Mit einem Ritual die Scheidung verarbeiten

GZA/PP 8048 Zürich
31. Jahrgang
Donnerstag, 1. Oktober 2015
Nr. 40
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Mit einem Ritual die Scheidung verarbeiten
Ob nun die Ringe mit einem
Hammer zerstört werden
oder das Brautkleid verbrannt wird: Es gibt die
verschiedensten Rituale,
um eine Ehe zu beenden.
Scheidungsrituale sind denn
auch das Thema von Andrea Marco Biancas Dissertation, die er am Freitagabend im Gespräch mit
Christine Maier vorstellte.
res, reichlich kurioses Ritual: das symbolische Auflösen der Ehe mit einer
Brausetablette im Wasserglas. Eine gewisse Symbolik verlieh auch Larissa
Baumann dem Abend: Sie sorgte mit
Songs wie «When you were my may»
für Gänsehautatmosphäre.
Nicht aussen vor lassen wollte
Christine Mayer die sogenannten
«Trash the dress»-Partys, bei denen
Frauen ihr Hochzeitskleid verbrennen.
Zum Amüsement des Publikums verriet Bianca daraufhin, dass manche
Braut eher das Kleid als die Hochzeit
wolle. Diese destruktive Form eines
Scheidungsrituals ist für Bianca indes
wenig erstrebenswert, da in keinster
Weise positiv. Als Kriterien für ein positives Scheidungsritual führte er aus,
dass dieses adäquat, authentisch und
effektiv sein sollte. «Je klarer, je elementarer, je tiefer gefühlt ein Scheidungsritual ist, desto effektiver ist es»,
erklärte Bianca den letzten Punkt.
Philippa Schmidt
Dort, wo üblicherweise die Ringe getauscht und der Bund fürs Leben
geschlossen wird, nämlich in der reformierten Kirche Küsnacht, nahm
Dr. Andrea Marco Bianca Stellung zu
seinem Buch «Scheidungsrituale. Globale Bestandsaufnahme und Perspektiven für eine glaubwürdige Praxis in
Kirche und Gesellschaft».
«Sie alle, die hier sind, sind selbst
schon mit dem Thema Scheidung konfrontiert worden», begrüsste Biancas
Lebenspartnerin Katharina Hoby die
Anwesenden. Sie verwies nicht nur auf
Menschen, die selbst eine Scheidung
durchlaufen haben, sondern auch auf
Menschen, die aus einer Scheidungsfamilie stammen, und Leute, die im
Freundeskreis Erfahrungen mit Scheidung gesammelt haben.
Ein wahres Wort angesichts einer
aktuellen Scheidungsrate von 40,9 Prozent in der Schweiz: Die Kirche war
denn auch gut gefüllt. «Wie sind sie
überhaupt auf dieses Thema gekommen?», wollte Christine Maier von Andrea Bianca wissen. «Die Kirche soll
nicht von der Bibel, sondern von den
Menschen ausgehen», antwortete der
54-Jährige, kam dann aber auf den
Trennung als Schande
Christine Maier im Gespräch mit Pfarrer Andrea Bianca.
konkreten Auslöser zu sprechen, der
ihn dazu veranlasst hatte, die Doktorarbeit in Angriff zu nehmen. So hatte
Bianca das Konzept des Scheidungsrituals während seines Studiums in
Berkeley kennen gelernt.
Feuer anzünden oder
Brausetablette auflösen
Doch Maier, ganz Journalistin, wollte
es genauer wissen: «Wie viel Andrea
Bianca steckt denn da drin?» Das
Nachbohren der «Blick am Sonntag»Chefredaktorin zeigte Wirkung. So berichtete Andrea Bianca, wie er nach
seiner eigenen Scheidung die Eheringe
eingeschmolzen habe. «Das Scheidungsritual hilft, den Wert, den die
Ehe hatte, zurückzugeben», so Bianca
Foto: P. Schmidt
nachdenklich. Der Küsnachter Pfarrer
schilderte aber auch Rituale, die er in
seinem Beruf durchgeführt hat. Er sei
etwa mit einer geschiedenen Frau auf
einen Berg gestiegen und habe dort ein
Feuer angezündet. «Sie wollte es für
ihr Kind machen», erinnert er sich und
sprach damit einen wichtigen Punkt
an, der Scheidungsritualen innewohnt:
«Ein Ritual hilft, zu verarbeiten.
Freunde müssten sich nach einem solchen nicht für einen der beiden Ehepartner entscheiden.»
300 Beispiele für Scheidungsrituale
von Australien bis zu dem Niederlanden stellt er in seinem Buch dar. Neben
der Sitte, die Ringe mit einem Hammer
zu zertrümmern, wie es in Japan praktiziert wird, nennt der Autor ein weite-
Zwei Menschen, die beide eine Scheidung miterlebt haben und an diesem
Abend bereit waren, von ihren Erlebnissen zu erzählen, waren Pepe Lienhard und seine Frau Christine. «Für
mich war alles in bester Ordnung, aber
sie hat sich verändert», gab der Bandleader einen intimen Einblick in seine
erste Ehe. Er erinnerte sich auch an
seine Kindheit in Lenzburg: «Meine Eltern waren getrennt, das war in dieser
Zeit eine Schande.» In der Schule sei
er deswegen «angezündet» worden.
Während Pepe Lienhard seine Scheidung vor allem durch seine Flucht in
die Musik verarbeitet hat, schrieb
Christine Lienhard Tagebuch.
Ob sie denn etwas gemacht habe
nach der Scheidung, wollte Mayer von
ihr wissen. «Wenn ich so zuhöre, denke ich, es wäre besser gewesen», so
Lienhard nach kurzem Zögern. Doch
wie soll ein solches Ritual bei einem
heillos zerstrittenen Paar eigentlich
funktionieren? «Wenn man das gut
vorbereitet, ist es möglich», erklärte
Bianca und ergänzte, dass es ja eben
darum gehe, einander zu versprechen,
sich keine Steine in den Weg zu legen.
Fast so dick wie die Bibel
«Kann es eigentlich passieren, dass
das Ritual so schön ist, dass man wieder zusammenkommt?», wollte Maier
von Bianca wissen. «Es ist eine gewisse Gefahr dabei, aber als Pfarrer muss
ich sagen, dass es nicht das Schlechteste wäre», konterte der Theologe mit
einem Schmunzeln.
Dafür, dass Andrea Bianca 25 Jahre bis zur Veröffentlichung seiner Diss
gebraucht hat, waren die anderthalb
Stunden in der Kirche schnell vorbei.
Um das Werk fertigzustellen, nahm
sich der Kirchenrat eine Auszeit. Ein
Italienaufenthalt, den sich seine Partnerin eigentlich anders vorgestellt hatte. Sie habe sich überlegt, in der Toskana einen Sprachkurs zu machen
oder ein wenig zu kochen, erzählte die
Pfarrerin lachend. Es kam anders: Sie
hätten 10, 12, 14 Stunden am Tag gearbeitet. «Ich hatte es in meinem Leben noch nie so streng», gestand Katharina Hoby.
Das Ergebnis umfasst 1000 Seiten
und toppt damit von der Quantität her
beinahe die Bibel. 1000 Seiten, die
wohl nicht jeder von A bis Z lesen wird
– auch Moderatorin Maier hat dies
nach eigenem Bekunden nicht geschafft – , die aber auch als Nachschlagewerk einen grossen Wert haben.
«Brauchen Sie mein Buch nie, aber
kaufen Sie es», war denn auch der Rat
von Andrea Bianca an die Zuhörer.
Andrea Marco Bianca: Scheidungsrituale.
Theologischer Verlag Zürich. ISBN 978-3290-17831-4.
Wahlkampf
Wümmet
Violinkonzert
In den Ständerat einziehen werden höchstens zwei der Kandidaten, die auf dem Zolliker Podium die Klingen kreuzten.
Während Ruedi Noser sich von der ruhigen Seite zeigte, gerieten Daniel Jositsch und Hans-Ueli Vogt oft aneinander. Seite 3
Der Kirschessigfliege zum Trotz darf Küsnacht auf einen guten Jahrgang 2015 hoffen. Positiv wirkt sich dieses Jahr vor
allem der überdurchschnittliche Sonnenschein auf den Wein
aus, wie Winzer Diederik Michel feststellen kann.
Seite 11
Dass es sich lohnt, Geigenschüler nicht nur zu fördern, sondern auch zu fordern, bewies das Schatzkammerkonzert der
Musikschule Küsnacht. Die Eleven von Pierre Cochand spielten am Sonntag mit viel Gefühl.
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Stadt Zürich
Nr. 40
1. Oktober 2015
AKTUELL
Paradiesisches Wellness-Vergnügen
Velodemo ohne Zwischenfälle
Auf 1300 Meter Höhe in
den Zentralschweizer Alpen
erleben Gäste des Seminarund Wellnesshotels Stoos
einen perfekten Mix aus
Erholung und Bewegung.
Die Grünen Stadt Zürich und die IG
Velo haben am 22. September wie
schon seit etwa 15 Jahren zu einer
Velodemo aufgerufen. Die Forderung
der Aktion lautete «Meh Platz fürs
Velo». Der Zeitpunkt für die Demonstration war bewusst gewählt: In verschiedenen europäischen Ländern
wird der 22. September jeweils als
Aktionstag «In die Stadt – ohne mein
Auto» begangen. In früheren Jahren
nahm auch die Stadt Zürich an diesem Aktionstag teil; das hiess hier
«Zürich multimobil».
Nach einem erlebnisreichen Tag im
Naturparadies Stoos lässt es sich im
grosszügig angelegten Wellnessbereich hervorragend entspannen. Diverse Saunen, Dampfbäder, Erlebnisduschen, ein Kneipp-Becken und eine
abwechslungsreiche Wasserwelt laden
im modernen Spa mit viel Naturstein,
Edelstahl und Massivholz zum Entspannen ein. Der Ruheraum mit Panoramablick auf die Alpen präsentiert
sich als Oase zum Träumen.
Verspannungen lösen
Exklusiv in der Zentralschweiz kann
man hier eine Haki-Behandlung erleben. Haki ist ein etabliertes, ganzheitliches und massgeschneidertes Konzept für kopflastige, im Nacken und
Schulterbereich
verspannte
Menschen. Die Instruktionen der Masseure
Behandlung gegen verspannte Nacken- und Rückenmuskeln.
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Erholung pur im und um das Seminar- und Wellnesshotel Stoos.
erlauben es, die entsprechenden
Schritte nach einem Aufenthalt auch
zu Hause anzuwenden.
Wandern und Kulinarik geniessen
Auf dem Hochplateau mit Rundblick
auf Vierwaldstättersee, Mittelland, Urner Alpen und Mythen finden Hotelgäste einen einmaligen Ort für Bewegung und Wohlbefinden. Nach einer
der vielen möglichen Wanderungen
lässt sich der Abend hervorragend mit
einem
ausgiebigen
Wellness-Programm geniessen.
Im Restaurant werden Gäste mit
kulinarischen Gaumenfreuden sowie
Fotos: zvg.
erlesenen Weinen verwöhnt. Das Küchenteam um Matthias Bruns zaubert
aus regionalen Produkten und nachhaltiger Fischerei jeden Abend überzeugende Menüs.
Von Zürich sind die Stoos-Bergbahnen in etwa 40 Autominuten erreichbar. Mit der Luftseilbahn von Morschach oder der Standseilbahn von
Schwyz/Schlattli gelangt man in sieben
Minuten auf den autofreien Stoos –
und in zwei Gehminuten zum Seminar- und Wellnesshotel. (pd./mai.)
Polizeilich bewilligt
Während rund zweier Stunden fuhren rund 1000 Velofahrer – polizeilich bewilligt und begleitet – durch
die Stadt. Höhepunkt war die Passage über die sonst für Velofahrer als
zu gefährlich geltende Hardbrücke.
Der Corso startete um 18 Uhr auf
dem Bürkliplatz und endete nach der
Rundfahrt wieder dort. Im Anschluss
an die Demo fand ein «Velo-Catwalk»
statt, bei dem besonders schöne und
ausgefallene Räder prämiert wurden.
Die Veranstalter schrieben in einer
Mitteilung: «Mit der Annahme der
Veloinitiative und des Gegenvorschlags hat die Bevölkerung der Stadt
dem Stadtrat den Auftrag gegeben,
die Veloinfrastruktur markant zu verbessern. Bisher scheint der Stadtrat
aber nicht wirklich viel Engagement
in diesem Bereich zu zeigen, und so
bleibt Velofahren in Zürich viel zu gefährlich.» Die Demo verlief ohne Probleme, und auch Petrus hatte ein
Einsehen. Es blieb trotz Regenprognose trocken. (ls.)
Seminar- und Wellnesshotel Stoos, Tel.
041 817 44 44, [email protected], www.
hotel-stoos.ch.
Wettbewerb
Die Lokalinfo AG verlost eine Auszeit
für 2 Geniesser im Wert von 700
Franken. Inbegriffen ist:
• 1 Übernachtung im Doppelzimmer
Superior mit Balkon
• Reichhaltiges
Frühstücksbüffet
oder Langschläfer-Frühstück auf
dem Zimmer
• 5-Gang-Menü
• Champagner-Aperitif
• Late Check-out bis 13 Uhr
• Aromaöl-Massage (50 Min.)
• Freie Benützung Wellness & Spa.
Wer sein Glück versuchen will,
schickt bis 5. Oktober eine Mail mit
Betreffzeile «Stoos» an:
[email protected]
oder eine Postkarte an: Lokalinfo
AG, Wettbewerb «Stoos», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
Rund 1000 Velofahrer gingen auf die Strasse, um gegen gefährliche Zustände, wie hier Am Wasser (Kreis 10), zu demonstrieren. Foto: L. Steinmann
Küsnachter
AKTUELL
«Trotz allen Gifteleien hatte es Substanz»
Nein, einig wurden sich
Daniel Jositsch (SP) und
Hans-Ueli Vogt (SVP) Mittwoch letzter Woche nicht.
Während sich diese beiden
Ständeratskandidaten in
Zollikon einen ordentlichen
Schlagabtausch lieferten,
stand FDP-Kandidat Ruedi
Noser (FDP) nicht selten mit
einem geduldigen Lächeln
zwischen den Fronten.
Philippa Schmidt
Dass bei dieser Podiumsdiskussion
der Ständeratskandidaten drei «animals politiques» aufeinandertrafen,
daran besteht kein Zweifel. Doch
wenn man ehrlich ist, gesellte sich in
Gestalt von Moderator Filippo Leutenegger sogar noch ein viertes dazu. Die
Freude am politischen Diskutieren
konnte der Zürcher Stadtrat (FDP)
nicht verhehlen, «spritzte er doch
nach links und nach rechts», wie ein
Zuschauer anmerkte.
Doch zum Aufwärmen warf der
Löwenbändiger den drei Konkurrenten vorerst einige Smalltalk-Häppchen
vor. Ob er noch schlank sei oder doch
schon mager, wollte Leutenegger von
Jositsch wissen. «Ich hatte mal ein
bisschen mehr auf den Rippen», gab
der mit einem Schmunzeln zu und
fügte an, dass er mit 82 Kilo in den
Nationalrat gewählt wurde und sechs
Jahre später 109 Kilo auf die Waage
gebracht habe. Dagegen, dass er mager sei, verwahrte sich der SP-Kandidat jedoch. Mit dem gegenteiligen
Phänomen hat offensichtlich SVP-Politiker Hans-Ueli Vogt zu kämpfen. «Die
letzten sechs Monate haben mir tatsächlich zugesetzt», gewährte er intime Einblicke in den Wahlkampf. Seine
Hemden seien ihm zu gross geworden.
