wie im abgelaufenen Jahr 2014“, so Tobias Keil, Berater bei Berylls Strategy Advisors und Co-Autor der Untersuchung. „Das fünfte Jahr in Folge haben die Top 100 der Automobilzulieferindustrie wieder alle Rekorde gebrochen.“ Mit einem durchschnittlichen operativen Ergebnis (EBIT oder „Operating Income“) von 8,1 Prozent vom Umsatz wurde der höchste Wert seit über zehn Jahren erreicht. 80 Prozent der Unternehmen, die ihre Ergebnisse bereits veröffentlicht haben (Stand 19.03.15), lagen oberhalb des langfristigen Mittels von 5,3 Prozent bei der Gewinnmarge. Mit Michelin und Pirelli konnten nur zwei Unternehmen ihre Gewinne nicht steigern, da sie stark von der Rohölpreisentwicklung abhängen. Insgesamt stiegen die Gewinne mit +11,2 Prozent gegenüber 2013 und somit stärker als die Umsätze. Wie auch im letzten Jahr hat keines der untersuchten Unternehmen Verluste geschrieben. Und in allen Regionen zeigt sich das gleiche Bild: Bei Umsatz und Gewinn konnten alle zulegen. Die Unterschiede bei den Gewinnmargen zwischen den „Ländergruppen“ sind gering. Deutschland liegt erstmals mit 9,0 Prozent Gewinnmarge vom Umsatz an der Spitze der profitabelsten Automobilzulieferer. Die Europäer (ohne Deutschland) erreichen 8,7 Prozent, die US-Amerikaner ebenfalls 8,7 Prozent, die Japaner liegen bei 7,2 Prozent und die weiteren Asiaten bei 8,9 Prozent. Bei der Profitabilität stellten erneut die zehn großen Reifenhersteller die erfolgreichste Gruppe; sie kamen 2014 auf ein AUTOMOBIL INDUSTRIE 4 | 2015 31 TITEL Zuliefererstudie J UMSATZWACHSTUM DER TOP-100-ZULIEFERER IM LÄNDERVERGLEICH Gesamtumsatz der Top-100-Zulieferer in Mrd. €, nur Automotive 647,4 +12,3% 34,5 45,2 +18,0% 107,8 108,5 137,1 142,7 +4,1% +8,5% 38,8 53,3 Amerika ohne USA Asien ohne Japan 112,9 Europa ohne D 154,8 Deutschland 136,3 +21,4% 165,5 USA 205,3 180,2 +7,4% 193,4 Japan 2012 2013 138,0 2014 Das stärkste Wachstum konnten die US-Zulieferer mit über 21 Prozent verbuchen. Den größten Anteil beim Gesamtumsatz verteidigen aber auch 2014 die japanischen Top-Lieferanten. durchschnittliches Jahresergebnis von 12,3 Prozent vom Umsatz. Ohne die Reifenhersteller lag bei den Zulieferern die Marge bei 7,3 Prozent (+0,6 gegenüber 2013). Der Titel des Profitabilitäts-Champion des Jahres 2014 geht an ITW Illinois Tool Works aus den USA. Der Spezialist von Fluidtechnik und Komponenten erreichte diese Führungsposition mit einem EBIT von 23,2 Prozent vom Umsatz. Die Spitzengruppe ist zudem breiter geworden. WACHSTUM DURCH INNOVATIONEN In diesem Jahr spiegelt sich der Branchentreiber „Innovation“ besonders stark in den Wachstumszahlen der Automobilzulieferer wider. Anbieter, deren Produktlösungen zur Reduzierung von Emissionen durch „Downsizing“, Aufladung oder Abgasnachbehandlung beitragen konnten, erleben aktuell einen Boom. So konnte der Turboladerhersteller BorgWarner sieben Plätze gut machen (auch durch die Übernahme von Wahler), der