nachhaltigkeitsbericht 2014

N AC HH A LT I G K EIT S B ERI C H T 2 014
M I T V E R E I N FACH T E R UM W E LT E R K L Ä RU N G G E M Ä SS V E RO R D N U N G ( EG) N R . 1221/20 0 9
bremen be wegen
3
LEISTUNGSÜBERSICHT 2014
NACHHALTIGE UNTERNEHMENSFÜHRUNG
Gespräche über neuen Dienstleistungsvertrag und Kontrakt begonnen – Vertragsbedingungen
geprüft – Nachhaltigkeitsprogramm fast vollständig umgesetzt – Umweltmanagement zertifiziert.
WIRTSCHAFTLICHE NACHHALTIGKEIT
Fast 5 Prozent höhere Umsatzerlöse – 1 Prozent weniger Fahrgäste – Linie 4 verbindet Bremen mit
Niedersachsen – Ersatz für alte Niederflurstraßenbahnen des Typs GT8N in Aussicht – Verkehrs­
entwicklungsplan 2025 sieht Straßenbahn-Ausbau vor – Note 1,6 für die BSAG im Kundenbarometer.
SOZIALE NACHHALTIGKEIT
Frauenquote leicht gesunken – Entlastungstage im Tarifvertrag vereinbart – Weiterbildungsziele
erreicht – 33 neue Auszubildende – Gesundheitsquote gesunken – Weniger Unfälle, mehr
Ausfalltage – Projekt »Bürgerarbeit« abgeschlossen.
ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT
Energiebedarf und Kohlendioxid-Emissionen um 6 Prozent gesenkt – Kältemittelverbrauch
deutlich reduziert – Schadstoffemissionen der Busse seit 2000 um 99 Prozent gesunken – Anteil der
Grüngleise jetzt bei 17,2 Prozent.
INHALT
2
Vorwort
7 Nachhaltige Unternehmensführung
9
Unternehmensziele
12Nachhaltigkeitsprogramm* 15 Wirtschaftliche Nachhaltigkeit
21 Kennzahlen 2010 – 2014
23 Soziale Nachhaltigkeit
29 Kennzahlen 2010 – 2014
31 Ökologische Nachhaltigkeit*
42 Kennzahlen 2010 – 2014*
45 Erklärung des Umweltgutachters
47Kontakt
49
Impressum
*D ie Angaben zum Umweltmanagement und zur Umweltleistung
hat ein externer Umweltgutachter geprüft und für inhaltlich
richtig befunden gemäß der Öko-Audit-Verordnung der Europäischen Union (EMAS), siehe Gültigkeitserklärung.
1
VORWORT
Wie sehr ökologische und ökonomische Aspekte
Vorgängermodells GT8N das Rückgrat unseres
miteinander verknüpft sind, zeigt unser Fuhrpark.
Schienenverkehrs. Vor 20 Jahren gehörten sie zu
Je älter Busse und Bahnen, desto mehr verbrau-
den modernsten Fahrzeugen, heute sorgen sie
chen und emittieren sie und desto reparaturan-
durch hohen Verschleiß für viele Überstunden
fälliger sind sie. Investitionen in neue Fahrzeuge
unserer Mitarbeitenden in den Werkstätten.
zahlen sich deshalb doppelt und dreifach aus –
dreifach, weil die Bremer Bürgerinnen und Bürger
Dass die alten Straßenbahnen ersetzt werden
ein modernes ÖPNV-Angebot zu schätzen wissen
müssen, sieht auch die Bremer Landesregierung.
und umso lieber darauf umsteigen.
Offen ist die Finanzierung der Kosten in Höhe
von voraussichtlich 250 Millionen Euro. Eine
Unsere Busflotte haben wir kontinuierlich erneu-
langfristige Planungssicherheit ist unerlässlich.
ert. Insgesamt fahren 210 moderne Fahrzeuge
Und weil darüber ein grundsätzlicher Konsens
für uns, die alle hohen Abgasstandards erfüllen.
besteht, begannen im vergangenen Jahr Ge-
Die Emissionen von Partikeln und Stickoxiden der
spräche, den bis zum Jahr 2020 laufenden öffent-
BSAG-Busse lagen im Jahr 2014 um 99 Pro­zent
lichen Dienstleistungsauftrag (ÖDLA) und den
unter denen des Jahres 2000. Bei den Straßen­
ergänzenden Kontrakt vorzeitig neu anzupassen
bahnen bilden dagegen die modernen GT8N-1-
– und womöglich über das Jahr 2030 hinaus zu
Straßenbahnen erst ein Drittel unseres Schie-
verlängern.
nenfuhrparks. Noch sind die 77 Bahnen des
2
VORWORT
Ein wichtiger Bezugspunkt für die Planungs­
Dazu gehört für uns auch, die sozialen Aspekte
sicherheit unserer Projekte ist auch der im
zu berücksichtigen – und diese enden nicht mit
September 2014 von der Bremischen Bürger-
der Fürsorge eines Unternehmens für seine Mit-
schaft beschlossene »Verkehrsentwicklungsplan
arbeitenden. Wer eine Stadt bewegt, muss alle
Bremen 2025«. Er ist Grundlage für die strate­
mitnehmen – ältere Mitbürger, behinderte Men-
gische Verkehrsplanung der nächsten zehn Jahre
schen, Jugendliche und sozial Schwächere: Für
und sieht einen weiteren Ausbau des ÖPNVs
sie haben wir spezifische Angebote entwickelt.
ebenso vor wie eine engere Verzahnung der
verschiedenen Verkehrsträger. Zum Gelingen
Damit und mit neuen Ideen werden wir Bremen
werden wir nach Kräften beitragen.
weiter bewegen.
Michael Hünig
Hans Joachim Müller
Vorstand Betrieb und Personal, Arbeitsdirektor
Kaufmännischer Vorstand und Sprecher des Vorstands
Weitere Informationen unter:
www.bsag.de › Unternehmen › Geschäftliches
3
4
5
NACHHALTIGE
UNTERNEHMENSFÜHRUNG
6
NACHHALTIGE UNTERNEHMENSFÜHRUNG
UNSERE LEISTUNGEN UND ERGEBNISSE IM JAHR 2014:
Gespräche über neuen Dienstleistungsvertrag und Kontrakt begonnen – Vertragsbedingungen
geprüft – Nachhaltigkeitsprogramm fast vollständig umgesetzt – Umweltmanagement zertifiziert
NEUER ÖDLA UND KONTRAKT:
DAS JAHR 2030 UND DARÜBER
HINAUS IM BLICK
Mit dem ÖDLA erteilt die Freie Hansestadt
Bremen mit ihren Partnern, dem Zweckverband
Verkehrsbund Bremen / Niedersachsen (ZVBN)
und der Bremer Verkehrsgesellschaft (BVG), der
Eine langfristige Planungsgrundlage mit sicheren
BSAG den Auftrag, als einziger Mobilitätsdienst-
Vertragsgrundlagen ist erforderlich, um das In-
leister den öffentlichen Personennahverkehr
vestitionsvolumen von etwa 250 Millionen Euro
(ÖPNV) in Bremen sicherzustellen. Der ÖDLA hält
für den Kauf neuer Straßenbahnen stemmen zu
fest, welche Leistungen die BSAG zu erbringen
können (siehe Seite 15). Im März 2014 begannen
hat, vom Leistungsumfang über die Qualitäts-
Gespräche mit der Stadt Bremen über die Er-
standards bis zur Infrastrukturentwicklung. Mit
neuerung eines Großteils der Straßenbahnflotte
den Vereinbarungen zum ÖDLA hat die BSAG
– verbunden mit der Frage nach der Zukunfts-
auch die Möglichkeit, Arbeitsplätze und ange-
sicherung des Unternehmens. Hier geht es um
messene Arbeitsbedingungen für die Mitarbei-
den vorzeitigen Abschluss eines neuen öffent­
tenden langfristig abzusichern.
lichen Dienstleistungsauftrags (ÖDLA) sowie des
ergänzenden Kontrakts. Beide Verträge könnten
Im Rahmen der direkten Auftragsvergabe schließt
sich womöglich in ihrer neuen Version weit über
die Stadt Bremen mit der BSAG, der Gewerk-
das Jahr 2030 hinaus erstrecken – und somit die
schaft ver.di und dem Betriebsrat der BSAG
Planungssicherheit bieten, damit die BSAG in
einen Vertrag ab: In diesem Kontrakt geht es um
die Zukunft investieren kann.
die langfristigen strategischen Ziele in wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Hinsicht.
Es wird angestrebt, dass dieser Vertrag wieder
soziale, ökonomische und ökologische Komponenten enthält. Wichtige Themen werden daher
die Beschäftigungssicherung, wirtschaftliche
Stabilität sowie die Elektromobilität bilden.
Buntentor
7
NACHHALTIGE UNTERNEHMENSFÜHRUNG
QUALITÄTSMANAGEMENT: VERTRAGSBEDINGUNGEN GEPRÜFT
Der derzeit gültige ÖDLA und der Kontrakt haben eine Laufzeit bis zum Jahr 2020. Sämtliche Para­
meter des Vertragswerkes fließen in unser Qualitätsmanagement ein und werden einmal jährlich in
Form eines Qualitätsberichtes mit den Vertragspartnern diskutiert.
Die wichtigsten Ergebnisse des Qualitätsberichtes 2014:
Objektiverhebungen
Anschlüsse
Seit 1. Februar 2013 werden objektive Testerhebun­
gen in den Bereichen Fahrpersonal, KundenCenter,
Backoffice und private Vorverkaufsstellen (Fahrzeuge, Haltestellen, Kundenanliegen und Prüfpersonal BSAG intern) durchgeführt. In allen Prüfbereichen
wurden gute bis sehr gute Ergebnisse erreicht.
Der Anschlussgarantiewert 2014 liegt bei 88,5 Prozent
(Vorjahr: 90,1 %).
Kundenbarometer
Die Schulnote der Globalzufrieden­heit im Kunden­
barometer ist wie im Vorjahr eine 1,6. Im Kundenbarometer hat sich die BSAG bei neun von 30 Leistungsmerkmalen (Vorjahr: bei 20 von 30) verbessert
(siehe Seite 19).
Kundenanliegen
Die Anzahl der Kundenanliegen hat sich von 5.451
im Jahr 2013 auf 5.408 im Jahr 2014 um 0,8 Prozent
verringert (siehe Seite 19).
Tätigkeitsumfang
Der im ÖDLA definierte Tätigkeitsumfang wurde
erbracht. Die Abweichung zwischen Plan und Ist
beträgt 0,05 Prozent.
Besetzungsgrad
Die Bemessung bzw. die Ermittlung des Besetzungs­
grades der Fahrzeuge wird mit automatischen Fahrgastzählungen durchgeführt.
»Jedem Fahrgast ein Sitzplatz«
Das Kriterium »Jedem Fahrgast ein Sitzplatz« wurde
weitgehend eingehalten. Jedoch war dies nur mit
hohem dispositiven Aufwand (Fahrzeugeinsatz) und
zusätzlicher Betriebsleistung möglich.
Pünktlichkeit
Der Pünktlichkeitswert des Jahres 2014 liegt mit 84,6
Prozent (Bus: 84,0 %; Straßenbahn 85,5 %) in etwa
auf Vorjahresniveau. Vorjahreswerte: Gesamt 85,2
Prozent, Bus 84,5 Prozent; Straßenbahn 86,4 Prozent.
8
Fahrzeuge
Das Durchschnittsalter der Fahrzeuge (Bus) beträgt
4,7 Jahre. Der Anteil der Busse mit Video­ausstattung
beträgt 100 Prozent (2013: 99 Prozent). Kein Fahrzeug war am Bewertungsstichtag älter als 13 Jahre.
Im Fahrzeugbestand Bus befinden sich 208 Busse
mit Hublift und zwei mit Klapprampe.
Haltestellen
14 Haltestellen mit mehr als 100 Einsteigern / Tag
sind noch ohne Fahrgastunterstand (Vorjahr: 20).
19 Fahrgastunterstände (Bestand: 11 und Neubau: 8)
wurden zusätzlich aufgebaut.
Personal
Am 1. September 2014 hatte die BSAG 107 Ausbil­
dungsplätze. Die Schwerbehindertenquote am 31. Dezember 2014 lag bei 9,87 Prozent (Vorjahr: 10,3 %).
Das Tariftreue- und Vergabegesetz wurde eingehal­ten.
Im Durchschnitt wurden 2,1 Schulungstage im Fahrdienst erreicht. Der Frauenanteil beträgt 32 Prozent
(23 Prozent Führungskräfte) (siehe Seite 23).
Umwelt
Die EMAS-Validierung und der Nachhaltigkeitsbericht
des Jahres 2013 liegen vor.
