Vogel mit Megafon

MITTWOCH, 11. APRIL 2007, SEITE 15
ZEITUNG FÜR TEMPLIN, LYCHEN UND UMLAND
GANZ NEBENBEI
Polizisten
verabschieden
ihren Chef
TEMPLIN (IH). Die Polizisten in
der Templiner Wache verabschiedeten gestern ihren Chef Uwe
Böttcher in den Ruhestand.
Nach 35 Jahren hängte er endgültig seine Dienstuniform an den
Haken.
An seinem letzten Arbeitstag
durfte Uwe Böttcher noch einmal seiner „Lieblingsbeschäftigung“ nachgehen: Lasern in der
50er Zone in Ahrensdorf. Anschließend begleitete er Polizeimeister Silvio Rönsch im Boot
der Wasserschutzpolizei auf
Streife durch die Templiner Gewässer. „Ich wollte immer schon
mal mitfahren, aber es hat einfach nie geklappt“, freute sich
Uwe Böttcher über den kleinen
Ausflug. Vom Zaarsee in Ahrensdorf ging es zur Steganlage am
Eichwerder, wo er von seinen
Kollegen empfangen wurde. In
einem Polizeiautokorso mit Blaulicht und Martinshorn eskortierten die Beamten Uwe Böttcher
nach Hause.
„Er war ein fairer Chef und
stand immer hinter seinen Kollegen“, lobte Polizeiobermeister
Michael Werner im Namen der
Templiner Polizisten.
Die Templiner Wache wird
nun kommissarisch von Polizeioberkommissar Guido Dorozalla
geleitet.
Vogel mit
Megafon
VON ARIANE STÜRMER
M
An seinem letzten offiziellen Arbeitstag durfte Uwe Böttcher (Fünfter von links) noch einmal seiner „Lieblingsbeschäftigung“, dem Lasern in
der 50er Zone in Ahrensdorf, nachgehen und mit dem Boot der Wasserschutzpolizei auf Streife schippern. Am Eichwerder empfingen ihn seine
Kollegen und eskortierten ihn im Polizeiauto-Korso mit Blaulicht und Martinshorn nach Hause in den Urlaub.
FOTO: IVONNE HACKBARTH
„Ideen zu entwickeln
sollte erlaubt sein“
KRITIK Die Planungen
zum Knotenpunkt Heinestraße stoßen auch
auf Unverständnis.
Noch ist nichts
entschieden. Lediglich
Entwürfe liegen vor.
VON MICHAELA KUMKAR
TEMPLIN. Die von der Stadtverwaltung ins Gespräch gebrachte
mögliche Veränderung am Knotenpunkt Heinestraße stößt
nicht überall auf Gegenliebe:
Die Robert-Koch-Straße soll
nicht mehr so spitzwinklig wie
jetzt auf die Heinestraße treffen,
sondern um 90 Grad abgewinkelt durch die Grünanlage geführt werden (der Uckermark Kurier berichtete). Mit Unverständ-
nis und teilweise Ablehnung reagierten darauf einige Kommunalpolitiker in der jüngsten
Stadtverordnetenversammlung.
Zuvor hatten Anwohner in einer
ersten Informationsveranstaltung Bedenken angemeldet.
Bauamtsleiterin Heike Droebes sieht die Verwaltung zu Unrecht angegriffen. Hier werde
kein Geld zum Fenster rausgeworfen: „Ich halte es für legitim,
dass man Ideen auf die Tagesordnung bringt, ohne dafür zerrissen zu werden“, meint sie. Es
seien noch keinerlei Entscheidungen getroffen worden. „Unser Vorschlag steht zur Diskussion.“
Ausgangspunkt für die Anregung sei die im nächsten Jahr geplante Sanierung des Kreuzungsbereiches
Heinestraße/Seestraße/Prenzlauer Allee. Dabei
könnte auch die Verkehrsführung der Robert-Koch-Straße ver-
ändert werden, so Heike Droebes, mit dem Ziel, die Einmündung in die Heinestraße für Verkehrsteilnehmer besser einsehbar zu gestalten. Es ginge auch
darum, zur Verkehrsberuhigung
im Krankenhausbereich beizutragen, argumentiert die Amtsleiterin. Was den Verlust der Blumenrabatte auf der einen Seite
anginge, so würde man durch
die veränderte Straßenführung
gegenüber dem Kirsteinhaus
Platz für die Erweiterung der vorhandenen Grünfläche gewinnen. Die würde dann wirklich
zum Verweilen einladen.
