Bulletin Mai 2015 - Blindenhundeschule

Ausgabe 77 – Mai 2015
6 Tag der offenen Tür: 6. September 2015
8 Jahresbericht: Rückblick auf das Jahr 2014
17 Kayo und Malek – Ausbildung und ­Einführung meiner ersten beiden Autismusbegleithunde
Stiftung Schweizerische Schule
für Blindenführhunde
AutismusBegleithunde
Sozialhunde
Assistenzhunde
stiftungsrat
Liebe Freunde der A
­ llschwiler Hundeschule
D
ie Statuten der Stiftung Schweizerische Schule für Blindenführhunde legen die Aufgaben der Schule fest, nämlich
Blindenführhunde zu züchten und auszubilden und diese an Blinde und Sehbehinderte abzugeben. Die Hunde,
welche sich aus verschiedensten Gründen nicht für die Aufgabe
als Blindenführhund eignen, werden mit keinem Wort erwähnt. Sie
wurden deshalb in der Vergangenheit als Familienhunde abgegeben
und haben ihren Familien sicher viel Freude bereitet. Dies hat sich in
den letzten Jahren wesentlich verändert. Vergleichen wir einmal die
Zahlen für die Jahre 2000, 2010 und 2014:
Hunde in Ausbildung zum
Blinden-
führhund
Assistenz- Autismus-
hund
begleithund
Sozial-
hund
Hunde Familien-
für Zucht hunde
2000
21
—
—
—
12
42
2010
33
—
—
23
13
7
2014
30
2
6
21
8
15
I
m Jahr 2000 standen demnach 21 Hunde in Ausbildung zum Blindenführhund, haben diese bestanden und wurden abgegeben.
42 Hunde wurden Familienhunde, weil sie sich aus verschiedensten Gründen nicht für die äusserst anspruchsvolle Aufgabe als
Blindenführhund eigneten. Damit wurde die in den Statuten festgelegte Aufgabe vollumfänglich erfüllt. Trotzdem ist es schade, dass
1
42 Hunde, welche die Ausbildung teilweise absolviert hatten, ihre
Talente nicht in anderer Form nutzen konnten.
Zehn Jahre später sieht das Bild anders aus, denn ein Teil der
als Familienhund vorgesehenen Hunde konnte zum Sozialhund ausgebildet werden und leistet seither in den verschiedensten sozialen
Einrichtungen wertvolle Dienste.
Wenn wir die Zahlen von 2000 mit denen des vergangenen Jahres vergleichen, so hat sich das Bild insofern weiter verändert, als
mit den Ausbildungszweigen Assistenz- und Autismusbegleithunde
zwei weitere Möglichkeiten zur Verfügung stehen, das Potenzial
unserer Hunde zu nutzen. Nur 15 Hunde wurden als Familienhund
abgegeben, wobei ein Grossteil zusätzlich die Ausbildung zum
Sozialhund bestand.
W
as sagen uns diese Zahlen? Dank den neuen Einsatzmöglichkeiten sind wir in der Lage, in der Ausbildung
noch mehr auf Charakter, Talent und Fähigkeiten
der Hunde einzugehen und diese noch besser zu
nutzen. Als 1965 die Schule als Privatunternehmen gegründet und
1972 in die heutige Stiftung umgewandelt wurde, waren solche
Ausbildungsmöglichkeiten noch völlig unbekannt und sind folglich
in den Stiftungsstatuten nicht erwähnt. Ich bin aber überzeugt,
dass auch die damals Verantwortlichen die Chance genutzt hätten,
die bei uns gezüchteten, aber als Führhund nicht geeigneten Hunde
anderen Menschen mit Behinderungen und sozialen Schwächen zur
Verfügung zu stellen. Stiftungsrat und Ausschuss unterstützen diese
Öffnung und stehen der weiteren Entwicklung offen gegenüber,
sofern diese den Hauptzweck, nämlich die Ausbildung von Blindenführhunden, nicht beeinträchtigt. Wir haben deshalb die Absicht,
unsere Statuten im laufenden Jahr diesen neuen Gegebenheiten
anzupassen.
2
n Jeder Hund hat seinen eigenen Charakter, sein Talent
und seine speziellen Fähigkeiten.
D
as vergangene Jahr stand auch im Zeichen der Übergabe des Stabes von Silvana Gross an Gérard Guye. Ich
möchte auch an dieser Stelle Silvana Gross nochmals ganz
herzlich danken für alles, was sie in den vergangenen 32
Jahren für unsere Schule geleistet hat, und Gérard Guye alles Gute
wünschen für die anspruchsvolle Aufgabe, diese durch die nächsten
Jahre zu führen.
Im vergangenen Jahr sind Martine Gisiger und Michel Pahud
aus dem Stiftungsrat zurückgetreten. Als Vertreter der Romandie
hatten sie seit 2000 im Stiftungsrat mitgearbeitet und waren auch
jederzeit bereit, uns bei der Teilnahme an Veranstaltungen und
Messen in der Romandie zur Seite zu stehen. Wir werden ihre offene
und liberale Haltung sehr vermissen. Auch Eric Mamin ist aus dem
Stiftungsrat zurückgetreten. Ihnen allen gebührt unser herzlichster
Dank für die geleistete Arbeit.
3
«Welche Aufgabe werde ich wohl haben,
wenn ich mal gross bin?»
D
ie Zusammenarbeit mit unserer Partnerschule in Berlin
verläuft weiterhin sehr erfreulich. Es findet ein regelmässi­
ger personeller Austausch statt, welcher beiden Seiten
zusätzliches Know-how und erweiterte Erfahrungen bringt.
Noch ist aber die finanzielle Stabilität der Berliner Schule nicht so,
wie sie und wir dies anstreben.
Offensichtlich ist das Spenderverhalten in unseren beiden Ländern nicht das gleiche bzw. geniessen die Blindenführhundeschulen
nicht die gleiche Anerkennung, wie dies in der Schweiz der Fall ist.
Wir spüren dies auch in den Bestrebungen, unsere Deutsche Stiftung
Schweizerische Schule für Blindenführhunde weiter aufzubauen.
Auch hier soll aber Beharrlichkeit zum Ziel führen.
Z
um Schluss möchte ich danken. Allen, die in irgendeiner
Form dazu beigetragen haben, dass wir auf ein weiteres
erfolgreiches Jahr zurückblicken dürfen. Ihnen, die Sie als
Halter von Zuchthunden, Patenhunden, pensionierten Hunden einen wesentlichen Teil unseres Systems mittragen.
Aber auch Ihnen, die Sie durch Ihre Spenden hinter unserer
Stiftung stehen und unsere Schule als Ganzes, oder eine spezielle
Sparte, unterstützen. Sie ermöglichen damit, unsere Arbeit für blinde und sehbehinderte sowie andere Menschen mit Behinderungen
und sozialen Schwächen auch in Zukunft erfolgreich zu gestalten.
Der Dank geht schliesslich auch an die Mitglieder des Stiftungsrates und seines Ausschusses, die Geschäftsleitung und an alle
Mitarbeitenden für ihre engagierte und hochmotivierte Arbeit.
4
Roman Meury
Präsident des Stiftungsrates
5
Einladung
Allschwil Dorfplatz
Mühlebachweg
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Unsere Welpen Ob live oder
auf dem Bildschirm – es macht immer Freude, die kleinsten Vierbeiner
zu beobachten.
Kulinarisches Für das leibliche
Wohl wird gesorgt sein. Bringen Sie
also auch etwas Hunger mit.
Andenken Verschiedene Mitbringsel können gekauft werden.
Autostrasse
attw
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Unsere Hunde ­Vorführungen
mit Blindenführ­hunden und
Assistenzhunden.
