Warenverkehr stößt an seine Grenzen

Unabhängiges Wirtschaftsmagazin für die Steiermark, Kärnten, Osttirol & Burgenland – 3 /2016
P.b.b. | 02Z033423 M | Wirtschaftsnachrichten Zeitschriftenverlagsges.m.b.H.
Theodor-Körner-Straße 120a, 8010 Graz | Foto: iStock.com/ schinnawong
Retouren an Postfach 100, 1350 Wien
Lehrlingsvordenker in Graz
Egon Blum appelliert an die
Regierung
Flächendeckende Lkw-Maut
schwächt die Wirtschaft
Wirte kochen über
Bürokratie und Kontrollen
heizen Gastronomie ein
Warenverkehr stößt
an seine Grenzen
Grenzkontrollen hemmen
Menschen und Wirtschaft
Bundespräsidentenwahl
killt Pensionsreform und
wegen bevorstehender
Nationalratswahl 2018 kein
weiterer Termin in Sicht
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Editorial
Faymann hat offensichtlich die wesentlichen Agenden
der Innenpolitik an ÖGB und AK abgegeben.
M
it welch Getöse hat die Regierung
schon lange im Vorhinein den 29.
Februar als Pensionsgipfel angekündigt! Und in Aussicht gestellt, was sich alles
Substanzielles ändern wird! Die ÖVP stieg
mit ihren Forderungen nach genereller Pensionsanpassung, Bewertung von Lebenserwartung, Lebensarbeitszeit, frühzeitiger Pensionsantrittsalterangleichung für Frauen zur
Sicherung der Pensionen ein, woraufhin die
SPÖ einmal mehr reflexartig in den Klassenkampf-Modus umgeschaltet und das Volk
gleich einmal prophylaktisch vor Pensionskürzungen gewarnt hat. Fünf Tage vor besagtem Termin fielen all diese Forderungen
die „importierte Arbeitslosigkeit durch
60.000 osteuropäische Arbeitskräfte“ oder
dass „ein Drittel aller Österreicher auch in
seiner Freizeit arbeiten müsse“ infiltriert –
allein zu dem Behufe, die Wirtschaft als Ausbeuterin und das Unternehmertum als personifiziertes Böses an den Pranger zu stellen.
Dass All-in-Verträge sehr wohl auch der eigenständig gestaltbaren Freizeit der Arbeitnehmer zugutekommen und Überstundenpauschalen nicht nur anlassbezogen, sondern
14-mal – auch während Urlaub und Krankenstand – im Jahr bezahlt werden, wird hier
nur allzu gerne außer Acht gelassen.
Die Angst der Regierung
vor dem Volk
schon wieder dem Vergessen anheim – und
die ÖVP im Liegen um. Somit konnte Klubobmann Schieder vollmundig verkünden:
„Die Pensionen sind sicher … wenn alle die
Beiträge einzahlen.“ Selbsterklärend. Und
Langzeit-Pensionistenvertreter Blecha tönte
laut via ORF: „Ich bin strikt gegen einen Automatisierungseffekt bei der Anpassung des
Pensionsalters. Das wäre ja eine Entpolitisierung des Systems.“ Demaskierend.
Das Einzige, was dieser Gipfel also an Erkenntnis gebracht hat, war, dass man mithilfe
einer „ja völlig unerwarteten Bundespräsidentenwahl“ Ende April die Thematik politisch entsaftet hat und für die nächsten Jahre
wieder in der Besenkammer verstauben lässt.
Des Landes oberster Gewerke und Regierungsprogrammflüsterer Foglar meißelte in
Stein, dass es bis 2018 keine weiteren Anstrengungen zur Sicherung des Pensionssystems gäbe. Und was Foglars Wille, ist bekanntlich Faymanns Gesetz. Conclusio: Die
Protagonisten, Beschwichtigungs-Ex-Sozialminister Hundstorfer und Seniorenbundvertreter Khol, können nun getrost und ungestört weiter wahlkämpfen.
Einer der interessantesten Aspekte in dieser
Diskussion ist ja, dass in der Wahrnehmung
des politischen Handelns also ÖGB und AK
das Heft fest in ihren Händen halten. Und so
werden der Bevölkerung via Medien etwa
So wird also in unserem Land Politik gemacht? Wenn man schon vorab im Angesicht
des Klassen- und des Wahlkampfes in die
Knie geht, im Liegen umfällt und im Endeffekt eh nix passiert? Wer hierbei auf der Strecke bleibt, ist einzig und allein das Volk. Der
Souverän. Und Königsmacher Foglar flüstert
weiter seine strategischen Ausrichtungen, dirigiert weiter aus erster Reihe fußfrei das Duell Gewerkschaft gegen Arbeitgeber, zieht
weiter die Fäden der Marionetten auf der Regierungsbank …
Themenschwenk an einen anderen Kampfplatz: Laut AK ist die Ungleichbehandlung
der Frauen in Führungsetagen untragbar. Lediglich 7,2 Prozent schaffen es in die obersten Führungspositionen. Absolute Zustimmung: ein Missstand, der schleunigst behoben werden muss. Man darf aber im Zuge
dessen Folgendes nicht außer Acht lassen:
Welche Kriterien sind für den Sitz im Vorstand eines Konzerns unabdingbar? Qualifikation und zeitliche Verfügbarkeit. Bei Zweiterem ist das Grundübel geortet: Wird eine
Person für den Vorstand gesucht, richtet man
meist seinen Blick auf Menschen um die 55
mit Erfahrungswerten und dem Ansinnen,
diese Position für zumindest zwei Perioden
– de facto meist für acht bis zehn Jahre – auszufüllen. Einer Frau wird hiermit das Stoppschild in Form des gesetzlichen Pensionsantrittsalters von 60 Jahren vor die Nase gehal-
ten: Bis hierher und nicht weiter! (De facto
liegt das durchschnittliche Pensionsantrittsalter von Frauen bei rund 58 Jahren.) Nur eigenartig, dass Frauen im Beamten-Status
laut Gesetz sehr wohl bis 65 arbeiten können
– auch wenn sie dies in der Regel aus krankheitsbedingten Gründen nur bis durchschnittlich 61,2 tun … Man beraubt hier also
die Frauen genau um die Phase, in der sie
am meisten verdienen und sich am besten
profilieren könnten. Alles, was sie sich im
Laufe ihres Arbeitslebens erworben und aufgebaut haben, wird ihnen durch das niedrigere Antrittsalter wieder genommen. Wie
soll also die Gleichstellung bei Löhnen funktionieren, wenn die Gleichstellung der Chancen nicht existiert?
Übrigens: Wer schreit am lautesten nach den
40 Prozent Frauen-Quote? Nur so viel: Allein die Liste der AK-Präsidenten des Bundes und der Länder zeigt schonungslos, dass
zwischen Alfred, Günther, Markus, Johann,
Siegfried, Walter, Erwin, Hubert und Rudolf
kein einziger weiblicher Vorname zu finden
ist … Das gleiche Bild beim ÖGB: auch hier
kein einziges weibliches Wesen zwischen
den Bundes- bzw. den Landesvorsitzenden
Markus, Siegfried, Johann, Wolfgang, Horst,
Hermann, Otto, Norbert und Erich. Quote
bei AK und ÖGB: Null Komma Josefa!
Die Politik stagniert bei der Vorwärtsstrategie für Österreich. Es liegt also bei uns als
Wirtschaftstreibende, trotz der stagnierenden
politischen Situation und trotz des fehlenden
Substrats für unsere Wirtschaft die so dringend notwendige positive Stimmung aufzubringen. Es ist bei Weitem nicht alles gut in
unserem Land. Aber auch nicht alles
schlecht. Mit mehr Mut zum unternehmerischen Handeln, zum Investieren in unsere
Unternehmen und zum Motivieren unserer
Mitarbeiter werden wir unser Land wieder
auf Vordermann/-frau bringen – allein in dieser Kombination können wir wieder hoffnungsfroh auf Zukünftiges blicken. Denn eines ist unumstößlich: Nur Arbeitnehmer und
Arbeitgeber gemeinsam schaffen Wohlstand.
Lassen wir uns also nicht spalten, meistern
wir gemeinsam die Zukunft! Dies wünscht
sich
Ihr
Wolfgang Hasenhütl
Herausgeber
[email protected]
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
3
Inhalt
Werden
Sie SolarAnleger!
n
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a
p
S sich:
8
Kontrollen in Spielfeld, vielleicht auch bald beim Karawankentunnel oder in Arnoldstein – die grenzenlose Freiheit im
EU-Wirtschaftsraum ist in Gefahr. Dem Süden Österreichs
würden Grenzkontrollen Milliardenkosten aufbürden, ergeben aktuelle Studien.
lohnt
3,3% onus
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jährlic Kapital!
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Coverstory: Dichte Grenzen, hohe Kosten
12
Alle Kraft für die Regionen
„Kräfte bündeln – Regionen stärken“ ist ein zentrales Ziel
der ÖVP-SPÖ-Regierung in der Steiermark. Dafür stehen
104 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren zur Verfügung.
20
Lkw-Flächenmaut schwächt Wirtschaft
Eine Lkw-Flächenmaut auf allen Straßen Österreichs würde
die Binnenkonjunktur schwächen und die wirtschaftliche
Entwicklung in den Bundesländern eintrüben. Das befürchten Unternehmer aus Handel und Industrie.
ö6 Die wachsende Macht von Google,
Facebook, Apple und Amazon
GAFA – so lautet die Kurzform, erfunden von der Europäischen Union, für die vier Giganten Google, Apple, Facebook
und Amazon. Galten diese einst als innovative Start-ups, so
dominieren sie mittlerweile die globale Ökonomie.
ö8 Billigstbieter oder Bestbieter?
Die Gemeinden als größte öffentliche Investoren des Landes
investieren jährlich mehr als zwei Milliarden Euro in neue
Projekte. Das neue Vergabegesetz sorgt nun für große Veränderungen – sowohl für die Gemeinden als auch für die
Wirtschaft.
ö14 Bildungsreform: weniger als befürchtet
Beteiligung an Solaranlagen ab € 650,Jährlicher Naturstrom-Bonus von 3,3%
Volle Kapitalgarantie
Mit der Sicherheit der Energie Graz
Die Reform der Bundesregierung in Sachen Bildung dürfte
sich im Endspurt befinden, so man der Bildungsministerin
Gabriele Heinisch-Hosek Glauben schenken darf. Noch nicht
einmal präsentiert, sorgt sie bereits jetzt für Skepsis.
ö17 Impressum
ö28 Zehn Jahre Wirtschaftsnachrichten
österreichweit
Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft
und Gesellschaft folgten der Einladung der Wirtschaftsnachrichten zu den Empfängen in Wien, St. Pölten, Salzburg,
Innsbruck, Graz und Linz und nutzten die Gelegenheit, um
Kontakte zu pflegen und zu knüpfen und natürlich gemeinsam mit dem Team zehn Jahre Wirtschaftsnachrichten in ganz
Österreich zu feiern.
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60 Wirtschaft stärken und Zukunft sichern
Die Situation am steirischen Lehrstellenmarkt ist dramatisch:
Über 500 junge Steirer haben keine Chance auf einen Ausbildungsplatz.
Süßes Handwerk für die Delegierten:
WKO Steiermark Präsident Josef
Herk und WKO Steiermark Direktor
Karl-Heinz Dernoscheg präsentieren
die EuroSkills-Torte.
Experten-Tipp
Foto: geopho.com
Berufs-EM 2020
Das Rennen um die Austragung der EuroSkills 2020 geht in die finale Phase. Nur noch Graz
und Helsinki sind im Wettbewerb, die Entscheidung darüber fällt am 20. April im schwedischen Göteborg. Um die Delegierten von der Murmetropole zu überzeugen beginnt nun eine
umfangreiche Kampagne. Eine Facebook-Seite wurde bereits gelauncht und auch die offizielle
Kampagnen- Homepage (www.euroskills2020.at) mit allen Infos zu den Euroskills ist bereits
online.
Ü
WohnWert Seiersberg –
das besondere Wohnbauprojekt in Seiersberg
Mag. Klaus Scheder
[email protected]
www.tpa-horwath.at
Nach dem Baustart im Herbst 2015 geht es zügig bei der
Errichtung des Tiefgeschoßes voran. Die Fertigstellung
des Gesamtobjektes mit vier Obergeschoßen ist mit
Frühjahr 2017 projektiert, die Übergabe an die Mieter
mit Mai 2017 fixiert.
Registrierkassenpflicht: BMF-Erlass
gewährt einzelne
Erleichterungen
Von der Registrierkassenpflicht betroffene
Betriebe können zum Beispiel folgende Erleichterungen in Anspruch nehmen:
Walter Messner, Alexander Pongratz, Harald Enzensberger
Foto: meine Woche
feiltes Bauwerk in die Tat umsetzen.
Informationen über die zu vermietenden Einheiten – Gewerbeflächen und Wohnungen –
über unten stehende Kontaktadressen.
Ü
n Information
er Straße 510 –
Bauherr: Projekt Kärntn
oKG
&C
bH
Gm
g
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Seiers
Straße 68
Conrad-von-Hötzendorfz
Gra
8010
g.at
www.wohnwert-seiersber
berg.at
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info
mail:
444
40
tel: +43 664 61
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58 geförderte Wohnunge
500 m2 Geschäftsflächen
Werbung
D
er auf der Grundlage der Assanierung
vom Land Steiermark geförderte
Wohnbau schreitet qualitätsvoll voran.
Es werden in wohl einer der prosperierendsten Umlandgemeinden von Graz 58 Wohnungen und 100 TG-Plätze geschaffen.
Die Gemeinde Seiersberg-Pirka verfügt über
hervorragende Infrastruktur und besondere
Leistungen für ihre Einwohner und eignet
sich daher besonders für die Wohnraumschaffung im Süden von Graz.
Die Geschäftsführer der Projektgesellschaft,
Mag. Walter Messner und DI Harald Enzensberger, konnten in Zusammenarbeit mit dem
Generalplaner DI Werner Paier (bkp ZT
GmbH) ein planerisch und technisch ausge-
Wird der Betrieb im Jahr 2016 aufgegeben,
ist es laut Erlass nicht erforderlich, eine Registrierkasse anzuschaffen bzw. eine bereits vorhandene zur Erfüllung der neuen
Vorschriften umzurüsten. Das gilt auch für
Steuerpflichtige, die ihren Betrieb derart
umstellen, dass bereits 2016 die Barumsatzgrenze von EUR 7.500 unterschritten
wird (zB unmittelbare Umstellung auf Zahlscheinzahlung oder Einschränkung des
Betriebsumfangs). Voraussetzung ist, dass
diese Betriebe der Belegerteilungspflicht
ab 1.1.2016 dennoch nachkommen.
Mehrere Unternehmer (zB Praxisgemeinschaften) können unter bestimmten Voraussetzungen gemeinsam eine Registrierkasse
verwenden. Diese muss für jeden Unternehmer ein getrenntes Datenerfassungsprotokoll führen und ab 2017 zur Sicherung der
Erfassung eine dem jeweiligen Unternehmer zugeordnete Signaturerstellungseinheit
einsetzen. Es muss gewährleistet sein, dass
nachvollziehbar und klar erkennbar ist, welche Umsätze welchem Unternehmer zuzurechnen sind.
Mag. Elisabeth Strobl, Charles Bauch, Maria Deix, HR Mag. Eduard Langmann, KommR. Manfred Kainz und Mag. Claus Tüchler mit SchülerInnen der
HAK Deutschlandsberg (v.l.)
Foto: Lienhardt
Internationale Wirtschaft
im Klassenzimmer
In einer exportorientierten Wirtschaft wie der österreichischen ist
Englisch als internationale Verkehrssprache von enormer Wichtigkeit
und muss daher eine Selbstverständlichkeit an allen österreichischen
Schulen sein. Dies hat das Internationalisierungscenter Steiermark
(ICS) zum Anlass genommen, ein Projekt in steirischen Schulen zu
unterstützen, welches Schülern mittels Englischunterricht exportwirtschaftliche Themen vermittelt. Am 23. Februar 2016 startete das
Projekt erstmals in der HAK Deutschlandsberg. Unter der Leitung
von ABCi Programmdirektor Charles Bauch, der das Projekt österreichweit für die Außenwirtschaft Austria betreut, brachten Native
Speaker den Schülern einen Vormittag lang die österreichische Exportwirtschaft in der Fremdsprache Englisch näher. Regionalstellenobmann KommR. Manfred Kainz und Regionalstellenleiterin Maria
Deix eröffneten gemeinsam mit dem Direktor der HAK Deutschlandsberg, HR Mag. Eduard Langmann, Prof. Mag. Elisabeth Strobl
sowie dem ICS-GF Mag. Claus Tüchler den Schulvormittag. Die Internationalisierung wurde dabei mit den Themen Sprache, Wirtschaftswissen, interkulturelle Kompetenz und Exportwirtschaft aufgegriffen.
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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
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Menschen & Märkte
Aus aktuellem Anlass!
Über das Thema „Lebenseinkommen der
Österreicher – wer verdient wie viel?“ haben wir bereits in der Coverstory der Märzausgabe 2014! also vor genau zwei Jahren
berichtet … nichts hat sich getan.
Aktiveinkommen
(Median, altersbereinigt)
Beamte
Angestellte
Vertragsbedienstete
Durchschnitt
Selbstständige
Arbeiter
Landwirte
Bereits damals war die Pensionsreform in aller Munde, was wir uns
zum Anlass genommen haben, das Einkommen, das sich über die 60
Jahre der Erwerbstätigkeit und während der Pension kumuliert, näher
zu betrachten. Hier machen sich eklatante Unterschiede breit und Versäumnisse der Verteilungsgerechtigkeit münden in Ungerechtigkeit
pur! Im Folgenden sehen Sie unsere Berechnungen aus dem Jahr 2014
– den das Lebenseinkommen sagt mehr aus als andere Statistiken. Ü
Lebensaktiveinkommen
(Median)
Monatsbrutto
Monatsnetto
Brutto
3.101
2.208
2.071
2.121
2.521
1.284
1.539
2.112
1.557
1.507
1.377
1.301
993
794
1.766.935
1.184.067
1.110.204
1.169.604
1.411.560
683.121
861.740
Netto
1.203.484
834.611
808.047
758.006
728.636
528.436
444.824
monatl. Pension
(Median)
Lebenseinkommen + Pension
Antrittsalter (alle
Pensionen)
durchschnittl.
Brutto
Netto
Brutto
Netto
in %
60,7
58,3
58,3
59,0
60,7
58,0
58,0
2.194
1.564
1.564
1.380
1.262
974
725
1.673
1.328
1.328
1.178
1.129
922
688
2.384.288
1.676.615
1.602.752
1.586.248
1.766.823
993.864
1.093.149
1.674.132
1.253.042
1.226.477
1.114.575
1.046.440
822.785
664.574
150
112
110
100*
94
74
60
* 100 Prozent beziehen sich auf das Netto-Lebenseinkommen
Berechnung Lebenseinkommen: Betrachtungsweise: Arbeitseintritt mit 20 Jahren ist der Durchschnitt aus Lehrlingen und Akademikern, Ende der durchschnittlichen Lebenserwartung ca. 80 Jahre, 40 Jahre Erwerbstätigkeit + 20 Jahre Pension = 60 Jahre Lebenseinkommen.
Quelle: eigene Berechnungen von Dr. Diether Kramer basierend auf Daten der Statistik Austria
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Ü
7
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016 11:28
Dichte Grenzen,
hohe Kosten
Coverstory
Die Einführung von Kontrollen an den
EU-Binnengrenzen kostet die heimische
Wirtschaft Milliarden Euro.
Foto: APA
Kontrollen in Spielfeld, vielleicht auch bald beim Karwankentunnel
oder in Arnoldstein – die grenzenlose Freiheit im EU-Wirtschaftsraum ist in Gefahr. Dem Süden Österreichs würden Grenzkontrollen
Milliardenkosten aufbürden, ergeben aktuelle Studien.
O
b sie mit einem Rivaner, einem Pinot Blanc oder gar einem
Pinot Noir angestoßen haben, ist in den europäischen Annalen nicht verzeichnet. Aktenkundig ist aber, dass Vertreter
der Benelux-Staaten, Deutschlands und Frankreichs am 14.
Juni 1985 in dem kleinen Weindorf Schengen – konkret
auf dem Moselschiff Marie-Astrid in der Mitte der Mosel – jenes
Urabkommen von Schengen abgeschlossen haben, das seither immer
wieder erweitert und zu einem Kern des praktischen Europa wurde
und dessen Existenz in diesen Tagen und Wochen von vielen infrage
gestellt wird.
Angesichts des enormen Zustroms an Flüchtlingen aus den Krisenregionen der Welt von Syrien bis Irak, von Afghanistan bis Sudan
soll es vorbei sein mit dem freien Verkehr von Personen, Waren und
Gütern in den Mitgliedsstaaten, die von Island bis Italien, von Portugal bis Finnland reichen und auch die Nicht-EU-Mitglieder
Schweiz und Norwegen umfassen. Vorbei soll es sein mit dem Raum
der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts, wie es in den diversen
Schengen-Dokumenten heißt, die seit 1985 verhandelt, abgeschlossen und umgesetzt wurden und – nach übereinstimmender Ansicht
fast aller Wirtschaftsexperten – einen wesentlichen Impuls für die
wirtschaftliche Entwicklung leisten.
Ganz konkret – so rechnet etwa ein Papier aus der Stabsabteilung
EU-Koordination der Wirtschaftskammer vor – kostet ein Tag Kontrolle am Walserberg die österreichische Transportwirtschaft 1,09
Millionen Euro. In Spielfeld wären es auch gleich einmal 500.000
Euro bei Ein- und Ausreisekontrollen, 560.000 Euro wären es in Arnoldstein, fast 150.000 Euro nochmals beim Grenzübertritt zwischen
Österreich und Slowenien durch den Karwankentunnel.
Die Forderung der Transportwirtschaft bringt – für den Fall des Falles, dass tatsächlich die Grenzen dichtgemacht werden – ihr Sprecher
Alexander Klacska auf den Punkt. Ähnlich wie an der Grenze zwischen den USA und Mexiko müsse man dann eben einen eigenen
Güterkorridor einrichten.
Massive Folgen
In einem vernetzten Wirtschaftssystem, das Lagerkosten reduziert,
indem die Vorprodukte ständig auf der Straße oder der Schiene unterwegs sind, lösen Stehzeiten und Verzögerungen massive Folgen
aus. Und das nicht nur für die Kalkulation der Transportwirtschaft.
Gerade Österreich hat ja von den offenen Grenzen stark profitiert,
Steiermark und Kärnten haben ihr wirtschaftliches Zielgebiet nach
Süd- und Osteuropa ausgedehnt. So kommt die deutsche Prognos
AG auf die Summe von 43,2 Milliarden Euro, die die Wiedereinführung innereuropäischer Grenzkontrollen die österreichische Wirtschaft bis 2025 kosten könnte. Rechnet man die Folgen in einem op-
i
Kurzinterview
„Korridore für Güter“
Mit 8,5 Millionen Euro Schaden pro Tag beziffert Alexander
Klacska, Obmann der Sparte Transport in der WK, die Kosten
voller Grenzkontrollen für die Wirtschaft.
Es ist fast wie eine Zeitreise – Lkw-Kolonnen, die sich am Walserberg stauen. Was würden umfassende Grenzkontrollen die Wirtschaft kosten?
Werden an den Grenzen Österreichs volle Kontrollen durchgeführt, kostet das die Transportwirtschaft bis zu 8,5 Millionen
Euro, und das jeden Tag. An den
Grenzen in Ungarn und Bulgarien haben wir das schon. Die
Wartezeiten betragen dort bis zu
sieben Stunden.
Transport-Obmann Alexander
Klacska: „Tägliche Kosten in
Spielfeld von 500.000 Euro.“
Damit sind Ihre Kalkulationen
aber nicht mehr haltbar.
Die Wartezeiten sind nicht eingepreist in bestehende Verträge.
Es kommen Probleme mit Lenkund Ruhezeiten hinzu. Auch
Lkw, die sich in einem Stau
kaum bewegen, gelten als gefahren, das sind keine Ruhezeiten.
Das führt gegebenenfalls zu einem personellen Mehrbedarf.
Foto: WK
Welchen Ausweg können Sie sich
für das Szenario voller Kontrollen vorstellen?
Zwischen den USA und Mexiko besteht eine bekanntlich stark
gesicherte Grenze, allerdings gibt es dort für Gütertransporte eigene Korridore. Solche Korridore wären dann auch bei uns notwendig.
Seit Wochen steht der Grenzübergang Spielfeld im Fokus: Wie ist
die Situation dort?
Bei Grenzkontrollen fallen im Schnitt Wartezeiten von drei Stunden an. Konkret bedeutet das, dass es in Spielfeld pro Werktag
Zusatzkosten von 500.000 Euro bei der Ein- und Ausreise gibt.
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
9
„Transportpreise wären um 30 Prozent anzuheben“
Nicht allein die Grenzkontrollen, kurioserweise setzt
auch der niedrige Dieselpreis die steirische Transportwirtschaft unter Druck. Frächter-Obmann Albert
Moder sieht den Zwang zu deutlichen Preisanpassungen.
Grenzkontrollen und dadurch Mehrkosten hätte die
steirische Transportwirtschaft nicht gebraucht, die
Rahmenbedingungen sind ohnedies schon mehr als
schwierig, erläutert Frächter-Obmann Albert Moder.
Zuletzt haben die Auftraggeber den niedrigen Dieselpreis zum Anlass genommen, um weitere Preisreduktionen einzufordern. „Die Transportpreise sind ja
Frächter-Obmann Albert
durch die ausländische Konkurrenz kaum noch geModer fordert Branchenwinnbringend“, betont Moder. Aus Sicht der Frächter
kollegen zu mehr Kostenmüsste das Preisniveau somit um 30 Prozent angehowahrheit auf. Foto: WK
ben werden, um die Transportbetriebe langfristig vor
dem Ruin zu bewahren. Würde man nachgeben, würde dies „langfristig nur den
Niedergang hinauszögern“.
Ablesen lässt sich die Entwicklung klar an den Zahlen. Gab es 2008 zu Spitzenzeiten noch mehr als 2.500 Frächter in der Steiermark, sank ihre Zahl 2011 auf
1.536 und auf heute nur noch 1.460 Betriebe. „Höhere Lohnnebenkosten, höhere
Kfz-Steuern und Abgaben, mehr Maut als in südlichen und östlichen EU-Ländern
haben die ausländische Konkurrenz aufleben lassen und viele heimische Betriebe
ins Ausland verdrängt“, schildert Albert Moder. Die Lohnkosten für ausländische
Fahrer würden demnach nur 30 Prozent der heimischen Fahrer betragen. Inländische Transportleistungen durch ausländische Unternehmer sind laut Moder
„für viele heimische Frächter der Tod“.
Die Branchenvertreter fordern von der Republik und der EU entsprechende
Schritte zum Schutz der heimischen Transportwirtschaft. Von heimischen Kunden
erhofft man Fairness bei der Preispolitik. Moder: „Der Spritpreis allein macht
nicht den Transportpreis aus. Derzeit sind die Dieselpreise tief, jedoch die anderen
Kosten in der Transportbranche sind gestiegen.“
Von seinen Branchenkollegen fordert Moder Kostenwahrheit. „Denn eigentlich
müssten die derzeitig kursierenden Transportpreise um 30 Prozent angehoben
werden, um die Transportbetriebe vor dem langfristigen Ruin zu bewahren. Ein
Nachgeben auf den
Preisdruck zögert à la
longue nur das Sterben
hinaus“, betont Moder
und appelliert: „Ein Zusammenhalt in der Branche würde vieles erleichtern.“
Von 2.500 ist die Zahl
der steirischen Frächter
auf 1.460 gesunken.
Foto: APA
10
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
timistischeren Szenario durch, schmälert
sich das Wirtschaftswachstum pro Jahr um
0,05 Prozentpunkte, was im Verlauf der
nächsten neun Jahre auch noch einen „Schaden“ von 14,2 Milliarden Euro anrichten
würde.
Die Studie der Prognos AG, im Auftrag der
Bertelsmann Stiftung erstellt, kommt zum
Schluss: Österreich wäre unter den besonders betroffenen Ländern, zu denen auch
Großbritannien und Frankreich gehörten.
Kein Wunder, dass Kommissionspräsident
Jean-Claude Juncker warnt: „Wer Schengen
killt, trägt auch den Binnenmarkt zu Grabe.“
Die Wirtschaftsräume sind massiv verflochten, die Produktionsprozesse hochgradig internationalisiert, aber auch die generelle und
punktuelle Freizügigkeit der Arbeitskräfte
gehört zu den Grundbedingungen des EUWirtschaftsraumes. Tausende Arbeitskräfte
pendeln täglich über die EU-Binnengrenze
zwischen Slowenien und der Steiermark beziehungsweise Kärnten, sie kommen aus Ungarn oder fahren dorthin, um zu arbeiten. Die
Brüsseler Denkfabrik Bruegel hat für die Gesamt-EU gerechnet und herausgefunden,
dass insgesamt 1,7 Millionen Menschen im
Schengen-Raum ihren Lebensunterhalt nicht
in jenem Land verdienen, in dem sie leben.
Die Kosten, die durch Wartezeiten an den
Grenzen entstünden, liegen demnach bei drei
bis vier Milliarden Euro pro Jahr. So sind
26.300 Österreicher Berufspendler ins EUAusland, mehr als 105.000 pendeln nach
Österreich ein.
Vernetztes Österreich
Gerade Österreich als Exportland wäre massiv betroffen. Sechs von zehn Euro des österreichischen Wohlstandes werden im Ausland
erwirtschaftet. „Offene Grenzen sind für unsere Wirtschaft unabdingbar“, pochen WKVertreter und prominente Industrielle des
Landes, so zum Beispiel IV-Präsident Georg
Kapsch, der sich für Kontrollen an den EUAußengrenzen starkmacht.
Ihre Argumente wiegen schwer: 50 Prozent
der österreichischen Wertschöpfung basieren
heute auf dem Export – gerade die Steiermark ist ein besonders exportorientiertes
Wirtschaftsland. So ist österreichweit der
Anteil der reinen Warenexporte am Bruttoinlandsprodukt von 1995 bis 2014 von 23,4
auf 38,1 Prozent gestiegen. Und besonders
wichtig: 70 Prozent des österreichischen Au-
Coverstory
ßenhandels entfallen auf die angrenzenden EU-Länder, die Exporte
Österreichs in die EU-Länder stiegen von 33 auf 88 Milliarden Euro.
Betroffen wären auch Branchen, die dabei nicht sofort ins Auge springen. Schon jetzt beklagen Tourismusexperten, dass die Zahl der Tagestouristen in Westösterreich um zehn bis 30 Prozent zurückgegangen ist.
Dass Schengen erkennbar in Gefahr ist und damit die Wirtschaft Milliardenkosten zu verkraften hätte, führt auch zu ungewöhnlichen Allianzen. „Beim geplanten Ausbau des Grenzmanagements wird das
Kind mit dem Bade ausgeschüttet“, kritisiert der grüne Landtagsabgeordnete in Kärnten, Michael Johann. „Die Wiedererrichtung der
Grenzen wird nicht nur den Flüchtlingsstrom unterbrechen, sondern
auch den Warenstrom.“ Der Grün-Mandatar befürchtet durch den
Ausbau der Grenzkontrollen „Chaos und Staus“. Zwar trete man als
Grüne für eine Regionalisierung der Wirtschaft ein, dies sei aber eine
„Schocktherapie“.
Ü
Transporteure fordern
Fünf-Punkte-Entlastungspaket
Fachverbandsobmann Franz Danninger kritisiert den
Stillstand in der heimischen Verkehrspolitik und fordert:
„Endlich Taten statt Hinhaltetaktik“.
