Mai 2015 - in Hemishofen

Nr. 12
04. Jahrgang
13. Mai 2015
Aus Gemeinderat und Verwaltung
Mai
Leichte Silberwolken schweben
durch die erst erwärmten Lüfte.
Mild, von Schimmer sanft umgeben
blickt die Sonne durch die Düfte.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)
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Vorwort
Liebe Hemishoferinnen
Liebe Hemishofer
Seit Anfang 2015 bin ich im Amt als Gemeinderat und habe schon einige Turbulenzen erlebt.
Ich hoffe, dass wir bald wieder eine Gemeindepräsidentin oder einen Gemeindepräsidenten
erhalten, damit wir komplett nach vorne schauen, und unsere Perle am Rhein pflegen
und geniessen können.
Der Frühling ist angekommen alles blüht, wir hatten vom Wetter her schon sehr warme
Temperaturen im Monat April und dürfen nun auf einen schönen Sommer hoffen.
Schon nach kurzer Zeit habe ich im Gemeinderat einige Projekte erhalten, die es jetzt zu
prüfen und auszuarbeiten gilt.
Namentlich, um nur einige zu nennen sind dies, Tempo 30 in der Kernzone, Bushaltestelle
Bürglerstrasse, Revitalisierung Hemishoferbach.
Auch was die Entsorgung angeht wird sich in Zukunft einiges ändern. Ziel ist, dass der
gesamte obere Kantonsteil dem Verband KVA Thurgau beitritt. Die Dienstleistungen für die
Bevölkerung werden ausgebaut.
Zum Beispiel werden neu 17-l Kehrichtsäcke abgegeben. Trotz des Ausbaus werden die Preise
für die Sackgebühr günstiger, so kosten gemäss heutiger Berechnung 35lt-Säcke neu nur noch
Franken 2.00 anstatt wie bis anhin Franken 2.50.
Selbstverständlich werden wir Sie, geschätzte Einwohnerinnen und Einwohner zu gegebener
Zeit informieren.
Die Arbeit im Gemeinderat ist sehr zeitintensiv jedoch auch verbunden mit sehr spannenden
Aufgaben, neuen Erfahrungen und Begegnungen mit der Bevölkerung.
Ich wünsche Ihnen Allen, viel Freude und Gesundheit.
Carpe Diem! Geniesse den Tag oder wörtlich: „Pflücke den Tag“!
Ihr Gemeinderat, Giorgio Calligaro
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Baureferat
Erteilte Baubewilligungen von Januar bis April 2015
Name:
Stauffer A./Plank B.
Schalch Robert
S. Di Staso/K. Schläpfer
Rebert Wolfgang
Müller Walter
Müller Walter
Objekt
Sauna etc.
Wohnraumausbau
Sauna, etc.
2 Gartenhäuser
Heizung
Tankanlage
Baubewilligung
17.02.2015
17.02.2015
24.03.2015
07.04.2015
07.04.2015
20.04.2015
Paul Hürlimann, Baureferent
Soziales
Kostenbeteiligung Asylsuchende und Flüchtlinge
Die Gemeinde Hemishofen hat in Zusammenarbeit mit dem bisherigen Asylkoordinator des
Kantons Schaffhausen, Thomas Elber die Aufnahme von Asylsuchenden in der Gemeinde
Hemishofen eingehend geprüft. Da Hemishofen weder über eine ideale, gemeindeeigene
Wohnmöglichkeit verfügt und auch keine personellen und zeitlichen Ressourcen zur Begleitung
von Asylsuchenden vorhanden sind, hat der Gemeinderat entschieden, vorderhand keine
Flüchtlinge aufzunehmen. Anstelle der Beherbergung von Asylsuchenden oder Flüchtlingen
muss die Gemeinde Hemishofen pro Quartal eine Ausgleichszahlung in der Höhe von rund
4 700. — Franken leisten (Stand März 2015). Der Verteilschlüssel und Kostenteiler kann
jederzeit ändern, dies ist unter anderem abhängig von der Entwicklung der Flüchtlingsströme.
Paul Hürlimann, stv. Soziales
Entsorgung
Kehrichtabfuhr
Wir bitten Sie, Kehrichtsäcke erst am Abfuhrtag ab 06.00 Uhr bereitzustellen.
In einzelnen Quartieren werden für die private Kehrichtentsorgung vermehrt Container* in
verschiedenen Grössen eingesetzt, dies wird von Seiten des Referates sehr begrüsst. Dadurch
lässt sich das Frühaufstehen für die Bereitstellung des Kehrichtsackes am Abfuhrtag
vermeiden.
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Werden Kehrichtsäcke bereits am Vorabend zur Abfuhr bereitgestellt, tun sich Marder und
Füchse gütlich daran. Zerrissene Säcke und zerstreuter Abfall auf Gemeindestrassen sind das
unschöne Resultat.
Bedenken Sie weiter: Füchse sollten auf keinen Fall gefüttert werden; der Fuchs ist
Hauptüberträger des Fuchsbandwurmes.
* (Erhältlich Coop, Landi, etc.)
Der Entsorgungsreferent, Giorgio Calligaro
Strassenreferat
Zurückschneiden von Hecken, Sträuchern und Bäumen
Gestützt auf Art. 94.a Abs. 2 Einführungsgesetz (EG) zum Schweizerischen Zivilgesetzbuch
(ZGB) ersuchen wir hiermit die Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer, die auf das
öffentliche Strassen- und Weggebiet übergreifenden Äste und Pflanzungen jeder Art, sofern sie
schädigend oder verkehrsstörend wirken, bis am
31. Mai 2015
auf das nötige Mass zurückzuschneiden.
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Es sind folgende Durchgangshöhen zu beachten:
Fahrbahn 4,5 m
Trottoir 2,5 m
Weder die öffentliche Beleuchtung noch die Verkehrssicherheit dürfen beeinträchtigt werden.
Verkehrssignale, Strassenbenennungstafeln, Hydranten sowie Schilder dürfen nicht verdeckt
sein.