Abgasanlagenspezialist Eberspächer wuchs um 23,4 Prozent (plus sechs Plätze) und die Motorenhersteller Weichai Power und Cummins wuchsen um 31,6 Prozent beziehungsweise 22,8 Prozent. Langfristig werden Lieferanten nur in innovationsgetriebenen Sektoren überdurchschnittlich wachsen können. „Wer heute nicht auf Lösungen für Emissionsreduzierung, Kraftstoffeinsparung, Connectivity und Digitalisierung oder automatisier- 32 AUTOMOBIL INDUSTRIE 4 | 2015 tes Fahren setzt, wird in den kommenden zehn Jahren im Ranking nach hinten durchgereicht“, prognostiziert Dr. Jan Dannenberg. Der weltgrößte Automobilzulieferer bleibt mit 34,5 Milliarden Euro Continental – selbst wenn man die non-automotive Aktivitäten der ContiTech (Conveyors, Compounding, Elastomer Coating, etc.) mit geschätzten 1,1 Milliarden Euro abzieht. Und auch die zehn größten Zulieferer der Welt sind noch die selben wie im vergangenen Jahr. „Aber im Jahr 2014 hat eine Flut an Mega-Mergern zu großen Verschiebungen bei der Rangliste geführt. Vor allem die großen amerikanischen Zulieferer haben sich durch Akquisitionen massiv nach vorne gearbeitet“, stellt Dannenberg fest. Beispielsweise hat Visteon durch den Erwerb von JCI Electronics sowie ein starkes organisches Wachstum elf Plätze gutgemacht. Auch die deutschen Zulieferer haben zugeschlagen: Der Sitzspezialist Aunde beispielsweise ist durch den Erwerb des Interior-Spezialisten Fehrer erstmals in die Top 100 gerutscht. ZUKÄUFE NEHMEN ZU Der Trend, über Akquisitionen zu wachsen, hält weiter an. Der Kauf von TRW Automotive durch ZF Friedrichshafen wird dazu führen, dass im Jahr 2015 drei deutsche Automobilzulieferer ganz vorne stehen werden. Durch die 100-prozentige Übernahme von ZF Lenksysteme (4,3 Milliarden Euro Umsatz in 2014) wird Bosch in diesem Jahr QUELLE: BERYLLS STRATEGY ADVISORS 718,8 660,8 30,4 42,1 wieder auf den ersten Platz rücken. Die erstmalig 2015 konsolidierte Akquisition von Veyance (+1,5 Milliarden Euro Umsatz) wird nicht ausreichen, damit Continental weiter die Spitzenposition halten kann. Doch das Ziel von Conti, bis 2020 die 50-MilliardenEuro-Umsatzgrenze zu überschreiten, ist durchaus möglich und über ein organisches Wachstum von 6,4 Prozent pro Jahr erreichbar. Sehr wahrscheinlich wird Continental aber weitere große Firmen übernehmen. Einen Umsatz von 50 Milliarden Euro könnten – sofern keine Konjunkturkrise die Branche zurückwirft – auch Bosch, ZF Friedrichshafen, Denso, Magna und Hyundai Mobis erreichen. Die Konsolidierung beschleunigt sich, die Konzentration wächst. Ferner rechnet Berylls damit, dass weitere neue Player in den kommenden Jahren durch M&A-Aktivitäten entstehen. Bestes Beispiel hierfür ist Halla Visteon Climate Control (HVCC). Die Klimatechnik-Aktivitäten von Visteon werden an die Firma Halla übertragen, das seit den neunziger Jahren gehaltene Joint Venture von Visteon und Mando. Visteon verkauft 2015 seine 