„Die österreichischen Transporteure fordern von der Politik endlich Taten statt immer die gleiche Hinhaltetaktik“, äußert Franz Danninger, Obmann des Fachverbandes Güterbeförderung in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO), seinen Unmut über den Stillstand in der
österreichischen Verkehrspolitik. „Nur wenn es um Belastungen geht, erfolgen Entscheidungen und Umsetzungen offenbar immer ganz schnell, sei es bei Fahrverboten,
Mauterhöhungen oder dem Abkassieren bei Bagatelldelikten. Die mehr als überfälligen Entlastungen für unsere
Branche lassen jedoch auf sich warten“, klagt der Obmann.
Die Branche fordert daher von der Politik die sofortige
Umsetzung eines Entlastungspakets zur Verbesserung
der Standortbedingungen mit fünf Punkten:
n Senkung der Lkw-Maut als Kompensation für die
Verluste aufgrund von Stehzeiten an den Grenzen,
n Senkung des Behördenanteils bei der Kfz-Zulassung,
n Aufhebung des Lkw-„Nacht 60ers“,
n Möglichkeiten zum legalen Abstellen eines Anhängers ohne Zugfahrzeug auf ASFINAG-Parkplätzen,
n Effektive Umsetzung von Kabotagekontrollbestimmungen.
„Die Vorschläge liegen längst auf dem Tisch und gehören
endlich umgesetzt. Unsere Geduld ist zu Ende“, so der
Obmann.
i
Kurzinformation
Das fürchtet die Wirtschaft
Grenzen dicht – entlang der Balkanroute. Dazu Planungen, nach
Spielfeld weitere zwölf Grenzübergänge Österreichs auszubauen, stundenlange Wartezeiten am Walserberg, ebenso MegaStaus in Ungarn und Bulgarien – zwischen Österreich und Slowenien stehen sogar Grenzschließungen im Raum. Selbst EUKommissionspräsident Jean-Claude Juncker warnt vor den Folgen, wenn im Schengenraum wieder Grenzkontrollen eingeführt
werden sollten. Beziffern lassen sich die wirtschaftlichen Folgen.
n Der Außenhandelsverband BGA rechnet europaweit mit Zusatzkostenvon zehn Milliarden Euro durch Staus, Wartezeiten, Bürokratie und Umstellungen bei der Lagerhaltung. Allein die internationalen Straßentransporte könnten sich um
drei Milliarden Euro verteuern.
n Laut einer Studie der EU-Kommission gibt es pro Jahr 57 Millionen grenzüberschreitende Straßentransporte in der EU.
Die Behörde nimmt an, dass zusätzliche Kosten von drei Milliarden Euro entstehen – wenn bei diesen Fahrten nur jeweils
eine Stunde zusätzlicher Wartezeit entsteht.
n Die österreichisch-deutsche Grenze passieren pro Jahr
740.000 Lkw mit mehr als zwölf Tonnen. Bei einer zusätzlichen Wartezeit von ein bis zwei Stunden entstünden Kosten
von 18,5 Millionen Euro.
n Mobil sind auch viele Arbeitnehmer – ein krasses Beispiel:
Die Öresund-Brücke zwischen Dänemark und Schweden wird
täglich von 100.000 Pendlern benützt. Passkontrollen führen
zu einer Verzögerung von 20 Minuten und einem volkswirtschaftlichen Schaden von 300 Millionen Euro.
n Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) bezeichnet Grenzschließungen als Gift für die Konjunktur. Sie
erhöhen die Unsicherheit, die angesichts der Turbulenzen auf
Öl- und Finanzmärkten ohnedies bereits groß sei – und sie
führen dazu, dass weniger investiert wird.
Extrembeispiel
Öresund-Brücke, die täglich
100.000 Pendler benützen:
Grenzkontrollen würden
300 Millionen
Euro volkswirtschaftliche
Kosten verursachen.
Foto: APA
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
11
Alle Kraft für die Regionen
„Kräfte bündeln – Regionen stärken“ ist ein zentrales Ziel der Landesregierung
in der Steiermark. Dafür stehen 104 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren zur
Verfügung.
R
egionen, die immer mehr ausdünnen – Zentren, die immer mehr anschwellen: Dieser Entwicklung
wird die steirische Landesregierung bis 2020 mit einem massiven
Investitionsprogramm
entgegenwirken.
Nach der neuen Struktur auf der Gemeindeebene sollen die verschiedenen Lebensräume
der Steiermark wirtschaftlich attraktiv und
lebenswert gestaltet werden. Mehr als 100
Millionen Euro – mit Unterstützung durch
EU-Mittel – stehen für das ambitionierte
Programm zur Verfügung. Konkret soll das
Geld in den sieben steirischen Regionen in
das jeweilige Umland größerer Städte, in Innovationen in den ländlichen Raum, in
grenzüberschreitende Förderungen mit Slowenien und Ungarn sowie in mehr Bürgerbeteiligung fließen.
Die Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen sowie eine zukunftsweisende Standortentwicklung sind die Hauptziele der Regionalentwicklung für die Steiermark. Für
die nächsten fünf Jahre hat die Landesregierung das Motto ausgegeben, „dass sich die
gesamte Budget- und Förderpolitik des Landes an den steirischen Regionen orientiert“.
Nicht von oben herab, sondern unter starker
Beteiligung der Regionen wurden die Leitbilder erstellt, die die Basis für die zukünftigen Entwicklungen bilden und gleichsam
als „Navigationssystem“ dienen. Besonders
erfreulich ist dabei, dass diese Leitbilder in
den regionalen Gremien jeweils einstimmig
angenommen worden sind und so auch die
Grundlage für das Leitbild zur Entwicklung
des Bundeslandes bilden. Gefördert werden
nunmehr Projekte, die zu den bereits beschlossenen Leitbildern passen – die Regionalvorstände mussten und müssen dabei
Prioritäten festlegen, die die Kernkompetenz
12
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Die Steiermark ist in sieben
Regionen eingeteilt, für jede
gibt es ein Leitbild zur regionalen
Entwicklung.
Foto: LPD
ihrer Region unterstreichen, so zum Beispiel
in der östlichen Obersteiermark die Schwerpunkte Industrie und Innovation, während
sich die Oststeiermark als Radregion weiterentwickeln will.
Konkret sind schon einige Projekte in Abwicklung, die der regionalen Stärkung der
Steiermark dienen.
n Zehn Millionen fließen in den Ausbau
der S-Bahn in der Obersteiermark. Im
Dezember wird mit der Aufnahme der Strecke Bruck/Mur -Unzmarkt als S8 sowie der
Strecke Bruck/Mur - Mürzzuschlag als S9
der nächste Entwicklungsschritt der S-Bahn
Steiermark gesetzt. Im Großraum Graz sind
die nächsten wünschenswerten Schritte der
Weiterentwicklung die Vervollständigung
des Halbstundentaktes auf der Nord-SüdAchse von S1 und S5.
n Zwölf Millionen stellt das Land für das
„Zentrum im Berg“ am und im Eisenerzer Erzberg zur Verfügung. Dort entsteht
in den kommenden drei Jahren ein weltweit
einzigartiges Zentrum für Tunnelforschung
und -sicherheit entstehen. Als Basis für das
"Zentrum am Berg" (ZaB) dienen mehrere
stillgelegte Stollen im Erzberg, die ausgeweitet und verlängert werden.
n Eine Million Euro werden aufgewendet, um die Maßnahmen in der Region
Voitsberg zu unterstützen, die auf dem frü-
Wirtschaft & Politik
Regionen stärken: 12,5 Millionen stellt das Land für das Tunnelsicherheits- und -forschungszentrum am
Erzberg zur Verfügung.
Foto: APA
heren Kraftwerksareal der ÖDK ein regionales Entwicklungsgebiet unter dem Motto
„Abbruch zum Aufbruch“ schaffen sollen.
n Ein weiterer Schwerpunkt ist Bildung,
weshalb 5,7 Millionen Euro in den Ausbau
der Fachhochschule Joanneum in Graz
fließen. Insgesamt fließen mit Unterstützung
der Stadt Graz 11,5 Millionen in eine bauliche Erweiterung von 3.300 Quadratmetern.
Insgesamt hat die Landesregierung vier Förderprogramme aufgesetzt. Da Stadtregionen
als Motoren der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklung
ausgemacht worden sind, gibt es dafür die
so genannten Stadt-Umland-Kooperationen,
die durch interkommunales Flächenmanagement und räumliche Entwicklungsplanung,
durch Verkehrskonzepte und Verwaltungskooperationen Impulse für die überörtliche
Entwicklung geben sollen. Dafür stehen 12,5
Millionen Euro zur Verfügung.
Der größte Brocken mit 49 Millionen Euro
entfällt auf das Förderprogramm Leader: Es
sieht vor, dass die Finanzierungen des Landes einen Weg zu einer eigenständigen Entwicklung von Kooperationen in der Region
anstoßen. Mit ihnen sollen Lebensraum,
Wirtschaft und Lebensqualität unterstützt
In der Obersteiermark wird die S-Bahn im Mur- und Mürztal ausgebaut.
werden. Es fallen etwa Nahverkehr, Weiterverwendung von leer stehenden Flächen und
Ortskernbelebungen in das Programm.
Unter dem Titel Europäische territoriale Zusammenarbeit ETZ-Interreg 5 ist das regionale Förderprogramm für die Zusammenarbeit zwischen Österreich und Slowenien sowie Österreich und Ungarn zusammengefasst. Schwerpunkte sind die grenzüberschreitende Forschung und Innovation
ebenso wie der Schutz der Umwelt und ein
nachhaltiger Umgang mit Ressourcen.
Ein weiteres Themengebiet ist substanzielle bilaterale
Kooperation. Insgesamt ist dieser Topf
mit 30 Millionen
Euro dotiert.
Ein weiteres Anlie-
Der Campus der
FH Joanneum wächst
um 3.300 Quadratmeter
Lehr- und Forschungsflächen bis 2018.
Foto: FH Joanneum
Foto: ÖBB
gen ist der Landesregierung die Einbindung
der Bevölkerung. Sie soll mit Unterstützung
externer Prozessbegleiter prioritäre Handlungsfelder für die Entwicklung in Regionen
und Gemeinden erarbeiten, wobei der
Schwerpunkt darauf liegt, Projekte gemeinschaftlich unter Einbindung der Bevölkerung
umzusetzen. Das generelle Ziel lautet, die
Lebensqualität in den steirischen Gemeinden
und Regionen zu erhöhen. Diese Diskussions- und Meinungsbildungsprozesse soll
professionell moderiert und strukturiert werden, dafür stehen 560.000 Euro als Fördervolumen zur Verfügung.
Um das Programm „Kräfte bündeln – Regionen stärken“ zu einem Erfolg zu machen,
setzt das Land auf die jeweiligen Regionalmanagements, die die Initiativen koordinieren, eine effiziente Abwicklung und Synergieeffekte sichern sowie die wichtigen Themen vorantreiben. Eine erste Zwischenbilanz soll dann 2018 vorliegen – verbunden
mit einer Überarbeitung und Aktualisierung
der regionalen Leitbilder.
Ü
„Dieser Artikel erscheint in Zusammenarbeit mit dem Land Steiermark“
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
13
Im Rahmen der Podiumsdiskussion am 25. Februar wurde unter anderem die Zukunftsfähigkeit unseres Pensionssystems diskutiert.
Foto: AKSTMK/Selina Graf
Die Serviceleistungen der Arbeiterkammer
und finanzierbare Pensionen
Josef Pesserl, Präsident der Kammer für Arbeiter und Angestellte für die Steiermark,
berichtet über das Serviceangebot der Arbeiterkammer sowie über die Erkenntnisse zur
Pensionsreform.
Die Arbeiterkammer Steiermark bietet ein
breites Spektrum an Serviceleistungen. In
welchen Bereichen können sich die Arbeitnehmer an Sie wenden?
Wir sind für alle Bereiche unserer Mitglieder
da. Wenn man die groben Themen heranzieht, dann umfassen diese das Arbeitsrecht,
den Konsumentenschutz und die Fragen im
Insolvenzfall. Wir beschäftigen uns mit den
Bereichen Jugend, Soziales, Bildung,
Frauen, Gleichstellung, Marktforschung sowie den ganzen steuerrechtlichen Fragen. Es
handelt sich also um ein sehr umfassendes
Beratungsangebot einerseits und andererseits bieten wir dort, wo es dann auch notwenig ist, die entsprechende Vertretung bei
Gericht.
Wie stark werden die Angebote der Arbeiterkammer schon in Anspruch genommen?
Allein im vergangenen Jahr wurden über
220.000 Anfragen gestellt. Dies passiert entweder telefonisch oder durch persönliche
Vorstellung. Wir bringen rund 3.500 Klagen
jährlich ein. Im Vorjahr haben wir gerichtlich
und im Vergleichsweg sowie an Insolvenzforderungen fast 43 Millionen Euro für unsere Mitglieder hereingebracht.
Sie haben eingangs auch erwähnt, im Bereich Soziales tätig zu sein. Welche Aspekte
werden hier behandelt?
Im Rahmen des Sozialrechtes beschäftigen
wir uns stark mit den Fragen der Berufsunfähigkeits- und Invaliditätspensionen sowie
der Arbeitslosenversicherung und der daraus
resultierenden Ansprüche.
Die Arbeiterkammer beschäftigt sich unter
anderem mit steuerrechtlichen Aspekten.
Was wird hier angeboten?
14
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Wir übernehmen den ganzen Bereich des
Steuerrechtes. Da steht auf der einen Seite
die Beratung und auf der anderen Seite die
Unterstützung der Mitglieder im Zusammenhang mit der ArbeitnehmerInnenveranla-
AK-Steiermark-Präsident Josef Pesserl
der Beschlussfassung des Pensionsgesetzes
im Jahr 1955 wurde ganz klar das politische
Bekenntnis abgegeben, dass die Pensionen
nicht ausschließlich über die Beiträge finanziert werden, sondern ein Teil aus Beiträgen
und ein anderer Teil aus Steuern bestehen
soll.
Welchen Ansatz würden Sie diesbezüglich
als sinnvoll erachten?
Wenn wir die öffentliche Diskussion verfolgen, so fokussiert sich alles auf die Frage,
ob wir die Pensionen finanzieren können.
Diese Frage ist aber zu kurz gegriffen. Denn
die Tendenz besteht, dass immer weniger
Menschen in immer kürzerer Zeit immer
mehr Werte schaffen. Somit müssen wir uns
die Frage stellen, wie wir es schaffen, dass
die Arbeit anders verteilt wird. Wenn wir
diese Frage ernsthaft diskutieren und die Arbeit so gestalten, dass alle Menschen daraus
ein Einkommen erzielen können, von dem
man gut leben kann, dann wird sich die Frage
um die Finanzierung der Pensionen sehr
rasch relativieren.
Ü
Foto: Harry Schiffer
gung. Wir bieten jedes Jahr die sogenannten
Steuerspartage an, wo die Mitglieder zu uns
kommen und von ExpertInnen beraten werden.
Es hat eine interessante Podiumsdiskussion
zur Pensionsreform stattgefunden. Welche
Erkenntnisse kann man daraus mitnehmen?
Wir sind permanent damit konfrontiert, dass
die Pensionen angeblich nicht mehr finanzierbar sind. Es hat sich bei dieser Diskussion eindeutig gezeigt, dass die gesetzlichen
Pensionen sehr wohl finanzierbar sind. Bei
e
n Steuerspartage – Termin
18 Uhr)
10. März Leibnitz (14 –
Uhr)
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–
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15. März Graz (14 – 20
18 Uhr)
16. März Hartberg (14 –
Uhr)
16. März Liezen (14 – 18
– 18 Uhr)
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16. März Mü
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17. März Feldbach (14
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17. März Voi
Uhr)
18. März Graz (10 – 14
Geld & Finanzen
Vorarlberger Bankenqualität
für die Steiermark
Mit der Eröffnung einer Filiale in Graz setzte die Hypo
Vorarlberg vor 14 Jahren einen wichtigen Meilenstein in
ihrer Erfolgsgeschichte. Heute zählt die Hypo Vorarlberg
dank ihrem maßvollen und risikobewussten Wachstum zu
den bestgerateten Banken Österreichs und hat sich längst
auch in der steirischen Bankenlandschaft etabliert.
Die Hypo Vorarlberg verfolgt seit jeher ein
bodenständiges, kundenorientiertes Geschäftsmodell. „Anstelle von Spekulationen
konzentrieren wir uns auf das klassische
Bankgeschäft – Finanzieren und Veranlagen“, erklärt Horst Lang. Immer mehr Kunden in der Steiermark schätzen das Banken
Know-how aus dem Ländle. „Das zeigt, dass
wir mit unserem Geschäftsmodell auf dem
richtigen Weg sind. Denn die Wahl der Bankverbindung hängt nicht nur von den Konditionen ab, erfolgsentscheidend ist vor allem
die Servicekraft und Kompetenz der Kundenbetreuer“, ergänzt Lang abschließend. Ü
Mag. Horst Lang, Regionaldirektor Steiermark
Foto: Hypo Vorarlberg
n Kontakt
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Hypo Vorarlberg in Gra
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Joa
8010 Graz
Mag. Horst Lang,
ark
Regionaldirektor Steierm
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414
T +43 (0)50
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as engagierte Team unter der Leitung
von Regionaldirektor Mag. Horst Lang
und Filialleiter Privatkunden MMag.
Dieter Rafler bietet den Kunden eine breite
Dienstleistungspalette. Wohnbau- und Investitionsfinanzierungen sowie gehobene Anlageberatung und Vermögensverwaltung zählen zu den Kernkompetenzen des Hauses.
Seit 2014 bietet die Hypo Vorarlberg als Ergänzung zu traditionellen Kreditfinanzierungen auch innovative Kapitalmarktlösungen
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Foto: iStock.com/shironosov
Kosten des Erwerbes von Unternehmensanteilen steuerlich abzugsfähig – hoffentlich!
Ein alter Grundsatz aus dem Recht der Kaufleute lautet: Augen auf – Kauf ist Kauf!
D
aran hat sich über die Jahre auch nichts
geändert. Der umsichtige Unternehmer, der Anteile an einer Zielgesellschaft erwerben will, nimmt davor regelmäßig umfassende Prüfungshandlungen vor.
Schließlich soll das akquirierte Unternehmen
ja rasch den bezahlten Kaufpreis zurückverdienen, weshalb dieser keinesfalls überhöht
sein soll. Wie aber sieht es mit der steuerlichen Beurteilung der Kosten dieser Aktivitäten aus (z.B. Due-Diligence-Prüfung)? Damit hat sich jüngst das Bundesfinanzgericht
(BFG) auseinandergesetzt – mit einem erfreulichen Ergebnis.
Das Bundesfinanzgericht (BFG) hat in seinem Erkenntnis vom 3. Juni 2015 die Frage
konkretisiert, welche Beratungsaufwendungen im Zusammenhang mit Erwerbsvorgängen von Anteilen an Kapitalgesellschaften
als Anschaffungsnebenkosten zu aktivieren
sind und welche unmittelbar als Betriebsausgabe abgezogen werden können. Es ging
also schlicht um die Frage:
Steuerlich sofort abzugsfähiger Aufwand
oder steuerneutrale Erhöhung des Beteiligungsansatzes?
Das österreichische Steuerrecht definiert den
Anschaffungskostenbegriff nicht. Daher geht
die herrschende Lehre davon aus, dass jener
des Unternehmensgesetzbuches auch allgemein für das Steuerrecht Anwendung findet,
sofern keine zwingenden steuerlichen Vorschriften dagegensprechen (beispielsweise
Luxustangente für Pkw, Judikatur zur Opfertheorie, steuerfreie Subventionen etc.).
Die Anschaffung als solche kann in zwei
Phasen zerlegt werden: die Erwerbsphase
und die Phase der Versetzung in den betriebsbereiten Zustand, wobei gerade bei der Anschaffung von Kapitalanteilen die Phase des
Erwerbsvorganges interessiert.
16
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Beginn der Erwerbsphase
Die Erwerbsphase endet mit dem Übergang
der Verfügungsmacht auf den Erwerber. Das
Ende der Erwerbsphase definiert damit auch
den Erwerbszeitpunkt und den Zeitpunkt der
buchhalterischen Erfassung des Gutes. Für
die Frage, ob Beratungsaufwendungen vor
dem Übergang der Verfügungsmacht zu aktivieren sind, ist der Beginn der Erwerbsphase entscheidend. Die Erwerbsphase beginnt nach herrschender Literaturmeinung
nach erfolgter Entschlussfassung über den
Erwerb und mit der ersten eindeutigen Handlung zur Erlangung der Verfügungsmacht.
Die Praxis hat daraus gefolgert, das „pre-decision costs“ sofort als Betriebsausgabe abzugsfähig sind und „post-decision costs“ als
Anschaffungs(neben)kosten zu aktivieren
sind. Das BFG hat diese grundsätzliche Unterscheidung von Beratungsaufwendungen
vor und nach der Kaufentscheidung über
eine Beteiligung wohl bestätigt: Anschaffungskosten liegen demnach erst vor, wenn
feststeht, dass es zu einem späteren Kauf
kommen wird.
Der Zeitpunkt, wann eine konkrete Kaufentscheidung gefallen ist, ist nicht einfach festzustellen: Der deutsche Bundesfinanzhof
(BFH) hält die „grundsätzliche Kaufentscheidung“ für den maßgeblichen Zeitpunkt.
Dem scheint das BFG nicht zu folgen. Vielmehr schließt es sich der „finalen Kaufentscheidung“ an und geht sogar noch einen
Schritt weiter. Denn für den konkreten Sachverhalt hält das BFG fest, dass die endgültige
Kaufentscheidung, die erst mit Abschluss
des Kaufvertrages getroffen wurde und welche durch die nachträgliche Genehmigung
durch den Aufsichtsrat wirksam wurde, maßgeblich ist. Die Finanzverwaltung war hingegen der Auffassung, dass bereits mit Ab-
schluss des Letter of Intent die Kaufentscheidung getroffen wurde, weshalb der Großteil
der angefallenen Kosten den Beteiligungsansatz steuerneutral erhöhen würde.
Ergebnis
Nach Ansicht des BFG waren die Kosten für
die Due Diligence (und andere Kosten) vor
dem Kauf der Beteiligung sofort abzugsfähige Betriebsausgaben. Allerdings wurde bereits vom beteiligten Finanzamt Revision
beim Verwaltungsgerichtshof erhoben, welche auch zugelassen wurde. Als Praxistipp
ist dazu zu raten, alle Umstände zu dokumentieren, die zum Nachweis des Zeitpunktes der endgültigen Kaufentscheidung führen. Schließlich werden kritische Fälle oft
aufgrund der Aktenlage entschieden.
Ü
Dr. Peter Hadl ist Wirtschaftsprüfer und Steuerberater bei PwC Steiermark.
Foto: pwc
Geld & Finanzen
Der Weg zum gesunden Leben
Zeit für die Gesundheit in den Alltag zu integrieren fällt vielen Menschen schwer, zu vielfältig sind die Herausforderungen und Ablenkungen. Es gibt Unterstützung, den Schritt in ein
gesundes, langes Leben zu setzen.
Foto: Uniqa
W
er kennt das nicht: Man hetzt von
Termin zu Termin, hinkt der Deadline für ein Projekt hinterher, schafft
es dann doch, sich noch ein wenig Zeit für
Familie und Freunde freizuschaufeln. Statt
der geplanten Einheit im Fitnessstudio wird
es doch ein Bier mit Freunden oder es wird
den Kindern bei den Hausaufgaben geholfen. Der Vorsatz, einen Salat zu essen, wird
spontan dem Verlangen nach einer Schnitzelsemmel geopfert. Bei diesem Alltag bleibt
die Gesundheit auf der Strecke, denn Bewegung ist essenziell für das seelische Gleichgewicht und als Ausgleich.
Gerade heutzutage, wo man ständig Leistung
bringen muss und bis ins fortgeschrittene Alter erwerbstätig bleibt, ist es unerlässlich,
rechtzeitig auf seine Gesundheit zu achten.
Denn schließlich steigt unsere Lebenserwartung stetig und jeder von uns wünscht sich
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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
17
Lange Nacht der Förderungen 2016
Am 3. März fand in der KundenLounge im SparkassenCenter die „Lange Nacht der Förderungen“ in Graz statt, die heuer unter dem Motto „Mit kompetenter Beratung zur optimaVon Christoph Zefferer
len Förderung“ stand.
F
örderungen sind in den Bereichen Unternehmensgründung, -weiterentwicklung und Realisierung einzelner Projekte nicht wegzudenkende Gelder, denn
auch die Umsetzung der besten Idee oder innovativsten Erfindung kann an den finanziellen Gegebenheiten scheitern.
Viele Unternehmer wissen nicht, welche
Förderungen ihnen zur Realisierung eines
Vorhabens zur Verfügung stehen, wie genau
die Einreichung einer Förderung vonstattengeht und welche Stellen diesbezüglich die
idealen Ansprechpartner sind. Um Licht ins
vermeintliche Dunkel zu bringen, lud die
Steiermärkische Sparkasse in Kooperation
mit der Wirtschaftskammer Steiermark zur
sechsten Langen Nacht der Förderungen.
Über die Jahre hinweg hat sich diese Veranstaltung zu einer der ersten Anlaufstellen für
Unternehmen und Interessierte entwickelt.
Mag. Dagmar Eigner-Stengg vom Förderservice der Steiermärkischen Sparkasse
übernahm die Rolle der Moderatorin. Einleitende Worte kamen von Mag. Doris Url
vom Zentralen Förderungsservice der WKO
Steiermark und von Dr. Ernst Rath, seines
Zeichens Leiter des Geschäftsfelds Kommerz der Steiermärkischen Sparkasse.
tischer und rascher Förderung von Forschungsvorhaben.
Mag. Michael Kerschbaumer von der Steirischen Wirtschaftsförderung skizzierte Förderungen in den Bereichen Standortentwicklung
und -management, Qualifizierung und Human Potential, Innovation, Forschung und
Entwicklung, Wachstum junger Unternehmen
und Internationalisierung von Standorten.
Mit dem Vortrag von Frau DI Karin
Schweyer von der Kommunalkredit Public
Consulting GmbH endete der Vortragsteil
der Veranstaltung. Die KPC leistet durch das
Management von Förderungsprogrammen
und gezielte Beratungsaktivitäten einen
nachhaltigen Beitrag zur Umwelt-, Wirtschafts- und Gesellschaftsentwicklung.
Im Anschluss an die Referate hatten Interessierte die Gelegenheit, sich vor Ort in einem
persönlichen Beratungsgespräch mit den För-
derspezialisten kurzzuschließen. Neben den
bereits erwähnten Förderstellen standen auch
Experten vom Gründercenter der Steiermärkischen Sparkasse und des Arbeitsmarktservice Steiermark Rede und Antwort. Interessierte, die schon Fragen zu Förderungen oder
einem konkreten Investitionsvorhaben im
Kopf hatten, konnten sich im Vorhinein für
ein Beratungsgespräch anmelden und kamen
zum vereinbarten Zeitpunkt in dessen Genuss. Kurzentschlossenen wurde vor Ort die
Möglichkeit geboten, sich für ein Beratungsgespräch anzumelden. Der Andrang bei den
jeweiligen Informationsständen war bis zum
Ende der Veranstaltung ungebrochen. Der gelungene Abend, der ganz im Zeichen von Informations- und Gedankenaustausch zum
Thema Förderungen stand, wurde mit einem
Buffet und dem virtuosen Keyboardspiel eines Pianisten garniert.
Ü
Die hochkarätig besetzte Referentenliste
konnte auch dieses Jahr wieder überzeugen:
Dr. Georg Silber von der Austria Wirtschaftsservice GmbH informierte über Kredite, die
von der Bundesregierung für Zwecke der
Wirtschaftsförderung eingesetzt werden.
Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft wurde von Karin Ruzak vertreten. Mit einem ausdifferenzierten und zielgerichteten Programmportfolio öffnet die
FFG den heimischen Unternehmen und Forschungsinstituten den Zugang zu unbürokra-
18
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Fotos: Christoph Zefferer
Impulsvorträge und gezielte
Einzelberatungen
DAS
KRAFTPAKET
FÜR UNTERNEHMEN.
Das WKO-Servicepaket ist randvoll mit Know-how, Unterstützung, Beratung und
Expertenkontakten zu allen unternehmerischen Fragen. Von A wie Anlage bis Z
wie Zoll: Nützen Sie dieses Kraftpaket! T (0316) 601 601 W wko.at/stmk/service
Lkw-Flächenmaut
schwächt
Wirtschaft im Süden
Eine Lkw-Flächenmaut auf allen Straßen Österreichs würde die Binnenkonjunktur
schwächen und die wirtschaftliche Entwicklung in den Bundesländern eintrüben.
Von Josef Müller
Das befürchten Unternehmer aus Handel und Industrie.
D
ie flächendeckende Maut trifft
hauptsächlich österreichische Industrie-, Gewerbe-, Handels- und
Transportunternehmen. Ausländische Unternehmen wären hingegen kaum belastet. Die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Österreich
wird dadurch im internationalen Wettbewerb
geschwächt. Das sind nüchterne Tatsachen,
wie sie in der Studie von Professor Sebastian
Kummer von der Wirtschaftsuniversität
Wien analysiert worden sind. Über 70 Prozent der im Zuge einer empirischen Untersuchung befragten Unternehmen gehen von
einer Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit aus. Besonders kritisch gestaltet sich
die Situation für KMU, für Betriebe in peripheren Regionen, für transportintensive
Branchen sowie für Unternehmen, die flächendeckende Versorgungsleistungen erbringen. Bei einigen der im Rahmen der Studie
analysierten Unternehmen würden die direkten Zusatzkosten der flächendeckenden
Maut über sechs Prozent vom Umsatz ausmachen.
In Industriekreisen gärt es in Sachen LkwMaut heftig. „Die aktuellen Diskussionen
über weitere einseitige Belastungen für den
Güterverkehr durch die Einführung einer flächendeckenden Lkw-Maut sind aus Sicht der
Industriellenvereinigung als standortpoliti-
20
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
scher Unsinn abzulehnen“, spricht Peter Koren, Vize-Generalsekretär der Industriellenvereinigung, Klartext. Eine solche Maßnahme wäre zudem ineffizient, da sie neben
der Verteuerung des Transports den ländlichen Raum benachteiligen und gleichzeitig
aber auch nicht zu einer Verlagerung auf die
Schiene oder zu sonstigen verkehrspolitisch
positiven Effekten führen würde. Auch die
Schwächung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes
Österreich sei ein entscheidendes Gegenargument. Österreich habe bereits jetzt sehr
hohe Lkw-Mauttarife im EU-Vergleich. Der
Lkw-Verkehr in Österreich leistet bereits seit
2010 seinen leistungsabhängigen Beitrag
durch die fahrleistungsabhängige Maut, die
Industrie hat die Ökologisierung des Güterverkehrs auf der Straße mitgetragen, so Koren gegenüber den Wirtschaftsnachrichten.
