GZA/PP 8048 Zürich 28. Jahrgang Donnerstag, 6. August 2015 Nr. 32/33 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Albisriederplatz: Bald wieder Verkehrs- statt Baulärm Bei den Bauarbeiten am Albisriederplatz läufts wie geschmiert: Am 18. August wird der wichtige Verkehrsknotenpunkt nach drei Monaten Bauzeit wieder für den Verkehr freigegeben. Drahtwald weg Lisa Maire «Ja, wir liegen sehr gut im Zeitplan», bestätigt Christian Meier, Gesamtprojektleiter beim städtischen Tiefbauamt, bei einer Baustellenbegehung in der letzten Juliwoche. So gut, dass früher als geplant auf die erweiterten Arbeitszeiten in den Randstunden und samstags verzichtet werden konnte. Und dies, obwohl während der ganzen Bauzeit auf die passierenden Trams und Busse Rücksicht genommen werden musste – und die Bauarbeiter in den vergangenen Rekordhitzewochen mehr Pausen brauchten, wie Meier betont. Am Dienstag nach den Sommerferien geht der umgebaute Albisriederplatz nun termingerecht neu «ans Netz». Trams und Busse fahren wieder die gewohnten Haltebereiche an, die provisorischen Haltestellen an der Hardstrasse und an der Badenerstrasse vor dem Coop werden bis September zurückgebaut. Die wichtigsten Neuerungen fallen sofort ins Auge: Die Tram-Insel in der Mitte des Platzes kommt für Nutzerinnen und Nutzer eindeutig komfortabler daher. Die Haltestellenbereiche beidseits des Kiosks sind breiter, die Einstiegskanten behindertengerecht erhöht, die neuen Wartehallen grösser. Auch die drei Bushaltestellen wurden neu gestaltet. Was die ÖV-Bereiche an Platz dazugewonnen haben, wurde dem Strassenraum abgeknapst. Blick auf die Baustelle in der letzten Juliwoche: Die Zufahrt von der Hardstrasse zum Albisriederplatz wird der neuen Kreisverkehrsregelung angepasst. Die «künstlerischen» Pyramiden des früheren Stadtplaners Jürg Grau auf der grossen Verkehrsinsel kamen weg, die Insel selbst ist jetzt zweigeteilt. Fotos: Lisa Maire So gilt ab 18. August an dem wichtigen Verkehrsknotenpunkt ein neues Verkehrsregime mit nur noch einer Spur für den motorisierten Individualverkehr. Mehr Sicherheit für Velofahrer Die bisherige Verkehrsführung mit zwei Fahrspuren für den motorisierten Individualverkehr habe immer wieder zu gefährlichen Situationen geführt, erklärt dazu Martin Guggi von der Dienstabteilung Verkehr (DAV) der Stadt Zürich. Zum Beispiel mit Überholmanövern. Ausserdem seien Fuss- gängerstreifen über zwei Spuren keine optimale Lösung. Mit der neuen Kreiselregelung erwartet man bei der DAV einen ruhigeren Verkehrsablauf mit besseren Lösungen für Fussgänger und für Velofahrende. Im einspurigen Kreisel dürfen – oder sollen – Velofahrerinnen und -fahrer in der Spurmitte fahren. Sie riskieren auf diese Weise weniger, dass ihnen aus dem Kreisel rechts rausfahrende Autos den Weg abschneiden. Zur Wiedereröffnung des Albisriederplatzes werde eine entsprechende Plakatkampagne durchgeführt, kündigt Guggi an. Der Verkehr am Albisriederplatz soll sicherer werden. Wird er künftig auch schneller rollen? Guggi: «Wir gehen davon aus, dass die Kapazität des neuen Kreisels gleich ist wie bei der ehemaligen Lösung.» Schliesslich gelte es zu beachten, dass der Verkehrsfluss auf der Strasse nach wie vor durch zwei vortrittsberechtigte Tramlinien unterbrochen werde. Gegen die Faust im Sack Dass für die Bauarbeiten am Platz alles so ideal lief, hat nicht zuletzt mit einer guten Vorbereitung zu tun. Man Der Blick vom Albisriederplatz himmelwärts ist ungewohnt frei: Das Oberleitungsnetz für die Trolleybusse wurde abgebaut. Und zwar definitiv. Denn die Trolleybusse werden den Verkehrsknoten künftig stromunabhängig passieren, wie VBZ-Sprecher Andreas Uhl bestätigt. Der 72er etwa fährt zwischen den Haltestellen Bertastrasse und Hardplatz mit eingefahrenen Ruten. Ermöglicht wird der Verzicht auf das sehr komplexe, teure und unterhaltsaufwendige Fahrleitungssystem dank leistungsfähigen Traktionsbatterien. Die neuere VBZ-Trolleybus-Flotte ist bereits damit ausgerüstet. Nun werden auch die Dieselaggregate der älteren Busse durch ein «Batterypack» ersetzt. Den Busfahrern erleichtert wird das autonome «Ein- und Ausdrahten» am Albisriederplatz dank neuen Stromabnehmer-Führungen. Das routinemässige Umschalten sollte sich also, so hofft die VBZ, nicht auf die Fahrzeit auswirken. (mai.) habe sehr viel Zeit darauf verwendet, im Voraus die Anliegen von Anwohnern, vor allem der Geschäfte und Hotels am Platz, genau abzufragen, sagt Christian Meier. «Wir wollten vermeiden, dass Betroffene hinterher die Faust im Sack machen.» Ganz am Anfang, als die Bauarbeiten angekündigt wurden, sei in den Medien schon auch Kritik vonseiten Gewerbetreibender laut geworden. «Im persönlichen Kontakt waren dann aber eigentlich alle zufrieden.» Und im Falle Fortsetzung auf Seite 3 «Züri rollt» nur noch halb Arche Brockenhaus feiert Geburtstag Nachwuchs tschuttet ganz real Obwohl sich der Veloverleih «Züri rollt» auch an der öffentlichen Ausschreibung des künftigen Verleihsystems beteiligt hatte, wählte die Stadt das Angebot von Publibike aus. «Züri rollt» muss seine Belegschaft halbieren. Seite 3 Vor 40 Jahren öffnete das heutige Arche Brockenhaus seine Tore. Stürmischen Zeiten hielt das Brocki bis heute stand. Nicht zuletzt dank dem Verein Arche Zürich. Grund genug, am 22. August zu feiern. Seite 7 Trainieren wie in der Real Madrid Academy: Diesen Traum leben gerade 150 Kinder zwischen 7 und 14 Jahren im ersten Real-Madrid-Fussball-Camp der Region Zürich auf der Buchlern in Altstetten. Die Begeisterung ist riesig. Seite 9 Alterszentrum Mathysweg Sonntag, 23. August 2015, ab 17.30 Uhr auf der Piazza Sommertraum am Mathysweg Für musikalische Unterhaltung sorgt Claudio de Bartolo, Alleinunterhalter, bekannt aus Radio und Fernsehen. Menü Mediterraner Apéro mit verschiedenen Antipasti und Köstlichkeiten aus See und Meer *** Dreifarbiges Gemüsemousse mit Geflügelgalantine *** Kalte Beerensuppe mit Curry und Safran *** Ihre persönliche Tischreservation für das Menü nehmen Kalbsrücken-Rib-Eye vom Grill mit Gemüseperlen Roter-Mangold-Getreide-Galetten wir sehr gerne telefonisch entgegen. Bitte reservieren Sie Gemüsebouquet bis 19. 8. 2015 unter 044 435 88 00 bei der Verwaltung. *** Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Bitterorangen-Tiramisu mit lauwarmem Schokoladenmuffin AZ Mathysweg, Altstetterstrasse 267, 8047 Zürich 044 435 88 00/[email protected] Fr. 40.– inkl. MwSt. 2 Stadt Zürich Nr. 32/33 6. August 2015 WE T T B E WE R B E Ein kleiner Sioux will gross sein Das erfolgreiche Familienmusical «Yakari Live» kommt nach Zürich. Wenn Yakari die Bühne betritt, gibt es im Publikum kein Halten mehr. Über 120 000 begeisterte Yakari-Fans erlebten bereits die spannenden Abenteuer des jungen Sioux-Helden und seiner Freunde Kleiner Donner, Kleiner Dachs, Müder Krieger, Regenbogen und Lindenbaum live auf der Bühne. «Yakari Live» begeistert mit jeder Menge Humor, farbenprächtigen Kostümen, Tänzen und Songs. Die Darsteller nehmen Kinder, Eltern und Grosseltern mit auf eine spannende Reise mitten Yakari und das Pony Kleiner Donner. ANZEIGEN in eine Geschichte über Mut, Respekt und Freundschaft. Yakari, der kleine Indianerjunge, lebt glücklich mit seiner Familie und seinen Freunden Kleiner Dachs und Regenbogen im Stamm der Sioux. Doch eine Sache ärgert ihn: Er will endlich auch ein grosser Indianer sein! Ein Indianer, der Feuer machen kann, Bisons jagt und auf einem Pferd durch die Prärie reitet. So wie sein Vater Kühner Blick, der ihm eines Tages von Kleiner Donner, einem ganz besonderen Mustang, erzählt... (pd./mai.) 18. bis 23. August im Theater 11, Thurgauerstr. 7, 8050 Zürich. Di, Do, Fr jeweils 17 Uhr, Mi 14 Uhr, Sa 14 und 18 Uhr, So 13 und 16.30 Uhr. www.ticketcorner.ch. Wettbewerb Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für die Premiere von «Yakari Live» am Dienstag, 18. August. Wer mit dabei sein will, schickt bis 10. August eine Mail mit Betreffzeile «Yakari» und Absender an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Yakari» Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich Foto: zvg. Ab heute wirbeln zehn Tage lang Modellflugzeuge durch den Dübendorfer Himmel. Foto: zvg. Kunstflug-Weltmeisterschaft kommt nach Dübendorf Vom 6. bis 16. August treffen sich in Dübendorf die besten Modellpiloten der Welt. Über 100 Piloten aus knapp 40 Ländern fliegen Kunststücke vor einer Jury. Sie sind kostbar, haben aerodynamische Formen und schwungvolle Farbgebungen: Die Modellflugzeuge sind maximal zwei mal zwei Meter gross und bis zu fünf Kilogramm schwer. Die Kunst zu fliegen Beim ferngesteuerten Kunstflug geht es darum, mit höchstmöglicher Perfektion durch einen vorgeschriebenen Ablauf zu steuern. Dabei wirken sich bereits kleinste Feh- ler auf die Wertung der Piloten aus: • Das Programm: Die Piloten müssen die Kunststücke in einem ununterbrochenen Flug durchführen. Dabei haben sie einen Versuch pro Figur. • Die Berwertung: Punkterichter bewerten die Figuren während des Flugs mit Noten in Zahlen zwischen 10 und 0. Jede Note wird danach mit einem Koeffizienten multipliziert, der je nach Schwierigkeitsgrad der Figuren unterschiedlich hoch ist. • Der Flugraum: Die Flugfiguren müssen etwa 150 Meter vor den Piloten geflogen werden. Weiter dürfen die Flugzeuge nur in einem bestimmten Bereich fliegen. Die Punkterichter bestrafen Regelverstösse mit Punkteabzügen. Um den Wettbewerb auch für unbeteiligte Zuschauer at- traktiv zu machen, finden immer wieder Flugvorführungen statt. Weiter ist im Fliegermuseum bei der Flightline 1 eine Ausstellung aufgebaut mit dem Thema «Ferngesteuerter Modellkunstflug von 1960 bis heute». Für die Bewirtschaftung sorgt eine Festwirtschaft. Der Eintritt an den Anlass ist gratis. Die Emil Frey Gruppe ist einer der Hauptsponsoren des Events. Sie betreibt während den WM-Tagen einen Stand. Der Anlass findet auf dem Flugplatz von Dübendorf statt. Zu Beginn der kommerziellen Luftfahrt war dieser der Flughafen von Zürich. Nun ist der Flugplatz ein Stützpunkt der Schweizer Luftwaffe. Dübendorf war 1960 der Austragungsort der ersten Modellflug-Weltmeisterschaft überhaupt. (fzw.) Musik im charmanten Rahmen Die Winterthurer