Kontakt zu Sozial- und Autismus­
begleithunden in Ausbildung.
Fussweg
Müh
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Unser detailliertes Programm finden Sie ab August
auf www.blindenhundeschule.ch.
Unser Team Motivierte und engagierte Mitarbeitende freuen sich
darauf, Ihnen Auskunft zu geben
und Ihre Fragen zu beantworten.
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ers
Bereits zum zehnten Mal führen wir unseren bei
Klein und Gross beliebten Tag der offenen Tür durch.
Seien auch Sie herzlich will­kommen!
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Sonntag, 6. September 2015, 10 bis 16 Uhr
Ma
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Bitte nutzen Sie die ­öffent­lichen
Verkehrsmittel.
Es stehen wenige Parkplätze zur Verfügung.
Ab Bahnhof Basel SBB:
Tram Nr. 1 bis «Brausebad», umsteigen auf
Tram Nr. 6 bis Endstation «Allschwil Dorf» und
20 Minuten zu Fuss, durch den Allschwiler
Wald oder auf dem bequemen Fussweg.
Auch Ihre Kinder sind bei uns
will­kommen und werden Spass haben: Lassen Sie sich überraschen!
6
rass
e
7
j a h r e s be r i c h t
das Jahr in Zahlen
Von Gérard Guye
Besucher
Mehr als 5300 total, davon
mehr als 1800 an den
Besuchs­­tagen,
rund 800 am Tag der offenen Tür,
zwischen 2700 und 2800, verteilt
auf 121 Gruppen, an Wochen­
tagen (Schulklassen, Vereine)
Hundehalter
Blindenführhunde: 166, davon
41 in Deutschland,
3 in Frankreich und
2 in Österreich
Assistenzhunde: 10
Autismusbegleithunde: 10
Sozialhunde: 282
8
Mitarbeitende
Total 43, wovon
19,5 Vollzeitstellen im Bereich
Ausbildung
7,2 Vollzeitstellen im Bereich Zucht
6,4 Vollzeitstellen im Bereich Ad­
mini­stration und PR
2 Vollzeitstellen für Interne Dienste
(Reinigung, Reparaturen und
Unterhalt)
Ausgebildete und abge­
gebene Hunde
Total: 38, davon
Blindenführhunde: 30, davon
15 Ersatz- und 7 Neuabgaben in
der Schweiz,
2 Ersatz- und 6 Neuabgaben in
Deutschland
Assistenzhunde: 2
Autismusbegleithunde: 6
Sozialhunde: insgesamt 59, davon
21 aus eigener Zucht
Welpen, Junghunde und
Zuchthunde
In der Schule geboren: 65, davon
33 Rüden und 32 Hündinnen
Zusätzlich 3 Hündinnen aus fremder Zucht.
Junghunde in den Patenfamilien:
108
Zuchthunde in Familien: 37
Spenden und Zuwendungen
Die erhaltenen Spenden betragen
1,8 Mio. CHF.
Aus Erbschaften und Legaten haben wir 4,9 Mio. CHF erhalten.
Dank der Gross­zügigkeit
unserer Freunde und Gönner
war es möglich, alle Aus­
gaben zu decken.
Blindenführhunde
Die Nachfrage nach Blindenführhunden ist in der Schweiz nach wie vor
stabil. Auch aus Deutschland erhalten
wir immer wieder Anfragen, welche
wir jedoch mangels verfügbarer Hunde
leider nicht immer positiv beantworten
können.
Dieses Jahr fanden fünf Informationskurse für neue Führhundeanwärter
(total 23 Teilnehmer, Dauer jeweils 3
Tage) sowie ein Weiterbildungskurs
für Führhundehalter mit älteren Führhunden statt (total 5 Teilnehmer an 2
Tagen).
Unsere zwei Lehrlinge in der Sparte
Blindenführhunde sind erfolgreich im
zweiten Lehrjahr unterwegs. 2014
haben sie die ersten 4 von insgesamt 9
Lehrmodulen abgeschlossen. Dabei verbrachten sie unter anderem auch einen
gesamten Tag unter der Dunkelbrille.
9
Assistenzhunde
Seit dem Start der Sparte Assistenzhunde bei uns im Jahr 2012 wurden
bereits 10 neue Assistenzhunde ausgebildet und erfolgreich bei mobilitätsbehinderten Klienten eingeführt. Im Jahr
2014 konnten wir zwei neue Hunde
ausbilden und einführen. Die Nachfrage
ist gross, jedoch zeigt sich oft in der
Abklärung, dass leider aufgrund der
physischen Einschränkungen der möglichen Klienten keine Abgabe möglich ist.
Die Teilnahme an der Swiss Handicap
Messe war auch dieses Jahr wieder
ein Erfolg und die Bekanntheit unserer
Sparte Assistenzhunde wächst stetig.
Natalie Corman hat die Schule
verlassen, steht uns jedoch weiterhin
beratend zur Verfügung. Ihre Aufgaben übernimmt Simone Ruscher, eine
erfahrene Blindenführhundeinstruktorin,
welche sich nun mit viel Freude und
Engagement zur Assistenzhundeinstruktorin weiterbildet. Natalie Corman und
auch Mirjam Spinnler, unsere selbst
betroffene Assistenzhundehalterin
und Mitarbeiterin, werden sie dabei
unterstützen.
10
Autismusbegleithunde
Die Sparte Autismusbegleithunde
entwickelt sich rasch, das freut uns sehr.
Die Nachfrage ist sehr gross, daher haben wir beschlossen, das Team bereits
per Anfang 2015 weiterzuverstärken.
Am 1. Januar 2015 hat bei uns Barbara
Dremelj ebenfalls eine Ausbildung
zur Autismusbegleithundeinstruktorin
begonnen. Barbara Dremelj ist bereits
Blindenführhundeinstruktorin mit
einigen Jahren Erfahrung, daher wird sie
eine verkürzte Ausbildung absolvieren.
Sie wird diese voraussichtlich zusammen
mit der derzeitigen Lehrtochter dieser
Sparte Célia Schwank im Juli 2016
abschliessen.
Dieses Jahr wurden zwei Einführungskurse durchgeführt und es konnten weitere 7 Autismusbegleithunde
abgegeben werden. Wir haben nun
auch in dieser Sparte bereits 10 Hunde
im Einsatz.
Die Einführung der Hunde wird in
zwei unterschiedliche Einführungsblöcke aufgeteilt. Während eines
sechstägigen Intensivkurses lernen die
zukünftigen Hundehalter und Vertrauenspersonen der Kinder (in der Regel
die Mutter oder der Vater) ihre Hunde
«Banca» – Der Führhund lernt, eine
Sitzgelegenheit aufzusuchen.
11
und den Umgang mit ihnen kennen.
Die Hunde können mit der neuen
Bezugsperson zusammenwachsen und
lernen in gewohnter Umgebung die
Hörzeichen und die Körpersprache ihrer
neuen Halter verstehen. 2014 fanden
zwei solcher Intensivkurse mit total 7
Teilnehmern statt.
Danach gehen die Hunde in ihre
neuen Familien mit, leben sich im neuen
Haushalt ein und lernen die regelmässig
abzulaufenden Wege kennen, welche
sie später zusammen mit dem Kind und
der Bezugsperson begehen werden.
In den folgenden Wochen werden
die Familien durch unsere Instruktoren
mindestens fünfmal am Wohnort betreut und in den folgenden 18 Monaten
werden alle neuen Teams alle 3 bis 4
Monate betreut.
Sozialhunde
Auch unsere Sozialhunde sind nach
wie vor sehr gefragt und beliebt. Per Ende 2014 waren total 282 Sozialhundeteams von uns wöchentlich im
Einsatz! 127 Teams waren mit Hunden
unserer Schule, 155 mit eigenen Hunden unterwegs.