Das heißt, bevor die Belastung des Güterverkehrs auf die Bundesstraßen ausgedehnt
wird, bedarf es eines fairen Straßenbenützungsentgeltes für den Personenverkehr. Koren: „Insgesamt sind aus Sicht der Industrie
aber bei den Straßenbenützungsentgelten europaweite Lösungen anzustreben.“
Konsument muss zahlen
Die Einführung dieser neuen Massensteuer
betrifft sämtliche Kfz über 3,5 t und somit
sind nicht „nur“, wie vonseiten der Befürworter argumentiert wird, Lkw im Güterbeförderungsbereich betroffen, sondern auch
sämtliche Omnibusse, aber auch alle im
Werksverkehr eingesetzten Fahrzeuge, beispielsweise im Baugewerbe, bei Handwerksbetrieben oder im Lebensmittelhandel. Fazit:
Die „Mega-Maut“, wie sie Peter Lackner,
Geschäftsführer der Sparte Transport und
Verkehr in der Wirtschaftskammer Steiermark, bezeichnet, tangiert nicht ausschließlich die Transportwirtschaft, sondern wirkt
sich auf die gesamte Wirtschaft in der Steiermark, insbesondere in den peripheren Regionen, massiv aus. Bei einem Transportunternehmen mit beispielsweise 32 Millionen
Euro Umsatz und 118 mautrelevanten Fahrzeugen würde bei einer angenommenen
Fahrleistung von 45 Prozent im niederrangigen Netz bei einer jährlichen Fahrleistung
von 140.000 km eine zusätzliche Mautbelastung von mehr als zwei Millionen Euro zum
Tragen kommen, betont Lackner gegenüber
den Wirtschaftsnachrichten. In Unternehmen
im Baugewerbe mit angenommenen 200
Millionen Euro Umsatz und 60 eingesetzten
Fahrzeugen würden bei einer Jahresfahrleistung von 52.000 km (die überwiegend im
niederrangigen Straßennetz abgewickelt
werden) Mautzusatzkosten von mehr als
750.000 Euro entstehen, aber auch ein
Verkehrspolitik
fen, noch weiter nach unten drücken. Für AlSteuer- und Abgabert Moder, Obmann der steirischen Güterbenlast in Österreich
beförderer, ist diese Entwicklung schlichtim Schnitt der letzten
weg „ ein Wahnsinn“, denn eigentlich müsszehn Jahre pro Jahr
ten die Transportpreise um 30 Prozent angeum vier bis fünf Prohoben werden, „damit die steirischen Frächzent gestiegen ist, so
Peter Lackner, GF Sparte Transport und Verkehr
ter wieder normal arbeiten können“.
Lackner. Die Ausgain der Wirtschaftskammer Steiermark
ben haben sich im
Zeitraum von 2005
Negative Bilanz
bis 2014 allein in der
Betrachtet man die Entwicklung der steiriSteiermark von 5,02 Milliarden auf 6,41 Milschen Transporteure, so ist die Bilanz negadurchschnittliches Busunternehmen mit anliarden Euro um 28 Prozent gesteigert.
tiv. Waren es in Glanzzeiten um das Jahr
genommenen 39 mautrelevanten FahrzeuGleichzeitig sind die Ausgaben für die Stra2008 noch weit mehr als 2.500 Frächter in
gen, das im niederrangigen Straßennetz unßeninfrastruktur im gleichen Zeitraum um
diesem Bundesland, so waren es 2011 nur
terwegs ist, müsste mit 550.000 Euro Zusatzsechs Prozent gesunken. Lackner: „Eine
noch 1.536 Firmen und heute nur noch 1.460
kosten pro Jahr kalkulieren.
funktionierende Infrastruktur stellt aber die
in der gesamten Steiermark. Tendenz weiter
Nachdem diese Summen letztlich auf den
Basis für eine funktionierende Wirtschaft
sinkend. Der Preisdruck aus dem Ausland
Konsumenten überwälzt werden müssen
dar.“ Und nicht zu vergessen sei außerdem,
hat die Branche in die Knie gezwungen. Hö(Lebensmittel, Hausbau, Busfahrten), rechdass eine Flächenmaut explizit die Situation
here Lohnnebenkosten, höhere Kfz-Steuer,
nen „wir mit Mautzusatzkosten von rund 75
in den strukturschwachen Gebieten der Steihöhere Abgaben, höhere Mautkosten als in
Euro pro Steirerin und Steirer, ein vierköpermark verschlechtern würde, weil die Erden südlichen und östlichen EU-Ländern
figer Haushalt würde somit mit Zusatzkosten
reichbarkeit sinkt und eine Verlagerung von
verschaffen den ausländischen Transporteuvon 300 Euro pro Jahr belastet werden, was
ren einen markanten Wettbeletztlich die Effekte der Steuerrewerbsvorteil und steirische Beform mit einem Schlag beseitigt“,
triebe haben das Nachsehen. Das
gibt Lackner zu bedenken. „Wir
„Eigentlich müssten die derzeitigen Transporthat auch dazu geführt, dass viele
gehen von Transportkostensteigeheimische Transportunternehmen
rungen von rund 15 Prozent im
preise um 30 Prozent angehoben werden, um die
förmlich in das Ausland verdrängt
ländlichen Raum aus. Dies beTransportunternehmen vor dem langfristigen
wurden, sprich ihre Lkw-Flotten
deutet einen gewaltigen StandortRuin zu bewahren.“
im Ausland angemeldet haben,
nachteil für Unternehmen, die
Albert Moder, Obmann der steirischen Güterbeförderer
weil das kostenmäßig günstiger
sich abseits des höherrangigen
kommt. Die Lohnkosten der ausStraßennetzes befinden“, ergänzt
ländischen Fahrer liegen Informader Spartengeschäftsführer. Geder Straße auf die Schiene in vielen Fällen
tionen aus der Branche zufolge um bis zu 70
rade in der Region angesiedelte Unternehnicht möglich ist.
Prozent unter jenen der heimischen Lkwmen, die in der Exportwirtschaft tätig sind,
Die steirische Transportwirtschaft, aber auch
konkurrieren hier mit Unternehmen aus dem
Fahrer. Dazu kommt ein weiteres belastenGesamtwirtschaft wäre nicht nur von einer
Ausland, die diese Zusatzkosten nicht zu trades Faktum: Die Kabotage, also inländische
flächendeckenden Lkw-Maut massiv negativ
gen haben. Die Einführung einer flächendeTransportleistungen durch ausländische Unbetroffen, sondern leidet schon jetzt gewaltig
ckenden Maut konterkariert die Pläne der
ternehmer, bringt viele steirische Transportunter den wirtschaftlichen Rahmenbedinsteirischen Landesregierung, in dieser Reunternehmer in wirtschaftliche Bedrängnis,
gungen. Seit dem Zeitpunkt, zu dem die
gierungsperiode eine Stärkung der Regionen
beklagt Moder.
Preise für Dieseltreibstoff zu Fallen beganvorzunehmen. Für Unternehmen, die sich
Was er vehement fordert: Die Politik in
nen, ist gleichzeitig der Druck auf die Transneu in der Steiermark ansiedeln würden, beÖsterreich, aber auch auf EU-Ebene sollte
portbranche massiv gestiegen und stehen die
deuten die Mautpläne einen zusätzlichen
endlich entsprechende Schritte zum Schutz
steirische Frächter noch mehr unter wirtKostenfaktor, der im umliegenden Ausland
der österreichischen Transportwirtschaft setschaftlichem Druck:
nicht zum Tragen kommt.
Die Verlader, sprich
Auftraggeber
der
Standortnachteil
„Die aktuellen Diskussionen über weitere einseiTransportunternehDa diese regionale Maut einen Standortnachtige Belastungen für den Güterverkehr durch die
men, wollen die
teil bedeutet, sei mit einer Verlagerung von
Einführung einer flächendeckenden Lkw-Maut
Transportpreise, die
Firmenstandorten aus den Regionen in die
sind aus Sicht der Industriellenvereinigung als
schon seit Jahren
Nähe von Ballungszentren mit Anschluss an
standortpolitischer
Unsinn abzulehnen.“
durch ausländische
das höherrangige Straßennetz zu rechnen.
Peter Koren, Vize-Generalsekretär IV
Konkurrenz kaum
„Generell haben wir in Österreich ein Ausnoch Gewinn abwergaben- und kein Einnahmenproblem, da die
Foto: Asfinag
„Die ,Mega-Maut’ trifft nicht nur die Transportwirtschaft, sondern wirkt sich auf die gesamte
Wirtschaft in der Steiermark, insbesondere in den
peripheren Regionen, massiv aus.“
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
21
Peter Lackner: „Die Mega-Maut würde die gesamte steirischen Wirtschaft in ihrer vollen Breite
treffen.“
Foto: WKO Steiermark
zen. Im gleichen Atemzug ermahnt er auch
die Auftraggeber der Transportwirtschaft,
bei Preisverhandlungen fair zu bleiben. Moder: „Der Spritpreis allein macht den Transportpreis nicht aus. Derzeit sind zwar die
Dieselpreise sehr tief, jedoch die anderen
Kosten in der Transportbranche sind gestiegen. Damit rechtfertigt der niedere Dieselpreis nie und nimmer weitere Preiszugeständnisse nach unten.“ Was er von seinen
Branchenkollegen fordert, ist Kostenwahrheit: „Eigentlich müssten die derzeitigen
Transportpreise um 30 Prozent angehoben
werden, um die Transportbetriebe vor dem
langfristigen Ruin zu bewahren. Ein Nachgeben auf den Preisdruck zögert à la longue
nur das wirtschaftliche Sterben hinaus.“ Sein
dringender Appell daher: „Eine Zusammenhalt in der Branche würde vieles erleichtern.“
Ü
Albert Moder: „Eigentlich müssten die Transportpreise um 30 Prozent angehoben werden, um die
Transportbranche vor dem langfristigen Ruin zu
bewahren.“
Foto: WKO Steiermark
Kärntens Wirtschaft sagt NEIN zur Mega-Maut
Ein klares Nein zur geplanten flächendeckenden Lkw-Maut kommt aus Kärnten:
Damit wären Nahversorgung, Wirtschaftsstandort und Arbeitsplätze gefährdet!
22
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Bruno Urschitz, WK-Obmann
der Kärntner Transporteure
Elisabeth Rotmüller-Jannach,
WK-Obfrau der Sparte Verkehr
Foto: WKK
Foto: Mediendienst/KK
weitere 30 Cent pro Kilometer hinzu.“ Davon besonders betroffen wären Produkte, die
außerhalb der Zentralräume hergestellt werden und durch die Maut automatisch teurer
würden. „Das kann Tausende Arbeitsplätze
vor allem im ländlichen Raum kosten“, so
Rothmüller-Jannach.
Außerdem setze man so ein funktionierendes Konzept der Nahversorgung aufs Spiel,
Jutta Unterköfler, WK-Sprecherin der Kärntner Kleintransporteure
Foto: Mediendienst/KK
warnt Jutta Unterköfler, WK-Berufsgruppensprecherin der Kärntner Kleintransporteure: „Die Fahrtstrecke in Täler lässt sich
nicht verkürzen oder ändern. Kommt die
flächendeckende Maut, werden Transporte
in entlegene Gebiete stark verteuert und das
wird Auswirkungen auf alle haben: auf die
Betriebe, die Einwohner und die Gemeinden.“
Ü
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„Jeder Einzelne wäre von einer flächendeckenden Lkw-Maut betroffen: Alles würde
sich verteuern“, bringt es Bruno Urschitz,
Fachgruppenobmann der Kärntner Transporteure, auf den Punkt. So hat eine Studie der
Wirtschaftsuniversität Wien ergeben, dass
eine vierköpfige Familie mit einem Kostenplus von 300 Euro rechnen müsste. „Ganz
zu schweigen von den enormen Kosten, die
sich dadurch für Häuslbauer oder Betriebe
am Land ergeben. Für transportintensive Betriebe in Randregionen wäre das absolut
existenzgefährdend. So vernichtet die Politik
Arbeitsplätze“, schüttelt Urschitz den Kopf.
Eine flächendeckende Lkw-Maut wäre eine
Massensteuer und würde die heimische Wirtschaft mit rund 650 Millionen Euro zusätzlich belasten, rechnet Elisabeth RothmüllerJannach, Obfrau der WK-Sparte Verkehr und
Transport, vor: „Lkw und Busse zahlen heute
schon über 1,2 Milliarden Euro jährlich
Maut auf Autobahn und Schnellstraßen.
Sollte die Höhe dieser Maut als Richtschnur
für die neue Maut verwendet werden, kämen
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Stopp
für flächendeckende Lkw-Maut
In Österreich gehen die Wogen hoch über die geplante
Einführung einer flächendeckenden Lkw-Maut auf allen
Straßen. Die Transportwirtschaft bekämpft sie, einzelne
Bundesländer wollen sie unbedingt, um ihre Kassen zu
Von Josef Müller
füllen und Straßen sanieren zu können.
Ö
men getroffen. Vor allem Unternehmen mit
Fahrverboten quer durchs Land nicht akzepsterreichs Transportunternehmen
regionalen Netzwerken – wie u.a. die Holztieren. Klacska befürchtet, dass durch die
sind ordentlich aufgebracht und
industrie – würden überproportional belastet,
Flächenmaut Unternehmen ihre Lkw-Flotten
machen ihrer Ablehnung zur Einliest man in der Studie. „Die Binnenkonjunkauf kleinere Lkw umstellen werden, was per
führung einer flächendeckenden
tur und der Wirtschaftsstandort Österreich
Saldo heißt: Noch mehr Lkw würden auf den
Lkw-Maut in ganz Österreich kräfwerden geschwächt und die Mautpläne sind
Straßen unterwegs sein. Eine von der WKO
tig Luft. 600 Millionen Euro erhoffen sich
insgesamt gesehen ein falscher Impuls“, erbeim Wiener Logistik-Professor Sebastian
die neun österreichischen Bundesländer daklärt Kummer. Bei einigen im Rahmen der
Kummer in Auftrag gegebene Studie über
raus zu erlösen, fünf Prozent davon müsste
Studie analysierten Unternehmen würden
die möglichen Auswirkungen einer Flächenman für die Systemkosten abziehen. Die
die direkten Zusatzkosten der flächendemaut kommt zu sehr nüchternen ErkenntnisMehrkosten durch die Flächenmaut werden
ckenden Maut sogar über sechs Prozent vom
sen, die all denjenigen, die immer wieder
alle Österreicher bezahlen müssen. „EinerUmsatz ausmachen. Neben der regionalen
lauthals den Wirtschaftsstandort Österreich
seits spendiert der Staat den Bürgern SteuWirtschaft sieht Kummer durch eine flächenpropagieren, zu denken geben müssten:
ererleichterungen von fünf Milliarden Euro,
deckende Maut vor allem auch die österreiDurch eine flächendeckende Lkw-Maut würandererseits kassiert er gleich 20 Prozent dachischen Konsumenten stark betroffen. Er
den im Gegensatz zu ausländischen hauptvon wieder ein“, kritisiert Alexander
geht davon aus, dass sich die daraus resulsächlich regionale österreichische Industrie-,
Klacska, Obmann der Bundessparte Transtierenden Mehrkosten für die privaten HausGewerbe-, Handels- und Transportunternehport und Verkehr in der Wirtschaftskammer
halte in der Höhe von rund 62 bis
Österreich (WKO). Seine klares
77 Euro pro Kopf und Jahr nieNein zu den politisch motivieren
derschlagen werden. Für die geMaut-Plänen kommt daher nicht
„Einerseits spendiert der Staat den Bürgern Steusamte Bevölkerung wäre das
überraschend. Sollte die Maut
ererleichterungen von fünf Milliarden Euro, andedemnach eine Belastungshöhe
dennoch kommen – was aus dererseits kassiert er gleich 20 Prozent davon wievon 419 bis 515 Millionen Euro
ren Sicht hoffentlich nicht pasder ein.“
pro Jahr.
siert –, dann will die TransportAlexander Klacska,
Bei Rewe International (Billa,
wirtschaft auch uneingeschränkt
Obmann
Bundessparte
Transport
und Verkehr
Merkur und Co.) redet man nicht
auf allen Straßen fahren dürfen
um den heißen Brei herum, sonund werde den Wildwuchs an
Ö2
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Foto: Asfinag
dern wird Klartext geredet: „Eine flächendeckende Lkw-Maut in Österreich trifft in erster Linie die österreichischen Konsumenten“, sagt Andreas Bayer, Geschäftsführer
Rewe International Lager & Transport
GmbH in Wiener Neudorf. Speziell im Vergleich mit Deutschland werde von Interessenvertretungen unter dem Schlagwort
Österreich-Aufschlag immer wieder auf höhere Endverbraucherpreise bei Lebensmitteln verwiesen. „Diesen so genannten
„Österreich-Aufschlag“ gibt es nicht, sehr
wohl gibt es aber in Österreich Mehrkosten
gegenüber Deutschland, die unter anderem
aus bereits heute höheren Transport- und Logistikkosten bestehen.“ Mit einer flächendeckenden Lkw-Maut würde diese Situation
weiter verschärft. Aufgrund der tendenziell
kleinformatigeren Strukturen übernimmt der
Supermarktsektor in Österreich die Funktion
des Nahversorgers. Diese Rolle muss auch
weiterhin gewährleistet bleiben. Bayer:
„Eine flächendeckende Lkw-Maut bedeutet
vor diesem Hintergrund höhere Preise für
Konsumenten, und das bei notwendigerweise gleichbleibendem Verkehrsaufkommen aus dem Lebensmitteleinzelhandel.“
Aus diesen Gründen unterstütze Rewe International die Position der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich.
Hohe Systemkosten und negative Effekte
Das derzeitige auf Mikrowellentechnologie
basierende Bemautungssystem in Österreich
sei für eine flächendeckende Maut nicht geeignet. Dafür müsste auf ein satellitengestütztes System umgestiegen werden. Dabei
würden, so Kummer, Investitionskosten für
die in den Fahrzeugen notwendigen Erfassungsgeräte von mindestens 150 Euro pro
Stück plus rund 250 bis 300 Euro pro Einbau
anfallen. Die Systemkosten (laufende Kosten
für den Betrieb und die Abschreibung) wür-
„Es wäre sinnvoll, österreichweit eine flächendeckende
Lkw-Maut einzuführen.“
Jörg Leichtfried,
Landesrat Verkehr Steiermark
den sich auf rund 100 Millionen Euro pro
Jahr belaufen. Die Investitionskosten für eine
neue Erfassungs- und Berechnungssoftware
(zentrales System) der Satellitentechnologie
würden laut Kummer mindestens 350 Millionen Euro betragen.
Die Einführung einer flächendeckenden
Maut erfordert auch eine neue Erfassungsund Berechnungssoftware (zentrales System). Selbst wenn die bestehenden Enforcement- Einrichtungen auf dem hochrangigen
Straßennetz weiterverwendet werden können, so müssen für solche in der Fläche massive Investitionen getätigt werden. Außerdem müssen für den Kauf und den Einbau
von Mauterfassungsgeräten erhebliche Investitionen getätigt werden, unabhängig davon, wer diese trägt, gibt Kummer zu bedenken.
Wesentliche Teile der potenziellen Mauteinnahmen werden durch hohe Systemkosten
aufgezehrt. Die Einhebungskosten (also laufende Kosten + Abschreibungen) sind mit
den vorhin genannten 100 Millionen vergleichsweise hoch. Wird die Mauthöhe in der
Fläche gleich hoch bemessen wie auf dem
hochrangigen Straßennetz, so machen die
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Ö3
„Auf Ticketpreise umgelegte Mautkosten führen
zu einer geringeren Attraktivität von Busverkehren und zu einer relativen Attraktivierung des motorisierten Individualverkehrs.“
Sebastian Kummer, WU-Professor und Autor der Studie
Alexander Klacska: „Bemautungen, die nur den
Hintergrund haben, Budgetlöcher zu stopfen, und
für unsere Betriebe eine unfaire Belastung darstellen, lehnt die Wirtschaft strikt ab.“
Foto: WKO
Jörg Leichtfried: „Die Kosten für die Erhaltung des
österreichischen Straßennetzes sind aus dem
Bundesbudget nicht zu fianzieren.“
Wolfram Senger-Weiss: „Die Ausweitung der LkwMaut würde den Logistikstandort Österreich
nachhaltig beschädigen.“
Foto: Land Steiermark
Foto: ZV
Einhebungskosten rund 21,2 Prozent der
Bruttoeinnahmen aus. Für den Fall, dass die
Mautkosten pro km in der Fläche 80 Prozent
der Maut am hochrangigen Straßennetz ausmachen, wären es bereits 26,5 Prozent. Insgesamt muss daher konstatiert werden, dass
die Bemautung eine vergleichsweise „teure“
Finanzierungsalternative darstellt und es
kaum eine Steuer gibt, die prozentual so
hohe Kosten hat wie die flächendeckende
Maut.
als 378 Millionen Euro an Einnahmen generieren (22,4 Prozent der Asfinag-Mauteinnahmen).
Da viele Linienbusse bisher auf nicht bemauteten Straßen fahren, würden sich fast alle
Busunternehmen mit höheren Mautkosten
konfrontiert sehen, die sie an die Auftraggeber weitergeben müssten, erklärt Kummer in
seiner Studie. Die im Rahmen der Erbringung von subventionierten Busverkehren
(z.B. Schulbusse, Regionalbusse usw.) geleisteten Mautzahlungen müssen durch die
öffentliche Hand über Subventionen rückerstattet werden. Dem dabei entstehenden Verwaltungs- und Admi-
nistrationsaufwand steht kein Nutzen gegenüber. Auf Ticketpreise umgelegte Mautkosten
führen zu einer geringeren Attraktivität von
Busverkehren und in diesem Zusammenhang
zu einer relativen Attraktivierung des motorisierten Individualverkehrs. Die daraus resultierenden Auswirkungen müssen daher sowohl aus verkehrs- als auch aus umweltpolitischer Sicht besonders kritisch beurteilt werden, falls die Entscheidung getroffen wird,
auch Busse in eine flächendeckende Bemautung einzubeziehen. In diesem Zusammenhang müssen auch die Auswirkungen auf die
Tourismuswirtschaft erwähnt werden. Die
höheren Versorgungskosten peripherer Hotels und die höheren Kosten für Fahrten innerhalb einer Region (z.B. Skibusse) führen
zu einer Zusatzbelastung für Konsumenten
und stellen daher eine Abwertung betroffener
Urlaubsdestinationen dar.
Aus der empirischen Studie geht hervor, dass
für bestimmte Mobilitätsdienstleister eine Reduktion der Unternehmensgröße um rund zehn
bis 15 Prozent erwartet wird. 100 Prozent der
befragten Unternehmen sehen sich mit einer
massiven Verschlechterung der Wettbewerbssituation konfrontiert. Die Routenwahl kann
in einer Vielzahl der Fälle nicht angepasst werden. Es wurde zudem das Problem angesprochen, dass es durch ortskundige Unternehmen
zu einer vermehrten Nutzung des niederrangigsten Straßennetzes (Gemeinde- und Bezirksstraßen) kommen könnte.
„Eine flächendeckende LkwMaut in Österreich trifft in
erster Linie die österreichischen Konsumenten.“
Andreas Bayer, REWE
Aufgrund der hohen Systemkosten würden
bei einem Mautsatz, der 80 Prozent von jenem am hochrangigen Straßennetz ausmacht, den Ländern nur 282 Millionen
Mauteinnahmen zur Verfügung stehen. Das
sind 16,7 Prozent der Mauteinnahmen der
Asfinag aus dem Jahr 2013. Selbst wenn die
Mautkosten pro km in der Fläche gleich hoch
sind wie auf dem hochrangigen Straßennetz,
wird eine flächendeckende Maut nicht mehr
Ö4
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
n Information
nahmen
Steuerei
rkehr 2016 in Euro
im Straßenve
4.250 Mio.
Mineralölsteuer
450 Mio.
e
Normverbrauchsabgab
52 Mio.
uer
ste
eug
Kraftfahrz
Mio.
20
2.3
.
sst
motorbez.Versicherung
331 Mio.
uer
ste
ngs
Versicheru
1.250 Mio.
Lkw-Maut
437 Mio.
ette
ign
Autobahnv
Mio.
158
Pkw-Streckenmauten
91 Mio.
1.6
erb
-Erw
MwSt. Kfz
1.130 Mio.
MwSt. Kraftstoffe
951 Mio.
n
nge
stu
Lei
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stig
MwSt. son
313 Mio.
Sonstige Steuern
13.333 Mio.
Summe
Internationale
Fachmesse für
Fertigungstechnik
Foto: MJ
Messe Wien
10.–13.5.2016
Ganz anders sehen das einzelne Landespolitiker
der Bundesländer. Jörg Leichtfried, Landesrat für
Verkehr im Bundesland Steiermark, fordert die
Einführung einer flächendeckenden Lkw-Maut so
rasch wie möglich. Der frühere EU-Parlamentarier
der Sozialdemokratischen Partei (SPÖ) begründet
die Notwendigkeit für zusätzliche Mauteinnahmen
mit den leeren Kassen in den Länderbudgets für
den Ausbau der Gemeinde- und Landesstraßen.
„Es wäre sinnvoll, österreichweit eine flächendeckende Maut für Schwerfahrzeuge über 3,5 Tonnen
einzuführen“, so Leichtfried. Nach seiner Vorstellung sollten „Mautflüchtlinge“, die mit ihren tonnenschweren Lkw Landes- und Gemeindestraßen
als Ausweichrouten benutzen, in Zukunft ihren
Beitrag zur Erhaltung der niedrigrangigen Verkehrswege leisten. „Schließlich verursachen die
schweren Fahrzeuge auch die meisten Schäden“,
argumentiert Leichtfried. Um lediglich die Substanzverschlechterung des „untergeordneten Straßennetzes“ aufzuhalten, braucht es aktuell rund 50
Millionen Euro pro Jahr. Und weitere 50 Millionen
Euro, um dringend notwendige Sanierungen auf
dem 110.000 Kilometer langen Straßennetz durchführen zu können. Leichtfried: „Diese Summen
sind aus dem aktuellen Budget nicht zu finanzieren, daher brauchen wir die flächendeckende Lkw-
Maut.“ Laut Leichtfried gibt es aktuell ein einstimmiges Positionspapier aller österreichischen Landesräte in den neun Bundesländern, auf dessen Basis mit der Bundesregierung verhandelt wird. Auf
Bundesebene gibt man sich in der Frage betont zurückhaltend und wird der Vorstoß der Länder nicht
kommentiert.
Österreichs Spediteure stemmen sich gegen Flächen-Lkw-Maut
Die österreichische Speditionsbranche läuft gegen
die politischen Überlegungen, die Lkw-Maut auf
alle Straßen in Österreich auszudehnen, Sturm.
„Eine Ausweitung der Lkw-Maut würde den Logistik- und Wirtschaftsstandort Österreich angesichts der stagnierenden Entwicklung nachhaltig
beschädigen“, gibt Wolfram Senger-Weiss, Präsident des Zentralverbandes Spedition & Logistik
Österreich, zu bedenken. Eine Ausweitung der
Lkw-Maut auf das niederrangige Straßennetz
würde durch die damit anfallenden Mehrkosten
besonders die im ländlichen Raum ansässigen Unternehmen und Arbeitnehmer treffen. Außerdem
müsste man die derzeit zur Mauteinhebung genutzte Mikrowellentechnologie auf ein GPS-System umstellen, was zusätzlich hohe Kosten verursacht. Senger-Weiss: „Im Verhältnis zu unseren
Nachbarländern haben sich die
rechtlichen Rahmenbedingungen
für Logistik made in Austria in
den vergangenen Jahren ver„Im Verhältnis zu unseren Nachbarländern haben
schlechtert und Wettbewerbssich die rechtlichen Rahmenbedingungen für Lonachteile gebracht. Um Wertgistik made in Austria in den vergangenen Jahren
schöpfung und Arbeitsplätze in
verschlechtert und Wettbewerbsnachteile geÖsterreich zu sichern, darf es zu
bracht.“
keinen weiteren Belastungen
Wolfram Senger-Weiss,
kommen“, so Senger-Weiss, der
jener Familie entstammt, der
Präsident Zentralverband Spedition & Logistik
Österreichs größter Speditionskonzern Gebrüder Weiss gehört.Ü
www.intertool.at
zeitgleich mit
SMART Automation Austria
Die wachsende
Macht
von Google, Facebook, Apple und Amazon
GAFA – so lautet die Kurzform, erfunden von der Europäischen Union, für die vier Giganten Google, Apple, Facebook und Amazon. Galten diese einst als innovative Start-ups, so
dominieren sie mittlerweile die globale Ökonomie.
I
m Jahr 2015 kamen die vier Internetunternehmen amerikanischen Ursprungs
auf eine Marktkapitalisierung von 1,75
Billionen US-Dollar – das entspricht
etwa dem Bruttoinlandsprodukt von
Kanada. Ein solcher Kapitalertrag fördert
vor allem eines – Macht. Eines der wichtigsten und bekanntesten politischen Analysehäuser der USA, die Eurasia Group, hat die
vier Magnate ins Visier genommen und weist
darauf hin, dass nicht staatliche Akteure
plötzlich Politik betreiben und somit zu einem Risiko für die gesamte Welt werden. Regierungschefs sind von der Gunst ihrer Wähler abhängig und verhalten sich deshalb
meist berechenbar. Die Manager und führenden Köpfe der Mega-Konzerne, kurz Technologists, entziehen sich jedoch jeglicher demokratischen Kontrolle und werden damit
zu einem großen Unsicherheitsfaktor. Im
September 2015 beschuldigten die amerikanischen Politiker China der Cyberspionage.
Ö6
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Im selben Atemzug umgarnten Amerikas
Technologists die Volksrepublik, um die
Sperrungen von Google, Facebook und Twitter zu lockern. Aber nicht nur GAFA greifen
ins weltpolitische Geschehen ein. Der chinesische Mogul Jack Ma, Gründer der Alibaba Group, setzt seine Finanzkraft dazu ein,
bessere Geschäftsbedingungen zu erwirken
,und strebt nach der Gründung einer digitalen Freihandelszone, einer Art Welthandelsorganisation unter dem Namen WTO2, angeführt von der Webwirtschaft.
Google, Apple, Facebook
und Amazon – GAFA – werden
immer mächtiger.
Brüssel kontert
Selbst in Europa greifen die Internetriesen
ins Geschehen ein, indem sie versuchen, die
Verschärfung von Datenschutzbestimmungen zu unterbinden und die Wettbewerbsbeschränkungen aufzuhalten, oder sich gar
Steuervorteile sichern wollen und somit vehement gegen die Bestimmungen der EUKommission arbeiten. Die derzeitige Brüsseler Wettbewerbskommissarin Margrethe
Vestager leitete ein Klageverfahren gegen
Google ein, das härtere Auflagen sowie eine
Geldstrafe von bis zu 6,6 Milliarden Dollar
vorsieht.
Kein politisches Novum
Ein Szenario wie dieses gab es bereits schon
einmal in der Geschichte. In den 1960er-Jahren hatten die damaligen Ölmagnaten 85
Prozent der weltweiten Reserven inne und
bestimmten dadurch die globale Ökonomie.
Eine Wirtschafts- und Umweltpolitik ohne
Soziale Medien
Innovationen formen die Zukunft.
die Mitsprache von Exxon, BP und Royal
Dutch Shell war vor noch zehn Jahren nicht
denkbar. Schafften es die drei zu diesem
Zeitpunkt noch alle unter die Top-Ten-Unternehmen der Welt, so befindet sich heutzutage nur noch Exxon auf dieser Liste.
Foto: iStock.com/alexaldo
Die Theorie der schöpferischen Zerstörung
Die Theorie der schöpferischen Zerstörung
ist ein Begriff aus der Makroökonomie und
besagt, dass jede ökonomische Entwicklung
auf dem Prozess der kreativen Zerstörung
aufbaut. Durch eine Neukombination von
bereits erfolgreichen Produktionsfaktoren
werden zwar alte Strukturen verdrängt und
zerstört, aber nur dadurch ist eine Neuanordung und Verbesserung ohne etwaige Systemfehler möglich. Heutzutage beweisen
sich besonders jene Firmen als stabil, die unter dem Leitbild der ständigen Weiterentwicklung und somit dem kontinuierlichen
Prozess der schöpferischen Zerstörung arbeiten. Es können also nur jene Firmen po-
litisch mitgestalten, die aufgrund ihrer innovativen und zukunftsorientierten Denkweise
die ökonomische Führung einnehmen.