Musikfestwochen feiern ihren 40sten. Es wird bunt, verrückt, euphorisch, spartenübergreifend und charmant. Die Musikfestwochen haben sich dank ihrem ganz speziellen Ambiente zu einer Perle in der Schweizer Festivallandschaft gemausert. Mit ihren 40 Jahren auf dem Buckel zählen sie zu den ältesten Pop-/Rock-Festivals europaweit. Auch der runde Geburtstag soll kein pompöser, sondern einfach ein spezieller Anlass werden. Mit musikalischen Highlights aus nah und fern. Vom Winterthurer Rapper Fogel über die Blues-Grössen Vera Kaa und Philipp Fankhauser bis zur amerikanischen Punk- und Rockband Bad Religion oder dem Afrobeat-Musiker Orlando Julius mit seiner Kult-Funkband The Heliocentrics. Ein Programm mit hohem Qualitätsstandard steht auch am letzten Festival-Wochenende an: Am Samstag, 22. August, bringt Calexico, die Kultband aus Arizona, ein Feuerwerk aus Folk, Country-Rock, Latin-Jazz und Mariachi-Klängen auf die Bühne. Freuen darf man sich auch auf den US-Blueser Seasick Steve – legendär durch seine schroff-charmante Aura und seine skurrilen, selbst gebauten Gitarren – sowie auf die englische Blues-, R’n’B- und Swing-Sensation Kitty, Daisy & Lewis. Der Auftritt der drei Geschwister verspricht den Rockabilly-Wahnsinn schlechthin. Am Sonntag, 23. August, ist dann der FolkÜberflieger der letzten Jahre, der Engländer Ben Howard, für sein einziges Konzert in der Deutschschweiz angesagt. Ausserdem stehen Fink und seine Band auf der Bühne. Der erfolgreiche Musiker aus UK hat sich vom Rave und Nicht nur hörens-, sondern auch sehenswert: Seasick Steve. Foto: zvg. Wettbewerb Lokalinfo verlost 2x 2 Tickets für Samstag, 22. August, ab 18 Uhr (Calexico, Seasick Steve, Kitty, Daisy & Lewis) sowie 1x 2 Tickets für Sonntag, 23. August, ab 16 Uhr (Ben Howard, Fink, Villagers). Spielort: Steinberggasse. Wer dabei sein will, schickt bis 14. August eine Mail mit Betreff «Musikfest», dem gewünschten Datum und vollständigem Absender an: [email protected] Triphop-Szene-DJ zum angesagten Songwriter entwickelt. Last but not least versprechen die Villagers mit dem irischen Singer/Songwriter Conor O’Brien «Tragik und Zuversicht, gehüllt in ein träumerisches Folk-Gewand». (mai.) 40. Winterthurer Musikfestwochen vom 12. bis 23. August. Spielorte, Infos und Programm: www.musikfestwochen.ch. Zürich West AKTUELL IN KÜRZE Strichzone Am 13. März 2013 hatte der Stadtrat Zürich beschlossen, die Strassenprostitution im Gebiet Niederdorf auf die Zeit von 22 bis 2 Uhr zu beschränken. Der Stadtrat hatte die Anpassung der Strichzone per 1. September 2013 in Kraft gesetzt. Weil dagegen rekurriert wurde, konnte dieser Beschluss allerdings bis jetzt nicht umgesetzt werden. Nun hat das Bundesgericht entschieden, und die neue Regelung gilt ab dem 1. Oktober dieses Jahres. Flohmarkt Wegen der Bautätigkeiten rund um das Bellevue fiel der Flohmarkt am Bürkliplatz mehrmals aus, so zum Beispiel am 11. und 18. Juli. Deshalb stellte die Vereinigung Zürcher Flohmarkt dem Stadtrat den Antrag, zwei zusätzliche Samstage im November als Kompensation zu gewähren. Nun hat der Vorsteher des Polizeidepartements, Richard Wolff, einen Samstag genehmigt: Samstag, den 7. November 2015. Family Sport Games Am Sonntag, 16. August, 10 bis 17 Uhr, organisiert sportaktiv zum 10. Mal die Family Sport Games auf der Sportanlage Im Birch in Oerlikon. Die Familien erwartet eine grosse Spiellandschaft für Gross und Klein. Für den Family-Team-Parcours benötigt man ungefähr eine Stunde. Es werden attraktive Preise verlost. Die Teilnahme ist gratis. sportaktiv ist eine Non-Profit-Organisation, die mit einem breiten Angebot an professionell geführten Sportkursen den Jugend- und Breitensport fördert. Limmatschwimmen Das 51. Zürcher Limmatschwimmen findet am Samstag, 15. August (Ersatzdatum 22. August) statt. Der Entscheid zur Durchführung fällt am Montag vor dem Anlass. Der Vorverkauf startet am Mittwoch, 12. August, um 17 Uhr. Zürich an der Expo Seit der Eröffnung am 17. Juli präsentieren sich der Kanton, die Stadt Zürich und Zürich Tourismus an der Expo in Mailand. Die Ausstellung unter dem Motto «Un Sorso di Zurigo – Energia per la Vita» zeigt, wie sich sauberes Wasser auf die Innovationskraft und Lebensqualität einer Stadt auswirkt. Auch das Zürcher Musikprogramm fand Anklang. Vielfältiges Zürich Im «Statistischen Jahrbuch» präsentiert sich die Stadt Zürich als facettenreich. In 22 Themengebieten bietet das Jahrbuch eine Entscheidungsgrundlage für Politik und Verwaltung. Das Kapitel Agglomeration wurde für die 109. Ausgabe komplett neu konzipiert. Die «Agglo» umfasst neu 151 Gemeinden. Das Buch steht unter stadt-zuerich/jahrbuch.ch auch online zum Download bereit. 50 Asylsuchende verlieren ihre Stelle Obwohl sich «Züri rollt» auch an der öffentlichen Ausschreibung des künftigen Verleihsystems beteiligt hatte, wählte die Stadt das Angebot von Publibike aus. «Züri rollt» muss seine Belegschaft deshalb von 100 auf 50 Personen halbieren. Blockierung wegen nextbike Doch ein Seufzen ist bei Jenzer unüberhörbar: Rund 50 temporäre Programmteilnehmende verlieren frühestens auf 2016 ihre Beschäftigung. Denn die Stadt Zürich hat sich nach einer öffentlichen Ausschreibung schon vor längerem für das Konkurrenzprodukt von Publibike entschieden. Das ist ein Tochterunternehmen von Postauto Schweiz, einem Staatsbetrieb. Kritiker bemängeln, dass Publibike deshalb mit einer konkurrenzlos günstigen Offerte das Rennen machte. Doch während die AOZ, welche zusammen mit Intermobility ebenfalls offeriert hat, den Entscheid akzeptiert, läuft wegen eines weite- 6. August 2015 3 AUF EIN WORT Lorenz Steinmann Obwohl der gemeinderätliche Vorstoss noch aus dem Jahr 2007 stammte, tat sich die Stadtverwaltung – die meiste Zeit unter der Federführung von Ruth Genner – schwer mit der Idee. Dabei ging es lediglich darum, dem öffentlichen Veloverleih in Zürich zu mehr Schub zu verhelfen. Ähnlich wie bei der Einführung der ener- Lorenz Steinmann Der Veloverleih von «Züri rollt» gehört schon fast zum Inventar von Zürich. Seit mehr als 20 Jahren können Touristen und Einheimische im Sommerhalbjahr kostenlos Velos ausleihen. Organisiert wird das Veloverleihsystem von der AOZ (Asyl-Organisation Zürich). Es ist auch darum sehr erfolgreich, weil es zum Dialog mit Asylsuchenden, anerkannten Flüchtlingen und vorläufig aufgenommenen Menschen beiträgt. «Es ist eine umgekehrte Rolle, wenn Asylsuchende vor dem Veloverleih nach dem Ausweis fragen», sagt Programmleiter Florian Jenzer auf Anfrage. Das komme bei den Kunden sehr gut an und trage zur Integration bei. Nr. 32/33 «Züri rollt» betreibt an sieben Standorten Veloverleihe. ren Konkurrenten eine Einsprache auf juristischer Ebene. Laut Recherchen von Lokalinfo soll es sich dabei um die international tätige Firma nextbike handeln. Diese wollte keine Auskunft geben, weil es sich um ein laufendes Verfahren handle. Ähnlich zugeknöpft gibt sich die Stadt Zürich. Man werde detailliert informieren, wenn man sich geeinigt habe, heisst es auf Anfrage. Dabei kann sich das Projekt wegen dieser einen Einsprache um Jahre verzögern. Möglich ist ein Gang bis vor Bundesgericht. Geplant sind in einem ersten Schritt 1500 Velos an mindestens rund 100 Verleihstandorten. Im Gegensatz zum unkomplizierten System von «Züri rollt» benötigt man beim «Publibike»-System jedoch eine Kredit- oder Kundenkarte. Und das System ist nicht ganz günstig für den Kunden, zumindest nicht, wenn man das Velo länger als 30 Minuten ausleiht. So kostet ein halber Tag bei Publibike (an den Ausleihstellen in der Westschweiz) aktuell 18 Franken. Ungelöste Standortfrage Ungelöst ist zudem die Frage der Standorte. Florian Jenzer jedenfalls hat die Erfahrung gemacht, dass Bewilligungen für Verleihstandorte nur sehr schwer zu bekommen sind: Foto: zvg. «Beim Bahnhof Wiedikon klappte es trotz grossen Anstrengungen und einigen evaluierten Orten nicht.» Laut einem Stadtratsprotokoll plant die Verwaltung, für künftige Standorte etwa 50 Autoparkplätze umzunutzen. Dabei sind die Gebiete Hochschulen und Zürich Nord noch gar nicht mit einbezogen. Die Stadt rechnet, dass damit rund 300 Stationen und 4500 Velos nötig wären. Kritisiert wurde die Stadt kürzlich im Gemeinderat, weil man zwar die Infrastruktur, also alle Tiefbauarbeiten, zur Verfügung stelle, das eigentliche Verleihsystem aber dann doch auslagere. Für das eigentliche Einrichten der Stationen und die Erstbeschaffung der Velos werden laut dem Stadtratsbeschluss 6 bis 9 Millionen Franken budgetiert, exklusive der Tiefbauarbeiten. Da muten die maximal 300 000 Franken, welche die Stadt Zürich für das heutige Verleihsystem von «Züri rollt» an die AOZ jährlich bezahlt, eher günstig an. Die AOZ betreibt damit 280 Velos, organisiert aber auch den Verleih und die Wartung. Immerhin: Wenn «Züri rollt» aufgehoben wird, bleiben der AOZ Wartungsverträge für Firmenvelos wie jene der Spitex oder von Google. Trotzdem muss die Belegschaft halbiert werden. Kommentar rechte Spalte Bald wieder Verkehrs- statt Baulärm Der soziale Aspekt bleibt auf der Strecke getischen Verwertung des Bioabfalls brauchte es viel öffentlichen Druck, bis etwas ging. Und nun dies: Der Stadtrat kippt das anerkannte, sozialverträgliche Konzept von «Züri rollt» zugunsten des Konzepts von «Publibike», das nur vordergründig selbsttragend ist. Denn die PostautoTochter Publibike bekam den Zuschlag vor allem, weil sie als Staatsbetrieb ein unschlagbar günstiges Angebot machte, wie die Fachwelt kopfschüttelnd moniert. Ärgerlich ist zudem, dass der Stadtrat von Zürich damit einen eigentlichen Kahlschlag bei der Asylorganisation Zürich (AOZ) in Kauf nimmt. Die Hälfte der dort beschäftigten Asylsuchenden wird ihren Job verlieren. Da denkt man wehmütig an die Zeiten von AltStadtrat Martin Waser (SP) zurück, der sich persönlich für die Anliegen der AOZ eingesetzt hat. Schön wäre, wenn der Stadtrat den Entscheid überdenken würde. Zürich hätte ohne Probleme Potenzial für zwei VeloverleihSysteme, die sich ideal ergänzen. Dachstockbrand am Albisriederplatz Fortsetzung von Seite 1 einer Beschwerde wegen abendlichen Baulärms erfuhr Meier im Laufe eines klärenden Gesprächs gar: Der Baulärm wird