Monika Schär führt die jährlichen
Ausbildungen jeweils mit rund 20
Trainern in fünf Regionen der Schweiz
durch. Sie wird dabei seit dem 1. Januar
2015 von Gabi Hunziker, ebenfalls
langjährige Sozialhundetrainerin,
massgeblich unterstützt.
Die Trainer bilden im Kurs ca. 12
Sozialhundeteams aus (Halter mit
Hund), das heisst, es werden jährlich ca.
60 Teams ausgebildet. 2014 waren dies
59 Teams, 21 mit Hunden der Schule
und 38 mit eigenen Hunden. Die Teams
werden bei Bedarf durch unsere Trainer
auch kostenlos nachbetreut.
Infrastruktur
Die Stromproduktion unserer Fotovoltaikanlage ist erfreulich und übertrifft
auch im Jahr 2014 die geplanten
Produktionswerte (um rund 13%).
Unsere bestehende Telefonanlage
musste ersetzt werden und auch unsere
Internetverbindungen sind mittlerweile
12
n Im Alter von 5 Monaten machen die
sehr stark ausgelastet. Daher werden
wir 2015 einen Glasfaseranschluss
erhalten. Der sehbehindertengerecht
eingerichtete Arbeitsplatz unserer
sehbehinderten/blinden Kollegen wurde
noch weiter optimiert, sodass diese
barrierefrei arbeiten können. Patenhunde die ersten Schritte im
Trainingsgeschirr.
13
aus der Betriebsrechnung
PR und Öffentlichkeitsarbeit
Auch dieses Jahr waren wir mit
einem Infostand und Vorführungen an
der Rollivision in Nottwil und an der
Swiss Handicap in Luzern präsent, um
unsere Hunde und Dienstleistungen
einem grösseren Publikum näherzubringen. Die Teilnahme an diesen Ausstellungen/Messen war nach unserem
Eindruck sehr positiv. Unser Stand war
jeweils sehr gut besucht und es haben
sich wiederum einige neue Klienten bei
uns gemeldet.
Der neue Schulfilm wurde im Mai
2014 erstmals präsentiert und findet
sehr guten Anklang. Besonders geschätzt werden die Vorstellung aller
vier Hundesparten und die sehr gute
Erklärung der Aufgaben der Hunde
beim Klienten.
Partnerschule in Berlin
Die Schule Berlin gibt nun ihre Hunde
ebenfalls im Mietsystem ab und hilft
uns so, das Mietsystem in Deutschland
weiterzuverbreiten. Die Kollegen in
Berlin betreuen zu unserer Entlastung
zwei unserer Gespanne in der Nähe von
Berlin.
14
Deutsche Stiftung Schweizerische
Schule für Blindenführhunde
2014 wurden zwei Spendenaktionen
durchgeführt. Dabei wurden Printmedien einbezogen und Onlinewerbungen
geschaltet. Der Spendeneingang ist
leider noch immer gering. Wir werden
weiterhin daran arbeiten, den Sinn und
Zweck der Stiftung der Öffentlichkeit
näherzubringen.
Mitarbeiter-Team
Unsere angehenden drei Instruktoren/Instruktorinnen (zwei für die Sparte
Blindenführhunde und eine für die
Sparte Autismusbegleithunde) befinden
sich nun bereits im zweiten Lehrjahr.
Sie haben weitere Ausbildungsmodule
abgeschlossen und mussten unter anderen Prüfungen auch einen gesamten
Tag unter der Dunkelbrille verbringen.
Wie bereits erwähnt, mussten wir uns in
einigen Sparten verstärken:
Barbara Dremelj unterstützt das Team
Autismusbegleithunde, um die sich
laufend erhöhende Nachfrage künftig
besser abdecken zu können.
Gabi Hunziker unterstützt ab dem
1. Januar 2015 Monika Schär bei der
Ausbildung der Sozialhundeteams.
2014
2013
CHF
CHF
815 000
91 000
700 000
100 000
Mieteinnahmen IV
Übriger Betriebserfolg
906 000
800 000
Total betriebliche Erträge
Personalkosten
Hundekosten
Schulung Hundehalter
Diverse Projekte
Betriebskosten
Verwaltungskosten
4 084 000
867 000
165 000
223 000
554 000
343 000
3 854 000
731 000
144 000
141 000
454 000
449 000
Total betriebliche Kosten
6 236 000
5 774 000
– 5 436 000
– 4 867 000
Betriebserfolg
Wir danken allen grosszügigen Spendern,
die uns unterstützt haben.
Mit Ihrer Hilfe konnten wir alle Ausgaben
decken und unsere Arbeit weiterführen.
Diese Spenden ermöglichen uns auch die
Ausbildung und Abgabe von Hunden,
­welche von der Invalidenversicherung
nicht mitfinanziert werden.
Herzlichen Dank!
15
A u t i s m u s be g l e i t h u n d e
Kayo und Malek
Ausbildung und ­Einführung
meiner ersten beiden
Autismusbegleithunde
Von Célia Schwank
Fotos von Cher Kaufmann
n Der Autismusbegleithund bringt Ruhe
und Sicherheit.
Schliesslich mussten wir uns mit der
immer höher werdenden Anzahl Würfe
auch im Zuchtbereich verstärken. Alexandra Wäger, diplomierte Tierpflegerin,
wird unser Zuchtteam ab dem 1. März
2015 als weitere Welpenbetreuerin
verstärken.
Die eidgenössische Berufsanerkennung der langjährigen Instruktoren
wurde 2014 noch nicht vollzogen,
16
die Vorbereitungen mit dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und
Innovation (SBFI) wurden 2014 jedoch
abgeschlossen. So dürfen unsere
Instruktoren im Laufe des Jahres 2015
mit der Anerkennung rechnen.
Übernahme und Eingewöhnung
Lange habe ich mich auf diesen Tag
gefreut. Im Herbst 2013 kommt Kayo
zu mir in die Ausbildung als Autismusbegleithund. Wie gewohnt findet die
Übergabe von der Patenfamilie in einem
Restaurant in Allschwil statt. Es sind
gemischte Gefühle, einerseits freue ich
mich auf Kayo, anderseits erlebe ich die
Abschiedsgefühle der Patenfamilie. Jetzt
liegt es an mir, meinem Neuankömmling möglichst schnell ein gutes Gefühl
zu geben.
Bald merke ich, dass Kayo ein sehr
menschenbezogener Hund ist und oft
Nähe und Sicherheit bei mir sucht. Eine
Eigenschaft, die er für seine zukünftige
Aufgabe als Autismusbegleithund sehr
gut nutzen kann. Die Ausbildung nimmt
ihren Lauf und da ich selber auch in der
Lehre bin, machen wir mal mehr, mal
weniger Fortschritte zusammen. Kayo
ist einer meiner ersten Autismusbegleithunde, und so ist es ein «ZusammenLernen» im wahrsten Sinne des Wortes
und ich muss sagen, ich habe sehr viel
von Kayo gelernt!
Im Februar 2014 kommt Malek dazu.
Ein frecher Rüde, der ganz andere
Eigenschaften mitbringt als Kayo. Malek
ist sehr selbstsicher, denkt sehr viel mit
und versucht gerne mal, seinen Kopf
durchzusetzen. Das Gelernte zeigt er
jedoch mit einer riesigen Überzeugung
und sichtlichem Stolz. Die Zeit vergeht
und wir machen uns langsam Gedanken, welcher Hund wohin platziert
werden soll. Peter Kaufmann, Leiter
der Sparte Autismusbegleithunde, hat
ebenfalls zwei Hunde (Olina und Leira),
17
die im Oktober 2014 die Ausbildung mit
der Zugangsprüfung für Begleithunde
abschliessen werden. Zusammen mit
Kayo und Malek werden wir im Oktober
diese vier Hunde bei ihren zukünftigen
Familien einführen.