Google
Seit der Gründung von Google im Jahr 1998
durch Sergej Brin und Larry Page hat sich
viel verändert. Erzielte Google einst vor allem durch seine Suchmaschine Bekanntheit,
so überrascht uns der Internetkonzert immer
mehr mit technologischen Neuheiten. In sein
Repertoire fallen unter anderem ein soziales
Netzwerk, selbstfahrende Autos, Virtual
Reality, Smartphones, App Stores, ein persönlicher Assistent und ein Bezahldienst. 80
Prozent der Umsätze werden immer noch
durch Online-Anzeigen erzielt. Investitionen
fließen vor allem in Innovationslabore, Bildung, eigene Universitäten und Acceleratoren. Vor zwei Jahren kaufte Google Deep
Mind, Titan Aerospace und Skybox Imaging – Unternehmen, die in den Bereichen
künstliche Intelligenz, Satelliten-DrohnenTechnik und Raumfahrt tätig sind.
Apple
Seitdem Apple im Bereich „Wearables“ –
tragbare Geräte – angekommen ist, konnte
die Aktie ein Wachstum um 67 Prozent verzeichnen. Die Apple Watch, für das Unternehmen selbst ein „Flop“, beansprucht seit
ihrem Launch 74 Prozent des SmartwatchMarktes. Am Smartphone-Markt gehen 92
Prozent der Profite an Apple. Ebenso wie
Google macht sich der Konzern Gedanken
im Bereich Automobilität. Mit der Übernahme von Faceshift und Emotient setzt
Apple zunehmend auf die Bereiche Virtual
Reality und künstliche Intelligenz. Neben
der beliebten Smartphones zählen Apple
Music, Apple Pay und das Betriebssystem
iOS in sein Portfolio.
Facebook
Scott Galloway, Professor für Marketing an
der Stern Universität New York City und Inhaber der Firma L2 für Business Intelligence, sagte einmal, „Facebook ist erfolgreicher als Buddah, Allah und die Karadashians zusammen“. Als größtes soziales Netzwerk hat Facebook vor allem gesellschaftlich
immer noch gewaltigen Einfluss. Facebook
hat mittlerweile rund 1,6 Milliarden User
und seit das Unternehmen Anfang 2014
WhatsApp gekauft hat, weist die App nach
nur zwei Jahren bereits um die 900 Millionen
User auf. Einst als Campus-Netzwerk bekannt geworden, will Facebook sich künftig
unter anderem in den Bereichen Media, Videoplattform, E-Commerce sowie Virtual
Reality etablieren.
Foto: iStock.com/Antolii Babii
Amazon
Amazon ist mittlerweile das größte Geschäft
der Welt. Seine Umsätze wachsen jährlich
um 14,5 Milliarden US-Dollar und machen
beinahe die Hälfte der Umsätze des US-amerikanischen Online-Handels aus. Amazon ist
jedoch schon längst kein einfacher E-Commerce-Shop mehr. Produkte wie Amazon
Kindle, Amazon Prime oder Amazon Web
Services bestätigen das. Außerdem forscht
dieses Unternehmen an der Entwicklung einer Lieferdrohne.
Was alle vereint
GAFA haben vor allem eines gemeinsam: ihre
Flexibilität, den Drang nach Innovationen und
die unerschütterliche Neugier auf neu aufkommende Märkte.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Ö7
DIE
ZUKUNFT
LÄSST
SICH
STEUERN
Billigstbieter od
Die Gemeinden als größte öffentliche Investoren des Landes investieren jährlich mehr als zwei Milliarden Euro in neue Projekte. Das
neue Vergabegesetz sorgt nun für große Veränderungen – sowohl
für die Gemeinden als auch für die Wirtschaft.
Von Marie-Theres Ehrendorff
G
www.smart-wien.at
Fachmesse für
industrielle
Automatisierung
emeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer weiß es, weil in seiner Amtszeit als Bürgermeister von Hallwang Hunderte Ausschreibungen über seinen Schreibtisch liefen: „Im
Lauf der Jahre ist der bürokratische Aufwand, der
durch komplexe Vergaberegeln entsteht, immer höher geworden. Ab einer gewissen Höhe kann eine
Gemeinde kaum noch ohne professionelle Hilfe
öffentliche Aufträge ausschreiben.“ Eine Erleichterung hat in den vergangenen Jahren die Anhebung der Schwellenwerte mit sich gebracht. Durch
diese Verordnung konnten kleine Aufträge – mit
einer begrenzten Ausschreibungspflicht – ohne
allzu großen bürokratischen Aufwand vergeben
werden. Aufträge bis zu 100.000 Euro konnten mit
einem einfachen Verfahren abgewickelt werden,
jene bis zu einer Million Euro mit einer begrenzten
Ausschreibungspflicht. „In der Krise hat das sehr
dazu beigetragen, dass die öffentliche Hand, mehrheitlich die Gemeinden, rasch und zielgerichtet investieren konnte“, so Mödlhammer. „Das hat einigen Betrieben die Existenz erleichtert und viele
Arbeitsplätze gesichert.“
„Natürlich hat auch in diesen Fällen jeder Bürgermeister oder jede Bürgermeisterin mehrere Angebote eingeholt. Kein Mensch kann und will es sich
leisten, mehr Geld für ein Projekt zu bezahlen, als
unbedingt nötig ist“, sagt Mödlhammer. Für die
klein strukturierte heimische Wirtschaft und die
regionalen Betriebe sind kommunale Aufträge extrem wichtig. Sie schaffen und sichern Arbeitsplätze in der jeweiligen Region.
Mit der nun in Kraft getretenen Novelle des Vergabegesetzes gilt ab sofort nicht mehr das Billigstbieterprinzip, sondern das Bestbieterprinzip. Das
bedeutet, dass der niedrigste Preis nicht mehr das
einzige Kriterium sein darf. „Der Kern dieser Änderung ist völlig richtig“, meint Mödlhammer.
„Das ist auch eine Novelle, die sich gegen das
Lohn- und Sozialdumping mancher Anbieter richtet, die mit billigen Preisen um öffentliche Aufträge
werben. Nicht selten kommen dann nach Projektbeginn Nachforderungen oder es stimmt die Qualität nicht. Insofern sind diese neuen Regeln richtig“, so der Gemeindebund-Chef. Der Aufwand für
die Ausschreibungen wird damit freilich erneut höher. Es müssen nun auch Qualitätsanforderungen
genauer definiert werden.
Mehr Sorge bereiten Mödlhammer weitere neue
Regeln, die sich durch EU-Richtlinien ergeben.
Darunter ist unter anderem auch die Verpflichtung
für Betriebe, auf E-Rechnung umzustellen. „Un-
Struktur der Investitionsausgaben der Gemeinden (ohne Wien) 2012
Messe Wien, 10. – 12. Mai 2016
Quelle: Kommunalkredit Austria, Statistik Austria 2015
i
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Innovation
braucht Routine
Der bürokratische Aufwand, der durch komplexe Vergaberegeln entsteht, ist für die Kommunen eine
enorme Belastung, weiß Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer aus eigener Erfahrung.
Foto: Helmut Mödlhammer
ternehmen, die diese Form der Rechnungslegung nicht anbieten, sind dann künftig von
öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen. Ich
halte das für eine Einschränkung, die vor allem für kleinere Betriebe sehr problematisch
werden kann“, erklärt Mödlhammer. „Mich
kontaktieren jeden Tag kleine Unternehmen,
die sagen: Dann müssen wir aus diesem Bereich völlig aussteigen, weil da können wir
nicht mehr mithalten.“
Ü
Bruttoinvestitionen der Gemeinden (ohne Wien) in Euro Mio.
Quelle: Kommunalkredit Austria, Statistik Austria 2015
Gesprächstermin bei einem Firmenchef. „Warten Sie bitte“, vertröstet mich
die Dame. Der Empfangsraum ist ein
Hochglanz-Dorado der Produkt-Präsentation, ein Marketing-Tempel voll mit
den neuesten Innovationen des Unternehmens. Während ich mir gebannt die
Flat-screens anschaue, stelle ich mir
die Frage: Kennen diesen Werbefilm
auch die Mitarbeiter der Firma? Wissen
sie, was hinter den Türen der Kreativen
ausgeheckt wird? Eine Innovation ist
großartig und gleichzeitig beängstigend. Sie unterbricht die Routine der
Mitarbeiter und stellt neue Herausforderungen an den Arbeitsalltag. Sie vermindert Sicherheit. Doch gerade die bewährten Arbeitsschritte sind unverzichtbar. Wie kann man Innovation mit
Routine verbinden? Wie kann man diesen Widerspruch auflösen? Mit Information. Mit dem Einbinden der Menschen und regelmäßiger Kommunikation über alle neuen Pläne und Prozesse auf allen Ebenen der Hierarchie.
Die Mitarbeiter müssen die Innovation
begreifen, bejahen, mit Emotionen besetzen. Das funktioniert am besten,
wenn man ihre Expertise integriert. Dafür gibt es bewährte Techniken und Methoden, die aus Innovation und Routine
ein „Power-Couple“ machen.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Ö9
Baumaschinenhandel:
Wachse, Ascendum!
Seit September 2003 leitet Dr. Thomas
Schmitz als Präsident und CEO die Holding
Ascendum Central Europe GmbH (CEG) –
vormals Volvo Central Europe Group – als
eigenständiges Unternehmen, zu der auch
Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien
und Kroatien sowie über Vertragshändler
auch Slowenien und Bosnien-Herzegowina
zählen. Der im Jahr 2014 erreichte Gesamtumsatz der Holding lag bei ca. 150 Millionen
Euro, von denen allein ca. 50 Prozent in
Österreich erwirtschaftet wurden. Als Generalimporteur wird in Österreich seit 1986 mit
VOLVO Baumaschinen gehandelt. In allen
Ländern der CEG werden maßgeschneiderte
Problem- und Finanzierungslösungen sowie
technisches Beratungsservice auf höchstem
Niveau – mit prompter Ersatzteilversorgung
– geboten.
Das Produktportfolio umfasst Radlader, Hydraulikbagger, knickgelenkte Dumper, Straßenfertiger der Marke VOLVO und seit 2015
auch Umschlagbagger der Marke SENNEBOGEN. Zudem werden ATLAS-COPCOAnbauwerkzeuge wie Hydraulikhämmer
und Abbruchwerkzeuge vertrieben. Seit
2015 zählen auch Kompressoren, Generatoren und Lichtmasten dieser Marke zum Vertriebsprogramm.
Dr. Thomas Schmitz: „Besonders stolz sind
wir als Unternehmung und als Team, dass
wir die wirtschaftlich schwierigen Jahre
2008 bis 2010 erfolgreich überstanden haben. Gerade in den Ländern der CEG außerhalb Österreichs bieten sich heute Chancen,
langfristiges Wachstum zu generieren. Um
dabei den Marktanforderungen auch zukünftig gerecht werden zu können, sehen wir die
professionelle Ausbildung unserer Mitarbeiter als wichtigstes Investment für unser Unternehmen.“
Ü www.ascendum.at
Fotos: Ascendum
Das 1959 gegründete portugisische Handelsunternehmen ASC, Auto Sueco Coimbra,
wurde vor einigen Jahren im Zuge einer Umstrukturierung in „Ascendum“ umbenannt. Das
Wort stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie klettern, aufsteigen, wachsen.
Die Ascendum Central Europe GmbH, zu der auch Österreich zählt, ist seit 2013 Teil dieses
Von Hans Grand
global aktiven Handelsunternehmens.
Dr. Thomas Schmitz, President & CEO der Ascendum Central Europe GmbH, ist fuür neun Länder mit
sieben Sprachen und verschiedenen Kulturkreisen verantwortlich. Dank des Engagements hervorragender Mitarbeiter ist es eine Herausforderung mit Erfolg.
Besuchen Sie uns auf der Bauma:
VOLVO CE:
FM 510+Halle C4:327
SENNEBOGEN: FM 712
ATLAS COPCO: Halle FS 1108
Übergabe eines SENNEBOGEN Umschlagbaggers der Serie „Green Line“, Typ 870,
ein 90-to-Bagger für Fa. Felbermayr: Erich Sennebogen, Horst Felbermayr und Thomas Schmitz.
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Seit 1986 werden Volvo Baumaschinen in der CEG erfolgreich vertrieben. Anbauwerkzeuge, Kompressoren, Generatoren und Lichtmastsysteme von Atlas Copco
ergänzen das Lieferprogramm in Österreich.
Ö 10
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Geld & Finanzen
Wiener Städtische forciert KMU-Offensive
Klein- und Mittelbetriebe sind die Säulen der österreichischen Wirtschaft. Gerade sie brauchen beständige und trotzdem flexible Versicherungslösungen. Nur ein umfassender Versicherungsschutz kann einem Unternehmen die Existenzgrundlage sichern und die UnternehmerInnen im Schadensfall wirksam schützen.
E
ine von der Wiener Städtischen durchgeführte Umfrage unter Österreichs Klein- und Mittelbetrieben hat ergeben, dass jedes 10. KMU in
Österreich überhaupt nicht versichert ist. Österreichs Unternehmen verfügen durchschnittlich über 2,9 Versicherungen. Ein-Personen-Unternehmen
(EPU) sind im Schnitt mit zwei Versicherungen weniger umfangreich geschützt als KMU mit 3,4 Versicherungen.
„In einer stark vernetzten und globalisierten Wirtschaftswelt ist die unternehmerische Tätigkeit mit immer mehr Unsicherheiten verbunden“, erläutert
Wiener-Städtische-Vertriebsvorstand Mag. Hermann Fried. „Unternehmen
sind ständig Risken ausgesetzt, die nicht nur den Geschäftserfolg beeinträchtigen können, im schlimmsten Fall bedrohen sie sogar die Existenz.“
PLUS RISK – das Upgrade
Neben den ausgezeichneten Deckungen, die die Gewerbeversicherungslösung der Wiener Städtischen, die „Business Class“, bietet, besteht die Möglichkeit, den Versicherungsschutz mit speziellen „Plus Risk“-Paketen zu erweitern. Da uns der Blick in die Zukunft verwehrt ist und niemand weiß,
was sie bringt, gibt es das „Plus Risk“-Paket für unbenannte Gefahren, um
alles, an das man nicht gedacht hat und das nicht explizit ausgeschlossen
ist, zu versichern.
Entscheidende Extras
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Maschinenausstattung und moderne Bürotechnik stellen in vielen Unternehmen große Investitionsposten dar. Deren Beschädigung, Zerstörung oder
Verlust können ein Unternehmen in die Insolvenz führen. Im Rahmen der
Business Class können Maschinen und Büroelektronik extra, als Ergänzung
zur Gebäude- und Inhaltsversicherung, versichert werden.
Die Wiener Städtische geht konkret auf den Zielgruppen-Bedarf ein: „Wir
bieten neben der bewährten Business Class zusätzlich die ,Allrisk-KMUVersicherung’ an, die vor allem für Unternehmen mittlerer Größe und deren
spezielle Bedürfnisse konzipiert wurde. Denn nur eine adäquate Absicherung gegenüber Gefahren, die das Wachstum eines Unternehmens bremsen
oder sogar langfristig aufhalten können, gewährleistet eine nachhaltige Unternehmensentwicklung“, erklärt Hermann Fried an.
Laut einer Statistik der WKO gibt es in Österreich mehr als 400.000
Unternehmen, von denen die meisten den sogenannten Klein- und Mittelbetrieben (KMU) angehörten. 58 Prozent davon gehören den sogenannten
Ein-Personen-Unternehmen (EPU) an. Pro Jahr werden österreichweit
ca. 25.000 neue Unternehmen gegründet oder übernommen und somit Arbeitsplätze geschaffen. Selbst die Wirtschaftskrise konnte dem Gründertum
in diesem Segment keinen Einhalt gebieten. Klein- und Mittelbetriebe sind
somit einer der Beschäftigungsgaranten Österreichs.
Ü
Vertriebsvorstand Mag. Hermann Fried: „Unternehmen sind ständig Risken
ausgesetzt, die nicht nur den Geschäftserfolg beeinträchtigen können, im
schlimmsten Fall bedrohen sie sogar die Existenz.“
Foto: Elke Mayr
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Ö 11
Das Gold von morgen
Rektor Wilfried Eichlseder
eröffnete die Ausstellung
„Rohstoffe sind Zukunft“ an
der Montanuniversität Leoben.
Foto: MUL
Rohstoffe sind Zukunft: Unter diesem Motto präsentiert die Montanuniversität Leoben in
der Kunsthalle Leoben einen faszinierenden Über- und Einblick in das Thema. Gezeigt wird
der gesamte Wertschöpfungskreislauf anhand der MUL-Studien.
D
er Bedarf an Rohstoffen steigt
kontinuierlich“, erklärt Montanuni-Rektor Wilfried Eichlseder –
Rohstoffe, ihre Gewinnung und
Aufbereitung werden daher die
Herausforderung der Zukunft sein. Zum einen schaffen neue Technologien den Bedarf
nach Roh- und Werkstoffen, zum anderen
führt der höhere Lebensstandard in zukünftigen Industrienationen wie Indien und
China zu mehr Nachfrage. Genau in diesem
Spannungsfeld zeigt die Ausstellung „Rohstoffe sind Zukunft“ einen aktuellen Überblick rund um diese Fragestellungen – und
zwar anhand der Studienrichtungen, die an
der Montanuni angeboten werden.
Über- und Einblick
So kann der gesamte Kreislauf – vom Rohstoff zum Werkstoff und Reststoff wieder zurück zum Rohstoff – dargestellt werden. Die
Ausstellung, die Anfang März eröffnet
wurde und drei Monate lang zu sehen sein
wird, führt von der Geologie über den Bergbau zunächst zur Aufbereitung primärer
Rohstoffe. Ein eigener Raum ist dabei auch
dem Tunnelbau gewidmet mit einem Querverweis auf das neue „Zentrum im Berg“ am
Eisenerzer Erzberg. Logischerweise schließt
sich daran die klassische Disziplin der Gesteinshüttenkunde an – gezeigt werden da
Nachbauten industrieller Anlagen wie Teile
Ö 12
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
eines Zementrohrofens mit einem Durchmesser von 4,8 Metern.
Weiter führt die Ausstellung die Besucher zu
den Werkstoffen von Metall über Kunststoff
bis zur Keramik. Sehr illustrativ gelingt es
den Ausstellungsmachern dabei, die Verbindung anhand von Mobiltelefonen, Motorfahrrädern und Computern darzustellen. Abfallsammlung, Technik für ihre Aufbereitung, aber auch Metallrecycling sind weitere
Schwerpunkte der Ausstellung ebenso wie
Kunststofftechnik. Abgehandelt wird dieses
Thema anhand praktischer Beispiele, unter
anderem aus dem Feuerwehrwesen, der Mobilität und Elektronik – auf diese Weise wird
klar, dass ein „Plastiksackerl“ ein Hochleistungswerkstoff ist. Zum Teil laden die Ausstellungsstücke zum Mitmachen und buchstäblichen Begreifen ein.
Für alle verständlich
Der sorgfältige Umgang mit Rohstoffen und
Energie ist für die industrielle Entwicklung
Europas von entscheidender Bedeutung, betonen die Kuratoren der Ausstellung. Daher
hat sich die Montanuniversität dazu entschlossen, aktiv am Knowledge Innovation
Center für Rohstoffe mitzumachen. „Das ist
eine europaweite Initiative, in deren Rahmen
wir für den ost- und südosteuropäischen
Raum zuständig sind“, erläutert MontanuniRektor Eichlseder.
Großes Augenmerk haben die Ausstellungsmacher auch darauf gelegt, die Themen verständlich aufzubereiten. Angesprochen werden Schüler von höheren Schulen österreichweit, die auch als Studierende umworben
werden, dazu Volks-, Haupt- und Mittelschulen aus der Steiermark und die allgemeine
Bevölkerung, die mit lebenspraktischen Beispielen mit der Bedeutung des Themas vertraut gemacht werden soll. Denn: Rohstoffe
sind überall.
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Bildungsreform: weniger als befürchtet
Die Reform der Bundesregierung in Sachen Bildung dürfte sich im Endspurt befinden, so
man der Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek Glauben schenken darf. Noch nicht
einmal präsentiert, sorgt sie bereits jetzt für Skepsis.
Von Marie-Theres Ehrendorff
D
Als ein „Hinausschieben“ bzw. ein „Abschieben“
von Verantwortung sieht der Leiter der bildungspolitischen Abteilung der WKO, Dr. Michael Landertshammer, das erste gemeinsame Paket der
Koalitionsregierung zur Bildungsreform, die demnächst präsentiert werden soll. Foto: Petra Spiola
Ö 14
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
er Leiter der Bildungspolitik in der
Wirtschaftskammer (WKO), Michael
Landertshammer, kann sich derzeit des
Eindrucks nicht erwehren, dass bei der Bildungsreform weniger als erwartet herauskommen wird, „weil sich die Diskussion an
der Frage der Organisation aufhängt, nämlich wem gehören die Lehrer?“. Er hält die
zwischen SPÖ und ÖVP vereinbarte 15-Prozent-Grenze für Modellregionen zur Gesamtschule pro Bundesland für „prohibitiv“,
denn „damit lässt sich nicht sinnvoll in einer
großen Region ein Projekt fahren“. Für „eine
eigene Geschichte“ hält er die geplante
Schaffung von Bildungsdirektionen. „Bevor
man sich das antut und mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit eine Bund-Länder-Hybridbehörde schafft, ist es vielleicht besser, alles
zu lassen, wie es ist, und sich auf die inhaltlichen Pläne zu beschränken.“
„Menschen brauchen heute Handlungs- und
Problemlösungskompetenz, um unternehmerisch denken und innovativ agieren zu
können“, stößt auch Markus Raml, Kurator
des WIFI Österreich, ins selbe Horn. Daher
ist auch sein Appell an die Politik, die Bildungsreform ernst zu nehmen und außerdem
Anreize zu schaffen, um Bildung zu ermöglichen und lebenslanges Lernen als Pflicht
und nicht als Kür zu sehen.
Dem aktuellen Stand der Dinge in der Bildungspolitik kann auch Landertshammer
nicht viel abgewinnen. „Eine Volksschullehrerin hat derzeit mit dem Bildungsministerium einen fachlichen Vorgesetzten, mit dem
Landeshauptmann einen Dienstherrn und arbeitet an einer Schule, die der Gemeinde gehört. Dass das überhaupt funktioniert, liegt
an den Lehrern, die es gewohnt sind, sich um
diese Dinge nicht zu kümmern, und einfach
arbeiten.“
Eine Kompetenzbündelung auf Bundesebene, wo etwa die Rahmengesetzgebung
und eine weisungsfreie Aufsichtsstelle eingerichtet werden sollte, präferiert die WKO.
Die Länder sollten sich aber in strategischen
Fragen, wie z.B. Standort und Infrastruktur,
einbringen. „Die Schulen brauchen eine
wirkliche Autonomie.“ Nach derzeitigem
Diskussionsstand vermisst Landertshammer
personelle Autonomie. „Es wird zu wenig
sein, wenn der Direktor nur mitreden darf.“
Auch in der geplanten Ausweitung der finanziellen Autonomie sieht er eine „Halbgeburt“. „Es wird nur ein Budget für den Sachaufwand geben. Die Schulen werden also,
überspitzt gesagt, Klopapier, Besen und Büromaterial selbst bestellen können.“
Eine wesentliche Forderung Landertshammers ist auch, die Schulpflicht neu zu definieren. Das Absitzen von Schuljahren darf
nicht mehr genügen, sondern es muss das Erreichen von Mindeststandards in Lesen,
Schreiben und Rechnen nach vier bzw. acht
Jahren erfüllt sein. Bei Nichterreichen der
Standards an Schulen sollte es außerdem
eine externe Evaluierung und Konsequenzen
geben. „Derzeit macht man aber eher das
Gegenteil, indem man das Bifie (Bundesinstitut für Bildungsforschung) wieder ins Ministerium eingliedert“, so Landertshammer.
Das „Polytechnikum“ will er durch einen
neuen Standard auf die „Lehrvertragsreife“
aufgewertet wissen. In der Sekundarstufe II
(AHS-Oberstufe, berufsbildende mittlere
und höhere Schulen, Berufsschulen) will er
obendrein eine ergebnisorientierte Schulfinanzierung implementieren. „Die Mittel
sollten nicht wie derzeit nur anhand der
Schülerzahl an einem Stichtag vergeben
werden, sondern vielmehr auch die Absolventenzahlen einbezogen werden.“
Ü
Service
Gerade bei der Entsorgung
gefährlicher Abfälle muss
ein hohes Maß an Knowhow vorhanden sein, um
schädliche Auswirkungen
auf Mensch und Umwelt zu
vermeiden – zum Glück gibt
es hier Profis.
Sicher ist sicher!
Foto: Saubermacher
I
m Bereich der Entsorgung und Verwertung von gefährlichen Abfällen, also Abfallstoffen, die eine potenzielle Gefahr für
Gesundheit und/oder Umwelt darstellen, ist
Saubermacher führend in Österreich. Das
Unternehmen wurde mit dem Anspruch gegründet, jeden Tag einen Beitrag für eine lebenswerte Umwelt zu leisten. In den letzten
Jahren wurde die Leitidee Zero Waste, also
der Ansatz, keinen Abfall mehr zu hinterlassen und die Stoffe möglichst immer wieder
in einen Reyclingkreislauf zu führen, ausgebaut. Daher wird gerade im Bereich gefährlicher Abfälle versucht, diese einem Recyclingprozess zuzuführen. Als größter Komplettanbieter für gefährliche Abfälle in Österreich und Slowenien verfügt das Unternehmen über eine Vielzahl an hoch spezialisierten und automatisierten Aufbereitungsanlagen sowie über eigene Labors zu deren Analyse.
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Neben der eigentlichen Entsorgung bietet
Saubermacher Beratung und Schulung für
die Abfalltrennung, was entscheidend für das
nachfolgende Recycling ist, an und stellt geeignete Behältersysteme zur Verfügung.
Ebenso unterstützt das Unternehmen beim
Auffinden von Ressourcen- oder beim Heben von Optimierungspotenzialen beim Produktionsablauf im Zusammenhang mit Abfällen, neben vielen anderen Services. Aufgrund der Anlagenvielfalt der SaubermacherGruppe und des Know-hows werden ökolo-
gische Lösungen gefunden, die auch einen
Mehrwert für den Kunden bringen, etwa die
Aufbereitung der Abfallströme zu Ersatzbrennstoffen, die Erzeugung von Brauchwasser oder Gewinnung von Wertstoffen, anstatt nur zu verbrennen oder zu deponieren.
Unter den aktuellen Rahmenbedingungen
wie dem niedrigen Rohöl- oder Stahlpreis
sowie der rückläufigen Nachfrage aus China
ist wirtschaftliches Recyceln eine große Herausforderung, der sich das Unternehmen
gerne stellt.
Ü
Für mein Unternehmen strebe ich jeden Tag nach dem Besten. Genau das erwarte ich auch von meiner Bank.
Daher investiere ich in die Anlagekonten Deniz-Flex und Deniz-Fix der DenizBank.
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Haltegriffe bieten Sicherheit und Unterstützung in
allen Bereichen des Sanitärraumes – sei es am
Waschtisch, am WC oder in der Dusche. Foto: Hewi
Barrierefreie Lösungen von HEWI.
Foto: Hewi
Sanitärbereich barrierefrei?
In ganz Österreich gilt für alle Unternehmen seit dem 1. Januar 2016 das Gesetz über die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Waren, Dienstleistungen und Informationen, die für die Öffentlichkeit bestimmt sind, müssen für alle gleich gut zugänglich sein, das heißt barrierefrei
angeboten werden. Doch inwiefern gilt dies auch für Unternehmen, in denen Menschen mit besonderen Bedürfnissen
arbeiten?
Von Nicole Landsmann
C
hristian Höfner, Niederlassungsleiter
und zertifizierter Experte für barrierefreies Bauen bei Artweger, stellt klar:
„Es gibt keine allgemeine Pflicht für Unternehmen, den Sanitärbereich barrierefrei zu
gestalten. Eine solche Verpflichtung gibt es
nur bei Gesundheitseinrichtungen und assistiven Wohn- und Arbeitsstätten sowie für Unternehmen, die öffentlich zugängliche Veranstaltungen anbieten. Hier muss ein barrierefreies WC vorhanden sein.“ Stellt das Unternehmen allerdings Menschen mit bestimmten Beeinträchtigungen ein, so gibt es
sehr wohl eine Verpflichtung, den Sanitärbereich auf die Fähigkeiten des betroffenen Arbeitnehmers abzustimmen.
Für ein größeres Unternehmen mit Personalfluktuation wird es Sinn machen, die Sanitärbereiche auf jeden Fall barrierefrei auszugestalten. Hier kommen die Normen B1600
und B1601 zum Einsatz. Da jeder einzelne
Mensch mit Behinderung individuelle Erfordernisse hat, gilt für diese Normen, dass sie
lediglich Mindestanforderungen definieren
und je nach Bedarf adaptiert werden müssen.
Unterstützung und nähere Informationen
bietet bei diesen Fragen die Wirtschaftskammer des jeweiligen Bundeslandes. Der „On-
Ö 16
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Christian Höfner, Niederlassungsleiter und
zertifizierter Experte für
barrierefreies Bauen bei
Artweger.
Foto: Artweger
line-Barrierecheck“ auf der Homepage der
Wirtschaftskammer (www.wko.at) hilft bei
der baulichen Erstanalyse des Gebäudes.
Anforderungen an barrierefreie Sanitärbereiche
Die Raumgröße eines barrierefreien WCs
nach ÖNORM B 1600 orientiert sich an den
Abmessungen des Rollstuhls und den entsprechend erforderlichen Bewegungsflächen. Damit der Raum mit entsprechenden
Hilfsmitteln – wie Stützklappgriff oder Haltegriff – ausgestattet werden kann, ist auf
eine stabile Ausführung und Tragfähigkeit
der Wandkonstruktion besonders zu achten.
Im WC-Raum muss eine Bewegungsfläche
von mind. 150 cm Durchmesser sichergestellt sein. Ein einseitig anfahrbares WC er-
Sollte eine Duschmöglichkeit am Arbeitsplatz nötig sein, bietet Artweger mit seinen Duschabtrennungen Lösungen für alle Bedürfnisse. Der Eckeinstieg mit Falttüren aus der Serie ist komplett
wegklappbar und bietet somit größtmögliche Bewegungsfreiheit im Raum.
Foto: Artweger
fordert eine Raumbreite von mind. 165 cm
und ein universell anfahrbares eine Raumbreite von mind. 220 cm und eine Raumtiefe
von mind. 215 cm. Die Tür darf nicht nach
innen aufgehen und muss von außen entriegelbar sein, damit im Notfall schnell geholfen werden kann.
Das Überwechseln vom Rollstuhl auf das
WC muss aus verschiedenen Grundpositionen möglich sein. Das WC sollte auf einer
Höhe von 46 cm bis 48 cm montiert werden
und mindestens 65 cm tief sein. Ab einer
Sitztiefe von mehr als 55 cm ist zudem eine
Rückenstütze erforderlich.
