Produktdatenblatt - bellavita

Inhalt:
1. Über Khadi Naturprodukte
2. Pflanzenhaarfarben von Khadi Naturprodukte
3. Unterschied Pflanzenhaarfarbe und chemische Färbung
4. Basiswissen zur Anwendung von Khadi Pflanzenhaarfarben
5. Farbauswahl von Khadi Pflanzenhaarfarben
6. Anwendung der Khadi Pflanzenhaarfarben
a. Vorbereitungen
b. Anrühren des Pulvers
c. Zusätze zur Verbesserung der Haltbarkeit
d. Auftragen der Pflanzenhaarfarbe
e. Nach dem Auftragen
f. Nach der Färbung
7. Häufigkeit der Anwendung
8. Anwendung auf blondem oder ergrautem Haar
9. Anwendung auf blondiertem, gebleichtem Haar
10. Typische Fehler bei der Anwendung, Lösungen
11. Weitere Hinweise
12. Haaröle von Khadi Naturprodukte und ihre Anwendung
1. Über Khadi Naturprodukte
Die KHADI Bewegung entstand 1920 unter der Führung von Mahatma Ghandi in
Indien. Zunächst als politische Kraft und zum Boykott ausländischer Güter initiiert,
wurde KHADI nach der Unabhängigkeit Indiens Teil der indischen Regierung und
dem Landwirtschaftsministerium unterstellt. Diese Behörde kontrolliert regelmäßig,
dass unter dem Namen KHADI vertriebene Produkte den strengen Richtlinien und
einem festgelegten Qualitätsniveau entsprechen.
Ziel war und ist es bis heute, die Lebensbedingungen der Landbevölkerung und der
Produzenten zu verbessern. Dies wird erreicht durch Vermarktung der Produkte
unter Ausschluss von Zwischenhändlern, Zahlung von Mindestpreisen, die über dem
Weltmarktniveau liegen, Zahlung von Prämien, Vorfinanzierung sowie langfristige
Lieferbeziehungen. Hierzulande kennen wir ähnliche Vermarktungskonzepte unter
dem Namen fairer Handel" Fair Price" usw.
Die deutsche Firma Khadi Naturprodukte mit Sitz in Rinteln im Weserbergland lässt
unter dem Namen Khadi in Indien Produkte nach eigenen Ideen und Rezepturen
produzieren. Hier werden zum einen selbstverständlich die Richtlinien der KHADI
Bewegung, aber auch die Richtlinien der Deutschen und Europäischen
Kosmetikverordnung und nicht zuletzt des BDIH peinlichst genau eingehalten.
Durch die Kombination dieser Grundlagen können wir gewährleisten, dass zum einen
die Produzenten in Indien zu fairen Bedingungen arbeiten können, zum anderen,
dass unsere Produkte dem hohen europäischen Qualitätsanspruch gerecht werden.
In Zusammenarbeit mit ayurvedischen Kapazitäten sind unsere Produkte ebenfalls
nach Ayurveda zertifiziert und lizenziert. Mit Produkten von Khadi Naturprodukte
haben Sie die Möglichkeit, Ihren KundInnen echte, ayurvedische Naturkosmetik
anzubieten.
2. Pflanzenhaarfarben von Khadis Naturprodukte
Pflanzenhaarfarben von Khadi Naturprodukte sind seit Anfang 2008 auf dem Markt.
Die Rezepturen für die Farben werden nach alten, ayurvedischen Rezepturen in
Indien zubereitet und sind in ihrer Zusammensetzung und Qualität einzigartig und
ausschließlich bei uns erhältlich.
Die außergewöhnlich hohe Qualität und Färbekraft der Khadi Pflanzenhaarfarben
Werden durch Verschiedene Einflüsse erreicht.
Zum einen werden für die Zubereitungen nur Inhaltsstoffe (. B. Lawsonia inermis und
Indigofera tinctora) aus den besten Anbaugebieten Indiens verwendet. Dies kann
man . B. mit dem Weinbau vergleichen, welcher ebenfalls je nach Lage hochwertige
Qualität oder mindere Qualität erbringt.
Neben dem idealen Erntezeitpunkt und der sofortigen Weiterverarbeitung nach der
Ernte ist ein ausschlaggebender Faktor für die außerordentliche Färbekraft von Khadi
Pflanzenhaarfarben eine extrem feine Vermahlung. Dies lässt sich schon beim ersten
Anrühren der Farbe erkennen – den typischen ErdeCharakter werden Sie selbst bei
reinem Henna oder reinem Indigo nicht finden.
Ferner enthalten Khadi Pflanzenhaarfarben keinerlei Zusätze, welche die
Pigmentabgabe der Färbestoffe oder die Farbannahme im Haar reduzieren. So
haben wir . B. bewusst auf die Zugabe von Ölen verzichtet. Eine eventuell
notwendige Zusatzpflege sollte NACH der Färbung mit Khadi Pflanzenhaarfarben
Diese Faktoren zusammen genommen erklären den Erfolg von unseren
Pflanzenhaarfarben. Selbst graue Haare werden oftmals bereits mit einem
Färbeschritt auch in dunkleren Nuancen abgedeckt.
Selbstverständlich enthalten unsere Pflanzenhaarfarben keinerlei chemische Zusätze
wie Peroxyde, Farbkraftverstärker, Konservierungsmittel oder Duftstoffe.
3. Unterschied Pflanzenhaarfarbe und chemische Färbung
Eine chemische Färbung greift in die Struktur des Haares ein, indem es mit Hilfe
chemischer Substanzen die Schuppen des Haares öffnet (vergleichbar mit einem
geöffneten Tannenzapfen) und auf diese Weise Farbpigmente in das Haar
eindringen können. Bei wiederholten Anwendungen schließen sich diese Schuppen
oder Zapfen immer unzureichender und das Haar wird nach und nach empfindlicher
gegenüber äußerlichen Angriffen wie Haare waschen, Stylingprodukte (insbesondere
Produkte mit Alkohol, Föhnhitze usw.. Das Haar wird stumpfer und trockener und der
Glanz geht verloren, es entsteht Spliss und die Haare brechen.
Pflanzenhaarfarben färben die Haare auf eine völlig andere Weise. Bei einer
Färbung mit Pflanzenhaarfarben legen sich die Farbpigmente wie eine Lasur um das
einzelne Haar und füllen die Lücken in den Schüppchen auf. Hiermit lässt sich auch
der unvergleichbare Glanz nach einer Färbung erklären.
Je öfter eine Kundin mit Pflanzenhaarfarben färbt, desto dicker" wird diese Lasur und
das einzelne Haar erscheint tatsächlich kräftiger.