Der Grundeigentümer hat ausserdem die Verkehrsflächen von heruntergefallenem Reisig und
Blattwerk (im Herbst) zu reinigen.
Bei Nichtbeachten sieht sich die Gemeinde gezwungen, die notwendigen Arbeiten durch eine
Fachperson ausführen zu lassen und der Grundeigentümerin oder dem Grundeigentümer in
Rechnung zu stellen.
Aus Kostengründen wird Grundeigentümern empfohlen, grössere Mengen Grüngut direkt beim
Kompostierplatz (Kläranlage, Hemishoferstrasse, Stein am Rhein) zu entsorgen.
Öffnungszeiten:
Montag - Freitag
7.30 - 18.30 Uhr
Samstag
8.30 - 17.00 Uhr
Der Strassenreferent, Giorgio Calligaro
Wasser
Aktivitäten Wasserkommission
Anlässlich der Sitzung von Anfang April 2015 legte die Kommission fest welche Werkleitungen
der Wasserversorgung in der Gemeinde in den nächsten Jahren saniert werden müssen.
Das Einreichen der Gesuche muss bis zum 31. Dezember 2015 erfolgen, damit sich der Kanton
Schaffhausen mit 25% an den Kosten der Wasserleitungen beteiligt.
Kennzahlen 2014
Wie bereits im Januar 2015 in der Gemeinde Info erwähnt, wird der Jahresbericht für das
vergangene Jahr 2014 ergänzt.
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Einlauf Quellwasser Reservoir Signaal:
61’367 m3
Verbrauch Gemeinde Hemishofen, gemessen über alle Wasseruhren:
29’060 m3
Wasserabgabe nach Stein am Rhein, gemessen Wasseruhr Schützenhaus:
10’170 m3
Sonstiger Verbrauch, Feuerwehr, Brunnen, Leitungsbrüche, Verluste:
22’137 m3
Verkauf an Wasserbezüger in Hemishofen:
29’060 m3
Durchschnittlicher Wasserverbrauch pro Einwohner 2014, Basis 453 Einwohner:
64.15 m3
Durchschnittlicher Wasserverbrauch pro Einwohner und Tag im Jahr 2014:
175.8 Liter
Quelleinlauf Quellfassung Kressenberg am 24.01.2015:
113.7 Liter/min
Der sonstige Verbrauch von 22`137m3 ist sehr hoch. In der Zwischenzeit wurden diverse Lecks
geortet und repariert.
Auch im Jahr 2015 wird wieder mit Wasserverlust gerechnet, wir hoffen jedoch, dass der
Verlust geringer ausfällt als im letzten Jahr. Denn es liegt uns am Herzen, Wasser an Stein am
Rhein abzugeben und nicht irgendwo versickern zu lassen.
Abklärung für eine neue Grundwasserfassung
Das Grundwasserpumpwerk Seewadel der Wasserversorgung Hemishofen befindet sich ca.
100 m westlich einer aufgefüllten Kiesgrube, welche als belasteter Standort gilt und sich im
nahen Zustrombereich der Grundwasserfassung befindet. Diese Gegebenheit ist im Regelfall
unproblematisch. Es wurden jedoch in den letzten Jahren auch Fremdstoffe nachgewiesen die
auf eine Altlast zurückzuführen sind, sich aber noch deutlich unter dem gesetzlichen Grenzwert
befinden. Dies hat den Gemeinderat Anfang Januar 2015 bewogen eine Abklärung für eine
neue Grundwasserfassung durch die Firma CSD Ingenieure AG in Frauenfeld erstellen zu
lassen. Die CSD Ingenieure AG hat nun vier mögliche Standorte für eine neue
Grundwasserfassung ausgearbeitet:
1.
2.
3.
4.
Seewadel, westlich der jetzigen Grundwasserfassung
Sankert
Schoos
Staffelwald
Die ersten drei Standorte wurden mittels geoelektrischer Tomographie – einer elektrischen
Widerstandsmessung des Untergrunds – durchgeführt. Alle vier Gebiete erachtet die Firma
CSD als geeignet für weitere Abklärungen. Gemeinderat und Wasserkommission werden in den
nächsten Sitzungen über das weitere Vorgehen beraten.
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Wasserleitungsschaden Im Hafacker
Am Samstagnachmittag, 11. April 2015, brach die Wasserleitung im Hafacker. Die
jahrzehntealte Eternitleitung wurde über einen Meter lang aufgerissen, dadurch strömte in
kurzer Zeit sehr viel Frischwasser aus der Bruchstelle und floss im Hafacker Richtung
Unterdorf, zum Glück ohne weiteren Schaden anzurichten. Der aufgebotene Wasserwart konnte
die entsprechenden Schieber schliessen, jedoch war in der Zwischenzeit die Verbrauchkammer
im Reservoir bereits leer. Dadurch war das Dorf am Samstagabend für kurze Zeit ohne Wasser.
Nachfolgende Fotos zeigen den Schaden und die Reparatur der schadhaften Wasserleitung.
Herzlichen Dank allen Beteiligten für ihr beherztes Eingreifen, das Engagement über das
Wochenende, aber auch allen Hemishoferinnen und Hemishofer für das Verständnis des
unliebsamen Wasserausfalls.
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Wasserkommission
Wahlen und Abstimmungen
Findungsgruppe fürs Gemeindepräsidium
Da sich die Besetzung der Vakanz im Präsidialamt schwierig gestaltet, hat der Gemeinderat
Hemishofen eine Findungsgruppe ins Leben gerufen. Michele Damiano, Jürg Pfister, Erwin
Leibacher und Matthias Tanner haben sich auf Anfrage hin für die Arbeit in der Findungsgruppe
zur Verfügung gestellt.
Sie sind eifrig auf der Suche nach einer Kandidatin oder einem Kandidaten als Nachfolgerin von
Evelyn Kuhlbörsch. Da sich für das Wahldatum vom 14. Juni 2015 noch keine Kandidatin oder
kein Kandidat finden liess, muss umgehend nach den Sommerferien ein erster Wahltermin für
eine Ersatzwahl angesetzt werden.