Damit der Waschtisch mit dem Rollstuhl unterfahrbar ist, muss zwischen Boden und der
Waschtischunterseite ein Abstand von 70 cm
im Kniebereich eingehalten werden. Ein Unterputz- oder Flachaufputzsiphon gewährleistet die Unterfahrbarkeit des Waschtisches. Die Auswahl der Armaturen muss auf
den oft eingeschränkten Bewegungsspielraum der Nutzer abgestimmt werden. Die
Höhe der Oberkante des Waschtisches sollte
bei 80 cm bis 85 cm liegen. Das Waschbecken sollte mindestens 35 cm tief sein. Ü
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Übergabe der Master-Urkunden an die ersten Absolventen des Universitätslehrgangs „IT Business Solutions“ der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. IT-Experten aus sieben europäischen Ländern haben
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& GF: Wolfgang Hasenhütl Co-Herausgeber & Verlagsleitung: Josef Lipp Standort Oberösterreich: 4020 Linz, Lederergasse 32, Telefon 0732/781282, Telefax DW 4,
[email protected] Standortleitung: Mag. Hans Graf Standort Niederösterreich, Wien
& Burgenland: Landstraßer Hauptstraße 71/2, 1030 Wien, Tel. 01/2127440, Fax
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Vorarlberg, Tirol, Salzburg: 5071 Salzburg-Wals, Pannzaunweg 1 b, Telefon
0662/842841-0, Telefax DW 4, [email protected], [email protected], [email protected] Erscheinungsort: Graz Chefinnen vom Dienst: Mag. Michaela
Falkenberg, Mag. Vera Haberfellner Chefredakteurin Donauraum: Dr. Marie-Theres
Ehrendorff Redaktion: Mag. Angelika Dobernig, Dr. Thomas Duschlbauer, Florian Eckel,
Siegfried Hetz, MA, Andrea Hinterseer, Magdalena Mayer, Felix Meiner, Mag. Johanna
Mitterbauer, Josef Müller, Mag. Nicole Landsmann, Mag. Andreas Prammer, Mag. Carola
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ist jederzeit schriftlich kündbar. Wird es nicht bis ein Monat vor Ende des Abojahres gekündigt, verlängert es sich automatisch um ein weiteres Jahr. Allgemeines: Alle Rechte,
auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind
vorbehalten. FN 257766v; UID-Nr.: ATU61454508 Verlagskonto: BKS, BLZ 17000, Kontonummer 180-038949 Gerichtsstand ist das für Graz örtlich und sachlich zuständige Gericht. Aufgrund der einfacheren Lesbarkeit wurde in dieser Publikation auf eine geschlechtssensitive Form verzichtet, die gewählte männliche Form schließt immer gleichermaßen weibliche Personen ein.
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Ö 17
Fotos: Triple-A AG
Mit dem Triple-A-Markt-Risiko-Check
Unternehmen sensibler, selbstund zukunftssicherer machen
Nicht nur Konzerne haben ein Recht auf vorausschauende Erfolgsmaximierung. Mittelständische Unternehmer hatten bislang keine echte Möglichkeit, Investitionen in Marktbearbeitung im Hinblick auf künftige Erträge professionell zu berechnen. Die vorherrschende Entscheidungsgrundlage war das Bauchgefühl. Das war manchmal richtig, oftmals jedoch
falsch. Wie es das Betriebsergebnis konkret beeinflusst hat, war bisher schwierig bis gar
nicht nachvollziehbar.
D
as war für das Triple-A-Institut Auftrag
genug, um für alle Unternehmer die
weltweit derzeit einzige vollständige
Methode zu entwickeln, die allen Wirtschaftstreibenden dieselben Möglichkeiten
bietet. Seitdem bleibt im Bereich der Marktbearbeitung kein Stein mehr auf dem anderen. Nun lassen sich für jedes Unternehmen
jeder Größe und in allen Branchen sämtliche
Investitionen in Marketing im Vorfeld konkret auf künftige Erträge und ihre Bilanzwirksamkeit berechnen. Schritt für Schritt
können damit auch fast automatisch zielgenaue Maßnahmen entwickelt werden, die im
Wesentlichen eines garantieren: mehr Umsatz. Ganz gleich, ob Dienstleister, Industrie,
Produktion oder Handel, das standardisierte
Prinzip ist für alle gültig.
Lange belächelt – der Prophet im eigenen
Land ist oft wenig wert – ist die Triple-AMethode seit vergangenem Jahr weltweit auf
dem Vormarsch. Inzwischen gibt es Anfragen zur Nutzung der Triple-A-Methode nicht
nur aus ganz Europa, sondern sogar aus Katar und Mexico. Es wird wohl schwer, nach
Kenntnis der Methode wieder so weiterzumachen wie bisher. Auch in Brüssel ist man
bei der EU-weiten KMU-Vertretung deshalb
auf die neuen Möglichkeiten der werthaltigen Vorausschau auf die künftigen Erträge
aufmerksam geworden.
Der Markt-Risiko-Check
Als Vorstufe zu dieser Methode hat das Triple-A-Institut vor Kurzem den für alle Un-
Ö 18
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
ternehmen kostenfreien Markt-Risiko-Check
(MRC) freigegeben. Möglich ist dessen kostenlose Nutzung durch die zahlreichen Kooperationen mit unterschiedlichsten Partnern. Das Ergebnis eines solchen Markt-Risiko-Checks gibt vor allem KMU einen ersten soliden Eindruck über deren unmittelba-
„Der Markt-Risiko-Check wird auch von Banken
vermehrt als innovatives Tool für die kundenorientierte Dienstleistung vielen Unternehmern kostenlos zur Verfügung gestellt. Je risikobewusster Unternehmen durch neutrale Informationen tatsächlich aufgestellt sind, umso besser ist es für die gesamte Wirtschaft“, ist Michael Fritscher, Marketingchef der Triple-A AG, überzeugt.
res Marktrisiko in der jeweiligen Branche.
Dr. Werner Schulz, GF von Ried Verpackungssysteme, ist ein Nutzer des MRC:
„Wir sind einer der wichtigsten Partner für
den Lebensmitteleinzelhandel. Seit vielen
Jahren ist das mögliche Marktrisiko für uns
ein Thema. Unsere Kunden erwarten von
uns, ein starker Partner zu sein. Daher haben
wir uns schon lange mit Systemen befasst,
die uns dazu gute Informationen liefern“, so
Schulz. „Wir waren erstaunt, als das TripleA-Institut uns unser Ergebnis des Checks in
dieser Ausprägung geliefert hat. Mit den Informationen des Instituts konnten wir auf die
Herausforderungen wirklich gut reagieren.
Davon profitieren unsere Kunden, ebenso
wie wir.“
„Der MRC ist der erste Einstieg in die Arbeitsweise von Triple-A. Er gibt Entscheidungsträgern die Möglichkeit, sich abseits
vom Tagesgeschäft mit einem sehr einfachen
Prinzip wieder Gedanken über das eigene
Unternehmen zu machen – quasi als Elchtest“, ist Michael Fritscher zufrieden. „Dass
nun auch vermehrt Interessenvertretungen
die Möglichkeiten des MRC für eine Zusammenarbeit nutzen, hatten wir so nicht erwartet. Sie haben erkannt, dass es notwendig ist,
für seine Mitglieder etwas zu tun. Dabei als
Triple-A-Institut eine Rolle spielen zu dürfen, gibt unserem Weg recht“, meint Fritscher. In Kürze wird der Markt-RisikoCheck nahezu allen Unternehmen in Österreich und Deutschland kostenlos zur Verfügung stehen.
Ü
Fotos: AT&S
Innovation
Zukunftsweisende Technologien in Serie
AT&S startet Serienproduktion mit der ersten Produktionslinie für das neue
IC-Substrate-Werk in China.
A
T & S Austria Technologie & Systemtechnik AG ist europäischer Marktführer und weltweit einer der globalen
Technologieführer für High-End-Leiterplatten. Das Unternehmen bringt beständig zukunftsweisende Technologien für seine
Kerngeschäfte mobile Endgeräte, Automotive, Industrie- und Medizintechnik und Advanced Packaging von der Forschung bis zur
Serienproduktion. Am neuen Standort
Chongqing (China) werden 2016 zwei neue
innovative Technologien – IC-Substrate und
substrat-ähnliche Leiterplatten – für HighEnd-Anwendungen hergestellt.
Von der Innovation zur Serienreife
Nach rund 17 Monaten umfangreicher Entwicklung für die Serienproduktion von ICSubstraten hat AT & S die Zertifizierung für
das neue Werk in Chongqing, China erhalten. Dieser Schritt bedeutet gleichzeitig den
Start der Serienproduktion für die Erste von
vorerst zwei Produktionslinien. Das Unternehmen wird IC-Substrate, sogenannte Flip
Chip Ball Grid Array Substrate, für den Einsatz in Mikroprozessoren herstellen. IC-Substrate stellen die Verbindungsplattform zwischen Halbleiter (Chips) und Leiterplatten
dar, sie „übersetzen“ die Nano-Strukturen
des Chips auf die Leiterplatte und kommen
bei Mikroprozessoren für Computer, Kommunikation, Automotive und Industrie-Anwendungen zum Einsatz.
Mit Beständigkeit zum Erfolg
Nach vielen Monaten, in denen alle Anlagen
und Hunderte Prozessschritte präzise auf die
neue Technologie eingestellt und Test-Substrate unter Serienproduktionsbedingungen
produziert wurden, fanden in den letzten
Monaten die umfangreichen Tests für die finale Zertifizierung statt. Nun wird die erste
Produktionslinie schrittweise hochgefahren.
Derzeit werden die Anlagen für die zweite
Produktionslinie sukzessive im Werk installiert und dann zertifiziert.
„Die Zertifizierung ist ein Meilenstein für
uns – wir haben in Rekordzeit einen komplexen Produktionsstandort und eine für uns
völlig neue, sehr anspruchsvolle Technologie
für die Serienproduktion etabliert. Darauf
sind wir sehr stolz und das wäre ohne das
enorme Engagement der Mitarbeiter und die
enge Zusammenarbeit mit unserem Initialkunden nicht möglich gewesen. Nun können
wir als erster High-End-IC-Substrate-Her-
steller in China mit der Serienproduktion
starten“, sagt Andreas Gerstenmayer, CEO
von AT&S.
Auf Wachstumskurs
Rund 1.300 Mitarbeiter sind derzeit im ICSubstrate-Werk in Chongqing beschäftigt.
Bisher wurden 195,6 Millionen Euro in
Sachanlagen investiert, bis Ende des Geschäftsjahres 2016/17 wird die Gesamtinvestitionssumme für das IC-Substrate-Werk
rund 280 Millionen Euro betragen. Zur Strategie, die AT&S mit diesem Werk verfolgt,
sagt Gerstenmayer: „Wir wollen auch in Zukunft auf Basis von High-End-Technologie
profitabel wachsen. Die IC-Substrate-Technologie soll mittelfristig wesentlich dazu beitragen.“
Ü
Andreas
Gerstenmayer,
CEO von AT&S
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
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Dynamische Akzente
im Kompaktformat:
Renault Mégane!
Die vierte Generation des Bestsellers aus dem Hause Renault besticht durch aufregendes Design und viele Ausstattungsdetails aus
höheren Fahrzeugklassen. Darüber hinaus hat der neue Mégane
gegenüber der Vorgängergeneration ordentlich in der Länge zugelegt: Mit fast 4,4 Metern Außenlänge weist der jüngste Wurf der
Franzosen ein beachtliches Gardemaß auf. Der neue Mégane fällt
mit seinen kraftvollen Schultern und einer ausgeprägten Keilform
sehr gefällig im Straßenbild auf. Durch den ebenfalls gewachsenen
Radstand und die Spurweite steht der Kompakte satt auf der
Straße.
Ein Raumwunder
Die neuen Außenmaße und der längere Radstand
wirken sich positiv auf das Raumangebot im Innenraum aus. Großzügige Schulterbreiten vorne
und hinten in Kombination mit vorbildlicher
Kopffreiheit auf allen Plätzen machen den neuen
Mégane zu einem langstreckentauglichen, komfortablen Reisewagen. Das Kofferraumvolumen
beträgt 434 Liter und kann durch Umlegen der im
Verhältnis 1/3:2/3 teilbaren Rückbanklehne auf
1.247 Liter vergrößert werden.
Ausdrucksstarke Augen
Die Scheinwerfer prägen den Auftritt eines Autos
so wie die Augen ein Gesicht. Großen Wert haben
die Renault-Designer deshalb auf eine unverwechselbare Lichtsignatur gelegt. Je nach Ausstattung
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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
sind die Hauptscheinwerfer komplett in Pure Vision Voll-LED Technik ausgeführt. Für die Rücklichter kommt ebenfalls LED-Technik zum Einsatz. Die langgestreckten Heckleuchten bringen
einerseits die Fahrzeugbreite und andererseits den
Renault-Rhombus auf dem Kofferraumdeckel zur
Geltung.
Allradlenkung 4Control
Zu den Highlights des sportlichsten Mégane, des
GT, zählt neben dem leistungsstarken 1,6-LiterTurbobenziner die dynamische Allradlenkung
4Control. Bei niedrigen Geschwindigkeiten schlagen die Hinterräder in entgegengesetzter Richtung
zur Vorderachse ein, das verkürzt den Radstand
und erleichtert Lenk-, Wende- und Parkmanöver.
Ab 60 km/h steuern die Hinterräder in die gleiche
Richtung wie die Vorderräder. Eine gesteigerte
Fahrsicherheit durch erhöhte Spurstabilität und
mehr Fahrspaß durch dynamischere Kurvenfahrten sind das Ergebnis.
Wegweisend in der Kompaktklasse: Online-Multimediasystem Renault R-Link 2
Renault stellt auch für den neuen Mégane das Online-Multimediasystem Renault R-Link 2 in zwei
Varianten zur Verfügung. Gewählt werden kann
zwischen dem querformatigen Sieben-ZollTouchscreen und einer Version mit hochformatigem 8,7-Zoll Touchscreen. Zusätzlich lässt sich
das System auch per Sprachsteuerung oder über
das Multifunktionslenkrad steuern.
Ü
Auto & Motor
l NEU AM MARKT – FÜR SIE ENTDECKT
Geländetauglich: VW Caddy Alltrack
Der mit Offroad-Stilelementen
ausgestattete
Caddy Alltrack ist als Kastenwagen und als Pkw-Variante erhältlich. Optisch
unterscheidet er sich von
den „Straßen-Versionen“
durch schwarze Beplankungen der Radhäuser und
Schweller sowie Unterfahrschutz. Der Caddy Alltrack ist auch mit 4Motion Allradantrieb bestellbar. Zusammen mit dem serienmäßigen Schlechtwege-ABS des
Caddy qualifiziert sich der Alltrack auch für die Fahrt auf unbefestigten Straßen.Ü
Heißer Tipp: der neue Fiat TIPO
Die internationale Jury der
unabhängigen Organisation Autobest hat den Fiat
Tipo zum „Autobest 2016“
gewählt. Die aus 26 Motorjournalisten bestehende
Jury vergab an den neuen
flotten Italiener insgesamt
1492 Punkte für eine Reihe an positiven Eigenschaften wie Design, Komfort, Unterhaltskosten, Fahreigenschaften, Preis, Service-Netzwerk, Ersatzteilvertrieb, Vielseitigkeit und Restwert. In Österreich wird der Tipo ab Sommer 2016 erhältlich sein.Ü
l ELEKTRONISCHE HELFERLEIN
Kennt keine Grenzen: Ford Ranger
l STARK UND SPARSAM
Fünf Turbodiesel- und vier Turbobenzinvarianten
stehen in einer Leistungsbandbreite zwischen
90 und 205 PS zur Auswahl. Kennzeichen der
Triebwerke aus der Energy-Familie sind die Start
& Stop-Automatik und das Energy Smart Management zur Rückgewinnung von Bewegungsenergie.
l DIESEL-HYBRID AB 2017
In etwa einem Jahr will Renault eine besonders interessante Version nachreichen: Unter der Bezeichnung „Hybrid Assist“ wird der erste DieselHybrid-Motor von Renault angeboten. Der kombinierte Verbrauch soll weniger als 3,0 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer betragen.
Fotos: Brossard Yannick, Dingo, Higginson-John Prodigious Production, Porsche, Fiat, Ford, Opel
Der jüngste Kompakte bietet eine breite Auswahl
an Fahrassistenzsystemen, die auf modernster
Radar-, Kamera- und Ultraschalltechnik basieren.
Hierzu zählen der Sicherheitsabstand-Warner,
das Aktive Notbremsassistenz-System und der
Tote-Winkel-Warner. Hinzu kommen SpurhalteWarner, Verkehrszeichenerkennung mit Geschwindigkeitsalarm und Fernlichtassistent. Als
weiteres System ist der Tempomat mit adaptiver
Geschwindigkeitsregelung verfügbar.
Mit einer Nutzlast von bis
zu 1.195 kg, einer Anhängelast von bis zu 3.500 kg
und einer Wattiefe von bis
zu 800 mm ist der neue
Ranger von Ford ein
Hochleistungs-Pick-up.
Dank optimierter Motoren
und Getriebe sowie zusätzlicher Technologien, wie zum Beispiel Auto-Start/Stopp-System, einer neuen
Achsantriebsübersetzung sowie der neuen elektrischen Servolenkung kann der Ranger mit einer beeindruckenden Treibstoffeffizienz von nur 6,5 l/100 km aufwarten.
Per Knopfdruck kann zwischen den Antriebsarten 4x2, 4x4 High Range und 4x4
Low Range gewählt werden.
Ü
Die Opel-Nutzfahrzeuge 2016
Mehr Leistung, weniger
Verbrauch: Opel führt für
die Modelle Vivaro, Movano und Combo die
hochmodernen Euro-6Dieselmotoren ein. Zusätzlich werden neue Assistenzsysteme für noch
mehr Sicherheit sowie weitere hochwertige Ausstattungsoptionen geboten. Beim
Opel Vivaro bildet der 70 kW/95 PS starke 1.6 CDTI mit 260 Newtonmeter Drehmoment die Einstiegsmotorisierung.
Für die Combi- und Bus-Varianten des Movano stehen neue Biturbo-Diesel mit
2,3 Liter Hubraum mit 145 bzw. 170 PS zur Wahl. Im Movano Bus ersetzt eine
Variante mit 163 PS das bisherige Spitzenaggregat mit 150 PS.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
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Selbstfahrende Autos:
Science-Fiction wird Realität
Selbstfahrende Autos sind längst vom Hirngespinst zur Realität geworden. Die intelligenten Boliden sind bereits seit geraumer Zeit im Einsatz und sollen auch bald auf heimischen
Teststrecken Einzug halten. Dabei sind viele – vor allem rechtliche – Fragen im Moment
noch völlig ungeklärt.
Von Marie-Theres Ehrendorff
D
as Auto hat keine Zukunft, ich setze aufs Pferd“, erklärte
Wilhelm II., der letzte deutsche Kaiser. Wie falsch er mit
dieser Einschätzung lag, ist hinlänglich bekannt. Bei der
Frage nach dem Potenzial von selbstfahrenden Autos scheiden sich die Geister: Hirngespinst und Utopie, sagen die
einen. Autos, die noch einen menschlichen Fahrer brauchen, werden
bald ein Anachronismus sein, meinen die anderen. Derzeit scheint
es noch nicht absehbar, ob beziehungsweise wie weit sich diese Fahrzeuge durchsetzen werden. Der Wettlauf um diese neue Technologie
ist bereits voll im Gange, unter anderem arbeiten Google, Apple,
Mercedes, General Motors, Volvo und Toyota an der Entwicklung
eines selbstfahrenden Autos.
Eine oder mehrere Teststrecken in Österreich
bereits in Planung
Im Rahmen der „Alpbacher Technologiegespräche“ ließ der Verkehrsminister mit der Ankündigung aufhorchen, dass es in Österreich
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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
2016 eine Teststrecke für Roboterautos geben werde. Dafür wurde
eine eigene Arbeitsgruppe geschaffen, bestehend aus Straßenbauern,
Juristen, Technikern und Verkehrspsychologen. Um den Standort der
Strecke ist ein Wettlauf entbrannt, unter anderem sind das Inntal und
die Steiermark im Rennen, eine Entscheidung darüber soll bis Ende
April fallen. Aufgrund der aktuellen Straßenverkehrsordnung dürfen
autonome Fahrzeuge derzeit nicht auf öffentlichen Straßen fahren.
Für Tests im öffentlichen Straßenverkehr müssten daher erst die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Daher könnte eine
eigene Teststrecke gebaut werden, eine neu gebaute und noch nicht
freigegebene Straße könnte benutzt werden oder ein Straßenabschnitt
könnte temporär für Testzwecke gesperrt werden. In Deutschland
gibt es bereits einen eigenen Testabschnitt für autonome Autos auf
der A9 in Bayern, den Ministerpräsident Horst Seehofer durch eine
Sondergenehmigung ermöglicht hat. In selbstfahrenden Autos, die
auf dem speziell gekennzeichneten Autobahnstück unterwegs sind,
muss sich jedoch ein Fahrer befinden.
Auto & Motor
Der selbstfahrende Mercedes F 015 Luxury in Motion
war in der Linzer Innenstadt unterwegs - mangels
Genehmigung allerdings noch gelenkt. Nach ersten
Auftritten in Las Vegas, San Francisco und Shanghai
feierte das Auto damit im Rahmen des Ars-ElectronicaFestivals unter dem Motto „Post City – Lebensräume
des 21. Jahrhunderts“ seine Premiere in Europa.
Foto: APA/ Stadt Linz
Rechtliche Rahmenbedingungen im Vordergrund
Vor allem rechtlich wirft die neue Technologie viele Fragen auf, insbesondere in Bezug auf die Haftung bei Unfällen. „Nach aktueller
Rechtsprechung ist für das Fahren eines Kraftfahrzeugs in Österreich
eine behördliche Lenkberechtigung erforderlich, die nur Menschen
ausgestellt wird. Aufgrund dessen sind autonom fahrende Fahrzeuge
daher nicht erlaubt“, erklärt Sabine Fehringer, Partnerin bei der internationalen Anwaltskanzlei DLA Piper Weiss-Tessbach. Daher
wäre eine Gesetzesnovelle beziehungsweise eine Ausnahmeregelung
erforderlich, die autonomen Fahrzeugen das Fahren ohne Lenkberechtigung gestatten würde. Noch wesentlich interessanter wird die
Thematik im Falle eines Unfalles beziehungsweise der Schuldfrage
und bei möglichen Ansprüchen auf Schadenersatz. „Im autonomen
Auto gibt es ja keinen Fahrer, daher ist die mit der Haftungsfrage
verknüpfte Definition des Lenkens nicht mit einer menschlichen
Handlung, sondern mit einer sequenziell maschinell-computergesteuerten Rechen- und Befehlsabfolge verknüpft. Infolgedessen fällt
das Verschulden de jure weg und verlagert sich daher auf die Herstellerebene“, so Fehringer. Dies führt dazu, dass sich ein Geschädigter nicht wie bisher an den Lenker oder die Versicherung wenden
kann, sondern das Verschulden im Schadensfall bewiesen werden
muss. „Sollte zum Beispiel ein Techniker des Herstellers bei der Programmierung des Fahrzeugs einen Fehler begangen haben, der für
den Unfall kausal war, so kann das fallweise nur mit hohem Aufwand
nachzuweisen sein“, erläutert Fehringer. Dazu kommt, dass sich
Rechtsnormen bislang nur an Menschen richteten, daher bedarf es
dafür rechtswidrigen menschlichen Verhaltens und nicht eines Fehlverhaltens eines programmierten Autos. „Daraus resultiert als Grundlage für den Betrieb eines Fahrzeugs die Halterhaftung. In den meisten Fällen ist bei Unfällen daher davon auszugehen, dass die Halterhaftung zum Tragen kommt“, präzisiert Fehringer. Eine weitere
Frage, die sich aus diesem Kontext ergibt, ist dabei die der Produkthaftung. Experten gehen nämlich davon aus, dass das Gros der Unfälle auf eine Störung der Software zurückzuführen sein wird. So es
sich bei Software de jure um ein Produkt handeln sollte, fiel dies entsprechend unter das Produkthaftungsgesetz. „Dabei wird zu klären
sein, ob Software unter den Produktbegriff
fällt. Es ist zwar davon auszugehen, klar ausjudiziert wurde dies jedoch noch nicht“, gibt
Fehringer zu bedenken.
Fehringer, ist überzeugt, dass die Haftungsfrage nach geltendem österreichischen Recht
durchaus lösbar erscheint. Dabei wird es jedoch notwendig sein, zwischen Herstellerhaftung und potentiell Geschädigten eine rechtlich tragbare Balance zu finden. Im Zuge dessen wird auch die Frage über Produkthaftung
von Softwarekomponenten im Detail zu klären sein. Fehringer empfiehlt auf alle Fälle,
dass der Einbau einer „Blackbox“ rechtlich
vorgeschrieben wird, um Unfälle besser rekonstruieren und dabei die Schuldfrage beantworten zu können. „Bevor jedoch all die
genannten Konstellationen zum Tragen kommen, bedarf es jedoch erst einmal einer Ge-
setzesänderung, damit autonome Fahrzeuge überhaupt auf öffentlichen Straßen fahren dürfen.“
Dazu kommen auch noch ethische Fragen, zum Beispiel wie sich ein
Roboterauto im Falle eines nicht mehr zu verhindernden Unfalles
verhalten solle – dies muss im Zuge der Programmierung natürlich
ebenfalls überlegt werden. „In unserem Fall versucht das Auto zuallererst, Fußgängern und Radfahrern auszuweichen. Dann vermeidet
es den Kontakt mit anderen fahrenden Fahrzeugen und erst an dritter
Stelle kommen stillstehende Objekte wie Bäume“, kommentiert Google-Entwickler Chris Urmson die Überlegungen seiner Firma.
Nicht nur Automobilhersteller beschäftigen sich bereits
mit der Haftungsfrage
Die Automobilfirma Volvo, mittlerweile in chinesischer Hand, übernimmt als erster Hersteller Haftung für Unfälle seiner selbstgesteuerten Autos. Allianz, eine der weltweit größten Versicherungen, hat
bereits angekündigt, einen Versicherungsschutz für selbstfahrende
Autos anbieten zu wollen. An den positiven Nutzen der neuen Erfindung glaubt auch das weltweite Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG, das für den Zeitraum von 2014 bis 2030
2.500 weniger Verkehrstote in Großbritannien prognostiziert.
In den USA steht alles im Zeichen des Pioniergeistes
Die USA sind aus gutem Grund als das „Land der unbegrenzten
Möglichkeiten“ bekannt, präsentiert sich doch die Situation in puncto
autonomer Fahrzeuge anders als hierzulande. Dort sind die Testautos
von Google und Co fast nicht mehr wegzudenken, zusätzliche Popularität erlangten sie unter anderem auch durch Hollywood-„Gastauftritte“ wie im Film Prakti.com. In vier US-amerikanischen Bundesstaaten sind autonome Testvehikel bereits im Straßenverkehr unterwegs, darunter auch in Kalifornien, wo sich die Zentrale von Google befindet. Google hat laut offiziellen Angaben aktuell mehr als 20
computergesteuerte Fahrzeuge namens „Google Driverless Car“ im
Einsatz, die bereits über eineinhalb Millionen Kilometer zurückgelegt
haben. Dabei waren die Autos in über zehn Unfälle verwickelt, laut
einem Google-Sprecher waren sie jedoch in allen Fällen schuldlos,
da die Unfallursache jeweils menschliches
Versagen war. Im Februar berichtete die Zeitung „The Guardian“, dass die Software einiger autonomer Autos als „Fahrer“ anerkannt
werden wird. Zudem unterstützt die US-Regierung die Entwicklung von selbstfahrenden
Autos mit einem Budget von vier Milliarden
Dollar über die nächste Dekade. Damit ist in
den USA eine frühere und problemlosere
Markteinführung als in Europa mehr als wahrscheinlich.
Ü
Rechtlich gibt es noch einiges zu klären,
ist sich MMag. Sabine Fehringer, Partnerin
bei der internationalen Anwaltskanzlei
DLA Piper Weiss- Tessbach, bewusst.
Foto: DLA Piper Weiss-Tessbach
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
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Feuerfunken in der Rauchkuchl:
Das Schwaigerlehen geht um die Welt
Im 500 Jahre alten Schwaigerlehen der Thresi Bacher zeigt sich der Pinzgau von seiner
schönsten Seite. Die Magie des Feuerspiels in der Rauchkuchl ist ebenso faszinierend wie
die bodenständig-strahlende Persönlichkeit der Hüterin dieses Feuers. Sie ist vieles in einem und alles ganz: Gastgeberin, Köchin, PR-Genie und Organisationstalent.
Von Siegfried Hetz
A
ls Geheimtipp präsentiert sich das
Schwaigerlehen in Stuhlfelden
schon längst nicht mehr. Dafür hat
die Hausherrin klugerweise und
mit Nachdruck gesorgt. So souverän wie sie in der Rauchkuchl am offenen
Feuer mit den schweren Eisenpfannen hantiert und ein exzellentes Abendessen zubereitet, so bestimmt teilt sie der Welt auch mit,
was das Besondere an ihrem Schwaigerlehen
ist. Selbstbewusste Gastlichkeit ohne
Schnörkel, dafür mit viel Gespür fürs Wesentliche und eine unbändige Liebe zur Heimat.
eine sehr persönliche Handschrift trägt, die
aber niemals überladen wirkt. Von einem Zuviel kann höchstens dann die Rede sein,
wenn der Gast auf die Größe der Portionen
am Teller nicht vorbereitet war.
Blumenstrauß wirkt für sich und überlässt
dem Gast genügend Raum, um in dem Gefüge auch seinen Platz zu finden, ob unten
in den Stuben und der Rauchkuchl oder oben
in den Gästezimmern, deren Einrichtung
Erlebnis Rauchkuchl
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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Foto: Niki Faistauer
Bäuerliches Refugium
Wenn die schwere Holztür hinter einem ins
Schloss fällt und man im breiten, dunklen
Vorhaus steht, sozusagen im Zwischenreich
von Innen und Außen, breitet sich Ruhe aus
und was eben noch wichtig war, Termine,
Routenplaner, Telefonate und E-Mails, zieht
sich zurück und lenkt die Aufmerksamkeit
auf die Atmosphäre des Hauses, in dem
nichts am falschen Platz steht und vor allem
alles in sich ruht. Jedes Möbelstück und jeder
„Das Kochen am offenen Feuer ist magisch
und anziehend, es holt meine Gäste in den
Bann der Flammen.“ Damit beginnt Thresi
Bacher die Beschreibung des Kapitels Kochen am offenen Feuer in ihrem Buch
„Meine Heimat – meine Küche“. Der vom
offenen Herdfeuer ausgehenden Faszination
kann sich kaum jemand verschließen. Und
es liegt fast etwas von Andächtigkeit im
dunklen Gewölbe, wenn die an den Holztischen eng nebeneinandersitzenden Gäste unmittelbar erleben, wie früher auf den Höfen
gekocht wurde, als es auch noch keine Holzherde gab, vom E-Herd mit Induktionsfeld
und raffinierter Dunstabzugstechnologie
ganz zu schweigen. Das überraschend Angenehme an der gesamten Inszenierung ist,
dass es zwar ein Kochen vor den Augen der
Gäste ist, aber beileibe kein Schaukochen,
Handwerk
Es ist die Kunst der Thresi Bacher,
dass alles so selbstverständlich wirkt.
Foto: Frits Meyst
Foto: Kristin Bacher
Die Ruhe genießen und den Tag
ausklingen lassen.
vier Gebäuden: der Grundhütte, in der im
Erdgeschoß der Käse hergestellt wird und
im Obergeschoß die Gäste wohnen. Das
zweite Gebäude, die Grundeckhütte, ist zur
Gänze den Gästen vorbehalten. Außerdem
gibt es noch den Stall und eine Scheune. Die
Hochalm liegt auf 1.600 Metern und ist an
Jäger verpachtet. Die gesamte Almfläche
misst über 130 Hektar. Wie könnte es anders
sein, auch hier hat sich Thresi Bacher wieder
einiges einfallen lassen. Innen sind die
Räume mit sehr persönlichen Erinnerungsstücken ausgestattet, draußen fasziniert vor
allem der Kräutergarten, dessen Idee auf ihre
Mutter zurückgeht, die seinerzeit bei der
Hochalm oben einen solchen angelegt hat.