Auch wenn Pflanzenhaarfarben nicht direkt in das Haar eindringen, sind sie
grundsätzlich nicht mehr auswaschbar. Die Farbe geht eine feste Verbindung mit
dem Haar ein, die lediglich von Haar zu Haar und von Nuance zu Nuance etwas
variieren kann. Je öfter Haare mit Pflanzenhaarfarben behandelt werden, desto fester
und dauerhafter wird diese Verbindung.
4. Basiswissen zur Anwendung von Khadi Pflanzenhaarfarben
Die verwendeten Inhaltsstoffe in unseren Pflanzenhaarfarben sind perfekt
aufeinander abgestimmt, um mit der richtigen Anwendungsmethode ein optimales
Ergebnis zu erreichen.
Um die Notwendigkeit der richtigen Anwendungsmethode zu verstehen, möchte ich
im Folgenden auf einige Besonderheiten der einzelnen Inhaltsstoffe eingehen:
Indigo (Indigofera tinctora):
Der Farbstoff Indigo färbt grundsätzlich blau. Erst in Kombination mit dem Farbstoff
Henna lassen sich auf braunen und helleren Haaren Brauntöne und Schwarz, bzw.
eine Grauhaarabdeckung erreichen.
Die Pflanzenfarbe Indigo färbt am besten im basischen Bereich. Ein zu tiefer pHWert
(zu sauer) in der Mischung behindert erheblich die Pigmentabgabe des Indigos.
Da viele Kundinnen davon ausgehen, dass . B. Zitronensaft in der Pflanzenhaarfarbe
ihre Haare besonders gut pflegen soll, erreichen sie mit einer entsprechenden
Beimischung meist nicht das gewünschte Farbergebnis, da sich die Färbekraft des
Indigo gar nicht oder nicht voll entfalten kann.
Ähnlich verhält sich Indigo bei der Temperatur. Die Pflanzenfarbe Indigo gibt die
meisten Farbpigmente im mittleren Temperaturbereich ab. Je heißer die
Anrührflüssigkeit ist, desto schwächer ist die Färbekraft des Indigo.
Optimal ist das Anrühren mit
50° C
warmem Wasser oder Schwarztee. Ist die Temperatur zu hoch, wird durch die nicht
ausreichende Farbabgabe des Indigos das Farbergebnis unzureichend.
Leider ist Indigo nur bedingt in der Lage, sich dauerhaft am Haar anzulagern. Dies
bedeutet, dass der dunkle Farbanteil in einer Färbemischung u. U. schneller
verblasst, als der rote Farbanteil. Dies erklärt auch, warum . z.B. graue Haare nach
einer gewissen Zeit etwas rötlicher werden können. Wie man die Haltbarkeit des
Indigos verbessern kann, werde ich Ihnen im weiteren Verlauf dieser
Anwendungshinweise für Pflanzenhaarfarben näher erläutern.
Henna (Lawsonia inermis):
Im Gegensatz zu Indigo wird bei dem Inhaltsstoff Henna mehr Farbe abgespalten,
wenn das Pulver im sauren Bereich angerührt wird. Hierfür würde sich neben . B.
Zitronensaft unser Amla Pulver, das einen extrem hohen Vitamin C Gehalt
(Ascorbinsäure) besitzt, eignen.
Ferner setzt die Pflanzenfarbe Henna umso mehr Farbpigmente frei, je heißer die
Mischung angerührt wird und Nuancen, in denen Henna und Indigo enthalten ist,
färben bei zu hoher Anrührtemperatur rötlicher bis rot.
Im kühleren oder gar kalten Bereich färbt Henna dagegen nur sehr unzureichend und
Mischungen mit Henna und Indigo können daher leichter grünstichig werden, wenn
die Temperaturen zu tief sind.
Von daher sollten Nuancen, die Henna UND Indigo enthalten grundsätzlich mit
50°C
warmer Flüssigkeit angerührt werden, da Henna in diesem Temperaturbereich genau
ausreichend färbt, um ein optimales Farbergebnis zu erzielen.
Reine Rotfärbungen können dagegen problemlos mit kochendem Wasser angerührt
werden.
In unseren Pflanzenhaarfarben, bzw. den unterschiedlichen Nuancen wurden beide
Pflanzenfarbstoffe mit dem Zusatz Von Amla Pulver und Weiteren Pflanzen
Verarbeitet.
Durch die grundsätzlich unterschiedlichen Bedürfnisse der beiden Hauptinhaltsstoffe
ist eine korrekte Anwendung ohne Zusätze, die den pH-Wert verändern wichtig, um
ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Die Inhaltsstoffe sind ideal aufeinander abgestimmt, damit sie weder den einen
Farbgeber behindern, noch den anderen Farbgeber über alle Maßen fördern.
Ebenso ist die korrekte Einhaltung der Temperatur während des Anrührens, aber
auch während des Auftragens auf das Haar und der Einwirkzeit maßgeblich, um ein
optimales Farbergebnis zu erzielen.
Wird eine Farbmischung (Hellbraun, Natürliches Nussbraun, Dunkelbraun oder
Schwarz) zu heiß angerührt, färbt der Indigoanteil in diesen Nuancen unzureichend
und das Farbergebnis wird je nach gewählter Nuance Rot, Rotorange oder Rotblond
(rotstichig).
Wird eine Farbmischung zu kühl angerührt, färbt der Hennaanteil in diesen Nuancen
unzureichend und das Farbergebnis tendiert in Richtung Grün oder Blaugrün.
Weitere Zusätze in unseren Pflanzenhaarfarben und ihre Wirkweise sind: Amla
Pulver (Emblica officinalis):
Neben dem hohen Vit. C Gehalt (20 x mehr als . B. in Orangen) enthält die Frucht
einen sehr hohen Anteil an Gerbsäuren. In der Ayurveda wird es neben seinem
Vitamingehalt wegen seiner haarwuchsfördernden Wirkung, bzw. dem
Entgegenwirken von Haarausfall und dem Ergrauen der Haare eingesetzt. Amla
zaubert einen unvergleichbaren Glanz in das Haar und unterstützt in unseren
Pflanzenhaarfarben die leichte Anwendung, da es die Färbepaste extrem
geschmeidig macht.
Reines Amla Pulver kann bedenkenlos zu unseren Farbnuancen Reines Henna" und
Henna, Amla und Jatrophaoder zu der nicht färbenden Haarpflege Senna Cassia"
zugefügt werden. In keinem Fall sollten indigohaltige Farbnuancen durch Amla in
ihrem pH-Wert verändert werden (siehe oben.
Das in unseren Nuancen bereits enthaltene Amla ist genau so dosiert, dass es sich
ausschließlich positiv auf das Farb- und Pflegeergebnis auswirkt.
Bhringaraj (Eclipta Alba):
Haarwuchsfördernd, wird in der ayurvedischen Medizin u. a. bei Hautkrankheiten, zur
Vermeidung von Haarausfall und dem Ergrauen der Haare eingesetzt.