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Rücktritt Stimmenzähler Stellvertreterin
Marlise Heid hat infolge Wegzugs aus Hemishofen den Rücktritt als Stimmenzählerin-Stv. per
31. Mai 2015 mitgeteilt.
Marlise Heid versah ihren Dienst seit dem 01. Januar 2013. Der Gemeinderat dankt Marlise
Heid für Ihr Engagement im Dienste der Öffentlichkeit.
Es würde uns sehr freuen, wenn wir an der Gemeindeversammlung vom 02. Juni 2015 eine
Nachfolgerin oder einen Nachfolger für die Wahl vorschlagen dürften. Teilen Sie Ihre Kandidatur
für den Rest der Amtsperiode 2013 – 2016 doch bitte der Gemeindekanzlei mit. Zögern Sie
nicht, sich unverbindlich zu informieren.
Gemeinderat
Schule und Kindergarten
Das Jahr ist noch jung, doch sind in der Hemishofer Schule schon einige nennenswerte
Höhepunkte über die Bühne gegangen und weitere stehen bevor.
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Ende Januar sind 26 Kinder ins Skilager nach Bürglen gefahren und verbrachten eine tolle
Woche mit viel Schnee. Alle kehrten unverletzt nach Hause zurück und waren um eine neue,
spannende Erfahrung reicher.
Kurz nach den Ferien konnten die Schüler und Schülerinnen den neuen Pausenplatz
einweihen. Die letzte Etappe des neuen Spielplatzes ist vollendet und die Spielgeräte werden
eifrig genutzt.
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Die Mittelstufenschüler und -schülerinnen machten bei schönem Frühlingswetter erste Versuche
im Kartenlesen auf der Schul- und Dorfkarte.
Das Geübte wurde im Park der Klinik Breitenau in Schaffhausen gefestigt, wo anfangs Mai die
kantonalen Schülermeisterschaften im OL stattfinden.
Hoffentlich ist dann auch wieder eine schlagkräftige Hemishofer-Truppe am Start!
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Wie jedes Jahr verwöhnte uns Claudia Mian und ihre Schützlinge mit einem zauberhaften
Theater, dem „Froschkönig“. Die Kindergartenkinder zeigten ihr Können vor einer
wunderschönen, mit viel Liebe gestalteten Kulisse.
In der zweiten Maiwoche dürfen die Unterstufenkinder in die Steinzeit eintauchen. Gemeinsam
mit der Schule von Stein am Rhein steht eine Projektwoche zu diesem Thema auf dem
Programm.
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Schon das ganze Schuljahr begleitet uns das Thema „Spielen“. Immer wieder wurde gespielt,
neue Spiele gelernt und Spiele oder deren Hülle hergestellt.
Zum Abschluss möchten wir dieses Thema in einer Projektwoche nochmals vertiefen und
abschließen.
Die Ergebnisse werden wir am Schulfest, am Freitag, 26. Juni 2015 vorstellen, wo wir auch den
neuen Spielplatz festlich und gebührend einweihen werden.
Aktuelle Informationen zum Schulleben und viele weitere Bilder und Texte finden Sie auf
unserer Homepage: www.pshemishofen.ch
Schule Hemishofen
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Archiv
Hemishofen 1800
Durch die entscheidende Schlacht bei Zürich, die im Frühjahr 1800 geliefert wurde, in der
bekanntlich die Franzosen unter Masséna siegten, wendete sich das Kriegsglück entschieden
wieder auf ihre Seite. Eine Folge dieser Schlacht war unter anderem ihr Vorrücken über den
Rhein bei Hemishofen.
Es fand sich unter den hinterlassenen Papieren des damals in Hemishofen stationierten Helfers
Johannes Büel eine Schilderung dieser Episode, die schon deshalb der Veröffentlichung werth
ist, weil der kürzlich im Grenzboten erschienene Roman von Herrn Fahrnern dazu geeignet ist
wenigstens vielen seiner Leser eine unrichtige Ansicht über damalige Vorkommnisse
beizubringen. Auch sind bald hundert Jahre dahin, dass sich die Sache in unserer Nähe zutrug
und dato niemand mehr am Leben, der als Augenzeuge davon erzählen könnte.
Wie es mir und meinem Dörfchen bei dem Übergang der Franzosen über den Rhein, am 1. Mai
1800 erging. Ein Auszug aus einem Briefe vom 2ten Mai von J. Büel, Helfer in Hemishofen.
Ich habe mit Ungeduld und Sehnsucht der Ankunft eines Briefes von Ihnen entgegengesehen,
ehe die schrekliche Begebenheit sich ereigne, welche sich wirklich gestern zugetragen hat.
Nach einem sehr langen beschwerlichen Winter hofften wir mit dem kommenden Frühling auf
Erleichterung. Alles seufzte nach Befreiung von den Truppen, die uns freilich weder
misshandelten noch des Unsrigen beraubten und ausser etwas Zugemüse alles baar bezahlten;
aber dennoch in verschiedener Hinsicht uns beschwerlich fielen. Es waren Russische und
Oesterreichische Truppen. Auf Frieden war nicht zu denken, also hofften wir was wir
wünschten, nämlich die Kaiserlichen möchten die Franzosen vertreiben und uns die schon lang
ersehnte Ruhe bringen. Es zog sich nach und nach ein Gewitter zusammen. Spione kamen mit
der Nachricht zurük, dass sich die Franzosen gegen St. Gallen hin stark vermehrten. Nachher
hiess es, sie zögen sich wieder nach der Richtung gegen Basel u das glaubte ich um so viel
eher, als auch die Bewegung der kaiserlichen Regimenter abwärts ging. Das Regiment
Erzherzog Carl wurde von Carl Schröder, dieses von Kergen abgelöst.