70-prozentige Beteiligung an HVCC, und es entsteht ein neuer, eigenständiger Player. Neben derartigen Zerschlagungen werden in den kommenden zehn bis 15 Jahren auch erstmalig die großen chinesischen Zulieferer wie Huayu Automotive Systems, Yuchai Machinery (Guangxi), Guangzhou Automobile, Dongfeng Motor Parts oder Beijing Hainachuan als eigenständige Konzerne aufgestellt. Ähnlich wie die Ausgründungen der amerikanischen Big 3 in den achtziger und neunziger Jahren, die zur Gründung von Delphi, Visteon oder American Axle geführt haben, werden sich dann die chinesischen Staatskonzerne und OEMs von diesen Firmen trennen. „Das Eintrittsticket für den Top-100-Club wird daher bis zum Jahr 2020 bei circa drei Milliarden Euro Umsatz liegen“, so Dannenberg. Für das laufende Jahr 2015 rechnen die Experten von Berylls wiederum mit einem leichten Wachstum von drei Prozent. „Zum größten Unsicherheitsfaktor entwickelt sich der chinesische Markt, der in den vergangenen zehn Jahren die größte Stütze für eine positive Entwicklung der Automobilindustrie war“, stellt Berylls-Mann Tobias Keil fest. „Das Halten der Profitmarge auf über acht Prozent EBIT vom Umsatz wird allerdings aufgrund des aktuell anziehenden Preisdrucks der OEMs wieder eine echte Herausforderung.“ ‹ TITEL Zuliefererstudie „AUF ÄHNLICHEM NIVEAU WIE DIE GROSSEN!“ Dr. Jan Dannenberg, geschäftsführender Partner der Managementberatung Berylls Strategy Advisors, zur Stärke der deutschen Zulieferer – jenseits der Top 100. FOTO: BERYLLS – D I E F R A G E N S T E L LT E C L A U S - P E T E R K Ö T H – J Zur Person Dr. Jan Dannenberg, 52, hat über 20 Jahre Beratungserfahrung in der Automobilindustrie und ist seit Mai 2011 als Gründungspartner bei Berylls. Davor war er fünf Jahre als Associate Partner und acht Jahre weltweit als Partner für Mercer Management Consulting und Oliver Wyman tätig. Er ist ausgewiesener Spezialist für Innovationen und Markenmanagement in der Automobilindustrie und berät im Schwerpunkt Zulieferer zu Strategie und Mergers & Acquisitions. 34 AUTOMOBIL INDUSTRIE 4 | 2015 Die großen deutschen Zulieferer profitieren seit Jahren von der Internationalisierung des Geschäfts sowie von der Stärke der deutschen Premiumhersteller. Wie aber sieht es in der Breite aus – jenseits der Top 100? Die Internationalität der mittelständischen Zulieferer sollte man nicht unterschätzen. Viele der deutschen Unternehmen bewegen sich auf ähnlichem Niveau wie die Großen! Auch vermeintlich kleinere Zulieferer können weltweit überzeugen dank ihrer engen Verbindung zu den deutschen OEMs, ihrer Spezialisierung auf attraktive Nischen und ihrer technologischen Spitzenposition. Denken Sie nur an ElringKlinger, Norma oder Stabilus, die in ihren Marktsegmenten zu den globalen Marktführern zählen. Ist die Konzentration auf China und Nordamerika langfristig sinnvoll? Welche Zukunftsmärkte sollten jetzt schon besetzt werden? An China