Außergewöhnliche Leistungen
Erneute Offerte an wohnungslose Menschen, in der
kalten Jahreszeit kostenlos Bus und Bahn fahren
zu können. QR-Codes auf allen BSAG Haltestellen­
fahrplänen.
Besonders wichtige Kenngrößen sind Bestandteil der unternehmensweiten Balanced Scorecard, deren Zielwerte in die Zielvereinbarungen
von Führungskräften einfließen.
NACHHALTIGE UNTERNEHMENSFÜHRUNG
UNTERNEHMENSZIELE (BALANCED SCORECARD)
Ziel
Ist
ErgebnisZiel
2014
2014
20142015
Mehr Fahrgäste
beförderte Personen
105,7
104,0
pro Jahr in Mio.
Erträge aus Verlust-
53,7
50,1
übernahme in Mio. EUR
Ziel erreicht
siehe Seite 15
55,5
Gesundheitsquote
93,0
91,4
in %
Ziel nicht erreicht
siehe Seite 25
93,0
CO2-Gesamt-Emissionen
9,5
8,8*
in Gramm pro Platz-km
Ziel erreicht
Geringere Verluste
Gesündere Mitarbeitende
Mehr Klimaschutz
Ziel nicht erreicht
104,2
siehe Seite 15
siehe Seite 35
9,3
* 9,4 temperaturbereinigt
NACHHALTIGKEITSPROGRAMM:
FAST ALLE MASSNAHMEN
UMGESETZT
•
Wirtschaftliche Nachhaltigkeit
Das Ziel, die Fahrgastzahl auf 105,7 Millio­nen
zu erhöhen, haben wir leider nicht erreicht
(siehe Seite 15). Anders verhielt es sich bei
Um unsere Nachhaltigkeitsziele kontinuierlich
unserem zweiten Ziel: Die Verluste sind
zu verfolgen und ihre Umsetzung zu prüfen, stel-
abermals gesunken. Ansonsten haben wir alle
len wir jährlich ein Nachhaltigkeitsprogramm mit
Maßnahmen des Nachhaltigkeitsprogramms
detaillierten Maßnahmen auf (siehe Seite 12).
planmäßig umsetzen können.
Die Ergebnisse des Jahres 2014 sind hier kurz
zusammengefasst.
•
Soziale Nachhaltigkeit
Leider verfehlt haben wir das Unternehmensziel einer Gesundheitsquote von 93,0
Prozent (Ist: 91,4 %). 6 von 7 Maßnahmen
wurden umgesetzt (siehe Seite 23).
•
Ökologische Nachhaltigkeit
Abermals gelang es uns, die KohlendioxidEmissionen pro Platz-Kilometer weiter zu
reduzieren – hier haben wir unser Ziel erreicht.
7 von 9 Maßnahmen hat die BSAG umgesetzt
(siehe Seite 31).
Erfüllt haben wir auch die im Programm 2014
unter »Nachhaltigkeit und Führung« genannten
Maßnahmen.
9
NACHHALTIGE UNTERNEHMENSFÜHRUNG
FÜHRUNG UND AUFSICHT
Der Aufsichtsrat der BSAG hatte im September
UMWELTMANAGEMENT
ZERTIFIZIERT, UMWELTRECHT
EINGEHALTEN
2014 einstimmig beschlossen, das Unternehmen
künftig von zwei Vorstandsmitgliedern führen
Bereits seit 2001 verfügt die BSAG über ein inte­
zu lassen. Damit entfiel eine Neubesetzung der
griertes Managementsystem für den Umwelt-,
Stelle des zum 1. August 2014 ausgeschiedenen
Arbeits- und Gesundheitsschutz: Wir betrachten
technischen Vorstands:
alle drei Aufgaben gemeinsam. Dies spiegelt sich
in unserem Nachhaltigkeitsprogramm wider,
•
Hans Joachim Müller ist Vorstandssprecher
und zugleich kaufmännischer Vorstand. Er
das auch unsere Umweltmaßnahmen eines Jahres auflistet (siehe Seite 12).
verantwortet auch die Bereiche Fahrzeuge,
Unternehmensentwicklung und Öffentlich-
Im Vorstand der BSAG ist der Arbeitsdirektor da-
keitsarbeit.
für federführend zuständig. Ihm arbeitet unsere
Stabsstelle »Umwelt-, Arbeits- und Gesundheits-
•
Michael Hünig ist Vorstand Betrieb und Perso-
schutz« (UA) zu: Sie koordiniert die Maßnahmen
nal sowie Arbeitsdirektor. In seinen Verantwor-
der Center und weiterer Stabsstellen und berät
tungsbereich fallen die Bereiche Infrastruktur,
die Führungskräfte. Die Verantwortung für den
Betrieb / Betriebsleitung und Planung.
operativen Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz liegt bei den Führungskräften der
Seit 2013 berücksichtigen alle Vorstandsvorla-
Bereiche. Interne und externe Fachkräfte unter-
gen konsequent Nachhaltigkeitsaspekte.
stützen sie dabei: Umweltbeauftragte, Sicherheitsfachkräfte, Betriebsärzte und Sozialberater.
Der Aufsichtsrat der BSAG hat 16 Mitglieder
(11 Männer, 5 Frauen), den Vorsitz hat Staatsrat
Seit 2002 prüfen externe Gutachter unser Um-
Wolfgang Golasowski. Vorstand und Aufsichtsrat
weltmanagement nach der weltweiten Norm
haben im Dezember 2014 die Entsprechenser-
ISO 14001 sowie der europäischen Öko-Audit-
klärung zum Deutschen Corporate Governance
Verordnung (EMAS). Die Teilnahme am EMAS-
Kodex in der Fassung vom 24. Juni 2014 abge­
System ist darüber hinaus eine der Möglichkeiten,
geben. Sie ist auf unserer Website eingestellt.
dem Energieaudit nach dem Energiedienstleis­
tungsgesetz zu genügen, das ab Dezember 2015
durchzuführen ist. Die jüngste Rezertifizierung
nach ISO 14001 und Revalidierung nach EMAS
erfolgten im Juni 2014; die Zertifikate sind bis
August 2017 gültig. Die BSAG hatte auch 2014
keine Verstöße gegen Umweltvorschriften zu
verzeichnen, Straf- oder Bußgeldbescheide
wegen der Verletzung von Umweltvorschriften
gab es keine.
Der Vorstand von links: Michael Hünig, Hans Joachim Müller
10
NACHHALTIGE UNTERNEHMENSFÜHRUNG
Zu den von der Stabsstelle Umwelt-, Arbeits- und
Gesundheitsschutz (UA) betreuten Aufgaben ge­hört auch die Mitarbeit in Vereinen und Projekten:
darunter die »Unternehmerinitiative future e. V.«
(seit 2000), die »Bremische Partnerschaft Umwelt
Unternehmen« (seit 2003) und deren Projekt
»unternehmen CSR« (seit 2010). Transparenzhinweis: Der Leiter der BSAG-Stabsstelle UA ist
ehrenamtlich Mitglied des Vorstands von future.
Weitere Informationen und Publikationen –
darunter die Nachhaltigkeitsberichte der letzten
Jahre – sind auf der BSAG-Website abrufbar.
Informationen unter:
www.bsag.de › Unternehmen › Geschäftliches
› Berichte & Veröffentlichungen
BSAG-KundenCenter Hauptbahnhof
GESCHICHTE UND STRUKTUR
Die Bremer Straßenbahn AG ist eine Tochterge-
Ihren Hauptsitz hat die BSAG am Flughafendamm
sellschaft (99,11 %) der Bremer Verkehrsgesell-
in Bremen, weitere Standorte sind Blumenthal,
schaft mbH (BVG), die wiederum eine 100-pro-
Gröpelingen, Sebaldsbrück und Neue Vahr sowie
zentige Tochter der Freien Hansestadt Bremen
die KundenCenter Domsheide, Hauptbahnhof
(Stadtgemeinde) ist. Hervorgegangen ist das
und Vegesack. Intern ist das Unternehmen in
Unternehmen aus der im Jahr 1876 gegründeten
operativ arbeitende Center sowie Stabsstellen
»Actiengesellschaft Bremer Pferdebahn« – seit
strukturiert.
nahezu 140 Jahren prägen wir den öffentlichen
Personennahverkehr in Bremen. Die BSAG ist
Weitere Hintergrund- sowie tagesaktuelle
außerdem an Unternehmen beteiligt, die den
Infor­mationen zum Unternehmen und seinen
öffentlichen Personennahverkehr in Bremen
Fahr­angeboten gibt es auf der Website der
in seiner Leistungsfähigkeit stärken (Delbus
BSAG. Hier sind auch unsere Geschäfts- und
Verwaltungsgesellschaft, Consult Team Bremen,
Nachhaltig­keitsberichte, Zertifikate sowie die
WeserBahn). In dem von der BSAG erschlos-
»Unternehmenspolitik für eine nachhaltige Ent-
senen Einzugsgebiet leben 609.000 Menschen:
wicklung« der BSAG abrufbar.
549.000 in der Stadt Bremen, 60.000 in den
Nachbargemeinden.
Informationen unter:
www.bsag.de › Unternehmen › Geschäftliches
› Berichte & Veröffentlichungen
11
NACHHALTIGKEITSPROGRAMM 2015
Ziel
Maßnahmen
Nachhaltige Unternehmensführung
Mitarbeiterbefragung durchführen und Verbesserungs­
potenzial analysieren.
Wirtschaftliche Nachhaltigkeit
Fahrgastzahlen auf Vorjahres­
niveau halten (104 Mio.).
Kommunikationskonzept zu den neuen Anschlussgarantien
umsetzen, damit Kunden diese kennen und nutzen.
Tarifstrukturreform im VBN mit der Maßnahme
»Eine Stadt – ein Tarif« umsetzen.
Zertifizierung nach DIN EN 13816 vorbereiten
(betrifft Servicequalität im ÖPNV).
Soziale Nachhaltigkeit
Gesundheitsquote von 93,0 %
erreichen.
Gesundheitsprojekt »Verwaltung« starten.
Gesundheitsprojekt »saluteB« für Fahrdienstbeschäftigte
starten.
Tarifvertrag für Entlastungstage umsetzen.
Anteil weiblicher Beschäftigter
beträgt mehr als 30 %.
Anteil weiblicher Führungskräfte auf 25 % erhöhen.
Anteil weiblicher Auszubildender im gewerblichen
Bereich auf 20 % erhöhen.
Ökologische Nachhaltigkeit
Klimaschutzkennzahl von
9,3 g CO2 / Platz-km erreichen.
Konzept für die zukünftige Busvorheizung erarbeiten.
Lüftungs- und Heizungsanlage mit Wärmerückgewinnung in
der Betriebswerkstatt Neustadt erneuern.
Betriebsvereinbarung zur Beteiligung der Mitarbeitenden
bei Energieeinsparungen umsetzen, Begleitkonzept für
Werkstätten und Verwaltung.
Konzept zur Reduktion des Druckluftverbrauchs
am Standort Flughafendamm erstellen.
Lüftungsanlage in der Lackierhalle hinsichtlich des
Einsparungspotenzials prüfen.
Außenbeleuchtung an den Werkstattstandorten Neue Vahr
und Blumenthal erneuern.
Straßenbahnfahrpersonal hinsichtlich energiesparender
Fahrweise schulen.
Bestellung von Elektrobussen für langfristige Praxistests
vorbereiten.
Lärmemissionen reduzieren.
12
Lärmemissionen beim Betrieb von Straßenbahnen reduzieren:
Kurvenquietschen und Erschütterungen beseitigen.
13
WIRTSCHAFTLICHE
NACHHALTIGKEIT
14
WIRTSCHAFTLICHE NACHHALTIGKEIT
UNSERE LEISTUNGEN UND ERGEBNISSE IM JAHR 2014:
Fast 5 Prozent höhere Umsatzerlöse – 1 Prozent weniger Fahrgäste – Linie 4 verbindet Bremen mit
Niedersachsen – Ersatz für alte Niederflurstraßenbahnen des Typs GT8N in Aussicht – Verkehrs­
entwicklungsplan 2025 sieht Straßenbahn-Ausbau vor – Note 1,6 für die BSAG im Kundenbarometer
Die im öffentlichen Dienstleistungsauftrag
(ÖDLA) gesetzten wirtschaftlichen Zielgrößen
konnte die BSAG im Jahr 2014 zum vierten Mal in
Folge übertreffen.
