ZÜRCHER HOCHSCHULE FÜR ANGEWANDTE

ZÜRCHER HOCHSCHULE FÜR ANGEWANDTE WISSENSCHAFTEN
DEPARTMENT LIFE SCIENCES UND FACILITY MANAGEMENT
INSTITUT UNR
Wilde Gänse und Papageien in Heidelberg
Kulturtage in Heidelberg 2015
von
Anuschka Neira, Delia Brügger, Florentina Gartmann, Gian Andri Fümm,
Katja Baumann, Marcel Brunner, Marion Frei, Massimo Baciocchi, Melanie D’Angelo,
Noëlle Chevalley, Pascal Künzel, Simon Fischer, Tamara Jordi, Thomas Fähndrich,
Timon Huonder
Bachelorstudiengang 2014
Abgabedatum: 23.5.2015
Korrektorin
Caroline Ulli
Wilde Gänse und Papageien in Heidelberg
Inhaltsverzeichnis
1
Einleitung ....................................................................................................................... 1
2
Halsbandsittiche in Heidelberg ....................................................................................... 2
3
2.1
Brutplätze ................................................................................................................ 2
2.2
Schlafplätze ............................................................................................................ 3
Umfragen ....................................................................................................................... 4
3.1
Umfrage von Team A: Florentina, Anuschka, Delia ................................................. 4
3.2
Umfrage Team B: Noëlle, Melanie........................................................................... 6
3.3
Umfrage Team C: Katja, Simon ............................................................................... 7
4
Fazit ............................................................................................................................... 8
5
Abbildungsverzeichnis .................................................................................................... 9
Wilde Gänse und Papageien in Heidelberg
1 Einleitung
Bei den Halsbandsittichen und den Gänsen, die in Heidelberg leben, handelt es sich um
Neozoen. Als Neozoen bezeichnet man Tierarten, die sich ohne oder mit menschlicher
Einflussnahme in einem Gebiet etabliert haben, in dem sie zuvor nicht heimisch waren.
Diese Arten haben an den neuen Standorten meist keine natürlichen Fressfeinde und
vermehren sich deshalb oft ungehindert und verdrängen somit die einheimischen Tierarten.
Besonders das immer wärmer werdende Stadtklima begünstigt die Ausbreitung fremder
Arten. Ein gutes Beispiel dafür sind die Halsbandsittiche, die ein warmes Klima benötigen.
Heidelberg ist eine der wärmsten Städte Deutschlands und daher optimal für diese Tiere
geeignet. Anders als die Gänse, die erstmals vor 20 Jahren auftauchten und sich seither
etabliert haben, stammen die Halsbandsittiche aus Käfighaltungen, bzw. Ausreisser die sich
soweit an das hiesige Klima anpassen konnten, das in Heidelberg selbstständige
Papageienkolonie entstand.
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Wilde Gänse und Papageien in Heidelberg
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Halsbandsittiche in Heidelberg
2.1
Brutplätze
Heidelberg ist eine der wärmsten Städte Deutschlands. Viele Gebäude weisen daher
Wärmedämmungs-Fassaden auf. Diese Fassaden bestehen in der Regel aus einer acht
Zentimeter dicken Styroporschicht, wie auch die Fassade beim Altersheimgebäude, welches
wir in Heidelberg besucht haben.
Spechte schlagen oft Löcher in die Wärmedämmungs-Fassaden, was ein typisches Zeichen
von territorialem Verhalten darstellt. Die Halsbandsittiche nutzen diese Löcher als Brutplätze
und können diese bis zu einer Tiefe von 1.50 Metern aushöhlen. Die Gefahr besteht, dass
solche Löcher in den Fassaden vom Menschen zugemauert werden. Brutkästen, welche mit
Styropor eingekleidet sind, dienen als Schutzmassnahme und alternative Brutmöglichkeiten
für die Sittiche. Auch eine optimale Forschung der Halsbandsittiche ist dank den künstlich
angebrachten Nistkästen gewährleistet.
Nistkasten, links davon repariertes Loch in der Fassade
Michael Braun demonstriert, wie er Sittiche einfängt
Sittichweibchen, das Nistkasten beim Altersheim nutzt
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Wilde Gänse und Papageien in Heidelberg
2.2
Schlafplätze
Am Montagabend nach der Führung mit Herr Braun machte sich ein hartnäckiger Teil von
Hobbyornithologen (oder auch einfach Schönwettergeniesser) auf den Weg von der
Neckarwiese zum Hauptbahnhof Heidelberg. Dort sollten laut Michael Braun in der
Dämmerung die Halsbandsittiche Heidelbergs ihre Schlafbäume aufsuchen.