Diskussionsgrundlage seien
lediglich Entwürfe für die Neugestaltung der Einmündung der
Robert-Koch-Straße, so Heike
Droebes. Gängige Praxis wäre,
dass Planer solche Vorleistungen
erbringen. Bezahlt werde erst,
wenn ein Vertrag zustande
komme.
CDU fordert Flexibilität
bei Schulplanung
derten Gesamtzahl dürfe nicht
dazu führen, dass ein Standort
tionsvorsitzende im
in Gefahr gerate. Bevor eine
Schule geschlossen werde, sollte
Kreistag plädiert für
man genau hinschauen, wie die
Entwicklung in drei oder vier
wohnortnahe
ausschaue. Wichmann
Bildungsmöglichkeiten. Jahren
hält nichts davon, dass man im
Land eine Art Gleichbehandlung
UCKERMARK (HW). Der Fraktionspraktiziere. Im Flächenkreis
vorsitzende der CDU im Kreis- Uckermark
seien
andere
tag, Henryk Wichmann, fordert, Maßstäbe anzulegen. Ziel müsse
mit dem Thema Schulentwick- nach wie vor sein, dass Kinder
lungsplanung sensieine wohnortnahe
bel umzugehen. ElSchule
besuchen
„Andere
tern verfolgten sehr
können. Auch eine
Maßstäbe
kritisch, wie in der
Konzentration von
anlegen.“
Öffentlichkeit unerweiterten Schuter anderem Standlen nur noch in den
ortdiskussionen gegrößeren Städten
führt werden. Allein dies könne vorzuhalten, sei laut Wichmann
das Wahlverhalten der Eltern be- fatal. Angesichts der Probleme,
einflussen und sich negativ für die mit der sinkenden Schülereine Schule auswirken.
zahl auf den Kreis zukämen, rät
Der CDU-Politiker sprach sich der Unionspolitiker dennoch,
darüber hinaus für mehr Flexibi- frei von Ideologien gemeinsam
lität bei anstehenden Entschei- nach den besten Lösungen im Indungen aus. Das Fehlen eines teresse von Schülern und Schueinzigen Schülers an einer gefor- len zu suchen.
PRÜFEN Der Unionsfrak-
anch einer mag es ja genießen, von
Amsel und Co. sanft aus dem Schlaf
getrillert zu werden. Dem sei allerdings ein
ganz bestimmter Garten in Templin empfohlen. Da piept es nicht nur, da zwitschert
es auch nicht nur, nein, konzertös brüllt einem das Federvieh entgegen. So ein Sperling ist sicher niedlich, so ein Amselchen
auch. Noch vor dem ersten Sonnenstrahl
setzt aber – vor allen anderen, versteht sich
– ein unbekanntes Vöglein zum Jubilieren
an, das man getrost „den Pfeifer“ nennen
darf. Denn der pfeift stets den monotonen
einen Laut. In Cis-Dur vermutlich… Wahrscheinlich hat er sich aus einem Blatt ein
Megafon gedreht und hält es in Richtung
Schlafzimmer vor den Schnabel. Der erste
gellende Pfiff mag noch in den Tiefen des
Traumes verhallen, der zweite jedoch
dringt schon weiter vor. Langsam erreicht
der penetrante Pfeifer, dass der Mensch in
seinem warmen Bett in die Phase des Halbschlafes gleitet. Statt dass das Federvieh
nun endlich mit dem Lärmen aufhört,
schrillt es weiter pfeifend durch den Garten. Punkt 6 Uhr 31 ist der Mensch dann
endlich wach. Nicht ein bisschen, nicht
etwa so, dass er sich umdrehen und auf die
andere Seite legen könnte, nein, so richtig
fertig-zum-Aufstehen-wach. Und als würde
der Unhold da draußen in einem Baum sitzen und just diesen Moment abwarten,
schweigt er sogleich beharrlich. Seit zwei
Wochen geht das nun schon so. Schade
nur, dass der hauseigene Kater zu dick ist,
um rauf in die Baumkrone zu klettern. Wenigstens das Megafon könnte er dem Geflügelten ja mal entreißen.
UMSCHAU
Wechsel an Spitze
im Center-Management
UCKERMARK (UK). Oder-Center-Managerin
Bianka Käppler verlässt Schwedt und wird
Center-Managerin im EASTGATE Berlin. Sebastian Baumann hat als Nachfolger das
Schwedter Center am 3. April übernommen. Er hat eine mehrjährige ECE-Center-Manager-Ausbildung absolviert und ist
auf die Aufgabe bestens vorbereitet, heißt
es in einer Pressemitteilung. „Das Oder-Center Schwedt ist ein attraktives Einkaufszentrum. Auch in Zukunft werden wir uns mit
pfiffigen Marketing-Aktivitäten und interessanten Aktionen ins Gespräch bringen. Besonders freue ich mich darauf, die Region
und die Menschen kennen zu lernen“, so
der neue Manager.