ALTE GT8N-STRASSENBAHNEN:
ERSATZ IN AUSSICHT
Der Verschleiß der GT8N-Straßenbahnen hat
2014 ein bedenkliches Maß erreicht. Bereits vor
Getrübt wurde das gute wirtschaftliche Ergebnis
zwei Jahren hatten wir auf die zu erwartenden
davon, dass die Fahrgastzahl erstmals seit dem
Probleme mit diesen Bahnen hingewiesen: Die
Jahr 2002 zurückging: von 105,14 Millionen im
rund 20 Jahre alten Fahrzeuge haben aber bereits
Jahr 2013 auf 104,05 Millionen. Damit verfehlten
Laufleistungen erreicht, die erst nach frühestens
wir den Vorjahreswert um rund 1,1 Millionen
30 Jahren hätten anstehen sollen. Das ist unter
(1,0 %) und den Planwert um 1,6 Millionen (1,6 %)
anderem eine Folge der in den 1990er-Jahren
Fahrgäste. Eine der Ursachen mag an dem sehr
beschlossenen, auf Zurückhaltung und Sparsam-
warmen Jahr 2014 liegen – es war hinsichtlich
keit ausgelegten Beschaffungspolitik. Die Folgen
der Durchschnittstemperatur das wärmste Jahr
sind Tausende Überstunden in den Werkstätten
seit Aufzeichnung der Klimadaten in Bremen.
der BSAG sowie hohe Kosten für den Kauf oder
Traditionell steigen bei gutem Wetter zahlreiche
Bau von Ersatzteilen.
Fahrgäste auf das Fahrrad um.
Die Umsatzerlöse lagen dagegen mit 99,8 Millio­
nen Euro um 4,5 Millionen Euro (4,7 %) höher
als im Jahr 2013 und leicht über Plan (0,4 %).
Wesentlich dafür war vor allem die zum 1. Januar
2014 vorgenommene Fahrpreiserhöhung. Die
Fahrgelderträge beliefen sich auf 84,7 Millionen
Euro (netto), das waren knapp 4,2 Millionen Euro
mehr als im Vorjahr. Die Beförderungserträge –
das sind die Fahrgelderträge zuzüglich der Aus­gleichsleistungen für den Schülerverkehr und
Schwerbehinderte sowie Erträge aus dem Sonder­
verkehr – erreichten einen Wert von 96,8 Millionen Euro, ein Plus von 4,7 Millionen Euro.
Ostertorsteinweg
Auch 2014 konnte die BSAG wieder ihre Verluste
reduzieren: Sie beliefen sich auf 50,1 Millionen
Euro (1,1 Millionen Euro weniger als im Vorjahr).
Sie lagen somit weit unter der vereinbarten Verlustgrenze von 56 Millionen Euro.
15
WIRTSCHAFTLICHE NACHHALTIGKEIT
Die Diskussionen um die Neubeschaffung von 77
Straßenbahnen waren im letzten Jahr ein sehr zeit­-
LINIE 4 VERBINDET BREMEN
MIT NIEDERSACHSEN
intensiver, anstrengender Prozess. Doch der Einsatz hat sich gelohnt, denn die Verhandlungen
Ein Höhepunkt für unsere Fahrgäste war die im
mit der Stadt Bremen mündeten zur Jahreswende
August 2014 eingeweihte Verlängerung der
2014 / 2015 in ein gutes Zwischenergebnis: Ein
Straßenbahnlinie 4 von Bremen in die Umland-
Eckpunktepapier der Vertragspartner Stadt Bre-
gemeinde Lilienthal in Niedersachsen: Die rund
men, Gewerkschaft ver.di, Betriebsrat und BSAG-
fünfeinhalb Kilometer lange Erweiterung von der
Vorstand wurde erarbeitet. Beide Bürgermeister
bestehenden Schleife in Bremen-Borgfeld bis
der Stadt teilten uns schriftlich mit, dass es zu
nach Lilienthal-Falkenberg ist die erste Straßen-
neuen Straßenbahnen keine Alternative gebe;
bahnverbindung, die die Landesgrenze überquert.
die politischen Entscheidungen sollten nach der
Bürgerschaftswahl im Mai 2015 erfolgen.
Die neue Linie hat das Verkehrsangebot in Lilien­
thal erheblich verbessert. Jetzt ist die umsteige­
Wir werden genau analysieren, mit welchen
freie Fahrt in die Bremer Innenstadt möglich.
Maßnahmen wir den zu erwartenden Überbrü-
Gleichzeitig haben die Umweltbelastungen in
ckungszeitraum von circa acht Jahren bis zum
Lilienthal wie in Bremen abgenommen. Bereits
vollständigen Ersatz der alten Niederflurbahnen
nach wenigen Monaten Betrieb können wir sagen:
absichern können. Es ist jedoch davon auszu-
Das Angebot der Linie 4 in Lilienthal wird von
gehen, dass es aufgrund weiter zunehmender,
den Bürgerinnen und Bürgern gut angenommen.
außerplanmäßiger Instandhaltungsmaßnahmen
auch in den kommenden Jahren zu tendenziell
steigenden Belastungen des Ergebnisses kommt.
Lilienthal-Mitte
16
WIRTSCHAFTLICHE NACHHALTIGKEIT
PROJEKTE FÜR DAS JAHR 2015
der Linie 8 ist bereits ein Planfeststellungs­
beschluss ergangen. Die Verlängerungen sollen
Die Verlängerungen der Straßenbahnlinien 1 und
voraussichtlich 2019 fertiggestellt sein.
8 vom Roland-Center bis nach Mittelshuchting
beziehungsweise Weyhe-Leeste sind wichtige
Die Stadtgemeinde Bremen plant den Bau einer
Bausteine für eine nachhaltige Verkehrspolitik
Querverbindung zwischen den Linien 2 und 10
in Bremen sowie in den niedersächsischen
ab dem Knotenpunkt Bei den Drei Pfählen und
Nachbar­gemeinden Stuhr und Weyhe. Die Stadt
Bennigsenstraße bis zur Linie 1 am Knotenpunkt
Bremen und die BSAG haben die Planungen
Steubenstraße und Julius-Brecht-Allee. Diese
für den Abschnitt zwischen Roland-Center und
»Querverbindung Ost« wird die Stadtteile Oster-
Brüsseler Straße im Jahr 2014 vollkommen
holz und Vahr direkt mit der Östlichen Vorstadt
überarbeitet. In einem umfangreichen Bürger­
und der Innenstadt verbinden. Die rund 1,3 Kilo-
beteiligungsverfahren konnten zahlreiche Ver-
meter kurze Neubaustrecke ermöglicht es dann,
besserungen entwickelt werden, die in die jetzt
mit einer Straßenbahnlinie zum Beispiel die
vorgelegte Planung eingeflossen sind. So gibt
Geschäftsmeile im »Viertel«, die Fachmärkte an
es unter anderem einen besseren Lärmschutz
der Stresemannstraße, die Einkaufszentren
an vielen Stellen. Die Führung der Straßenbahn-
Berliner Freiheit und Blockdiek sowie das OTe-
linie 1 ist zudem besser an die Bedürfnisse der
Zentrum zu bedienen. Für die geplante Strecke
Bewohner des Stadtteils angepasst. Im Juni 2014
beginnt im Jahr 2015 das Planfeststellungsver-
begann das neue Planfeststellungsverfahren für
fahren.
die bremischen Abschnitte der Linien 1 und 8,
im zweiten Halbjahr 2014 wurden die Einwände
bearbeitet; für den niedersächsischen Abschnitt
Die Heinrich-Plett-Allee in Huchting heute (links) und
künftig mit der verlängerten Linie 1 (rechts).
17
WIRTSCHAFTLICHE NACHHALTIGKEIT
PLÄNE FÜR DAS JAHR 2025
•Straßenbahnverlängerung Universität
Eine zur Universität verlängerte Linie 8 könnte
Im September 2014 hat die Bremische Bürger-
die heute sehr stark belastete Linie 6 entlas­
schaft den »Verkehrsentwicklungsplan Bremen
ten und Teile des Campus besser erschließen.
2025« beschlossen. Der VEP ist die Grundlage
für die strategische Verkehrsplanung der kom-
Ferner sollen weitere Ampeln im Stadtgebiet so
menden zehn Jahre. Die Bürgerinnen und Bürger
ausgerüstet werden, dass Straßenbahnen an
Bremens waren in die Erarbeitung intensiv
roten Ampeln deutlich kürzer warten müssen,
einbezogen, ebenso die BSAG. Zu den geplanten
die Fahrgäste sind dann schneller am Ziel. Weil
Maßnahmen im VEP, die den öffentlichen Per-
auf einigen Streckenabschnitten (zum Beispiel
sonennahverkehr stärken sollen, gehören die
im Ostertor- und Steintor-Viertel) Falschparker
regelmäßig Busse und Bahnen behindern, soll
•Straßenbahnverbindung Horn
Eine neue Straßenbahnstrecke zwischen Riens-
die Verkehrsüberwachung an diesen Stellen
verschärft werden.
­berg und Horn kann die Strecken der Linien 4
und 6 verbinden. Eine neue Linie 5 könnte dann
Der VEP sieht auch vor, das Bremer Linienbusnetz
ab Horn über die neue Querspange fahren und
weiter zu verbessern. Zu den Zielen gehört es, zu­-
die Fahrzeit zur Innenstadt verkürzen.
sätzliche Gebiete zu erschließen, neue Direktverbindungen und bessere Umsteigemöglichkeiten zur
•Straßenbahnverlängerung Oslebshausen
Regio-S-Bahn und zur Straßenbahn zu schaffen.
Die Straßenbahn wird von Gröpelingen zum
Bahnhof Oslebshausen verlängert, wo ein
Berechnungen zeigen, dass sich mit den Straßen­
Anschluss an die Regio-S-Bahn und an die
bahn-Ausbauvorhaben die Attraktivität des
Busse aus Bremen-Nord hergestellt wird. Die
ÖPNV in Bremen weiter steigern ließe. Gleich-
Busse aus Bremen-Nord enden künftig bereits
wohl stehen alle Maßnahmen unter dem Vor­
am Bahnhof Oslebshausen.
behalt ihrer Finanzierung und der Beschlüsse
der politischen Gremien.
•Straßenbahnverlängerung Malerstraße
Um eine effizientere Linienverknüpfung zu
Informationen unter:
erreichen, wird die Straßenbahn vom Weser-
bau.bremen.de/vep
wehr über die Malerstraße nach Sebaldsbrück
verlängert.
Ostertorsteinweg
•Straßenbahnverlängerung Osterholz
Die Straßenbahn wird von Sebaldsbrück über
die Osterholzer Heerstraße zur Hans-BredowStraße verlängert. Die Linie 2 könnte dann
von Sebaldsbrück über den Weserpark bis
zum Bahnhof Mahndorf fahren.
18
WIRTSCHAFTLICHE NACHHALTIGKEIT
WENIGER KUNDENANLIEGEN
KUNDENBAROMETER:
NOTE 1,6 FÜR DIE BSAG
Mit 5.408 erreichten uns etwas weniger Kunden­
anliegen als im Vorjahr. Auch 2014 betrafen die
Das Marktforschungsinstitut »tns infratest« be­-
meisten davon die Kategorie Betrieb und Perso-
fragte im Jahr 2014 im Auftrag von Verkehrsunter-
nal. In der Kategorie Fahrzeuge stieg die Anzahl
nehmen und -verbünden mehr als 24.000 ÖPNV-
der Anliegen um 27 Prozent auf 664. In den
Kunden (davon 308 der BSAG), um sich mit Hilfe
Bereichen Erschließung / Angebot, Service- und
von 30 Leistungsmerkmalen nach ihrer Zufrie-
Verkaufseinrichtungen und Sicherheit haben sich
denheit zu erkundigen. Auf dem Fragenkatalog
die Eingaben hingegen verringert. Einen jeweils
standen unter anderem die Themen Pünktlichkeit,
leichten Anstieg hatten die Kategorien Fahr-
Strecken­netz, Taktfrequenz, Platzangebot und
gastinformation, Fahrplan / Anschlüsse sowie
Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Notenskala reichte
Haltestellen / Stationen.
von eins (sehr gut) bis fünf (mangelhaft). Wir erhielten insgesamt erneut eine aus der TNS-Skala
Fortgeführt haben wir die im Jahr 2013 gestar-
umgerechnete Schulnote von 1,6. Im Einzelnen
teten Qualitätserhebungen für die Bereiche
haben wir uns bei neun Leistungsmerkmalen
Fahrzeuge, Haltestellen, KundenCenter, private
verbessert, bei drei Merkmalen nicht verändert
Vorverkaufsstellen, Fahrdienst, Beschwerdema-
und bei 19 verschlechtert, bei insgesamt wenig
nagement, Prüfpersonal und Backoffice. Ein von
signifikanten Änderungen. Beim Zugang für mobi-
uns beauftragtes externes Unternehmen führte
litätsbeeinträchtigte Personen belegte die BSAG
insgesamt 4.605 Tests durch. Die über 660.000
unter den vergleichbaren Verkehrsunternehmen
Einzelergebnisse zeigen, dass wir im guten bis
abermals Platz 1, ebenso bei der Sicherheit an
sehr guten Bereich liegen. Mit dem Zweckver-
Haltestellen tagsüber und mobile Informationen
band Verkehrsverbund Bremen / Niedersachsen
für das Smartphone.