Um 20.30 vor dem amerikanischen Fastfoodriesen, welcher später noch zur Verpflegung
hinhalten sollte, angekommen, war ausser wenigen Pfandflaschensammlern noch nicht viel
los an besagter Stelle.
Als einige Minuten später vereinzelt Halsbandsittiche angeflogen kamen, waren wir uns
sicher, dass wir am richtigen Ort sassen und die richtigen Schlafbäume begutachteten. Das
grosse Spektakel fand dann innert weniger Minuten statt: Von 20.54 bis 21.02 flogen die
Vögel in grossen Gruppen über das Fastfoodgebäude ein und machten sich laut
argumentierend auf den Bäumen breit. Als kurz nach 21.00 kaum weitere Vögel anflogen,
machten wir uns auf den Weg zurück in die Unterkunft. Es war ein eindrückliches Erlebnis,
die geschätzten 150-200 Papageien einfliegen zu sehen. Einige werden wohl noch von
Hitchcocks "die Vögel" - oder von Heidelbergs "die Halsbandsittiche" - geträumt haben.
Halsbandsittiche beim Einfliegen in ihre drei Schlafbäume, wo sie bis zu über 150st nächtigen
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Wilde Gänse und Papageien in Heidelberg
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Umfragen
3.1
Umfrage von Team A: Florentina, Anuschka, Delia
Halsbandsittiche – Umfrage
Heidelberger
Schon gehört, aber noch nie gesehen
Touristen
Kennt die Papageien nicht; interessiert ihn auch
nicht
Gehört; gesehen; gute Sache; keine Probleme
Noch nie davon gehört
Noch nie gesehen und auch nicht davon gehört
Schon mal davon gehört, dass es in Mannheim
Papageien gibt
Hübsch; bereichernd; keine Lärmstörung für ihn
Kennt die Halsbandsittiche nicht; interessiert sie
auch nicht
Gesehen; gehört; nicht betroffen; gefällt ihm
Noch nie gesehen; auch nicht davon gehört
Gesehen; gehört; nicht betroffen
Schön, aber Lärm ist schon gross; gesehen in
der Weststadt
Schon gesehen am Bahnhof und in Neuenfeld
Gesehen; seien in Westkirch und am Neckar
zuhause; Lärm stört sie nicht, da sie nicht in der
Nähe wohnt; schön anzusehen
Findet sie sehr schön; würde die Papageien
unterstützen oder noch mehr fördern, damit es
noch mehr gibt!
In Neuenfeld gesehen; sie lernt gerne unter
Bäumen, auf denen Papageien sitzen; der Lärm
stört sie nicht
Antworten Männer
Antworten Frauen
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Wilde Gänse und Papageien in Heidelberg
Gänse – Umfrage
Heidelberger
Touristen
Noch nie gesehen und auch nicht davon gehört
Nicht davon gehört; auch nicht gesehen
Mag Gänse nur auf dem Teller
Gänse entlang der Neckar gesehen; grosse
Tiere
Schön anzusehen; Kot stört auf der Wiese
Nicht davon gehört; auch keine Tiere am Neckar
entlang der Neckar
entlang wahrgenommen
Schön; Kot stört sie nicht, da sie nicht der
Nicht davon gehört; auch nicht gesehen
Neckar entlang geht
Kot stört nicht; hübsch; ruhige Tiere;
abwechslungsreich
Noch nie gesehen oder gehört oder die Gänse
einfach nicht als Gänse erkannt
Antworten Männer
Antworten Frauen
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass fast alle befragten Heidelbergerinnen und
Heidelberger die Halsbandsittiche kennen oder sie auch schon gesehen haben. Viele mögen
die Tiere und sie fühlen sich vom Lärm oder den Sachschäden, welche die gesagten Tiere
verursachen, nicht betroffen. Dazu muss gesagt werden, dass wir auch niemanden befragt
haben, der unmittelbar in der Nähe von Papageien wohnt. Eine Frau erzählte uns, dass sie
gerne unter Bäumen, auf denen sich die Halsbandsittiche aufhalten, für das Studium lernt.
Von den befragten Touristen hat noch nie jemand diese Papageien gesehen oder davon
gehört. Lediglich ein Mann gab an, dass er schon mal davon gehört hat, dass es in
Mannheim frei lebende Papageien gibt.
Bei der Umfrage betreffend den Gänsen entlang des Neckars sieht das Resultat etwas
anders aus. Von den Heidelbergerinnen und Heidelberger gaben nur gerade drei von sechs
Personen an, die Gänse zu kennen. Eine Frau sagte, dass es auch sein kann, dass sie die
Gänse einfach nicht als Gänse erkannt hat. Ein befragter Mann stört der viele Kot auf den
Freizeitwiesen entlang des Neckars. Von den befragten Touristen gab ein Mann an, dass er
die Gänse entlang des Neckars gesehen hat und erstaunt ist, wie gross diese Vögel sind.