Neem (Azadirachta indica):
Neemblätter werden in der Haarpflege wegen ihrer festigenden Wirkung eingesetzt.
5. Farbauswahl von Khadi Pflanzenhaarfarben
Das Farbergebnis bei einer Färbung mit Pflanzenhaarfarben ist immer abhängig von
der Ausgangshaarfarbe der Anwenderin. Da sich die Farbstoffe wie eine Lasur um
das Haar legen, spielt die eigene Haarfarbe immer eine wesentliche Rolle für das
Farbergebnis.
Alle aufgeführten Khadi Pflanzenhaarfarben sind BDIH zertifiziert: Khadi reines
Henna.
Ohne weiteren Bestandteile. Färbt helles Haar orange bis rot, dunkles Haar
Mahagoni. Eignet sich besonders zum Mischen mit indigohaltigen Farbnuancen, da
es den pH-Wert nicht negativ beeinflusst. Selbstverständlich ebenfalls zum
Vorpigmentieren bei der 2-SchrittFärbung oder für reine Rotfärbungen geeignet.
Khadi Henna, Amla und Jatropha
Durch die Zusätze Amla und Jatropha werden die Haare etwas intensiver gefärbt und
zusätzlich gepflegt. Färbt helles Haar orange bis rot, dunkles Haar Mahagoni. Sehr
gut geeignet für reine Rotfärbungen oder zum Vorpigmentieren bei der 2SchrittFärbung.
Khadi Hellbraun
Färbt das Haar je nach Einwirkzeit Hellbraun bis Braun. Je nach Haarstruktur erhält
das Haar einen leichten Mahagoniglanz. Graues Haar wird i.. mit einem Färbeschritt
abgedeckt. Mit Khadi Hellbraun lässt sich auch ein eventuell entstandener, leichter
Grünstich im Haar eliminieren.
Khadi Natürliches Nussbraun
Färbt das Haar je nach Einwirkzeit Braun bis Dunkelbraun – ohne Rotstich. Graues
Haar wird i.. mit einem Färbeschritt abgedeckt. Die meisten Kundinnen können.
Khadi Natürliches Nussbraun direkt auf grauem oder teilweise ergrautem Haar
anwenden.
Khadi Dunkelbraun
Färbt das Haar Dunkelbraun und kann bei ca. 50% der Anwenderinnen selbst graue
Haare in einem Färbeschritt abdecken. Bitte beachten Sie die Hinweise unter Pkt. 8
und 9 (Anwendung auf blondem, blondiertem oder ergrautem Haar).
Khadi Schwarz
Färbt das Haar in einem warmen Schwarzton. Von einer Anwendung direkt auf
blondem, blondiertem oder ergrautem Haar raten wir ab (siehe Pkt. 8 und ).
Khado Reines Indigo
Färbt dunkles Haar blauschwarz. Eine direkte Anwendung auf blondem,
mittelblondem, blondiertem oder ergrautem Haar ist zu vermeiden (das Haar wird
blau oder blaugrün, siehe Pkt. 8 und 9).
Khadi Senna Cassia
Haarkur ohne färbenden Eigenschaften, jedoch mit der pflegenden Wirkung einer
Pflanzenhaarfarbe. Blondes Haar erhält einen leichten Goldschimmer – in sehr
vereinzelten Fällen kann es (besonders bei chemisch gebleichten Haaren und zu
langer Einwirkzeit) zu Farbveränderungen im Haar kommen, die jedoch nach einigen
Haarwäschen Von alleine Wieder Verschwinden.
Lässt sich hervorragend zusammen mit unserem Amla Pulver als Kur verwenden –
auch für die Anwendung zwischen zwei Färbungen sehr geeignet, um das Volumen
und den Glanz der Färbung zu verlängern.
Alle unsere Pflanzenhaarfarben sind problemlos untereinander mischbar. . B. können
durch Zugabe von Senna Cassia" in unseren Braunnuancen die Farben abgemildert
und auch bei hellerem Haar angewandt werden.
6. Anwendung von Khadi Pflanzenhaarfarben
Die Khadi Pflanzenhaarfarben sollten immer frisch verwendet werden.
Bei der Verwendung der Nuancen Reines Henna" oder Henna, Amla und Jatropha ist
es theoretisch auch möglich, diese sauer anzurühren (. B. mit einem Teil Amla Pulver
oder Zitronensaft) und über Nacht stehen zu lassen (sog. Amerikanische Methode).
Hier muss jedoch die Farbpaste vor der Anwendung aufgewärmt werden, entweder
im Wasserbad oder in der Mikrowelle. Achtung jedoch vor zu heißem Auftragen: dies
kann die Kopfhaut schädigen und zu Verbrennungen führen
Grundsätzlich ist aber auch bei den Rottönen eine frisch angerührte Farbmischung
mit heißem Wasser oder Tee angerührt vorzuziehen. Die Erfahrung zeigt, dass hier
die besten Färbeergebnisse zu erzielen sind.
a. Vorbereitung
Ich empfehle grundsätzlich, die Haare vor der Anwendung frisch zu waschen, um
sämtliche Stylingreste, Schmutz und Haarfett zu entfernen, welche die
Farbaufnahme behindern könnten. Hierbei ist es wichtig, KEINE silikonhaltigen
Produkte zu verwenden, ebenfalls keine Produkte, die z. B. für trockene Haare
extrem rückfettend sind, bzw. als besonders pflegend deklariert werden. Diese
können u. U. Wirkstoffe enthalten, die sich wie ein Schutzfilm um das Haar legen und
dadurch die Farbaufnahme behindern (z.B. Jojobaöl etc.).
b. Anrühren des Pulvers
Je nach Farbnuance kann die Farbe mit Warmen Oder heißem Wasser oder
Schwarztee angerührt werden. Indigohaltige Farbmischungen sollten immer nur mit
50°C warmer Flüssigkeit angerührt werden, um keinen der farbgebenden
Inhaltsstoffe ungewollt zu fördern oder zu reduzieren.
Den Pulverstaub nicht einatmen
Bei vielen Kundinnen hat es sich bewährt, das Farbpulver mit Schwarztee
anzurühren. Hierbei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass der Tee nicht zu
stark ist, da dies u. U. zu einem Trockenheitseffekt führen kann (3 Teebeutel auf ca.
250ml Wasser sind ausreichend. Dieser Trockenheitseffekt ist zwar nach zwei bis
drei Haarwäschen wieder verschwunden, aber die Kundin erlebt die Färbung und
das Farbergebnis dann nicht so positiv, wie es möglich wäre.
Optimal ist es, das Pulver in einem Keramikgefäß anzurühren, da dieses Material die
Wärme sehr gut hält und einem vorzeitigen Auskühlen der Farbpaste entgegen
gewirkt wird. Aus diesem Grund sind Gefäße aus Metall oder Glas weniger geeignet.