Die Einführung
Beinahe ein Jahr nachdem Kayo zu
mir gekommen ist, ist es so weit: Vier
nervöse Mamis treffen sich am Bahnhof
Basel. Dass die Mutter eine Woche weg
ist, ist für Kinder mit Autismus schwierig
zu verstehen und für die Familien eine
oft noch nie erlebte Ausnahmesituation.
Entsprechend müssen sich die Familien
sehr gut vorbereiten und organisieren.
Zwischen dem ersten Kontakt mit
unserer Schule und dem Erhalt des
Autismusbegleithundes vergehen
um die zwei Jahre. Genügend Zeit
also, sich als Familie auf einen Hund
vorzubereiten, und die Freude ist
dementsprechend gross, wenn sie ihren
eigenen Autismusbegleithund endlich
18
n Augen, Pfoten, Krallen, Fell, Zähne,
Ohren – alles soll täglich kontrolliert
werden.
an der Leine führen dürfen. Nicht fehlen
darf natürlich die ganz persönliche
Autismusbegleithunde-Plakette mit
eingraviertem Hunde- und Familiennamen. Ab jetzt sind unsere Gäste die
neuen Hundehalter! Mit der Freude
kommen aber auch Verantwortung und
viele neue Regeln. Die wichtigste Regel
für die nächsten zwei Tage: «Ab jetzt ist
euer Hund immer bei euch, auch wenn
ihr auf die Toilette müsst!»
Der erste Tag ist geprägt von den ersten Schritten zusammen und dem Versuch, die Aufmerksamkeit des eigenen
n Kayo und Malek an der Seite ihrer
neuen Halterinnen.
Hundes für sich zu gewinnen. Je nach
Hund ist dies nicht immer ganz einfach,
wenn sein Instruktor, dem er die letzten
sechs Monate vertrauen durfte, einige
Meter danebensteht. Nach einem kleinen Mittagessen in der Schule fahren
wir alle gemeinsam nach Muttenz in
ein Bildungszentrum und Hotel, wo die
Teilnehmerinnen die ganze Woche bis
am Samstag bleiben. Schon nach dem
Mittag geht es weiter mit praktischen
Übungen und erster Theorie in unserem
Theorielokal. Am Abend besprechen
wir die ersten Hörzeichen, die wir am
heutigen Tag gelernt haben und wieso
unsere Hunde darauf reagieren. Auch
für unsere Hunde ist es ein Kennenlernen der neuen Person. Sie müssen sich
an Stimme und Körpersprache ihres
neuen Halters gewöhnen. Langsam
macht sich im Theorieraum Müdigkeit
spürbar. Allerdings eher mental als
physisch, sodass wir alle gemeinsam einen letzten Spaziergang unternehmen.
Unsere Autismusbegleithunde können
sich so nochmal richtig austoben und
auch uns tut dieser Spaziergang durch
den Wald sehr gut.
Bereits schon am zweiten Tag arbeiten wir mit Arbeitsgeschirr. Denn jetzt
ist Zeit zum Üben ohne Kind. Wenn
das Kind dabei ist, sollen die Handgriffe
19
n Während die vier Mamis aufmerksam
sitzen und die Mutter wird sich auf das
Kind konzentrieren können. Am Arbeitsgeschirr geübt werden Strassenüberquerungen, das Einkaufen mit Einkaufswagen und Autismusbegleithund, an
anderen Hunden vorbeigehen, die frei
oder an der Leine sind, und noch vieles
mehr. Weiter gehen wir auf die Pflege,
die Bedürfnisse und die Gesundheit
von unseren Vierbeinern ein. Auch bei
unseren Autismusbegleithunden ist ein
freier Auslauf von zwei Stunden am Tag
unerlässlich.
Am Samstag ist es dann so weit, die
Mamis werden von den Familien abgeholt. Für alle ein sehr grosser Moment,
der von sehr vielen Emotionen begleitet
ist. Auch wir müssen unsere Hunde jetzt
ziehen lassen. Kayo und Malek, meine
20
zuhören und lernen …
f … sind die Vierbeiner total entspannt.
ersten Autismusbegleithunde, von
denen ich so viel lernen durfte. Doch
auch das gehört zu meinem wundervollen Job und die nächsten schönen
Erlebnisse werden bestimmt nicht lange
auf sich warten lassen.
Sekundäre Einführung
Nachdem die erste Woche vorbei ist
und die Familien wieder vereint sind,
fängt die Arbeit mit dem Kind an. In
den folgenden drei Wochen reisen mein
Ausbilder Peter und ich zu den Familien.
Es ist ein gutes Gefühl, einen glücklichen Kayo an seinem neuen Ort zu
besuchen. Freudig begrüsst er uns und
holt zugleich ein Spielzeug aus seinem
Posto (Hundebett). Am Nachmittag
steht der erste Ausflug mit Kind und
Autismusbegleithund bevor. Ein Moment, auf den alle gespannt sind, denn
es ist auch ein sehr zukunftsweisender
Moment. Dem Kind soll es möglichst
viel Spass und Freude bereiten, zusammen mit dem Autismusbegleithund unterwegs zu sein, deshalb planen wir oft
auch einen Halt in der Spielwarenabteilung oder legen eine «Zvieripause» ein.
Natürlich waren wir alle angespannt,
doch die ersten Schwierigkeiten haben
wir gemeinsam überstanden. Zwei Wochen später, in der letzten Woche der
sekundären Einführung, kann auch das
Kind schon viel entspannter mit Kayo
quer durch Bellinzona gehen. Auch
das Kind mit Autismus hat sichtlich
Vergnügen an Kayo gefunden und geht
jetzt ganz stolz neben seinem neuen
Freund her. Nach nur zwei Wochen ruft
es schon «Kayo, des!», was für das Kind
so viel wie «Kayo, sed!» (setz dich hin)
bedeutet.
21
Sechs Wochen nach Ende der
sekundären Einführung besuchen wir
alle Familien wieder. Alle sind immer
noch zufrieden und wir treffen nur auf
wenig Schwierigkeiten. Bei Malek fällt
die Frage, ob es mit dem Autismusbegleithund nun einfacher geworden sei.
Die Familie verneint, sagt, der Alltag
ist ausgefüllter, der Vierbeiner braucht
viel Zeit. Malek sei aber eine Bereiche-
22
rung und dank ihm unternehmen sie
jetzt wieder viel mehr zusammen als
Familie. Nur schon in diesen wenigen
Wochen sind wieder einige Ausflüge
dazugekommen, die sie sich ohne Hund
nicht getraut hätten. Dazu gehört das
gemeinsame Einkaufen, durch den
Weihnachtsmarkt schlendern oder am
Bahnhof auf den Zug warten. Es ist ein
langer und anstrengender Weg, den
eine Familie geht, bis der Autismusbegleithund eine Erleichterung wird und
das Gespann als eingeschweisstes und
routiniertes Team zusammen unterwegs
ist. Doch es ist gut, zu wissen, dass die
Familien nach sechs Wochen auf gutem
Weg sind. Ich freue mich jetzt schon auf
weitere Besuche bei den Familien.
n Die vier Autismusbegleithunde toben
sich gemeinsam aus.
23
Blindenführhunde
Weiterbildungskurs
für Führhundehalter
mit älteren Führhunden
Ältere Führhunde werden spätestens im Alter von 12 Jahren pensioniert.