(ZVBN) und dem Senator für Umwelt, Bau und
Verkehr (SUBV) wurde vereinbart, diese Erhe-
Als Ziel hatte der Vorstand bereits 2013 beschlos-
bung auch im Jahr 2015 durchzuführen.
sen, dass die BSAG bis spätestens 2018 zu den
drei besten ÖPNV-Unternehmen im Kundenbarometer gehören soll.
BSAG AUS KUNDENSICHT
2010 – 2014
(in Noten von 1 bis 5: 1 = sehr gut, 5 = mangelhaft)
2010201120122013 2014
Werte für BSAG
2,55 2,64 2,61 2,55 2,47
Werte für Verkehrs- 2,852,922,912,92 2,83
unternehmen gesamt
(Durchschnitt)*
*Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs
(ÖPNV)
19
WIRTSCHAFTLICHE NACHHALTIGKEIT
TARIFREFORM IM VBN
NEUES KUNDENCENTER IN
VEGESACK ERÖFFNET
Auch beim Verbundtarif hat sich einiges getan. Im
Geschäftsjahr 2014 liefen die Vorbereitungen für
Im September 2014 eröffnete das neue BSAG-
die seit dem 1. Januar 2015 geltende Tarifreform
KundenCenter auf dem Vegesacker Bahnhofs-
im Verkehrsverbund Bremen / Niedersachsen
platz in Bremen-Nord, das architektonische
(VBN). Unter dem Motto »Eine Stadt – ein Tarif«
Akzente setzt. Für die Modernisierung dieses
gibt es jetzt eine einzige Preisstufe für die Stadt
Standorts hatten wir uns entschieden, weil hier
Bremen. Damit haben sich langjährige Kunden-
der Handlungsbedarf am größten war. In un-
wünsche erfüllt. Die frühere Preisstufe II ist
seren KundenCentern können sich Fahrgäste zu
ent­fallen, somit fahren unsere Kundinnen und
allen unseren Dienstleistungen, Produkten und
Kunden auf der Schienenstrecke zwischen Bre-
Tarifen beraten lassen. Im Außenbereich ist das
men-Stadt und Bremen-Nord deutlich günstiger.
Gebäude mit Lamellen aus sibirischer Lärche
versehen, die besonders wetterfest sind und
Ferner gibt es neue Tagesfahrkarten für ein bis
keinen Schutzanstrich benötigen. Zusätzlich ist
fünf Personen. Die erste Person zahlt einen
im Obergeschoss ein Pausenraum für unsere
Basispreis in jeder Preisstufe, jede weitere Per-
Fahrdienstbeschäftigten untergebracht.
son einen bestimmten Betrag mehr. Für Monats­
Tickets, JobTickets und MIA / MIAplus bietet der
VBN AnschlussTickets zum Pauschalpreis an.
KundenCenter Vegesack
20
WIRTSCHAFTLICHE NACHHALTIGKEIT
WIRTSCHAFTLICHE NACHHALTIGKEIT – KENNZAHLEN 2010 – 2014
Diff. 2014
2010201120122013 2014 zu 2013
Verkehrsleistung
Beförderte Personen (in Tausend pro Jahr) 102.632
102.662
103.100
105.139
104.051
– 1.088
Beförderte Personen (in Tausend pro Tag) 281
281
282
288
285
– 3
Fahrten je Einwohner/-in pro Jahr
187
187
188
192
190
– 2
21.739
21.789
21.340
21.319
Betriebsleistungen
Nutzwagen-Kilometer* (in Tausend) Platz-Kilometer* (in Tausend) Personen-Kilometer (in Tausend) 21.481162
2.869.2352.897.7092.937.1962.934.060 3.045.492111.432
513.160
513.310
515.500
525.695
520.253
– 5.442
– 1
Fahrzeugbestand zum 31.12.
Fahrzeuge gesamt im Linienverkehr
339
329
334
330
329
Straßenbahn-Züge gesamt
116
115
122
119
1190
- Niederflur-Züge
111
112
120
119
1190
- Hochflur-Züge
5320 00
Omnibusse gesamt
223
210
– 1
- Gelenkwagen
175163162162 161
– 1
- Zweiachswagen
48
214
51
212
50
211
49
490
Liniennetz zum 31.12.
Linien gesamt
- Straßenbahn-Linien
- Omnibus-Linien
46525253 51
– 2
8888 7
– 1
38444445 44
– 1
Linienlänge gesamt (in km)
596,0
637,6
620,0
635,2
615,2
– 20,0
- Straßenbahn-Linienlänge (in km) 110,6
110,6
114,6
115,4
106,2
– 9,2
- Omnibus-Linienlänge (in km) 485,4
527,0
505,4
519,8
509,0
– 10,8
Wirtschaftsdaten in TEUR
Umsatzerlöse
85.872 87.63090.86995.363 99.8264.463
Beförderungserträge
82.05383.75787.31292.14096.8144.674
Erträge aus Verlustübernahme
52.600
50.088
– 1.134
Bilanzsumme
221.661228.033235.619243.412220.234
– 23.178
Anlagevermögen
188.364185.586189.406191.725180.489
– 11.236
25.41717.01027.64923.747 12.157
– 11.590
Investitionen
53.446
54.907
51.222
* durch die BSAG mit eigenen Fahrzeugen produzierte Leistung
Die Daten sind sorgfältig und nach bestem Wissen zusammengestellt. Dennoch kommt es gelegentlich vor, dass sich Berechnungs­
grundlagen oder Rahmenbedingungen ändern. Stellen wir nachträglich Fehler fest, korrigieren wir diese im Folgebericht und
machen die Abweichungen kenntlich.
21
SOZIALE
NACHHALTIGKEIT
22
SOZIALE NACHHALTIGKEIT
UNSERE LEISTUNGEN UND ERGEBNISSE IM JAHR 2014:
Frauenquote leicht gesunken – Entlastungstage im Tarifvertrag vereinbart – Weiterbildungsziele
erreicht – 33 neue Auszubildende – Gesundheitsquote gesunken – Weniger Unfälle, mehr
Ausfalltage – Projekt »Bürgerarbeit« abgeschlossen
Ende des Jahres 2014 beschäftigte die Bremer
Straßenbahn AG 1.948 Frauen und Männer (ohne
FRAUENFÖRDERUNG:
QUOTE LEICHT GESUNKEN
Auszubildende, Praktikanten und Aushilfen),
gegenüber dem Vorjahr waren es 21 Mitarbeiten­
Leicht gesunken ist der Anteil der Frauen an der
de mehr. Hinzu kamen 105 Auszubildende sowie
Belegschaft: 31,5 Prozent waren es im Jahr 2014
55 Studierende und Praktikanten (2013: 106
(2013: 32,0 %). Im November 2013 hatte der
bzw. 80). Die Zahl der Mitarbeitenden belief sich
Vorstand den Frauenförderplan für den Zeitraum
damit auf 2.108 Menschen (2013: 2.113 Personen).
2013 – 2016 beschlossen. Darin haben wir uns
zum Ziel gesetzt, die Frauenquote in der Gesamt-
Im Jahr 2014 gab es 78 Neueinstellungen, davon
belegschaft bei über 30 Prozent zu halten und
51 im Fahrdienst. Das durchschnittliche Alter al-
den Anteil weiblicher Führungskräfte bis 2015 auf
ler Beschäftigten betrug wie im Vorjahr 45 Jahre,
25 Prozent zu steigern (2014: 23,8 %, 2013: 21 %).
das durchschnittliche Dienstalter lag bei 18,3
Jahren (Vorjahr: 17,8 Jahre).
Der im November 2013 abgeschlossene Tarifvertrag »Frauenförderung« unterstützt die seit Jahren
Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten erhöhte sich
angestrebte Gleichstellung von Frau und Mann,
um 32 auf 1.380, die der Teilzeitbeschäftigten
in dem die Wahl einer Frauenbeauftragten und die
verringerte sich um 11 auf 568. Ein wichtiger
Aufstellung von Frauenförderplänen vereinbart
Wert für die BSAG sind die Vollzeitpersonalstel-
wurden. Der ÖDLA sieht darüber hinaus als Ziel
len (VZP), die die freigestellten Mitarbeitenden
eine Frauenquote von mindestens 30 Prozent
(die sich etwa in Elternzeit oder in der Freistel-
vor, ferner die Erhöhung des Anteils weiblicher
lungsphase der Altersteilzeit befinden) sowie die
Führungskräfte.
Auszubildenden und Praktikanten nicht berücksichtigen. Ende 2014 hatte die BSAG 1.587 VZP,
Bei gleicher Qualifikation besetzt die BSAG neue
ein Jahr zuvor waren es 1.568.
Stellen mit Bewerberinnen, das sieht der Tarif­
vertrag vor. Außerdem bemühen wir uns, Arbeits­
Im Center Betrieb arbeiteten am 31. Dezember
profile so zu gestalten, dass sie sich – auch
2014 insgesamt 1.209 Frauen und Männer, 946
vorübergehend – in Teilzeit erfüllen lassen.
davon in Vollzeit und 263 in Teilzeit. Als Fahrerin
bzw. Fahrer arbeiteten 1.040 Personen, hier waren
778 in Vollzeit und 262 in Teilzeit (einschließlich
Altersteilzeit) beschäftigt. Ihren Bedarf an Fahrdienstpersonal deckt die BSAG überwiegend
durch ihre Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb (FiF) und durch ein seit 2007 laufendes
Projekt mit Langzeitarbeitslosen (gemeinsam
mit der Bundesagentur für Arbeit).
23
SOZIALE NACHHALTIGKEIT
TARIFVERTRAG ZUR
GEWÄHRUNG VON ENTLAS­
TUNGSTAGEN VEREINBART
können. Für den Mitarbeitenden ist der prozen­
tuale Lohnverzicht dabei geringer als die Minderung der Jahresarbeitszeit, weil sich Arbeitgeber
und Arbeitnehmende auf eine gemeinsame
Als sinnvolle Ergänzung zu den bestehenden
Finanzierung einigen konnten.
Tarifregelungen »Altersteilzeit« und »Demografie« wurde im Sommer 2014 der Tarifvertrag zur
Gewährung von Entlastungstagen vereinbart.
Hintergrund ist die Tatsache, dass langjährig
WEITERBILDUNG:
ZIEL WIEDER ERREICHT
beschäftigte Mitarbeitende zur Erhaltung ihrer
Gesundheit und Leistungsfähigkeit mehr Erho-
Unsere Personal-Weiterbildung umfasste im
lungszeit benötigen als jüngere. Insbesondere
Geschäftsjahr 2014 insgesamt 4.183 Schulungs-
bei Schichtarbeitenden ist die Belastung aus den
tage, 377 mehr als im Vorjahr. Damit konnte die
vorliegenden Arbeitszeitbedingungen besonders
BSAG wieder ihr Ziel von mindestens zwei Schu-
hoch. Zur Sicherung der Beschäftigungsfähig-
lungstagen je Mitarbeiterin und Mitarbeiter
keit bis zum Erreichen des Renteneintrittsalters,
im Fahrdienst erreichen. Den größten Anteil
wurde vereinbart, dass in Abhängigkeit von
hatten erneut die Fahrdienstschulungen (2.712
Beschäftigungsjahr und Beschäftigungsart
Schulungstage). Ein weiterer Schwerpunkt waren
(Schichtarbeitende / nicht Schichtarbeitende) bis
Weiterbildungen, die technische, betriebliche
zu 46 Entlastungstage pro Jahr gewährt werden
und rechtliche Aspekte betrafen.
24
SOZIALE NACHHALTIGKEIT
AUSZUBILDENDE:
VERPFLICHTUNG WIEDER
ERFÜLLT
GESUNDHEITSQUOTE
GESUNKEN
Unser selbst gestecktes Ziel einer Gesundheits-
Auch der Nachwuchsförderung ist die BSAG
quote von 93,0 Prozent im gesamten Unterneh-
verpflichtet. Im Jahr 2014 konnten 33 junge Men-
men haben wir 2014 nicht erreicht: 91,4 Prozent
schen ihre Ausbildung in neun Berufen bei uns
war der Stand Ende 2014 gegenüber 92,1 Pro-
erfolgreich abschließen, zugleich haben wieder
zent im Vorjahr. Es war der schlechteste Wert
33 junge Menschen (14 Frauen, 19 Männer) Ende
der letzten zehn Jahre. Auffällig war, dass es in
August bei der BSAG ihre Ausbildung begonnen.
den Sommermonaten überdurchschnittlich viele
Ende 2014 hatte die BSAG insgesamt 105 Aus-
Krankmeldungen gab.
zubildende. Prozentual am meisten davon bilden
wir zur Fachkraft im Fahrbetrieb aus (35 %).