Das Farbpulver sollte mit der Flüssigkeit zügig zu einer geschmeidigen Paste
angerührt werden. Wie dick- oder dünnflüssig es für die Anwenderin ideal ist, lässt
sich meist nach einigen Versuchen herausfinden. Dies ist abhängig von der
Anwendungsmethode, aber auch von der Haarstruktur der Kundin. So kann die
Paste zum Beispiel bei sehr trockenen, gelockten Haaren durchaus etwas dünner
angerührt werden, als dies bei kurzen, feinen Haaren sinnvoll wäre.
Als Faustregel könnte man auf 50 gr. Pulver etwa 200 ml Flüssigkeit ansetzen.
Eine noch angenehmer aufzutragende Paste erhält man, wenn man die Farbpaste
vor dem Auftragen noch einmal mit Hilfe eines Pürierstabes vermischt.
c. Zusätze zur Verbesserung der Haltbarkeit
Um lange Freude an dem erzielten Farbergebnis zu haben, hat sich der Zusatz von
einem Teelöffel Salz sehr bewährt. Dies erhöht die Haltbarkeit des Indigos und der
Auswasch-Effekt hält sich stark in Grenzen. Die Haare müssen lediglich
im üblichen Rhythmus von 3-4 Wochen nachgefärbt werden, um Ansatzprobleme zu
Vermeiden.
Auch Schwarztee wird dazu verwendet, die Intensität der Farbe und die Haltbarkeit
des Indigos zu verbessern.
Zu beachten ist jedoch, dass jede Kundin eine andere Haarstruktur mitbringt und es
mehrerer Versuche bedarf, um herauszufinden, wie viel Tee bzw. Salz das Haar
mag. Sollte es zu einem sehr starken Trockenheitsgefühl nach der Färbung (und
dem Trocknen der Haare) kommen, sollten die Zusätze entweder reduziert, oder im
Zweifel ganz weggelassen werden.
Grundsätzlich empfehlen wir, keine weiteren Zusätze in die Pflanzenfarbmischung
einzubringen. Da Kundinnen jedoch gerne experimentieren, sind folgende Zusätze in
geringen Dosierungen eingeschränkt möglich:
MICh
Honig (kann jedoch u. U. bei dunklen Nuancen die Intensität negativ beeinflussen)
Haarkuren / -spülungen (ohne Silikon!) Aloe Vera Saft ohne Vitamin C Zusatz (bei
trockenem Haar, maximal 13 der verwendeten Flüssigkeit)
Je nach gewählter Farbnuance und der Haarstruktur können diese Zusätze dennoch
die Farbintensität beeinträchtigen.
d. Auftragen der Pflanzenhaarfarbe
Die Pflanzenhaarfarbe sollte so warm wie möglich auf die frisch gewaschenen,
feuchten Haare aufgetragen werden. Die Nuancen Reines Henna und Henna, Amla
und Jatropha, die mit kochender Flüssigkeit angerührt werden sollen, müssen
unbedingt etwas abkühlen, um Verbrennungen und Verletzungen zu Vermeiden.
Je nach Geschicklichkeit der Anwenderin und der dadurch möglicherweise etwas
länger dauernden Auftragezeit, ist es empfehlenswert, die Schale mit der Farbpaste
während des Auftragens in ein warmes Wasserbad zu stellen. Wird immer die obere
Schicht der Paste aufgetragen, ist dadurch gewährleistet, dass die restliche
Farbpaste während des Auftragens nicht zu sehr auskühlt.
Die Kundin sollte unbedingt ein Handtuch zum Schutz ihrer Kleidung umlegen und
Handschuhe tragen. Verfärbungen an den Fingernägeln sind sehr dauerhaft, auch
wenn sie nach einigen Tagen verblassen. Flecke auf der Kleidung lassen sich so gut
wie gar nicht mehr entfernen.
Sehr bewährt hat sich die Verwendung eines Auftragepinsels. Mit diesem kann
das Haar Strähne für Strähne gescheitelt und die Pflanzenfarbe direkt am Ansatz
aufgetragen werden.
Es ist ebenfalls möglich, die Farbpaste etwas dünner anzurühren und in eine
Auftrageflasche zu füllen. Damit können die Haare so bequem wie von einer
chemischen Färbung gewohnt, gefärbt werden. Auch lassen sich auf diese Art und
Weise hervorragend Ansatzfärbungen durchführen, die notwendig sind, um . B. ein
stetiges Nachdunkeln der Haarlängen zu vermeiden.
Die Farbpaste sollte zunächst am Haaransatz, Strähne für Strähne aufgetragen und
dann großzügig in den Längen verteilt werden (je nachdem, ob Ansatzfärbung oder
nicht gemacht werden soll. Wichtig ist, dass gerade der Ansatz an den Schläfen und
der Stirn sehr sorgfältig mit der Farbpaste bedeckt wird, da die Haare hier oftmals
etwas heller sind als das übrige Kopfhaar und sich auch die ersten grauen Haare
genau dort zeigen.
e. Nach dem Auftragen
Ist die Pflanzenhaarfarbe auf dem gesamten Kopfhaar und insbesondere am
Haaransatz aufgetragen, wird durch eine leichte Massage die Paste noch einmal
sorgfältig verteilt, um evtl. übersehene Lücken zu schließen.
Nun ist vor allem eines wichtig: Wärme!
Um die Pflanzenhaarfarbe Während der Einwirkzeit Warm zu halten und einem
Austrocknen entgegen zu wirken, sollte man das Haar mit einer Duschhaube oder
Folie abdecken und mit einem Handtuch umwickeln. Man kann auch einfach eine
dicke Mütze verwenden, welche die Bewegungsfreiheit auch weniger einschränkt.
Wenn man erst einmal das individuell richtige Verhältnis zwischen Pulver und
Flüssigkeit herausgefunden hat, krümelt oder tropft die KhadiPflanzenhaarfarbe
kaum, bzw. gar nicht während der Einwirkzeit.
Ebenfalls ist es möglich, während der Einwirkzeit eine Wärmehaube zu tragen.
Jedoch Wird dann die Intensität der Farbe Verstärkt und die Einwirkzeit muss
reduziert werden. Beim Einsatz einer Wärmehaube ist ebenfalls darauf zu achten,
dass die Temperatur nicht zu hoch eingestellt wird.
Auch eine Anwendung in der Sauna ist möglich. Aber auch hier gilt, dass die
Temperatur auf dem Kopf 50°C nicht überschreiten sollte, da es sonst zu einem zum
Teil erheblichem Rotstich kommen kann.