Alterserscheinungen wie Arthrose, rasches Ermüden, abnehmende Sehkraft oder Schwerhörigkeit erschweren die Führarbeit und belasten den
alternden Führhund: Es wird dann Zeit, ihn zu entlasten.
Unsere Ausbilder sprechen das Thema mit dem Führhundehalter frühzeitig an und wir organisieren etwa alle zwei Jahre
entsprechende Weiterbildungskurse zur Vorbereitung dieses
schweren Schrittes der Trennung von Hund und Halter.
An diesen Tagen treffen sich Führhundehalter, die zum ersten Mal einen
alten Hund haben, und erfahrene Halter, die schon mehrere Pensionierungen erlebt haben. Personen, die ehemalige Führhunde übernommen
haben, erzählen von ihren Erfahrungen mit ihren alten Hunden.
So versuchen wir, die Trennung vom geliebten
Hund zu erleichtern. Trotzdem ist und bleibt das
Abschiednehmen vom langjährigen Begleiter
eine emotionale und schmerzende Angelegenheit, die auch den betreuenden Instruktor be-
24
schäftigt und berührt.
Von GÉRARD GUYE
E
s ist Donnerstagmorgen, der 16.
Oktober 2014. Wir treffen uns
bereits um 8 Uhr zur Besprechung des Weiterbildungskurses für Führhundehalter mit älteren
Führhunden.
Heute ist es wieder so weit, die
Vorbereitungsaufgaben sind weitgehend abgeschlossen. Wir erwarten fünf
unserer Führhundehalter mit Führhunden im Alter von 8 bis 10 Jahren. Die
restlichen Arbeiten werden koordiniert
und abgesprochen. Danach gehen wir
zum Bahnhof, um unsere Gäste abzuholen. Diese werden einzeln von den
Bahnsteigen abgeholt und zum Treff-
n Die Teilnehmer werden in die Anatomie
des Hundes eingeführt.
punkt beim Parkplatz gebracht. Viele
der Führhundehalter kennen sich bereits
von früheren Weiterbildungskursen und
freuen sich daher sehr über ein weiteres
Treffen. Zusammen fahren wir alle zum
Tagungscenter, wo wir die nächsten
zwei Tage miteinander verbringen
werden.
Nach dem Zimmerbezug versäubern
die Führhundehalter zusammen mit den
Ausbildern die Hunde. Dabei wird auch
gleich das Gelände erkundet, damit sich
die Führhundehalter später selbstständig bewegen können. Anschliessend
treffen wir uns im Tagungsraum.
25
j Die Anatomie wird unter sachkundiger
Anleitung erfühlt.
N
ach einer kurzen Vorstellungsrunde führt Roland Stadler
mit einem kurzen Vortrag zum
Hund im Alter in das Thema
ein. Andy Suter erklärt danach den
generellen Ablauf und die Möglichkeiten zur Pensionierung des Führhundes.
Diese findet im Alter zwischen 8 und
maximal 12 Jahren statt. Der Führhunde­
halter kann entscheiden, ob er den
Führhund als Familienhund bei sich
behalten möchte (ohne Führaufgaben)
oder ob er ihn an eine neue Familie
oder einen neuen Halter abgeben
möchte. Eine Abgabe an eine andere
Familie sollte nach Möglichkeit nicht zu
spät vollzogen werden, weil der Hund
mit einem Wechsel im hohen Alter
Mühe hat. Zudem ist es natürlich schön,
wenn der Hund und die neue Familie
den letzten Lebensabschnitt des Hundes
als Familienhund möglichst früh beginnen und sie die restliche Zeit zusammen
noch ausgiebig geniessen können (die
übliche Lebenserwartung der Hunde
liegt zwischen 13 und 15 Jahren).
Kaum hat Andy begonnen, wirkt die
Stimmung etwas gedrückt im Raum.
Nach dem Vortrag werden Bedenken
geäussert, den Hund nochmals in
andere Hände zu geben. Jahrelang hat
der Führhund täglich unterstützt und
26
N
geholfen, nun kann er dies altersbedingt nicht mehr leisten. Dies ist doch
die Zeit, ihm etwas zurückzugeben,
sich um ihn zu kümmern und ihn zu
begleiten während seiner letzten Jahre?
Doch was bedeutet die Betreuung des
Hundes als Familienhund? Wäre man
damit nicht überfordert; im Alter kann
ja der Hund nur noch schwer umplatziert werden? Genau zur Klärung dieser
Fragen sind wir da.
I
n einem nächsten Teil geht Marianne Stadler auf die Euthanasie (das
Einschläfern) des Hundes ein. Sie
beschreibt den Ablauf und mögliche
Auslöser dafür. Anschliessend geht Martin Kurz auf den Ablauf der Zuteilung eines neuen Führhundes ein. Er erklärt die
Zuteilungskriterien für die Hunde und
den exakten Ablauf einer Einführung.
Während einer längeren Versäuberungspause werden die Hunde unserer
Führhundehalter einzeln ärztlich untersucht. Die Hunde sind physisch alle fit!
Vor dem Abendessen besucht uns
ein Osteopath und Physiotherapeut,
welcher auch Hunde und Pferde
therapiert. Wir tauchen ein in die
Anatomie des Hundes, ertasten Gelenke
und Muskeln unserer Hunde, drücken,
pressen und massieren sie, bis allesamt
tief entspannt eingeschlafen sind (Hund
müsste man sein ...). Gerade bei älteren
Hunden ist es nämlich wichtig, kritische
Belastungspunkte aus allfälligen Haltungsfehlern regelmässig zu behandeln
und zu entlasten.
ach einem entspannten
Abendessen besuchen uns
Giuseppina Barone, Führhundehalterin des pensionierten
Führhundes Basil, mit ihrem Lebenspartner, die neue Halterfamilie von Basil
inkl. Basil sowie eine Führhundehalterin,
welche ihren früheren Führhund bis
zu seinem Tod bei sich behalten hat.
Giuseppina hat mit ihrem jetzigen Hund
Zorrino schon den dritten Führhund
der Schule. Sie berichtet, wie Basil im
letzten Jahr immer ängstlicher wurde. Er
bekam Schussangst und wurde generell
schreckhaft. Weiter lief er auch nicht
mehr gerne Treppen.
Es wurde also langsam Zeit, ihn von
der Führarbeit zu entlasten und ihn in
seinen wohlverdienten Ruhestand zu
entlassen. Giuseppina berichtet von
ihrem inneren Konflikt, Basil loszulassen,
nachdem er ihr so viele Jahre zur Seite
gestanden hatte. Auch ihr Lebenspartner hat mitgelitten, das Thema hat das
Paar sehr belastet. Basil war einerseits
ein wichtiger Teil der Familie. Andererseits musste Giuseppina mobil bleiben
und sie war nicht in der Lage, für Basil
als reinen Familienhund zu sorgen. Sie
wandten sich schlussendlich an den
Ausbilder von Basil, Martin Kurz, und
27
n Hund müsste man sein …
die Schule suchte nach einer passenden
Familie für Basil.
Als sie diese Familie kennenlernten,
spürten sie, dass es Basil dort ebenfalls
gut haben würde, und sie konnten sich
mit der Situation abfinden, ihn gehen
zu lassen. Nun wurde die Übergabe von
Basil geplant. Der Tag der Übergabe
war für alle Beteiligten hart. Dies wird
auch in der Beschreibung der Familie
nochmals klar und dabei fliessen einige
Tränen.
Doch die Familie kümmerte sich liebevoll um Basil und er fühlte sich rasch
bei ihnen wohl. An einem ersten August
hat die Familie sogar einmal mit Basil
im Luftschutzkeller übernachtet, um ihn
vor dem Lärm der Schüsse zu schützen.