führt langfristig aufgrund der anhaltenden Marktdynamik und der absoluten Marktgröße kein Weg vorbei. Bei den anderen BRIC-Staaten zeigt sich aktuell ein sehr heterogenes Bild: Russland liegt am Boden, sodass sich erste Hersteller bereits aus diesem Markt zurückziehen. Auf Brasilien setzen fast alle OEMs unverändert sehr große Hoffnungen und bauen ihre Produktionskapazitäten weiter umfangreich aus – trotz der aktuellen Schwäche des Marktes. Indien ist besonders geprägt durch das LowCost-Fahrzeugsegment unterhalb von 10.000 Euro. Der indische Markt hinkt dem chinesischen insgesamt mindestens zehn Jahre hinterher; nicht nur wegen der lokalen Verkehrsinfrastruktur, sondern vor allem auch wegen der aktuell noch nicht besonders hohen Dichte des Händler- und Servicenetzes. Sollte jedoch die Nachfrage auch in höheren Preissegmenten deutlich anziehen, wird sich auf dem indischen Subkontinent enormes Absatzpotenzial auch für deutsche Hersteller bieten! Mit welchem Produktportfolio können familiengeprägte mittelständische Zulieferer am ehesten überleben? Erwarten Sie eine weitere Konsolidierung? Mit innovativen Produkten, die auf die langfristigen Trends der Automobilindustrie einzahlen und mit denen sich Zulieferer von ihren Wettbewerbern zudem differenzieren können. Hierzu zählen vor allem Produkte, die direkt oder indirekt zu CO2-/Verbrauchsoder Gewichtsreduzierung beitragen sowie Elektrik/Elektronik-Umfänge in der Fahrzeugvernetzung und der aktiven Sicherheit. Die aktuell am Markt beobachtbaren M&AAktivitäten – und damit sind nicht nur Mega-Übernahmen wie TRW durch ZF gemeint, sondern vor allem im mittelständischen Bereich – deuten darauf hin, dass die Konsolidierung in der Industrie unverändert voranschreitet. Wie stark werden die neuen Themen Elektromobilität, Vernetzung oder autonomes Fahren die Zuliefererlandschaft verändern? Welche aufstrebenden Player sehen Sie? Zunächst einmal muss festgestellt werden, dass weder Elektromobilität noch automatisiertes Fahren jede mechanische Komponente im Fahrzeug von heute auf morgen überflüssig machen wird. Richtig ist, dass langfristig durch die drei genannten Innovationen neue Geschäftsmodelle in der Automobilindustrie entstehen werden und die Elektrik/Elektronik sowie insbesondere die Software weiter aufgewertet werden wird. Disruptive Veränderungen der Zuliefererlandschaft sind kurz- bis mittelfristig nicht zu erwarten, denn alle drei Themen werden bereits heute sehr stark von den großen „Platzhirschen“ wie Bosch, Conti und ZF besetzt. Hinzu kommen viele kleine und mittelständische Player, die sich interessante Nischen erschließen. Ich denke da an Firmen wie Peiker, Elektrobit oder auch Airbiquity. Inwieweit könnte das Geschäft der Zulieferer von einem größeren AutomotiveEngagement von Google, Apple, Tesla & Co. profitieren? Das Bedrohungspotenzial für die klassischen OEMs muss entlang der Wertschöpfungskette und nach den