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Wilde Gänse und Papageien in Heidelberg
3.2
Umfrage Team B: Noëlle, Melanie
Wir haben in Heidelberg fünf verschiedene Personen zu den in Heidelberg wild lebenden
Halsbandsittichen und Gänsen befragt. Drei der Befragten waren Touristen und die anderen
Einheimische. Die Touristen haben noch nie etwas über die wilden Sittiche in Heidelberg
gehört und waren am Anfang auch sehr skeptisch gegenüber unserer Aussage, dass es frei
lebende Papageien in einer Deutschen Stadt geben soll. Von den nicht heimischen Gänsen
haben sie auch das erste Mal gehört und meinten, dass sie diese bei Gelegenheit genauer
anschauen würden.
Die Einheimischen wussten eher Bescheid. Einige haben die Sittiche auch bereits mehrmals
an verschiedenen Orten gesehen. Ein junger Mann, der in Heidelberg lebt, erzählte uns,
dass ihm die Gänse auf der Neckarwiese bekannt sind, er aber nicht wusste, dass diese
keine einheimischen Tiere sind. Ausserdem war er überrascht, als wir ihm erzählten, dass
diese hier vorkommenden Gänsearten aus der ganzen Welt stammen würden. Einer
weiteren einheimischen Person sind die Gänse auch aufgefallen, sie wusste jedoch nichts
über deren Herkunft.
Keiner von den fünf Befragten hat etwas von einem Gerücht über die Gänse gehört, wonach
sie die Jungen von anderen Gänsen ertränken sollen.
Sonnenbadende und Kanadagänse auf der Neckarwiese
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Wilde Gänse und Papageien in Heidelberg
3.3
Umfrage Team C: Katja, Simon
Am Dienstag gingen wir ins Stadtzentrum nahe am Fluss und sprachen die Passanten an.
Touristen wussten nicht, dass es in Heidelberg eingebürgerte Halsbandsittiche gibt. Der
lokalen Bevölkerung hingegen waren die Sittiche bekannt. Einige konnten uns sogar
Standorte nennen, wo man Halsbandsittiche beobachten kann und wo sich ihr Schlafplatz
befindet. Eine junge Frau hat uns erzählt, das sie mit den Halsbandsittichen Bekanntschaft
gemacht hat, als sie am Abend beim Bahnhof parkiert hat- also am Schlafplatz der Sittiche.
Am nächsten Morgen sei ihr Auto voll mit Sittichkot gewesen. Doch im Allgemeinen haben
die Passanten sich positiv über die Sittiche geäussert. Sie finden es schön in einer Stadt zu
leben wo es Halsbandsittiche gibt, das versprühe ein Ferienflair. Da sie sehr gut getarnt sind
in den Bäumen, hört man sie eher als das man sie sieht, meinte eine andere Dame. Uns
scheint es, dass die Heidelberger/ innen die Halsbandsittiche mit Heidelberg identifizieren
und diese auch schätzen.
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Wilde Gänse und Papageien in Heidelberg
4
Fazit
Die Vorfreude als auch die Erwartungen bezüglich unserer Heidelbergwoche waren sehr
gross. Umso glücklicher war dann auch die gesamte Gruppe, als bereits am ersten Tag
Halsbandsittiche und Nilgänse beobachtet werden konnten. Besonders eindrücklich war die
abendliche Führung, bei welcher wir die Halsbandsittiche nicht nur hörten, sondern auch
tatsächlich zu Gesicht bekamen. Wesentlich einfacher gestaltete sich die Suche nach den
ebenfalls nicht einheimischen Nilgänsen. Diese konnten ständig am Neckarufer vorgefunden
werden und zeigten zu unserem Erstaunen überhaupt keine Scheu vor Menschen. Obwohl
zahlreiche Jungtiere anwesend waren, irritierte unser Besuch die Elternpaare keineswegs.
Was das Wissen der einheimischen Bevölkerung als auch der Touristen betrifft, wäre es
eventuell förderlich, vermehrt Informationsplattformen oder Tafeln einzurichten. Gerade
seitens der Touristen war so gut wie nichts über das Vorkommen der Halsbandsittiche
bekannt, was doch sehr bedauerlich ist, da diese Tiere eine Besonderheit in Deutschland
darstellen.
Auf ornithologischer Pirsch am Neckar
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Wilde Gänse und Papageien in Heidelberg
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Abbildungsverzeichnis
Alle Fotos wurden von den Studierenden der Gruppe Wilde Gänse und Papageien in
Heidelberg und Beatrice Baumer gemacht.
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