Basil liegt während des ganzen
Berichts von Giuseppina und der Familie
entspannt bei seiner neuen Familie …
28
A
uch die Führhundehalterin,
welche ihren Führhund nach
der Pensionierung behalten
hat, berichtet von der Pensionierung ihres Führhundes Xeres.
Xeres wurde mit dem Alter ebenfalls
schreckhaft, er wollte immer weniger
im Führgeschirr arbeiten. Er bevorzugte
es auch oft, allein zu sein. Die Führhundehalterin wollte und konnte Xeres
behalten und bis zum Schluss begleiten,
dies nicht zuletzt auch, weil ihre Familie
sie dabei unterstützte. Die grösste Arbeit leistete sie jedoch selbst. Sie musste
wieder lernen, nur mit dem Stock
unterwegs zu sein. Dies kostete sie viel
Zeit und Mühe. Xeres verlor dann auch
immer mehr von seinen Seh- und Hörfähigkeiten, erschrak oft und begann zu
n Untersuchung durch
den Tierarzt.
n Zahnreinigung – gesunde Zähne sind
im Alter sehr wichtig.
Information
Die Stiftung trägt die Verant­
wortung für all ihre Hunde ein
Leben lang.
Aktuell betreut die Schule 56 Führhunde im Ruhestand, 12 davon bei ihren
Führhundehaltern.
Die Betreuung beinhaltet auch die Übernahme der Tierarztkosten und – wenn
der ehemalige Führhund bei seinem
Halter bleibt – auch die Futterkosten,
da die Invalidenversicherung diese
Kosten nur für die aktiven Führhunde
übernimmt.
bellen. Er konnte auch nur noch kurze
Wegstrecken bewältigen. Als sich die
Situation dann weiter verschlechterte,
entschied sich die Familie schweren
Herzens, ihn einzuschläfern.
Heute ist die Führhundehalterin sehr
glücklich mit ihrem neuen Führhund
Pascha unterwegs. Er hat sich bestens
in die Familie integriert.
Es wird klar, der Entscheid, den Führhund als Familienhund zu behalten oder
an eine neue Familie abzugeben, ist
individuell, sehr schwierig zu fällen und
jeweils auch von der eigenen Situation
abhängig.
Der erste Tag und vor allem der
Abend haben uns ziemlich in Anspruch
genommen. Nach einer letzten Versäuberung der Hunde gehen die Gäste zu
Bett und wir fahren nach Hause.
29
n Überprüfung der Anzeige von n
A
Hindernissen im Parcours.
m Folgetag durchlaufen die
Hunde einen Parcours mit
Hindernissen im Führgeschirr.
Hier wird geprüft, ob die Tiere noch einsatzfähig sind und ob sich im
Alltag eventuell Fehler eingeschlichen
haben.
Danach unterrichtet uns einer
unserer Haustierärzte ausführlich über
die Probleme alternder Hunde. Einige
auftretende Probleme, wie beispielsweise wachsende Tumore unter der Haut,
können auch erfühlt werden, er zeigt
uns, wie dies zu tun ist.
Nach dem Mittagessen gehen wir in
die Schlussbesprechung, wir hatten eine
sehr offene Runde von Teilnehmern.
Einige haben sich bereits entschieden,
einige noch nicht und gewisse werden
sich vielleicht auch noch umentscheiden. Der Kurs wurde sehr geschätzt, die
30
f Eine Medaille für Wargo
für 6 Jahre Führarbeit!
r Gruppenfoto. Es war ein
guter, intensiver Kurs!
Auseinandersetzung mit diesem Thema
ist schmerzhaft, doch diese Möglichkeit
dazu und der damit verbundene Erfahrungsaustausch wurden als sehr wichtig
empfunden!
N
och einige Gruppenfotos, eine
Medaille für die Hunde für ihre
langjährige Führarbeit und
eine kleine Süssigkeit für die
Gäste zur Verarbeitung des Themas auf
den Weg, danach verabschieden wir
uns bereits wieder. Die Gäste werden
wieder auf den Zug gebracht. Wir alle
werden diesen intensiven Kurs wohl
noch lange in Erinnerung behalten.
31
Sozialhunde
Amira besucht
einen
Kinder­
geburtstag
Von Frau Sonja B.
Oh nein, was mache ich denn nur? Meine Tochter wird
n Sozialhund Amira
demnächst ihren siebten Geburtstag feiern. An sich ein
schönes Ereignis. Aber sie möchte viele Kinder einladen,
für unsere 4,5-Zimmer-Wohnung zu viele. Ihr zuliebe und
in der Hoffnung, ihr eine Freude zu bereiten, durfte sie
jedoch all die Kinder einladen
und ich begab mich auf die Suche
nach einer Idee für ihr Fest.
32
D
abei stiess ich im Internet auf
die Blindenführhundeschule in
Allschwil. Das war spannend …
Ich bin mit Hunden aufgewachsen und weiss, wie viel Freude diese
Tiere einem bereiten können. Beim
Weiterstöbern auf der Website stiess
ich auf die Rubrik der Sozialhunde. Das
war die Idee, denn unsere Tochter liebt
Hunde und möchte gerne einen eigenen haben! Mal anfragen, ob jemand
mit einem Sozialhund auch auf einen
Kindergeburtstag kommen würde.
G
esagt, getan. Frau Schär leitete meine Anfrage weiter und
bereits am nächsten Tag erhielt ich einen Anruf von Frau
Hunziker. Überglücklich vereinbarte ich
mit ihr ein Datum, an dem der Kindergeburtstag mit Besuch von Sozialhund
Amira stattfinden sollte. Im Vorfeld
klärte ich bei den Eltern der eingeladenen Kinder ab, ob Allergien oder Ängste
vorhanden waren.
D
er Hundebesuch wurde als
Überraschung geplant, sodass
die Kinder nichtsahnend zur
Tierparty kamen. Auf einer
Schatzsuche erhielten die Kinder vorab
Aufgaben und Hinweise zu Amira, ohne
zu wissen, dass es sich um einen Hund
handelt, wie zum Beispiel: «Mein Beruf:
Ich besuche alte Menschen im Heim
und Kinder in Schulen und Kindergärten», «Ich werde bald … (Mama)» oder
eine Rechnung zum Alter von Amira.
Zum Abschluss fanden sie eine Kiste
mit Leckerli für Amira und eine Nikolausmütze, dazu einen Hinweis, wo die
Kinder sie finden können.
F
rau Hunziker und Amira wurden
sofort von den Kindern umringt.
Alle Kinder waren gespannt und
freuten sich. Selbst ein Kind, das
Angst vor Hunden hat, traute sich, mit
im Kreis zu stehen und auch an einigen
Aufgaben teilzunehmen.
33
D
ie Kinder staunten, welche Dinge Amira konnte. Das Holzspiel,
in dem die Kinder Leckerli für
Amira verstecken durften, die
sie anschliessend mit der Schnauze aufdecken musste, fand grossen Anklang.
Ein Kind erzählte später, dass der Hund
sogar aufräumen konnte, da Amira
abschliessend Frau Hunziker die Holzdeckel zum Versorgen bringen sollte.
D
ie Kinder lernten, dass ein Hund
ein sehr starkes Geruchsorgan
hat, indem sie Dinge verstecken
durften, die Amira dann suchen
sollte. Ich persönlich fand es sehr schön,
n Alle Kinder halfen begeistert mit, die
Aufgaben von Frau Hunziker zu lösen.
wie Frau Hunziker den Kindern Amira
nähergebracht hat und welche Tipps
sie ihnen zum Umgang mit Hunden
gegeben hat, damit die Kinder im
Alltag Hunden entsprechend begegnen
können.