Anfangs hatten die hier liegenden Offiziere bestimmte Ordre das Dorf aufs äusserste zu
vertheidigen; dieses hätte uns natürlich in die höchste Gefahr gebracht u ich hatte desshalb
grossen Kummer. Allein seit ungefähr 14 Tagen kam die Ordre, sich bei einem feindlichen
Angriff ohne Widerstand zurückzuziehen, was mir sehr lieb war. Man wählte die Strassen,
bahnte für die Kanonen Wege durch die Wälder, um vor den feindlichen Batterien geschützt zu
sein u: noch letzten Dienstag, den 29. April beritt ich mit dem Offizier, der die hier liegende
Compagnie kommandierte, die ihm angewiesenen Wege. Wir ritten zugleich auf den
Wolkenstein u hier war es, wo ich einen bedeutenden Wink von dem bekam, was in naher
Aussicht stand.
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Gleich unten über dem Rhein, wo vor einem Jahre die Franzosen Batterien aufwarfen, gegen
das Dorf Rheinklingen hinab, standen ungefähr zwölf französische Offiziere, zwei von ihnen
zeichneten, andere deuteten häufig auf unsere Gegend hinüber u: mir war dabei nicht wohl zu
Muthe. Die folgende Nacht war auch sehr unruhig, doch ereignete sich Nichts. Mein Herr
Oberlieutenant Kaysersheim, so hiess der Offizier, der in Hemishofen kommandierte, that sehr
bedenklich u: mir war es soviel als gewiss, dass es hier in unserer Gegend zu einem Ereigniss
kommen werde. Weil wir aber von unseren besten Sachen in Sicherheit gebracht hatten u: weil
wir den Uebergang der französischen Armee doch nicht als unmittelbar bevorstehend wähnten,
so blieben wir ziemlich ruhig. Kaysersheim liess einen Wagen vor das Haus stellen, um beim
ersten Lärm seine Bagage wegbringen zu können, auch liess er auf verschiedenen Punkten
Feuer anzünden, um die Franzosen glauben zu machen, es liege viel Volk hier. Wahrlich eine
abgenutzte Kriegslist.
Wir assen ruhig zu Nacht, immerhin liess ich mir von Kaysersheim versprechen, dass er mich
wolle weken lassen, wenn es unruhig werden sollte.
Noch um eilf Uhr Abends lag ich unterm Fenster, hörte aber nicht das geringste Geräusch
jenseits des Rheins. Ebenso wenig hörte meine Louise (Louise von Auleben war die Gattin
Büels) etwas, als sie nach einer sehr unruhigen Nacht Morgens um 3 Uhr an’s Fenster ging.
Um vier Uhr fiengen die Franzosen, welche schon um Mitternacht Kanonen in die Batterien
(welche ich Ihnen auf der Zeichnung vormerkte) geführt hatten u: bei Tausenden in der
Entfernung von etwa 2000 Schritten vor uns standen, entsetzlich zu kanonieren an. Ich sprang
erschroken aus dem Bett u: sagte nun ist’s da, was wir so lange befürchteten, Gott gebe, dass
es nicht zu hart ausfalle. Louise folgte mir. Ich sprang halb angezogen gegen den Rhein hinab;
die Bauern baten mich, mich keiner Gefahr auszusetzen, weil Kanonenkugeln über sie
hinweggeflogen seyen. Die Richtung des Feuers belehrte mich indessen eines bessern; die
Franzosen feuerten abwärts gegen die Schiffbrüke hin, welche Sie in der Zeichnung finden
werden. Die Kartätschen machten grossen Lärm. Nun ging ich nachdem ich sah, dass wir keine
Haubizen u folglich keinen Brand zu fürchten hatten, auf eine andere Seite des Dorfes. Einige
wenige oesterreichische Soldaten liefen erschroken hin u: her u die Gränizer Husaren
tummelten, den blanken Säbel in der Faust, ihre Pferde auf der Strasse herum. Es gibt nicht
leicht einen schöneren Anblick als ein solcher Husar bietet. Pferd u: Mann alles lebt u: bewegt
sich mit einer Leichtigkeit u Geschwindigkeit die Bewunderung erregt. Ich stand wenige
Augenblicke am untern Ende des Dorfes, als schon die Franzosen auf der diesseitigen Seite
des Rheins zu plänkeln begannen. Den Berg, auf dem der Wolkenstein steht, erkletterten sie
wie die Katzen u: überall hörte man nichts als piff, paff. Ein paar Musketenkugeln, die mir über
den Kopf wegpfiffen, erinnerten mich nach Hause zu gehn.
Bald darauf marschierten einige Compagnien Grenadiere in geschlossenen Gliedern durch das
Dorf. Kein Mann trat aus u: meine Bauern, unter denen es auch einige Franzosenfreunde gab,
grüssten sie mit freundlichen Gesichtern. Ich selbst fing auch an zu hoffen, dass es vielleicht
nicht so übel gehen werde. Das Kanonieren u: Plänkeln dauerte unterdessen fort. Ich ging
wieder vor das Dorf um die Bewegungen der Truppen zu beobachten. Es kam ein Soldat mit
einem Fässlein auf dem Rüken u: fragte nach eau de vie. Theils hatten meine Bauern keinen
Branntwein, theils würden sie denselben nicht gegeben haben, ich nahm daher den citoyen mit
mir u: liess ihm durch die Magd ein Glas Branntwein geben. Darüber machte er ein langes
Gesicht u gab zu verstehen, dass er gerne sein Fässchen gefüllt haben möchte.
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Jetzt bedeutete ich ihm ich sei infinement faché nicht soviel Branntwein zu haben als
erforderlich sei u um mich nun nicht meinem Schmerz zu überlassen, erklärte er, er werde de
bon coeur so viel Wein annehmen, als er vorher eau de vie verlangt habe, in welches
Verlangen man sich sofort fügte u: wir trennten uns in Frieden. Nun wurden ein paar Wagen in
Requisition gesetzt u: zwei Militairärzte spazierten neben meinem Hause vorbei. Um ja nichts
zu versäumen was dazu gehört, seine Erkenntlichkeit Personen einer Nation zu bezeugen, die
sich wie vor nicht langer Zeit ihre gesetzgebenden Räthe bei Anlass der Ermordung unserer
Schweizerbrüder dekretierten, um das Vaterland verdient machten, so rief ich die Herren hinauf
und bewirthete sie mit Caffé. Gerne würde ich sie unserer Sicherheit wegen länger behalten
haben, aber sie mussten den Verwundeten zu Hülfe kommen u wir waren einige Minuten allein.