ZAHL DES TAGES
UCKERMARK (SW). 18 Existenzgründer bewarben sich um
den Gründerpreis Barnim/Uckermark 2006,
teilte Netzwerksprecherin Ines Fuchs gestern mit. Am 31. März war Einsendeschluss.
18
HEUTE VOR 10 JAHREN
Ernährungsexperten geben
ihre Erfahrungen weiter
GESUNDHEIT Das
Projekt „Besser essen.
Mehr bewegen“ geht
gegen Übergewicht
bei Kindern an.
Mechthild Süss,
Ulla Sorge, Ingrid Singer und
Dr. Barbara Neumüller beraten
im Rahmen der Aktion „Besser
essen, mehr bewegen“ Tagesmütter, Hebammen, Kindergärtner,
Lehrer und Mitarbeiter von Kitas
in Essensfragen. Denn sie selbst
sind auf diesem Gebiet Experten
und wollen ihre Erfahrungen
weitergeben. Mechthild Süss
etwa ist hauptberuflich Krankenschwester, „nebenbei“ aber auch
Diabetes-Assistentin. Auch Ulla
TEMPLIN (AS).
Ulla Sorge, Mechthild Süß, Ingrid Singer und Dr. Barbara Neumüller
(von links nach rechts) kennen sich in Ernährungsfragen aus.
FOTO: AS
WETTER
15˚ Tag
6˚
Nacht
Sorge, selbständige Fitnesstrainerin und vom Sana-Krankenhaus
deligierte
Diät-Assistentin,
kennt sich in Ernährungsfragen
aus. Ingrid Singer beschäftigt
sich nicht nur als Apothekerin
schon länger mit dem Thema
und Dr. Barbara Neumüller ist
berufliche Ernährungsberaterin
der Barmer-Ersatzkrankenkasse.
Ziel der vier „Ernährungsmultiplikatorinnen“ ist es, das Übergewicht der Ein- bis Zehnjährigen um zehn Prozent zu reduzieren. „In einem ersten Teil wollen
wir Lehrer und Erzieher entsprechend schulen. Anschließend
wenden wir uns an die Eltern
und in einem dritten Teil soll es
schließlich einen Kochkurs zusammen mit den Kindern geben“, erklären die vier Frauen ihren Projektplan.
Windstärke 4 aus West
„Eines der Grundprobleme
ist, dass einfach zu wenig in den
Familien gekocht wird“, sagt Barbara Neumüller und fügt hinzu:
„Der Zuckerkonsum muss gesenkt werden. Wir wollen, dass
die Leute wieder hin zum Vollkorn kommen.“ Mechthild Süss
ergänzt, dass die vier Beraterinnen auf ihren Schulungen Basiswissen zu einer gesunden Ernährung vermitteln wollen. „Dazu
gehört auch zum Beispiel das
Wissen, dass Säfte nicht einfach
nur Getränke sind, sondern Nahrungsmittel.“ Damit ihre Pläne
auch umgesetzt werden können,
wollen die vier schließlich „aufzeigen, wie man einfach, praktisch und finanziell machbar
eine gesunde Ernährung der Kinder sicherstellen kann“, erklärt
Ulla Sorge.
Waldbrandwarnstufe 4
Aus der Templiner Zeitung
Taschenräuber überführt
Seine besonders blonden Haare wurden vor
zehn Jahren einem dreisten Räuber in Templin zum Verhängnis. Die Kriminalpolizei
konnte ihm in fünf Fällen nachweisen, dass
er in unterschiedlichen öffentlichen Einrichtungen Geld aus Handtaschen gestohlen hatte. Entscheidend waren Zeugenhinweise auf seine blonde Haartracht.
REDAKTION UCKERMARKKURIER
Templiner Zeitung
Obere Mühlenstraße 10a
17268 Templin
Telefon: 0180 3 7036-03
Ulrike Buchmann (UB) 03987 7036 -15
Ivonne Hackbarth (IH)
-16
Horst Skoupy (HSK)
-14
Michaela Kumkar (MK)
-13
Ariane Stürmer (AS)
-10
Fax: 03987 7036-28
[email protected]
www.uckermarkkurier.de
Leserservice Telefon: 0180 3 4575-00
Anzeigen Telefon: 0180 3 4575-22
Ticketservice Telefon: 0180 3 4575-33
Fax: 0180 3 4575-11
Alle 0180 3-Nummern zum Ortstarif