W
ie ich später vernommen
habe, erzählten die Kinder zu Hause begeistert
vom Besuch von Amira.
Es war ein einzelner Besuch, aber ich
denke, dass die Kinder gerade an die-
Besonders die Begeg­nung mit einem grossen
Hund, der so folgsam und lieb war wie Amira,
hat allen Kindern gut getan.
34
n Das war ein toller Kindergeburtstag!
sem besonderen Anlass sehr aufnahmefähig waren für die Hinweise, wie man
mit Hunden umgeht. Besonders die Begegnung mit einem grossen Hund, der
so folgsam und lieb war wie Amira und
mit ihnen gespielt hat, hat allen Kindern
gut getan und ich hoffe, dass jedes
Kind, auch die ängstlicheren, Hunden
mutiger und offener begegnen können,
um zu erleben, wie schön es sein kann,
Hunde zum Freund zu haben. Anmerkung der Stiftung
Normalerweise erbringen Frau Hunziker
und Amira ehrenamtliche, wöchentliche
Besuche im Altersheim und besuchen
regelmässig eine Familie zur palliativen
Betreuung von zwei Kindern. Der Einsatz am Kindergeburtstag war in dieser
Form eher eine Ausnahme, die aber eine
tolle Erfahrung und Abwechslung war.
35
Von Brigitte Schneider
assistenzhunde
«Mimo gab mir wieder
einen Sinn fürs Leben.»
Als man mir mitteilte, dass ich Mimo
am 11. August 2014 bekommen
werde, war für mich Weihnachten,
Geburtstag und alles Schöne auf der
Welt zusammen. Ich war so glücklich
und gesundheitlich ging es mir auch
gleich besser, als ich diese erfreuliche
Nachricht bekam.
n Gemeinsam unterwegs.
I
ch lernte Natalie Corman, Assistenz­
hundeinstruktorin, an der Swiss Handicap Messe kennen und erfuhr dort
alles über die Stiftung in Allschwil.
Schon bald besuchte ich die Schule ein
erstes Mal und war überwältigt. Danach
nahm alles sehr schnell seinen Lauf und
36
Natalie kam schon bald zusammen mit
Mimo zu mir zu Besuch. Ich habe das
Gefühl, es war Liebe auf den ersten
Blick. Ich war nervös und hatte Angst,
ob ich das dann auch alles schaffen
werde mit den italienischen Kommandos. Als sie am Nachmittag ging, war
ich glücklich und doch traurig zugleich,
dass sie Mimo wieder mitgenommen
hatte und ihn nicht gleich bei mir liess.
Aber sie musste ihm noch einiges speziell für mich beibringen.
Vier Wochen später kam der nächste
Höhepunkt. Mimo durfte das Wochen-
ende bei mir verbringen, damit ich
sehen konnte, ob er für mich der Richtige ist. Für mich war es sehr schwer,
als Mimo dann wieder ging. Ich konnte
kaum noch warten. Zum Glück hatte
ich in der Zwischenzeit noch einiges zu
tun. Ich brauchte einen Gartenzaun,
weil ich ja im Parterre wohne und Mimo
nicht weggehen soll, wenn er auf dem
Balkon ist. Mein Sohn erledigte dies für
mich. Dann machte ich meine Wohnung hundesicher, stellte einige Sachen
um, kaufte ein Bettchen, Spielsachen
und eine Kommode, in der ich dann
Mimos Sachen versorgen konnte.
Vor allem aber musste ich die italienischen Hörzeichen lernen. Dies belastete
mich sehr und ich fragte mich oft, ob
ich das schaffen werde. Ich hatte vor
sechs Jahren eine sehr starke Sepsis und
wäre daran fast gestorben. Diese hatte
zur Folge, dass mein Kurzzeitgedächtnis
sehr gelitten hat und ich seither viel
vergesse, nicht immer alles verstehe
und Dinge verdrehe. Ich schrieb alle
Kommandos auf Post-it-Notizzettel und
klebte damit meine Wohnung voll. Das
sah lustig und bunt aus. Auch nahm ich
überallhin kleine Notizblöcke mit und
übte, wann immer ich nur konnte. Die
Vorfreude überwog all meine Angst,
dass ich es nicht schaffen könnte.
Von meinem Augenarzt bekam ich
dann noch die Hiobsbotschaft, dass ich
den grünen Star habe. Wenn ich nicht
gewusst hätte, dass ich Mimo bekomme, wäre ich in eine tiefe Depression
gefallen. Aber so konnte mich nichts
erschüttern. Mimo half mir, obwohl
ich ihn noch gar nicht hatte. Ich war in
dieser Zeit so richtig euphorisch und erzählte allen Leuten, die ich kenne, dass
ich einen Assistenzhund erhalten werde.
Ich glaube, ich nervte einige damit.
37
j Mimo zieht auf Kommando den Rollstuhl
heran.
f Mimo apportiert die
Bürste.
Für mich war jeder Tag ein Abenteuer:
interessant, spannend, lehrreich, anstrengend,
freudig, und die Zeit rannte nur so vorbei.
D
ann war der 11. August 2014
da und Natalie traf um 10 Uhr
zusammen mit Mimo bei mir
ein. Ich war so begeistert!
Mimo beschnupperte mich und Natalie
brachte sehr viel Gepäck. Ich kam aus
dem Staunen gar nicht mehr heraus:
ein schönes Bett, Decken, Leuchtband,
Futter, Halsband, Leine, Kong, Napf
und, und, und …
So, nun starteten also die zwei
Wochen Einführung. Natalie kam jeden
Morgen um 9 Uhr zu mir, um mit Mimo
und mir zu arbeiten. Anfangs übernachtete sie in der Nähe in einem Hotel, für
38
den Fall, dass es Probleme gab. Später
fuhr sie jeden Abend nach Hause, weil
sie sagte, dass es ja gut läuft.
Für mich war jeder Tag ein Abenteuer: interessant, spannend, lehrreich,
anstrengend, freudig, und die Zeit
rannte nur so vorbei. Mimo ist ein
super Hund und ich liebe ihn über alles.
Manchmal, wenn ich die Wörter falsch
sage, weiss er trotzdem, was ich will.
Er ist sehr intelligent. Ich wünschte
mir so einen Hund zum Schmusen.
Aber Mimo liess bei mir fast gar keine
Berührung zu. Wenn ich ihn streicheln
wollte, wich er immer zurück. Das tat
mir weh und verunsicherte mich sehr.
Ich hatte Angst, dass Mimo mich nicht
mochte. Natalie sagte stets, dass dies
schon noch komme, wenn er mich
dann besser kennen würde. Jeder Tag
brachte Neues und ich war sehr froh,
dass Natalie während der Einführung
an meiner Seite war. Das gab mir sehr
viel Sicherheit. Aber eben, der Tag kam,
an dem Natalie zum letzten Mal bei mir
war und sich verabschiedete.
D
ie erste Zeit mit Mimo war
für mich sehr hart. Ich war es
gewohnt, auf dem Sofa zu
liegen und einfach in den Tag
zu leben. Jetzt muss ich jeden Morgen
um 7 Uhr aufstehen, und zwar bei
jedem Wetter. Doch ich mache dies sehr
gerne. Obwohl, bei Regen, Sturm oder
Schnee frage ich mich manchmal schon,
was ich mir da freiwillig zumute. Aber
Mimo macht das wieder wett mit seiner
ganzen Liebe, seinem Charme und
seiner Güte. Er ist aufrichtig und ehrlich,
wie eben ein Hund ist. Mimo hat einen
sehr starken Charakter und versucht
immer, der Boss zu sein. Für mich ist es
anstrengend, immer wieder aufs Neue
«no» zu sagen und ihn zu korrigieren.