Der heutige Kräutergarten ist so positioniert,
dass man von ihm in den Käsekeller schauen
kann und umgekehrt. Auch Innovation und
Unternehmergeist sind vererbbar. Was mit
dem Kräutergarten der Mutter begonnen hat,
will die Tochter mit der Kreation eines eigenen Duftes vollenden. Der Traum vom Parfüm aus einer Alpenkräuter-Essenz hat etwas
Bestechendes.
bei dem die Inszenierung im Vordergrund
steht. Das ist eben die Kunst der Thresi Bacher, alles so selbstverständlich wirken zu
lassen. „Und wenn die Schlichtheit gewahrt
bleiben soll, so lege ich Wert auf natürliche
Handlungen, ungekünstelt und ohne Fassade, echt und unverfälscht“, um die Hausherrin und Autorin noch einmal zu zitieren.
Selbstverständlich ist aber auch, dass die
Produkte für ihre Küche mit Bedacht ausgewählt sind und aus der Region kommen,
wenn nicht sogar aus dem eigenen Garten
oder von den Hügeln der Grasberge, wenn
es sich um Eierschwammerln, Moosbeeren
(Heidelbeeren) oder Preiselbeeren handelt,
die im Pinzgau Granggn heißen.
Auf der Alm
Zum Reich der Thresi Bacher gehört auch
eine Alm, die Dürstein-Alm in den Hohen
Tauern unterhalb des 2.446 Meter hohen
Zwölfers. Almen in dieser Gegend teilen sich
in der Regel in eine Grundalm und in eine
Hochalm. Hier liegt die Grundalm auf 1.450
Metern und die Zufahrt vom Tal aus ist durch
einen Schranken geregelt. Sie besteht aus
Foto: Frits Meyst
Die Kraft der Zufriedenheit
All das Atmosphärische sowie das auf Bodenständigkeit und Qualität ausgerichtete kulinarische Angebot beschreiben den Geist des
Hauses noch nicht umfassend. Eine wichtige
Säule für die Strahlkraft ist die sehr persönliche Mischung aus Einfachheit und Zufriedenheit. Wobei das Einfache mit dem Wesentlichen zu vergleichen ist und die Zufriedenheit
sich aus einem Grundvertrauen speist. „Die
Ruhe genießen, den Tag gemütlich ausklingen
lassen und in unendlicher Zufriedenheit dem
Herrgott danken.“ Daraus schöpft Thresi Bacher auch die Kraft, der Welt zu zeigen, was
in ihr und im Pinzgau steckt. Damit diese Welt
sogar im chinesischen Fernsehen so authentisch wie möglich gezeigt werden kann, unternimmt sie alles und nimmt selbst in Kauf,
dass eine Drohne die ganze Zeit rund ums Anwesen fliegt. Pinzgauer Frauenpower bedeutet
in diesem Fall auch, sich eine 80-köpfige chinesische TV-Crew nicht über den Kopf wachsen zu lassen. Beschaulicher ging es bei den
Dreharbeiten für die „Weißblauen Wintergeschichten“ des Bayerischen Fernsehens zu,
die demnächst zu sehen sein werden. Ob Bayern oder Asien – das Schwaigerlehen geht um
die Welt.
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Kontakt:
Theresia Bacher
Schwaigerlehen Nr. 14
5724 Stuhlfelden
+43 (0) 6562/51 18
at
anfrage@schwaigerlehen.
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Ö 25
Die mit dem Licht malt
In ihren Werken nimmt uns Christina Olm mit in eine magische Bildwelt voll Licht und
Farbe. Wir haben die vielseitige Malerin zum Interview gebeten.
L
len und während des Prozesses entwickelt
sich das so unerwartet anders, dass ich mich
selbst wundere. Anfangs war es nicht einfach
zu lernen, beim Malen die Kontrolle loszulassen, es einfach mal fließen zu lassen. Aber
wenn es passiert, ist es wunderbar. Das ist
wie ein Überraschungsei – man weiß nie,
was am Ende herauskommt. Darf ich Ihnen
ein Beispiel erzählen?
Sie kommen ursprünglich aus der Haute
Couture, haben den Beruf der Damen- und
Maßschneiderin erlernt. Wie haben Sie den
Weg zu Ihrer Kunst gefunden?
Die Kunst war immer schon in mir. In der
Haute Couture habe ich gelernt, den Blick
auf Details zu richten, ich hatte die Gelegenheit, zu experimentieren, Techniken und Materialien auszuprobieren. Dieser Prozess war
sehr inspirierend für mich. Meine Arbeit in
Musicalhäusern hat diese Leidenschaft reifen lassen. Mein heutiges Schaffen ist eine
logische Konsequenz aus diesem Prozess.
Wo finden Sie die Inspiration für Ihr künstlerisches Schaffen?
Ich denke, man muss einfach nur mit offenen
Augen durch die Welt gehen, dann findet
man überall Inspiration. In der Natur, in einem Gespräch, überall. Die Quellen meiner
Inspiration wechseln einander immer ab. Ich
werde oft selbst überrascht. Es kann sein,
dass ich vorhabe, ein bestimmtes Bild zu ma-
Ö 26
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Foto: Gaby Gerster
icht ist Christina Olm wichtig. Als
zentrales Bildelement schimmert es
warm durch zartes Blattgrün, dringt
gleißend durch geometrisch anmutende Lamellen und Waben, bringt
florale Kompositionen zum Leuchten. Das
Spiel von Strukturen, Linien und Farben verdichtet sich zu einer Präsenz und Dynamik,
die uns unwillkürlich wachmacht. Und neugierig. Der Welt entrückt, näher am Traum
als an der Wirklichkeit, gestatten uns die Bilder der Künstlerin einen Rückzug in märchenhafte, surreale Landschaften fern von
Raum und Zeit. Wir betreten Orte voll Zauber und Symbolik, die uns auf geheimnisvolle Weise an unsere Kindheit erinnern, uns
den Weg in unsere Seele weisen. Der Alltag
bleibt draußen.
Biografie
29.04.1970, geboren als Florina
Christina Nestor in Mediasch
(Siebenbürgen) / Rumänien.
1975, Umzug nach Deutschland,
Kindheit in der Weinstadt Hochheim am Main.
1995, Abgeschlossene Ausbildung zur Damen- und Maßschneiderin in Wiesbaden.
1995 bis 1997, Damenschneiderin / Ankleiderin (Dresserin) in
großen deutsche Musical-Häusern.
Seit 1998 Lebensmittelpunkt in
Mühlheim am Main.
www.nestor-art.de
Mail: [email protected]
Sehr gerne!
Eines Tages wollte ich ein Bild in die abstrakte Richtung malen. Ich habe begonnen,
vertikale Linien zu malen, war aber total unzufrieden damit und hab es weggelegt. Und
irgendwann habe ich es andersrum auf die
Staffelei gestellt, und als die Linien horizontal vor mir lagen, habe ich mit einem Mal
diese Landschaft gesehen. Da wusste ich, es
wird doch kein abstraktes Bild. Malen ist für
mich eine Reise.
Mit welchen Techniken und Farben arbeiten Sie?
Ich arbeite bevorzugt mit Acrylfarbe, weil
sie unkomplizierter ist als Öl. Meine Technik
ist die Lasurtechnik, damit lässt sich Licht
ganz toll darstellen.
Was ist für Sie gute Kunst?
Das liegt immer im Auge des Betrachters.
Aber generell denke ich, wenn alles harmonisch aufgegliedert ist, wenn der Farbauftrag
entsprechend ist, wenn Licht da ist, dann
finde ich Kunst gut.
Welche Künstler haben Ihr Schaffen beeinflusst?
Da gibt es viele. Angefangen bei Leonardo
da Vinci, Sandro Botticelli, Gustav Klimt,
die ganzen Surrealisten. Aber am meisten
von allen hat mich bestimmt René Magritte
Die Leidenschaft für die Malerei trägt Christina Olm schon ihr Leben lang in sich.
Foto: Privat
Quelle: Christina Olm
inspiriert. Sein Farbauftrag, die Lichter, die
Raffinesse, die Ideen der Motive – all das
fasziniert mich.
Idee. Als ich diese Frühlingsbilder einmal
im Schaufenster einer Apotheke ausstellte,
dachte ich mir: Ich bin ja nicht anwesend,
um den Betrachtern etwas über die Bilder zu
erzählen. Also habe ich das Gedicht sozusagen als Untertitel dazu geschrieben.
Jeder Mensch hat mal gute und mal schlechte
Phasen. Manchmal, wenn ich keine Inspiration habe oder keine Zeit zu malen, macht
mich das unglücklich. Aber in meiner Kunst
bin ich mir gar nicht unsicher, sondern sehr
sicher. Dafür mache ich das schon viel zu
lang. Ich male ja schon mein Leben lang.
Welchen Stellenwert hatte Kunst in Ihrem
Elternhaus?
Die Kunst wurde mir gewissermaßen in die
Viele Künstler durchleben Phasen, in deWiege gelegt. Ich kenne es nicht anders.
Kunst ist heute stark kommerzialisiert. Wie
nen sie an sich zweifeln. Gibt es das bei IhMein Vater war der erste Lehrer für mich.
stehen Sie dazu?
nen auch?
Und der beste. Er hat mich immer sehr unDas gehört heutzutage dazu. Ich finde es nur
terstützt. Er ist auch sehr talentiert, nur er
traurig, wenn die Grenze überschritten wird.
hat nie wirklich etwas aus seinem TaWenn das Kunstwerk keine Rolle mehr
lent gemacht. Ich kann mich an ein n Frühlingserwachen
spielt und es nur mehr ums Geld geht. Kengroßartiges Werk von ihm erinnern,
Winters
des
g
nen Sie zum Beispiel diese bunten, gländas Athenäum von Bukarest, das er
han
Vor
te
kal
der
Wenn
iebt,
zenden Pudel? (Lacht) Die werden um Milaus Strohhalmen auf schwarzem Samt
sich langsam zur Seite sch
Bächen schmilzt,
ren
kla
tall
kris
lionen Dollar versteigert. Das erinnert mich
geschaffen hat. Ansonsten musste er
zu
nee
der Sch
ein bisschen an den Tanz ums goldene
sich um seinen Beruf und seine Familie
e Kreatur
Kalb – nur dass es kein Kalb mehr ist, sonkümmern, da war für die Kunst keine
und jeder Baum und jed
d,
chströmt wir
dern lauter glänzende Pudel. Ich empfinde
Zeit. Ich habe damals zu mir selbst gevon ihrem Lebenssaft dur
ne Blatt in der Sonne,
dann schillert jedes einzel
es als eine unheimliche Verschwendung,
sagt: Das passiert mir nicht. Ich habe
und die Seele blüht auf.
wenn das Geld so verherrlicht wird und
diese Gabe und ich mache etwas danicht mehr das Kunstwerk selbst. Wenn es
raus. Weiter zurück in meiner Familiwendigen Zeit
In der Stille und der not
s,
denn überhaupt eines ist …
entradition hatte die Musik eine große
tum
chs
Wa
des
und
ung
liegt die Kraft der Entfalt
Bedeutung. Mein Großvater war als Ofle,
Zel
in jeder einzelnen
d.
Würden Sie jedes Werk verkaufen?
fizier Komponist der militärischen Fanches Wasser genährt wir
die durch Licht und fris
Oder hängen Sie an manchen zu sehr?
fare von König Michael.
Es gibt ein paar wenige, von denen ich
d singt,
Lie
ihr
sel
Am
die
or
bev
Noch
,
hen
mich ungern trennen würde. Aber wenn
Ihrem Bildzyklus „Frühlingserwablü
n
spe
Kno
und die ersten
te, kühle Luftzug
letz
es jemand unbedingt möchte, kann man
chen“ haben Sie ein zauberhaftes
der
on
sch
h
auc
sich
löst
schon darüber reden. Ich denke mir imFrühlingsgedicht an die Seite gestellt.
in ihrer Nähe auf,
mer, es ist nicht schlimm. Dann male
Wird die Poesie zum zweiten Standbein
lich erwacht.
ich halt ein neues Bild. Es geht ja immer
der Christina Olm?
denn nun ist die Flora end
Christina Olm
weiter.
Ü
(Lacht) Nein, das war eher eine spontane
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Ö 27
Zehn Jahre Wirtschaftsnachrichten österreichweit –
die Jubiläumsempfänge 2016
Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft folgten der
Einladung der Wirtschaftsnachrichten zu den Empfängen in Wien, St. Pölten, Salzburg,
Innsbruck, Graz und Linz und nutzten die Gelegenheit, um Kontakte zu pflegen und zu
knüpfen und natürlich gemeinsam mit dem Team zehn Jahre Wirtschaftsnachrichten in ganz
Österreich zu feiern.
D
er Auftakt fand in diesem Jahr am 11.
Februar im Schick-Hotel Stefanie in
der Bundeshauptstadt Wien statt, gefolgt vom Empfang im Rathaus St. Pölten.
Am 16. und 17. Februar wurde in Salzburg
und Innsbruck gefeiert am 23. und 24. Februar im Grazer Casineum sowie in paul‘s küche.bar.greisslerei in Linz.
Highlights der Events waren die Gedanken
zur Entstehung von Wohlstand, die Herausgeber Wolfgang Hasenhütl in einem inspirierten und pointierten Vortrag mit seinen
Gästen teilte, sowie die Verleihung der „Inserate des Jahres“, die schon traditionell mit
großer Spannung erwartet wurde. Außerdem
wurden auch heuer wieder die Gewinner un-
seres Businesstests für Hotels und Restaurants gekürt. Insgesamt folgten bei den Jubiläumsempfängen an die 600 Gäste mit Interesse den Ausführungen und nutzten anschließend in angenehmer Atmosphäre die
Gelegenheit zum Netzwerken und Meinungsaustausch.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Ö 29
Businesshotel und Restaurant des Jahres – die Pre
Kramsacherhof in Tirol: Wolfgang Hasenhütl mit Christine und Harald Kreidl sowie
Josef Lipp
Inserat des Jahres 2015 – die Preisträger
Beim Jubiläumsempfang in Wien wurden folgende Preisträger gekürt:
Ö 30
Carlson Wagonlit Travel: Josef Lipp
mit Katharina Turlo und Hans Graf
ÖBB-Holding AG: Günter Weisskircher, Leiter Vertrieb/Marketing der EC Logistics, mit Karin Czihak
DHL Express (Austria) GmbH: Josef Lipp
mit Viktoria Bellak und Hans Graf
PiD – Presse- und Informationsdienst der Stadt
Wien: Aline-Marie Hoffmann und Hans Graf
AUVA – Allgemeine Unfallversicherungsanstalt
Wien: Josef Lipp mit Christian Schenk
T-Mobile Austria GmbH: Stefan Ott und Hans
Graf
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
isträger 2015
In Salzburg gingen die Preise an folgende Betriebe:
Josef Lipp mit Dr. Martin Schick, Dir. Peter Buocz
und Hans Graf
Salzburger Sparkasse Bank: Wolfgang Hasenhütl
mit Christoph Paulweber, Markus Sattel
Wirtschaftskammer Salzburg: Klaus Höftberger,
Peter Hofer von der Agentur plenos creative
Im St. Pölten wurde folgendes
Unternehmen ausgezeichnet:
Beim Jubiläumsempfang in Innsbruck wurden folgende Preisträger gekürt:
RIZ Niederösterreichs Gründeragentur:
Manuela Hofer, Petra Patzelt und Hans Graf
Holzbau Maier: Josef Lipp übernimmt die Auszeichnung stellvertretend
Tiroler Versicherung:
Daniela Jourdan und Martin Reiter
Bei unserem Event im Grazer Casineum wurden folgende Unternehmen ausgezeichnet:
Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG:
Brigitte Hofer mit Wolfgang Hasenhütl
Merkur Versicherung AG:
Christian Walter mit Barbara Steiner
IV - Industriellenvereinigung Steiermark:
Nina Zechner und Wolfgang Hasenhütl
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Ö 31
Wachstumsmarkt Wien
Michael Spazierer, Mitgründer und CEO der Wesiak Group
sowie Entwickler und Gutachter für Immobilien, über sein
verstärktes Engagement am Wiener Markt.
Verlassen Sie als Investor den Grazer
Raum?
Keineswegs, wir haben mit unserer Unternehmensgruppe über 500 Millionen Euro in
Graz und Umgebung investiert und werden
dies weiter tun, mit Wien kommen wir nur
der Nachfrage unserer Kunden nach.
Wie sehen Sie die Novelle der Wiener Bauordnung?
Sehr positiv – diese hat zahlreiche Verbesserungen gebracht, welche letztendlich die
Baukosten reduzieren und die Wohnqualität
erhöhen werden. Stichwort Aufklappung von
Dachgeschoßen – ist u.U. ohne Rücksicht
auf den Bebauungsplan möglich. Notkamine
müssen nicht mehr errichtet werden – dadurch können die Grundrisse besser gestaltet
werden. Auch wurde die Errichtung von Balkonen wesentlich erleichtert, was sich wiederum auf die Wohnqualität und somit den
Wert positiv auswirkt.
Es gibt sicher viele wertbeeinflussende Faktoren, welcher ist für Sie der Wichtigste?
Eindeutig die Lage: Je besser die Wohnlage,
desto höher der Wert. Die Lage beeinflusst
in hohem Maße den nachhaltigen Ertrag und
heutzutage werden nicht mehr Ziegel sondern Erträge gekauft.
Sie haben sicher aktuelle Angebote, können
Sie mir eines nennen?
Gerne, eine spannende Aufgabe ist es, die
denkmalgeschützte, 1901 errichtete Kaserne,
die Residenz Montleart in 1040 Wien, mit
unserem Kooperationspartner, der wohninvest gmbh, und Investoren nach dem neuesten Stand der Technik in hochwertigen
Wohnraum umzubauen.
Ü
Bürokratischer Wahnsinn
Energiesparmesse
Bauinnungsmeister Hartl kritisiert den nicht kleiner werdenden Rucksack an Bürokratie
und den Wildwuchs an Regulierungen, „Während Gott sei Dank auf der einen Seite Überregulierungen abgebaut werden, kommen nämlich auf der anderen Seite neue hinzu. Der
Rucksack an gesetzlichen Verpflichtungen wird in Summe nicht nur nicht kleiner, sondern
auch noch komplexer. Davon können wir am Bau ein Lied singen“, gibt Hartl den in der
Branche herrschenden Unmut wieder. Was er meint, macht Hartl am Beispiel des Lohnund Sozialdumping-Bekämpfungsgesetzes fest.
Ü
Mit rund 98.720 Besuchern, 30.650 Fachbesuchern und 846 Ausstellern aus 13 Nationen
war die Energiesparmesse wieder die erfolgreichste Messe und bleibt Gradmesser und
Trendbarometer zu allen Fragen der Energiezukunft in Österreich bzw. in Europa.
Europas größter Energiekongress, die World
Sustainable Energy Days, sind ein richtungsweisender Teil dieser Fachmesse. Damit ist
die Energiesparmesse eine Marke für Österreichs Innovationsgeist. Insgesamt wurden
von 24. bis 28. Februar auf insgesamt 64.450
m² Ausstellungsfläche mehr als 150 Veranstaltungen und Vorträge angeboten. Die Resonanz der Teilnehmer auf die interessanten
Vorträge der hochkarätigen Vortragenden
war äußerst positiv.
Ü Foto: Cityfoto
Studentengruppe zu Besuch
35 Studenten des Masterstudiums „Global Business“ der Johannes-Kepler-Universität Linz
waren am 22. Februar zu Gast bei der Wintersteiger AG in Ried. Das Rieder Spezialmaschinenbau-Unternehmen Wintersteiger ist Weltmarktführer in seinen Sparten Skiservice, Feldversuchstechnik und Holzdünnschnitt. Der Konzern ist mit 16 eigenen Konzerngesellschaften
in zehn Ländern vertreten und vertreibt seine Maschinen weltweit. Das zweijährige Masterstudium ist eine Zusammenarbeit der JKU Linz mit der Victoria Universität in Kanada und
der National Sun Yat-sen Universität in Taiwan. Das Interesse der Besucher, die aus neun
Ländern kommen und unter der Leitung von Prof. Dr. Werner Auer-Rizzi an einem internationalen Projekt der Johannes-Kepler-Universität teilnehmen war groß.
Ü Foto: Wintersteiger
Ö 32
Foto: Symbol
Sie investieren verstärkt auch am Wiener
Zinshausmarkt, warum?
Wien wurde zum wiederholten Mal zur Stadt
mit der höchsten Lebensqualität gekürt.
Zinshäuser sind in aller Regel zentrumsnäher
als Neubauten und bieten gerade für Menschen, die Wien wegen der hohen urbanen
Lebensqualität schätzen, attraktiven Wohnraum. Darüber hinaus ist durch den enormen
Zuzug eine jährliche Unterdeckung von rund
7.000 Wohnungen gegeben. Durch Abbruch
oder Abverkauf von Einzelwohnungseigentum wird der Zinshausbestand kontinuierlich
verringert. Das sind alles Faktoren, welche
einen weiteren Preisanstieg erwarten lassen.
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Weiterbildung
Führungsentscheidungen
Jede Entscheidung, die man für einen Betrieb trifft, wirkt auf das ganze Unternehmen. Diesen Domino-Effekt kann man nur beurteilen, wenn man den Gesamtzusammenhang im
Blick hat, wenn man Konsens mit den Mit-Betroffenen findet, wenn man mit allen auf Augenhöhe reden kann. Interdisziplinäres Führungs-Know-how ist die Voraussetzung.
V
on fachlichen Qualifikationen soll jetzt
gar nicht die Rede sein. Die sind in allen entscheidungstragenden Funktionen Voraussetzung. Es geht um das Verständnis und das Bewusstsein, welche internen
und externen Einflussfaktoren auf Entscheidungen wirken und was jeder einzelne Entscheidungsschritt im Gesamtgefüge auslöst.
Die Erfolgsfaktoren
Rechtlich abgesichert, wirtschaftlich sinnvoll, ertragreich, imagewirksam, sozial verträglich, nachhaltig ... die Liste der Kriterien ließe sich noch verlängern. Und egal,
ob es ein großes Unternehmen ist, wo die
Funktionen verteilt sind, oder ein kleines
Unternehmen, wo mehreres in einer Hand
liegt, diese Themen spielen immer mit:
Rechtsverständnis, Rechnungswesen, Personalwesen, Marketing, Unternehmensstrategie. Wer führt, braucht ein solides Basiswissen auf allen diesen Gebieten und sollte
mit den Funktionsträgern auf Augenhöhe
reden können.
Solides Unternehmens-Wissen
Für 36 Mitarbeiter mit technischen Aufgaben
hat ein steirisches Unternehmen das WIFIUnternehmertraining als firmeninterne Weiterbildung durchführen lassen. Immer mehr
Akademiker mit unterschiedlichsten Abschlüssen sehen das Unternehmertraining als
kompakteste Form, betriebswirtschaftliches
Wissen zu erwerben. Firmeninhaber schicken ihre Kinder in das Unternehmertraining, um sie auf die Nachfolge vorzuberei-
ten. Hier hat ein Bildungsangebot, von dem
viele vermuten, es sei eigentlich als Vorbereitung auf die Unternehmerprüfung gedacht, weit breitere Interessentenkreise angesprochen.
Business-Management
Für Führungspositionen gibt es am WIFI
eine weitere konzentrierte Weiterbildung für
Management, Strategie, Innovation, Controlling, Business-Planung, Marketing und Human Resources: den Diplomlehrgang Business Management Professional. Auch die
Akademie für GmbH-Geschäftsführer geht
neben den spezifischen Rechtsfragen für
GmbHs auf diese Themen ein.
Führungspersönlichkeiten
Zum fachlichen Wissen und zum unternehmerischen Verständnis kommt eine dritte
wichtige Komponente: die Sozialkompetenz,
die den Führungsstil prägt. Es geht um Verantwortung, Motivation und Führungsverhalten: die Schwerpunktthemen in der WIFI
Führungskräfte-Akademie. Sie rundet die
Führungspersönlichkeit ab.
Motivations-Tankstelle
Der Senior, der sein Chefwissen aktualisiert,
der Unternehmer, der sich auf eine GmbH
vorbereitet, Führungskräfte unterschiedlichster Funktionen bestätigen: Die Stunden
weg von der Firma, Reflektieren, Erfahrungen austauschen, Benchmarking, das liefert
auf alle Fälle neue Motivation.
Ü
Ing. Mag. Peter
Hochegger,
Leiter des WIFI
Steiermark:
„Führen kann
nur, wer die
Tragweite seiner
Entscheidungen
stets im Blick
hat.“
Mit-Unternehmer
am Puls der Zeit
„Man kann die Probleme von morgen
nicht mit den Methoden von gestern lösen.“ Jeder, der Führungsverantwortung
trägt, kann sich von den raschen Entwicklungen im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld nicht abkoppeln. Unternehmen verändern sich,
denn wenn sie es nicht tun, bleiben sie
auf der Strecke. Wer als „Mit-Unternehmer“ Entscheidungen trifft, braucht einen weiten Horizont. Die täglichen Erfahrungen sind nur eine Quelle. Was
ausgewiesene Fachleute aus Fachliteratur, Medien und Praxis zusammenfassen und als WIFI-Lehrbeauftragte kompakt vermitteln, ist die effizienteste
Form, Aktuellstes zu erfahren, die Methoden der Besten kennenzulernen, das
eigene, persönliche Change Management voranzubringen.
kt
n Führungswissen kompa
Führungsqualität, zum Beispiel in der WIFI Führungskräfteakademie: Matthias Fink, Florian Feiertag,
Anna Harrer, Herbert Sackl, Marietta Jancar und Christian Contola haben sie absolviert.
n Unternehmertraining
n Business Management
rung
n GmbH-Geschäftsfüh
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www.stmk.wifi.at/mana
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www.stmk.wifi.at/persoen
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www.stmk.wifi.at/akadem
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
55
Gold
Das Comeback einer Krisenwährung?
Nachdem das Image von Gold als krisensicherer Währung in den vergangenen Jahren massive Kratzer bekommen hat, verzeichnete das Edelmetall in den ersten Monaten dieses
Jahres einen deutlichen Preisanstieg und gewinnt bei Anlegern wieder an Bedeutung.
Von Marie-Theres Ehrendorff
D
ie Mittelflüsse in Gold exchange traded products („ETPs“) nehmen zu, Investoren entdecken die Attraktivität von Gold als sicherer Anlageklasse erneut. Für Experten ist
Gold derzeit angemessen bewertet, indessen
der Ölmarkt ein hart umkämpftes Feld bleibt und der
Preis sich auf historisch niedrigem Niveau bewegt.
Während der Finanzkrise war Gold bei den Investoren
ein begehrtes Gut. Die Sorge um den Euro ließ den
Goldpreis in die Höhe schnellen und Investments in
das Edelmetall galten als absolut sichere Anlage. Allerdings setzte nach einem Höhepunkt 2011 und einem Zwischenhoch 2013 ein Abwärtstrend ein, wobei
Anleger teilweise viel Geld verloren haben. Im Dezember letzten Jahres verbuchte der Goldpreis gar sein
Fünfjahrestief. Jetzt scheint es, als hätte mit Beginn
des neuen Jahres wieder eine Trendwende nach oben
eingesetzt.
Dass Gold bei den Anlegern neue Attraktivität erlangt,
konnte auch das Londoner Emissionshaus ETF Securities feststellen. Es hat das weltweit erste Gold-ETP
aufgelegt und gilt als weltweiter Vorreiter auf dem
Gebiet börsengehandelter Produkte. „Seit Beginn diesen Jahres hatten wir über eine Milliarde USD Mittelzuflüsse in unsere Gold ETPs, welche damit 55 Prozent aller Mittelflüsse in europäische Gold ETPs im
Jahr 2016 ausmachen“, erklärt James Butterfill, Head
of Research & Investment Strategy von ETF Securities. Gold ist also – zumindest vorläufig – wieder zu
56
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
einem Zufluchtsort erster Wahl für jene Investoren geworden, die Sicherheit suchen.
Zinslage spielt Goldpreis in die Karten
„Gold ist wieder zu einem Zufluchtsort für jene Investoren
geworden, die Sicherheit suchen“, meint James
Butterfill, Head of Research and
Investment Strategy bei ETF Securities. Foto: ETF Securities
Im Dezember hob die US-Notenbank Fed ihren Leitzins erstmals seit 2006 wieder an. Die Einschätzung,
dass es 2016 zu weiteren Anpassungsschritten nach
oben kommen wird, teilen mittlerweile aber längst
nicht mehr alle Analysten. Bleiben die Zinsen niedriger als erwartet oder gehen Anleger zumindest davon
aus, wird Edelmetall als Wertanlage attraktiver. Zudem könnten die Turbulenzen auf den Aktienmärkten
infolge von Chinas Börseneinbruch die Wachstumsaussichten belasten. Langsameres Wachstum ist wiederum eine Härteprobe für den Dollar, was alternativen Anlagen wie Gold zugutekommt.
Dennoch kann man nach jahrelangem Stillstand aufgrund der US-Leitzinsanhebung vom vergangenen
Dezember wieder von einem steigenden Zinsumfeld
sprechen. Die Realzinsen dürften allerdings der hohen
Staatsverschuldung wegen unverändert bleiben oder
sogar noch sinken, was eine mögliche Erklärung für
den Preisanstieg bei Gold sein könnte, so die Einschätzung der Experten. Rohstoffe würden in einem solch
steigenden Zinsumfeld hingegen bullisch reagieren.
Öl und Industriemetalle hätten ein Jahr nach der ersten
Zinserhöhung seit Längerem in der Regel zweistellige
Renditen verzeichnet. Gold sei entgegen der rationalen Denkweise um durchschnittlich 14 Prozent gestie-
Wertanlagen
Nach den Schwächeperioden des Edelmetalls in den
vergangenen Jahren deutet vieles darauf hin, dass für
Gold wieder bessere Zeiten angebrochen sind.
Foto: APA/Günter Granitzer
gen. Ein Zinsanstieg ist also nicht negativ für Gold, konträr zum allgemeinen Glauben steigt Gold nach der ersten Zinserhöhung. Die
Realzinsen stiegen nur 1994 an, während es in allen weiteren Perioden zu fallenden oder unveränderten Realzinsen kam. „Die Europäische Zentralbank hält weiter am Ziel der Preisstabilität fest, was
voraussichtlich zu weiteren Lockerungen in der Geldpolitik und negativen Zinsen führen wird und damit den Goldpreis weiter unterstützen sollte. Gold dient hier als eine werterhaltende Anlageklasse
– eine Geldanalage, die Investoren lieber halten als Währungen, die
möglicherweise entwertet werden könnten“, analysiert Butterfill.
Gold scheint als Absicherung
gegen Risiken wieder salonfähig
USA als Hemmschuh für Irans Ölambitionen
Zweitens wurden am 16. Jänner 2016 die Sanktionen gegen iranische
Ölexporte aufgehoben, weil das Land aus Sicht der internationalen
Atomenergiebehörde sämtliche Auflagen erfüllt hat. Damit möchte
auch der Iran als Player bei der Produktion von Öl und dessen Vermarktung mitmischen. ETF Securities geht allerdings davon aus,
dass der Iran bei diesen Vorhaben erhebliche Probleme haben wird.
Einerseits bedarf es großer Investitionen in die Infrastruktur, was die
Unterstützung ausländischer Ölgesellschaften voraussetzt. In einer
Zeit niedriger Ölpreise und weltweiter Investitionskürzungen dürfe
jedoch daran gezweifelt werden, dass diese zustande kommen. Andererseits glaubt der Finanzdienstleister, dass der Iran auch Schwierigkeiten bei der Vermarktung des eigenen Öls haben wird. Die Aufhebung der Sanktionen ist begrenzt, vor allem was die Beteiligung
von US-Unternehmen betrifft. Sämtliche US-Amerikaner dürfen
keine Beteiligung am Verkauf von iranischem Öl haben oder in deren
Infrastruktur beschäftigt sein. Bleibt der Iran hinter den Erwartungen
zurück und enttäuscht den Markt, könnte das sogar dazu führen, dass
der Ölpreis wieder steigt.