Politiker diskutieren oben
– Flüchtlinge leben unten
Doch lange beliess es Leutenegger
nicht bei «soften» Themen, kam er
doch zügig auf die Flüchtlingskrise zu
sprechen. Ein aktuelles Thema, das
umso mehr an Symbolik gewann, da
nur einige Etagen weiter unten
Flüchtling im Buchholz untergebracht
sind. «Vor einer Welcome-Kultur muss
ich warnen, es gibt dann einfach auch
viel Arbeit», zeigte sich Noser mit
Blick auf Deutschland skeptisch, relativierte aber auch mit Verweis auf die
Situation mit Balkan-Flüchtlingen in
den 90ern: «Man muss die Zahlen
auch richtig einordnen.»
Ob denn alles paletti sei, wollte
Leutenegger von Jositsch wissen.
«Nein, aber wir tragen nicht die
Hauptlast in Europa.» Man dürfe aber
tatsächlich nicht blauäugig sein und
sagen, dass alle kommen dürften, beANZEIGEN
Nr. 40
1. Oktober 2015
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AUF
EIN WORT
Elke Baumann
Daniel Jositsch.
Ruedi Noser.
Hans-Ueli Vogt.
kräftigte er Nosers Warnung vor einer
Welcome-Kultur. «Warum spricht
denn die SVP überhaupt von einem
Asylchaos? Wo liegt das Problem?»,
provozierte der Moderator nun Vogt.
«Die Menschen aus Syrien kommen
wahrscheinlich wirklich alle aus
Kriegsgebieten: Wir sollten sie aufnehmen», betonte der Jurist und nannte
als Beispiel für andere Herkunftsländer etwa Eritrea, Somalia, Libanon
und Pakistan. Zudem warnte Vogt vor
dem Familiennachzug: «Bei Grossfamilien können bis zu zehn Leute
nachgezogen werden.»
«Es gibt eine sehr klare Definition,
was ein Flüchtling ist», gab Rechtsprofessor Daniel Jositsch seinem Fakultätskollegen kontra. In Bezug auf
Eritrea verwies er darauf, dass sowohl
die Uno als auch sämtliche europäischen Länder deren Flucht als gerechtfertigt beurteilten. Doch Vogt
liess sich nicht gar so einfach entwaffnen und nahm das neue Asylgesetz
unter Beschuss. Darin missfallen dem
Professor für Privat- und Wirtschaftsrecht insbesondere die Bereitstellung
von Gratis-Anwälten sowie dass der
Bund den Kantonen und Kommunen
Asylzentren aufs Auge drücken könne.
«Wir fair ist das den Menschen gegenüber, die hier leben?», ereiferte sich
Vogt und ergänzte: «Es gibt viele Leute in diesem Land, die auch einen Anwalt bräuchten.» Während Noser darauf hinwies, dass ein Rechtsbeistand
die Verfahren beschleunige, betonte
Jositsch, dass dies in einem Rechtsstaat unumgänglich sei. «Das, was die
SVP stört, ist, dass die Bundesrätin,
die das Asylgesetz gemacht hat, Simonetta Sommaruga heisst», enervierte
sich der Sozialdemokrat.
«Sie können keine Asylpolitik ohne
Mitwirkung der Beteiligten machen»,
holte Vogt zum Schlag gegen die Asylzentren des Bundes aus. Erneut betonte Noser, dass dies die Verfahren
beschleunige. Uneinigkeit herrschte
auch in der Beurteilung des DublinSystems. «Das Dublin-System ist am
Boden», stellte Hans-Ueli Vogt klar,
was Daniel Jositsch umgehend relativierte: «In der jetzigen Situation funktioniert es nicht, aber dies ist eine
Ausnahmesituation.» Schon vor der
Flüchtlingskrise sei es nicht möglich
gewesen, Leute nach Italien und Grie-
chenland zurückzuschaffen, da dort
unzumutbare Bedingungen herrschten, bot Vogt Paroli. Plötzlich bot sich
eine Situation von zwei oder sogar fast
schon von drei gegen einen, wollte
doch Filippo Leutenegger von Vogt eine konstruktive Lösung zur Flüchtlingsverteilung wissen.
oder den Mann zu Hause lassen. Dann
kommt niemand mehr», zeigte er das
Dilemma des Fachkräftezuzugs auf.
Planwirtschaftliche Kontingente?
Von der Flüchtlingskrise dirigierte
Leutenegger die Diskutanten zu einem
weiteren Migrationsthema, zur Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative. «Der Ball liegt beim Bundesrat,
er muss das Personenfreizügigkeitsabkommen neu aushandeln», so Vogt.
Man habe anderthalb Jahre praktisch
nutzlos verstreichen lassen. Eine Aussage, die Jositsch verwundert zur
Kenntnis nahm, führe der Bundesrat
die Verhandlungen doch nicht öffentlich.
«Die EU ist momentan mit London
am Verhandeln. Bevor diese Verhandlungen nicht durch sind, wird die EU
nicht mit der Schweiz verhandeln»,
dozierte Noser. «Das, was die Engländer rausholen, kann die Schweiz auch
rausholen – aber nicht mehr.» Nicht
überraschend gerieten die Kontrahenten Vogt und Jositsch auch bei diesem
Thema aneinander. «Es erstaunt
mich, dass die SVP ein planwirtschaftliches System vorschlägt», ätzte Jositsch in Bezug auf fixe Kontingente.
«Der
Masseneinwanderungsartikel
bedeutet, dass nicht allein die Wirtschaft entscheidet, wer hierherkommt», hielt Vogt dagegen und erinnerte daran, dass die Bevölkerung am
9. Februar 2014 Ja gesagt habe zu einem System, in dem es nicht mehr
nur um die egoistischen Wünsche der
Unternehmer gehe. «Wenn Leute
knapp über 50 mir erzählen, dass sie
ihren Job verloren haben, weiss ich
nicht, was ich ihnen sagen soll», schilderte Vogt Begegnungen mit Wählern.
Er betonte, dass man Kontingente
auch wirtschaftsfreundlich ausgestalten könne.
Die Wirtschaft sei gar nicht schuld
an dieser Einwanderung, stellte sich
der freisinnige Noser mit Verweis auf
Asylbewerber und den Familiennachzug vor die schweizerischen Unternehmen. «Ich kann nicht sagen, du
sollst kommen, aber du sollst die Frau
Beiträge zu Ständerats- und
Nationalratswahlen
Am Sonntag, 18. Oktober, ist in
der ganzen Schweiz Wahltag: Es
werden die Mandate für die kleine
(Ständerat) und die grosse Kammer (Nationalrat) von den Wahlberechtigten vergeben. Bis und mit
der Ausgabe von Donnerstag,
8. Oktober, veröffentlicht der «Küsnachter» diesbezügliche Einsendungen.
Diese müssen aber bis spätestens kommenden Freitag, 2. Oktober, um 13.30 Uhr auf der Redaktion eintreffen, um noch berücksichtigt zu werden. Um die Mög-
lichkeit einer Korrektur noch vor
dem alles entscheidenden Wahltermin zu wahren, erscheinen am
Donnerstag, 15. Oktober – wie bei
Printmedien üblich –, nur noch Repliken auf bereits erschienene Texte.
Wahlbeiträge können an die EMail-Adresse:
kuesnachter@
lokalinfo.ch geschickt werden. Fotos sollten im jpg-Format sein und
eine Grösse von mindestens 1MB
aufweisen.
Verlag und Redaktion
Fotos: phs.
«Wie ein altes Ehepaar»
Der Zustand der Schweizer Wirtschaft
war der letzte Streitpunkt an diesem
Abend. «Das grundlose Einkommen
ist eine Verunsicherung des Wirtschaftsstandorts Schweiz», persiflierte
Noser die Initiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen und
fuhr ernsthaft fort: «Da sind Leute, die
die ganze Zeit am Zäuseln sind – von
links und von rechts.» Auch Jositsch
sprach sich für wirtschaftsfreundliche
Rahmenbedingungen aus. Eine Steilvorlage für Vogt, der den Kontrahenten daran erinnerte, dass er auch
Initiativen wie «1:12» unterstützt
habe.
«Wenn ich die zwei streiten höre,
denke ich, dass wir zwei Freisinnige
wählen könnten», schmunzelte Noser.
Eine kurze Internetrecherche ergab
übrigens, dass Jositsch bei der Abstimmung über «1:12» abwesend war
und bei der Mindestlohn-Initiative im
Nationalrat mit Nein gestimmt hat.
«Es ist überall zu lesen, dass ich
manchmal von der Politik meiner Partei abweiche», nahm Jositsch denn
auch Stellung zu Vogts Vorwürfen.
Mehr Sympathien machte Leutenegger zwischen Jositsch und Noser
aus, die ihn an ein altes Ehepaar erinnerten, wie er zum Amüsement des
Publikums zugab. Der SP-Kandidat
verwies daraufhin auf die gemeinsamen Wahlkampfauftritte und gestand,
dass man schon wisse, was der andere sagen werde. «Trotz allen Differenzen und Gifteleien hatte es Substanz»,
leitete Moderator Leutenegger zum
Apéro über – ein (Selbst-)Lob, das
durchaus berechtigt war. Ob links
oder rechts: Die Vollblutpolitiker diskutierten mit Verve und Witz. Ob das
bürgerliche Duo Noser/Vogt, die
Streithähne Vogt/Jositsch, das «alte
Ehepaar» Jositsch/Noser oder eventuell sogar eine gänzlich andere Paarung für Zürich in den Ständerat einziehen wird, wird sich zeigen.
Es bleibt allerdings zu hoffen, dass
einer der anwesenden Zolliker Ruedi
Noser darüber aufgeklärt hat, dass
das Spital in Zollikerberg und nicht
auf der Forch liegt.
«Altern ist eine Zumutung» behauptet Loriot, und «Das Alter ist nichts
für Feiglinge» doppelt Blacky
Fuchsberger nach. Aber wo und
wann fängt das Alter an? Dank gesunder Ernährung, Fitnesstraining
und mehrheitlich finanzieller Absicherung lassen sich seine Schrecken zwar noch eine Zeit lang in die
Schranken weisen, aber das nützt
nicht viel. In der Zwischenzeit haben sie sich nämlich unbemerkt
durch die Hintertür hereingeschlichen!!! Eines Tages bemerkt man,
dass der Weg zur Tramhaltestelle
zweimal länger ist als vorher, zudem ist einem die Steigung bis dahin noch nie aufgefallen. Und überhaupt, die Intervalle der Verkehrsampeln werden immer kürzer! Bei
Federleicht ins Alter
Grün heisst es «Nichts wie los!».
Bevor man aber die andere Seite
erreicht hat, stehen die Ampeln bereits wieder auf Rot.
Dann noch etwas: Die Treppenstufen sind höher als früher, und eines Morgens fällt einem auf, dass
für den Druck der Zeitschriften kleinere Buchstaben verwendet werden. Vermutlich, um doppelt so viele Werbetexte unterbringen zu können. Sogar bei den Spalten und Zeilen der Agenden wird gespart. Sie
werden immer kleiner und schmaler. Ein ganz leidiges Thema ist die
Garderobe. Die Kleider werden um
die Taille und Hüften herum so eng
genäht, dass man sich beim Tragen
eingeengt fühlt, zudem sprechen die
Verkäuferinnen zu leise. Man versteht sie kaum.
Wenn eine attraktive Blondine
im Bus einem ergrauten Herrn ihren Sitzplatz anbietet, muss dieser
konsterniert feststellen, dass seine
besten Jahre am Schwinden sind.
Die Krimikönigin Agatha Christie
hingegen fand für ihr Älterwerden
eine grossartige Erklärung: «Je älter ich werde, desto interessanter
werde ich für meinen Mann.» – Ihr
Mann war Archäologe.
Gemeinderat gegen
Ortsmuseums-Initiative
Wie der Gemeinderat Erlenbach informiert, lehnt er die Einzelinitiative von
Markus Eigenmann zur Finanzierung
des Ortsmuseums ab. Nichtsdestotrotz
ist die Einzelinitiative gültig und wird
den Erlenbachern bei der Gemeindeversammlung vom 23. November zur
Abstimmung vorgelegt. Mehr zu den
Gründen der Ablehnung im nächsten
«Küsnachter». (phs.)
ANZEIGEN
Dopingvorwurf gegen
Guerdat fallen gelassen
Der Weltreitverband FEI spricht den
Herrliberger Springreiter und amtierenden Olympiasieger Steve Guerdat
vom Dopingverdacht frei. «Die FEI
anerkannte auf Basis der von Steve
Guerdat vorgelegten, schlüssigen und
umfassenden Beweise, die von Anfang an vermutete Futterkontaminierung durch Schlafmohnsamen als Ursache für die positiven Befunde bei
den drei betroffenen Pferden», meldet der Schweizerische Verband für
Pferdesport. Auch die Schweizer
Springreiterin Alessandra Bichsel
wurde entlastet. (phs.)
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Küsnachter
Nr. 40
1. Oktober 2015
AKTUELL
Segeltörn: Martin Stiftung sticht in See
Mit Windstärke drei bis vier
und Sonne herrschte letzten
Samstag ideales Segelwetter. Beim Segelausflug, den
der Segel- und Yachtclub
Herrliberg (SYH) gemeinsam mit der Seglervereinigung Erlenbach (SVE) für
die Martin Stiftung organisiert hatte, sah man dementsprechend nur strahlende Gesichter.
Philippa Schmidt
«Es geht darum, Brücken zu bauen»,
erklärt Maja Weimer vom SYH, die
den Ausflug dieses Jahr das erste Mal
organisiert. Insgesamt findet der Segeltörn auf dem Zürichsee für die Bewohnerinnen und Bewohner der
Martin Stiftung allerdings bereits
zum 16. Mal statt.
Die Brücke zwischen dem SYH
und der Martin Stiftung hatte einst
Ruedi Graf gebaut, der nicht nur Stiftungsratsmitglied der Martin Stiftung
ist und deren Arzt war, sondern als
passionierter Segler auch Mitglied
des SYH ist. Und da die Martin Stiftung eine Erlenbacher Institution ist,
lag es nahe, dass alsbald auch die
SVE dazu stiess. Am Samstag können
Freude am Ausflug hatten sowohl die Bewohnerinnen als auch die Segler.
die dreizehn Menschen mit Behinderung und sechs Betreuer zwischen
acht Booten aus Erlenbach und Herrliberg wählen. Und manch eine Bewohnerin weiss ganz genau, nachdem sie die Skipper in Augenschein
genommen hat: «Zu Dir wott ich!»
Bevor es losgehen kann, werden
die Gäste noch mit Schwimmwesten
ausgestattet: Sicherheit geht vor.
Doch die erfahrenen Skipper achte-
ten darauf, dass die Segelschiffe nicht
zu sehr krängen, also nicht zu stark
in Schräglage geraten.
Eine Bewohnerin, die sich erst ein
wenig besorgt wegen der Bise gezeigt
hat, ist nach dem Anlegen gar so begeistert, dass sie gleich nochmals in
See stechen will. «Es ist das absolute
Jahreshighlight, etwas, zu dem die
Bewohner sonst nie kommen», bestätigt Kurt Epting, Bereichsleiter Grün
Fotos: phs.
der Martin Stiftung. «Das ist eine
schöne Tradition!»