Geschäftsmodellen von Google und Apple differenziert betrachtet werden. Während Apple auf die perfekte Vereinigung von Design, User Interface und Funktionalität setzt, verfolgt Google die Erlangung der „Datenherrschaft“ als Basis individualisierter Kundenangebote. Demzufolge könnte Apple eher an einem eigenen Auto interessiert sein und den Herstellern Marktanteile streitig machen: mit einem iCar, das iPhone-analog eine Revolution der Branche darstellt. Doch das Marktpotenzial dieses Ansatzes ist beschränkt. Warum sollten sich diese Spieler auf eine limitierte Anzahl zu verkaufender Autos mit vergleichsweise niedrigen Renditen fokussieren? Vielmehr geht es den Giganten um skalierbare Software, Dienste sowie die damit verbundene Kontrolle der Kundenschnittstelle und nicht um ein eigenes Auto. Die primäre Gefahr für die existierenden OEMs liegt nicht in einem Stückzahlrückgang, sondern im Verlust von Umsatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette – insbesondere getrieben durch neue Mobilitätskonzepte. Der Trend von „Besitz“ zu „Nutzung“ eröffnet Apple & Co. neue Zugänge in den motorisierten Individualverkehr. Wenn sich dieser Trend unter Einbezug „Der Trend von Besitz zu Nutzung eröffnet neue Zugänge.“ Jan Dannenberg des autonomen Fahrens und der Elektrifizierung fortsetzt, besteht für einige Hersteller eine ernste Marginalisierungsgefahr, insbesondere im Massenmarkt. Trotz allen Erfolgs und allem Hype um die genannten Player: Tesla, mit einem jährlichen Absatz von aktuell knapp über 30.000 Fahrzeugen, spielt noch in einer Liga mit Maserati, deren disruptiver Einfluss auf die Zuliefererindustrie eher eingeschränkt ist. Langfristig ergeben sich durchaus Chancen für die Automobilzulieferer. ‹ TITEL Zuliefererstudie J DIE WELTWEIT GRÖSSTEN 100 AUTOMOBILZULIEFERER Unternehmen Land Rang 2014 Umsatz Marge * Anmerkung** ∆ zu 2013 2013 (in Mio €) Typ % vom Umsatz D 1 ∆ 2013 B 2014 (in Mio €) Continental 34.506 1.175 33.331 EBIT 9,7 % C, 1, GU Bosch D 2 B 33.300 2.712 30.588 K.A. K.A. A, 1, AU Magna CA 3 G 30.142 4.840 25.302 EBIT 7,2 % C, 1, GU Denso JP 4 H 29.084 1.291 27.794 OI 8,1 % B, 2, AU Hyundai Mobis KR 5 G 27.139 3.883 23.255 OI 8,5 % B, 1, GU JP 6 H 25.203 584 24.620 OI 13,0 % B, 1, GU USA 7 G 23.251 3.551 19.700 EBIT 7,0 % B, 1, AU Aisin JP 8 G 19.974 1.057 18.918 OI 5,4 % B, 2, GU Michelin F 9 H 19.553 -694 20.247 OI 11,1 % B, 1, GU Faurecia F 10 B 18.829 800 18.029 OI 3,6 % B, 1, GU D, 1, AU Bridgestone / Firestone Johnson Controls D 11 B 16.192 1.375 14.817 K.A. K.A. Goodyear USA 12 B 14.921 728 14.192 OI 9,4 % B, 1, GU Lear USA 13 G 14.583 2.792 11.791 EBIT 5,9 % B, 1, GU TRW USA 14 H 14.428 1.764 12.664 OI 8,0 % C, 1, GU Delphi USA 15 H 14.003 2.046 11.958 OI 10,9 % B, 1, GU Valeo F 16 B 12.725 1.063 11.662 OI 6,8 % B, 1, GU ZF Friedrichshafen Cummins Mahle Sumitomo Electric USA 17 B 12.675 2.349 10.326 EBIT 11,3 % B, 1, AU D 18 B 9.980 