Um die sehr unterschiedlichen Belastungen der
Erfreulich ist, dass inzwischen ein Viertel der
Unternehmensbereiche Fahrdienst, Werkstätten
weiblichen Auszubildenden einen gewerblich-
und Verwaltung zu berücksichtigen, wurden spe-
technischen Beruf gewählt haben.
zifische Ziele gesetzt. Für den Fahrdienst liegt
die Zielquote mit 91,6 Prozent am niedrigsten
(Ist 2014: 89,6 %), für die Verwaltung mit 95,7
Prozent am höchsten (Ist 2014: 93,2 %).
Umfangreich ist unser Programm für die Gesundheitsförderung der BSAG-Belegschaft.
Steigenden Zuspruch findet unser Firmenfitness­
programm, knapp 40 Prozent der Mitarbeitenden
nutzten es im Jahr 2014, 2 Prozent mehr als im
Vorjahr. Eine gewisse Impfmüdigkeit, die in der
gesamten Bevölkerung festzustellen ist, dürfte
der Grund dafür sein, dass unsere im Herbst
angebotenen Grippeschutzimpfungen weniger
angenommen wurden: 2014 nahmen daran 191
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teil gegenüber
211 im Vorjahr.
Auszubildende der BSAG
Hingegen war das Interesse an gesundheits­
fördernden Massagen groß, 1.513 Massagen
gab es im Jahr 2014, deutlich mehr als im Vorjahr
(1.352). Eine größere Nachfrage gab es auch
nach den von der BSAG vergünstigten Karten für
die Bremer Schwimmbäder: 2014 wurden 509
Karten verkauft, 2013 waren es 374. Von Jahr
zu Jahr mehr Teilnehmende hat die Aktion »Mit
dem Rad zur Arbeit«: Von Juni bis September
kamen 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
25
SOZIALE NACHHALTIGKEIT
an mindestens 45 Tagen mit dem Fahrrad zum
Dienst (2013: 48, 2012: 45). Organisiert wird die
»DESIGN YOUR LIFE«
IN AUSBILDUNG INTEGRIERT
Aktion durch die Stabsstelle Umwelt-, Arbeitsund Gesundheitsschutz der BSAG.
Die Gesundheitsförderung steht im Mittelpunkt
des Projekts »Design your life oder alles Schick-
Für Beschäftigte, die aufgrund von Rückener-
sal?«, welches die BSAG seit dem Jahr 2011 mit
krankungen längere Zeit ausfallen, gibt es das
dem Bremer Landesinstitut für Schule (LIS) und
BSAG-Programm »Betriebliche Intensivbetreu-
dem Verein »Wilde Bühne Bremen e.V.« durch­
ung Rückenerkrankter« (BIBER) in Kooperation
führt. Die beteiligten Auszubildenden haben sich
mit einer Praxis für Physiotherapie. Das Angebot
im Laufe der Projekttage einen individuellen Plan
wird den betroffenen Mitarbeitenden direkt von
erarbeitet, wie sie sich im privaten und berufli­
der Betriebskrankenkasse firmus unterbreitet.
chen Leben fit halten können. Der BSAG-Arbeitskreis Gesundheit hat im Jahr 2014 entschieden,
Fortgeführt haben wir das im Dezember 2013
die Projektinhalte in die Regel­ausbildung bei der
begonnene Projekt »saluteC 2.0« im Center
BSAG zu übernehmen – ein toller Erfolg für un-
Infrastruktur: Es führt die jährlichen individu-
sere Auszubildenden, die sich in diesem Projekt
ellen Gesundheitsberatungen und Tests des
engagiert haben.
Vorgängerprojektes saluteC fort. Für 2015 ist der
Start eines vergleichbaren Programms für unsere
•
L aut Seminarfeedback ziehen die Auszubil-
Fahrdienstangestellten geplant (»saluteB«).
denden sowohl persönlichen (76,8 %) als auch
Und auch die Mitarbeitenden in der Verwaltung
beruflichen (44,8 %) Nutzen aus dem Projekt.
werden ab 2015 Unterstützung rund um ihre
Gesundheit erhalten. Das Projekt »Einsteigen.
•
Die Inhalte und Ziele des Projekts »Design your
Weichenstellen für Ihr Wohlbefinden« geht an
life« lassen sich im Rahmen des kontinuier-
den Start.
lichen Verbesserungsprozesses gut mit den
alltäglichen Fragen und Themen der Auszubildenden verbinden.
•
Übungen zur Selbst- und Fremdwahrnehmung
bzw. zur Selbstreflexion helfen den Auszubildenden, ihre »psychische Widerstandsfähigkeit« zu stärken.
•
Nach dem Projekt zeigen die Auszubildenden
eine verbesserte Risikoabschätzung. Sie sind
sich ihrer Ressourcen und der bestehenden
Risiken, die auf diese einwirken können, bewusster geworden.
26
SOZIALE NACHHALTIGKEIT
MIT »PEP« IN DER ARBEIT
Erfolgreich beendet hat die BSAG 2014 ihr
UNFÄLLE ABERMALS
RÜCKLÄUFIG, AUSFALLTAGE
ABER GESTIEGEN
Gesundheitsprojekt »PEP – Persönlicher Entwicklungsplan für Schichtdienstmitarbeitende«. Von
Ein konträres Bild zeichnet das Unfallgeschehen
2012 bis 2014 nahmen 674 Personen an Semi-
im Jahr 2014 bei der BSAG. Die Zahl der Arbeits-
naren und von diesen 579 an der Gruppenre­
unfälle ist einerseits im Vergleich zum Jahr 2013
flexion (Follow-up) teil. Ziel des Gesundheitsför-
um 17 Prozent auf 128 gesunken. Getrübt wurde
derprojekts für die im Schichtdienst arbeitenden
diese positive Entwicklung von den deutlich,
Kollegen war es, Gesundheit, Leistungsfähigkeit
nämlich um 67 Prozent, gestiegenen Ausfalltagen.
und Produktivität zu unterstützen. Externe Ärzte
Mit 5.088 Tagen war es der bisherige höchste
und Physiotherapeuten sorgten durch ein Ge-
Stand (2013: 3.220 Tage). Zwar gab es weniger,
sundheitsseminar (Lauftraining, Entspannungs-
dafür aber schwerere Unfälle. Damit setzt sich
und Dehnungsübungen), Telefoncoachings und
dieser Trend der vergangenen Jahre auch 2014
Gruppenreflexion dafür, dass die Teilnehmenden
fort.
ihren persönlichen Plan für die individuelle Gesundheit entwickelten und nachhaltig umsetzen
Die längsten Ausfallzeiten verursachten Straßen­
konnten. Das Projekt war ein Erfolg: 40 Prozent
verkehrsunfälle. Dazu zählen Wegeunfälle auf
der Follow-up-Teilnehmenden verbesserten ihr
dem Hin- oder Rückweg von und zur Arbeit, ferner
Stressmanagement, 54 Prozent ihre Ernährung
Betriebsunfälle im Fahrdienst aufgrund von
und 56 Prozent bewegen sich jetzt mehr.
Zusammenstößen mit anderen Verkehrsteilnehmern. Im Jahr 2014 wurden 27 Verkehrsun­fälle
mit 2.127 Ausfalltagen registriert. Auch die im
Laufe der Jahre gestiegene Gewaltbereitschaft
einiger Fahrgäste gegenüber unseren Mitarbeitenden ist mit langen Ausfallzeiten verbunden:
Sieben Übergriffe verursachten in Summe 507
Abwesenheitstage. Im Durchschnitt waren es 72
Ausfalltage je Ereignis. Das heißt: Verkehrsunfälle und Übergriffe auf das Fahrpersonal machten
2014 mehr als die Hälfte der gesamten unfall­
bedingten Fehlzeiten aus.
Die zahlenmäßig häufigste Ursache sind Stolper­
unfälle, sei es auf dem Arbeitsweg oder in den
Arbeitsstätten. Unsere BSAG-Stabsstelle für den
Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz (UA)
hat im Jahr 2014 eine interne »Stolper-Präventionskampagne« gestartet, um die Belegschaft
für mehr Vorsicht in eigener Sache zu sensibilisieren. Ende des Jahres 2014 konnten von den 96
benannten Stolperquellen 42 Prozent behoben
werden (40 Stellen).
27
SOZIALE NACHHALTIGKEIT
PROJEKT »BÜRGERARBEIT«
BEENDET
Auch ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen möchten mobil sein und öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Für diese Gruppe bietet die
Im Jahr 2014 hat die BSAG das Projekt »Bürger­
BSAG Rollstuhl- und Rollatorentrainings an, die
arbeit« der Bundesregierung erfolgreich abge-
sich großer Beliebtheit erfreuen: 2014 konnten
schlossen. Langzeitarbeitslose, unabhängig
wir das Angebot gegenüber dem Vorjahr mehr
vom Alter, konnten für die Dauer von drei Jahren
als vervierfachen. Insgesamt 502 Menschen
gemeinnützige Arbeit im Rahmen eines Teil-
erhielten kostenfrei Informationen und Tipps für
zeitarbeitsvertrages ausüben. Insgesamt sechs
das sichere Ein- und Aussteigen und übten dies
Teilnehmende konnten im Laufe der drei Jahre in
bei uns.
eine Festanstellung bei der BSAG übernommen
werden, drei alleine in 2014. Sie qualifizierten
Als eines von zwei öffentlichen Nahverkehrs-
sich weiter und erhielten die Berechtigung zum
unternehmen in Deutschland startete die BSAG
Fahren von Straßenbahnen (Straßenbahnpatent).
2012 die Aktion, Obdachlosen in kalten Winterwochen zu erlauben, Busse und Bahnen kosten-
Aufgrund der guten Erfahrungen und der posi-
los zu nutzen, um sich aufzuwärmen. Auch 2014
tiven Resonanz bei der Kundschaft ist für 2015
haben wir dieses Angebot gemacht. Nach un-
die Ausbildung weiterer Fahrgastbegleitenden im
seren Schätzungen haben im Winter 2013 / 2014
Rahmen eines neuen modularen Qualifizierungs-
rund 100 Menschen in unseren Bussen und
konzeptes, der PersonalServiceEinheit (PSE),
Bahnen Zuflucht vor der Winterkälte gesucht.
vorgesehen.
In unserer Busschule können Schülerinnen
und Schüler sicheres Verhalten in Bussen und
Straßenbahnen trainieren. 2014 führten wir
57 Trainings mit nahezu 1.200 Teilnehmenden
durch. Ein besonderes Augenmerk legen wir auf
Viertklässler, die nach Abschluss der Grundschule in weiterführende Schulen wechseln und
oft längere Wege mit Bus und Bahn zurücklegen
müssen.
28
SOZIALE NACHHALTIGKEIT
SOZIALE NACHHALTIGKEIT – KENNZAHLEN 2010 – 2014
Diff. 2014
2010 2011 201220132014
zu 2013
Personalbestand (31.12.) Mitarbeitende ohne Auszubildende,
Praktikanten, Aushilfen
1.916
1.912
1.909
1.927
1.94821
- Fahrer / -innen
1.020
1.010
1.012
1.020
1.04020
- Vollzeitbeschäftigte
1.230
1.248
1.308
1.348
1.38032
- Teilzeitbeschäftigte
686
664
601
579
Auszubildende
568
98 103 104106105
– 11
– 1
Anteil Frauen in %
30,3
30,7
30,8
32,0
31,5
– 0,5
Anteil Frauen in Führungspositionen in %
17,3
20,0
20,0
21,0
23,82,8
Weiterbildung (Schulungstage)
Fahrerschulungen und BKrFQG-Schulungen
Qualifizierung (Verkehrsmeister u. Ä.) und
Maßnahmen für bestimmte Mitarbeitergruppen
Arbeitsmethodik und Sozialkompetenz
1.986
1.298
2.235
2.8582.712
0
36
16
176
– 146
384208
127
42
234
120
14424
Führungswissen und Gesundheitsvorsorge
74
124
110
16
198,5183
Kaufmännisches Wissen
und Managementkenntnisse
39
51
41
6
2418
Technische, betriebliche und
gesetzliche Weiterbildung
358
444
651
446
587141
15
602
297
184
EDV-Wissen und -Anwendung
Gesamt
133,5
– 50
2.599 2.597 3.5843.8064.183377
Gesundheitsquote (in Prozent)
Verwaltung
96,5 94,3 94,594,293,2
– 1,0
Center Fahrzeuge
94,7
93,2
94,4
94,1
92,7
– 1,4
Center Infrastruktur
92,0
93,0
95,0
94,7
94,90,2
Fahrdienst
91,9 90,2 90,490,289,6
– 0,6
Gesamt
93,1 91,992,492,191,4
– 0,7
Arbeitsunfälle
Meldepflichtige Unfälle
63
58
81
64
695
Nicht meldepflichtige Unfälle
35
60
61
67
38
– 29
Wegeunfälle
28 26 182421
– 3
126144160155128
– 27
Gesamt
Ausfalltage durch Arbeitsunfälle
Betriebsunfälle
Wegeunfälle
Gesamt
1.347 1.818 2.5542.6233.8391.216
404608645597
1.249652
1.7512.426 3.1993.2205.0881.868
Die Daten sind sorgfältig und nach bestem Wissen zusammengestellt. Dennoch kommt es gelegentlich vor, dass sich Berechnungs­
grundlagen oder Rahmenbedingungen ändern. Stellen wir nachträglich Fehler fest, korrigieren wir diese im Folgebericht und
machen die Abweichungen kenntlich.