Brücken in vielerlei Hinsicht
Nach einem ereignisreichen Törn vor
Herrliberg ist der Hunger auf die
Würste, die SYH-Mitglied Xavier Tobler grilliert, sowohl bei den Seglern als
auch bei den Gästen der Martin Stiftung gross. Gekrönt wird das gemeinsame Mahl von süssen Crèmeschnit-
Amtliche Publikationen
Bauprojekte
Gemäss Beschlüssen der zuständigen Behörden finden am
Sonntag, 18. Oktober 2015, in der Gemeinde Küsnacht folgende
Wahlen statt:
Bauherrschaft:
Kantonale Wahlen
Erneuerungswahl der zürcherischen Mitglieder des schweizerischen Ständerats für die Amtsdauer 2015–2019 (1. Wahlgang)
1. Oktober 2015
Der Gemeinderat
Gemeindepräsident
ten. Süss ist auch eine Anekdote am
Rand: SVE-Präsident Jörg Wieland
und seine Frau Mariska, die damals
bei der Martin Stiftung arbeitete, haben sich vor zehn Jahren bei dieser
Veranstaltung kennen gelernt. Inzwischen nimmt auch ihr gemeinsamer
Sohn Robin am Segeln mit der Martin
Stiftung teil. Brücken wurden und
werden beim gemeinsamen Segeln
eben in vielerlei Weise gebaut.
Die Baugesuche liegen während 20 Tagen, vom Datum der Ausschreibung an, beim Bauamt der Gemeindeverwaltung Küsnacht auf.
Wahlen
Eidgenössische Wahlen
Erneuerungswahl der zürcherischen Mitglieder des schweizerischen Nationalrats für die Amtsdauer 2015–2019
Sicherheit geht vor: Die Schwimmweste war ein Muss.
Peter Früh, Weinmanngasse 39,
8700 Küsnacht
Projektverfasser: J. F. Jost Bau AG, Markus Heidelberger,
Steinwiesenstrasse 3, 8952 Schlieren
Objekt/Beschrieb: Energetische Sanierung mit Balkonvergrösserung und Solaranlage, Gebäude Vers.-Nr.
1971, auf dem Grundstück Kat.-Nr. 5422
Zone:
Wohnzone W2/1.40
Strasse/Nr.:
Schiedhaldenstrasse 44, 8700 Küsnacht
Bauherrschaft:
Christof und Ursula Bühler, Wangen 41,
8127 Forch
Projektverfasser: Stockwerkeigentümergemeinschaft Wangen
41, c/o Christof und Ursula Bühler, Wangen
41, 8127 Forch
Objekt/Beschrieb: Anbau gedeckter Sitzplatz mit seitlichem
Windschutz am Gebäude Vers.-Nr. 3927, auf
dem Grundstück Kat.-Nr. 12’395
Zone:
Kernzone K2 / Landwirschaftszone LW
Strasse/Nr.:
Wangen 41, 8127 Forch
1. Oktober 2015
Die Baukommission
Amtliche Informationen
Bestattungen
Uster geb. Klement, Erika, von Küsnacht ZH, wohnhaft gewesen
in 8700 Küsnacht ZH, Goldbacherstrasse 54, geboren am 7. Februar 1942, gestorben am 18. September 2015.
Bauherrschaft:
Sprechstunde des 1. Vizepräsidenten
Der 1. Vizepräsident Martin Bachmann lädt die Bevölkerung zu
einer Sprechstunde ein
auf Montag, 5. Oktober 2015, 17.00 bis 18.00 Uhr
in das Büro des Gemeindepräsidenten im Gemeindehaus,
2. Stock.
Es können Anliegen aller Art besprochen werden.
Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.
1. Oktober 2015
Die Gemeinderatskanzlei
Beate Schnitter, Am Itschnacherstich 1,
8700 Küsnacht
Projektverfasser: G L B Zürcher Oberland, Wässeristrasse 31,
8340 Hinwil
Objekt/Beschrieb: Photovoltaikanlage auf bestehendem Anbau, Gebäude Vers.-Nr. 1587, auf dem Grundstück Kat.-Nr. 12’554. Ist als überkommunal
geschütztes Gebäude eingetragen.
Zone:
Wohnzone W2/1.20
Strasse/Nr.:
Am Itschnacherstich 1, 8700 Küsnacht
Begehren um Zustellung baurechtlicher Entscheide können innert der gleichen Frist schriftlich bei der örtlichen Baubehörde
gestellt werden. E-Mail-Zuschriften erfüllen die Anforderungen
an die Schriftlichkeit in der Regel nicht. Wer das Begehren nicht
innert dieser Frist stellt, hat das Rekursrecht verwirkt. Die Rekursfrist läuft ab Zustellung des Entscheides (§§ 314–316 PBG).
Gesuchsteller:
Lucien und Ingrid Schweri, Bergstrasse 54b,
8700 Küsnacht, Danièle Glarner, Lärchenweg
4, 8700 Küsnacht
Objekt/Beschrieb: Vorentscheid im Sinne von § 323 f. PBG betreffend verkehrsrechtliche Erschliessung
Lärchenweg, Kat. 7735
Zone:
Wohnzone W2/1.40
Strasse/Nr.:
Lärchenweg, 8700 Küsnacht
Gemeindehaus Obere Dorfstrasse 32 8700 Küsnacht T 044 913 11 11 www.kuesnacht.ch
Müller, Gerhard Johann, von Küsnacht ZH und Gächlingen SH,
wohnhaft gewesen in 8127 Forch, Bunzenhalden 15, geboren
am 25. November 1944, gestorben am 19. September 2015.
Öffnungszeiten Bibliothek Küsnacht:
Montag:
Mittwoch:
Donnerstag:
Freitag:
Samstag:
17.00 bis 20.00 Uhr
9.00 bis 12.00 Uhr und 14.30 bis 18.00 Uhr
17.00 bis 20.00 Uhr
9.00 bis 12.00 Uhr und 14.30 bis 18.00 Uhr
10.00 bis 13.00 Uhr
Höchhus, Seestr. 123, 8700 Küsnacht
In den Schulferien ist die Bibliothek jeweils am Montag und
Freitag geöffnet.
S C H U L E / VE R E I N E
Küsnachter
Nr. 40
1. Oktober 2015
5
Sek: Schnupperkursmorgen und Orientierungslauf
Anfang September, morgens
um 8 Uhr, trotz Sonnenschein war es herbstlich
kalt. Doch die Schülerinnen
und Schüler der Sekundarschule Zentrum wirkten auf
mich trotz dem kühlen Wetter sehr motiviert, einen
neuen Sport kennen zu
lernen und loszulegen.
Pünktlich starteten die Kursleitenden
in den Morgen, und die Augen der
Schülerinnen und Schüler begannen
zu leuchten: Endlich gings los. Die
Slalomboarders heizten auf dem Pausenplatz Zentrum ordentlich den kalten Asphalt ein, und die BasketballSpielerinnen und -Spieler kamen zu
Beginn durch die markante Motivation des Leiters ordentlich ins Schwitzen. Trotzdem stand der Spass natürlich absolut im Vordergrund. So wie
ich das erlebt habe, hat es den Lernenden auch Spass gemacht.
Viel Spass bei Bombenwetter
Auch ich als Betreuer habe sehr gerne dem Spielen, Rennen und Lärm
zugeschaut respektive zugehört, denn
es hat mich mit Freude erfüllt, wie
sich die Jugendlichen engagiert haben. Die Slalomboarders durften
nach etlichen Übungen auf dem
Schulgelände auf die umliegenden
Strassen des Zentrums, was für sie
sicherlich und verständlicherweise
das Highlight des Morgens war. Als
die Sonne und das Bombenwetter bereits auf ihrem Höhepunkt angelangt
waren, wurde auf dem Basketballfeld
das Treiben und Spielen von Patrick,
dem Basketball-Instruktor, beendet.
Er rührte ordentlich die Werbetrommel für seinen Basketballverein in
Winterthur, aber auch für alle umliegenden Vereine. Vermutlich werden
sich nach dem Schnuppersportmorgen einige Lernende überlegen, die
bisherigen Sportaktivitäten zu überdenken und eventuell die Sportart zu
wechseln oder zusätzlich eine weitere, neue Sportart auszuprobieren in
einem der vielen Vereine rund um
den Zürisee.
Alles in allem denke ich, war dieser Schnupperkursmorgen für die
meisten Schülerinnen und Schüler,
Mit der Sauerstoffflasche im Hallenbad abtauchen.
aber auch für die meisten Lehrpersonen ein grosses Vergnügen und hat
enormen Spass bereitet. Nicht nur
das erfreuliche Wetter hat zum Erfolg
beigetragen, sondern sicherlich auch
die hervorragende Organisation seitens Turnlehrer Tim Azemi. Ich muss
ihm ein dickes Lob aussprechen,
dass alles reibungslos verlief. Nach
der kurzfristigen Absage des Fechtleiters am Montag vor dem Schnuppersportmorgen liess er sich nicht
aus der Ruhe bringen und versuchte,
einen neuen Leiter für den Dienstag
zu gewinnen, leider ohne Erfolg.
Trotzdem konnten die Schülerinnen
und Schüler, die sich auf das Fechten
gefreut hatten (sie wurden alle umverteilt in drei andere Kurse), allesamt einen lehrreichen Morgen geniessen.
Alles in allem ein gelungener Anlass. Dies als kurzer Rückblick des
Praktikanten, der diesen Schnupperkursmorgen zum ersten Mal miterleben durfte.
Fotos: zvg.
Beim Orientierungslauf auf der Allmend ging niemand verloren.
ne einzige Lehrperson als vermisst
gemeldet. Die Posten wurden pünktlich um 13 Uhr von den Lehrpersonen bezogen. Einige durften sich gemütlich in der Sonne wärmen, andere hatten fast mit Erfrierungen zu
kämpfen. In diesem Sinn bedanke ich
mich bei Tim Azemi und Boris Skulj,
den Organisatoren des OL, dass sie
dem Praktikanten wohlgesinnt waren
und mir einen wunderschönen Posten an der Sonne zur Verfügung gestellt haben!
Als die ersten Gruppen meinen
Posten mit grosser Motivation und
Begeisterung gefunden haben und
bereits nach einiger Zeit mehr als
zwei Drittel der Gruppen, die meinen
Posten finden mussten, von mir abgehakt wurden, habe ich mich darauf
gefreut, zeitig den Posten zu räumen
und zum gemütlichen Teil des Tages
überzugehen. Wie sich dann herausgestellt hat, habe ich mich zu früh gefreut. Einige der Teams haben
scheinbar den Posten gar nicht gefunden oder wollten ihn gar nicht
erst finden. Leider ist dies wahrscheinlich im nächsten OL kaum zu
verhindern. Trotzdem haben sich die
meisten Gruppen sehr bemüht, den
Wald in kürzester Zeit und auf direktestem Wege abzugrasen, um möglichst schnell im Ziel das Schoggibrötchen und den Becher Eistee in Empfang nehmen zu dürfen.
Als dann die Meldung für die Postenhüter kam, dass der OL fertig sei,
die Posten geräumt und ins Ziel gebracht werden konnten, wurde keine
Die Slalomboarders waren auf dem
Pausenplatz zugange.
Die Schrittfolge ist beim Basketball sehr wichtig.
Orientierungslauf auf der Allmend
Die nächste Herausforderung für die
Schülerinnen und Schüler war bereits der am Nachmittag startende
Orientierungslauf (OL) auf der Küsnachter Allmend. Aber scheinbar
nicht nur für die Jugendlichen war
dies teilweise ein kaum zu überwindendes Hindernis, auch für einige
Lehrpersonen war das Kartenlesen
inklusive Orientierung im Wald nur
begrenzt möglich. Trotzdem, und
glücklicherweise, wurde bis jetzt kei-
Zeit verschwendet: Posten unter die
Arme gepackt und auf direktem Weg
Richtung Start, um endlich dieser
brütenden Hitze zu entfliehen.
Kein Abstecher ins Auenland
Auch die letzte, lange noch vermisste
Gruppe wurde schliesslich gefunden!
Einzig ein gewisser Herr Vikar wurde
im Wald vermisst. Zuerst machte der
Gedanke die Runde, er habe sich ins
Auenland zu Frodo und seinen Kumpanen Hobbits aufgemacht, doch
nach kurzen Kontaktversuchen wurde er schliesslich, glücklich den Weg
gefunden zu haben, freudig im Ziel
erwartet.
Ich kann auch hier den beiden Organisatoren, Tim Azemi und Boris
Skulj, ein grosses Lob aussprechen.
Aus meiner Warte ein top organisierter Event, der der grossen Mehrheit
der Kids Freude bereitet hat. Ich denke, solch eine Organisation braucht
viel Zeit, Energie und Geduld.
Zum Abschluss durften sich die
Lehrpersonen und, ja, auch der Praktikant dem gemütlicheren Teil des Tages widmen: OL-Höck im Restaurant
Bahnhöfli stand auf dem Programm.
Kurz und bündig, es wurde lustig
und lustiger, dumme Sprüche wechselten mit ernsten Diskussionen ab,
Häppchen wurden verteilt, und alle
sahen, zwar halb verfroren, zufrieden aus. Lange Rede, kurzer Sinn –
ein gelungener Abschluss des ganzen
Tages.
Alain Sieber,
Praktikant Sek Zentrum
Seniorenausflug: Über den Klausenpass zum «anderen» Küsnacht
Der Herbstausflug des Seniorenvereins Küsnacht über
den Klausenpass war wieder
ein voller Erfolg.
Eine Passfahrt mit dem Autocar über
den Klausenpass wird selten angeboten – deshalb hat die Einladung des
Seniorenvereins Küsnacht (gegründet
1872) einen unerwarteten Zuspruch
erhalten. Fast ein Drittel aller Mitglieder sind ihr gefolgt, sodass am 24.
September die Firma Müller Erlenbach sogar mit zwei Fahrzeugen anrücken musste.
Nach einer vorerst nebelverhangenen Fahrt (die Wetterprognose
vom Vortag war ja nicht eben günstig) über die Forchstrasse nach Uznach konnten beim Znünikaffee im
Restaurant Sternen, Benken, alle der
über 50 Angemeldeten vom Vereinspräsidenten gemeinsam willkommen
geheissen werden. Dann stand uns
eine schöne Fahrt via Näfels und Glarus nach Linthal bevor, wobei der
Himmel immer blauer wurde. Die
beiden Cars bewältigten die zahlreichen Kurven zum Urnerboden (diese
Talschaft auf der Ostseite gehört no-
Die gesamte Reisegruppe kurz nach der Mittagsrast in Unterschächen.
tabene zum Kanton Uri, wie verschiedene Sagen es ja zu erklären
versuchen) und dann noch steiler bis
zur Klausen-Passhöhe (1948 m ü. M.)
problemlos.