So wie die Haarstruktur jedes Haares unterschiedlich ist, so ist auch das gewünschte
Farbergebnis, bzw. die Ausgangsfarbe der Kundin verschieden. Grundsätzlich gilt: Je
länger die Einwirkzeit, desto dunkler wird das ErgebnisAber auch: je feiner das Haar,
desto intensiver wird die Farbe angenommen.
f. Häufigkeit der Anwendung
Natürlich kann das Haar mit Pflanzenhaarfarben so häufig wie gewünscht gefärbt
werden, ohne Schaden zu nehmen. Selbst mehrere Färbungen hintereinander sind
kein Problem.
In der Regel ist eine wiederholte Färbung nach -4 Wochen ausreichend, je nach
dem, wie schnell die Haare nach wachsen und ob ein Ansatz sichtbar wird. Bitte
beachten Sie hier auch die unter Pkt. 10 angegebenen Hinweise zum Thema
Ansatzfärbung, um ein zu dunkles Farbergebnis in den Haarlängen zu vermeiden.
8. Anwendung auf blondem oder ergrautem Haar
(Bitte beachten: für Kundinnen mit BLONDIERTEM Haar gelten besondere Hinweise,
siehe unter Pkt. 9).
Dem Großteil der Anwenderinnen gelingt es, mit einer einmaligen Färbung aus dem
Braunbereich eine perfekte Grauhaarabdeckung zu erzielen. Jedoch sollte die
Kundin darauf hingewiesen werden, dass es je nach Haarstruktur und (natürlicher)
Ausgangsfarbe auf blondem oder ergrautem Haar zu Farbveränderungen in den
Bereich grünblau kommen kann. Dies gilt besonders für Nuancen mit einem hohen
Indigoanteil wie KhadiDunkelbraun oder Khadi Schwarz.
Die Nuance Khadi Dunkelbraun deckt bei ca. 50% der Anwenderinnen graue Haare
bereits mit einem Färbeschritt ab. Bei den Verbliebenen 50% der Kundinnen reagiert
das Haar mit einem mehr oder weniger sichtbaren Grünstich. Dieser wäscht sich
oftmals mit ein bis drei Haarwäschen Wieder aus, wenn er nicht zu stark ist. Unter
Pkt. 10 finden Sie Hinweise, wie Sie Ihre Kunden im Falle einer unerwünschten
Farbveränderung beraten können.
Welche Kundin mit Grünstich reagiert, lässt sich im Vorfeld nur sehr schwer
abschätzen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass v.a. Anwenderinnen, die einen
natürlichen Rotstich in ihren Haaren haben oder hatten (also auch dann, wenn das
Haar mittlerweile ergraut ist), seltener mit Grünstich reagieren, als Kundinnen mit
einem aschigen Naturton. Ausschlaggebend ist hierbei aber auch die Temperatur
während der Einwirkzeit. Zu kühle Temperaturen während der Einwirkzeit erhöhen
das Risiko eines Grünstichs
Anwenderinnen, die zu einem kräftigeren Grünstich neigen, sollten die Nuance
Khadi Dunkelbraun nur nach einer Vorpigmentierung verwenden. Die Nuance
Khadi Schwarz sollte von hellhaarigen Kundinnen grundsätzlich nur mit der
2SchrittFärbung angewandt werden.
Die 2-SchrittFärbung
Bei der 2-SchrittFärbung wird das Haar zunächst mit Khadi Reinem Henna oder
Khadi Henna, Amla und Jatropha nach Anleitung gefärbt. Die Einwirkzeit richtet
sich hierbei nach der Haarstruktur – nach der Färbung sollten die Haare einen satten
Rotton angenommen haben.
Ist lediglich der nachgewachsene Haaransatz hell bzw. grau, reicht es aus, nur
diesen zu färben – die Farbe muss nicht zwingend im ganzen Haar aufgetragen
Werden.
Nach der Einwirkzeit wird die Farbpaste mit klarem Wasser ausgewaschen.
In einem zweiten Schritt werden die Haare nun mit der gewünschten Nuance noch
einmal gefärbt. Diese zweite Färbung kann direkt nach dem Auswaschen der ersten
Färbung im handtuchtrockenen Haar oder auch am nächsten Tag im
angefeuchteten, handtuchtrockenen Haar durchgeführt werden. Normalerweise ist
eine Haarwäsche mit Shampoo zwischen den Färbungen nicht notwendig, sofern die
zeitlichen Abstände nicht zu groß sind und das Haar nicht nachgefettet ist oder mit
Stylingprodukten behandelt wurde.
Die einzelnen Anwendungen selbst werden genauso durchgeführt, wie oben
erWähnt.
Unabdingbar ist diese Vorgehensweise ebenfalls, wenn eine hellhaarige Kundin Khadi°
Reines Indigo verwenden möchte. Ohne Vorpigmentierung färbt Indigo helle Haare grün
/ blau
Es ist übrigens nicht möglich, eine notwendige Vorpigmentierung dadurch zu ersetzen,
dass Reines Henna direkt in eine dunkle Farbnuance gemischt wird. Zwar verringert sich
dadurch tatsächlich die Gefahr des Grünstichs, aber das Haar nimmt dann
höchstwahrscheinlich auch eine andere Farbe an, als ursprünglich geplant. Die
Mischung von Henna- und IndigoAnteilen ändert sich und ist nicht mehr optimal, um . B.
einen Schwarzton zu erzielen (das Haar wird rötlicher).
9. Anwendung auf blondiertem, gebleichtem Haar
Blondierte Haare mit Khadi° Pflanzenhaarfarben zu färben, ist grundsätzlich möglich,
nur sollten hierbei besondere Hinweise beachtet werden.
Oftmals ist das blondierte Haar sehr ungleichmäßig geschädigt, was zu einer
unregelmäßigen Farbaufnahme und dadurch zu einem fleckigen Farbergebnis führen
kann.
Möchte die Kundin blondierte Haare in einen dunkleren Farbton umfärben, geht das
am besten mit mehreren, leichteren Färbungen.
Zunächst werden die feuchten Haare VOR der Färbung mit einigen Tropfen () Khadi°
Amla Haaröl einmassiert und sorgfältig durchgekämmt. Dies bewirkt, dass sich die
Haarstruktur etwas glättet und die Farbe gleichmäßiger angenommen wird. Die
nachfolgende Färbung wird dadurch zwar schwächer ausfallen, wird jedoch
insgesamt einheitlicher.
Je nach gewählter Farbnuance sollte nun die 2-SchrittFärbung durchgeführt werden.
Bei dieser Haarstruktur reagieren die Haare schneller mit einem Grünstich,
weswegen auch bei der Nuance Khadi Natürliches Nussbraun unter Umständen mit
Rot vorpigmentiert werden sollte.
Wir empfehlen, relativ kurze Einwirkzeiten zu wählen und dafür mehrmals mit der
gewünschten Endnuance zu färben, um einen gleichmäßigen Farbton zu erreichen
und eine Fehlfärbung zu vermeiden. Oftmals sind bereits nach zwei bis drei
Färbungen die gewünschten Farbergebnisse erreicht.