Auf einmal kam das Gerücht, die Franzosen brechen in die Häuser ein und plündern. Wir
mussten dieses um soviel leichter glauben, weil in demselben Augenblik zwei Soldaten durch
die hintere Türe in’s Haus, die Treppe hinauf und in’s Zimmer stürzten. Wie Geier fuhren sie auf
den Kaffee, der auf dem Tische stand u: gossen ein, dass der Tisch überfloss. Sie gaben mir zu
verstehen ich soll zuerst trinken. Den Grund dieser Zumuthung sofort bemerkend sagte ich
lachend: “Wie, glaubt ihr denn, man wolle euch vergiften! Ihr seid Franzosen u: seht nicht, dass
ihr dieses nicht von mir zu fürchten habt.“ Sie waren betroffen und entschuldigten ihr Misstrauen
damit, man habe ihnen gesagt, die Leute auf dieser Rheinseite würden sie Alle ermorden. Der
Caffé war getrunken u: nun kam die Reihe an den Wein, der in grossen Schüsseln parat stand.
Der ältere meiner ziemlich zerlumpten Gäste fragte mich, ob ich ihm nicht einen kleinen Thaler
geben könne. Ich langte geschwind in den Sak u: sagte, dass es mir Vergnügen mache, ihm
einen kleinen Beweis meiner Freundschaft zu geben. Er war über meine Artigkeit ganz entzükt.
Der Jüngere ersuchte mich nun gleichfalls um ein solches Geldstük, das ihm in gleicher Weise
überreicht wurde. Ich merkte mit wem ich zu thun hatte u weil mir bekannt war, dass der
Franzose viel auf Zutrauen u: Ehre hält u: ich durchaus gefällige Leute brauchte, so bat ich sie
in meinem Hause zu bleiben. Sie versprachen es, allein es kam nicht dazu.
Der ältere Soldat sah zufällig durch das Fenster, fuhr betroffen zurük u sagte voilà le sergent
major u: bat mich, mich zurückzuziehen u: die Thüre nicht aufzumachen. So gern ich ihm
gefällig gewesen wäre, so wusste ich auf der anderen Seite, dass diese Unteroffiziere im
Ansehn stehn und Ehrgefühl haben u: dass ich mich auf den Schutz eines solchen Mannes
zuverlässiger verlassen könne als auf diese zwei Soldaten. Ich erwiderte desshalb, es würde
sehr unhöflich sein, den Sergent major auf der Strasse stehn zu lassen, öffnete das Fenster u:
bat ihn herauf zu kommen. Als er in das Zimmer trat, fragte er mit einem finstern Blik auf die
beiden Soldaten, was sie hier zu thun hätten. Sie sagten, sie hätten mich um ein Glas Wein
gebeten u: versicherten auf seine zweite Frage, ob sie mir nichts genommen hätten, gewiss
nichts. Ich bestätigte das u: sagte dem Sergenten es seien deux garçons d’une très bonne
conduite. Dieses freute sie um so viel mehr, als ihnen die zwei kleinen Thaler eine sichtbare
Verlegenheit verursachten. Sie gingen auf Befehl des Sergenten weiter u es kam schliesslich
noch ein college von ihm u: wir bewirtheten beide mit Caffé.
Unterdessen war grosser Jammer im Dorfe. In allen Häusern wurde geplündert. Wein, Brod,
Butter, Hausrath, Kleider, Bettstüke, alles was nur einigermassen einen Werth hatte u:
verkäuflich zu sein schien, das wurde durch das Dorf hinab getragen. Die Bauern, ihre Weiber
u: Kinder jammerten u: suchten bei mir Hülfe, während dem ich selbst dem Ausplündern meines
Hauses jeden Augenblik entgegensah. Ein Trupp dieser Räuber kam nach dem andern auf das
Haus losgestürzt u: wollte eindringen. Der Sergent major sah zum Fenster hinaus u wies sie ab.
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Das gelang über zwei Stunden, aber endlich war das Zureden dieses braven Mannes fruchtlos.
Die Thüre zum Keller wurde von aussen gesprengt u: der wilde Haufe drang ein. Nun ging es
über meinen Wein; alle Geschirr im Keller wurden gefüllt und hinaus getragen; der Vorrath an
Fleisch, Rahm u.s.w. weggeschleppt. Durch die Treppe drangen sie aus dem Keller ins Haus
hinauf in eine Kammer wo ein Schrank stand, in welchem wir unser Porzellan u.s.w. zu stehn
hatten, das wir aber schon vor etlichen Wochen nach Stein in Sicherheit brachten. Dieser wurde
ebenfalls gesprengt, einige zinnerne Teller, zwei schöne Flaschen u.s.w. herausgenommen.
Noch hatten sie nicht genug Geschirr und sie kamen eine Treppe höher zu uns hinauf u: in die
Küche; da wurde wieder alles hölzerne Geschirr in Requisition gesetzt. Der Sergent wusste so
wenig er dem Unwesen ganz steuern konnte, die Plünderer doch wenigstens von unserer
Wohnstube und den übrigen Zimmern fern zu halten. Louise und ich behielten immer eine
völlige Geistesgegenwart, Muth u: eine frohe Laune, wodurch wir selbst unsern Schutzengel
Anest, so hiess der Sergent, der sehr traurig über unser Schiksal war, aufrichteten. Ich sagte
Anest einmal über das andere. „Lasst sie nur alles aus meinem Keller nehmen, das thut mir
nicht wehe u: macht mich nicht unglüklich.“ Wirklich hatte ich den grössten Theil meines
Weinvorrathes schon vor einigen Monaten wegbringen lassen u: das, was im Keller blieb,
betrachtete ich seitdem ich den Uebergang der Franzosen erwartete, nicht mehr als mein
Eigenthum, darum sah ich ihn auch ruhig wegtragen u: meine Besorgnisse beschränkten sich
nur auf Zerstörung u: gewaltthätige Misshandlung.