29 9.951 K.A. K.A. C, 1, AU JP 19 G 9.978 1.165 8.813 OI 5,8 % B, 2, AU D 20 H 9.720 490 9.230 K.A. K.A. B, 2, AU E, 3, AU ThyssenKrupp Automotive Yazaki JP 21 G 9.242 1.083 8.159 K.A. K.A. Weichai Power CN 22 G 9.120 2.192 6.927 OI 7,6 % D, 1, GU Schaeffler D 23 H 8.889 724 8.165 EBIT 12,2 % D, 1, AU Toyota Boshoku Panasonic (Matsushita Electric) Autoliv JP 24 H 8.778 773 8.005 OI 2,3 % B, 2, GU JP 25 H 8.159 750 7.409 OI 6,0 % D, 2, AU S 26 B 7.601 1.208 6.394 OI 7,8 % B, 1, GU Tenneco USA 27 G 6.926 1.142 5.784 EBIT 6,9 % B, 1, GU Borg Warner USA 28 G 6.832 1.430 5.401 OI 11,6 % C, 1, GU JP 29 G 6.758 931 5.826 OI 3,0 % B, 2, GU Magneti Marelli I 30 H 6.500 512 5.988 EBIT 3,1 % B, 1, GU Hitachi JP 31 H 6.357 404 5.953 OI 5,9 % B, 2, AU Calsonic Gestamp ES 32 B 6.250 461 5.789 K.A. K.A. C, 1, GU Visteon USA 33 G 6.177 1.550 4.627 K.A. K.A. B, 1, GU Federal Mogul USA 34 G 6.019 1.090 4.929 OI 4,1 % B, 1, GU I 35 H 6.018 -43 6.061 EBIT 13,9 % C, 1, GU 5.865 -90 5.955 K.A. K.A. C, 1, AU 5.844 350 5.494 OI 5,1 % D, 4, AU D, 1, AU Pirelli Benteler AT 36 H JTEKT JP 37 H GKN GB 38 H 5.515 240 5.275 OI 9,2 % Dana USA 39 H 5.443 527 4.917 EBIT 5,7 % B, 1, GU Hella KG Hueck D 40 B 5.179 449 4.730 EBIT 8,0 % B, 4, AU Brose Fahrzeugteile Sumitomo Rubber Industries TE Connectivity D 41 G 5.169 498 4.671 K.A. K.A. E, 1, GU JP 42 H 5.016 317 4.700 OI 10,7 % B, 1, AU CH 43 G 5.010 1.026 3.984 OI 21,1 % B, 1, AU Hankook Tires KR 44 H 5.010 209 4.801 OI 15,4 % B, 1, GU Plastic Omnium F 45 H 4.882 227 4.655 OI 8,2 % B, 1, AU IAC LU 46 G 4.853 1.077 3.777 K.A. K.A. A, 1, GU NSK Group JP 47 B 4.378 481 3.897 OI 9,8 % B, 2, AU ZF Lenksysteme Samvardhana Motherson Group Takata D 48 H 4.340 226 4.114 OI 4,0 % D, 1, GU IN 49 G 4.270 941 3.329 OI 6,4 % B, 2, AU JP 50 B 4.257 641 3.616 OI 4,5 % B, 2, GU Toyoda Gosei JP 51 H 4.253 560 3.693 OI 6,4 % B, 3, AU 36 AUTOMOBIL INDUSTRIE 4 | 2015 J WECHSELKURSE ZU EURO US-Dollar Britisches Pfund Japanischer Yen Südkoreanischer Won Chinesischer Renminbi Yuan Unternehmen 31.12.2011 1 USD 1 GBP 1 JPY 1 KRW 1 CNY 0,7722 1,1933 0,0100 0,0007 0,1213 Land 31.12.2012 0,7565 1,2220 0,0088 0,0007 0,1198 31.12.2013 0,7263 1,1976 0,0069 0,0007 0,1188 31.12.2014 0,8226 1,2777 0,0069 0,0008 0,1337 Rang Schwedische Krone Schweizer Franken Brasilianischer Real Indische Rupie Mexikanischer Peso 31.12.2011 1 SEK 1 CHF 1 BRL 1 INR 1 MXN Umsatz 0,1122 0,8225 0,4137 0,0142 0,0552 31.12.2012 Marge* 0,1165 0,8274 0,3692 0,0138 0,0581 31.12.2013 0,1120 0,8157 0,3074 0,0117 0,0556 Anmerkung** 2014 ∆ 2013 2014 (in Mio €) ∆ zu 2013 2013 (in Mio €) Typ % vom Umsatz Koito Manufacturing JP 52 G 4.099 836 3.263 OI 8,3 % B, 3, GU Mitsubishi Electric JP 53 G 4.045 727 3.319 K.A. K.A. B, 2, AU HVCC KR 54 H 4.034 505 3.529 OI 6,8 % D, 1, GU NTN JP 55 H 3.974 429 3.545 OI 6,3 % B, 2, AU Mando Corp KR 56 H 3.772 391 3.381 EBIT 5,5 % B, 1, GU Flex-N-Gate Corp USA 57 B 3.661 381 