Erste Schneeballschlacht des Jahres
Auf dem Klausenpass war die Strasse
zwar schneefrei, am Rand lag aber
seit dem Vortag noch immer der erste
Schnee, was einige übermütige, junggebliebene Senioren zu einer kleinen
Schneeballschlacht motivierte. Auf der
anschliessenden Talfahrt hatte der
grosse Car noch engere Strassenabschnitte zu überwinden – deshalb ist
besonders auf das entgegenkommende Postauto Rücksicht zu nehmen. Die
Passstrasse ist von den Grossfahrzeugen nur jeweils an bestimmten Wochentagen und nur in einer Richtung
zu befahren. Nach Überwindung dieser Schwierigkeiten waren alle Reiseteilnehmer froh um die erholsame
Reiseleiter Christian Rentsch freute sich über den ersten Schnee auf
dem Klausenpass.
Fotos: zvg.
Mittagspause im Restaurant Alpina im
eher unbekannten, aber schmucken
Dorf Unterschächen.
Unser bewährter Reisemagister
Christian Rentsch hatte dafür alles
bestens vorbereitet, und ein jeder erhielt in kürzester Zeit das von ihm
ausgewählte Menu. Die vierteilige
Speisenfolge mundete allen sehr. Nach
dem obligaten Gruppenfoto ging die
Reise weiter bergab Richtung Altdorf–
Flüelen–Vitznau nach Küssnacht SZ.
Der einstündige Halt in diesem schönen Städtchen zwischen dem Vierwaldstättersee und dem Zugersee
wurde sehr genossen: Es lockte wegen
des nun warmen und wolkenlosen
Wetters ein kurzer Spaziergang entlang des Seeufers oder quer durch die
Altstadt mit all den vielen historischen
Gebäuden, aber auch ein Besuch des
sehr ansprechenden Ortsmuseums
oder einfach eine Kaffeepause in einem der zahlreichen Restaurants. Die
Heimfahrt via Zug und Cham umging
dann bewusst die Autobahn, wir
wählten stattdessen die aussichtsreiche Route über den Albispass. Der uneingeschränkte Blick auf den ganzen
Zürichsee bei prächtiger Abendsonne
begeisterte alle, und die Reiseschar
kehrte um zirka 19 Uhr zufrieden
nach Küsnacht zurück.
Die Herbstfahrt des Seniorenvereins über den eher unbekannten Klausenpass zum «anderen» Küsnacht
wird allen Teilnehmern in bester Erinnerung bleiben – den Organisatoren
sei dafür herzlich gedankt.
Hans-Ulrich Kull,
Präsident Seniorenverein
Küsnacht
6
Küsnachter
Nr. 40
VE R E I N E / S PO R T
1. Oktober 2015
SCK-Oldies ringen Kanadiern den Sieg ab
Die Mannschaft der über 50Jährigen des Schlittschuhclubs Küsnacht bezwingt in
einem Freundschaftsspiel
ihre Altersgenossen aus
Quebec mit 5:3. Über 120
begeisterte Zuschauer folgten
am vergangenen Sonntag der
Einladung zu einem «langsamen Eishockey-Match» auf
der KEK – sie wurden für
ihren Besuch belohnt.
Das Spiel begann ausgewogen, und
Chancen wurden auf beiden Seiten
vorerst (noch) nicht verwertet. Der
SC Küsnacht ging durch Tore von Remo Torri und Florian Lehmann 2:0 in
Führung – der Anschlusstreffer der
Kanadier folgte nur wenige Minuten
später, und zur ersten Pause stand es
2:1. Das Schiedsrichtertrio Günther
Seedorf, Peps Dändliker und Fritz
Koller hatte einen gemütlichen Sonntagnachmittag. Es war ein Freundschaftsspiel mit viel Leidenschaft und
Spielwitz (nur eine 2-Minuten-Strafe
gegen den SCK).
Zu Beginn des zweiten Drittels erhöhte Robert Gattiker das Score auf
3:1, bevor Serge Lesard auf 3:2 verkürzte. Nach einer weiteren Pause
glichen die Kanadier aus – das Spiel
war neu lanciert. Die Einheimischen
zeigten mit vielen schönen Spielzügen, dass sie den «Canucks» Paroli
bieten können, und kamen durch Tore von Jörg Flückiger und Bruno Peter zum verdienten Sieg.
Es zeigte sich, dass Küsnacht läuferisch überlegen war – technisch
zeigten die Überseer ihre Stärken.
Der älteste Mann auf dem Platz war
mit 68 Jahren übrigens Schiedsrichter Peps Dändliker.
Einladung zur Revanche
Im Anschluss luden die SCKler ihren
Gegner zum gemütlichen Fondueplausch im Clublokal ein. Mehrfach
brachten die Gäste zum Ausdruck,
dass sie die Küsnachter Gastfreundschaft sehr schätzen und sich auf der
KEK sehr wohlfühlen.
Da die 30-köpfige Kanada-Truppe
(mit zwölf Begleiterinnen) noch Zeitreserven hatte, war der Besuch an
der Zumiker Chilbi im Bayern-Festzelt des TSV Zumikon ein würdiger
Abschied bei einem Mass Bier und
einem «Weisswurschtel». Die Einladung zur Revanche im Frühling 2017
nahmen die SCK-Oldies gerne an.
Der SC Küsnacht bedankt sich bei
den zahlreich erschienenen Zuschauern und allen ehrenamtlichen Helfern
und Schiedsrichtern für ihren Einsatz
– toll, dass ein Dorfklub auf diese Unterstützung zählen darf.
Bruno Peter, SC Küsnacht
Die beiden Mannschaften sowie das Schiedsrichterteam vor dem Spiel. Auf der KEK wurde nicht nur Flagge
gezeigt, auch die Nationalhymnen wurden gespielt.
Fotos: Philippa Schmidt
Küsnachter Jubel nach dem 3:1.
Freundschaftlicher Handschlag nach dem Match.
Rot-Weiss war Trumpf: Wobei sich die Fans flexibel zeigten und sowohl
Ahornblatt als auch Schweizer Kreuz schwangen.
Dank zahlreicher Torschüsse waren die Goalies im Dauereinsatz.
Neue Statuten des FC Küsnacht
GCK Lions: Wieder zwei Niederlagen
Am 21. September fand
im Foyer der Heslihalle die
108. ordentliche Generalversammlung des Fussballclubs Küsnacht für das
Geschäftsjahr 2014/2015
statt.
Ajoie und La Chaux-deFonds hiessen die Gegner
der vergangenen Woche für
die GCK Lions. Zweimal gab
es erneut Niederlagen, womit das Team allein auf
dem letzten Tabellenplatz
liegt.
Präsident Heinz Gross begrüsste nahezu 100 Anwesende und schloss die
Versammlungseröffnung mit der Totenehrung ab. Im vergangenen Vereinsjahr verstarb René de Feminis in
seiner Wahlheimat Kalifornien im Alter von 83 Jahren. In bester Erinnerung bleibt seine exzellente Trainertätigkeit.
Wie gewohnt erfolgte danach ein
Versammlungsunterbruch für das
vom Verein gesponserte Abendessen,
das von Andreas von Allmen und seinem Team zubereitet wurde.
Schiedsrichter gesucht
Präsident Gross setzte die GV danach mit der Bekanntgabe der Mitgliederzahl fort. Aktuell zählt der
Verein 843 Mitglieder (Zunahme
+ 44). Erwähnenswert sind die Verschiebungen in der Fussballschule
(Junioren F+G), wo für die 231 Kinder 27 Haupttrainer und 22 Springer gestellt werden! Die Jahresrechnung warf bei einem Aufwand von
487 800 Franken einen Gewinn von
5333 Franken ab. Im Sommer konnten die von der Gemeindeversammlung bewilligten neuen Garderoben
in Betrieb genommen werden. Sorgen bereitet dem Präsident, dass der
FCK innert Jahresfrist zwei zusätzliche Schiedsrichter stellen muss.
Die bisherigen, aus dem Jahr
1990 stammenden Statuten wurden
von Ehrenmitglied Peter Tüscher,
Toni Berthel und Peter Wild grundlegend überarbeitet und der, an der
GV 2014 beschlossenen neuen Vereinsstruktur angepasst. Der strategisch operierende Vorstand besteht
aus vier Personen mit Heinz Gross
als Präsident und Geschäftsführer.
Dazu gesellen sich Remo Hugi (Finanzchef), Peter Wild (Sponsoring,
Werbung) und Toni Berthel (Politik,
Gesellschaft, Kommunikation).
Geehrt wurden das Fanionteam
(Sieg im Regionalcup), das 1. Frauenteam (3. Rang Team-FairplayWettbewerb FVRZ), Hansueli Hardmeier (Sekretariat), Monika Kamer
(Fussballschule), Heidi Maritz mit
Familie (Apéros FCK-Anlässe) und
Peter Tüscher (Statuten).
Zum Schluss dankte der Präsident allen für die riesige, ehrenamtliche Tätigkeit zum Wohl des FC
Küsnacht.
Marcel von Allmen, FC Küsnacht
Hanspeter Rathgeb
Gegen Ajoie zeigten die GCK Lions
ihre schwächste Leistung der bisherigen Saison. Sie mussten einmal
mehr ohne ihre Ausländer auskommen, da diese mit den ZSC Lions das
Spiel der Champions Hockey League
in Prag bestritten. Schon nach 25
Minuten lagen sie in Pruntrut 0:4
zurück und hatten nie den Hauch einer Chance. Dabei wäre dies ein
Gegner, den man schlagen müsste.
Am Schluss hiess das klare Verdikt
6:2. Immerhin hatten Topskorer Raphael Prassl und Kris Schmidli, beide Junioren, auf 2:4 verkürzen können.
Steigerung in der Defensive
Abhaken und die nächste Aufgabe
angehen, hiess es. Doch auf der KEK
gastierte mit La Chaux-de-Fonds ein
unbequemer Gegner, gegen den es
prompt wieder eine Niederlage (1:4)
«Schnell weg mit dem Puck»,
scheint dieser Kanadier zu denken.
absetzte. Immerhin gefielen die GCK
Lions in defensiver Hinsicht besser.
Auch Torhüter Daniel Guntern konnte sich gegenüber seinem ersten
Einsatz steigern. Der Ehrentreffer
gelang dem erstmals in der NLB eingesetzten Junior Pascal Zumbühl.
Wichtig ist, dass die einzelnen
Spieler Fortschritte in ihrer Entwicklung machen und sich dies auch
positiv auf das Mannschaftsspiel
auswirkt und dadurch in Zukunft
Siege realisiert werden können.
Spiel GCK Lions - HC Ambri-Piotta am
Dienstag, 29.9., nach Redaktionsschluss.
Nächste Spiele: Sa, 3.10., 17.30 Uhr: SC
Langenthal - GCK Lions, Di, 6.10.20 Uhr:
Hockey Thurgau - GCK Lions.
ANZEIGEN
Captain Tim Ulmann (l.) und der
Kanadier Kris Foucault sind die Leader der jungen GCK Lions. F: W. Da Rin
Küsnachter
KIRCHE
Andrea Bianca, reformierter Pfarrer, Küsnacht, Bruder Dr. Niklaus Kuster und Pfarradministrator Karl Wolf begrüssten gemeinsam die Gäste im katholischen Pfarreizentrum.
Nr. 40
1. Oktober 2015
7
Ein Kenner des Pontifex: Kapuzinerbruder Niklaus Kuster hat schon zwei Bücher über Papst
Franziskus geschrieben und gab einiges aus seinem Wissen preis.
Fotos: zvg.
Franziskus – ein Papst wie keiner zuvor
«Franziskus – ein Name
wird Programm» lautete der
Titel der jüngsten Ausgabe
von «Essen & Ethik». Die
Podiumsreihe wird gemeinsam von den reformierten
Kirchen Erlenbach und Küsnacht sowie der katholischen Pfarrei Küsnacht-Erlenbach durchgeführt.
Südamerika ausgeht und die nicht
nur Katholiken, sondern auch Angehörige anderer Konfessionen anzieht.
Der Referent des Abends, Kapuzinerbruder Niklaus Kuster, ist Autor
zweier Papstbücher, Dozent für Spiritualität und als Angehöriger der franziskanischen Ordensfamilie ein ausgewiesener Kenner des Heiligen
Franz von Assisi und der Reformbewegung, die von diesem ausging und
die Kirche des Mittelalters entscheidend veränderte.
Man konnte dem Referenten die Begeisterung ansehen, mit der er über
das Thema des Abends sprach. 60
interessierte Männer und Frauen waren gestern Abend ins katholische
Pfarreizentrum in Küsnacht gekommen, um sich in der ökumenischen
Erwachsenenbildungsreihe
«Essen
und Ethik» auf Spurensuche zu machen. Auf die Suche nach der Faszination, die vom ersten Papst aus
Ein Papst, der wachrüttelt
ANZEIGEN
Dass der Papst nach seiner Wahl sich
den Namen dieses Heiligen gab, war
eine programmatische Entscheidung
und prägt bis heute das Pontifikat
des Jesuiten und ehemaligen Bischofs von Buenos Aires, Jorge Mario
Bergoglio. Pointiert und nicht ohne
Humor, unter Einbezug von Karikaturen und Medienecho der Weltpresse,
schildert Kuster die Grundlinien der
Amtsführung von Papst Franziskus,
der für viele schon heute als Reformpapst und Hoffnungsgeber gilt.
Wer ist der Mann, der seit dem
Tag seiner Wahl durch einfache und
doch so deutliche Zeichen signalisiert, welch neuer Wind durch die
heiligen Hallen des Vatikans weht,
und der die Gläubigen mitnehmen
will bei seinem Einsatz für die Menschen am Rand der Gesellschaft? Eine dienende und eine arme Kirche,
dies ist die Botschaft des Papsts, und
schon seine erste Reise auf die Insel
Lampedusa zeigt auf, dass es ihm
ernst ist. Wo die Weltöffentlichkeit
wegschaut, weist er darauf hin. Das
Mittelmeer darf nicht zum Massengrab werden, mit diesem Appell vor
dem Europäischen Parlament rüttelt
er auf. Staatsgäste und Regierungsvertreter müssen warten, während er
sich Zeit nimmt für Bettler der Stadt
Rom oder Strassenkinder in Manila.
Für den Papst sind alle, die sich auf
den Weg des Glaubens machen, Geschwister, auch über die Grenze seiner Kirche hinaus.
Reformprogramm nicht aufzuhalten
Ob es zu beherzten Entscheidungen
der Ökumene kommen wird, ist eine
der spannenden Fragen der Zukunft.
Ob der Papst 2017 die Einladung
zum Reformationsjubiläum nach
Deutschland annehmen wird? Niklaus Kuster ist davon überzeugt.
Ebenso ist er davon überzeugt, dass
das
innerkirchliche
Reformprogramm des Papsts nicht aufzuhalten
ist.
Der Papst hört zu und diskutiert
gerne, synodale Strukturen sind ihm
nicht fremd. Einsame Entscheidungen wird er wohl nicht treffen, denn
zu gross sei die Gefahr, dass ein
nächster Papst diese Entscheidung
korrigieren könnte, so Kuster.
Auf die Frage aus dem Publikum,
ob all die vielen auch gegensätzlichen
Erwartungen den Papst nicht zerreissen würden, beschwichtigt der Referent. Dem Papst sei es wichtig, die
ganze Kirche mitnehmen zu können.
Zudem sei es einmalig in der Kirchengeschichte, dass zwei Päpste
miteinander harmonisch auskommen
und die Kirche nicht ins Chaos stürzten.