Es mangelte auch nicht an heiteren Scenen, so kam unter Anderem ein Soldat zu Louise u
beklagte sich sehr darüber, er könne gar kein Geschirr bekommen, um etwas weniges Wein
darin zu füllen, sie möchte doch die complaisance haben u: ihm einen steinernen Krug geben.
Louise gab ihm einen u: flink eilte er unserem Keller zu, um denselben zu füllen. Anest hinter
ihm her, riss ihm den Krug aus der Hand u: gab meiner Frau die heilsame Lehre, die Mittel zu
solchem Transport nicht selbst herbeizuschaffen.
Es folgte nun nach diesem Sturm eine Pause u die beiden Sergenten sagten, wir wollen nun die
Keller und Hausthüre wieder verschliessen. Ich ging mit ihnen hinab u: fand indessen, dass
kaum die Hälfte meines Weines abhanden gekommen sei. Wir schlossen die Thüre; nun aber
erklärten meine beiden Schutzengel, sie müssten wieder zur Schiffbrüke hinab. Wir baten sie
dringend bei uns zu bleiben, weil wir ohne sie verloren seyen. Sie schützten die Unmöglichkeit
vor, versprachen aber einen sichern Mann vors Haus zu stellen u: in einer Stunde wieder zu
kommen. Die Sauvegarde kam auch u: marschirte mit gezogenem Säbel vor der Thür hin u: her
u: wiess jeden, der Lust bezeigte einzutreten mit dem Bericht ab, dass hier Offiziersquartier sey.
Unterdessen kamen denn doch eine Menge Unteroffiziere jedes Ranges hinauf und baten
höflich um etwas zu essen. Wir gaben ihnen Suppe, Fleisch, Sauerkraut, Eier, guten Wein u:
die Gäste verschlangen alles mit einem Heisshunger, weil sie seit drei Tagen keine warme
Speise bekommen hatten. Sie schienen recht dankbar zu sein u: von den silbernen Löffeln u:
andern Sachen, die sie leicht einstecken konnten, wurde uns nicht das Geringste entwendet.
Die Leute waren noch da, es waren alles Sappeurs, als sich ein halbes Duzend Soldaten mit
aufgepflanztem Bajonett als Sauvergarde fürs Dorf meldeten. Auch diese Herren mussten wir
aufnehmen u: bewirthen; aber es war unter ihnen ein recht impertinenter Kerl, dem alles, was
man ihm gab, nicht gut genug war. Hier verliess mich die Klugheit, denn ich konnte mich nicht
enthalten, dem verlumpten Burschen, der Speisen verachtete, die ein General mit Appetit
gegessen hätte, einige Weisheiten zu sagen. Damit aber machte ich nichts gut, der Kerl suchte
noch seine Kameraden gegen mich aufzuwiegeln u: ich würde wahrscheinlich noch schlimme
Händel bekommen haben, wenn nicht auf einmal zwei Offiziere gekommen wären.
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Diese fuhren die Soldaten hart an, weil sie sich aber mit einer Art schriftlicher Order, die sie
wahrscheinlich selbst fabrizierten, legitimierten, so konnten die Offiziere nichts machen;
sondern suchten sie mit guter Manier wegzubringen, nachdem sie ihnen ein schriftliches
Zeugniss punkto guter Aufführung gegeben hatten. Der schändliche Sansculotte spielte noch
ehe er ging den Höflichen u. nahm auf die artigste Weise von uns Abschied.
Von diesem Augenblike an, nachdem wir von Morgen um fünf bis Abends drei Uhr, zehn
Stunden der Gefahr der Plünderung ausgesetzt waren, konnten wir ruhig aufathmen. Zwar kam
ein Trupp Soldaten nach dem andern auf das Haus losgestürzt u: wollten die Thüre des Kellers
sprengen, allein die Offiziere wiesen diese Anfälle mit tüchtigen Stokstreichen zurük.
So gut es aber uns ging, so dass ich den Schaden nicht über 100 Gulden rechnen kann, so viel
erlitten manche von meinen Dorfbewohnern. Die wilden Plünderer nahmen nicht nur Brod,
Fleisch und Wein u.s.w. weg, sondern auch alle Gattungen von Kleidungsstüken, Weisszeug,
Geld, kurz alles was sich fortschleppen liess. Es war höchst traurig der grausamen
Geschäftigkeit dieser Räuber zuzusehen. Zwar suchten die Offiziere bald da bald dort die
Soldaten zurükzuhalten, aber sie hatten zu wenig Autorität. Der Soldat sagte, er werde nicht
bezahlt u: um etwas zu bekommen, müsse er rauben. Persönlich misshandelt, einige Hiebe u:
Stösse abgerechnet, wurde niemand. Nur ein fremdes Dienstmädchen schwachen Verstandes
u: überhaupt ein armes Geschöpf fiel verfluchten Menschen in die Hände.
Sie können leicht denken, wie übel es jetzt bei uns aussieht und wie vieles mangelt. Doch muss
ich zur Ehre meiner Leute sagen, sie ertragen ihr Unglück mit ziemlicher Standhaftigkeit u: der
allgemeine Wunsch ist: wenn’s nur jetzt genug wäre.
Bei mir quartierten sich später sechs Offiziere ein, über welche ich nicht die geringste Klage
habe. Sie waren lustig, artig u: zufrieden mit allem. Louise u: ich waren todmüde, doch ging ich
noch zur Schiffbrücke hinab, die kaum zwei Büchsenschüsse unter meinem Dorfe u: weil näher
bei Hemishofen als bei Rheinklingen geschlagen war. Zwei Offiziere begleiteten mich u:
begegneten mir sehr höflich. Es marschierte noch eine halbe Brigade über die Brüke.