von Anwohnern manchmal auch deshalb stärker wahrgenommen, weil der gewohnte «Verkehrslärmteppich» fehlt. Auf dem gesperrten Albisriederplatz, so zitiert Meier eine Anwohnerin, sei es abends dermassen ruhig, dass man jedes gesprochene Wort in der Beiz gegenüber höre. Nicht nur Einbussen beim Umsatz Verkehrssperrung, Lärm und Staub: Manche Geschäfte am Albisriederplatz haben während der Bauzeit gelitten. Die einen mehr, die anderen weniger. Vom Maxi-Markt an der Badenerstrasse über das Take Away Züri Bistro und die Metzgerei Hornecker bis zur Confiserie Bauer (mit zusätzlichen Umbauarbeiten im ehemaligen Café) wurden Klagen über Umsatzeinbussen laut. Im Take Away war auf Nachfrage die Rede von 40 Prozent. Andere konnten in den vergangenen drei Monaten aber eher zulegen. So etwa die «Pilgerbrunnen Rotpunkt»-Apotheke. Sie profitierte von der Verlegung der Bus- und Tramhaltestelle: Die umgelenkten Fussgängerströme bescherten ihr neue Laufkundschaft. Bei der Kilometzg wiederum, obwohl ebenfalls auf der «glücklichen Seite» des Platzes, hat man im Juni praktisch keine Schattentheater: Letzte Trottoirarbeiten vor dem Café Bauer. Veränderungen gespürt, im Juli aber einen Umsatzeinbruch von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr erlitten. Viele «wilde Velofahrer» Problematischer als mit Gewerbetreibenden gestaltete sich für die Baustellen-Verantwortlichen jedoch zum Teil der Umgang mit Verkehrsteilnehmern. Am Anfang sei es richtig schlimm gewesen, sagt Meier. Vor allem viele «wilde Velofahrer», aber auch «freche Automobilisten» hätten Absperrungen und Signalisationen missachtet und seien einfach in den Baustellenbereich reingefahren. «Ich bin froh, dass trotz der vielen Zwischenfälle nichts Schlimmes passiert ist.» In einem Fall mussten die Bauarbeiter ein Auto aus einer offenen Baugrube heraushieven, in einem an- deren Fall einen Velofahrer. Meier kann sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen: Der Biker habe sämtliche Abschrankungen missachtet und den Leuten vom Verkehrsdienst, die ihn anhalten wollten, demonstrativ den Stinkefinger gezeigt. «Dann machte es plötzlich päddäng! und er lag in einer Grube.» Die Episode endete für den Verunfallten glimpflich, er kassierte jedoch eine Busse – wie zahlreiche weitere Unbelehrbare, die auf dem Velo über den sehr beengten provisorischen Fussgängerbereich oder direkt in die Baustelle hineingefahren waren. Die Stadtpolizei, mit der «Bikepolice» vor Ort, habe alleine bis Anfang Juli über 150 Ordnungsbussen wegen Missachtung des Fahrverbots verteilt, hiess es auf Anfrage. An der Badenerstrasse beim Albisriederplatz sind am Samstag, 1. August, zwei Dachwohnungen vollständig ausgebrannt. Verletzt wurde niemand, jedoch entstand hoher Sachschaden. Wie die Stadtpolizei mitteilt, wurde Schutz & Rettung gegen 14 Uhr alarmiert. Beim Eintreffen der Berufsfeuerwehr schlugen die Flammen bereits aus dem Dachstock. Das Gebäude wurde umgehend evakuiert. Gleichzeitig erfolgten die Löscharbeiten über das Treppenhaus und über zwei Drehleitern. Das Feuer griff über den Dachstock rasch auf die benachbarte Wohnung über. Ein Übergreifen auf die beiden benachbarten Gebäude konnte jedoch verhindert werden. Die Feuerwehr musste das ganze Dach aufreissen, um Glutnester zu finden und unschädlich zu machen. Mit Hilfe der Pionierkompanie wurde dann ein Notdach errichtet. Die betroffenen Dachstockwohnungen bleiben unbewohnbar. Der Sachschaden dürfte sich auf über 100 000 Franken belaufen. Die Brandursache ist noch unklar und wird durch den Brandermittlungsdienst der Kantonspolizei Zürich sowie durch Detektive der Stadtpolizei Zürich abgeklärt. Das Gebiet wurde grossräumig abgesperrt, und der Tramverkehr der Linien 2 und 3 musste mehrere Stunden lang unterbrochen werden. Es kamen Ersatzbusse zum Einsatz. (pd./mai.) 4 Stadt Zürich Nr. 32/33 Spiel und Spass. 6. August 2015 AKTUELL Naturwissenschaften erlebbar nah Zum 200. Geburtstag trägt die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) die Forschung in die Fussgängerzonen von Schweizer Städten. Am 12. August kommt die Tournee an den Limmatquai nach Zürich. Forschung hautnah. Fotos: zvg. Erleuchtende Forschung Am 4. und 5. September findet an der Universität und an der ETH Zürich die «Scientifica» statt. Im Internationalen Jahr des Lichts sind die Zürcher Wissenschaftstage diesem Thema gewidmet. Von den endlosen Weiten der Galaxien bis in die tiefsten Geheimnisse des menschlichen Gehirns: Die Wissenschaft nutzt Licht in sichtbarer und unsichtbarer Form, um die Welt zu erkennen und zu verstehen. Dank hochmodernen Technologien kann Licht Daten übertragen, Krankheiten heilen oder Energie erzeugen. Wissenschafter zeigen Projekte An der «Scientifica» 2015 dreht sich alles um das Thema Licht. An über 60 Ausstellungsständen zeigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler direkt vor Ort ihre Projekte und vermitteln Wissenschaft anschaulich und zum Mitmachen. In zahlreichen, Alles über Zürich 404 783 Einwohnerinnen und Einwohner, 387 600 in der Stadt arbeitende Personen, eine Bilanzsumme von 1,7 Billionen Franken für die 69 Stadtzürcher Banken, erneut stabil gebliebene Konsumentenpreise, 1939 neu erstellte Wohnungen, 2,8 Millionen Logiernächte in 120 Hotels sowie 40 000 Besucherinnen und Besucher in der Sukkulenten-Sammlung: Das «Statistische Jahrbuch» vermittelt in der neu erschienenen Ausgabe alle relevanten Informationen zur Stadt Zürich und enthält auf 532 Seiten Daten, Grafiken und Erläuterungen zu 22 Themengebieten. Das Kapitel «Agglomeration» basiert ab dieser Ausgabe auf der im Dezember 2014 veröffentlichten neuen Agglomerationsdefinition des Bundesamts für Statistik. Gemäss dieser Definition umfasst die Agglomeration Zürich neu insgesamt 151 Gemeinden. Die neue Definition hat zur Folge, dass das Kapitel «Metropolraum» wegfällt. Die Daten können auf einfache Weise weiterverarbeitet werden. Statistik Stadt Zürich legt neben der Optimierung für die Weiterverwendung auch grossen Wert auf die übersichtliche und lesefreundliche Aufbereitung der statistischen Information. Das ansprechende Informationsdesign macht das «Statistische Jahrbuch» 2015 auch für eine breite Leserschaft zu einem gut verständlichen und schön gestalteten Werk. Der Statistik-Klassiker erscheint bereits im 109. Jahrgang und ist auf der Internetseite der Stadt Zürich kostenlos in digitaler Form mitsamt ergänzender Tabellen erhältlich. (pd./pm.) www.stadt-zuerich.ch/jahrbuch leicht verständlichen Kurzvorlesungen berichten sie, welche Rolle das Licht in ihrer Forschung spielt. Interessierte erhalten Einblick in unterschiedlichste Forschungsgebiete, von der Ethik bis zur Nanotechnologie. Im Science Café diskutieren Expertinnen und Experten beider Hochschulen unter anderem darüber, welche Chancen die personalisierte Medizin bei der Behandlung des Schwarzen Hautkrebs bietet oder über die Bedeutung des Lichts in der neo-islamischen Architektur. Science Slams von Studierenden, eine Flugrobotershow, Laserexperimente, Farb- und Lichtzaubereien sowie die Chemie-Show bieten beste Unterhaltung und beweisen, dass Wissenschaft auch spektakulär inszeniert werden kann. Die kleinen Besucher können sich im Erdbebensimulator durchschütteln lassen, Kindervorlesungen besuchen oder auf dem Scientifica Trail eine Schnitzeljagd quer durch das Gelände machen. (pd./pm.) Samstag, 5., und Sonntag, 6. September, Universität Zürich (Lichthof und Foyer), ETH Zürich (Haupthalle). Die drei Installationen, die «Einsichten», auf dem Limmatquai nehmen Passantinnen und Passanten mit auf eine naturwissenschaftliche Zeitreise. In rund 82 Aktivitäten erleben Zürcherinnen und Zürcher alle Facetten der Naturwissenschaften. Die speziellen Ausstellungsmodule stehen bis 15. August zum Eintauchen bereit. Drei Einsichten Die Einsicht «Gestern» zeigt Entwicklungen aus den Naturwissenschaften von 1815 bis heute und was Forschende zur heutigen Gesellschaft beigetragen haben. Im «Heute» präsentiert sich die aktuelle Forschungslandschaft Schweiz. Themen sind Biodiversität, Klimawandel, begrenzte Ressourcen, Stammzellen und Nanoscience. Im «Morgen» begegnen Besucherinnen und Besucher den grossen Fragen wie «Sind wir alleine im Universum?», «Welche Energie treibt uns morgen an?». Forschende vor Ort begleiten die naturwissenschaftliche Reise und diskutieren mit Passantinnen und Passanten. Sie erzählen von ihrer täglichen Arbeit und über die Relevanz der Naturwissenschaften für den jeweiligen Alltag. Insgesamt 150 mitwirkende Organisationen führen ein mehrtägiges regionales Programm an Lesungen, Ausstellungen, Führungen und weiteren naturwissenschaftli- Ein Angebot mit Menschlichkeit und Kompetenz Publireportage Angehörige von betagten Menschen sind oft zeitlich überfordert. Roman Gantenbein kennt das Problem und bietet mit dem Unternehmen «Seniorenbetreuung mit Herz» persönliche Dienstleistungen für allein lebende Menschen an, auch um ihnen eine Struktur und soziale Kontakte zu vermitteln. Vor mehr als drei Jahren gründete Roman Gantenbein das Unternehmen «Seniorenbetreuung mit Herz». Er erzählt: «Ich biete individuelle Betreuung für betagte Menschen an. Mein gut ausgebildetes Team erbringt Leistungen ausserhalb des medizinischen Pflegebereichs der Spitex.» Mit dem Angebot möchte Roman Gantenbein die Angehörigen entlasten und ihnen etwas Freiraum vermitteln. «Dabei spielt es keine Rolle, ob die Betreuung stunden- oder tageweise erfolgen soll. Auch deren Art ist unterschiedlich und richtet sich in jedem Fall nach den individuellen Bedürfnissen», betont Roman Gantenbein. «Je nach Wunsch kocht jemand für eine allein lebende Person, geht mit ihr spazieren oder spielt Memory mit ihr. Oft leben Tochter oder Sohn nicht in der gleichen Stadt wie die betagten Eltern. In solchen Fällen sorgen wir dafür, dass sie eine Tagesstruktur erhalten. Wir begleiten sie zum Arzt, zum Einkaufen und übernehmen – falls es Interessierten werden alle Facetten der Naturwissenschaften gezeigt. Roman Gantenbein am Computer. Von hier aus organisiert er die Seniorenbetreuung mit Herz. Foto: ch. gewünscht wird – auch den Nachtdienst.» Das Unternehmen «Seniorenbetreuung mit