Am Ende dankte der Hausherr,
Pfarradministrator Karl Wolf, dem
Referenten für seine mutmachenden
Ausführungen. Der starke Applaus
der Zuhörerschaft zeigte auf, dass
Papst Franziskus auch in Küsnacht
grosse Sympathien geniesst. Inwieweit seine Kirche von seinem Einsatz
profitieren wird, wird vor allem auch
die kommende Bischofssynode in
Rom aufzeigen.
Diakon Matthias Westermann
Nächste Veranstaltung «Essen & Ethik»:
«Wir werden immer älter – Gott und die
Physik» Mittwoch, 11. November, 19.30
Uhr, reformiertes Kirchgemeindehaus.
8
Küsnachter
Nr. 40
1. Oktober 2015
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Auf einen Blick
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Schmidli Innendekoration, Drusbergstr.
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Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89
Küsnacht
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Für Ihre Eintragungen
in unserer Rubrik
«Auf einen Blick»:
Frau H. Haltiner
berät Sie gerne.
Telefon 044 910 88 26
Stadt Zürich
AKTUELL
Hitzige Gefechte blieben aus
Spannendes Thema, aber
keine hitzige Debatte: Die
Podiumsdiskussion vom vergangenen Donnerstagabend
im «Karl der Grosse» zum
Thema «Schweizer Ausländer- und Flüchtlingspolitik»
wurde über weite Strecken
sehr brav geführt.
Nr. 40
1. Oktober 2015
9
AUF
EIN WORT
Oliver Linow
Die triste Zuschauerkulisse passte
leider nur zu gut zum Verlauf der
Diskussion. Mit dem Thema «Ausländer- und Flüchtlingspolitik»
wurde zwar ein zurzeit brandaktuelles Thema behandelt. Wieso
in einer solchen Diskussion die
momentane Situation, die alle
Oliver Linow
Gerade einmal 20 Zuhörerinnen und
Zuhörer hatten sich versammelt.
Dies, obwohl im «Karl der Grosse»
mit Angelo Barrile (SP), Isabel Garcia
(GLP), Roger Liebi (SVP), Elena Marti
(Grüne), Jean-Philippe Pinto (CVP)
und Tatjana Tankosic (FDP) Nationalratskandidaten von allen grossen
Parteien über die Schweizer Ausländer- und Flüchtlingspolitik, also über
ein brandaktuelles Thema, diskutierten. Organisiert wurde die Diskussion, die Christina Neuhaus von der
«NZZ» leitete, vom Verein Secondos
Plus. Dieser setzt sich für mehr Rechte von in der Schweiz wohnhaften
Ausländern, wie zum Beispiel das aktive und passive Stimmrecht zumindest auf Gemeindeebene, ein.
Die Podiumsteilnehmer sprachen
nicht über die derzeitige Flüchtlingsproblematik, sondern über Einbürgerung, Integration und Diskriminie-
Von links: Elena Marti (Grüne), Roger Liebi (SVP), Isabel Garcia (GLP), Moderatorin Christina Neuhaus, JeanPhilippe Pinot (CVP), Angelo Barrile (SP) und Tatjana Tankosic (FDP) diskutierten über die Ausländer- und
Flüchtlingspolitik der Schweiz im Allgemeinen, nicht aber über die aktuelle Situation.
Foto: Oliver Linow
rung der Ausländer in der Schweiz.
Bei der Diskriminierung fielen vor allem Tankosics Erzählungen auf. Sie
berichtete, dass sie bei Job- und Wohnungssuche aufgrund ihres Namens
immer noch ausgegrenzt werde, obwohl sie sich selbst als Schweizerin
sieht, deren Eltern zufällig aus dem
Ausland kommen. Ins gleiche Horn
blies auch Barrile, der das Gefühl hat,
aufgrund seines Namens mehr leisten
zu müssen als jemand, der Müller
heisst. Ausserdem ist er der Meinung,
dass ihn einige Leute wegen seines
italienischen Namens auf Autos,
Frauen und Fussball reduzieren.
Am kontroversesten diskutierten
die Politiker über die Frage nach der
Integration und den Rechten und
Publireportage
Zigarrenrollerin in Zürich
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Deutschkurse für Integration
Ebenfalls ziemlich alleine stand Liebi
mit seiner Meinung, der Staat habe
den Immigranten gegenüber keine
Bringschuld in Bezug auf die Integra-
tion, zum Beispiel mit Deutschkursen. Anders sah das Marti, die der
Meinung war, dass der Staat vor allem für Kinder solche Kurse anbieten
müsse. Und Garcia war der Meinung,
die Kinder können nichts dafür, wenn
sich ihre Eltern nicht einsetzen, und
der Staat müsse sie deshalb wo immer möglich unterstützen. Pinto betonte immer wieder, dass sich solche
Investitionen für den Staat langfristig
finanziell lohnen, da Sozialkosten gespart werden könnten.
Die wirklich hitzigen Wortgefechte
blieben aber aus. Erst ganz zum
Schluss, als ein Zuschauer das Gespräch durch eine Frage auf die Masseneinwanderungsinitiative
lenkte,
wurde es im Saal etwas lauter.
brennend interessiert, aussen vor
blieb, ist mir unerklärlich.
Ausserdem wurde das Thema
zwar behandelt, jedoch kaum einmal hitzig diskutiert. Dies verwundert, da die anwesenden Politiker bei den in Kürze anstehendenden Wahlen auf jede Stimme
angewiesen sein werden. Allerdings sassen in der Runde nur
Leute, die zwar alle einen Migrationshintergrund haben, die aber
ohne grössere Probleme ihren
Weg in der Schweiz gehen konnten und somit keinen Grund hatten, sich übermässig zu enervieren. Selbst Roger Liebi konnte die
Gemüter mit seinen unglaubwürdigen Aussagen über den typischen Schweizer nur kurzfristig
erhitzen.
Münsterhof Anfang
April 2016 fertig
Samuel Menzi lädt Sie ein, in der La Casa Del Habano die Zigarrenrollerin
Xiomara Perez Zapata bei der Arbeit zu bestaunen.
Foto: O.Linow
Die Zigarrenrollerin Xiomara Perez
beglückt vom Mittwoch, 7., bis zum
Freitag, 9. Oktober, die «La Casa Del
Habano» in Zürich. Sie wird den Interessierten zeigen, wie Cohibas gerollt werden, und beantwortet gerne
alle Fragen. Sie arbeitet normaler-
Pflichten der Ausländer. Dabei bildeten sich im Wesentlichen zwei Gruppen: auf der einen Seite Roger Liebi
und auf der anderen Seite der Rest.
Liebi erklärte, er könne sich ein Ausländerstimmrecht auf Gemeinde- und
Kantonsebene nicht vorstellen. Barrile hingegen meinte, es dürfe nicht
sein, dass die Immigranten Steuern
zahlen und von den Entscheidungen
genauso betroffen seien wie die
Schweizer, aber nicht mitbestimmen
können.
Lau und flau
weise in der Fabrik El Laguito in Havanna, in der Cohibas, die neben
Montecristo bekannteste HabanosMarke, gefertigt werden. (oli)
La Casa Del Habano, Bleicherweg 18,
8002 Zürich, 044 202 12 11. Mehr Infos
unter www.la-casa-del-habano.ch.
Es war vorgesehen, dass die Arbeiten
am Münsterhof im November beendet
sind. Wie das städtische Tiefbauamt
mitteilt, sind diese nun erst Anfang
April fertig.
Im Gebiet des heutigen Münsterhofs führt das Tiefbauamt seit Februar
Sanierungs- und Gestaltungsarbeiten
durch. Da es sich um ein historisch
sehr bedeutsames Gebiet in der Zürcher Altstadt handelt, erfolgen diese
Arbeiten in enger Zusammenarbeit
mit den Archäologinnen und Archäologen des Amts für Städtebau. Mehr
Funde und grösseres Grabungsvolumen führen zu Verzögerungen. Trotzdem wird der Münsterhof Ende November zu gut zwei Dritteln fertig gebaut und gepflästert sein. Diese Fläche
ist mit wenigen Einschränkungen betretbar. Somit werden die Tiefbauarbeiten Ende November eingestellt und
für das Weihnachtsgeschäft auf den
noch nicht fertig gebauten Flächen
stellenweise provisorische Querungen
für Fussgängerinnen und Fussgänger
eingerichtet. (pd.)
Trat auch auf in der Maag-Halle: Helga Schneider.
Archivfoto: zvg.
Comedy für Solidarität
«Wir
wollen
eine
solidarische
Schweiz!»: Unter diesem Motto haben sich am vergangenen Montagabend mehr als 800 Zuschauer in der
Maag-Halle Zürich von 17 Comedians
und Kabarettisten begeistern lassen
und rund 20 000 Franken für die
Schweizerische Flüchtlingshilfe zusammengebracht. Zu sehen waren in
der bisher grössten Schweizer Comedy-Show Margrit Bornet, David Brö-
ckelmann & Salomé Jantz, Stefan
Büsser, Lisa Catena, Michel Gammenthaler, Lorenz Keiser, Guy Landolt, Pony M., Charles Nguela, Sergio
Sardella, Helga Schneider, Rob Spence, Veri, Joël von Mutzenbecher, Reto
Zeller und Zukkihund. Der Abend endete mit einer Standing Ovation für
die Mitwirkenden auf der Bühne und
grossem Dank für alle Partner der
Veranstaltung. (pd.)
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Stadt Zürich
Nr. 40
1. Oktober 2015
MARKTPLATZ
Publireportage
Psychisches und soziales Gleichgewicht
Die Betreuung und Pflege von alten
Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen erfordert Fachkenntnisse in Geriatrie und Psychiatrie und
eine angepasste Alltagsgestaltung. Da
der Bedarf an solchen Angeboten zunimmt, haben die Pflegezentren der
Stadt Zürich (PZZ) eine Abteilung für
gerontopsychiatrische Langzeitpflege
eröffnet.
Im Pflegezentrum Entlisberg, in
dem die neue Abteilung dieser Tage
eröffnet wurde, gibt es bereits seit
zwei Jahren eine Übergangsabteilung
für gerontopsychiatrische Pflege. Beide Angebote richten sich an alte
Menschen, deren herausforderndes
Verhalten ein Verbleiben in ihrem
Umfeld schwierig gestaltet. Der Übergangsabteilung liegt die Idee zugrunde, dass Patientinnen und Patienten
nach einem Aufenthalt im stabilisierenden Umfeld wieder in ihre angestammte Umgebung zurückkehren
oder in eine für sie geeignete neue
Wohnform eintreten können.
Die Erfahrungen zeigen jedoch,
dass gerade diese Rückkehr oder die
Verlegung in eine andere Institution
nicht immer möglich ist. Die Pflegezentren der Stadt Zürich entschlossen sich daher, eine gerontopsychiatrische Abteilung zu eröffnen, auf der
Patientinnen und Patienten bleiben
können. Ein interdisziplinäres Team
arbeitet dort nach den Grundlagen
der Sozio- und Milieutherapie. Der
strukturierte Tagesablauf und gemeinsame Aktivitäten schaffen einen
Rahmen, der das psychische und soziale Gleichgewicht der Patientinnen
und Patienten festigt. (pd./pm.)
Lauf gegen Rassismus bricht alle Rekorde
Beim 14. Lauf gegen Rassismus wurden am Sonntag auf der Zürcher Bäckeranlage sämtliche Rekorde gebrochen: 408 Läuferinnen und Läufer
gingen an den Start. So konnte der
Benefizlauf mehr als 120 000 Franken an Sponsoring- und Startgeldern
verbuchen und damit die Rekordsumme von 2012 um 45 000 Franken
übertreffen. Der Ertrag kommt vollumfänglich nicht-staatlichen Sozialund Rechtsberatungen für Asylsuchende in Zürich zugute.
Auch zahlreiche Politiker drehten
ihre Runden um die im Stadtzürcher
Kreis 4 liegende Bäckeranlage. Neben den Zürcher Stadträten Claudia
Nielsen (SP), Daniel Leupi (Grüne)
und Gerold Lauber (CVP) gingen auch
die Nationalräte Daniel Jositsch (SP)
und Balthasar Glättli (Grüne) an den
Start. Insgesamt 1500 Menschen versammelten sich im Lauf des Vormittags, um ein Zeichen der Solidarität
Heidi Grogg, Inhaberin von Joanna-Mod am Hegibachplatz, hat eine
Foto: zvg.
grosse Auswahl an Damenmode zu vernünftigen Preisen.
Alles für die modebewusste Frau
Warum denn in die Ferne
fahren … wenn die modebewusste Frau doch ganz
bequem bei Joanna-Mod
am Hegibachplatz alles für
den Herbst und die kältere
Jahreszeit findet.
408 Läufer, darunter auch Politikprominenz, gingen an den Start. So konnte
F: zvg.
der Benefizlauf mehr als 120 000 Franken Einnahmen generieren.
mit Geflüchteten und Sans Papiers in
der Schweiz zu setzen. «Die Zürcherinnen und Zürcher haben heute
deutlich gemacht, dass es in der
Schweiz nicht nur Scharfmacher und
Abschotter gibt», kommentiert Markus Bischoff, AL-Kantonsrat und Präsident des kantonalen Gewerkschaftsbundes (GBKZ) seine Teilnahme am Lauf. (pd.)
Das Angebot bei Joanna-Mod besteht
aus praktischer, unkomplizierter Damenmode zu vernünftigen Preisen in
den Grössen 36–48. Obwohl der Laden klein ist, ist alles sehr übersichtlich nach Gruppen und Grössen einsortiert.
So findet man bei Joanna-Mod eine immense Auswahl an wunderschönen Pullovern und Strickjacken
in vielen Farben, Formen und Motiven. Bei den Materialien handelt es
sich um Wolle, Baumwolle, Viskose
oder mit Modal gemischte Fasern.
Ausser den Pullovern und Strickjacken (sie sind von Rabe, Haug und
Siegel) finden die Damen auch die gepflegten Blusen von Sommermann,
Jupes, Gilets, Tops und Shirts. Nicht
zu vergessen die klassischen Hosen
und Jeans von Gardeur, Toni und
Zerres. Jedes Hosenmodell ist in Normallänge oder Kurzgrösse erhältlich,
mit oder ohne seitlichen Gummizug
(auch bei den Jeans). Das alles in
verschiedenen Farben und Formen.
Es lohnt sich, an den Hegibachplatz zu fahren. (pd./pm.)
Joanna-Mod, Neumünsterstrasse 34, 8008
Zürich. Eingang am Hegibachplatz. Telefon 044 422 64 55. Öffnungszeiten: Mo–Fr
9–12 und 13–17 Uhr, Sa 9–12 und 13–
15.30 Uhr. Mehr Infos unter www.joannamod.ch.
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AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate
sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
❏ Unterricht/Kurse
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❏ Fahrzeuge
Name/Vorname:
Strasse:
PLZ/Ort:
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❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
Küsnachter
AKTUELL
Nr. 40
1. Oktober 2015
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Winzer Michel: «Das gibt einen prima Wein»
Winzer Didi Michel vom
Weingut Diederik in Küsnacht ist rundum zufrieden:
Dank des heissen Sommers
sind die Trauben heuer sehr
früh reif und besonders aromatisch. Auch die Kirschessigfliege hatte so weniger
Zeit, sich einzunisten.