Ü
bezahlte Anzeige
Gold war in der Vergangenheit eine gute Absicherung gegen Ereignisrisiken. Politische Ereignisse führten stets zu guten Gold-Renditen. Etwa nach dem Beginn des Arabischen Frühlings stieg Gold um
bis zu 11,6 Prozent, im Fall der terroristischen Attacke auf das World
Trade Center am 9.11.2001, die natürlich eine menschliche Tragödie
von ungeheurem Ausmaß war, gab es einen Preisanstieg um bis zu
6,1 Prozent. „Investoren kaufen Gold als eine sichere Anlage. Die
Ängste vor gegen das Establishment gerichteten Regierungen oder
einer Umwälzung an den Finanzmärkten sind nur zwei der Sorgen,
die Investoren aktuell im Kopf haben“, so Butterfill, der sich zum
derzeitigen Goldpreis wie folgt äußert: „Gold ist laut unseren Modellen derzeit angemessen bewertet, dennoch könnte das Risiko eines
plötzlichen Schocks an den zyklischen Märkten den Goldpreis noch
wesentlich höher treiben.“
Während es für Gold also wieder bergauf geht, ortet ETF Securities
Goldminen nach wie vor in einer Wertfalle. Es sei zwar unwahrscheinlich, dass es zu einer Vielzahl von Ausfällen kommen werde,
dennoch liege bei Goldminen ein erhöhtes Risiko vor, besonders im
Vergleich zum relativ sicheren Hafen des physischen Goldes, lautet
die Einschätzung des Anbieters alternativer Investmentkonzepte. Bis
sich die Grundlagen wieder verbessern, ist in jedem Fall Gold gegenüber den Goldminen vorzuziehen. Es deuten also viele Indizien
darauf hin, dass Gold langsam, aber sicher seinen früheren Status
als krisensichere Währung bei den Investoren wiedererlangt.
Ölmarkt bleibt hart umkämpftes Terrain
Nicht nur Gold steht derzeit im Fokus der Anleger. Ein weiterer viel
beachteter Rohstoff ist Öl. Anfang des Jahres gingen die Preise zur
Freude der Autofahrer an den heimischen Tankstellen neuerlich in
den Keller. Um angesichts dieser Situation auf dem Markt dennoch
bestehen zu können, versuchen einzelne Länder wie Saudi-Arabien,
führendes Mitglied der Organisation erdölexportierender Länder
(Opec), den Preisverfall über die Fördermenge auszugleichen. So
sollen andere Produzenten aus dem Markt gedrängt oder erst gar
nicht dorthingelassen werden, gleichzeitig geht es natürlich auch darum, eigene Marktanteile zu verteidigen.
Bei ihrem Blick auf den Ölmarkt führen Experten zwei politische
Entscheidungen der jüngsten Vergangenheit ins Treffen. Erstens
wurde am 18. Dezember 2015 ein langjähriges Ausfuhrverbot von
US-Öl aufgehoben. Als Reaktion auf die Aufhebung dieses Banns
ging die Preisdifferenz zwischen Europas wichtigster Rohölsorte
Brent und der US-Rohölsorte WTI stark zurück. Letztere wurde dadurch zu einem Aufschlag gegenüber Brent getrieben.
Umsatzsteirer
sind Mehrwertsteirer
www.ressort-buchmann.steiermark.at
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
57
E-Mobility im Tourismus Das Team des Steiermark Tourismus ist ab
sofort elektrisch auf den Straßen der Landeshauptstadt unterwegs. Erich Neuhold, Geschäftsführer von Steiermark Tourismus,
wurde durch das E-Auto der Energie Steiermark zum begeisterten Strom-Fahrer: „Der
E-Flitzer passt genau zum Grünen Herz, und
wer uns damit in der Stadt sieht, kann uns
ruhig aufhalten. Herz-Aufkleber haben wir
immer dabei.“ „Es freut uns immer besonders, wenn wir so wichtige Partner für
‚Grüne Mobilität‘ begeistern können“, so
Vorstandssprecher DI Christian Purrer. Ü
Die nächste Generation
Erich Neuhold, GF Steiermark Tourismus, mit
Energie Steiermark Vorstandssprecher DI Christian Purrer (re.) und dem neuen E-Flitzer.
Foto: Energie Steiermark
Der Grazer Industrieanlagenbauer GAW
technologies GmbH steht vor einer Veränderung, die gleichzeitig Kontinuität bedeutet:
Nach 42 Jahren als Geschäftsführer übergibt
Jochen Pildner-Steinburg die Leitung des
von seinem Vater 1951 gegründeten Unternehmens an die nächste Generation. Nach
einer sorgsam geplanten und intensiven Vorbereitungszeit traten mit 1. März 2016 Nina
Pildner-Steinburg und Wolfgang Senner gemeinsam die Nachfolge an.
Ü
Foto: GAW
Mag. Christoph Holzer, Geschäftsführer SPAR Steiermark und südl. Burgenland, mit dem steirischen
Gemüsebauern Bernhard Gogg und dem burgenländischen Gemüsebauern Erich Stekovics. Foto: Spar
Spar unterstützt regionale Produzenten
Wo immer es möglich ist, zieht Spar österreichische Qualität bei Lebensmitteln vor. Außerdem
bevorzugt Spar regionale Hersteller und ist damit einer der größten Partner der Landwirtschaft.
Das Unternehmen setzt dabei höchste Maßstäbe an die Qualität und berät gleichzeitig die
Hersteller. Viele der Landwirte können mengenmäßig nicht für ein ganzes Bundesland liefern
und fangen in kleinem Stil bei Spar an. Auf diese Weise bietet Spar zahlreiche Spezialitäten
aus Österreich.
Ü
Programmchefin Daniela Bärnthaler
und GF Prok. Dietmar Leitner
Foto: Mag. Renate Auinger
Kanal3
Kanal3 ist ein regionaler Fernsehsender mit
Sitz im steirischen Murtal und Niederlassungen in Graz und der Weststeiermark. War das
Magazin bis jetzt ausschließlich für Besitzer
eines Kabelnetzanschlusses empfangbar, so
können ab sofort alle Steirer Neuigkeiten
und Wissenswertes rund um unsere Heimat
sehen. Damit durchbricht Kanal3 das bisherige landesweite Sendemonopol des ORF
und ist jetzt auch über Satellit zu empfangen.
Ü
58
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Erfolgreiches Thermenland
Steiermark
Das Thermenland Steiermark startet mit sensationellen Gästezahlen in das Jahr 2016: An
allen sechs Thermenstandorten, Parktherme
Bad Radkersburg, Das Kurhaus Bad Gleichenberg, Therme Loipersdorf, Rogner Bad
Blumau, Heiltherme Bad Waltersdorf und
H2O Hoteltherme Sebersdorf, konnte im
heurigen Jänner im Vergleich zum Vorjahr
eine Steigerung der Tages- und Nächtigungsgäste verzeichnet werden. Insgesamt besuchten in diesem Monat 150.309 Tagesgäste die
Thermen. Das ist ein absoluter Höchststand
seit Jahren.
Ü Foto: Thermenland Steiermark
Wirtschaftsfaktor Betriebseinrichtung:
Mehr Effizienz und Produktivität in Büro & Co
E
gal ob Büro, Lager, Werkstätte, Messestand oder Kundendienstfahrzeug: Bereits seit 1987 sorgt Prinz Betriebseinrichtungen für effiziente Einrichtungslösungen. Renommierte Unternehmen aus dem
gesamten Bundesgebiet zählen zu den zufriedenen Kunden. Der Gratkorner Ausstattungsspezialist punktet mit hochwertigen
Produkten zu einem einzigartigen PreisLeistungs-Verhältnis. Besonderen Wert legt
Prinz aber vor allem auf umfassenden Service und wirtschaftlichen Zusatznutzen.
Effiziente Büroarbeit setzt heute eine optimierte Arbeitsplatzgestaltung mit entsprechender Einrichtung voraus. Gesundheitsfördernde, stressreduzierte Arbeitsplätze erfordern die laufende Umsetzung der im Bereich Ergonomie gewonnenen Erkenntnisse.
Wie wichtig speziell das „richtige Sitzen“,
der richtige Bürostuhl ist, weiß Christian
Prinz, Geschäftsführer von Prinz Betriebseinrichtungen: „Aktuelle Studien haben gezeigt, dass eine ergonomisch korrekte Haltung wesentlich dazu beiträgt, Krankenstandstage zu reduzieren. Ergonomie wird
somit zum wichtigen wirtschaftlichen
Die drei Geschäftsführer
Christian, Siegfried und
Michael Prinz und
ihr Geschäftslokal
in Gratkorn (v.l.)
Foto: Prinz
Thema für Unternehmen, das durch entsprechendes Mobiliar wie spezielle Bürosessel
oder innovative Steh-Sitz-Arbeitsplatzlösungen einfach realisiert werden kann.“ Als perfekte Ergänzung für verbesserte und damit
effizientere Arbeitsbedingungen hat sich bio-
dynamisches Licht etabliert: Natürlichem
Licht nachempfunden, wirkt es sich positiv
auf den menschlichen Biorhythmus aus und
leistet so einen wertvollen Beitrag zum erhöhten Wohlfühl- und Zufriedenheitsfaktor
im Büro.
Ü
Das war der „People Skills Day“ 2016
Am 25. Februar 2016 veranstaltete BEITRAINING Steiermark bereits zum fünften Mal
den People Skills Day – internationaler Aktionstag zur Steigerung der Sozialkompetenzen –
in Graz.
Z
eitgleich fand dieser auch an verschiedenen Standorten in Deutschland, der
Schweiz und Russland statt. Die kostenlosen Workshops richteten sich unter dem
diesjährigen Motto „Attraktiver Arbeitgeber:
Das Erfolgsgeheimnis der 5 Ps“ an Inhaber
und Führungskräfte von kleinen und mittleren Unternehmen.
35 Unternehmer und Führungskräfte aus
klein- und mittelständischen Unternehmen
nahmen in Graz am People Skills Day teil.
Im Mittelpunkt standen die 5 Ps des Mitarbeiter-Marketings – „Attraktivität kommt
von innen“ sowie das strategische Mitarbeitermarketing – „Ihr Weg zum attraktiven Arbeitgeber“. Walter Baumgartner, Geschäftsführer von BEITRAINING Steiermark, hielt
dazu kurze Impulsworkshops, im Anschluss
kam es zum regen Austausch von Gedanken
und Erfahrungen. Das abschließende Gettogether wurde intensiv zum Knüpfen neuer
Kontakte genützt.
Walter Baumgartner, Geschäftsführer von BEITRAINING Steiermark, hielt die Impulsworkshops.
Foto: BEITRAINING
„Wir blicken auf einen sehr erfolgreichen
People Skills Day 2016 zurück. Die Teilnehmer empfanden den Vormittag als gewinnbringend und konnten viele Anregungen für
ihren Arbeitsalltag mitnehmen. Wir freuen
uns daher jetzt schon auf den nächsten
People Skills Day im kommenden Jahr“, so
Walter Baumgartner.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
59
Hannes Amesbauer,
Mario Kunasek,
Egon Blum (v.l.)
Foto: Symbol
Wirtschaft stärken und Zukunft sichern
Die Situation am steirischen Lehrstellenmarkt ist dramatisch: Über 500 junge Steirer haben
keine Chance auf einen Ausbildungsplatz.
D
iese beunruhigende Entwicklung
wurde am 10. Februar im Vorfeld zum
Unterausschuss Lehre des steirischen
Landtags, der auf Initiative der FPÖ stattfand, präsentiert. Die FPÖ Steiermark plädierte gemeinsam mit dem unabhängigen
Experten Egon Blum für Maßnahmen zur
Verbesserung der Situation im Lehrlingsbereich. Die aktuellen Arbeitsmarktdaten zeigen die besorgniserregende Situation am
steirischen Lehrstellenmarkt auf. Es gab in
der Steiermark im Jänner 2016 lediglich 372
gemeldete offene Lehrstellen, diesen offenen
Stellen standen jedoch 907 Lehrstellensuchende gegenüber. „In Anbetracht dieser erschreckenden Zahlen kann die Politik nicht
einfach zur Tagesordnung übergehen“, meint
FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek, der einen der Hauptgründe für die angespannte Situation in der falschen Prioritätensetzung bei
der Lehrlingsförderung sieht.
Vorzeigemodell: Duale Ausbildung
KommR. Egon Blum, der ehemalige Lehrlingsbeauftrage der Bundesregierung, hob
die Bedeutung des dualen Ausbildungssystems hervor und warnte davor, dass dieses in
die Bedeutungslosigkeit abdriften könnte. Er
kritisierte, dass die Politik kaum Akzente im
Facharbeiterbereich setzt. „Ohne erfolgreiche Fachkräfte- und Lehrlingspolitik wird
sich Österreich als Produktions- und Dienstleistungsstandort im internationalen Wettbewerb zusehends weniger behaupten können
und auch kein Wachstum erzielen“, so Blum.
Als möglicher Lösungsansatz wurde die
Wiedereinführung des Blum-Bonus, bei dem
lehrlingsausbildende Betriebe einen Unterstützungsbetrag pro zusätzlichen Lehrling
erhalten, präsentiert. Dadurch wurden in den
sprach sich zudem für die Einsetzung eines
Jahren 2004 bis 2008 immerhin über 12.500
überparteilichen Lehrlingsbeauftragten auf
zusätzliche betriebliche Lehrstellen bei geLandesebene aus.
Ü
ringerem Mitteleinsatz als der derzeitigen
Ausbildung von Lehrlingen in überbetrieblichen Einrichtungen
Kommentar
geschaffen.
Der
Blum-Bonus-Neu
könnte mit einer integrierten Qualitätssicherung ein Problemlösungs- und
Zukunftsmodell sein.
Die Arbeitsmarktdaten des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz zeigen monatlich
Chancen schaffen
Auch wenn überbedie katastrophale Situation am steirischen Lehrstellentriebliche Maßnahmarkt auf. Angesichts dieser beängstigenden Zahlen darf
men als Auffangnetz
die Politik nicht zum Tagesgeschäft übergehen. Rasches
zweifelsohne wichtig
Handeln ist ein Gebot der Stunde.
sind, so dürfen diese
Einer der Hauptgründe für die katastrophale Situation
keineswegs als Allist die falsche Prioritätensetzung bei der Lehrlingsförheilmittel gesehen
derung. Überbetriebliche Maßnahmen sind als Auffangwerden und betriebnetz zweifelsohne wichtig. Sie dürfen aber keineswegs
liche
Lehrstellen
als Allheilmittel gesehen werden. Für uns Freiheitliche
müssen Priorität haist klar: Betriebliche Lehrstellen müssen Priorität haben!
ben, ist FPÖ-LehrDie österreichische Wirtschaft stellt qualitativ hochwerlingssprecher Hantige Ausbildung sicher und bereitet so junge Mennes Amesbauer überschen optimal auf den Arbeitsmarkt vor.
zeugt. „Die österreiWir treten daher für die Wiedereinführung des
chische Wirtschaft
Blum-Bonus, die Einsetzung eines überparteilistellt qualitativ hochchen Lehrlingsbeauftragten auf Bundes- und
wertige Ausbildung
Landesebene, die Übernahme der Berufsschulsicher und bereitet so
kosten durch die öffentliche Hand, die Schafjunge Menschen opfung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen im
timal auf den Aröffentlichen Dienst und eine deutliche steubeitsmarkt vor. KMU
erliche Bevorzugung von Betrieben, die
müssen unterstützt
Lehrlinge ausbilden, ein. Die Lehrlinge von
werden, wenn sie
heute sind schließlich die Facharbeiter von
Lehrlinge ausbilmorgen, die unser Land dringend braucht!
den“, so Amesbauer.
Der
Freiheitliche
Die Lehrlinge von heute sind
die Facharbeiter von morgen!
FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek
60
Foto: Foto Fischer, Graz
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Im Gespräch
Lust am Lernen wecken
Dr. Martin Bauer ist seit Anfang des Jahres Geschäftsführer der Volkshochschule
Steiermark, wir waren mit ihm im Gespräch zu seiner Motivation und Vision für die
regionale Bildungslandschaft.
begleitende Lernen
soll man nutzen können, wenn man es
will oder es braucht
und nicht weil man es
muss. Dieses zwanghafte Lernen, um
Karriere zu machen,
ist bei Weitem nicht
so
erfolgversprechend wie das Lernen
mit Spaß und Freude.
Meine Aufgabe ist es
auch, die Qualität
weiterhin sicherzustellen und attraktive
Angebote zu schaffen
und zu schauen, was
wollen und brauchen
die Menschen in der
Steiermark, und ein
regionsspezifisches
Programm zu schafGeschäftsführer der Volkshochschule Steiermark Dr. Martin Bauer
fen. In Zukunft wird
Foto: Fotografie Sissi Furgler
es auch eine einheitliche Ausbildung mit
Gender- und Diversity Schulung für alle unWie wird das Angebot der Volkshochschule
sere TrainerInnen geben, um einen einheitangenommen?
lichen Qualitätsstandard zu etablieren. Auch
Wir haben rund 63.000 TeilnehmerInnen im
das Angebot von interaktivem Lernen soll
Jahr an 200 Standorten und bieten über 8.000
ausgebaut werden. Lernen überall und zu jeKurse an, damit sind wir die größte Erwachder Zeit in den richtigen Dosen ist mein Ansenenbildungseinrichtung in der Steiermark.
satz. Was auch kommen wird, ist die AusbilIch finde das schon sehr beeindruckend. Wir
dung für Ehrenamtliche, die in Vereinen tätig
sind als Verein strukturiert, gehören der Arsind, und Kurse in Richtung Nachbarschaftsbeiterkammer Steiermark und haben das Prihilfe, kurz
vileg, dass man bei uns den AK-Bildungsscheck in der Höhe von 60 Euro einlösen
kann.
n
n Zur Perso
Wie stark wird der AK-Bildungsscheck genutzt?
Über die Hälfte der KursteilnehmerInnen
nutzen den Bildungsscheck der Arbeiterkammer, der eine großartige Einrichtung ist.
Unsere Preisgestaltung ist mit 45 bis 180
Euro pro Kurs sehr sozial, da wir als 100 Prozent gemeinnütziger Verein organisiert sind.
Das ist für alle bildungsinteressierten Menschen eine tolle Unterstützung.
Mit welcher Motivation gehen Sie an die
Arbeit?
Mir ist sehr wichtig, dass wir den Menschen
das Lernen wieder näherbringen, das lebens-
Fortbildung
2007 – 2015: Direktor für
Weiterbilder
GF
an der UNI Graz und
i Graz (UNI
Un
der
ten
haf
llsc
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dungsg
rnational Mafor LIFE GmbH und Inte
bH &
Gm
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Gra
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nagement
CoKG).
für die Ausbil2010 – 2015: Zuständig
Akademikeden
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rInnen in Graz und
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Wien (im Auftrag des AM
n Sprachenale
tion
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zakadespi
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der
zentrums Graz und
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ark
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mie Ste
„Mikroseminare für Menschlichkeit“. Zusätzlich möchte ich in den Bereichen politische Bildung, Demokratieverständnis, Pensionsreform, Pflege, also zu brennenden
Themen, über die man täglich in der Zeitung
liest, Kurse anbieten und die ExpertInnen in
der Arbeiterkammer bitten, dazu zu referieren. Das ist ein Punkt, den ich bei der Arbeiterkammer sehr schätze, diese unglaubliche
Kompetenz, über alle Themen unabhängig
sprechen zu können.
Welche Bedeutung hat für Sie die Volkshochschule?
Über das Angebot der VHS erweitert sich
der Handlungsspielraum unserer TeilnehmerInnen gewaltig. Von Themen wie kreativ
Töpfern, Kommunikation, Gesundhit und
Pflege, Sprachkurse, Burnout-Prävention bis
zu Kursen, wie man mit dem demenzkranken
Partner umgeht. Teilweise sind das Handson-Kurse über ein bis zwei Tage, in denen
der Gestaltungsspielraum von Menschen, sei
es kulturell, politisch oder körperlich, relevant vergrößert wird.
Sehr beliebt ist auch das Karenzbildungskonto der VHS. Hier werden rund 1.000
Euro den berechtigten Personen zur Verfügung gestellt, damit sie die Karenzzeit auch
zu Weiterbildungen nutzen können. Im Wintersemester 2015 haben rund 2.200 Personen
dieses Angebot genutzt, dafür haben wir
auch eine große Krabbelstube mit gut ausgebildeten PädagogInnen eingerichtet.
Wir sind auch stark im Bereich Sprachen tätig, diese machen etwa 20 Prozent unseres
Angebots aus, und reicht vom Urlaubswortschatz bis zum Businessstandard mit verschiedenen Abschlüssen. Hier sind wir steiermarkweit der größte Anbieter.
Wir sind auch sehr stark beim zweiten Bildungsweg, wo wir angefangen bei der Alphabetisierung über die Basisbildung alles
anbieten, wir möchten Menschen die Möglichkeit bieten, anschlussfähige Ausbildungen zu absolvieren. Daher wollen wir in Zukunft auch stärker in Richtung anschlussfähiger Lehrgänge gehen und so ein durchgängiges Bildungssystem schaffen. Hier geht es
nicht in erster Linie um die Karriere, sondern
darum, Möglichkeiten für alle interessierten
Personen zu schaffen.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
61
Fairer Wettbewerb gibt Kraft für die Zukunft
Sozialdumping durch Unternehmen, die vom EU-Ausland aus agieren, lastet schwer auf der
heimischen Metalltechnik. Landesinnungsmeister KommR. Ing. Johann Hackl fordert Maßnahmen, um Spielraum für Innovationen zu haben.
D
kommen, um die heimischen Betriebe abzusichern.“
Freilich geht es dem Spitzenvertreter der heimischen Metalltechnik nicht alleine um die Absicherung der Betriebe, die durch unfaire Konkurrenz leiden, die sich
die unterschiedlichen Lohn- und
Sozialniveaus im gemeinsamen
Wirtschafts- und Arbeitsmarkt
zunutze macht. „Die Betriebe
müssen sich auf das Zeitalter der
Digitalisierung vorbereiten. Damit sind hohe Investitionskosten
verbunden, die sich auch betriebswirtschaftlich darstellen
lassen müssen“, spannt Hackl
den argumentativen Bogen zwischen Gegenwart und naher Zukunft.
ie Wirtschaft tritt selbstverständlich für einen fairen
Wettbewerb von heimischen
und ausländischen Betrieben beziehungsweise Arbeitnehmern ein“,
unterstreicht KommR. Ing. Johann
Hackl, Landesinnungsmeister der
steirischen Metalltechniker. Aber:
Die österreichischen Lohnstandards müssen daher gegenüber ausländischen Arbeitgebern nicht nur
rechtlich gelten, sondern auch
wirksam durchgesetzt werden. Das
sei derzeit das Hauptproblem beim
Kampf gegen Lohn- und Sozialdumping, berichtet Hackl von konkreten Erfahrungen in der heimischen Metalltechnik.
Mehr Kontrollen
62
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Spielraum für morgen
KommR. Ing. Johann Hackl, Landesinnungsmeister der Metalltechnik in der Steiermark: „Wir brauchen mehr Maßnahmen gegen Sozialdumping,
um fit für die digitale Zukunft zu sein.“
Foto: WK
bei Grenzkontrollen der Finanzpolizei dem
Preis-Dumping durch ausländische Betriebe
einen Riegel vorzuschieben.
Kürzlich haben auch die Sozialminister auf
EU-Ebene das Thema aufgegriffen, parallel
dazu laufen Verhandlungen zwischen den
Sozialpartnern im Sozialministerium. Hackl:
„Hier muss es zu substanziellen Fortschritten
In Zukunft, so die allgemeine
Erwartung, werde auch im gewerblichen Bereich noch viel
stärker der Einzug innovativer
Technologien eine entscheidende Rolle für den Erfolg jedes
einzelnen Unternehmens spielen. Digitalisierung sei nicht nur eine Wettbewerbs-,
sondern eine Überlebensfrage. „Bei aller
Skepsis, die ich da und dort erlebe, bin ich
überzeugt, dass das kein Hype ist, der dann
wieder verpufft“, betont Hackl. Manche
Unternehmen seien der Ansicht, dass Digitalisierung sei, wenn die Firma über einen
Internet-Anschluss verfüge. Hackl: „Neben
der technologischen Innovation, die damit
einhergeht, wird es auch zu neuen Arbeitsund Organisationsformen kommen, auch
kleinere und mittlere Betriebe werden in die
diesbezügliche Ausbildung von Mitarbeitern investieren müssen.“
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Zwar gibt es seit Mitte des Vorjahres in Österreich Spezialbestimmungen gegen Lohn- und
Sozialdumping, diese würden
aber nicht ausreichen, um Missstände abzuschaffen. So gelten
die Kollektivverträge samt den
Mindestlöhnen im Gegensatz zu
allen anderen Ländern praktisch für alle Arbeitnehmer, auch für jene, die nach Österreich entsandt werden.
Aber Handlungsbedarf gibt es aus der Sicht
von Johann Hackl jedoch beim Vollzug von
Kontrollen: Bei Unterschreitung des KVEntgelts – Stichwort: Gesetz gegen Lohndumping – drohen Arbeitgebern in Österreich per Gesetz hohe Strafen. Dabei zeigt
sich aber eine Schieflage: Zwar werden über
ausländische Arbeitgeber wesentlich mehr
Strafen verhängt als über inländische, doch
nur ein geringer Teil der Strafen wird im
Ausland auch tatsächlich durchgesetzt. Die
Wirtschaftskammer Steiermark versuche,
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über unsere Homepage: www.e-steiermark.com
www.facebook.com/energiesteiermark
Auf dem Areal der ehemaligen
Hummelkaserne in Graz errichtet
die Wohnbaugruppe ennstal zurzeit
den ersten sechsgeschoßigen Wohnbau
der Steiermark in Holz.
Foto: Wohnbaugruppe ennstal
Wohnbaugruppe ennstal
Seit mehr als 60 Jahren ist die Wohnbaugruppe ennstal ein verlässlicher
Partner für alle Fragen des Bauens und Wohnens.
L
eistbarkeit, Wohnkomfort und
Energieeffizienz – diese drei Parameter verbindet die Wohnbaugruppe ennstal seit mehr als 60 Jahren. Damit ist sie ein verlässlicher
und langfristiger Partner für alle Wohnfragen
in der Steiermark, Kärnten und Oberösterreich. Die große Bedeutung des energieeffizienten Bauens unterstreicht auch die hauseigene Energieabteilung.
Errichtet und verwaltet werden Bauten und
Wohnungen für alle Lebensbereiche – vom
Kindergarten über Schulen und Studentenwohnhäuser, Kommunalbauten und Wohn-
i
häuser bis hin zu Sport- und Freizeitanlagen
und betreuten Wohnangeboten für Senioren.
Privatpersonen setzen ebenso auf die langjährige Erfahrung und Kompetenz der
Wohnbaugruppe ennstal wie Kommunen
und Gewerbetreibende. Eine bedarfs- und
zielgruppengerechte Architektur nach modernen Standards ist bei allen Projekten
selbstverständlich.
Transparenz für die Kunden
Transparenz und Kundenzufriedenheit werden
bei der Wohnbaugruppe ennstal großgeschrieben. Deshalb können Kunden sowohl über die
Homepage der Wohnbaugruppe ennstal als
auch mittels der wohnbaugruppe.at-App für
Smartphones alle wohnungsrelevanten Daten
(Jahresabrechnung, Belege, Ansprechpersonen) jederzeit abrufen.
Mehr als 2,2 Millionen Quadratmeter
Wohnraum
In seiner mehr als 60-jähigen Geschichte hat
der Bauträger rund 2,2 Millionen Quadratmeter Wohnraum geschaffen, momentan
werden mehr als 45.000 Wohnungen, Geschäftslokale, Amtsgebäude, Ordinationen,
Garagen etc. in 160 Gemeinden verwaltet.Ü
Die Wohnbaugruppe ennstal – sechs Unternehmen unter einem Dach
Gem. Wohn- u. Siedlungsgenossenschaft
ennstal reg. Gen.m.b.H., Liezen
ENW Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft
mit beschränkter Haftung, Graz
Gewog Neues Heim, Gemeinnützige
Wohnungsgesellschaft m.b.H., Ranshofen
Siedlungsstraße 2, 8940 Liezen
Telefon: 03612 273-0, Fax: 03612 273-245
E-Mail: [email protected]
Theodor-Körner-Straße 120, 8010 Graz
Tel.: 0316/8073-0, Fax: 0316 8073-462
E-Mail: [email protected]
Benno-Maier-Str. 17, 5282 Ranshofen
Tel.: 07722/87247-0, Fax: 07722/87247-30
E-Mail: [email protected]
64
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Mit dem Steirischen Holzbaupreis 2015 ausgezeichnet: Pflegeheim Peter-Rosegger, Graz.
Foto: Paul Ott
n Starker Partner für Gemeinden
Das Büro der Wildbach- und Lawinenverbauung
wurde ebenfalls von der Wohnbaugruppe ennstal errichtet. Foto: Wohnbaugruppe ennstal
Ausgezeichnet mit dem Staatspreis für Architektur:
das Messequartier Graz. Foto: Paul Ott
Rüsthaus Gössendorf (ganz oben)
Amtshaus St. Michael (oben)
Kindergarten Admont (re. oben)
Begegnungshalle Gosdorf – mit dem ZT-Award
ausgezeichnet Fotos: wohnbaugruppe.at
Kärntner Friedenswerk,
gem. Wohnungsges.m.b.H., Klagenfurt
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft
ELIN GmbH, Weiz
Pischeldorferstr. 38, 9020 Klagenfurt
Tel.: 0463/56320, Fax: 0463/55361
E-Mail: [email protected]
Dr.-Karl-Widdmann-Straße 17, 8160 Weiz
Telefon: 03172/2869, Fax: 03172/28696
E-Mail: [email protected]
Gemeinnützige Siedlungsgenossenschaft
„Vorstädtische Kleinsiedlung“, eingetragene
Genossenschaft m.b.H., Klagenfurt
Pischeldorferstr. 38, 9020 Klagenfurt
Tel.: 0463/56320, Fax: 0463/55361
E-Mail: [email protected]
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
65
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www.wohnbaugruppe.at
Fotos: Musikverein Seiersberg-Pirka
Musikverein Seiersberg-Pirka
„Vielfalt statt EinKlang“
Der Musikverein Seiersberg-Pirka begeht heuer sein 60-jähriges Jubiläum und hat sich in
diesem Zusammenhang einiges vorgenommen.
S
66
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Singkreis Gedersberg, Vertretern der Gemeinde Seiersberg-Pirka, der Partnergemeinde Hausham und Obleuten anderer Vereine.
Die Mitwirkenden sind sich einig – das Ergebnis kann sich hören lassen und so hat das
Warten für alle Interessierten bald ein Ende.
Am 10. April 2016 ist es so weit, der SEIPIBlues wird im Zuge des alljährlichen Frühlingskonzertes des Musikvereins SeiersbergPirka in der KUSS-Halle der Öffentlichkeit
präsentiert. Im Zuge der Veranstaltung werden nochmals alle Mitwirkenden auf die
Bühne gebeten, um das Lied gemeinsam zu
interpretieren, ganz nach dem Motto des Jubiläumsjahres „Vielfalt statt EinKlang“.
Auch das Wochenende von 23. bis 25.September 2016 müssen sich Musikfreunde besonders vormerken: Da steigen die Festver-
anstaltungen zum 60er-Jubiläum des Musikvereines. Am Freitag und Samstag wird ein
ansprechendes Programm in der Shopping
City Seiersberg sowie abends in der KUSSHalle geboten und am Sonntag sind alle
herzlich zum Besuch des Radio-SteiermarkFrühshoppen mit dem Schneiderwirt Trio
und den Grabenland Buam eingeladen. An
diesem Tag wird dann auch das Gesamtergebnis der CD-Aufnahme präsentiert, bei
dem man sich von der Vielfalt der Blasmusik
überzeugen kann.