Herz» übernimmt nicht nur längerfristige Aufträge. Gantenbein betont: «Wir sind auch dann zur Stelle, wenn jemand Unterstützung nach dem Spitalaufenthalt oder der Reha benötigt. Im Zentrum des Angebots steht in jedem Fall der Mensch, der Begleitung benötigt. Dabei liegt mir am Herzen, dass immer die gleiche Betreuerin Ansprechpartnerin für die betagte Person ist», schliesst Roman Gantenbein. Es können kurz- und längerfristige Betreuungsangebote genutzt werden. (ch.) Seniorenbetreuung mit Herz, Roman Gantenbein, Geschäftsführer, Telefon 043 243 85 84, www.betreuungmitherz.ch. Forschende begleiten die naturwissenschaftliche Reise. chen Freizeitangeboten durch und zeigen so «Naturwissenschaften erlebbar nah» in der Region. App ScienceGuide und Buch Die App ScienceGuide macht das naturwissenschaftliche Freizeitangebot in der ganzen Schweiz langfristig erlebbar. Die App zeigt bereits gegen 1000 naturwissenschaftliche Freizeitangebote in der ganzen Schweiz, und es werden immer mehr. ScienceGuide steht beim App Store und bei Goo- Foto: zvg. gle Play kostenlos zum Download zur Verfügung. Im Buch «Die Naturforschenden» erzählen 15 Historikerinnen und Historiker, wie Forschende in den vergangenen 200 Jahren nicht nur den Wissenschaftsstandort, sondern auch die Schweiz insgesamt mit aufgebaut haben. Das Buch ist beim Verlag Hier & Jetzt erschienen. (pd./pm.) www.forschung-live.ch AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND Publireportage Grillfreuden ohne Streit Mit dem Sommer beginnt die Grillzeit. Hier gilt besonders: Des einen Freud kann des andern Leid sein. Laut Gesetz sind übermässige Immissionen aller Art untersagt. Ob eine Einwirkung übermässig ist, bestimmt der konkrete Einzelfall: Lage und Beschaffenheit der Liegenschaft spielen eine Rolle, aber auch die Art der Immission und deren Dauer. Streit beim Grillieren lässt sich am einfachsten vermeiden, wenn alle Beteiligten Toleranz und gesunden Menschenverstand walten lassen. Lästige Dünste und herumfliegende Kohlepartikel und Feuerfunken sind beim Grillieren auf jeden Fall zu vermeiden, insbesondere auf Balkonen. Am besten werden deshalb abdeckbare elektrische oder gasbetriebene Grillgeräte benützt, die Geruchsimmissionen und Funken auf ein Minimum reduzieren. Bezüglich Lautstärke gilt, was auch bei der Wohnungsnutzung zu beachten ist: Ab 22 bzw. 23 Uhr ist Nachtruhe und laute Gespräche und Gelächter sind zu unterlassen. Die gegenseitige Hans Barandun. Rücksichtnahme ist eine wichtige Voraussetzung für ein gutes nachbarschaftliches Zusammenleben. Und für einen genussvollen Sommer. Hans Barandun, Leiter Verwaltung/Bewirtschaftung Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr. 28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 00. ANZEIGEN Baupreise sinken Der Zürcher Index der Wohnbaupreise sank gemäss Statistik Stadt Zürich zwischen April 2014 und April 2015 um durchschnittlich 1,2 Prozent. Dies vor allem in zwei der vier Hauptgruppen: in den Hauptgruppen Gebäude und Baunebenkosten und Übergangskonten. In den Hauptgruppen Vorbereitungsarbeiten und Umgebung hingegen stiegen sie. (pd.) Foto: zvg. Zürich West AKTUELL Nr. 32/33 6. August 2015 5 Engagement für Kultur des gegenseitigen Verstehens Pia Riklin engagiert sich für die Stiftung Alterswohnen in Albisrieden – als Vizepräsidentin, aber auch als Sprachlehrerin. Denn die 76-Jährige ist Mitbegründerin eines innovativen Lernmodells für massgeschneiderte Deutschkurse am Arbeitsplatz, die auch an städtischen Einrichtungen Schule gemacht haben. Pilotprojekt weiterentwickelt Nach Abschluss des Pilotprojekts Lernstatt Deutsch (2002) wurde die Deutschförderung zum Bestandteil des Weiterbildungsangebots im Gesundheits- und Umweltdepartement. Um die positiven Auswirkungen des Lernmodells zu erhalten, entwickelte die von Pia Riklin mitbegründete Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Sprache (Agas) ihr Konzept für die Vorgesetzten-Schulung und die Lernstatt-Kurse kontinuierlich weiter. Heute bietet die Agas im Auftrag der Stadt immer noch arbeitsplatzbezogene Deutschkurse für Basismitarbeitende in verschiedenen Departementen an. Die Kurse seien nun aber nicht mehr obligatorisch und fänden ausserhalb der Arbeitszeit statt, sagt Riklin. Die Hürde, Deutsch zu lernen, liege damit höher. Die Kursnachfrage sei aber immer noch gross. (mai.) Lisa Maire Pia Riklin sitzt am Tisch in ihrer gemütlichen Altbauwohnung in Hottingen, vor sich verschiedene Papierstapel, neben sich ein grosses Glas Tee, hinter sich ein farbenfrohes Bild, das ihr Mann Hanspeter gemalt hat. Und wie sie da so sitzt und über ihre Arbeit erzählt, strahlt sie so viel jugendliche Frische aus, dass man ihr ihre 76 Jahre gar nicht abnehmen will. Diese Frau, so scheint es, ist ein Paradebeispiel dafür, dass leidenschaftliches Engagement jung hält. Riklin, in Albisrieden aufgewachsen und heute Vizepräsidentin der Stiftung Alterswohnen in Albisrieden (Sawia), war viele Jahre Co-Leiterin der Spitex im Quartier, bevor sie sich mit 58 Jahren nochmals beruflich neu orientierte und eine Ausbildung zur Deutschlehrerin für Fremdsprachige absolvierte. Die erste der heute sechs Pflegewohnungen der Sawia war zu jener Zeit bereits eröffnet. Möglich gemacht hatte sie eine grosszügige Schenkung der Albisriederin Alice Schoch-Bockhorn. Sprache und Biografie verstehen Diese «WGs» für betagte, pflegebedürftige Menschen seien damals in Zürich ein Novum gewesen, erzählt Riklin, die in der Projektgruppe mitgewirkt hatte. Und bis heute einzigartig sind die Sawia-Projekte «Oasi» und «Oasi due» für Seniorinnen und Senioren aus Italien und Spanien – Menschen aus der ersten Einwanderungsgeneration der 50er- und 60erJahre, die oft nur schlecht deutsch sprechen. In diesen «mediterranen» Wohnungen wird explizit auf die Kultur ihrer Bewohner Rücksicht genommen. Nicht nur beim Essen oder bei den Aktivitäten, sondern auch mit Mit 76 noch immer rege beruflich engagiert: Die Albisriederin Pia Riklin in ihrer Wohnung in Hottingen. Foto: mai italienisch und spanisch sprechendem Personal. Die Sprache, so Riklin, sei ungemein wichtig: «Betreute wollen verstehen und verstanden werden – im Alltag, aber genauso in ihrer Biografie.» Wer zum Beispiel betagte Einwanderer aus Italien und Spanien betreut, sollte wissen, wie sie die Zeit der Schwarzenbach-Initiative erlebt haben, sagt die Fachfrau. In den Projektgruppen für Biografiearbeit entstanden so zahlreiche kleine filmische und schriftliche Porträts von Bewohnern, die später auch für die Deutschförderung von fremdsprachigen Mitarbeiterinnen genutzt wurden – nach einem von Riklin mitentwickelten innovativen, praxisorientierten Lernmodell. Kurse für Schul-Ungewohnte Dieses Konzept, so erklärt Riklin, kam 2001/02 erstmals an verschiedenen städtischen Altersheimen, Pflegezentren und Spitälern zum Tragen. Und zwar als Pilotprojekt im Rahmen des damaligen Legislaturziels Integration. Die Kurse richteten sich primär an fremdsprachige Angestellte in den Bereichen Hauswirtschaft, Reinigung, Küche, Cafeteria, zum Teil auch an Hilfspflege- oder Betreuungskräfte. Mehrheitlich handle es sich dabei um Mitarbeitende, die schulungewohnt seien und ausserhalb der Arbeitszeit kaum Gelegenheit fänden, einen Deutschkurs zu besuchen, erklärt Riklin. Mangelnde Sprachkenntnisse führen jedoch immer wieder zu Missverständnissen und Problemen, die unter Umständen ganze Arbeitsprozesse ins Stocken bringen können. Vorgesetzte ebenfalls gefordert Im Lernstatt-Modell sind die Unterrichtsmodule stark auf das jeweilige Arbeitsumfeld zugeschnitten. Wobei – ganz wichtig – die Vorgesetzten mit ins Programm eingebunden würden, betont Riklin. Sie müssten Übungsfelder zur Verfügung stellen, ihren fremdsprachigen Mitarbeitenden Möglichkeiten bieten, das Gelernte anzuwenden. Zum Beispiel sollen Hotellerie-Angestellte auch mal Telefonanrufe beantworten oder Besuchern den Weg durch das Haus erklären können. Die Unterrichtsmodule – für Anfänger und Fortgeschrittene – umfassen jeweils 15 Treffen zu 2 Stunden. In dieser Zeit büffeln die Teilnehmenden Wortschatz, üben, in Bezug auf ihre konkrete Arbeit Dialoge zu führen, Formulare auszufüllen, Rapporte zu erstellen oder auch etwa – wenn jemand weggelaufen ist – der Polizei Personenbeschreibungen zu liefern. Im Kontakt mit betreuten Bewohne- rinnen und Bewohnern sollten sie ihre Wünsche und Gefühle ausdrücken können – ob Trost, Überraschung oder Zufriedenheit – und ihre Beobachtungen möglichst genau mitteilen können: Wie ist der Appetit? Die Atmung? Die Haut? Der Schlaf? «Gut» oder «schlecht» als Antwort in einem Pflegebericht reiche nicht, erklärt Riklin. Es brauche differenziertere Klassifizierungen. Für die Fachfrau steht fest: «In der Regel haben die Angestellten mehr erlebt und gesehen, als sie von ihren Deutschkenntnissen her schriftlich festhalten können.» Gotten und Göttis Die Lernstatt-Kurse, so Riklin, seien jedoch sehr anspruchsvoll. Gehe es doch nicht nur darum, eine differenzierte Fachsprache zu kennen, sondern auch darum, sich mit abstrakten Begriffen wie Normalität, Abhängigkeit, Entwicklung, Ressource, Lebenshaltung etc. auseinanderzusetzen. «Das kann nicht allein in den Kursstunden passieren.» Die Lehrerin engagiert sich deshalb auch als Brückenbauerin zwischen LernstattTeilnehmenden und Vorgesetzten. Denn Letztere haben ihrer Meinung nach eine wichtige Rolle bei der Sprachförderung. In einzelnen Altersheimen – auch in den Alterswoh- McDonald’s wirft 40-jähriges Konzept über Bord Der Fastfood-Gigant McDonald’s testet am Stauffacher ein neues Gastrokonzept. Dafür wirft er sein 40-jähriges Konzept über Bord. Ob das etwas hilft gegen den schleichenden Niedergang? Lorenz Steinmann Wer die McDonald’s-Filiale am Stauffacher besucht, reibt sich die Augen. Wo bis anhin «am Counter bestellen, bezahlen, essen, Tablett zurückbringen» angesagt war, kann man sich seit Kurzem irgendwo hinsetzen und wird bedient. Wie in einem «richtigen» Old-School-Restaurant. Sinkende Umsatzzahlen Geht es dem schweizerischen Fastfood-Primus so schlecht, dass er sein legendäres Konzept über Bord werfen muss? Tatsächlich sinken die Umsatzzahlen seit Jahren, obwohl Berufliche Qualifikation gefördert Das Lernstatt-Konzept garantiere natürlich nicht, so lächelt Riklin, dass die Lernenden danach fehlerfreies Deutsch sprechen. Das sei gar nicht das Wichtigste, habe man längst erkannt. Wichtiger sei, dass die regelmässigen Treffen viel zu einem positiven Arbeitsklima beitragen. Und dass in den jeweiligen Einrichtungen eine Betriebskultur gedeiht, in der das gegenseitige Verstehen gefördert werde. Zudem: Parallel zum Sprachlernprozess werde automatisch auch die eigene Arbeit mehr reflektiert, hat Riklin beobachtet. Machen Kursteilnehmende positive Lernerfahrungen, gewinnen sie Vertrauen in die eigenen allgemeinen Lernfähigkeiten und können sich oft beruflich höher qualifizieren. Auch das, so Riklin, «kommt schlussendlich den Altersheim-Bewohnerinnen und -Bewohnern zugute». 