Wir hatten uns Abends um 11 Uhr kaum zur Ruhe gelegt, als wieder ein Korporal mit 10 Mann
bei uns anlangte, um bei uns zu speisen und sich einzuquartieren. Allein die Offiziere wiesen
sie weiter. Ich würde gerne eingeschlafen sein, aber alle Augenblike liess mich meine
Imagination die hässlichen Räuber erbliken oder ihr wildes Geschrei hören. Endlich fand ich
Ruhe.
Ohne Zweifel war bei der französischen Armee die die Schiffbrüke bei Hemishofen passierte,
die Division Vandamme, welcher noch am gleichen Tage, den 1ten Mai, die Festung Hohentwiel
übergeben wurde.
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Johannes Büel
Brief Johannes Büels an Johann Georg Müller in Schaffhausen.
Abschrift, vermutlich von Pfarrer Hans Noll in einem von Büel geschriebenen Büchlein mit Auszügen aus Werken
von Dichtern, Philosophen und Theologen. Kirchenarchiv der evang.-ref. Kirche Stein-Hemishofen
Siehe auch „Grenzbote“ Jubiläumsnummer vom 1. Januar 1918
Gewehrkugeln von
französischen
Soldaten vom
01. Mai 1800,
gefunden von
Stefan Di Staso,
am Wolkenstein
(Grösse der
Geschosse:
1.00 cm 1.50 cm)
Hermann Tanner, Gemeindearchivar
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Leserbrief
An die Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde Hemishofen
Meine Amtszeit als Gemeinderätin und Gemeindepräsidentin war geprägt von unzähligen
Herausforderungen, die Aufgaben bestanden darin, im Studieren von neuen Gesetzgebungen
unzähligen Vernehmlassungen und beim Mitwirken von Verbandsgründungen.
Mein Fachgebiet als Sozialreferentin und Schulreferentin hat mich stets gefordert und zusätzlich
viel Freude bereitet. Es war eine Zeit der Begegnungen interessanter Persönlichkeiten.
Es gab auch Momente der Hoffnungslosigkeit und des Unverständnisses vor allem auf Grunde
der Reaktionen aus der Bevölkerung und der Schulbehörde, was mich zu meinem frühzeitigen,
abrupten Rücktritt bewogen hat.
Denn klare Vorstellungen standen im Mittelpunkt meiner Amtszeit, die Informationspolitik
verbessern und vor allem die Bevölkerung vermehrt in die Geschäfte des Gemeinderates
einbeziehen, sowie die Bildungskosten zu senken, dies war mir ein grosses Anliegen.
Die Sprechstunde für die Bevölkerung, wenn Ungereimtheiten anstanden, wurde eingeführt. Für
die Hemishoferinnen und Hemishofer erreichbar sein, ausdiskutieren, die Probleme gemeinsam
angehen, das war meine Devise. Leider wagten es die Wenigsten, mit mir persönlich über
aktuelle, dringende Themen und Anliegen zu sprechen.
Die Diskussionen fanden im Geheimen ohne mein Wissen statt oder wurden mir gegenüber
verweigert. Anschliessend an der Information Veranstaltung vom 10. Februar, wurden
Rücktrittsforderungen bezüglich Zusammenarbeit mit der Schulbehörde, laut. Was mich sehr
beschäftigte und nachdenklich gestimmt hat.
Die Schweigepflicht veranlasste mich zu diesem Zeitpunkt, alle
Beschuldigungen und üblen Nachreden über mich ergehen zu lassen.
diese
kränkenden
Ein politisches Amt ist geprägt von Diskussionen und Kompromissen. Eine sture eigennützige
Haltung bringt unsere Politik nicht weiter. Wenn vor allem Eigeninteressen gewahrt werden, hat
dieses mit unserer direkten Demokratie wenig gemeinsam.
Ein grosses Anliegen von mir war, dass die Schule und der Kindergarten im Dorf bleiben, eine
Gemeinde ohne Schule ist nicht überlebensfähig und verliert an Attraktivität.
Die Schulbehörde hat ihren Rücktritt zurückgezogen. Dank der Wiederaufnahme ihrer Arbeit
kann sie ihre Ziele weiter verfolgen und das vollenden was sie in der Zukunftsgestaltung der
Schule in die Wege geleitet hat. Denn auf der Zielgeraden in Sachen Schulzusammenarbeit im
oberen Kantonsteil, die Arbeit niederlegen und keine Farbe bekennen, wäre gleichbedeutend
wie sich aus der Verantwortung zu ziehen.
Somit möchte ich mich bei all den Hemishoferinnen und Hemishofer bedanken welche mir bei
meiner Arbeit als Gemeinderätin und Gemeindepräsidentin mit Rat und Tat beiseite gestanden
sind und mich stets unterstützt haben. Vielen Dank.
Herzliche Grüsse, Evelyn Kuhlbörsch
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Kulturelles
Erzählzeit ohne Grenzen
Bereits zum zweiten Mal fand in Hemishofen die Erzählzeit statt. Gut 60 Personen nahmen an
der Lesung teil, welche mit anschliessendem Apéro ausklang.
Der Tübinger Autor, Kurt Oesterle las aus seinem Roman „Der Wunschbruder“ über das
Gross- und Erwachsenwerden unter gegensätzlichen Bedingungen. Sein Roman schlägt zwei
Bögen aus der Vergangenheit in die Gegenwart und stellt somit zwei Lebensläufe
nebeneinander: den eines Verwahrlosten, der noch mit dreissig Jahren versucht, elementare
Bildung zu erwerben, und der fürchtet, dass sein kleiner Sohn seinen Leidensweg wiederholen
muss; dann den eines Wohlbehüteten und Hochgebildeten, der seiner Einsamkeit nicht
entkommt.