Weitere Informationen zu den Aktivitäten
des Vereins und kommenden Veranstaltungen sind auf der Homepage www.mv-seiersberg-pirka.at oder auf der Facebook-Fanpage
des Musikvereins Seiersberg-Pirka zu finden.
Ü
Werbung
eit der Vereinsgründung im Juli 1956 ist
der Musikverein mit seinen aktuell 51
aktiven MusikerInnen ein wichtiger
Kultur- und Brauchtumsträger der Gemeinde
Seiersberg-Pirka. Aber auch über die Gemeindegrenzen hinaus können sich die Leistungen des Vereins, beispielsweise bei
Marsch- und Konzertwertungen, durch ausgezeichnete Erfolge sehen lassen. Besonders
freut man sich über die Verleihung des „Steirischen Panthers“ und der „Robert Stolz Medaille“ im Jahr 2013. Ein Aushängeschild
des Vereines ist auch das im Jahr 2012 gegründete Jugendorchester easy brass. Denn
junge Menschen für Musik zu begeistern und
mit ihnen gemeinsam zu arbeiten hat für den
Verein, aber auch für die stark wachsende
Gemeinde Seiersberg-Pirka einen besonders
hohen Stellenwert.
Im Hinblick auf das 60-jährige Bestehen
wurde im Herbst 2015, quasi als Geburtstagsgeschenk, eine CD aufgenommen. Unter
der Leitung von Philipp Heim und Christian
Komp vom Tonstudio Klangkabinett wurde
die KUSS-Halle in Seiersberg dafür an zwei
Wochenenden in ein Tonstudio verwandelt.
Im Zuge des Vorhabens wurde der Gemeinde
dann auch ein wunderbares musikalisches
Denkmal gesetzt, da als eines der Highlights
der CD der „SEIPI-Blues“ – ein Lied für Seiersberg-Pirka – eingespielt wurde, dessen
Text von den Musikerinnen und Musikern
des Vereins gedichtet wurde. Gesangliche
Unterstützung bei der Aufnahme kam vom
Menschen & Märkte
Arbeitsplatzmangel
Hermann Talowski (Spatenobmann Gewerbe und Handwerk), Josef Herk (Präsident WKO Steiermark),
Rigobert Rainer (Leiter der Finanzpolizei Steiermark und Kärnten) und Albert Moder (Frächter-Obmann)
(v.l.n.r.) setzen sich für mehr Fairness in der steirischen Wirtschaft ein.
Foto: WKO Steiermark
„Aktion scharf“
Der zunehmende Missbrauch im grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehr sowie ungleiche Wettbewerbsbedingungen veranlassten am 12. Februar dieses Jahres die Finanzpolizei
zu einer gemeinsamen „Aktion scharf“ inklusive einer Aufklärungskampagne der WKO Steiermark. Allein in den vergangenen drei Jahren hat sich die Anzahl der aufgedeckten illegalen
Aktivitäten im Gewerbe- und Handwerksektor mehr als verdoppelt. Während im Jahr 2015
ein genereller Rückgang von Bauinsolvenzen in Österreich zu verzeichnen war, gab es im
Gegensatz dazu einen Anstieg von 24,2 Prozent im Land Steiermark. Umso mehr setzen sich
nun die WKO Steiermark und die Finanzpolizei für einen fairen Wettbewerb in der steirischen
Wirtschaft ein.
Ü
Bei der von SPÖ und Grünen ins
Spiel gebrachten Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich
werde der Faktor Arbeit für den Unternehmer noch teurer. Die stetig
steigenden Arbeitskosten haben bereits in den vergangenen Jahren zu
einem drastischen Abbau von Arbeitskräften geführt. Weiters würde
eine Arbeitszeitverkürzung die Belastungen am Arbeitsplatz nachweislich nicht vermindern, sondern erhöhen und auch der Fachkräftemangel
würde weiter verstärkt werden. Was
wirklich helfen würde, wäre eine
Flexibilisierung der Arbeitszeit. Ü
Neuer Geschäftsführer für Energie Graz
Unter der Leitung des Aufsichtsratsvorsitzenden der Energie Graz, DI Wolfgang Malik, fand am 9. Februar das Hearing für die Besetzung der Geschäftsführerposition der Energie Graz statt. Die Hearing-Kommission hat einen einstimmigen Beschluss gefasst:
Den Eigentümern Stadt Graz, Holding Graz und Energie Steiermark wird der bisherige Geschäftsführer der Grazer Energieagentur,
DI Boris Papousek, als neuer Geschäftsführer in der Doppelgeschäftsführung der Energie Graz gemeinsam mit Mag. Werner Ressi
vorgeschlagen.
Ü
Wir sind für die
STEIRER da!
Telefon:
+43 (0) 664 / 134 00 49
E-Mail:
[email protected]
Web: mkunasek.at/buergerbuero
/FPOESteiermark
/mkunasek
F.d.I.v.: FPÖ Steiermark, 8010 Graz
Büro Kunasek – Unser freiheitliches
Bürgerbüro ist immer für euch da:
Das Autohaus Robinson, wie wir es heute kennen.
Fotos: Autohaus Robinson
Next Generation bei Robinson/Graz
Generationenwechsel im Traditionsautohaus Robinson: Verena Robinson (30) hat zum Jahresende 2015 die Mehrheitsanteile an der Autohaus Robinson KG von ihrem Vater Heinz P.
Robinson (57) übergeben bekommen.
D
ie Betriebswirtin mit Auslandserfahrung
in Südafrika und Südkorea, seit 2010 als
Finanzleiterin im Grazer Familienbetrieb tätig, ist somit neue geschäftsführende
Gesellschafterin (Komplementärin).
Ihre beiden jüngeren Geschwister, Christoph
Robinson (27; Jurist im Außenministerium)
und Teresa Robinson (21; dzt. FH-Ausbildung für Tourismus-Management), sind
künftig als Kommanditisten ebenfalls in der
Gesellschaft.
Als operativer Geschäftsführer und Einzelprokurist ist unverändert Paul Schweighofer (38) im Unternehmen für alle automotiven Sparten in verantwortungsvoller Funktion tätig.
Für Heinz Robinson, der als Gesellschafter
mit Handlungsvollmacht mit an „Bord“
bleibt, ist diese Neuausrichtung hin zur vierten Generation ein wichtiger Schritt, um den
erfolgreichen Fortbestand des seit 108 Jahren
bestehenden und somit ältesten steirischen
Autohauses sicherzustellen.
Automobile Leidenschaft
aus Tradition
„Der Robinson“ in der Kärntner Straße
blickt auf eine außergewöhnliche Geschichte
zurück. 1908 gründete der Urgroßvater von
Verena Robinson, Douglas Robinson, ein gebürtiger Wiener britischer Abstammung, einen kleinen Autobetrieb in der Grazer Neutorgasse. Gehandelt wurde in bescheidenem
Rahmen mit Autos, damals aber naturgemäß
noch mehr mit Fahr- und Motorrädern. Trotz
der wirtschaftlich dramatischen Zeiten beider Weltkriege und der dazwischenliegenden
68
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Im Bild: Heinz und Verena Robinson mit Paul Schweighofer (v.l.).
Krisenjahre behauptete sich der Pionier der
steirischen Mobilität und setzte seinen Weg
unbeirrt fort.
Ende der 40er-Jahre übersiedelte man in die
Annenstraße ins Roseggerhaus und 1950
übernahm der Sohn des Firmengründers, Dr.
Harald Robinson, ein promovierter Jurist,
das Unternehmen. Er baute es mit großem
Engagement weiter aus und begann 1954 mit
dem Bau des Betriebes in der Kärntner
Straße, einem Standort, der auch heute noch
als ideal bezeichnet werden kann.
Heute ist das Autohaus Robinson der größte
Mazda- und Kia-Händler in Südösterreich
und sorgt mit 65 tüchtigen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern für beste Mobilität seiner
Kunden. Weit über 120.000 ausgelieferte
Automobile sind dafür ein eindrucksvoller
Beweis.
Ü
Das erste Geschäftslokal in der Grazer Neutorgasse.
Foto: Fotostudio Helmut Reisinger.
Foto: Stadtgemeinde Kapfenberg
Von der grauen Industriestadt
zur österreichischen Modellregion
Kapfenberg ist die Industriestadt des 21. Jahrhunderts. Als drittgrößte Stadt der Steiermark und Zentrum des obersteirischen Zentralraumes beheimatet sie zahlreiche Top-Unternehmen und bietet ein umfangreiches Angebot an attraktiven Arbeitsplätzen in Industrie,
Gewerbe, Handel und Dienstleistungen.
Die Ansiedelung und Gründung von neuen
Betrieben sowie die qualifizierte Vergrößerung von bereits existierenden Betrieben tragen zur Schaffung von neuen und Sicherung
von bestehenden Arbeitsplätzen in Kapfenberg bei. Der Ausbau der regionalen Wertschöpfungskette hat klare Priorität für die
Stadt. Pro Jahr kann das städtische Standortmanagement im Schnitt 25 Ansiedlungsprojekte finalisieren, dies bedeutet einen Zuwachs von rund 200 Arbeitsplätzen. Den
Raum dafür bieten die exzellenten Industrieparks der Stadt. Fertig aufgeschlossene Flächen mit hervorragender Infrastruktur in bester Lage garantieren ideale Startbedingungen
für den Unternehmenserfolg. Innovative
F&E-Partner wie die FH Joanneum, die örtliche höhere technische Lehranstalt und die
Montanuni-Leoben schaffen wichtige Synergiepotenziale. Die Weltkonzerne, aber auch
DI. Lückler (GF ACstyria), Bgm. Ing. Wegscheider, DI. Rotter (CEO VA Edelstahl), Ing. Wiesenhofer
(Standortmanagement Kapfenberg) präsentieren ein hochfestes Flugzeugbauteil
die innovativen Klein- und Mittelbetriebe der
Modellregion legen großen Wert auf die
kompetente Ausbildung der Facharbeiter.
Gemeinsam mit den Schulen der Region versucht man junge Menschen schon früh für
die Technik zu begeistern. Die Unternehmen
bieten hervorragende Ausbildungssysteme,
welche den Bedarf an Fachkräfte in den ansässigen Unternehmen decken sollen. Im innovativen Umfeld entwickeln die Beschäftigten eine große Identifikation mit ihrer Arbeit und sind stolz auf die Top-Produkte. In
Kapfenberg genießen Arbeiter große Anerkennung und haben Profil und Geschichte.
Um die wirtschaftliche Entwicklung auch
nachhaltig zu stimulieren, hat Kapfenberg
maßgeschneiderte Fördermaßnahmen entwickelt, mit denen Investoren begeistert werden sollen. „Innovation können wir nur
durch Bildung und beste Ausbildung absichern. Unsere Betriebe brauchen hervorragend ausgebildetes Personal, vom Fachar-
beiter bis zum Akademiker“ so Bürgermeister Manfred Wegscheider, der besonders die
beeindruckende Konzentration an Knowhow in Kapfenbergs Industriebetrieben hervorhebt.
Zufriedenheit als Erfolgsprinzip
Nicht nur Arbeitsplatzsicherung und Ausbildung, sondern auch die Grundzufriedenheit
der Bevölkerung werden in der Industriestadt
ganz großgeschrieben. Vielfältige Angebote
in einer intakten Umwelt bilden die Grundlage für das Wohlfühlen in der Stadt. Hohe
soziale Sicherheit, Ausbildung bis zum
Hochschulniveau, attraktive Wohnmöglichkeiten, ein umfangreiches Sportangebot, bemerkenswerte Kulturprogramme, breite gastronomische Angebote sowie umfangreiche
Einkaufsmöglichkeiten machen Kapfenberg
besonders lebenswert. Kapfenberg beweist
eindrucksvoll, dass auch eine Industriestadt
ein schönes Stadtbild haben kann.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
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Sicherung der Zukunft
Foto: Stadtgemeinde Kapfenberg
D
ie ortsansässigen Hochtechnologieunternehmen genießen internationalen
Ruf. Zehn Weltmarktführer (darunter
Leitbetriebe wie die Böhler-Betriebe der
voest alpine Edelstahl Gruppe, Pankl Racing
Systems, Boehlerit, BHDT, Oerlikon Balzers
oder Wikus Austria) beschäftigen gemeinsam mit 1200 Firmen rund 13.500 MitarbeiterInnen in Kapfenberg. Aus diesem Grund
wird die Stadt zu Recht als Motor der zweitgrößten Industrieregion Österreichs bezeichnet. Verantwortlich für den großen Erfolg ist
unter anderem die aktive Rolle im steirischen
Clustersystem. In Kapfenberg steht das
Netzwerken zwischen Produzenten, Zulieferern, Forschungseinrichtungen, NGO-Institutionen, aber auch Handwerksbetrieben
an erster Stelle. Als starker Partner des Mobilitätsclusters ACstyria ist die Stadt das steirische Zentrum der Luftfahrttechnik.
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KTM-Chef Stefan Pierer
„Ich glaube, eine Insolvenz Kärntens wäre nicht
so schlimm. Man könnte mit den pragmatisierten
Beamten dann auch ganz anders verhandeln,
wenn alles am Boden liegt. Ein derartiger Umbruch bietet die Chance, alles neu zu denken und
umzustrukturieren.“
Foto: KTM
„Schlimmer kann es eh nicht mehr werden“
Zu hohe Lohnnebenkosten, zu unflexible Arbeitszeitmodelle und bürokratischer Wahnsinn
ohne Ende: KTM-Chef Stefan Pierer nahm sich bei seinem Vortrag in Kärnten kein Blatt vor
dem Mund und brachte die größten Probleme für Unternehmer in Österreich auf den
Punkt.
S
tefan Pierer ist ein Unternehmer, wie
man ihn sich vorstellt. Mit Begeisterung
und kräftiger Stimme erzählt er von aufregenden Jahren, aber auch schwierigen Zeiten seiner Erfolgsmarke KTM. Der Schlüssel
zum Erfolg sei in all der Zeit gewesen, sich
klar auf eine Sache zu konzentrieren – nämlich Motorräder. „Was wir tun, ist natürlich
extrem. Leute, die mit Motorrädern nichts
anfangen können, sagen: Die haben ja einen
Vogel. Aber man muss polarisieren: Entweder lieben dich die Leute – oder sie hassen
dich. Der Rest in der Mitte: Das ist Durchschnitt, den brauchen wir nicht“, sagt der
Vorstandsvorsitzende von KTM und Cross
Industries.
Gewerkschaft blockiert
Flexibilisierung
Und er weiß auch ganz genau, was die Wirtschaft nicht braucht: Bürokratie. „Die Politik
hat dafür zu sorgen, dass sie optimale Rahmenbedingungen schafft, damit motivierte
Unternehmer arbeiten können. Aber das tut
sie nicht! Ganz im Gegenteil, es gibt immer
neue Vorschriften und Gesetze – und die Reformen bleiben auf der Strecke. Das verstehe
ich nicht: Die Unternehmer ziehen den Karren im Land und gegen die geht man vor.“
Als großes Ärgernis empfindet er außerdem
die starren Arbeitszeitmodelle, die von Arbeiterkammer und Gewerkschaft geschützt
werden. Dabei sei das genau der falsche
Weg, sagt Pierer: „Wir brauchen eine radikale Arbeitszeitflexibilisierung. Aber die So-
Mit Innovationen und harter Arbeit schaffte
es KTM von einem österreichischen
Kleinunternehmen zu Europas Nummer eins
am Motorrad-Markt.
Foto: KTM/AcevedoJP
70
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
zialpartner blockieren diese Entwicklung, sie
stellen sich hin und sagen: Das brauchen wir
nicht. Dabei sind die Mitarbeiter schon viel
weiter als die Gewerkschaft. Die Mitarbeiter
wollen selbst mehr Flexibilität.“
Krise als Chance
für Kärntner Betriebe
Und wenn der KTM-Chef über die großen
Versäumnisse und Probleme des Landes
spricht, kommt er auch schnell zu dem
Thema Lohnnebenkosten. „Obwohl man ja
gar nicht mehr von Lohnnebenkosten sprechen kann, mittlerweile sind das ja schon die
Lohnhauptkosten!“, ärgert er sich. Er fordert
von der Politik, sich diesen drei großen Themen – Bürokratieabbau, Arbeitszeitflexibilisierung und Lohnnebenkostensenkung – zu
stellen: „Diese drei Dinge müssen wir schaffen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“
Den Kärntner Unternehmern rät er zu muti-
gen unternehmerischen Entscheidungen in
schwierigen Zeiten: „Unternehmertum bedeutet auch, in schwierigen Zeiten zu bleiben
und weiter Kapital in den Betrieb zu setzen.
Ich sage immer: Die Krise ist auch eine
Chance. Und ich weiß, wovon ich spreche,
denn auch ich habe schwierige Zeiten mit
meinen Betrieben erlebt. Wir haben das eine
oder andere Filetstück verkaufen müssen,
um es zu schaffen. Aber es sind auch wieder
bessere Zeiten gekommen.“
Eine mögliche Pleite des Landes Kärnten
sieht er nicht als Weltuntergang. „Ich glaube,
eine Insolvenz wäre nicht so schlimm. Man
könnte mit den pragmatisierten Beamten
dann auch ganz anders verhandeln, wenn alles am Boden liegt. Ein derartiger Umbruch
bietet die Chance, alles neu zu denken und
umzustrukturieren. Und außerdem: Der Ruf
des Landes ist eh schon kaputt, schlimmer
kann es eh nicht mehr werden.“
Ü
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„Wirt zu sein ist eine tolle Arbeit, auf die man
stolz sein kann. Wenn man bei seiner täglichen
Arbeit aber dermaßen von bürokratischen Hürden
behindert wird, hört es auf, Spaß zu machen.“
Adolf Kulterer, Fachgruppe Gastronomie
in der Wirtschaftskammer Kärnten
Kärntens Wirte kochen über
Immer mehr Bürokratie, unlautere Konkurrenz durch Vereine und rigorose Kontrollen inklusive Strafen: Die Wirte steigen auf die Barrikaden.
K
ärntens Gastronomen berichten von
haarsträubenden Erlebnissen bei Kontrollen in ihren Betrieben: Ein Unternehmer wurde aufgefordert, das Rezept für
die Wurstsemmel in seiner Kantine offenzulegen. Ein anderer wurde gefragt, ob er seinem Koch wohl erklärt habe, wie gefährlich
das Arbeiten mit einem großen, scharfen
Messer ist: Diese Sicherheitseinweisung sei
arbeitsrechtlich vorgeschrieben. Und natürlich müsse diese Einweisung ordnungsgemäß dokumentiert werden! „Als Unternehmer kann man nur mehr staunen und sich fragen, ob das ernst gemeint ist. Das Erschreckende ist aber: Es ist ernst gemeint! Und
wenn man sich dieser Bürokratie nicht beugt,
sind hohe Strafen zu bezahlen“, sagt Adolf
Kulterer, Sprecher der Aktion „Fair Play“ in
der WK-Fachgruppe Gastronomie.
„Uns fehlt die Luft zum Atmen“
Die Auswirkungen dieser überbordenden
Verordnungen und ihrer rigorosen Kontrolle
sind bereits im ganzen Land zu spüren: Immer mehr Gastronomen schließen ihre Türen
– für immer. „Wirt zu sein ist eine tolle Arbeit, auf die man stolz sein kann. Wenn man
bei seiner täglichen Arbeit aber dermaßen
von bürokratischen Hürden behindert wird,
hört es auf, Spaß zu machen“, bringt es Kulterer auf den Punkt. Er fürchtet, dass bis Jahresende noch etliche Gastronomen ihre Betriebe schließen oder deutlich verkleinern
werden. „Viele sagen sich: Wozu soll ich mir
das noch antun? Vom
Umsatz bleiben in
der Gastronomie nur
noch drei bis vier
Prozent übrig. Und
Adolf Kulterer, Fachgruppe Gastronomie in
der Wirtschaftskammer
Kärnten
Foto: WKK/Presseteam Austria
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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Kärntens Gastronomen sehen mit Sorgenfalten in die Zukunft. Immer mehr Bürokratie und unlautere
Konkurrenz machen ihnen zu schaffen.
Foto: iStock.com/Wavebreakmedia
der Trend geht dahin, dass es bald noch weniger sein wird, da die Belastungen und Vorschriften immer mehr werden. Es fehlt uns
wortwörtlich die Luft zum Atmen.“ So stehen die Gastronomen nach dem Fiasko um
die Nichtraucher-Regelung und der Allergenverordnung bereits vor den nächsten bürokratischen Brocken: Registrierkassenpflicht und Barrierefreiheit. „Die Verlierer
dieses bürokratischen Wahnsinns sind die
kleinen Betriebe, in denen die Familie zusammenhilft, die Landgasthäuser und alle
Betriebe, die frisch und regional kochen“, so
Kulterer.
Wozu Schankanlagen
in Vereinshäusern?
Für zusätzlichen Druck sorgt die Tatsache,
dass in vielen Gemeinden die Vereins- und
Gemeinschaftshäuser bereits Ausmaße von
verdeckter Gastronomie annehmen. „Diese
Treffpunkte werden längst nicht nur als
Probe- oder Besprechungsräume genutzt.
Wir kennen Gemeinschaftshäuser, in denen
von Brauereien solche Schankanlagen ein-
gebaut wurden, dass man als Wirt neidisch
werden könnte“, erzählt Kulterer.
„Es stellt sich hier natürlich die Frage: Wozu
braucht man in einem Vereinshaus eine
Schankanlage? Wird damit nicht der ursprüngliche gemeinnützige Charakter eines
Vereins zu paragastronomischem Verhalten?“ Für Gastronomen bedeutet diese Entwicklung den Verlust von Wertschöpfung
und dem Lebensunterhalt von Familien.
„Das Absurde ist: Die Vereinshäuser wurden
mit öffentlichen Steuergeldern bezahlt und
bedrohen nun die Existenz von Betrieben
und zerstören Arbeitsplätze. Es ist jetzt
Schluss mit lustig! Die Politik muss endlich
handeln und damit aufhören, Vereine und
Blaulichtorganisationen bei ihren paragastronomischen Aktivitäten zu fördern“, fordert Kulterer. Ein erster Schritt könne sein,
die Vereins- und Gemeinschaftshäuser künftig mit den örtlichen Wirtshäusern zu verzahnen. „Die Wirte stehen unter enormem
Druck, sie können ihre Betriebe unter diesen
Voraussetzungen nicht wirtschaftlich führen.
Das muss die Politik endlich erkennen!“ Ü
KLV-Klub der Besten!
Fotos: Hannes Krainz
Mit Sicherheit in eine erfolgreiche Zukunft!
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Kärntner Landesversicherung startet doppelt durch
Stimmungsvoller Verkaufs-Jahresaufktakt
Strategie-Tagung für exzellente Kundenorientierung
Wer hart arbeitet, der darf auch ordentlich feiern! So oder ähnlich
hätte das Motto lauten können, als sich die gesamte BeraterInnenMannschaft Ende Jänner zum diesjährigen Verkaufs-Jahresauftakt
im Gasthaus Ogris „Miklavž“ in Ludmannsorf einfand. Für die Kärntner Landesversicherung war es ein erfolgreiches Jahr, geprägt von
großem Einsatz für ihre Kunden. Denn der Jahrhundert-Hagelschaden im vergangenen Sommer war eine Herausforderung, der jedoch
ein wenig Positives abgewonnen werden darf. Vorstandsdirektor Gerhard Schöffmann: „Im Schadenfall zählt vor allem eines, nämlich
schnelle Hilfe! Das gibt uns die Möglichkeit unseren Kunden zu zeigen, dass sie sich auch im Ernstfall auf uns verlassen können!“
Als Motivation für das ganze Berater-Team sorgte ein spannender
und unterhaltsamer Vortrag von Mag. Robert Seeger – dem Sohn des
Sportmoderators und passionierten Norwegerpulli-Trägers. Höhepunkt der Veranstaltung war aber natürlich die Ehrung der erfolgreichsten Berater. Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger!
Nichts ist so sicher wie die Veränderung! Deshalb fanden sich alle
MitarbeiterInnen am 4. Februar zu einer gemeinsamen Arbeitstagung
in der Schleppe Eventhalle ein. Im Vordergrund dabei stand die künftige strategische Positionierung des einzigen Kärntner Versicherungsunternehmens. Ziel ist, den Kunden noch mehr in den Fokus aller
Bemühungen zu rücken, erklärt Vorstandsdirektor Jürgen Hartinger:
„Egal welche besonderen Bedürfnisse unsere Kunden haben – wir
wollen der zuverlässige Partner für ein sicheres und sorgloses Leben
sein!“ Vor diesem Hintergrund wurde einen ganzen Tag an Strategien
und Methoden gefeilt, dieses Ziel umzusetzen. Danach wurden die
Ergebnisse in gemütlicher und lockerer Atmosphäre nachbesprochen.
(V.l.n.r.) Vorstandsdirektor Jürgen Hartinger, Verkaufschef Kurt Tschemernjak, Robert Seeger junior, Vorstandsdirektor Gerhard Schöffmann.
Willkommen im Team KLV!
Wer bei so spannenden Aktivitäten auch gerne Teil der Kärntner Landesversicherung wäre, hat gute Aussichten. Denn die KLV baut ihr
Team im Innen- und Außendienst kontinuierlich aus. Dazu Gerhard
Schöffmann stolz: „Mit Anfang diesen Jahres haben wir erstmals die
200er Marke bei unserem Mitarbeiterstand überschritten und wir
werden weiter wachsen!“
Ü
Wer arbeitet, darf auch feiern! KLV Team zu Gast bei „Ogi“.
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
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Therme Bad Radkersburg ausgezeichnet
Am 23.02.2016 wurde die Parktherme Bad Radkersburg bei der aktuell vorliegenden nationalen Thermenstudie unter allen 37 österreichischen Thermen zum Gesamtsieger und somit
zur beliebtesten und besten Therme des Jahres gewählt. 11.680 Thermengäste wählten anhand
von 51 Kriterien ihren Favoriten. Aus den vollständigen Einzelbewertungen konnte sich die
Parktherme Bad Radkersburg mit dem vielfältigsten und qualitätsvollsten Angebot als Gesamtsieger unter allen Thermen in Österreich durchsetzen.
Ü
Foto: Parktherme Bad Radkersburg/ Fotograf Harald Eisenberger
airberlin optimiert Flugzeiten
Ab 13. April erfährt die Flugverbindung zwischen Graz und Berlin eine weitere Verstärkung,
die zu einer Verbesserung der Flugzeiten führt. Diese optimiert auch die Anschlussmöglichkeiten. Vor allem Businesskunden profitieren von dem neuen Flugplan. „Die internationale
Erreichbarkeit ist für den Wirtschafts- und Tourismusstandort Steiermark von wesentlicher
Bedeutung. Jede Ausweitung der Flugverbindungen von und nach Graz stärkt den Standort“,
so Landesrat Dr. Christian Buchmann.
Ü Foto: airberlin
Stärkung des Unternehmertums
Technische
Unterstützung
Apothekerin Mag. Ulrike Mayr gewinnt dank Apostore mehr Zeit für
die Kundenberatung.
Foto: [email protected]
Kärntner
Arbeitsmarkt
2016 wird die Situation am Arbeitsmarkt ähnlich herausfordernd bleiben wie 2015: Steigende Beschäftigung bei
gleichzeitig steigender Arbeitslosigkeit. Es zeigt sich aber
quer durch alle Branchen, dass
die Chancen zunehmen – insbesondere für gut ausgebildete
Menschen. Daher setzt das Arbeitsmarktservice (AMS) Kärnten auch stark auf die Qualifizierung von Arbeitsuchenden
und investiert heuer 40,7 Millionen Euro in entsprechende
Maßnahmen.
Ü
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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2016
Der neue Silberkredit
Bis dato war eine Kreditvergabe an Personen über 65 Jahre nur in Einzelfällen möglich. Doch: „Die Kreditanfragen von Personen ab 65 Jahren
sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Kein Wunder, werden wir
doch alle immer älter. Mit dem neuen Silberkredit stehen auch reiferen
Kunden die Türen wieder offen“, so Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS Bank. Damit ist die BKS Bank eine von wenigen Banken in Österreich, die einen solchen Kredit anbietet.
Ü
„Unser neuer Silberkredit richtet sich an Personen ab 65 Jahren“, so Herta
Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS Bank
Deutliche Zuwächse
Binder+Co erzielte 2015 einen Konzernumsatz von EUR 95,50 Millionen (2014: EUR 87,94
Millionen) und stellte damit einen neuen Umsatzrekord auf Das Einzelmaschinengeschäft
in den USA, vor allem in der Recyclingbranche, hat sich positiv entwickelt. Zu dem kam
auch verstärkte Nachfrage aus der Grundstoffindustrie. Im Bereich Verpackungstechnik ging
zwar die Nachfrage aus der Petrochemie deutlich zurück, der Bedarf der Lebens- und Futtermittelindustrie blieb aber stabil.
Ü
Foto: Gernot Gleiss
Die Stadt-Apotheke in Gleisdorf
modernisierte kürzlich ganz nach
ihrem Leitsatz „gesund – aktiv –
vital“ den Verkauf mit Lagerautomation der Knapp-Gruppe. Die
Investition ermöglicht, noch
schneller und kundenorientierter
zu arbeiten. Ein Roboter bringt die
gewünschten Arzneien an die Verkaufsplätze. Auch das zeitaufwendige Einlagern und die Kontrolle
der Ablaufdaten übernimmt nun
der Roboter. Die dadurch gewonnene Zeit wird für spezifische
Kundenberatung genutzt.
Ü
ECON-Vorsitzender LR Christian Buchmann leitete in Brüssel eine
europäische Wirtschaftskonferenz zum Thema „Stärkung des Unternehmertums – bessere Rechtssetzung und Verringerung des Verwaltungsaufwands“. Europa braucht angesichts der schwierigen
Wirtschaftslage neue Initiativen, um das Unternehmertum zu stärken und durch Innovation und weniger Bürokratie Investitionen
auszulösen, die neue Arbeitsplätze schaffen. „Weniger Bürokratie,
einfachere, smartere Regelungen für die Wirtschaft, das muss eine
Priorität Europas sein. Unternehmen müssen animiert werden, zu
investieren, und dürfen nicht durch überbordende Bürokratie und
Regelungswut daran gehindert werden!“, so der steirische Wirtschafts- und Europa-Landesrat im Ausschuss der Regionen. Konkret sprach Buchmann davon, dass vor allem die europäischen Regionen nahe bei den Unternehmen und deren Anliegen seien. So
müssten die nicht notwendigen Doppel- und Mehrfachkontrollen
bei EU-Projekten und -Förderungen zurückgedrängt werden. Buchmann kündigt außerdem eine europäische Expertenkonferenz zum
Thema „Bürokratieabbau“ in der Steiermark an.
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Priv. Doz. Dr. Barbara Wimpissinger
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Johanna liebt ihr Rad und den Sommer, wo die Nächte lang und die Abende lau sind.
Die Spezialistin für Lagerlogistik betreut ihre Kunden weltweit und ist unermüdlich als
Servicetechnikerin im Einsatz. Früher saß Johanna dafür viele Stunden im Flugzeug –
auch an ihren geliebten Sommerabenden. Heute kann sie dank neuer Technologie und
Spezialbrille in Graz bleiben und trotzdem in Sekunden zum Störfall in Mexiko oder zur
neuen Anlage in China schalten, wo sie jedes Problem mit den Technikern vor Ort behebt.
Das spart Zeit, Geld und rettet so manchen Sommerabend.
Schlauer arbeiten in der steirischen Industrie.