Das 20. Jahrhundert Ein Jahrhundert der Medizintechnik Geräte aus

Das 20. Jahrhundert
Ein Jahrhundert der Medizintechnik
Geräte aus der Sammlung des Medizinmuseums
Davos
Bildgebende Verfahren
Röntgentechnik
Am 28. Dezember 1895
überreichte Conrad Röntgen
seine Mitteilung
«Über eine neue Art von
Strahlen »
dem Vorsitzenden der
Physikalisch-medizinischen
Gesellschaft von Würzburg.
Alexander Rzewuski der
Röntgenpionier in Davos
führte am 10. Februar 1896 im
Theatersaal des Kurhauses erste
Experimente mit Röntgenstrahlen
der Öffentlichkeit vor.
Im September 1896 präsentierte er
der versammelten Davoser
Ärzteschaft die sichtbaren
Atembewegungen des
Zwerchfells und die Herzschläge
eines zwölfjährigen Knaben.
1910 gab es in der Landschaft
Davos 27 Röntgeninstitute.
Szintigraphie
Radioaktiv markierte Stoffe,
die sich in einem Zielorgan
anreichern, werden in den
Körper gebracht. Mit einem
speziellen Scanner, dem
Scintigraphen können diese
Organe sichtbar gemacht
werden.
Radioaktives Jod131 oder 125
reichert sich in der
Schilddrüse an.
Zur Darstellung der
Lungendurchblutung
verwendete man mit
Technetium99m oder Jod125
markierte Eiweisspartikel.
Zur Darstellung des Skelettes
verwendete man u.a. Fluor18.
1972 wurde in der Zürcher
Hochgebirgsklinik Clavadel,
ein Scintigraph in Betrieb
genommen.
Das 20. Jahrhundert
Ein Jahrhundert der Elektromedizin
Geräte aus der Sammlung des Medizinmuseums
Davos
Elektrizität in der Medizin
Faszination Elektrizität
Sehr früh wurden Lähmungen mit
elektrischen Strömen behandelt
1752 erschien von Doctor Johann Gottlieb
Schäffer das Buch «Kraft und Wirkung der
Electricitet in dem menschlichen Körper und
dessen Krankheiten, besonders bei
gelähmten Gliedern, aus Vernunftsgründen
erläutert und durch Erfahrung bestätigt».
Die Phänomene der Elektrizität regten die
Phantasie und den Erfindungsgeist der
Ärzte und Naturforscher an.
Elektrisiermaschienen faszinierten die
Menschen. Elektrisch erzeugte Funken
wurden als religiöse Erleuchtung
gedeutet.
Der Religionshistoriker Ernst Benz
bezeichnete die Einstellung der Menschen
zur neu entdeckten Elektrizitä als
«Theologie der Elektrizität».
Die Wirkung der Elektrizität auf den
menschlichen Organismus hat bis heute
nichts von ihrer Faszination eingebüsst.
Die kontroversen Debatten über
«Erdstrahlen» und «Elektrosmog» zeugen
davon.
Elektrizität zur Behandlung
Die Hochfrequenz - Wechselstrom Apparate und elektrogalvanischen
Apparate mit Gleichstrom wurden bald
für alle erdenklichen Leiden und
Krankheiten empfohlen.
Hochfrequente Wechselströme und
galvanische Ströme finden bis heute
ein breites Anwendungsgebiet.
Die moderne Operationstechnik ohne
elektrische Instrumente zum
Schneiden und Koagulieren von
Gewebe zur Blutstillung wäre kaum
denkbar.
Elektrizität in der Diagnostik
1760 beschrieb der Italiener Luigi
Galvani die Wirkung elektrischer Ströme
auf Muskeln.
1843 wies der italienische Physiologe
Carlo Matteucci charakteristische
elektrische Erscheinungen bei
Muskelbewegungen nach.
1895 gelang es Einthoven erstmals eine
brauchbare Kurve der Herzströme, ein
Elektrokardiogramm aufzuzeichnen.
1928 gelang es erstmals dem Psychiater
Hans Berger aus Jena Ströme des
Gehirns aufzuzeichnen.
« Eine Maschine, die Gedanken liest»
Ohne Elektrogeräte wären unsere modernen Intensivstationen nicht denkbar.
Vorläufer dieser Einheiten waren die Beatmungsstationen auf den Internistischen
Abteilungen, eine Folge der Polioepidemien 1947 und 1952, und die Wachstationen
chirurgischer Kliniken zur Überwachung der Frischoperierten.