Wird die Pflanzenhaarfarbe direkt und ohne oben erwähnte Vorbereitungen
aufgetragen ist das Risiko einer Grünfärbung und / oder eines fleckigen
Farbergebnisses fast nicht auszuschließen.
Die nicht färbende Haarkur Khadi Senna Cassia kann zwar grundsätzlich so lange
einwirken, wie es die Kundin wünscht, eine Ausnahme hierbei betrifft jedoch
blondiertes, vorgeschädigtes Haar, da es auch hierbei zu unerwünschten
Farbergebnissen mit Grünstich kommen kann. Eine anfängliche Einwirkzeit von 1530 Minuten ist empfehlenswert, um zunächst zu sehen, wie die Haare auf die
Haarpflege reagieren.
Sollte ein Grünstich entstanden sind, wäscht sich dieser mit wenigen Haarwäschen
wieder aus. Bei der nächsten Anwendung sollte dann unbedingt die Einwirkzeit
reduziert. Werden.
10. Typische Fehler bei der Anwendung, Lösungen
Viele der nachfolgend aufgeführten Anwendungsfehler resultieren aus der Tatsache,
dass Kundinnen teilweise seit Jahrzehnten falsche Daten über die Anwendung von
Pflanzenhaarfarben verinnerlicht haben.
SO Stehen z. B. auf dem Produkt eines Mitbewerbers für die Farbe Schwarz
(bestehend aus reinem Indigo) folgende Anwenderhinweise:
„Pulver mit heißem Wasser anrühren, Essig oder Zitronensaft zufügen, auftragen und
nach dem Antrocknen der Farbe mit Wasser und Shampoo ausspülen.
Farbergebnis zu rötlich / grünstichig:
Fehler: falsche Anrührtemperatur, zu heiß, zu kalt
Wie bei den einzelnen Inhaltsstoffen bereits erwähnt, ist die richtige
Temperatur der Anrührflüssigkeit ein ausschlaggebender Faktor für die
optimale Entfaltung der Farbpigmente.
Wird eine Pflanzenhaarfarbe mit Indigoanteil zu heiß angerührt, kann selbst
ein dunkler Braunton stark ins Rötliche umschlagen, bzw. enorm an
Farbkraft verlieren. Das Farbergebnis kann rötlich bis orange ausfallen, die
Deckkraft ist erheblich reduziert.
Wird das Farbpulver einer Mischung mit Indigoanteil jedoch zu kalt angerührt,
büßt der enthaltene Hennaanteil bedeutend an Farbkraft ein, da sich die
Farbstoffe nicht ausreichend lösen können. Das Risiko der Fehlfärbung in
Richtung Grün wird stark erhöht.
Werden die Nuancen Reines Henna oder Henna, Amla und Jatropha zu kühl
angerührt, wird das Ergebnis ebenfalls nicht zufrieden stellend ausfallen, da
sich die Farbpigmente auch hierbei nur sehr unzureichend lösen und die
Farbe Wesentlich schwächer färbt.
Da sich die richtige Temperatur der Anrührflüssigkeit nicht einfach einschätzen
lässt, ist der Einsatz eines Thermometers fast unerlässlich. Hier kann ein
preisgünstiges Badethermometer, ein Bratenthermometer oder ein
Laborthermometer Wertvolle Dienste leisten.
Fehler: falsche Temperatur während der Anwendung / Einwirkzeit
Selbst wenn die Temperatur der Anrührflüssigkeit eingehalten wurde, kann es
zu Fehlfärbungen kommen, wenn die Temperatur während des Auftragens
oder des Einwirkprozesses nicht eingehalten wird.
Wichtig ist es, die angerührte Paste Warm aufzutragen. Auch indigolastige
Pflanzenhaarfarben brauchen Wärme (keine Hitze), um sich zu entwickeln.
Wird die Paste zu kalt aufgetragen, verliert sie ebenfalls an Farbkraft und
insbesondere der Hennaanteil in unseren Farbmischungen färbt nicht mehr
ausreichend. Das Farbergebnis kann dadurch ins Grünstichige tendieren.
Um die Temperatur während des Auftragens nicht absinken zu lassen,
empfiehlt es sich, die Schale mit der Farbpaste während des Auftragens in ein
Warmes Wasserbad zu stellen.
Um die Temperatur während der Einwirkzeit zu halten, ist es unerlässlich, den
Kopf mit Folie (. B. Haushaltsfrischhaltefolie) oder einer Duschhaube und
einem Handtuch abzudecken. Hierbei ist zu beachten, dass besonders am
Haaransatz / der Stirn nichts verrutscht, da ansonsten nicht ausreichend warm
gehaltene Partien ebenfalls mit Grünstich reagieren können.
Zu dunkles / helles Farbergebnis
Fehler: zu lange / kurz einwirken lassen
Die Einwirkzeit der Pflanzenhaarfarbe ist stark davon abhängig, wie das
Farbergebnis ausfallen soll, welche Ausgangshaarfarbe die Kundin hat und
welche Haarstruktur sie mitbringt.
Die individuelle Einwirkzeit wird besonders bei Anwenderinnen, die bereits
Erfahrungen mit Pflanzenhaarfarben anderer Hersteller haben, oftmals völlig
falsch eingeschätzt und die Pflanzenhaarfarbe wird zum Teil bedeutend länger
(manchmal sogar über Nacht) einwirken lassen, als dies erforderlich Wäre.
Bei einer zu langen Einwirkzeit kann auch die Nuance Hellbraun zu einem
sehr dunklen Farbergebnis führen, welches sich äußerst dauerhaft im Haar
halten kann.
Ist die Einwirkzeit zu kurz gewählt, wird das Farbergebnis schwächer und
graue Haare werden u. U. nicht abgedeckt. Dennoch raten wir grundsätzlich
an, sich langsam mit zunächst geringen Einwirkzeiten an die individuell
optimale Einwirkzeit heran zu tasten.
Ein zu dunkles Farbergebnis lässt sich nur sehr schwer mit natürlichen
Methoden Wieder aufhellen.
In diesem Fall kann die Kundin eine Haarkur aus Zitronensaft, Olivenöl und
Lavaerde herstellen und möglichst häufig und lange anwenden.
Ein sehr leichtes () Aufhellen ist mit dieser Mischung zumindest teilweise
möglich.
Keine optimale Abdeckung, zu schwaches Farbergebnis
Fehler: falsche Zusätze
Wie bereits zum Thema Indigo erwähnt, lässt die Farbkraft bei indigohaltigen
Mischungen erheblich nach, wenn säuernde Zusätze Verwendet. Werden.