Der Abend war gut besucht und leider nur eine kleine Schar Hemishofer(innen) fand den Weg in
unsere Mehrzweckhalle, der grössere Teil der Besucher kam überwiegend aus der deutschen
Nachbarschaft.
Der Kulturreferent würde sich bei der nächsten Erzählzeit über mehr einheimische Besucher
sehr freuen, ist doch ein solch kultureller Anlass ein wenig Abwechslung in unserem Dorfleben
und für alle eine Bereicherung.
(Hermann Tanner, Stefan Di Staso und Kurt Oesterle, v. l. n. r.)
Stefan Di Staso, Kulturreferent
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Anlässe
Leider fiel der 1. Mai-Anlass in diesem Jahr buchstäblich ins Wasser. Die Frauensportgruppe
Hemishofen stellt sich deshalb für die Durchführung im Jahr 2016 wieder zur Verfügung.
Den 1. August-Brunch 2015 organisiert die Landfrauenvereinigung Hemishofen.
Vielen Dank, den aktiven Vereinen und Gruppen für dieses tatkräftige Engagement.
Der Gemeinderat
100 Jahre Pontoniere Stein am Rhein
Die Pontoniere Stein am Rhein feiern 2015 ihr 100-jähriges Bestehen. Zur Feier dieses
Jubiläums veranstalten wir vom 12.-14. Juni 2015 zum ersten Mal in unserer Vereinsgeschichte
ein Pontonier-Wettfahren und laden 41 Vereine aus der ganzen Schweiz nach Stein am Rhein
respektive Hemishofen ein. Wir erwarten 600-800 Wettkämpfer, die ihr Können mit Ruder und
Stachel in Booten, die jüngeren in Weidlingen, auf einem anspruchsvollen Parcours bei der
Hemishoferbrücke unter Beweis stellen.
Die Wettkämpfe finden am Freitag von 18.30 Uhr bis 20.15 Uhr unter anderem mit den
Vereinen Stein am Rhein und Schaffhausen und am Samstag von 07.45 Uhr bis 12.15 Uhr und
von 13.45 Uhr bis 18.15 Uhr statt. Als erste am Samstagmorgen starten die Diessenhofer
Pontoniere. Am Sonntag dauern die Wettkämpfe von 07.45 Uhr bis 12.15 Uhr. Die
Rangverkündigung findet am Sonntag um 15.00 Uhr im Festzelt statt.
Mit einem umfangreichen Festprogramm feiern wir unser Jubiläum im Festzelt beim
Forstmagazin. Am Freitag findet ab 21.00 Uhr der Barbetrieb mit DJ Urs statt. Am
Samstagabend ab 19.30 h unterhalten sie die Seerugge Feger, Michelle Ryser und die Melody
Dices. Ab 21.00 Uhr Barbetrieb mit DJ Frappe. Der Eintritt für das Samstagabendprogramm
kostet CHF 10. –. Am Sonntagmorgen von 09.00 – 11.30 Uhr können sie den Ponti-Z’morge mit
den Waldhöcklern geniessen.
Bitte Anmeldung unter 079 404 04 70. Um 13.15 Uhr folgen der Festakt und die Fahnenweihe
mit der Stadtmusik Stein am Rhein. Während den Wettkampftagen bieten wir eine
durchgehende Festwirtschaft.
Wir bedanken uns bei den Kantonen Schaffhausen und Thurgau, der Stadt Stein am Rhein und
den Gemeinden Hemishofen, Eschenz und Wagenhausen, den Grundeigentümern, der Stiftung
Eisenbahnbrücke und allen die unseren Anlass unterstützen.
Weiter danken wir den Schifffahrtsgesellschaften und der privaten Schifffahrt für Ihr Verständnis
für die Einschränkungen während den drei Wettkampftagen.
Ein besonderer Dank gilt den zahlreichen Sponsoren, Gönnern und Institutionen für ihre
finanzielle Unterstützung und der Wertschätzung unserm Verein gegenüber.
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Ohne die vielen freiwilligen Helfern, Kampfrichter und Funktionäre wäre die Durchführung
unseres Jubiläumswettfahrens nicht möglich. Ihnen gebührt ein spezieller Dank.
Liebe Hemishoferinnen und Hemishofer – wir freuen uns, Sie an unserem Fest begrüssen zu
können.
Pontoniere Stein am Rhein
eingesandt M. Oderbolz
Termine
14. Mai 2015, Anita Kruppa, Schmuckwerkstatt, 11.00 – 17.00 Uhr, Ausstell., Dorfstrasse 21
14. Mai 2015, Weinbau Trutmann, Weindegustation, 11.00 – 17.00 Uhr, Bürglerstrasse 6
12. – 14. Juni 2015, Pontoniere Stein am Rhein, Jubiläumswettfahren, 100 Jahre Pontoniere
26. Juni 2015, Schule Hemishofen, Schulfest
28. Juni 2015, Ref. Kirchgemeinde Hemishofen - Stein a. Rhein, Gottesdienst am Rhein
04. Juli 2015, Verein „Helft-uns-helfen“, Beachparty
1. August 2015, Landfrauenvereinigung Hemishofen, Brunch
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Impressum
Herausgeber/Redaktion:
Layout:
Zuschriften/Beiträge:
Gemeinderat Hemishofen
Gemeindekanzlei Hemishofen
[email protected]
Nächste, reguläre Ausgabe der Hemishofer Gemeinde Info:
Annahmeschluss:
Erscheinungsdatum:
September 2015
03. September 2015
09. September 2015
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Empfangsbestätigung zu Ihrer Kontrolle (Beiträge bitte elektronisch einreichen). Der
Herausgeber behält sich vor, Texte zu kürzen oder anzupassen. Über die Publikation von
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der Redaktion widerspiegeln. Für die Richtigkeit des Inhaltes ist alleinig die Autorin, der Autor
verantwortlich.
Auflage: 230 Stück, Verteilung in alle Hemishofer Haushalte
Die Hemishofer Gemeinde Info ist immer auch auf www.hemishofen.ch zu finden.
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