4. Rundgang zu Zürichs Drogengeschichte McDonald’s mit seinem in die Filialen integrierten McCafé Starbucks Konkurrenz machen will. Offensichtlich setzen Herr und Frau Schweizer lieber auf gesünderes Essen und einheimische Bio-Getränke. Die Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich lädt am Donnerstag, 13. August zur nächsten Stadtführung: «Von der Riviera zum Letten». Wieso kifften die Hippies an der Limmat? Wie kam das Heroin nach Zürich, und wieso dauerte es vom Platzspitz bis zur Auflösung der offenen Drogenszene neun Jahre? Der Rundgang führt zu den Schauplätzen von Zürichs Drogengeschichte. Er geht dieser nach und reflektiert die Entwicklungen von Drogenpolitik und Suchtprävention. Schwärmen vom Kundenkontakt Auf Anfrage bestätigt Sprecherin Aglaë Strachwitz von McDonald’s, dass die Filiale am Stauffacher zu den rund fünf Betrieben schweizweit gehört, wo das neue System «Service am Tisch» getestet wird. «Damit wollen wir den Gästen auch beim Service noch mehr Auswahl bieten», sagt sie. Obwohl der Test erst seit Kurzem läuft, hat Strachwitz schon viele positive Rückmeldungen erhalten. «Auch die Mitarbeitenden schätzen den Service an den Tischen, weil sie so mehr Kundenkontakt haben», betont Strachwitz gegenüber «Zürich West». Laut Spiegel online läuft der «Service am Tisch» in Deutschland schon seit drei Monaten. Trotzdem habe die Kette vor allem bei jüngeren Kunden an Attraktivität verloren. nungen der Sawia – sehr bewährt habe sich etwa das Patensystem: Vorgesetzte organisieren unter den deutschsprachigen Bewohnerinnen und Bewohnern Gotten und Göttis, die ihre jeweilige Lernstatt-Schülerin bei den Hausaufgaben unterstützen oder sich mit ihr beim Kaffee unterhalten. Bei jedem Wetter McDonald’s ergreift die Flucht nach vorn. Und wie sieht es punkto gesündere Menüs aus, dem allgemeinen gesellschaftlichen Trend? Sogenannte Low-Carb-Burger, also Hamburger mit weniger Kohlenhydraten, sind immer angesagter. Während bei- Foto: zvg. spielsweise in Schweden beim Konkurrenten MaxBurgers Burger mit Fleisch und Eisbergsalat als «Hülle» Furore machen, sei ein solcher Burger in der Schweiz nicht geplant, so Strachwitz. Die Tour ist Teil des Themenjahres «Sucht im Wandel der Zeit», das die Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich (SUP) zu ihrem dreissigjährigen Bestehen lanciert hat. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Rundgang ist unentgeltlich und findet bei jedem Wetter statt. (pd.) Donnerstag, 13. August, 18–20 Uhr. Treffpunkt: Zwingli-Denkmal, Tramhaltestelle Helmhaus (Linien 4 und 15). 6 Zürich West Nr. 32/33 6. August 2015 H I N TE R G R U N D Juwo – oft letzte Hoffnung für Studierende Für Erwachsene ist es schwer, eine Wohnung in der Stadt Zürich zu finden, für junge Erwachsene fast unmöglich. Ein Problem, das Juwo zu lösen versucht. Nathalie Klingler Das Jugendwohnnetz, kurz Juwo, ist ein Verein, der mittlerweile seit über 30 Jahren günstigen Wohnraum an junge Menschen mit bescheidenen Mitteln vermittelt. Damit Jugendliche und junge Erwachsene vom Juwo profitieren können, müssen sie mindestens 15 und höchstens 25 Jahre alt sein, dürfen ein Einkommen von maximal 30 000 Franken im Jahr haben und müssen sich in einer Ausbildung oder in einer Orientierungsphase befinden. Heute vermietet der Verein Jugendwohnnetz über 800 Wohnungen an rund 2000 junge Menschen. Beim vermittelten Wohnraum handelt es sich sowohl um unmöblierte Wohnungen und Einzimmerstudios als auch um ganze Häuser mit oder ohne Garten in der Stadt Zürich. Zusätzlich werden beim Juwo auch günstige Einzugsmöglichkeiten in bereits bestehende Wohngemeinschaften angeboten. Der Mietzins beträgt zurzeit im Durchschnitt 379 Franken pro Person und Monat, bei Einzimmerwohnungen etwas mehr. Wohnprobleme lösen Das Ziel des Jugendwohnnetzes ist Endlich in Zürich eine Bleibe gefunden: Zusammen mit netten Leuten essen und diskutieren in einer Juwo-Wohnung. Foto: Christian Altorfer eindeutig: Wohnprobleme junger Erwachsener pragmatisch, unbürokra- beiden Gremien Fachleute, welche ter des Vereins. Dadurch entstehen heitshalber aus, die Geschäftsführerin Neubauten, Container- oder Brachtisch und ohne ideologische Scheu- die Geschäftsstelle in verschiedenen für Eigentümer oder Verwaltungen und das Juwo gingen getrennte Wege. land-Nutzung, Zwischennutzung und klappen zu lösen. Das Juwo will jun- Bereichen, wie beispielsweise Finan- folgende Vorteile: Sie erhalten eine Im Jahresbericht 2014 hält Jean-Marc Kauf sowie um die Anpassung von Immobilien. Im zen, Networking, garantierte Mietzinszahlung und ha- Hensch, Präsident gen Menschen helzweiten Strategiesoziale Arbeit, aktiv ben somit keinen Inkassoaufwand. Juwo, jedoch fest: fen, selbstständig «Ich komme aus Bern. unterstützen und Es fällt für sie zudem kein Adminis- «Heute kann ich gu- «Lange habe ich nach einer Block «Wohnen in zu werden, Fuss im Als ich hier angefangen Wohnung in der Stadt der Agglomeration beraten. Allgemein trationsaufwand durch einen Mieter- ten Gewissens saLeben zu fassen. Somit überrascht es habe zu studieren, hatte arbeitet das Ju- wechsel an, da dieser vom Juwo erle- gen, dass das Ju- Zürich gesucht. Die Suche fördern» steht Mitentwicklung kostengendwohnnetz eng digt wird. Zudem ist die Garantie ge- gendwohnnetz genicht, dass etwa ich keine Wohnung und schien aussichtslos: günstiger Neubaumit Institutionen geben, dass die Mieterinnen und Mie- stärkt aus dieser fünf bis zehn Prokannte niemanden. Dank aus Politik, Wirt- ter bei zeitlich begrenzten Mietver- Prüfung hervorgeEntweder war keine ten im Vorderzent der MieterinJuwo habe ich relativ Wohnung frei oder sonst grund. Daneben schaft und dem So- trägen zum vereinbarten Termin wie- gangen ist. Wir hanen und Mieter, welche die Dienst- schnell ein Zimmer in einer zialbereich zusam- der ausziehen. Ein weiterer Vorteil, ben nicht nur bei viel zu teuer. Dank Juwo geht es um Markeder Vermietung der sich durch solch ein Mietverhältmen. Der Verein ist leistungen der JuWG zu einem fairen Preis habe ich seit Kurzem eine ting, um Kommunikation sowie um politisch, konfessio- nis ergibt, ist, dass es professionelle neue Rekordwerte wo-Wohnberatung bekommen.» Wohnung. Ich bin wirklich Preisgestaltung. Der sondern nell und gesell- Ansprechpartner auf der Geschäfts- erreicht, in Anspruch nehfroh, dass es so eine Strategie dritte Block «Partschaftlich breit ab- stelle gibt, die ohne schwerfällige unsere men, von SozialämMartin, 24, Philosophiestudent nerschaften aussergestützt. So zählen Bürokratie und auf Vertrauensbasis auch so festgelegt, tern zugewiesen Organisation gibt.» dass weiteres halb Zürichs» beimmerhin fast alle agieren. werden. Beim Juwo Wachstum möglich inhaltet die beiden erhofft man sich, diese jungen Men- politischen Parteien, Jugendparteien Pascal, 26, Wirtschaftsstudent ist, ohne übermässistrategischen Punkschen zum selbstständigen Wohnen und verschiedene kirchliche Instituti- Das herausfordernde Jahr 2014 qualifizieren zu können. In der ange- onen zu den Vereinsmitgliedern. Die Zahl der Mieterinnen und Mieter, ge Risiken einzugehen.» So wurden te Offenheit für Kooperation bei Anspannten Wohnungssituation in der die eine Wohnung über das Jugend- beispielsweise die Führungsstruktu- fragen anderer Städte sowie ProjektStadt Zürich leiste man damit – zu- Auch Vermieter profitieren wohnnetz finden, hat sich in den letz- ren in der Geschäftsstelle spürbar ver- entwicklung, wenn das Potenzial bei sammen mit privaten und öffent- Vom Jugendwohnnetz profitieren je- ten zehn Jahren verdoppelt: Waren stärkt und die Weichen gestellt, damit mehr als 100 Wohnplätzen liegt. Trotz dem turbulenten Jahr 2014 lichen Vermietungspartnern – «einen doch nicht nur junge Erwachsene, es 2003 noch 971 Mieter, zählte man die Organe der Trägerschaft in den wichtigen Beitrag zur sozialen Durch- sondern auch Vermieter. So haben letztes Jahr bereits 1936. Im gleichen Jahren 2015 und 2016 weiterent- ist es den Verantwortlichen des Jugendwohnnetzes gelungen, eine erste mischung der Stadt», heisst es dazu Hauseigentümer oder Verwaltungen Zeitraum, so freut man sich beim wickelt werden können. Initiative der «Strategie 2017» umzuin einer Medienmitteilung des Ver- die Möglichkeit, Wohnungen tempo- Juwo, konnten die Mietkosten stetig setzen. So wurde beispielsweise ein eins. rär oder auf Dauer an Juwo zu ver- gesenkt werden. So kostete Jugend- Die «Strategie 2017» mieten. Dies auch dann, wenn Objek- wohnraum im Jahr 2003 durch- Mit seiner «Strategie 2017» zeigt das Markttest für eine Zwischennutzung Der Verein und die Stiftung te in absehbarer Zeit renoviert oder schnittlich noch 472 Franken im Mo- Juwo die Stossrichtung für die nächs- in Baden durchgeführt oder die EntFür die Beratungsdienstleistungen abgebrochen werden müssen, also nat, heute ist ein Appartement be- ten Jahre auf. So definiert das strate- wicklung von Wohngemeinschaften gische Konzept einerseits konkrete für einen Neubau im Limmatfeld in der von Sozialämtern zugewiesenen nur befristet vermietbar sind. Ein reits ab 397 Franken erhältlich. Ermöglicht wurde die Mietkosten- Entwicklungsschritte, lässt dabei Dietikon unterstützt. jungen Erwachsenen hat der Verein grosser Vorteil, da solche Wohnungen Solche Innovationen entwickelt einen Leistungsauftrag der Stadt Zü- in der Regel als kaum oder nur senkung durch eine gute