29
ÖKOLOGISCHE
NACHHALTIGKEIT
30
ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT
UNSERE LEISTUNGEN UND ERGEBNISSE IM JAHR 2014:
Energiebedarf und Kohlendioxid-Emissionen um 6 Prozent gesenkt – Kältemittelverbrauch
deutlich reduziert – Schadstoffemissionen der Busse seit 2000 um 99 Prozent gesunken –
Anteil der Grüngleise jetzt bei 17,2 Prozent
Ökologische Nachhaltigkeit hat viele Aspekte. Die
BSAG hat analysiert, welche davon für sie wesent-
•
e-moB: Einführung elektrisch betriebener
Busse.
lich, das heißt besonders wichtig sind. Ein für uns
sehr bedeutendes Handlungsfeld ist der Energieverbrauch der Busse, der Straßenbahnen und der
•
e-Treibkraft: Reduzierung des spezifischen
Fahrstrom- und Dieselbedarfs.
verschiedenen Betriebshöfe und KundenCenter.
Mit den Verkehrsleistungen eng verknüpft sind
•
e-Strom+Wärme: Reduzierung des Strom- und
Emissionen – seien es Luftschadstoffe, Kohlen­
Wärmebedarfs der Standorte und Straßen-
dioxid oder Lärm. Für die Betriebswerkstätten
bahnen.
sind ferner der Wasserverbrauch und die Abwasserbeseitigung wichtige Umweltaspekte.
•
e-Angebot: Angebote zur E-Mobilität und
vernetzte Mobilitätskarte.
Weniger relevant für uns sind der Flächenverbrauch oder die Biodiversität. Die der BSAG zur
Verfügung stehenden Flächen für die Infrastruk-
•
e-Beschaffung: Ökologische Beschaffungs­
kriterien (z. B. Strom).
tur haben sich seit Jahrzehnten nicht geändert
und werden sich auch in absehbarer Zukunft nicht
ändern. Zumal: Neue Straßenbahnlinien, bei de-
•
e-Motivation: Weiterqualifizierung des Personals (Fahrdienst, Werkstätten, Verwaltung).
nen die BSAG zwar beteiligt, aber nicht Herr des
Verfahrens ist, werden im Rahmen umfangreicher
Unserem »e-Arbeitskreis« obliegt die Koordina-
Genehmigungsverfahren bearbeitet. Die Umwelt-
tion der Projekte und das Controlling der Ziele.
verträglichkeitsprüfungen berücksichtigen hier
Hintergrund unserer Initiative ist das Ziel des
alle relevanten ökologischen Aspekte.
Landes Bremen, die CO2 -Emissionen bis zum Jahr
2020 gegenüber 1990 um 40 Prozent zu senken;
das sieht das »Klimaschutz- und Energiepro-
BSAG STEUERT ENERGIEWENDE
ENERGISCH AN
gramm 2020« aus dem Jahr 2009 vor. Deshalb
hat es der 2010 unterzeichnete »Vertrag über
einen öffentlichen Dienstleistungsauftrag im
Die BSAG gibt der Energiewende in Deutsch-
stra­ßengebundenen ÖPNV auf dem Gebiet der
land Rückenwind: 2013 hatte der Vorstand die
Stadtgemeinde Bremen (ÖDLA)« der BSAG zur
Organisationsstruktur »e-BSAG« beschlossen,
Aufgabe gemacht, ihre CO2 -Emissionen bis 2020
die die wichtigsten Beiträge des Unternehmens
spezifisch (je Platz-Kilometer) um 15 Prozent
benennt. Im Jahr 2014 haben wir diese Struktur
zu senken (Basisjahr: 2010).
verfeinert, die Bausteine sind:
Das Eckpunktepapier zum neuen Kontrakt
•
e-Netzwerk: Vernetzung des Kerngeschäftes
mit Pedelecs, Elektroautos und Carsharing.
sieht vor, das Minderungsziel bis 2025 zu verankern. Demnach will die BSAG 50 Prozent ihrer
31
ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT
Betriebsleistungen (Nutz-Kilometer) klimaneutral
erbringen. Damit verbunden wird die CO2 -Emis-
ENERGIEBEDARF DEUTLICH
GESUNKEN
sion pro Nutz-Kilometer bis 2025 um 15 Prozent
gesenkt (Basisjahr: 2013). Konkret bedeuten
Der Gesamtenergiebedarf (Strom, Heizenergie,
diese Ziele, dass die BSAG im Jahr 2025 rund 2,2
Kraftstoffe) sank 2014 um erfreuliche 6 Prozent
Millionen Bus-Kilometer rein elektrisch erbringen
auf 120.799 Megawattstunden – absolut ist dies
will (neben den 8,7 Millionen Straßenbahn-km).
ein Rückgang um über 7.200 Megawattstunden.
Die Beschaffung von bislang noch vergleichs­
weise teuren elektrisch betriebenen Bussen
Sowohl der Bedarf für unsere Standorte (–5,7 %)
steht dabei unter einem Finanzierungsvorbehalt.
wie auch für die Straßenbahnen (–4,5 %) sank
deutlich. Da die Wintermonate sehr mild waren,
Im Dezember 2014 haben Vorstand und Betriebs-
waren die Heizungen der Bahnen weniger ge-
rat der BSAG eine Betriebsvereinbarung zur
fordert. Etwa 17 Prozent unseres Strombedarfs
Beteiligung der Mitarbeitenden bei Energieein-
konnten wir 2014 (rechnerisch) selbst erzeugen
sparungen geschlossen. Neben den Schulungen
(2013: 30 %): in unserem eigenen Blockheizkraft-
des Fahrpersonals (siehe Seite 33) laufen Vor-
werk (BHKW) und mit den kleinen Photovoltaik-
bereitungen für Motivationsmaßnahmen in den
anlagen. Weil der Wärmebedarf jedoch geringer
Werkstätten und der Verwaltung. Die gemein-
war, hatten wir das BHKW deutlich seltener
nützige Klimaschutzagentur des Landes Bremen,
in Betrieb, entsprechend gering war 2014 die
energiekonsens, wird uns hier zwei Jahre lang
Stromeigenerzeugung.
unterstützen. Rückmeldungen über den Stand
der erreichten Einsparungen sind Bestandteil der
Gemäß unseres Nachhaltigkeitsprogramms
Betriebsvereinbarung.
hat unsere Arbeitsgruppe Energie im Jahr 2014
Leckagen in den Druckluftsystemen der Stand-
Informationen unter:
orte Blumenthal, Neue Vahr und Flughafendamm
www.energiekonsens.de
beseitigt und Kompressoren erneuert. Die Drucklufterzeugung ist einer der größten Einzelposten
Verschiedene Bustypen bei der BSAG
32
ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT
DURCHSCHNITTLICHER ENERGIEVERBRAUCH DER FAHRZEUGE
460
54
Verbrauch der Straßenbahnen in kWh/100 km
450
Verbrauch der Busse in l/100 km
53
440
52
444
51,8
51,5
430
51,0
420
51
50,0
50,0
413
50
400
403
49
398
382
48
390
380
2010
Busse (l/100 km)
410
2011
2012
2013
2014
Straßenbahnen (kWh/100 km)
unseres Stromverbrauchs. Am Standort Neue
Vahr nutzen wir jetzt die Abwärme des Kompressors zur Warmwasseraufbereitung für Sanitär-
FAHRPERSONAL: ÖKO-FAHR­
TRAININGS ABSOLVIERT
und Reinigungszwecke; eine Maßnahme, die wir
Eine originäre Leistung der BSAG hingegen ist
auch an anderen Standorten anwenden werden.
der reduzierte spezifische Energiebedarf der
Busse: Pro 100 Kilometer benötigten sie im
Rückläufig war auch der spezifische Energie­
Schnitt 50 Liter Diesel, das waren 3,5 Prozent
bedarf der Linienfahrzeuge, der Straßenbahnen
weniger als ein Jahr zuvor (2013: 51,8 l). Auch
und der Busse. Der Energiebedarf der Bahnen
dies ist der niedrigste Wert in unseren lang­
sank um 7,5 Prozent auf 382 Kilowattstunden
jährigen Aufzeichnungen.
je 100 Kilometer – das ist der niedrigste Wert,
den wir jemals ausweisen konnten. Gleichwohl:
Weitere Einsparungen erhoffen wir uns von den
Dieses erfreuliche Ergebnis ist nicht allein unser
Schulungen zur energiesparenden Fahrweise. Im
Verdienst, die milden Wintermonate haben dazu
Rahmen des Berufskraftfahrer-Qualifizierungsge­
wesentlich beigetragen.
setzes schulte die BSAG 650 Mitarbeitende im
»Wirtschaftlichen Fahren mit Bussen«. Unter der
Anleitung eines Fahrlehrers erhielten sie in ein­
tägigen Schulungen neue Anstöße zum kraftstoffsparenden Fahren, in Theorie und Praxis: Eine Test­strecke wurde zunächst wie bislang gewohnt be­fahren, anschließend ein weiteres Mal unter besonderer Berücksichtigung von Energiespartipps.
33
ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT
Das Ergebnis: Auf der Ökofahrt benötigten die
Maschinen um rund 3 Prozent höher war – die
Busse durchschnittlich 7,5 Prozent weniger Diesel,
Effizienz hat sich somit deutlich verbessert. Zum
trotz mitunter widriger Bedingungen wie Staus.
Dienstwagen-Fuhrpark gehören übrigens auch
Ließe sich dieses Fahrverhalten ganzjährig durch­
drei Elektro-Pkw des Typs Smart.
halten, könnte die BSAG 560.000 Liter Diesel
einsparen. Und: Eine energiesparende Fahrweise
KLIMAFREUNDLICH AUF
DIENSTREISEN
führt nicht zu Verspätungen. Das Modul wird 2015
für Straßenbahnfahrende fortgeführt, so dass
dann insgesamt rund 1.200 Beschäftigte im Fahrdienst das Training absolviert haben werden.
Im Geschäftsjahr 2014 sind insgesamt 858 Dienstfahrten zu verzeichnen, Bahnreisen hatten einen
Der Durchschnittsverbrauch unserer 90 Dienst-
Anteil von 63 Prozent. Stark genutzt wurde die
und Sonderfahrzeuge sinkt zwar langsam, dafür
Mitfahrt im Auto, selten war eine Flugreise zu bu-
kontinuierlich. Durchschnittlich verbrauchten
chen (4,2 %). Die Fahrten mit der Deutschen Bahn
sie 12,13 Liter auf 100 Kilometer, ein Rückgang
verursachten lediglich rund 2.000 Kilogramm CO2,
um 0,3 Prozent (2013: 12,18 l). Zu den Sonder-
wie eine Auswertung der DB für die BSAG 2013
fahrzeugen gehören auch Baumaschinen. Hier
zeigt. Zu Buche schlagen hier nur die Fahrten im
lag der Verbrauch um 10,7 Prozent unter dem
Regionalverkehr, da die DB im Fernverkehr bereits
des Vorjahres, obwohl die Laufleistung der
»klimaneutral« mit Ökostrom fährt.
ANZAHL DER DIENSTREISEN NACH ENTFERNUNG UND
VERKEHRSMITTEL 2014
Entfernung
Deutsche Bahn
Pkw
Pkw-Mitfahrende
über 500 km
124
11
10
10 2,61
über 300 km
207
39
22
26
über 100 km
210
78
54
0
unter 100 km
0
26
41
0
Gesamt
541154127 36
2010
374
2011
138 38
382
126
2012
494
530
2014
541
0
100
200
300
400
Deutsche Bahn
34
56 gesamt 606
109
44 gesamt 661
131
2013
Fahrten
Flugzeug20
500
128
123
61 gesamt 809
100
51 gesamt 809
154
600
Pkw
127
700
36 gesamt 858
800
Pkw-Mitfahrende
900
1000
Flugzeug
ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT
WÄRMEBEDARF UM FAST
20 PROZENT GESUNKEN
SECHS PROZENT WENIGER
CO 2 -EMISSIONEN
Der gesamte Wärmebedarf der BSAG ist im Jahr
Bedingt durch den deutlich geringeren Energie-
2014 im Jahresvergleich um 19,7 Prozent gesun-
bedarf lagen die absoluten CO2 -Emissionen der
ken. Dieser drastische Rückgang zeigt, wie sehr
BSAG im Berichtsjahr mit 26.892 Tonnen um
die Witterungsverhältnisse in einem Geschäfts-
6,1 Prozent unter denen des Vorjahres. In unserer
jahr den Heizenergiebedarf beeinflussen können.