Dies kann z.B. neben Amlapulver auch Zitronen- oder Apfelsaft sein. Zum
einen sind Anwenderinnen sehr erfinderisch, was die Auswahl an Zusätzen
angeht, zum anderen werden oftmals in den Anwendungshinweisen von
Konkurrenzprodukten säuernde Zusätze empfohlen. Kundinnen übertragen
Anwendungshinweise von anderen Produkten sehr häufig auf die Anwendung
von Khadi Pflanzenhaarfarben, was dann zu unbefriedigenden
Farbergebnissen führt.
Oftmals wird auch ein Öl oder ölhaltige Produkte in die Pflanzenhaarfarbe
eingerührt, um mehr Pflege zu erzielen. Leider behindert auch dies die
Farbaufnahme und es kann zu unzureichender Färbung führen. Eine Ölpflege
sollte daher NACH der Färbung durchgeführt werden.
Erfahrungsgemäß kann auch ein hormoneller Einfluss dazu führen, dass die
Haare Pflanzenhaarfarben schlechter annehmen. Medikamenteneinnahme,
Regelblutung und Klimakterium sind z. B. solche beeinflussenden Faktoren.
Keine Abdeckung an den Ansätzen
Fehler: Temperatur nicht optimal gehalten
Besonders am Haaransatz kommt es häufiger zu einer nicht optimalen
Färbung, was besonders bei grauen Strähnen sehr ärgerlich ist.
Ursache hierfür ist in der Regel eine fehlerhafte Abdeckung des Kopfes.
Gerade bei einer längeren Einwirkzeit verrutscht gerne einmal das
wärmende Handtuch an der Stirn bzw. dem Schläfenbereich. Speziell im
Bereich Schläfen – besonders bei Brillenträgerinnen – wird die
Pflanzenhaarfarbe oftmals nicht ausreichend warm und feucht gehalten
und verliert dadurch zu schnell an Farbkraft.
Unregelmäßige Färbung, Schwierigkeiten bei der Anwendung
Fehler: unzureichend verrührt – Klumpenbildung, zu wenig Flüssigkeit
Wird das Farbpulver nicht sorgfältig verrührt und kommt es zu Klumpenbildung
ist es möglich, dass die Haare unregelmäßig gefärbt werden. Auch der
normalerweise sehr bequeme Auftragevorgang wird sehr erschwert und die
Farbpaste haftet nicht optimal im Haar.
Wird zu wenig Anrührflüssigkeit verwendet, ist eine Klumpenbildung fast
unvermeidlich und die Farbpaste lässt sich nicht gleichmäßig verteilen. Noch
schwieriger wird dann der Auftragevorgang, wenn die Haare zu trocken sind.
Eine einfache Methode, um Klumpenbildung zu vermeiden ist die Verwendung
eines Pürierstabes. Nachdem das Farbpulver und eine ausreichende Menge
Flüssigkeit mit einer Gabel oder einem Löffel vermengt wurde, so dass es
keine Staubanteile mehr gibt, kann mit dem Pürierstab die Mischung zu einer
angenehm zu verarbeitenden Paste vermixt. Werden.
Wird minimal mehr Flüssigkeit verwendet, kann die Farbpaste dann auch
bequem in eine Auftrageflasche umgefüllt werden, um den Auftragevorgang
noch bequemer zu bewerkstelligen. Bei der Anwendung
mit Hilfe einer Auftrageflasche muss jedoch unbedingt auf die Temperatur
geachtet werden (ggf. die Flasche hin und wieder in ein warmes Wasserbad
stellen).
Grünstich
Fehler: keine Vorpigmentierung, zu kühle Temperaturen während der Anwendung
Wie unter Pkt. 8 erwähnt, können bei hellen Haaren, die mit einer Nuance mit
einem hohen Indigoanteil behandelt werden, Farbveränderungen in Richtung
grün / blau (sogar khaki) vorkommen. Bei hellem Haar, das in einer sehr
dunklen Nuance gefärbt werden soll, empfiehlt sich daher die 2-Schritt
Färbung, d. h. das Haar sollte mit einem Rotton vorgefärbt werden, bevor die
endgültige dunkle Nuance gefärbt wird.
Ebenfalls kann es zu einem Grünstich kommen, wenn die Temperatur der
Anrührflüssigkeit oder die Temperatur während der Einwirkzeit zu gering ist.
Da der Hennaanteil dann nicht mehr ausreichend färbt, erhöht man damit die
Gefahr des Grünstichs.
Je nach Intensität einer solchen Fehlfärbung gibt es mehrere Möglichkeiten,
dieser entgegen zu wirken.
Ein minimaler Grünstich Verschwindet oftmals durch 2-3 Haarwäschen Von
alleine. Je nach Temperament der Kundin kann man diese Zeit einfach
abwarten und muss nichts Weiter unternehmen.
Ist der Grünstich etwas hartnäckiger, kann mit der Nuance Khadi Hellbraun
nachgefärbt werden. Diese Kundinnen sollten zukünftig die 2SchrittFärbung
vornehmen.
Einen intensiven Grünstich kann man mit einer Nachfärbung mit einer unserer
Rotnuancen ausgleichen. Auch diese Kundinnen sollten zukünftig die 2-Schritt
Färbung vornehmen.
Trockenes Haar nach der Färbung
Fehler zu stark gerbende oder zu hoch dosierte Zusätze
Zusätze Wie Salz und Schwarztee können – Wenn zu hoch dosiert – zu einem
austrocknenden Effekt führen. Eine unbedenkliche Menge lässt sich wegen
der Individualität der einzelnen Haarstrukturen schlecht benennen. Als ersten
Anhaltspunkt würde ich auf 80 g Pulver ca. einen gestrichenen Teelöffel Salz
und / oder einen Schwarztee aus 3 Teebeutel auf etwa 250 ml Wasser
empfehlen.
Auch der Zusatz Von Aloe Vera Saft hat sich bei trockenem Haar sehr bewährt.
Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass der Saft nicht mit Vitamin C konserviert
wurde, da dies sonst den pH-Wert negativ beeinflussen könnte. Mit Aloe Vera Saft
kann etwa 13 der üblichen Anrührflüssigkeit ersetzt werden, d. h. zum Beispiel 1 Teil
Aloe Vera Saft, 2 Teile Schwarztee. Wichtig ist und bleibt auch hier, dass die
Temperatur der gesamten Anrührflüssigkeit 50°C beträgt.
11. Weitere Hinweise
Allergien
Wie bei allen Wirkstoffen kann es selbstverständlich auch bei rein
pflanzlichen, natürlichen Produkten zu allergischen Reaktionen kommen. Ist
der Anwenderin eine entsprechende Allergie auf einen der Inhaltsstoffe der
Khadi Pflanzenhaarfarben bekannt, ist selbstverständlich unbedingt von einer
Anwendung abzuraten
Bei Kundinnen, die bereits eine Tendenz zu Allergien und
Überempfindlichkeiten haben, sollte in jedem Fall ein Allergietest vor der
Anwendung empfohlen werden.