Aber es lohnt sich.
Am Anfang machte ich sehr viele
Fehler, vor allem beim Füttern. Ich
bestach ihn, weil ich immer dachte,
39
n Tägliche Pflege.
nZusammen spielen macht Spass!
er liebe mich nicht. Er bekam da was
vom Tisch, da was von der Pfanne.
Mimo nahm stetig zu. Auch bei seinen
«Gudis» machte ich Fehler. Ich zog
diese Rationen nicht vom Futter ab.
Sein süsser Blick und das Wedeln mit
dem Schwanz, wenn ich ihm etwas zu
essen gab, machten mich glücklich. Nun
wiegt Mimo 34 Kilo und muss abnehmen und ich bin schuld daran. Nur weil
ich seine Liebe erschleichen wollte.
Ich habe ja auch mit meinem eigenen
Gewicht zu kämpfen und seit ich Mimo
habe, habe ich schon 8 Kilo abgenommen! Ich komme einfach nicht mehr
dazu, zwischendurch zu essen. Was
40
auch ich beachten muss, ich vergass
mich total. Alles drehte sich nur noch
um Mimo. Ich ging zu viel raus mit ihm
und kümmerte mich nicht mehr um
meine Hobbys, nur weil ich mich nicht
traute, ihn alleine zu lassen. Daran
arbeite ich heute noch, aber es wird
besser. Seit einiger Zeit habe ich einen
sehr guten Rhythmus. Ich beziehe Mimo
beim Arbeiten mehr ein. Wir spielen
regelmässig zusammen, aber auch
Ruhephasen werden eingehalten und
ich versuche, konsequent zu sein. Jetzt
müssen wir nur noch am Abnehmen
arbeiten. Da gebe ich mir sehr Mühe,
aber es ist hart für mich. Jedoch wenn
ich an seine Gesundheit denke, klappt
dies gut.
D
ie erste Zeit, seit ich ihn habe,
war sehr schwer für mich
und ich habe mich manchmal
gefragt, ob ich ihn zurückgeben soll. Ich war mir einfach nicht
bewusst, wie viel Arbeit die Pflege und
Er weiss bereits am
Morgen, ob ich starke
Schmerzen oder
Depressionen habe oder
ob es mir gut geht.
Reinigung eines Hundes macht. Täglich
bürsten, Schmutz an Swisstrack und
Rollstuhl abspülen etc. Dies dauert jedes
Mal 20 bis 30 Minuten und das geht
mir an die Substanz. Und am Anfang
gehorchte er mir nicht richtig, weshalb
ich oft traurig und verzweifelt war und
weinte. Aber nun, seit ungefähr einem
Monat, ist es sehr viel besser geworden. Mimo gehorcht wesentlich besser,
kennt den Tagesablauf und die Gegend.
Vor allem bin ich erstaunt, wie gut er
mich schon kennt. Er weiss bereits am
Morgen, ob ich starke Schmerzen oder
Depressionen habe oder ob es mir gut
geht. Vor allem ist es sehr interessant,
wie er mich nachts weckt, wenn ich
41
j Mimo geniesst den
Freilauf.
eine Unterzuckerung habe. Er leckt sich
dann und wenn ich nicht erwache, bellt
er. Auch wenn ich zu lange nicht atme,
geschieht dasselbe. Das fasziniert mich
sehr. Ich weiss, dass er über mich wacht
und seit er bei mir ist, kann ich mich
nachts richtig fallen lassen und schlafe
tief und fest. Vorher ging das nicht. Da
schlief ich nur noch zwei bis drei Stunden mit Unterbruch. Der Fernseher lief
die ganze Nacht. Ich habe ja Tinnitus.
Weil Mimo aber tief und regelmässig
atmet, macht er mich sehr müde und
beruhigt mich. Und das Allerwichtigste,
er wacht über mich.
42
I
ch liebe meinen Mimo von ganzem
Herzen und ich könnte mir ein Leben
ohne ihn nicht mehr vorstellen. Klar
gibt es manchmal Tage, da frage ich
mich, wieso tust du dir das an? Aber
dann sieht er mich an und ich kann ihm
nicht böse sein. Auch wenn er ein Assistenzhund ist, ist er doch auch ein Hund.
Meistens, wenn er Probleme macht, ist
es, weil ich nervös oder ungehalten bin.
Kehre ich in mich und sammle mich,
wird es wieder gut. Also muss ich an
mir arbeiten. Mimo ist das Beste, was
mir in meinem Leben passieren konnte
und ich möchte mich bei der Stiftung
in Allschwil ganz herzlich bedanken.
Ihr habt mein Leben wieder lebenswert
gemacht. Mimo gab mir wieder einen
Sinn fürs Leben.
Auch meine Kinder lieben
Mimo über alles und sie
sehen, wie gut er mir tut.
Auch meine Kinder lieben Mimo über
alles und sie sehen, wie gut er mir tut.
Mein Sohn sagte letztes Mal zu mir:
«Müeti, seit du Mimo hast, nervst du
uns nicht mehr.» Ich schrieb ihnen sehr
oft. Heute ist das viel besser, fast schon
umgekehrt. Ich melde mich manchmal
zu wenig, weil ich vor lauter Mimo
keine Zeit mehr für anderes habe. Aber
das lerne ich auch noch.
A
llen, die Mimo so weit gebracht haben, tausend Dank!
Er ist der Beste für mich! Vielen, vielen Dank. Mir fehlen
manchmal die Worte und ich könnte
die ganze Welt umarmen, so glücklich
bin ich.
Noch etwas, das ich vergessen
habe und mir wichtig ist: Durch Mimo
habe ich so viele nette Leute, Freunde,
Freundinnen mit Hunden kennen und
lieben gelernt, die ich sonst nicht hätte.
Vielen Dank auch den Paten von Mimo!
Hochachtung vor dem, was ihr macht.
Danke für alles!
43
Stand 1. Mai 2015: 43 Mitarbeiter
verteilt auf 35,1 Vollzeitstellen
Geschäftsleitung
Vorsitz
Mitglieder
Administration, PR
Leitung
Stv. Leitung
Sekretariat
Buchhaltung
Führungen, PR
Fotoarchiv
Ausbildung
Instruktoren:
•
•
Leitung
Stv. Leitung
Blindenführhunde
•
Assistenzhunde
Autismusbegleithunde
Hundebetreuer
Gérard Guye
Béatrice Coffen Ugo Sprecher
Gérard Guye
Manuela Arlati
Marlen Haenseler Miriam Heitz
Sonja Jud Landau Sandra Padlina
Veronica Zingali
Corinne Wagner
Giuseppina Barone Ronny Ramseier
Mirjam Spinnler
Monika Meyer
Béatrice Coffen
Martin Kurz
Lorenz Casparis Liliane Dill
Sonya Ghenzi
Aline Lienhart* Jenny Meyer
Marianne Stadler
Andy Suter
Simone Ruscher
Peter Kaufmann
Célia Schwank*
Dieter Fritsch
Roswita De Pretto Philipp Eugster
Björn Hauswirth
André Meyer
Simone Ruscher
Roland Stadler
Christoph Tschopp*
Barbara Dremelj*
Denise Hort
* im 2. Lehrjahr
Zucht, Sozialhunde, Leitung
Interne Dienste
Stv. Leitung
Betreuung Patenhunde
Betreuung Welpen
Sozialhunde
Liegenschaftsunterhalt
44
Ugo Sprecher
Peter Steinkellner
Susy Dirwanger
Rita Rohrer
Alexandra Wäger
Monika Schär
Roger Kunz
Monika Schär
Sandra Schaub
Gabriela Hunziker
André Rapp