Annina Just
«Es ist verrückt, wir haben Ende September und beim Pinot Noir einen
‹Oechsle›-Gehalt von Ende 90 oder
vielleicht sogar 100», sagte Winzer
Diederik Michel. Er steht in seinem
Rebberg im Küsnachter Heslibach und
staunt über das Resultat des Rekordsommers. Die Oechsle-Grade geben
das Mostgewicht des Traubensafts an –
je höher dieser Wert ist, desto höher
sind der Zuckergehalt des Traubenmosts und somit später auch der Alkoholgehalt. Und dieser Wert liegt dank
der warmen Temperaturen in diesem
Sommer schon früh im Jahr verhältnismässig hoch. Deshalb ist der Wümmet bei Diederik Michel in diesen Tagen auch schon weit fortgeschritten –
deutlich früher als üblich. Der Winzer,
der seit zwei Jahren zusammen mit
seiner Frau Patricia die Rebberge der
Gemeinde Küsnacht und der Familie
Welti pachtet und daraus seine eigenen
Weine keltert, schneidet eine Beere auf
und demonstriert: «Hier sieht man’s
gut, die Chärnli sind bereits schön
braun und lösen sich vom Fruchtfleisch.» Und auch den Degustationstest bestehen die Trauben mit Bravour.
«Besser als auf der Bank»
Die frühe Ernte hat den Vorteil, dass
sich der Winzer weniger über Schädlingsbefall ärgern muss. «Wir brauchten dieses Jahr kein Insektizid, da wir
die Trauben ernten können, bevor die
Schädlinge Zeit hatten, sich auszubreiten», erklärt der diplomierte Önologe.
Allen voran die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii), die im letzten Jahr
bei vielen Winzern einen grossen Teil
der Ernte zerstörte, bereitet dieses
Jahr kaum Probleme. Dazu trugen
Der Pinot Noir ist bereits reif.
Michel kann auf viele Helfer zählen.
Fotos: A. Just
Auch Fabian (14) hilft fleissig mit.
Didi Michel zeigt seine Jungreben.
auf der Bank, wohin ich gestern meinen Vater begleitet habe», sagt er mit
einem Grinsen im Gesicht. Besonders
geniesse er es, bei der Arbeit noch etwas Sonne tanken zu können.
Sie verblühten nicht richtig und die
Trauben haben deshalb viel weniger
Beeren. Beim Dornfelder habe ich gar
einen Ertragsausfall von einem Drittel», räumt er ein. Doch qualitativ sei
die Ernte sehr gut und der Pinot Noir
beispielsweise habe gar nicht negativ
darauf reagiert. «Aber natürlich ist es
beunruhigend, weil man nicht genau
weiss, wieso es passiert», fügt er an.
Das Mittel sei ja schliesslich vom Bundesamt für Landwirtschaft (BWL) geprüft und zugelassen und von der Forschungsanstalt Agroscope empfohlen
worden. «Da fragt man sich dann
schon, wem man noch trauen kann»,
meint er nachdenklich.
Zuversichtlich ist Diederik Michel
hingegen, wenn er seine Jungreben
betrachtet. «Daraus wird es nächstes
Jahr die ersten Flaschen Malbec geben», sagt er und zeigt auf seine zweijährigen, knapp ein Meter hohen Reben, an den bereits vereinzelt kleine
Trauben hängen. Aber auch da hatte
der Rekordsommer Folgen: «Ich
brauchte Tausende von Litern Wasser,
sonst wären sie vertrocknet.» Zum
Glück hatte Ueli Welti noch uralte Feuerwehrschläuche von 1936, mit denen
Michel eine provisorische Wasserleitung in den Rebberg bauen konnte. Lachend erzählt er: «Noch im Frühjahr
erklärte ich einem italienischen Winzerkollegen, dass wir hier keine künstliche Bewässerung bräuchten.» Das
diesjährige Klima – in vielen Belangen
eine Überraschung, für den Winzer
aber ein positive, denn die Vorfreude
auf guten Wein überwiegt.
Diederik Michel und ein Helfer transportieren die Trauben ab.
auch die kalten Nächte in den vergangen Tagen bei. Michel: «Dadurch entwickelte sich die Natur langsamer und
die Entwicklung der Eier in allenfalls
befallenen Beeren verzögerte sich.»
Mussten seine Helfer im vergangenen
Jahr noch jeden «Trübel», wie die
Trauben im Fachjargon heissen, genaustens auf faule Beeren überprüfen
und solche mühsam herausschneiden,
seien heuer praktisch alle Beeren tadellos, freut sich der ehemalige Kellermeister der Weinkellerei Zweifel.
So findet auch der 14-jährige Fabian Schallenberger Gefallen am Traubenlesen. Der Sekundarschüler kam
mit seiner Mutter, einer regelmässigen
Helferin im Rebberg, anlässlich des
Zukunftstages zum Wümmen. «Es gefällt mir schon etwas besser hier als
Probleme mit Pflanzenschutzmittel
Die Stimmung im Rebberg ist gut und
familiär, jedes Mal nimmt die Gruppe
gemeinsam das Mittagessen ein. Doch
ganz ohne Sorgen ist der Winzer auch
dieses Jahr nicht: Im Zusammenhang
mit dem Einsatz eines neuen Pflanzenschutzmittels des Bayer-Konzerns haben schon im Frühjahr verschiedene
Winzer Wachstumsstörungen bei den
Reben festgestellt. Dieses Mittel hat
auch Michel eingesetzt und blieb nicht
von Fehlentwicklungen verschont:
«Einzelne Sorten sind davon betroffen.
Bauen am Seeufer: Mehr Mitspracherecht für die Gemeinden
Die Kompetenzen im Planungs- und
Baurecht (PBG) im Uferbereich des Zürichsees sollen neu geregelt werden,
informiert die Baudirektion des Kantons Zürich in einer Mitteilung. Dazu
habe der Kanton zusammen mit den
betroffenen Gemeinden und den regionalen Planungsverbänden das Projekt
«Planen und Bauen am Zürichsee» ins
Leben gerufen.
Bis 2013 wurden bauliche Veränderungen auf Landanlagen, die auf
aufgeschüttetem Land am Zürichsee
liegen, durch die Baudirektion geregelt. Nach einer Klage eines Bauherrn
«Planen und Bauen» am Zürichsee (im Bild Herrliberg): Ein neuer bauFoto: phs
rechtlicher Ansatz ist in der Ausarbeitungsphase.
beurteilte das Bundesgericht diese
langjährige Praxis als nicht ausreichend gesetzlich abgestützt. Zudem hat
auch die neue Gewässerschutzgesetzgebung entlang des Zürichsees die
Nutzung eingeschränkt.
In einem Planungsverfahren sollen
nun alle Vorgaben und Interessen für
den Uferbereich – die Bauzonen zwischen der Seestrasse bzw. den Bahngleisen und dem See – koordiniert werden. Dazu seien Anpassungen in der
Richt- und Nutzungsplanung notwendig, heisst es weiter. Die Bebauung des
Seeufers soll weiterhin sehr behutsam
erfolgen und die ortsspezifische Situation miteinbezogen werden. Auch wolle man prüfen, wie die öffentlichen Interessen am Uferbereich gesichert
werden können. Dem Kanton obliegt
es weiterhin, im kantonalen Richtplan
die Lage der Uferbereiche und die Definition der Grundprinzipien festzulegen. Die Gemeinden regeln dann Themen wie gestalterische Anforderungen,
Baubereiche, Freiflächen, Umgebungsgestaltung oder Zugänglichkeit. Die
darauf gestützte Bewilligung von Baugesuchen soll zukünftig auch Sache der
Gemeinden sein. (pd./aj.).
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Küsnachter
Nr. 40
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Hundeschule
SKN (Sachkundenachweis)
Hundebetreuung
(keine Zwingerhaltung)
Karin Lamprecht
www.day-dogs.com
Bergholzweg 12
8123 Ebmatingen
079 405 35 55
Stadt Zürich
AU TO M O B I L
Nr. 40
1. Oktober 2015
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Ein neues Mekka für Oldtimer-Liebhaber
Autoimporteur Emil Frey AG
hat in Safenwil ein Zentrum
für Oldtimer-Fahrzeuge
eröffnet und will sich
im wachsenden Segment
stärker engagieren.
für Ferraris und Porsches schiessen
zur Decke, versprechen bessere Gewinne als der Handel mit Neuwagen.
Also wird das schon länger bestehende Geschäft mit der Renovation, Instandstellung und Wartung von gereiften Autos ausgebaut, flankiert von
einer permanenten Ausstellung von
rund 60 unverkäuflichen Preziosen,
zu denen an vorderster Stelle der Original-Land-Rover 86 von Sir Winston
Churchill gehört; die Unternehmung
hat den 1954er-Geländewagen 2012
mit 12 000 Meilen auf dem Zähler an
einer Auktion erworben und aufwendig restauriert.
Jürg Wick
Die Autoenthusiasten der Emil Frey
AG, die 1924 gegründet wurde, begannen schon früh, historisch interessante Fahrzeuge mit dem Ziel zu
sammeln, das Kulturgut auf zwei und
vier Rädern zu pflegen und für die
Nachwelt zu erhalten. Im Mittelpunkt
stehen Sammler- und Liebhaberfahrzeuge aus der Nachkriegszeit bis in
die Achtzigerjahre, vorwiegend englischer und japanischer Provenienz.
Kürzlich wurde nun im aargauischen Safenwil das Emil Frey Classic
Center eröffnet, ein «international
ausgerichtetes Oldtimerkompetenzzentrum», wie es in der Verlautbarung heisst und das keine Berührungsängste hat, auch Modelle zu
pflegen, die nicht im Markenportfolio
der Gruppe zu finden sind.
Ausbau auch bei Garagen
In einem alten Spinnerei- und Stickereigebäude wurde das Emil Frey Classic Center eingerichtet.
Foto: zvg.
Altes Gebäude umgenutzt
Das Museum mit angegliederter
Eventhalle entstand in den ehemaligen Lokalitäten der 1897 gegründeten Hochuli & Co (HoCoSa), einer
Feinstickerei und Baumwollspinnerei, die 1980 von Robert Hochuli in
der vierten Generation übernommen,
1989 an die Firma Sawaco verkauft
und in der Produktion schrittweise
heruntergefahren wurde.
2009 erwarb die Emil Frey AG die
Immobilie, die bereits zuvor mietweise genutzt wurde. Diskrete, aber stilsichere Umbauten und Renovationen
machen nach der Fertigstellung aus
dem ehemaligen Industrieareal in der
unmittelbaren Nachbarschaft des
Bahnhofs Safenwil einen attraktiven
Komplex. Gerade noch rechtzeitig,
möchte man sagen, denn die Oldieszene boomt, hebt in jüngster Zeit geradezu ab, während dem eigentli-
Museum, Lagerung, Restauration, Verkauf: Emil Frey Classics bietet Oldtimer-Liebhabern auch viel Service.
chen Autogeschäft wegen der steigenden Produktequalität und der in
Europa stagnierenden Verkäufe eine
ziemliche Durststrecke droht.
Europas zweitgrösstes Autohandelsunternehmen mit Importen und
Hyundai bietet einen Crossover für Idealisten
Hyundai-Wasserstoff-Fahrzeuge sind
eine feine Sache, zumindest in der
Theorie. Die derzeit noch sehr energieaufwendige Herstellung des Wasserstoffs und das Fehlen eines Tankstellennetzes sind die Hürden, die
diese Antriebsform noch zu meistern
hat. Dennoch bringt Hyundai nun
auch in der Schweiz das erste Modell
mit Brennstoffzellenantrieb auf den
Markt. Der ix35 Fuel Cell tankt gasförmigen Wasserstoff, bietet eine
Reichweite bis 600 Kilometer und
stösst reinen Wasserdampf aus. Leider gibt es hierzulande noch keine
öffentlich zugängliche Tankmöglichkeit dafür; immerhin arbeitet Hyundai Schweiz mit der Empa an der
ersten Wasserstofftankstelle, die Anfang 2016 in Dübendorf eröffnet werden soll.
Wer dennoch schon jetzt ein solches Fahrzeug erwerben will: Der
Hyundai ix35 Fuel Cell kann zum
Preis von 66 990 Franken bestellt
werden. (zb.)
Foto: zvg.
Es geht weiter nach oben
Die Schweizer Autoverkäufe nahmen auch im August kräftig zu, im Vergleich zum Vorjahresmonat um 18,4 Prozent. Die anhaltende Frankenstärke und die damit verbundenen Rabatte sowie auslaufende Modellreihen sorgten für ein wildes Auf und Ab. Smart (+361 Prozent), Subaru
(+154) und Jaguar (+100) legten im August enorm zu, Honda (–50),
Land Rover (–43) und Alfa Romeo (–41) büssten kräftig ein. Der Gesamtmarkt liegt in den ersten acht Monaten 9,2 Prozent im Plus. (zb.)
Markenvertretungen nicht nur in der
Schweiz, sondern auch in Deutschland, Frankreich, Ungarn, Tschechien und seit neuestem auch im Balkan
(mit Mercedes) will sich in Safenwil
vermehrt im Aufbereiten und Ver-
markten von Old- und Youngtimern
engagieren. Zurzeit stehen bei Emil
Frey Classics im Autotempel rund
zehn Mitarbeiter auf der Payroll.
Die Preise für englische Ikonen
von Aston Martin und Jaguar sowie
Man soll aber nicht glauben, die
Frey-Gruppe wolle sich aus dem Neuwagengeschäft zurückziehen; jüngste
Garagenakquisitionen im Raum Volketswil und ein Neubauprojekt in Zürich-Oerlikon beweisen eher das Gegenteil. Wenn sich die Gesellschaft jedoch zunehmend für fahrbare Altlasten interessiert – in Safenwil sind
auch ehrwürdige Motor- und Fahrräder ausgestellt –, dann ist es zukunftsgerichtet folgerichtig, sich auch
im Handel zu engagieren.
Wie sehr sich dieser lohnen kann,
zeigen einige Tarifbeispiele von Interclassic/Eurotax für Fahrzeuge in Zustand 2 («guter Zustand») in der Tabelle links. Die unterschiedlichen
Wertsteigerungen widerspiegeln die
Szenentrends; es kommt nicht nur
auf die Marke, sondern auf das ganz
bestimmte Modell an.
Der Mercedes 280 SL («Pagode»)
wurde – wie der Jaguar E-Type –
früh als noch leistbare Preziose entdeckt und vor dem Aussterben bewahrt, während der 300 SL («Gullwing») als absolute Ikone und für
Sammler als unverzichtbar gilt, jedoch nur in sehr geringer Zahl verfügbar ist. Bemerkenswert ist die
steigende Nachfrage nach dem
«Döschwo»: In Zustand 1 («neuwertig und absolut original») liegt der
Frugalfranzose inzwischen bei annähernd 20 000 Franken, der Neupreis
1979 lag bei 8280 Franken.
Audi A6 wird sparsamer und sauberer
Nach nur drei Jahren hat
Audi den A6 überarbeitet.
Es zeugt vom Ansinnen der
Ingolstädter, die Kadenz
zu erhöhen.
Dave Schneider
Halbzeit. Die einen holen sich einen
Tee, andere laufen sich warm – und
die Autoindustrie rüstet mit Kinkerlitzchen zum Kundenfang in der zweiten Zyklushälfte. Neben optischen Anpassungen sind es vor allem eine erweiterte Ausstattung, neue Assistenzsysteme und eine überarbeitete Antriebspalette. So werden nun unter
anderem ein LED-Matrix-Licht mit
dynamischen Blinkern oder neue
Connectivity-Dienste für das Infotainmentsystem angeboten. Doch auch
ein Head-up-Display, ein ausfahrbarer 8-Zoll-Bildschirm oder Federn aus
GFK sind Neuheiten. Letztere werden
derzeit nur in einer Modellvariante
verbaut und sollen pro Rad 1,1 Kilogramm Gewicht einsparen und den
Schwingungskomfort verbessern.