Hierfür kann eine kleine Menge Pulver mit Wasser angerührt . B. hinter dem
Ohr aufgetragen und mit einem Pflaster abgedeckt werden. Die Einwirkzeit
sollte einige Std. betragen und erst, wenn nach 24 Std. an der
entsprechenden Hautpartie keine Reaktionen aufgetreten sind, sollte das
Produkt auf dem Haar angewendet werden.
Rotstich bei bestimmten Haarstrukturen
Tatsächlich gibt es Haarstrukturen, die auch bei der richtigen Anwendung auf
jeden noch so kleinen Rot- bzw. Hennaanteil extrem ansprechen. Selbst bei
einer Mischung mit sehr hohem Indigoanteil wie Khadi Dunkelbraun reagieren
diese Kundinnen mit einem Rotstich.
In der Regel handelt es sich hierbei um Haare, die schon von Natur aus einen
hohen Anteil an Rotpigmenten haben, auch wenn dieser nicht offensichtlich
oder das Haar mittlerweile völlig ergraut ist.
Eine Beimischung von Khadi Reinem Indigo kann hier eventuell leichte Abhilfe
schaffen. Jedoch wird es auf solchen Haaren unmöglich sein, dauerhaft einen
aschigen Ton zu färben.
Der Vorteil einer solchen Haarstruktur ist es jedoch, dass solche Haare nur
sehr selten mit einem Grünstich reagieren und i.. selbst bei sehr langen
Einwirkzeiten mit Khadi Dunkelbraun keine Fehlfärbungen entstehen.
Chemisch behandelte Haare und Pflanzenhaarfarben
Grundsätzlich ist es kein Problem, Pflanzenhaarfarben zu verwenden, wenn
die Kundin bisher mit chemischen Farben / Tönungen gefärbt hat. Im
Gegenteil, das angegriffene Haar bekommt wieder Glanz und Fülle. Durch
chemische Eingriffe entstandene Haarschäden lassen sich selbstverständlich
nicht mehr reparieren, das Haar wird jedoch gesünder und gepflegter wirken.
Es ist ebenfalls kein Problem, Pflanzenhaarfarben auf dauergewelltem Haar
anzuwenden. Das Haar wird dankbar für die Pflege sein.
Jedoch ist es sinnvoll, zwischen einer chemischen Behandlung und der
Färbung mit Pflanzenhaarfarben einige Haarwäschen zu warten, da viele
chemische Produkte einen ungünstigen Einfluss auf den pH-Wert des Haares
haben.
Auch ist es möglich, auf mit Pflanzenhaarfarben gefärbtem Haar eine
Dauerwelle anzuwenden. Hier ist jedoch unbedingt zu beachten, dass sich die
notwendigen Einwirkzeiten der Chemikalien verändern können.
Durch den Lasureffekt der Pflanzenhaarfarben ist es schwieriger, chemische
Wirkstoffe ins Haar einzuschleusen und es ist möglich, dass die Dauerwelle
weniger intensiv ausfällt. Möchte eine Kundin ihr pflanzengefärbtes Haar mit
einer Dauerwelle behandeln lassen, empfehle ich dringend, einen mit
Pflanzenhaarfarben vertrauten Friseursalon aufzusuchen. Die Gefahr besteht,
dass ein unerfahrener Salon die Dauerwellflüssigkeiten zu lange einwirken
lässt und die Haare unwiderruflich geschädigt werden
Wie bereits unter Punkt 9 erwähnt, gestaltet sich die Anwendung von
Pflanzenhaarfarben oder neutralem Khadi Senna Cassia auf blondiertem,
bzw. stark gebleichtem Haar etwas schwieriger. Hier sollten unbedingt die
unter Pkt. 9 erwähnten Hinweise beachtet. Werden
Von einer chemischen Aufhellung oder gar Blondierung bei pflanzengefärbten
Haaren raten wir dringend ab. Die Haare können mit starken
Farbveränderungen von Grün, Blau, Grau oder gar Violett reagieren
Silikon im Haar
Ein großes Problem in der Haarpflege ist der Einsatz von silikonhaltigen
Inhaltsstoffen in den Produkten. Neben Silikonen, die sich nur kurzfristig im
Haar halten, gibt es ebenfalls Silikone, die sich teilweise monatelang am Haar
anlagern und es hermetisch gegen äußere Einflüsse abschirmen.
Bedauerlicherweise auch gegen Pflegemittel, Feuchtigkeit und natürlich auch
gegen Pflanzenhaarfarben.
Sollte die Kundin trotz sorgfältiger Anwendung kein zufrieden stellendes
Ergebnis erzielen können, könnte hier die Ursache liegen.
Hier kann nur mit der völligen Umstellung auf silikonfreie Pflegeprodukte (auch
Spülungen, Leavein, Stylingprodukte usw.) mittelfristig ein optimales
Farbergebnis erzielt werden.
Bis sich Silikon vollständig ausgewaschen hat, können einige Wochen
vergehen (je nach Silikonart. Durch regelmäßige Haarwäschen . B. mit
unseren Haarwaschkräutern kann die Zeit etwas verkürzt werden. Was die
Kundin aber wissen sollte ist, dass sich mit dem Verlust des Silikons in ihrem
Haar möglicherweise auch der tatsächliche Zustand ihres Haares Offenbart.
Lasureffekt / zu starkes Wachdunkeln der Längen
Da sich die Pflanzenhaarfarbe mit jedem Färbegang erneut Wie eine Lasur
um das einzelne Haar legt, bleibt es je nach Färbehäufigkeit nicht aus, dass
die Haarlängen immer intensiver gefärbt werden und sich dort die Färbungen
addieren.
Um zu vermeiden, dass Unterschiede zum Haaransatz entstehen, ist es
notwendig, regelmäßig Ansatzfärbungen zu machen. Je nach Färberhythmus,
gewählter Nuance, individueller Haarstruktur und Pflegegewohnheiten, sollte
zwischen einer Voll- und einer Ansatzfärbung gewechselt werden. Bewährt hat
sich z. B. bei dunklen Haaren, nur bei ca. jeder 3. Färbung das ganze Haar
mitzufärben und ansonsten Ansatzfärbungen durch zu führen. Um dennoch für
das ganze Haar einen Pflegeeffekt zu erreichen, kann völlig problemlos das
farblose Khadi Senna Cassia in den Haarlängen verwendet werden.
Eine weitere Möglichkeit ist, zunächst das Haar wie gewohnt am Ansatz zu
färben und für das letzte Drittel der Einwirkzeit (je nach gewählter Farbnuance
und Ausgangsfarbe) Pflanzenfarbe in den Längen aufzutragen. Die Kundin
sollte hierfür aber in jedem Fall die Farbpaste frisch anrühren