CO2 -Bilanz berücksichtigen wir die Emissionen
durch den Verbrauch von Kraftstoffen (Busse ca.
Eine Bestätigung unserer technischen Einspar-
87 % und Sondermaschinen ca. 2 % der Emissio­
maßnahmen liefert der Standort Flughafen-
nen), Heizenergie (ca. 9 %) sowie Kältemittel
damm, an dem die BSAG-Verwaltung ihren Sitz
(ca. 2 %). Als Emissionsfaktoren (Well-to-Wheel-
hat. Ende 2012 hatten wir hier die energetische
THG-Emissionen in kg CO2 -Äquivalente [CO2e])
Gebäudesanierung (Block A und B) begonnen
kommen Daten der EN 16258 »Methode zur
und 2013 abgeschlossen. Im Fünfjahresvergleich
Berechnung und Deklaration des Energiever-
(2010 – 2014) sank der gesamte Heizenergie-
brauchs und der Treibhausgasemissionen bei
bedarf des Standorts um 37 Prozent, der der
Transportdienstleistungen« zur Anwendung.
sanierten Gebäude sogar um über 60 Prozent.
Ihren eigenen Strombedarf kann die BSAG hingegen als »klimaneutral« ausweisen: Wir beziehen
seit mehreren Jahren Ökostrom (Zertifikate). Ein
KÄLTEMITTELVERBRAUCH
DEUTLICH REDUZIERT
Rückblick: 2009 belasteten noch 50.100 Tonnen
CO2 das Klimakonto der BSAG. Binnen fünf
Jahren konnten wir unsere absoluten CO2 -Emis­
Einen kleinen, dennoch wichtigen Einzelposten in
sionen somit um 46 Prozent senken.
der CO2 -Bilanz hatten wir 2013 erstmals genauer
untersucht: das Kältemittel R134a, das in den
Klimaanlagen von über 200 Bussen und den 43
Straßenbahnen vom Typ GT8N-1 für angenehme
Temperaturen im Sommer sorgt. Gelangt dieses
Mittel in die Atmosphäre, hat es ein erhebliches
Treibhauspotenzial (GWP): 1 Kilogramm dieses
Kältemittels hat die Klimawirkung von 1.430
Kilogramm CO2.
292 Kilogramm R134a mussten wir 2014 bei
Wartungsarbeiten nachfüllen, das waren 28
Prozent weniger als 2013 (einem Jahr, in dem wir
einen deutlichen Anstieg verzeichnen mussten).
Gründe für den gesunkenen Verbrauch sind
ausgeweitete Prüfungen und Instandhaltungen
der Busklimaanlagen. In der Klimabilanz der
BSAG machten diese Kältemittel 417.000 Kilogramm sogenannter CO2 -Äquivalente aus (2013:
580.000 kg CO2 -Äquivalente).
35
ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT
Ein genaueres Bild zeichnen die spezifischen
2016 bis 2018 ist geplant, die CO2 -Emissionen
Werte, die die Emissionen auf die jährlichen
pro Nutz-Kilometer als entscheidenden
Betriebsleistungen umlegen. Die BSAG ermittelt
Bezugspunkt für das BSAG-Engagement zu
bereits seit vielen Jahren drei Werte:
wählen.
• CO2 -Emissionen pro Platz-Kilometer (Ver­-
•
CO2 -Emissionen pro Personen-Kilometer der
kehrs­­angebot) beziehen sich auf die im
Linienfahrzeuge (Verkehrsleistung) ermögli-
jeweiligen Jahr angebotenen Sitz- und Steh-
chen den Vergleich mit dem Pkw-Individualver-
plätze in den Fahrzeugen. Für das Jahr 2014
kehr. Die im Jahr 2014 neu zugelassenen Pkw
ergibt sich ein Wert von 8,8 g CO2 / Platz-km
emittieren laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA)
(2013: 9,7 g). Wendet man Temperaturbe­
durchschnittlich 133 g CO2 / Personen-km. Bei
reinigungsver­fahren nach DIN 3807 an, so
einer mittleren Besetzung mit 1,5 Personen er-
ergibt sich wegen des warmen Jahres 2014
rechnet sich daraus ein Wert von 89 g CO2 / Per-
ein Wert von 9,4 g CO2 / Platz-km. Unsere Ziel­
sonen-km einer Pkw-Fahrt. Zum Vergleich:
marke von 9,5 g CO2 / Platz-km konnten wir
Eine Fahrt mit den Linienfahrzeugen der BSAG
damit deutlich übertreffen. Für die BSAG ist es
verursachte 2014 mit 45,0 g CO2 / Personen-km
die bislang wichtigste Kennzahl.
(2013: 45,9 g) nur die Hälfte!
CO2 -Emissionen pro Nutz-Kilometer der Linien­
•
Informationen unter:
fahrzeuge (Fahrleistung) legen die Emissionen
www.kba.de › Statistik › Fahrzeuge
auf die im Fahrplan ausgewiesenen Fahrten
› Neuzulassungen
unserer Straßenbahnen und Busse um. Mit
1.090 g CO2 / Nutz-km der Linienfahrzeuge lag
dieser Wert im Jahr 2014 um 5,8 Prozent unter
dem des Vorjahres (1.131 g). Für die Jahre
SCHADSTOFFEMISSIONEN
WIEDER GESENKT
Wie seit vielen Jahren können wir auch in diesem
Bericht melden, dass der Schadstoffausstoß
der BSAG-Busse abermals gesunken ist: die
Partikelemissionen um weitere 33 Prozent, die
Stickoxidemissionen um 20 Prozent. Vergleichen
wir diese Daten mit denen des Jahres 2000, zeigt
sich, dass die Emissionen der Busse seitdem
um 99 Prozent reduziert werden konnten. Das
unterstreicht die technischen Fortschritte der
Hersteller. Mit Ausnahme der zwei Midibusse erfüllt der gesamte Fuhrpark der BSAG inzwischen
den Abgasstandard EEV (siehe auch Tabelle auf
Seite 41).
36
ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT
NOx
80
60
Partikel
Hunderte
Tausende
PARTIKEL- UND NO X-EMISSIONEN DER BSAG-BUSSE IN kg/a
30
60
Partikel in kg
NOx in kg
20
39
40
10
21
20
14
1
0
0
2010
2011
2012
2013
2014
15
9
5
4
1
Daten berechnet mit GEMIS (Globales Emissions-Modell integrierter Systeme), in dem Emissionsfaktoren
mit der Kilometerleistung multipliziert werden.
ELEKTROBUSSE FÜR DEN
LANGZEITTEST
Geht noch etwas mehr? Mittel- bis langfristig
sicherlich: durch den Einsatz von Elektrobussen.
Auch 2014 hatten wir wieder neue Modelle auf
Testfahrten geschickt. Nach einigen Tests im
Jahr 2013 erprobte die BSAG im Dezember 2014
einen rund elf Meter langen E-Bus der Marke
»Sileo« des Herstellers Bozankaya aus Salzgitter.
Hier kamen wir zu dem Ergebnis, dass dieses
Modell hinsichtlich Qualität, Energieverbrauch
und Einsatzfähigkeit bereits jetzt durchaus für
den Liniendienst geeignet ist. Die erste Stufe des
Projekts zur Einführung von elektrisch betriebenen Bussen wurde mit dem Gewinnen dieser
Erkenntnis abgeschlossen.
Im Dezember 2014 erprobte die BSAG einen Elektrobus
der Marke »Sileo«.
37
ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT
Damit hat die BSAG in den Jahren 2013 und 2014
fünf Elektrobusse auf die harten Anforderungen
ELEKTROFAHRRÄDER AN DER
MOBILITÄTSSTATION
im Liniendienst getestet. Sind 2015 alle Test­
ergebnisse analysiert und fallen sie positiv aus,
Mit der im Frühjahr 2013 eröffneten Mobilitäts­
wird der Vorstand entscheiden, ab wann der
station »Vahr vernünftig« an der Berliner Freiheit
Busfuhrpark der BSAG durch Elektrofahrzeuge
beschreiten wir gemeinsam mit den Partnern
ergänzt bzw. ersetzt wird. Welche Modelle dafür
GEWOBA und Move About neue Wege zur Erwei-
am besten geeignet sind, soll uns ein dreijähriger
terung unserer Leistungen. Im Juli 2014 haben
Langzeittest zeigen, der im Jahr 2015 startet.
wir hier das Angebot um Elektrofahrräder erweitert: Zehn Fahrräder stehen bereit, darunter fünf
Übrigens: Im Sommer 2015 feiert die Elektro-
Pedelecs, ein Lasten-Pedelec mit 150 Kilogramm
mobilität in Bremen ihr 125-jähriges Jubiläum:
Zuladung und ein Familien-Pedelec für die
Am 22. Juni 1890 fuhr erstmals eine elektrisch
Mitnahme von bis zu zwei Kindern. Die Station
angetriebene Straßenbahn durch die Stadt –
befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Halte-
seinerzeit die erste mit betriebstauglicher
stelle der Straßenbahnlinie 1 und der Buslinie 29
Technik in Europa!
beim Einkaufszentrum.
Ebenfalls im Jahr 2014 getestet: Elektrobus
der Marke »Eurobus 2.0«
Verschiedene Fahrräder und Elektro-Pkw
an der Mobilitätsstation »Vahr vernünftig«
38
ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT
WASSERBEDARF KONSTANT
GEBLIEBEN
ABFALLAUFKOMMEN LEICHT
GESTIEGEN
Eine unbeständige Entwicklung zeigt unser Was­
Das Abfallaufkommen war 2014 höher als im
serverbrauch: 2011 und 2012 stieg er leicht, 2013
Vorjahr, wenn auch nur um moderate drei Prozent
sank er – und 2014 ist er nur geringfügig gesun-
(2014: 2.822 t). Das liegt einerseits an der Art der
ken. Der Verbrauch an den Standorten war sehr
Erfassung: Hausmüll, Verpackungen und Papier
unterschiedlich. Vier Standorte konnten ihn redu­
werden in einem festen Turnus abgeholt und nicht
zieren, doch am Werkstattstandort Neue Vahr
nach tatsächlichem Gewicht abgerechnet. Bei
stieg er um 141 Prozent: Hier bestehen immer
nicht vollständig gefüllten Behältern führt dies zu
noch Probleme mit starker Geruchsbildung der
einer zu hoch berechneten Abfallmenge. Zudem
Abwasseranlage. Deshalb war es erforderlich, na-
erhöht sich tendenziell die Menge des an den
hezu ganzjährig die Kreislaufführung abzuschalten
Haltestellen eingesammelten Mülls – ein Faktor,
und mit Frischwasser zu reinigen. Auch in Blumen­
den die BSAG kaum beeinflussen kann.
thal bestanden Probleme mit der neuen Abwasseranlage, so dass wir auch hier zeitweise mit Frisch-
Die ökologisch besonders relevanten Abfälle
wasser reinigen mussten. Mittlerweile wird das
zur Beseitigung lagen um knapp 6 Prozent unter
seit längerer Zeit bestehende Problem durch einen
dem Vorjahreswert und hatten ein Gewicht von
Studierenden genauer untersucht. Vermutet wird,
946 Tonnen. Dazu gehört Straßenkehricht, der
dass Harnstoff (AdBlue) in das Abwassersystem
insbesondere Bremssand enthält. Gefährliche
gelangt und dort zur schnellen Sauerstofffreiheit
Abfälle wie verunreinigter Gleisschotter hatten
führt, was die Geruchsbildung verstärkt.
ein Gewicht von 44 Tonnen (2013 waren es 110 t).
Sie sind gesondert zu entsorgen. Die verwertbaren Abfälle (Wertstoffe) brachten 2014 exakt
8 Prozent mehr auf die Waage als im Vorjahr, genau
waren es 1.876 Tonnen. Daraus ergibt sich eine
Verwertungsquote von 66 Prozent (2013: 63 %).