Zusammen- aber immer noch genügend Spielarbeit mit den Vermietungspartnern raum für Anpassungen an neu auf- das Jugendwohnnetz nach dem sogerich. Ansonsten finanziert sich das schwer vermietbar gelten. Allgemein mietet das Juwo güns- des Jugendwohnnetzes sowie dank kommende Chancen und Risiken. nannten Ansatz der 3P: Partner, ProJugendwohnnetz ohne Mittel der öfWohnraum einer ständigen Op- Eine der Herausforderungen ist es jekt und Plan. Als Erstes erfordert fentlichen Hand. Zum Jugendwohn- tigen timierung und Effi- zum Beispiel, dass der Wohnungs- dieser Ansatz einen ansprechenden, netz zählt auch die Stiftung für Ju- von der öffentlichen gendwohnhilfe. Diese erwirbt Wohn- Hand, professionel- «Als ich angefangen habe zienzsteigerung im markt – vor allem im Juwo-Kern- vertrauenswürdigen Partner. Zweizu studieren, wollte ich operativen Geschäft. gebiet, den zentralen Stadtquartieren tens muss ein konkretes Projekt des häuser entweder käuflich oder im len ImmobilienverBaurecht. Wenn es nötig ist, wird waltungen, Genosunbedingt ausziehen und Die Verbesserungen – immer härter und teurer wird, die Partners vorliegen. Und drittens wird oder sanft und kostengünstig renoviert. senschaften selbstständig werden. Dank des Angebots ver- Nachfrage nach Jugendwohnraum je- dann ein Plan entwickelt, wie eine blüffen vor allem da- doch gleich hoch bleibt. Um sich an bestimmte Region oder Ortschaft vom Vermietet werden diese Wohnungen privaten Hausbesitoder Wohnhäuser ausschliesslich zern an. Der Verein Juwo wurde dies möglich.» rum, wenn man be- diese Entwicklung anzupassen, setzt Juwo bearbeitet werden kann. Das denkt, was für ein man beim Juwo auf vermehrte Inves- heisst, die gemeinnützige OrganisatiJugendwohnnetz durch den Verein Jugendwohnnetz. Nadine, 22, Rechtsstudentin herausforderndes titionen in innovative Formen der on verfolgt einen «Bottom-up-AnWeil keine öffentlichen Gelder in tritt dabei gegensatz», der die Risiken auf allen EbeJahr 2014 für das Zusammenarbeit. Anspruch genommen werden, arbei- über den ImmobiliDie «Strategie 2017» setzt sich nen minimieren soll. ten der Vorstand des Vereins Jugend- enbesitzern immer als Mieter auf, Jugendwohnnetz war. Denn Anfang wohnnetz und der Stiftungsrat der was für die Vermieter eine gewisse 2014 geriet die Organisation in arge aus drei Hauptblöcken zusammen: Stiftung für Jugendwohnhilfe auf frei- Sicherheit darstellt. Die jungen Woh- Turbulenzen: Die Stiftungspräsidentin Beim ersten Block «Innovative Ideen Jugendwohnnetz, Gartenhofstrasse 15, 8004 Zürich, Tel. 044 298 20 49, E-Mail williger Basis und unentgeltlich (Auf- nungsmieterinnen und -mieter sind musste aus beruflichen Gründen zu- Zürich» geht es hauptsächlich um [email protected]. Weitere Informationen unwandspauschale). Dennoch sitzen in im rechtlichen Sinn jeweils Untermie- rücktreten, der Präsident fiel krank- neue Branchen, Mitentwicklung an ter www.juwo.ch. Zürich West AKTUELL Nr. 32/33 6. August 2015 7 Seit 40 Jahren für sozial Schwache die letzte Chance Vier Jahrzehnte hat das Brockenhaus Arche auf dem Buckel. Was als erste Gehversuche im Umgang mit Drogenabhängigen begann, ist heute zentraler Bestandteil des Trägervereins Arche. Rebecca Wyss 1975 endete in Spanien mit dem Tod von Diktator Francisco Franco und der Wiedereinführung der Monarchie eine Ära, der Vietnamkrieg ging endgültig zu Ende, aus den Radiolautsprechern im ganzen Land klang «Gigi vo Arosa» von Ines Torelli und mitten in Zürich in der Nähe des Hauptbahnhofs eröffnete die Gemeinschaft Patrick das heutige Arche Brockenhaus. Bewegte Geschichte Mit 40 Jahren auf dem Buckel ist das Brocki in Altstetten eine Institution. Eine «mit einer bewegten Geschichte», wie David Häne, der Gesamtleiter des Vereins Arche Zürich, betont. Begonnen hatte alles mit Josef «Patrick» Inglin, der die Gemeinschaft Patrick in Schlieren gründete. Deren Antrieb war es, Drogenabhängige von der Strasse zu holen und ihnen eine Perspektive zu geben. «Man wollte diese nicht nur therapieren, sondern auch in die Arbeitswelt eingliedern», sagt Häne. Die Folge: Die Gemeinschaft baute in Bülach eine Therapiestation sowie die Brockenstube Patrick auf – die Basis des heutigen Vereins Arche Zürich. Für einen Lohn von 600 Franken arbeiteten damals Angestellte und Drogenabhängige im Brockenhaus zusammen. Dies war nicht immer einfach. Manchmal erschienen die Leute nicht zu Räumungen, weil sie abgestürzt waren. Zuverlässigkeit war rar. Auch die Polizei war hin und wieder zu Gast. Vor allem während der Zürcher Jugendunruhen in den 80er-Jahren führte diese Das Brockenhaus Arche hat stürmische Zeiten hinter sich, wie der Gesamtleiter des Vereins Arche, David Häne, betont. Razzien durch, weil im Brockenhaus Sympathisanten des Autonomen Jugendzentrums (AJZ) einund ausgingen. Die grösste Krise erlebte die Gemeinschaft Patrick und somit das Brockenhaus Patrick jedoch früher, Ende der 70er-Jahre. Was als basisdemokratische, selbstbestimmte Institution entstand, verkam immer mehr zum Selbstbedienungsladen. Angefangene Projekte scheiterten, die Spendengelder versickerten irgendwo und der Kopf der Organisation, Patrick Inglin, sass in Haft, weil er sich an seinen Zöglingen vergangen hatte. Ein Chaos. 1980 dann die Rettung: Eilends wurden aus dem vom Konkurs bedrohten Unternehmen die funktio- nierenden Teile in den neuen Verein Arche Zürich gerettet. Heute holt die Arche längst nicht mehr nur Drogenabhängige auf ihr Boot. Auch Menschen mit psychischen Erkrankungen und Langzeitarbeitslose finden Hilfe. Zudem unterstützt der Verein Kinder mit Sprach-, Schul- und Integrationsproblemen. Finanziert werden die Angebote durch die öffentliche Hand, Spenden und Verkaufserlöse. Eingebettet im Verein hat das Brockenhaus selbst eine Wandlung erfahren, wie David Häne sagt. Nach dem Umzug an die Hohlstrasse habe sich dieses aufgrund von klammen Kassen in den 90er-Jahren neu erfinden müssen. «In dieser Zeit entstand das Brockenhaus, wie man es heute kennt: mit schön präsentierten und gepflegten Stücken, mitunter gar Trouvaillen.» Nicht nur das. Das herkömmliche Brockenhaus-Geschäft harzte, also führte man neue Geschäftsfelder ein: So finden sich heute auf zwei Stockwerken nicht nur Möbel, Bücher, Kleider, Geschirr, Bilder, Spielzeug, Musikinstrumente und Sportgeräte. Längst kann man auch im ausgefallenen CD-Café Platz nehmen, wo man Schallplatten, CDs und Filme auf DVD oder Video ergattern kann. Wer ein kaputtes Elektrogerät hat, kann dieses zudem reparieren lassen oder sich mit einem Secondhand-Computer eindecken. Wer Lust hat, kann sich im angegliederten Restaurant etwas zu essen oder Foto: Rebecca Wyss zu trinken gönnen oder ganz exotisch: die Räumlichkeiten gar als Veranstaltungsort buchen. Die Korken knallen lassen Das macht der Verein Arche Zürich am 22. August. Dann lässt er anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Brockis die Korken knallen. Unter dem Motto «Aus Gebrauchtem Neues entstehen lassen» können die Gäste gratis eine Etagère erstellen, Schmuck aus Veloschläuchen oder ein Ringbuch aus einem Platten-Cover gestalten. Am Abend spielt die Band Grand Cannon und später gibts eine Vinyl-Disco. Jubiläums-Fest 40 Jahre Arche Brockenhaus: 22. August, 10 Uhr. Hohlstrasse 489. Mehr Informationen: www.archezuerich.ch/40jahre Gewerbeverein Altstetten-Grünau im Einsatz am Chreis-9-Fäscht Bald ist es so weit: Das Chreis-9-Fäscht öffnet vom 28. bis 30. August auf dem Areal des Gemeinschaftszentrums Bachwiesen seine Tore. Auch der Gewerbeverein Altstetten-Grünau ist mit von der Partie. In seinem Festzelt, das rund 160 Personen Platz bietet, verwöhnt der Gewerbeverein Altstetten-Grünau (GVAG) seine Gäste mit einem Glas Wein oder Prosecco von seiner exklusiven Vinothek, mit feinen Grilladen vom «Beefer’» und einem köstlichen Risotto. Man darf sich auf einen tollen Abend mit Freunden, in lockerer Atmosphäre mit direktem Blick auf die Hauptbühne, freuen. Attraktiv für Jung und Alt: Szene vom letzten Chreis-9-Fäscht im Jahr 2009. Foto: Foto Welti Pflege der Quartieratmosphäre Beim GVAG ist man gespannt auf einen regen Austausch mit den Bewohnern, Vereinen, Institutionen und Firmen des Quartiers, um bereits bestehende Kontakte zu vertiefen oder neue zu knüpfen. Mit ihrem Einsatz tragen die Vereinsmitglieder zur Pflege der lebhaften Quartier-Atmosphäre bei und freuen sich auf ein «lässiges» Quartierfest. Der GVAG feiert dieses Jahr sein 25-Jahr-Jubiläum und ist mit seinen über 240 Mitgliedern der grösste Gewerbeverein der Stadt Zürich. Der innovative und aktive Vorstand durfte sich in den letzten drei Jahren über einen 25-prozentigen Mitgliederzuwachs freuen. Viele Jungunternehmer sind beigetreten – was den Altersdurchschnitt der Mitglieder deutlich gesenkt hat. Unter den Tätigkeiten des sehr aktiven Gewerbevereins speziell zu erwähnen ist unter anderem der alle zwei Monate stattfindende BusinessLunch, der den Gewerblerinnen und Gewerblern die Möglichkeit bietet, ihr Netzwerk und eine entsprechende Kontaktpflege zu vertiefen. Ein weiterer wichtiger Anlass ist die jährlich stattfindende Auszeichnung der besten Lehrabschlussgänger des Quartiers. Dabei zeigen wir den jungen Talenten unsere Wertschätzung für ihre erbrachte Leistung. In diesem Jahr findet der Anlass am 27. August in den neuen Räumlichkeiten der Stiftung RgZ an der Rautistrasse statt. Der GVAG ist Mitglied im städtischen- und kantonalen Gewerbeverband und vertritt dort die Interessen seiner Mitglieder in gewerbepolitischen Themen. Des Weiteren ist die Tätigkeit des GVAG im Forum Altstetten zu erwähnen, das sämtliche Anliegen des grössten Quartiers der Stadt Zürich bespricht. Dieses Forum hat seinen Ursprung im Zusammenschluss verschiedener Interessensvertreter hinsichtlich des erfolgreichen Engagements gegen die geplante neue Linienführung des Trams 2. Auf der Website des GVAG (www. gewerbe-altstetten.ch) sind weitere Informationen zum Verein und ausserdem zum Gewerbler-Zelt am Chreis-9-Fäscht zu finden. Andreas Knecht, Präsident GVAG 8 Zürich West Nr. 32/33 6. August 2015 SPORT & SPASS Die Wanne ins Wasser statt Wasser in die Wanne Badewannenrennen-Weltmeisterschaft vor den Toren der Stadt: Am