Die Motoren sind nun bis zu 22
Prozent sparsamer. Vorzeigebeispiel
ist der neue 2-Liter-Diesel mit 150 PS,
der unter der Zusatzbezeichnung «ultra» mit 4,2 Liter auf 100 Kilometer
auskommen will und dabei nur 109
Gramm CO2 pro Kilometer in die Umwelt pusten soll – beachtliche Werte
Moderner und kultivierter: Audi A6 nach seinem «Lifting».
für eine luxuriöse, fast fünf Meter
lange Limousine. Sämtliche Motoren
sind serienmässig mit einem StoppStart-System kombiniert und erfüllen
die strenge EU-6-Norm.
Ein fantastisches Auto
Wir fahren einen A6 Avant, weil hierzulande kaum einer zur Stufenhecklimousine greift, und wählen den
Sechszylinder-Diesel mit 3 Liter Hubraum und 272 PS. Und freilich ist der
Allradantrieb quattro an Bord. Das
Modell ist serienmässig mit dem feinen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe ausgestattet und kostet ab
77 600 Franken. Dabei bleibt es hingegen kaum: In unserem Testwagen
waren Optionen im Wert von 50 Prozent des Basispreises verbaut, was
bei der Klientel in diesem Segment
Foto: zvg.
hingegen kaum die Augenbraue nach
oben schnellen lässt. Mit der teuren
Zusatzausrüstung wie der adaptiven
Luftfederung, dem Sportdifferenzial
an der Hinterachse, dem sinnvollen
Head-up-Display oder dem Assistenzpaket ist der A6 Avant ein fantastisches Auto und dank dem schicken
S-Line-Sportpaket auch ein echter
Hingucker.
Der
Sechszylinder-Dieselmotor
lässt die Downsizing-Politik vergessen. Der kultivierte Selbstzünder
stemmt sein maximales Drehmoment
von 580 Newtonmetern bereits bei
1250 Umdrehungen auf die Kurbelwelle und hält es bis 3250 Touren
konstant. Der A6 stürmt ungestüm
vorwärts, wenn man denn will, ist
aber sanftmütig und in jeder Fahrsituation souverän und kultiviert.
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Küsnachter
Nr. 40
1. Oktober 2015
Küsnachter
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ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Die ehemalige Skiakrobatin Conny Kissling (links) genoss den Abend mit
ihren Freunden Markus und Denise Brunner.
Ansteckende Lebensfreude: Die Tanztruppe Havana-Queens aus Kuba sorgt zurzeit in der Maag-Halle für Emotionen und knisternde Erotik.
Starfigaro-Unternehmer Valentino Scattina besuchte die Schweizer Premiere in Begleitung von Mel Sinha.
VIPs beflügelt von heissen
Rhythmen und Kubas Tänzern
In der Maag-Halle kochen zurzeit die
Emotionen hoch. Noch bis kommenden Sonntag, 4. Oktober, gastiert die
Tanz-Kompanie «Havana Queens»
mit ihrer fulminanten Show. Rumba,
Mambo, Cha-Cha-Cha im Mix mit
Streetdance, das erwartet das Publikum. Mit Live-Orchester, Gesang und
der jungen Zürcher DJane Bklyn an
den Plattentellern.
Die beiden Produzenten Stefan
Petertil und Daniel Lüscher haben
keine Mühe gescheut, Kubas beste
Tanztruppe in die Schweiz zu bringen. Unterstützt werden sie dabei
von namhaften Sponsoren. SprüngliCEO Tomas Prenosil liess etwa am
Premieren-Galaabend von charmanten Damen Pralinés an die prominenten Gäste verteilen.
Die Schoggi-Linie mit erlesenem
Kakao aus Kuba sorgte für eine bittersüsse Bestnote. «Es stimmt einfach alles», lautete das Fazit von Skiakrobatin Conny Kissling. Sie genoss
die Premiere mit Freunden. Vollendete Harmonie attestierte auch Schauspielerin Isabel Florido der Produktion: «Die Rhythmen reissen mit und
ANZEIGEN
beflügeln, ich bin begeistert!» Lebensfreude pur zeigte Fritz Bisenz
(Acapickels, Gesslerzwillinge). Sie
tanzte ausgelassen (und gekonnt!)
Rumba an der Premierenparty. Ebenso die ehemalige Balletttänzerin Vera
Dillier, die anderntags nach München ans Oktoberfest reiste.
Die Macher Lüscher und Petertil
freuten sich über das Lob, das von allen Seiten kam. Aus Mitarbeitenden
und Künstlern seien bei der Produktion «Freunde fürs Leben» geworden.
Viel zur Bühnenwirksamkeit tragen
die Kostüme bei, die von Designer
Edgar Balseca vom Modelabel Balseca Weber stammen.
Lange auf ihrem Erfolg ausruhen
können sich die innovativen Produzenten indes nicht, denn bereits steht
mit «Comedy Christmas» ein weiterer
Publikumsmagnet im Advent an. Die
grosse Weihnachtsshow soll auf kabarettistische Art für heitere Winterabende sorgen. Ein bisschen wie
Weihnachten ist indes bereits die
Show «Havana Queens», denn sie
bringt als unbezahlbares Geschenk
viel Lebensfreude in die Limmatstadt.
Sprüngli-CEO Tomas Prenosil (Mitte) mit den Produzenten Daniel Lüscher und Stefan Petertil (r.).
Schauspielerin Isabelle Florido mit
Christoph Bangerter.
Ein Selfie mit Künstlerin Suzanne
Klee und Vera Dillier.
Hechtplatz-Theaterleiter
Flaschka, Fritz Bisenz.
Dominik
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DR. GAMBLE
Thomas W. Enderle
Mit und auf
Mitspieler
zählen
Von 1 bis 100 zu zählen, das schafft
sogar ein Kind im Kindergarten.
Rückwärts ist es vielleicht ein wenig
anspruchsvoller, aber sicher nicht die
grosse Herausforderung. Doch bei
«The Game» wird aus dem simplen
Rauf- und Runterzählen eine Herausforderung für die ganze Gruppe.
«The Game» ist ein kooperatives
Spiel, will heissen, dass alle gemeinsam versuchen, möglichst gut abzuschneiden. Hier heisst es konkret,
möglichst viele der Karten zwischen
1 und 100 aus der Hand auf die vier
Ablagestapel abzulegen.
In der Tischmitte liegen bereits
vier Karten: Auf die zwei Einsen dürfen nur jeweils höhere Karten, auf
die Hunderter nur tiefere abgelegt
werden.
Jeder Spieler erhält nun Zahlenkarten auf die Hand. Ist er an der
Reihe, muss er mindestens zwei Karten auf die Stapel in der Mitte ablegen. Danach füllt man seine Hand auf
und der nächste Spieler ist dran. Ziel
ist es, dass möglichst alle Spieler alle
Karten ablegen können und der
Nachziehstapel aufgebraucht ist.
Die Krux: Grosse Lücken sollten
unbedingt vermieden werden, sonst
verbaut man sich und seinen Mitspielern Ablagemöglichkeiten. Darum ist
Kommunikation wichtig. Doch damit
es nicht zu einfach wird, ist es verboten, die Zahlenwerte seiner Karten zu
verraten.
Eine kleine Erleichterung erlaubt
«The Game»: Mit einer genau um 10
niedrigeren bzw. 10 höheren Karte
als die ausliegende kann man gegen
die Sortierreihenfolge des Stapels
wieder etwas zurückspringen und
der Gruppe etwas Luft verschaffen.
Ist der Stapel aufgebraucht, versuchen die Spieler, ihre restlichen
Karten noch loszuwerden, diesmal
pro Zug nur noch mindestens eine.
Wenn ein Spieler keine Karte mehr
legen kann, endet die Partie. Die Anzahl aller nicht abgelegten Karten
zeigt an, wie gut das Team abgeschnitten hat – je tiefer, desto besser.
Dr. Gamble meint: Die Regeln
von «The Game» sind sehr einfach.
Und die Spielzüge an sich banal.
Doch die Herausforderung ist ganz
klar, wie man mit seinen Mitspielern
kommuniziert. Soll man freiwillig
noch eine weitere Karte ablegen, obwohl man einige Zahlen auslässt und
so eventuell den Mitspielern den optimalen Zug vermiest? Eine Partie ist
schnell vorbei – und meist möchte
man gleich noch einmal probieren,
das Ergebnis zu verbessern. Der
Spielspass ist da. «The Game» ist dabei thematisch völlig abstrakt, was
den einen puristisch erscheinen mag,
andere aber abschrecken könnte. Immerhin war «The Game» einer von
drei Nominierten für den Preis «Spiel
des Jahres».
Dr. Gambles Urteil:
The Game, Game Factory, 1–5 Spieler, ab
8 Jahren
Veranstaltungen & Freizeit
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 1. Oktober
15.15–16.15 Lesung «Angst» von Stefan Zweig: Mit
Burkhard Heiland. Tertianum, Sennhofweg 23,
Zollikerberg.
19.30 Benefizkonzert Jugend Sinfonieorchester Zürich:
18.30 Uhr Türöffnung und Abendkasse. Vorverkauf für nummerierte Plätz (BDWM Transport
AG) unter 0800 888 800 (Mo–Fr 9–17 Uhr). Parkplätze in der Parkgarage. Gemeindesaal Zollikon,
Rotfluhstrasse 96, Zollikon.
20.00 Neue Bahnschranken im Zollikerberg: Ihre
Auswirkungen auf den Strassenverkehr im Quartier. Begründung und Erläuterung der Projekte:
Markus Amrein, Bereichsleiter Infrastruktur der
Forchbahn. Stellungnahme des Gemeinderates
Zollikon: Martin Hirs, Bauvorstand, und Hansjörg
Salm, Abteilungsleiter Bau. Stellungnahme des
Quartiervereins: Thomas Weber, Mitglied des Vorstandes. Diskussion und Fragenbeantwortung.
Gerenhaus, Chramschopf , Zollikerberg.
Freitag, 2. Oktober
20.00 Klangchronik: «Maurice Ravel – Mathematiker des Geheimnisvollen». Von Armin Brunner
mit Graziella Rossi, Helmut Vogel und Andrea
Wiesli. 35/30 Franken. Vorverkauf: [email protected] oder Tel. 044 391 88 42. Kulturschiene, General-Wille-Strasse, am Bahnhof Herrliberg-Feldmeilen.
Samstag, 3. Oktober
9.00–11.00 SP-Politiker live: Die Kandidierenden
Daniel Jositsch (Ständerat), Julia Gerber, Thomas
Hardegger, Min Li Marti und Jean-Daniel Strub
(alle Nationalrat) stellen sich auch kritischen Fragen und servieren Kafi und Gipfeli. Falkenplatz,
Küsnacht.
9.00–14.00 Viehschau im Küsnachterberg: Der Viehzuchtverein Küsnacht lädt ein: traditionelle Viehschau auf der Forch. Festwirtschaft mit Musik,
Streichelzoo und Eselreiten. An der Strasse von
Wangen nach Zumikon, Forch.
19.30 9. Jam-Session-Bar: Frei improvisierte und
experimentelle Musik. Musik ab etwa 20 Uhr,
Eintritt frei, Kollekte. Chrottegrotte, Obere Dorfstrasse 27, Küsnacht.
Sonntag, 4. Oktober
8.00 Wanderung mit den Naturfreunden: Die Sektion
Erlenbach-Küsnacht wandert auf den vielen unbekannten Frauenfelder Hausberg Stählibuck.
Vom Aussichtsturm geniesst man eine tolle Aussicht. Auf anderen Wegen zurück nach Frauenfeld. Wanderzeit rund 4 Stunden. Verpflegung aus
dem Rucksack oder im Restaurant Stählibuck.
Billett: Zürich–Frauenfeld retour. Abfahrt ab Erlenbach 7.59 Uhr, Küsnacht 8.02 Uhr. Besammlung 8.20 Uhr beim Treffpunkt im HB Zürich. Nähere Auskünfte und Anmeldung bei der Leiterin
Lisbeth Uster, Tel. 044 915 35 35.
10.00–18.00 Spinnen- und Insektenausstellung:
Über 500 Tiere, auch zum Anfassen. Gemeindesaal Zollikon.
Mittwoch, 7. Oktober
13.30–14.30 Öffentliche Residenzbesichtigung: Mit
anschliessendem Kaffee und Kuchen. Tertianum,
Sennhofweg 23, Zollikerberg.
14.25 Herbstspaziergang der Reformierten Kirche: Ab
Tägermoos Rundspaziergang Schübelweiher mit
anschliessender Einkehr in die Tägerhalde.
Durchführung bei jedem Wetter. Eine Anmeldung
ist nicht nötig. Treffpunkt beim Bahnhof Küsnacht.
Donnerstag, 8. Oktober
15.00–16.00 Konzert für Violine und Klavier: Mit
dem Duo Appassionata. Tertianum, Sennhofweg
23, Zollikerberg.
19.30 Lesung mit Eveline Hasler: «Stürmische Jahre
– Die Manns, die Riesers, die Schwarzenbachs».
Mit anschliessendem Apéro. Buchhandlung Wolf,
Zürichstrasse 149, Küsnacht.
Samstag, 10. Oktober
Montag, 5. Oktober
17.00–18.00 Sprechstunde des 1. Vizepräsidenten:
Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. Büro
des Gemeindepräsidenten. Obere Dorfstrasse 32,
Küsnacht.
Dienstag, 6. Oktober
9.30–12.00 Café International: Der Treffpunkt, um
neue Leute kennenzulernen, Freunde zu treffen
und gemeinsam etwas zu unternehmen. Die Teil-
Jam-Session für frei
improvisierte Musik
Am Samstag, 3. Oktober, findet zum
neunten Mal die Jamsession für frei
improvisierte und experimentelle
Musik statt. Es werden hier also keine bekannten Standards und Melodien zu hören sein: Die Musik entwickelt sich ohne Vorgaben direkt aus
dem Zusammenwirken der teilnehmenden Musikerinnen und Musiker
und der Absicht, im Moment etwas
entstehen zu lassen.
Dabei tragen auch die verschiedenen Hintergründe der Mitwirkenden
nahme ist kostenlos. Weitere Informationen bei
Teresa Martín, [email protected],
043 288 01 31 oder 079 948 89 33. Dorfplatz Zumikon (Güggellounge), Dorfplatz, Zumikon.
und die spontan gebildeten Gruppen
– vom Solo bis zur «Bigband» – immer wieder zu überraschenden und
ungehörten Stimmungsbildern bei.
Ein Abenteuer für Spieler und Zuhörer, die sich auf eine Klangreise auf
unbegangenen Pfaden und mit unbekanntem Ausgang freuen. (e)
«JamSessionBar» am Samstag, 3. Oktober,
in der Chrottegrotte Küsnacht, Obere Dorfstrasse 27 (vis-à-vis Gemeindehaus). Bar ab
19.30 Uhr, Musik ab ca. 20 Uhr. Eintritt frei,
Kollekte. www.wohnlicheskuesnacht.ch.