MEHR BREMSSAND BENÖTIGT
Straßenbahnen benötigen zum Bremsen und Anfahren bei ungünstigen Witterungsbedingungen
wie starken Regenfällen oder Glätte Sand, der
die Reibung zwischen Schiene und Stahlreifen
erhöht. Im Jahr 2014 hat die BSAG 377 Tonnen
eingesetzt, 23 Tonnen mehr als im Jahr zuvor
(2013: 354 t). Zwar arbeiten die Werkstätten
laufend an der weiteren Optimierung der Bremssanddosierung. Weil der Verbrauch aber stark
witterungsabhängig ist, sind Minderungsziele
schon aus Sicherheitsgründen nur sehr eingeschränkt möglich.
39
ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT
BIODIVERSITÄT: NOCH MEHR
GRÜNE GLEISE
STRATEGIEKREIS LÄRM
EINGERICHTET
Ein wichtiger Beitrag, um die Lärmemissionen der
Unser im Juli 2014 eingerichteter bereichsüber-
Straßenbahnen zu mindern und die Biodiversität
greifender »Strategiekreis Lärm« hat es sich zur
zu erhalten, sind begrünte Gleisstrecken – ganz
Aufgabe gemacht, Ursachen von Lärmemissio­
abgesehen von dem optisch freundlicheren Bild.
nen im Streckennetz der BSAG zu untersuchen
So ist die neue, im August 2014 eingeweihte
und Maßnahmen zur Reduktion einzuleiten.
Strecke der Linie 4 von Bremen-Borgfeld nach
Hinweise aus der Bevölkerung sind dafür eine
Lilienthal-Falkenberg auf einer Länge von 500
wichtige Hilfe. Besonders der Körperschall
Metern grün gebettet. Zusammen mit der im Jahr
(Erschütterungen) und Luftschall (Quietschen
2014 erstmals statistisch erfassten Neubaulinie
von Rädern bzw. Schienen) sind hier von Bedeu-
zum Bahnhof Mahndorf stieg die Grüngleislänge
tung. Neun Stellen hat der Strategiekreis 2014
auf 32,8 Kilometer (2013: 24,41 km). An unserem
in Augenschein genommen, drei davon ließen
gesamten Schienennetz inklusive der Abstellan-
sich bereits entschärfen – durch abgestellte
lagen auf den Betriebshöfen haben Grüngleise
Klimaanlagen in den GT8N-1-Straßenbahnen an
jetzt einen Anteil von 17,2 Prozent (2013: 13,6 %).
Wendeschleifen und durch das Abstellen quiet-
Die BSAG ist bestrebt, den Grüngleisanteil in den
schender Schienengeräusche an zwei anderen
nächsten Jahren noch zu erhöhen.
Brennpunkten. Dazu wurden 30 Straßenbahnen
des Typs GT8N-1 mit automatischen und teils
GPS-gesteuerten Schienenschmieranlagen
ausgestattet, die die Geräuschentwicklung
deutlich senken sollen. Als diffizil erwies sich der
Abgleich zwischen richtiger Schmiermittelmenge
und Bremssanddosierung. Zu viel Schmiermittel führte zu Verunreinigungen der Schienen
und erhöhtem Bremssandverbrauch. Zu wenig
Schmiermittel reduziert die Quietschgeräusche
nur unzureichend.
Grüne Gleise bei der BSAG. Von links: Arsten (Sedum),
Borgfeld (Rasen) und Walle (Sedum)
40
ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT
FAHRZEUGE DER BSAG (STAND 10/2014)
Busse
Straßenbahnen
Modell
GT8NGT8N-1 GelenkbusGelenkbusGelenkbus Solobus Solobus Midibus
MAN A23SolarisEvobusSolaris
MAN A37Solaris
Lion‘s City Urbino 18
Citaro G Urbino 12 Lion‘s City Urbino 8,6
Alpino
Anzahl
7743 75 5133* 32 15 2
Sitzplätze 84102
54
45 – 49
50
35
32
21
Stehplätze129 137
97
98 – 108
86
46
63
35
Hersteller
ADTRANZ Bombardier
MAN TruckSolarisEvoBusSolaris
MAN TruckSolaris
und Kiepe und Kiepe
& Bus
& Bus
Abgasnorm– –EEVEEVEEVEEVEEV
Euro5
Indienst-
stellung
1993seit200920062013200820092008
– 1996
2005
– 2012
– 2008
– 2010
* Zwei weitere Busse mit der Abgasnorm Euro 6 wurden im Herbst 2014 geliefert.
Informationen unter:
www.bsag.de › Unternehmen › ueber-uns › die-fahrzeuge-der-bsag
41
ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT
ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT – KENNZAHLEN 2010 – 2014
Diff. 2014
2010 2011 20122013 2014
zu 2013
Energiebezug gesamt (in MWh)
Strom (ohne Eigenerzeugung durch das BHKW)38.036
34.743
– 1.559
Heizenergie
15.984 13.428 13.12913.960 11.208
– 2.752
Kraftstoffe
81.87979.35777.51177.785 74.847
– 2.938
135.899 128.156 126.483128.047 120.799
– 7.248
Gesamt
35.371
35.843
36.302
Stromverbrauch (in MWh)
Sebaldsbrück 106113118114 1184
Gröpelingen 420398391408 385
Blumenthal 594516517496 50711
Neue Vahr 643
684
590
606
– 23
578
– 28
Flughafendamm
(inkl. Eigenerzeugung durch das BHKW) 3.1822.7032.5952.6812.604
– 77
Sonstige 1.6231.6161.3821.617 1.391
– 226
Gesamt Standorte 6.568
6.030
5.591
5.922
5.583
– 339
Gesamt Straßenbahnen
33.289
30.202
31.136
31.373
29.949
– 1.424
Gesamt BSAG
39.857
36.232
36.728
37.295
35.532
– 1.763
Heizenergiebedarf (in MWh)
Sebaldsbrück Gröpelingen 582
658
384
483
857
784
1.238
1.121
469
– 14
1.1232
Blumenthal 1.6921.3321.5731.794 1.183
– 611
Neue Vahr 1.965
1.619
1.477
1.698
1.490
– 208
10.569
8.720
8.214
8.498
6.671
– 1.827
319
315
243
366
272
– 94
15.984 13.428 13.12913.960 11.208
– 2.752
Flughafendamm Sonstige Gesamt
Heizenergiequellen (in MWh)
Erdgas
11.1159.2888.6889.058 7.141
– 1.917
Heizöl
2.881 2.498 2.9393.144 2.540
– 604
Fernwärme
1.989
1.527
– 231
15.985 13.428 13.12913.960 11.208
– 2.752
Gesamt
1.642
1.502
1.758
Energiebedarf Fahrzeugbetrieb
Straßenbahnen – gesamt (in MWh)
33.289
30.202
31.136
31.373
29.949
– 1.424
444
398
403
413
382
– 31
8.060
7.883
7.694
7.722
7.433
– 289
Omnibusse – spezifisch (Liter je 100 km) 51,0
50,0
51,5
51,8
50,0
– 1,8
Sonderfzg., Maschinen, Geräte (in MWh)
1.368
1.390
1.405
1.398
1.332
– 66
Straßenbahnen – spezifisch (kWh je 100 km) Omnibusse – gesamt
(Dieselkraftstoff in Tausend Liter) 42
ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT
Diff. 2014
2010 2011 20122013 2014
zu 2013
CO2-Emissionen
29.626
28.323
27.832
28.342
26.892
– 1.450
CO2 pro Platz-km (in g/km)
Emissionen gesamt (in t) 10,3
9,8
9,5
9,7
8,8
– 0,9
CO2 pro Nutz-km (in g/km)
1.363
1.300
1.304
1.329
1.252
– 77
CO2 pro Nutz-km der Linienfahrzeuge (in g/km)
1.169
1.129
1.125
1.131
1.090
– 41
CO2 pro Personen-km (in g/km)
57,7
55,2
54,0
53,9
51,7
– 2,2
CO2 pro Personen-km der Linienfahrzeuge (in g/km)
49,5
47,9
46,6
45,9
45,0
– 0,9
Bremssandverbrauch
Bremssandverbrauch (in t) Bremssandverbrauch pro Nutz-km
der Straßenbahnen (in kg/100 km)
352,9
334,1
322,8
354,2
377,423,2
4,7
4,4
4,2
4,7
4,80,1
Grüngleisanteil (in %)
Anteil am gesamten Schienennetz
(inkl. Abstellanlagen)
–––
13,6
17,23,6
Wasserbedarf Standorte (in m3)
Sebaldsbrück 927
954
885
976
849
– 127
Gröpelingen 2.018
2.431
3.207
2.696
2.062
– 634
3.319
3.491
3.197
3.109
– 88
Blumenthal 3.514
Neue Vahr 4.1323.7373.8852.874 4.2451.371
Flughafendamm 7.94611.75011.328 9.519 8.592
Sonstige 4.2294.2013.4103.401 3.773372
Gesamt
22.76626.39226.20622.663 22.630
– 927
– 33
Abfall (in Tonnen)
zur Beseitigung 753
610
685
1.003
946
– 57
zur Verwertung 1.2651.7652.6771.737 1.876139
Gesamt
2.018 2.375 3.3622.740 2.82282
Verwertungsquote (in %)
62,7
74,3
79,6
63,4
66,53,1
Die Daten sind sorgfältig und nach bestem Wissen zusammengestellt. Dennoch kommt es gelegentlich vor, dass sich Berechnungsgrundlagen oder Rahmenbedingungen ändern. Stellen wir nachträglich Fehler fest, korrigieren wir diese im Folgebericht und machen
die Abweichungen kenntlich.
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44
ERKLÄRUNG DES UMWELTGUTACHTERS
ZU DEN BEGUTACHTUNGS- UND VALIDIERUNGSTÄTIGKEITEN
Das Institut für Umwelttechnik Dr. Kühnemann
•
die Daten und Angaben der Umwelterklärung
und Partner GmbH mit der Registrierungsnummer
der Organisation ein verlässliches, glaub-
DE-V-0133, vertreten durch Herrn Dr. Burkhard
haftes und wahrheitsgetreues Bild sämtlicher
Kühnemann mit der Registrierungsnummer
Tätigkeiten der Organisation innerhalb des in
DE-V-0103, akkreditiert oder zugelassen für den
der Umwelterklärung angegebenen Bereichs
Bereich 49.31 Personenbeförderung im Nahver-
geben.
kehr zu Lande, bestätigt, begutachtet zu haben,
ob die gesamte Organisation, wie in der Umwelt-
Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-
erklärung der Organisation Bremer Straßenbahn
Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS-
AG mit der Registrierungsnummer DE-112-00016
Registrierung kann nur durch eine zuständige
angegeben, alle Anforderungen der Verordnung
Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009
(EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments
erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigen-
und des Rates vom 25. November 2009 über
ständige Grundlage für die Unterrichtung der
die freiwillige Teilnahme von Organisationen an
Öffentlichkeit verwendet werden.
einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllt.
Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird
Bremen, 29. Juni 2015
bestätigt, dass
•
die Begutachtung und Validierung in voller
Übereinstimmung mit den Anforderungen der
Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 durchgeführt
Dr. Burkhard Kühnemann
wurden,
Umweltgutachter
Zulassungsnummer DE-V-0103
•
das Ergebnis der Begutachtung und Vali­
dierung bestätigt, dass keine Belege für
die Nichteinhaltung der geltenden Umwelt­
vorschriften vorliegen,
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46
KONTAKT
Sie haben noch Fragen zum
Nachhaltigkeitsmanagement der BSAG?
Dann freuen wir uns auf den Kontakt zu Ihnen:
Bremer Straßenbahn AG
Karl-Heinz Kenkel
Stabsstelle Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz (UA)
Flughafendamm 12 • 28199 Bremen
Fon 04 21-55 96 502 • Fax 04 21-55 96 159
[email protected]
www.bsag.de
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IMPRESSUM
Nachhaltigkeitsbericht 2014 der BSAG
V.i.S.d.P. • BSAG, Karl-Heinz Kenkel,
Stabsstelle Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz
Redaktion • BSAG, Karl-Heinz Kenkel,
Text • akzente kommunikation und beratung GmbH,
München
Konzeption / Gestaltung • BRASILHAUS
Assistent: Heiner Brünjes (BSAG), Henrik Bruns (BSAG)
Fotos • AnyMotion, Thomas Joswig, Martin Rospek,
Tristan Vankann
Druck • Zertani
Papier • CircleSilk
Veröffentlichung • August 2015
Online finden Sie den Nachhaltigkeitsbericht auch unter
www.bsag.de › Unternehmen › Geschäftliches
› Berichte & Veröffentlichungen
Alle Informationen wurden mit größter Sorgfalt bearbeitet.
Jedoch gilt auch hier: Satz- und Druckfehler sind vorbehalten.
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BREMER STRASSENBAHN AG
Flughafendamm 12 • 28199 Bremen
Fon 04 21-5596 0 • Fax 04 21-5596 302
[email protected] • www.bsag.de