Sonntag, 23. August, wird in Opfikon um die Wette und um die Qualifikation gepaddelt. Roger Suter Auf der Suche nach immer verrückteren Betätigungen ist der deutsche Werber Rainer Braun in der Badewanne fündig geworden. Wie wär’s, wenn man das ganze mal umdrehen würde? Statt das Wasser in die Wanne gleich mit der Wanne ins Wasser? Badewannenrennen gab es zwar schon früher, etwa 2007 in Rosenthal. Allerdings war dort die «Badewanne» eher als Überbegriff zu werten für alles, was schwimmt und sich irgendwie vorwärts bewegen lässt, vom Erich-Honecker-Gedenkfloss bis zum Peugeot 106. Auch Varianten auf Schnee sind bekannt, und manchmal sind die namensgebenden Wannen von aussen kaum noch zu erkennen. Doch Braun führte Regeln ein, die den Hobby-Sportlern entgegenkommen, aber den Spass an der Sache nicht behindern sollen: Die verzierten und mit Stöpseln versehenen Wannen werden vom Veranstalter gestellt. Es braucht also niemand daheim den Bohrmeissel zu zücken oder beim Bauern die Viehtränke abzutransportieren. Was 2013 als deutsche Meisterschaft begann, ist ein Jahr später ins übrige Europa und nun in die Welt – und in die Schweiz – gelangt. Am Sonntag, 23. August, finden im Opfiker Freibad Bruggwiesen die Qualifikationsrennen zu dieser ersten Weltmeisterschaft statt. In 99 weiteren Vorläufen in neun Ländern verschiedener Kontinente werden die anderen Finalisten ermittelt, die im November nach Düsseldorf zur Entscheidung reisen. Kostüm und Kampfruf gefordert Jedes Rennteam umfasst badewannengerechte zwei Personen, einen «Kapitän» und einen «Matrosen». Gepaddelt wird eine Strecke von 50 Metern; je nach Breite des Bassins sind bis zu vier Teams gleichzeitig unterwegs. Die Gewinner eines jeden Durchgangs kommen eine Runde weiter, zum Schluss wird ein Ortsfinal gefahren. Schnell paddeln ist aber nur das eine. Jedes Team braucht einen Kampfruf, gibt sich einen Fantasienamen und kostümiert sich entsprechend. Für die schönsten drei gibt es ebenso viele Wildcards – Teilnahmekarten unabhängig vom Rennresultat – zu gewinnen. Darüber entscheidet das Publikum. Den Siegerinnen und Siegern in Düsseldorf winken Sachpreise im Gesamtwert von 5000 Euro. zum Beispiel Reisegutscheine oder ein Familienwochenende im Europapark Rust. Anmelden kann man sich jetzt schon im Internet oder aber am Tag des Rennens direkt in der Badi. Jeder, der schwimmen kann, darf teilnehmen (ausgenommen Mitglieder von Kanu- oder Rudervereinen). ANZEIGEN Gesunde Durchblutung? Im August: 20% Rabatt auf Padma 28 mit 200 Stück oder 540 Stück albis-apotheke gmbh Herr Michael Spycher www.albisapotheke.ch albis-apotheke gmbh Albisriederstrasse 330, 8047 Zürich, Telefon 044 492 13 10 Bon gültig 1.– 31. 8. 2015 z. B. Kapseln 200 St. nur 52.– statt 65.– oder Kapseln 540 St. nur 124.– statt 155.– 20% Rabatt IMMOBILIEN Zuverlässig, liebe- und respektvoll kümmere ich mich um Ihre Lieblinge während Ihrer Abwesenheit, in ihrer gewohnten Umgebung zu Hause. Selbstverständlich gehören spielen + schmusen nebst füttern + Kloreinigung auch dazu. Weitere Infos: Andrea 079 322 69 61 [email protected] www.andyscatservice.ch Dass Badewannen nicht sehr kursstabil sind, tut dem Spass keinen Abbruch. Startgeld gibt es nicht, man muss lediglich den regulären Eintrittspreis ins Freibad zahlen. «Penalty» bedeutet «Strafe» Auch wer nicht gerne paddelt, kann mitmachen: Bei der «Stadtmeisterschaft im Penaltyschiessen auf dem Wasser». Dabei beträgt nicht die Distanz zum Goal 11 Meter, sondern jene vom Spieler zum Ball. Und dieser liegt am Ende einer schwimmenden Matte, über die der Schütze zuerst laufen muss. Dafür gibt es keinen Torhüter; den Ball zu erreichen, ist schwer genug. Peter Pfluger verfolgt die Aktivitäten der Badewannen-Kapitäne schon länger. «Nach ‹Kultur im Bad 2014› wollten wir wieder etwas anderes ausprobieren», so der Betriebsleiter der Opfiker Badi. «Nun hat es geklappt, Foto: zvg. sogar an einem Sonntag.» Die Badi bleibt am Wettkampftag auch für die übrigen Badegäste offen. «Je nach Teilnehmerzahl müssen wir vielleicht das Becken kurzzeitig sperren», sagt Pfluger, der natürlich auf einen warmen Tag hofft. «Notfalls könnten wir aber ins Hallenbecken ausweichen.» Sonntag, 23. August, ab 13 Uhr, Freibad Bruggwiesen, Opfikon. Anmeldung und Infos: www.badewannenrennen.org Zürich West SPORT & JUGEND Nr. 32/33 6. August 2015 Weisse Trikots, wohin man schaut: «Real Madrid» hält Einzug auf der Buchlern und rund 150 Kinder trainieren eine Woche lang nach den Vorgaben des spanischen Klubs. 9 Fotos: Annina Just Fussball spielen nach Real Madrids Lehrbuch Trainieren wie in der Real Madrid Academy: Diesen Traum leben diese Woche 150 Kinder auf der Buchlern in Altstetten im ersten Real-Madrid-Fussball-Camp der Region Zürich. Die Begeisterung der Kids ist riesig. Annina Just «Ihr seid jetzt alle für eine Woche Madrilenen», erklärte Stefan Kohfahl den 150 Kindern in seiner Begrüssungsrede und forderte sie sogleich zur «Vereidigung» per Handerheben auf. Der aus Deutschland stammende Kohfahl ist Campleiter und Verantwortlicher für Real Madrid in Mittelund Westeuropa und hat die Camps der «Real Madrid Foundation Clinics» in die Schweiz gebracht. Der Spass stehe im Vordergrund und man mache nichts anderes als Fussball spielen in den kommenden fünf Tagen – oder 30 Stunden. «Das ist sogar mehr, als die Profis trainieren», fügte er an. Auch Guido Roos, Präsident des FC Altstetten, betont, dass es um den Spass am Fussball und nicht etwa um eine Talentsuche gehe. «Wir wollen den Kindern einfach ein tolles Erlebnis ermöglichen», sagt er. Ob mit eigenem Namen oder dem eines Real-Stars, stolz werden die neuen Trikots präsentiert. Eines von drei Schweizer Camps werden. Viele Teilnehmer stammen aus dem Kanton Zürich, einige kommen aber auch von weiter her, zum Beispiel aus Thun, Wohlen oder sogar aus Losone im Tessin. «Schade finde ich nur, dass es vereinzelte Anmeldungen gab, zu denen das Geld nie einbezahlt wurde. So wurde einem anderen Kind der Platz weggenommen», bedauert Roos. Doch der allergrösste Teil hatte die Teilnahmegebühr von 300 Franken natürlich bezahlt und erhält nun ein sogenanntes «Premium Trikot» von Adidas, einen Ball sowie eine Trinkflasche und kommt in den Genuss des professionellen Trainings: «Alle Übungen werden auch in der Real Academy durchgeführt, es gibt einen genauen Ablauf, keine Improvisation», erzählt Kohfahl. Der Schwerpunkt liege auf Der FC Altstetten wurde von der Real Madrid Foundation Clinics, einer Stiftung, die in weltweit 66 Ländern solche Camps organisiert, zur gemeinsamen Durchführung des ersten Zürcher Camps – insgesamt gibt es in der Schweiz dieses Jahr drei – angefragt. Da habe man natürlich nicht lange überlegen müssen, meint Roos. Der FCA stellt die Infrastruktur und organisiert die Verpflegung, die Real Madrid Foundation kommt mit einem zehnköpfigen deutschsprachigen Trainerteam, das grösstenteils bei Real Madrid ausgebildet wurde, und gestaltet die Trainingseinheiten. Wie Guido Roos erzählt, war der Ansturm sehr gross, knapp 400 Interessenten hätte er gehabt, nach 150 musste die Anmeldung geschlossen Am Camp dürfen offiziell Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren teilnehmen, doch auch zwei Sechsjährige haben sich eingeschlichen. Hier werden sie in Altersgruppen eingeteilt. Eins gegen eins mit Torabschluss: So wird Durchsetzungskraft trainiert. Ballbesitz- und Torabschlussspielen, aber auch technische Fähigkeiten würden «gefördert und gefordert». Dabei ist gegenseitige Unterstützung zentral. So erklärt einer der Trainer: «Miteinander verteidigen, miteinander angreifen. Bei eins gegen drei gibt es sicher kein Tor, bei zwei gegen drei kann es eines geben. Ihr müsst also einander helfen.» Gehört, getan – die jungen Ronaldos, Bales und Benzemas sind mit sichtbarem Eifer und viel Einsatz dabei. Real-Imperium weitet sich aus Teamfähigkeit wird am Schluss des Camps auch belohnt: Dann nämlich wird der «Best Teamplayer Award» verliehen. Der Gewinner dieses Preises darf an der Verlosung für eine Reise nach Madrid inklusive Treffen Aufmerksam hören die Kids den Ausführungen von Trainer Jordi zu. mit den Real-Stars teilnehmen. Aus den drei Schweizer Camps wird zudem ein Team zusammengestellt, das die Schweiz an einem Turnier in Madrid vertreten darf. Wer dort dabei sein will, muss nicht nur fussballerisch überzeugen, sondern auch mit Disziplin, Trainingsfleiss und der Unterstützung von Mitspielern auffallen. Die Jungs, und wohl auch die wenigen teilnehmenden Mädchen, träumen schon von einer solchen Reise: «Am liebsten würde ich mit zwei Teamkollegen diesen Preis gewinnen», so einer der jungen Kicker. Doch vorerst heisst es, der Hitze trotzen und am Ball brillieren. Einer der erfahrenen Übungsleiter lobt die Zürcher Jungfussballer nach der ersten Übungseinheit: «Sie sind sehr engagiert und hören gut zu. Auch die Grundbegriffe sind ihnen bekannt.» Stefan Kohfahl zeigt sich zudem von der Anlage in Altstetten begeistert, diese sei «fast besser als in Madrid». Da die Real Madrid Foundation als Stiftung organisiert ist, wolle man mit den Camps – in Deutschland gibt es bereits 150 und in der Schweiz sollen nächstes Jahr deren 20 durchgeführt werden – keinen Profit erwirtschaften, betont Kohfahl. Gemäss Roos ist das Camp auch für den FC Altstetten keine Einnahmequelle und man verzichte in diesem ersten Jahr bewusst auf Sponsoren. Was es für beide Vereine aber mit Sicherheit ist: ein grosser ImagePush – sowohl für das ohnehin schon übermächtige Real Madrid als auch für den FC Altstetten, die gegenwärtige Heimat der Madrilenen in Zürich. 