15.00–17.00 Live Pianomusik: Mit Evelyne Kunz.
Restaurant Rondo, Sennhofweg 23, Zollikerberg.
Montag, 12. Oktober
20.00–21.30 Podiumsdiskussion: Grüne Wirtschaft
– Utopie oder Wachstumschance? Mit den Ständeratskandidaten Bastien Girod (Grüne), Ruedi
Noser (FDP). Moderation: Jan Flückiger, Bundeshausredaktor NZZ. Anschliessend kleiner Apéro.
Im Erlengut, Erlengutstr. 1, Erlenbach
KIRCHEN
Katholisches Pfarramt
Küsnacht-Erlenbach
Küsnacht, St. Georg
Samstag, 3. Oktober
17.00 Eucharistiefeier
Sonntag, 4. Oktober
27. Sonntag im Jahreskreis
10.30 Eucharistiefeier
Itschnach
Friedhofkapelle Hinterriet
Sonntag, 4. Oktober
9.00 Eucharistiefeier
Erlenbach
Kirchenzentrum St. Agnes
Samstag, 3. Oktober
18.30 Eucharistiefeier
Reformierte Kirchgemeinde
Küsnacht
Sonntag, 4. Oktober
10.00 Kirche: Gottesdienst
Pfr. Erika Sundin
Anschliessend Kirchenkaffee
10.15 Pflegeresidenz Bethesda
Heimgottesdienst
Pfr. Katharina Zellweger
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Philippa Schmidt (phs.),
Annina Just (aj.),
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Willy Neubauer (wn.), Nicole Isele (is.),
Annemarie Schmidt-Pfister (asp.)
Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044
913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Küsnachter
Veranstaltungen & Freizeit
Eveline Hasler liest in Küsnacht
«Stürmische Jahre» heisst
das neueste Buch der
Schweizer Schriftstellerin
Eveline Hasler. Am 8. Oktober liest die Autorin in der
Buchhandlung Wolf.
«Die Manns, die Riesers, die Schwarzenbachs», lautet der Untertitel von
«Stürmische Jahre». Eveline Hasler
beschreibt in ihrem Buch mit realhistorischem Hintergrund das kulturelle
Leben in Zürich während des Zweiten
Weltkriegs. Das Ehepaar Ferdinand
und Marianne Rieser kauft das Theater am Pfauen und macht es zu einer
Heimstatt für deutsche Schauspieler,
die vor dem Naziregime geflüchtet
sind. Entsprechend werden auch nazikritische Stücke aufgeführt.
Dank des Einbezugs der Familie
Mann, die von 1933 bis 1938 in Küsnacht an der Schiedhaldenstrasse gelebt hat, besteht auch eine Verbindung
zu Küsnacht. «Eveline Hasler hat einen Spürsinn für eigenwillige Köpfe»,
schreibt die NZZ. Nachdem Hasler bereits historische Figuren wie die letzte
Hexe Anna Göldin und den Flüchtlingshelfer Varian Fry porträtiert hat,
darf man auf «Stürmische Jahre» äusserst gespannt sein. (phs.)
8. Oktober, 19.30. Lesung mit Eveline Hasler: Stürmische Jahre. 15 Fr., Vvk. Buchhandlung Wolf, Zürichstr. 149, Küsnacht.
Mit anschliessendem Apéro.
Eveline Hasler liest in der Buchhandlung Wolf.
Foto: Ayse Yavas
«Ravel – Mathematiker des Geheimnisvollen»
In einer weiteren Klangchronik macht Armin Brunner den Komponisten Maurice Ravel für sein Publikum
erlebbar. Am morgigen Freitag geben Graziella Rossi
und Helmut Vogel Ravel in
der Kulturschiene Herrliberg
eine Stimme.
Maurice Ravel ist zweifellos eine der
spektakulärsten und zugleich geheimnisvollsten Figuren auf dem
Schachbrett der Musikgeschichte.
Er schenkte der Welt jene musikalische Stern-(Viertel-)Stunde, den
«Bolero», dessen ungeheure globale
Bekanntheit und Beliebtheit den
Komponisten jedoch zeitlebens irritierte.
«Ich habe nur ein Meisterwerk
gemacht», spottete Ravel einmal,
«das ist der Bolero; leider enthält er
keine Musik.»
Über Maurice Ravel, Sohn eines
Schweizers Ingenieurs und einer baskischen Mutter, zu berichten ohne
dem «Bolero» zu huldigen, gliche ei-
Die Sprecher Helmut Vogel und Graziella Rossi mit der Pianistin Andrea
Wiesli in ihrer Mitte.
Fotos: zvg.
nem Stadtführer über Paris, der den
Eifelturm unerwähnt lässt.
Ein zweites Leben in seiner Kunst
Aber das ist nicht der ganze Ravel.
Als der Komponist im Jahre 1937
stirbt, hinterlässt er ein Werk von einer unbeschreibbaren Fülle, Vielfalt
Er komponierte den Bolero: Maurice Ravel (1875–1937) am Klavier.
und Vitalität. Man weiss, dass Ravel
zeitlebens an der Diskrepanz zwischen seinem Mass und dem der übrigen Welt gelitten hat. Diese Kluft
durch Perfektion seiner musikalischen Sprache zu überwinden, war
für ihn immer wieder ein schöpferisches Stimulans. Was das Leben ihm
versagt hat, dafür schuf er sich ein
zweites Leben in seiner Kunst. Andrea Wiesli, eine Pianistin, die sich
perfekt in der Klavierwelt eines Maurice Ravel auskennt, interpretiert an
diesem Abend seine Kompositionen.
Graziella Rossi und Helmut Vogel
indes nehmen sich mit ihrer virtuosen Vortragskunst des von Armin
Brunner verfassten Komponistenporträts an. Mit dieser Aufführung
findet der Zyklus der Klangchroniken
von Armin Brunner ein Ende. (e)
2. Oktober, 20 Uhr, Türöffnung: 19 Uhr.
Eintritt: 35/30 Franken. Vorverkauf:
[email protected] oder Tel. 044 391
88 42. Kulturschiene, General-Wille-Strasse, am Bahnhof Herrliberg-Feldmeilen.
Nr. 40
1. Oktober 2015
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Küsnachter
Nr. 40
KULTUR / AKTUELL
1. Oktober 2015
«Ein Instrument zu spielen, ist eine Lebensphilosophie»
Viel Gefühl, aber auch
viel Können bewiesen die
Violinschüler der Musikschule Küsnacht bei ihrem
Schatzkammerkonzert am
Sonntag. Der tosende Applaus des Publikums galt
nicht nur den Musikern,
sondern auch ihrem Lehrer,
Pierre Cochand.
Die Jüngste war sie bei diesem
Konzert aber bei weitem nicht. Dies
konnte Anthony Ta für sich beanspruchen. Trotz seiner sechs Jahre
hielt er den Bogen erstaunlich professionell. Sichtlich stolz führte er das
Konzert G-Dur Andante von Ferdinand Küchler auf. Gelernt hat Anthony zudem, dass zu einem Konzertauftritt auch die Verbeugung gehört.
Dies, aber auch die Kunst, sich
bei einem falschen Ton nicht aus dem
Takt bringen zu lassen und einfach
weiterzulächeln, gehört für Pierre Cochand auch zur Konzertvorbereitung,
wie er sagt. Er mache viele Vorproben, gibt der Konzertviolinist einen
Einblick, was alles hinter einem solchen Schatzkammerkonzert steckt.
Philippa Schmidt
Eines war allen Violinistinnen und
Violinisten an diesem Tag gemein:
Das konzentrierte Gesicht während
des Spiels und ein zufriedenes Lächeln nach Beendigung des jeweiligen Stücks. Das Programm lud zum
Träumen ein: Liebhaber klassischer
Musik kamen voll auf ihre Kosten.
Ein Höhepunkt war sicher das Spiel
von Tina Meier. Die junge Frau interpretierte Filmmusik aus «Schindler’s
List». Tieftraurig und ungemein berührend spielte sie die Komposition
von John Williams.
«Ich habe 15 Jahre nur Mozart,
Haydn und Bach gespielt. Jetzt wollte
ich mal etwas anderes spielen», erzählt Tina Meier nach dem Konzert.
Ihre Leidenschaft gehöre nämlich der
Filmmusik. «Momentan ist die Musik
noch ein Hobby, aber ich könnte mir
vorstellen, sie in Zukunft zum Beruf
zu machen», so die Violinistin. Woher
allerdings die Melancholie in ihrem
Spiel stammte, das wollte Meier nicht
verraten. Es ist dann aber doch beruhigend zu hören, dass die junge Frau
mit dem Violinenspiel Freude verbindet: «Pierre Cochand kann einem viel
beibringen, er fordert einen, aber es
macht auch Spass – das ist das Wichtigste.»
Familiäres Konzert
Spass macht dieses Instrument offensichtlich auch Severin Bahman, der
einen temperamentvollen Czardas
von Vittorio Monti aufführte. Als Basis dieses Stücks diente denn auch
der ungarische Czardas, der zu traditionellen Tänzen der Magyaren gespielt wurde. Severins jüngerer Bruder, Aurel Bahman, spielt zwar auch
ein Saiteninstrument, aber er mag es
eine Dimension grösser. Mit dem Vio-
Herbstfest mit
Künstlerkollektiv
Das Künstlerkollektiv «Gasthaus Sonne», dem auch der Küsnachter Jérémie Crettol angehört, lädt am 4. Oktober ab 14 Uhr zum Herbstfest ins Art
Dock Zürich (Hohlstr. 258–260). Neben
Livemusik, Speis und Trank gibt’s auch
jede Menge Kunst. Auf über 2500 Quadratmetern werden 60 Jahre Zürcher
(Kunst-)Geschichte präsentiert. (phs.))
ANZEIGEN
Pianistin fiel aus
Alexander Stukalenko, Timo Fenner, Michael Aeschbach, Matteo Wieser, Kira Wetzel, Severin Bahman, Tina
Meier, Celina Fricker, Aurel Bahman, Nina Stilling, Regula Schuler, Pierre Cochand, Miryam Aeschbach und Naemi Dewey (v.l.). Vorne: Anthony Ta und Alisha Meier.
Fotos: Philippa Schmidt
Regula Schuler spielte Dvorák.
Vater-Tochter-Gespann:
und Miryam Aeschbach.
Michael
loncello interpretierte er «Berceuse»
von Franz Schubert und «Der
Schwan» von Camille Saint-Saëns.
Dieses Stück aus «Le Carnaval des
Animaux» stellte Bahman dermassen
gefühlvoll dar, dass man als Zuschauer den Schwan vor dem inneren Auge übers Wasser gleiten sah. «Diese
Atmosphäre in das Stück hineinzubringen, ist schwierig», verriet Aurel
Bahman nach dem Konzert. Eine Herausforderung, die der 22-Jährige
nicht nur angenommen, sondern
auch mit Bravour gemeistert hat. Mit
drei hat der Sohn einer Geigenlehrerin begonnen, Violine zu spielen.
Doch als er mit sechs Jahren ein Cello im Musikgeschäft sah, war es um
ihn geschehen – seither gehört sein
Herz diesem Instrument.
Musikalisches Talent findet sich
auch in der Familie Aeschbach. Die
zehnjährige Miryam spielte nämlich
gemeinsam mit ihrem Vater Michael
Anthony Ta war der jüngste Geiger.
Aeschbach «Menuett» von Johann
Sebastian Bach.
«Mein Ziel ist es, so gut zu werden wie David Garrett», sagt die junge Dame selbstbewusst. Besonders
gerne spielt sie denn auch die Titelmelodie von «Pirates of the Caribbean» – ein Stück, das auch der Stargeiger oft an seinen Konzerten wiedergibt. Von ihrem Vater auf der
Oboe begleitet, bewies Miryam, dass
sie auf guten Weg ist.
Das Ortsmuseum Küsnacht muss in
den Herbstferien seine Tore schliessen
In den Herbstferien muss das Ortsmuseum Küsnacht geschlossen bleiben. «Aufgrund einer zufälligen Anhäufung von Abgängen hat das Ortsmuseum Küsnacht einen akuten
Mangel an freiwilligem Aufsichtspersonal», bedauert Kuratorin Elisabeth
Abgottspon.
Damit dies möglichst ein Einzelfall bleibt, sucht Abgottspon daher
dringend neues Aufsichtspersonal für
Mittwoch, Samstag und Sonntag, jeweils von 14 bis 17 Uhr. Wer Interesse oder Fragen hat, kann sich mit
Elisabeth Abgottspon (044 910 59
70, [email protected]) oder mit Edith Wettstein
([email protected]), der Koordinatorin des Hütedienstes, in Verbindung setzen.
Nach den Ferien steht einem Ausstellungsbesuch nichts im Weg: Noch
bis zum 8. Mai 2016 können Besucher die farbenfrohe und spannende
Ausstellung «Dingsda! Alltägliches
und Kurioses aus der Museumssammlung» besichtigen – auch dank
der Aufsichtspersonen. (pd./phs.)
Dass man nie alles im Voraus planen
kann, wurde auch bei diesem Konzert wieder offensichtlich: Pianistin
Annina von Sax fiel kurz vor dem
Konzert aus Krankheitsgründen aus.
Ein Umstand, der nicht aufgefallen
wäre, hätte Cochand nicht darauf
hingewiesen. Alex Stukalenko, der
für seine Kollegin eingesprungen war,
begleitete die Musiker am Flügel, als
hätte er dies schon immer getan.
Vielleicht hing dies aber auch damit
zusammen, dass Musiker die gleiche
Sprache, nämlich die Sprache der
Musik, sprechen. «Ein Instrument zu
spielen, ist eigentlich eine Lebensphilosophie», unterstreicht Pierre Cochand denn auch.
Seit 1994 unterrichtet er an der
Musikschule Küsnacht. Die Basis für
seinen künstlerischen Erfolg legte er
mit seinem Studium in der Solistenklasse für Violine bei Professor Wolfgang Schneiderhan an der Universität für Musik und darstellende Kunst
in Wien. Schüler hat Pierre Cochand
übrigens noch mehr als diejenigen,
die am Sonntag das Konzert bestritten. Die weiteren Schüler könne man
am nächsten Konzert hören, verriet
Cochand.
Man darf also gespannt sein.
Doch der Leistung der jungen Violinistinnen und Violinisten gerecht
werden, kann man eigentlich nur
durch einen Besuch, denn in einem
Artikel lässt sich diese niemals gebührend darstellen – eigentlich wären noch viele Namen zu nennen gewesen ...
Kirchenpflege: Morel und
Kästle treten zurück
Rebecca Kästle und Oliver Morel treten aus der Küsnachter Kirchenpflege
zurück, wie dem Infoblatt der Reformierten Kirchenpflege zu entnehmen
ist. Rebecca Kästle, die dem Ressort
Basar/Flohmarkt vorstand, ist aus
beruflichen Gründen bereits aus der
Kirchenpflege ausgetreten.
Oliver Morel zieht aufgrund seiner
beruflichen Tätigkeit in die Nähe seines Arbeitsorts. Er wird bis zum 31.
Januar noch das Ressort Gottesdienst
und Musik leiten. (phs.)
ANZEIGEN
Auch dank des Engagements von Freiwilligen kann das Ortsmuseum seiFoto: Lorenz Cugini
nen Betrieb aufrechterhalten.