3.279 K.A. K.A. D, 1, GU D 58 G 3.599 683 2.916 K.A. K.A. C, 1, GU Nemak MX 59 G 3.416 226 3.189 OI 8,7 % B, 1, GU Yokohama Rubber JP 60 H 3.413 105 3.309 OI 9,8 % A, 1, AU Dräxlmaier D 61 G 3.400 500 2.900 K.A. K.A. C, 1, GU USA 62 G 3.375 963 2.412 OI 7,2 % B, 2, AU Eberspächer Harman International Getrag D 63 H 3.320 115 3.205 EBIT 6,9 % A, 1, GU Eaton USA 64 G 3.295 510 2.785 OI 16,1 % B, 1, AU B, 2, AU JP 65 H 3.263 292 2.970 OI 5,4 % PPG Industries USA 66 G 3.197 521 2.676 OI 17,1 % D, 1, AU Meritor USA 67 G 3.093 403 2.690 OI 5,8 % B, 2, GU Leoni D 68 H 3.077 139 2.938 EBIT 4,4 % B, 1, AU Tokai Rika JP 69 H 3.068 192 2.877 OI 7,1 % B, 2, GU Alps Electric JP 70 H 3.049 120 2.929 OI 7,9 % B, 2, GU American Axle USA 71 G 3.040 711 2.329 OI 7,2 % A, 1, GU Honeywell Martinrea International Inc TI Automotive Cooper Tire & Rubber Co. Futaba Industrial USA 72 H 2.996 269 2.727 K.A. K.A. B, 1, AU CA 73 G 2.912 572 2.340 OI 4,2 % D, 1, GU USA 74 G 2.830 450 2.379 K.A. K.A. D, 1, GU USA 75 H 2.817 319 2.498 OI 8,8 % B, 1, GU JP 76 H 2.808 272 2.536 OI 1,0 % B, 2, AU Cooper Standard USA 77 G 2.669 424 2.245 OI 5,1 % B, 1, GU D 78 H 2.623 137 2.486 K.A. K.A. D, 1, GU TS Tech Webasto USA 79 G 2.591 412 2.179 K.A. K.A. D, 1, AU NHK Spring JP 80 G 2.511 358 2.153 OI 7,6 % B, 3, AU Mann + Hummel D 81 H 2.500 100 2.400 K.A. K.A. D, 1, AU Hutchinson F 82 H 2.495 158 2.337 K.A. K.A. D, 1, AU 2.450 716 1.734 OI 8,0 % A, 1, GU 2.448 186 2.262 EBIT 7,5 % A, 1, AU Inteva USA 83 G KSPG D 84 H Nexteer Automotive Pioneer JP 85 H 2.437 100 2.337 OI 2,6 % B, 2, AU Keihin JP 86 G 2.397 362 2.035 OI 5,6 % B, 3, GU Wabco B 87 G 2.345 370 1.976 OI 11,6 % B, 1, GU Asahi Glas JP 88 G 2.330 262 2.067 K.A. K.A. B, 1, AU Sumitomo Riko JP 89 G 2.298 430 1.868 OI 3,1 % B, 2, AU Linamar CA 90 G 2.288 409 1.879 K.A. K.A. D, 1, AU Toyo Tire & Rubber JP 91 H 2.282 144 2.138 OI 13,8 % B, 1, AU Saint-Gobain F 92 H 2.258 -39 2.297 K.A. K.A. D, 1, AU Grupo Antolin ES 93 H 2.245 117 2.128 K.A. K.A. E, 1, GU Knorr-Bremse D 94 H 2.230 160 2.070 K.A. K.A. A, 1, AU Aunde D 95 G 2.218 522 1.696 K.A. K.A. D, 1, GU Nippon Sheet Glas JP 96 H 2.143 122 2.020 OI 3,0 % B, 2, AU Illinois Tool Works USA 97 G 2.131 390 1.740 OI 23,2 % A, 1, AU D 98 H 2.113 213 1.900 K.A. K.A. C, 1, AU USA 99 G 2.094 300 1.794 K.A. K.A. D, 1, AU JP 100 H 2.019 138 1.881 OI 6,1 % B, 2, GU Leopold Kostal GmbH 3M Automotive Mitsuba Corp *) EBIT oder Operating Income. Ergebnis nur von Unternehmen, bei denen Daten zum Redaktionsschluss vorlagen. **) A) Pressemitteilung B) Jahres-oder Finanzbericht C) Unternehmensprognose D) Eigene Prognose E) Website 1) Kalenderjahr 2) Umrechnung GJ auf KJ 3) Nur Geschäftsjahr 4) Annäherung GJ auf KJ AUT) Nur Automotive GU) Gesamtunternehmen 31.12.2014 Quelle: Berylls Strategy Advisors AUTOMOBIL INDUSTRIE 4 | 2015 37 0,1053 0,8313 0,3061 0,0129 0,0557
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