10 Zürich West Nr. 32/33 KULTUR & FREIZEIT 6. August 2015 «Jeder will doch einmal im Leben die Route 66 fahren» Beim Saturday Style Ride weiss der Zuschauer oft nicht, wer nun schicker ist: Das Velo oder sein Besitzer. Am 29. August kommt diese Velotour des guten Geschmacks mit ihrer «Country Tour» nun das erste Mal an die Goldküste. Die Ortschaften mit den teuren Villen am Zürichsee kennen viele nur von der Seestrasse her, vom Durchfahren, dabei gibt es oberhalb der Bahnlinie sehr viel ursprüngliche Schönheit zu entdecken. Die «Goldküste» ist mehr als nur das gehobene Schlafparadies von Pendlern. Ausserdem hat die Radstrecke entlang dem Zürichsee den coolsten Namen: Sie heisst tatsächlich «Route 66». Die will doch jeder einmal im Leben fahren? Interview: Philippa Schmidt* 33 Kilometer, vom Tiefenbrunnen bis Rapperswil, fahren die Teilnehmer der Country Tour des Saturday Style Rides – mitten durch das Verteilungsgebiet des «Küsnachters». Erwünscht sind nicht nur Zuschauer, auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden noch gesucht. Jeroen van Rooijen, Veranstalter und Stilkritiker der «NZZ», erklärt, worauf es beim Saturday Style Ride ankommt. Jeroen van Rooijen, wie ist die Idee für den Style Ride entstanden? Ursprünglich hiess der Saturday Style Ride einmal Gentlemen’s Run, das war 2011 und 2012, als ich Redaktionsverantwortlicher des Männermagazins «Gentlemen’s Report» war, einer innovativen Beilage der «NZZ». Die Rundfahrt sollte ein Trommelwirbel für das Heft sein. Als der Verlag das Objekt aber Anfang 2013 fallen liess, sah ich mich gezwungen, die Veranstaltung auf eigene Faust und ohne Support des Medienhauses weiterzuführen. Man legte mir nahe, für diesen Fall auch auf den Namen zu verzichten, und so wurde aus der stilvollen Rundfahrt, die ursprünglich nur für Herren gedacht war, eine vielfarbige und immer erfolgreichere Veranstaltung für Männer und Frauen, Jung und Alt – unter einem neuen Namen. Der Wechsel hat der Sache gutgetan, seit 2013 verzeichnen wir jedes Jahr mehr Frauen, 2015 waren es rund 45 Prozent der 300 registrierten Teilnehmer! Der Fantasie sind auch bei der Country Tour keine Grenzen gesetzt. Das Gefährt darf ruhig ausgefallen Fotos: A.M. Hug sein. Bei der ersten Style Ride Country Tour gilt der Dress Code «Country Chic». Können Sie nähere Angaben machen: Was sollte ich als Teilnehmerin oder Teilnehmer anziehen? Dieser Dresscode ist eine Option, keine Verbindlichkeit – denn die Zeit der Dresscodes ist vorbei. Es darf im Prinzip jeder so kommen, wie er möchte, wir schicken sicher niemanden nach Hause. Denn auf 33 Kilometern Strecke muss einem in der Klamotte schon primär wohl sein. Eigentlich meine ich mit «Country Chic»: Bitte keine Businessanzüge und 08/15-Hipsterkluft, wie man sie Veranstalter Jeroen van Rooijen beim Saturday Style Ride. in Zürich zuhauf sieht. Ein bisschen schick darf es sein, aber unbedingt entspannt, denn wir fahren ja raus aufs «Land» oder zumindest in die Vorstädte am Zürichsee. Saturday-Style-Ride-Teilnehmer achten auf eine gepflegte Garderobe und fahren auch auf einem besonders schicken Zwei- oder sogar Einrad. Wie kann man sein Velo passend verzieren und herausputzen für den Style-Ride? Einmal das Velo sauber machen ist schon recht gut. Etwas Chrom und eine schöne Klingel sind auch schön. Wer einen Korb am Lenker hat, schmückt ihn hübsch mit Blumen oder thematisch passenden Accessoires. Es gibt auch Leute, die sich ein Holzkistli mit Picknick auf den Gepäckträger montieren, oder eine fahrbare Minibar dabei haben. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Was gab den Ausschlag, die erste Style Ride Country Tour an der Goldküste entlang zu führen? Es ist eine wunderschöne, malerische Strecke von vernünftiger Länge, auf der nicht zu viele Höhenmeter zu bewältigen sind – auch ungeübte Radler schaffen diese Route. Wie bei bisherigen Style Rides werden auch bei der Country Tour besonders herausragende Auftritte prämiert. Nach welchen Kriterien bewertet die Jury? Üblicherweise achtet die Jury auf Kreativität, Individualität, Originalität und Einzigartigkeit eines Konzepts. Dieses Mal wird es auch so sein. Es gibt aber keine solch «grossen» Preise wie beim Stadt-Style-Ride zu gewinnen, sondern eher symbolische Auszeichnungen für Stil und Charme. Denn wir fahren dieses Mal fast ganz ohne Sponsoren, nur aus Spass an der Sache. Viele von uns sind auch tagtäglich mit dem Velo im (Grossstadt-)Verkehr unterwegs. Worauf sollte ich dabei als stilsicherer Velofahrer achten? Immer entspannt bleiben. Lächeln Sie und grüssen Sie die Passanten. Kopf hoch, Hände weg vom Handy. Wenn es eng wird: Lieber einmal zu viel anhalten und durchatmen als immer überall den Vortritt erzwingen zu wollen. Grosszügig sein gegenüber anderen, sogar wenn Sie im Unrecht sind. Als Velofahrer sollte man es nicht auf Konfrontation ankommen lassen. Da zieht man meist den Kürzeren. Ein Helm kann auch nicht schaden, wenngleich sich in mir – als Holländer – alles dagegen sträubt, eine solch hässliche Plastikschale zu tragen. 29. August, 12 Uhr ab Mühle Tiefenbrunnen. Informationen und Anmeldung unter www.styleride.ch/anmelden. *Das Interview wurde schriftlich geführt. Alois Carigiet, ein Bündner Exportschlager, punktet auch in Zürich Das Landesmuseum widmet seine Ausstellung «Alois Carigiet. Kunst, Grafik & Schellen-Ursli» dem einfallsreichen Bündner Grafiker, Maler, Lithografen und überaus humorvollen Kinderbuchautor Alois Carigiet. Elke Baumann Die Geschichte vom «Schellen-Ursli» ist fast so bekannt wie Johanna Spyris «Heidi». Seit 70 Jahren begeistert der kleine Bub aus Graubünden Kinder und Erwachsene. Wer «SchellenUrsli» sagt, sagt auch Alois Carigiet, dessen leidenschaftliches Schaffen weit über die Schweizer Grenzen bekannt und anerkannt ist. Carigiet war Maler, Grafiker und Bühnenbildner. In Zusammenarbeit mit dem Bündner Kunstmuseum Chur zeigt die Ausstellung Bekanntes und Unbekanntes aus dem reichen künstlerischen Schaffen des gelernten Dekorationsmalers. Carigiet, geboren 1902, wächst in Trun (GR) auf. Nach seinem Schulabschluss macht er in Chur eine Dekorationsmalerlehre, wandert danach nach Zürich aus und bildet sich zum Grafiker weiter. 1927 gründet er sein eigenes grafisches Atelier. Seine far- neben Segantini und den Giacomettis – zum berühmtesten Bündner Künstlerexport aufsteigt, sehen Einheimische und Fremde, über solche «Eigenheiten» hinweg. Alle seine Bilder entstehen in seinem Atelier anhand der Skizzen, die er in der Natur macht. Erst kommt das Zeichnen, dann das Malen. Beim Betrachten seiner Bilder wird einem bewusst: Carigiet malt erzählend. Auf dem Rundgang begegnet dem Besucher die reichhaltige rätoromanische Kultur: u.a. holzgeschnitzte Schlitten und Stabellen sowie Glocken in allen Grössen. In einem eigens für Kinder konzipierten Raum können sich die kleinen Besucher in Carigiets faszinierende Welt entführen lassen. Im letzten Raum der Ausstellung werden Filmkostüme und ein «Making of» der aktuellen «Schellen-Ursli»-Verfilmung von Xavier Koller gezeigt. Videos, historische Fotografien und Interviews mit Menschen, die Alois Carigiet persönlich kannten erzählen von einem vielseitigen Künstler und begnadeten Autor. Alois Carigiet stirbt 1985 in Trun. benfrohen Plakate für Tourismus, Kleider, Schokolade oder die grüne Olma-Kuh und das vierblättrige rote Kleeblatt für die Landeslotterie finden viel Aufmerksamkeit. Daneben entstehen Festdekorationen und Kostüme, zahllose Illustrationen für Zeitschriften und zeichnerische Kommentare zum aktuellen Zeitgeschehen. Seine Schulwandbilder, seine Messedekorationen für die Schweizer Verkehrszentrale sowie Titelblätter für den «Schweizer Spiegel» finden Beachtung. Die Welt ist eine Bühne Für das legendäre «Cabaret Cornichon», zu dessen Mitbegründer er zählt, gestaltet er Bühnenbilder, Kostüme und Requisiten. Wie angesehen er war, zeigt der Auftrag für das offizielle Landi-Plakat 1939. Mit dieser Auszeichnung geht Carigiet das Wagnis eines «freien» Künstlerdaseins ein. Es entsteht eine kaum übersehbare Reihe von Bleistiftzeichnungen, aquarellierten Zeichnungen, Lithografien und Ölgemälden sowie Glasfenster-, Wand- und Fassadenmalereien. 1945 erscheint das von Selina Chönz verfasste und von Carigiet illustrierte Kinderbuch «Schellen-Ursli», das in zahlreiche Sprachen übersetzt und ein durchschlagender Erfolg wird. Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt durch Carigiets reiches Schaffen. Den Auftakt dazu macht Schel- Alois Carigiets Schaffen spricht bis heute viele Leute an. len-Urslis Schwester «Flurina». Es handelt sich um den Entwurf, 216 x 140 cm, zu einem Wandgemälde. Es folgen Plakate, Illustrationen und Skizzen, Darstellungen von Landschaften, von gefiederten Freunden, Foto: zvg. Menschen und stillen Dingen. Carigiet beherrscht Linien und Farben, die er im wechselnden Rhythmus neu ordnet. Grüne Ziegen, rote Kühe und ein gelber Himmel sorgen anfänglich für Spott und Hohn. Als aber Carigiet – Ausstellung bis 3. Januar 2016. Öffnungszeiten: Di bis So 10 bis 17, Do 10 bis 20 Uhr. Montags geschlossen. Weitere Infos unter www.carigiet.landesmuseum.ch. Zur Ausstellung ist ein Buch erschienen: «Alois Carigiet. Kunst, Grafik & Schellen-Ursli», Fr. 19.80 Erhältlich im Museumsshop und Buchhandel. KULTUR Zürich West Nr. 32/33 6. August 2015 11 195 Porträts am HB sorgen für «Aufsehen» Reiner Roduner und sein Team haben es geschafft, Menschen aus 195 Nationen abzubilden. Die Bilder sind bis 6. September am Zürcher HB zu sehen. Roger Suter Die täglich rund 440 000 Passantinnen und Passanten am Zürcher Hauptbahnhof sind naturgemäss bunt gemischt. Unlängst waren sie aber noch etwas bunter als sonst: Rund 200 Leute feierten den Abschluss – oder je nach Standpunkt auch den Start – des Projekts «Switzers». Was es damit alles auf sich hat, erschliesst sich dem Betrachter erst auf den zweiten Blick. Auf den ersten fallen riesige Porträts auf, welche die Haupthalle schmücken, und Dutzende kleinere an den Zugängen zu den Gleisperrons, entlang der Europa-Allee und in deren Innenhöfen. Dazwischen liest man Aussagen wie: «‹Ich reiste durch die halbe Welt, aber ich fand kein anderes Land, in dem vier Sprachen gesprochen werden und wo die Leute sich trotzdem verstehen.› Mohammed, Oman.» Teammitglied Loa Steiner, Regisseurin aus Opfikon, verkörpert unverhofft die Schweizerin. Detektive und Rugbyspieler Die Porträts sind das Resultat einer langen Suche, der Suche nach Vertretern der 195 Nationen, die in der Schweiz leben. «Als ich diese Zahl hörte, dachte ich, es wäre schön, sie alle porträtieren zu können», sagte der Projektinitiant, Filmproduzent und Fotograf Reiner Roduner an der Eröffnung. So wie den Mann aus Äthiopien, dessen Foto in seinem Büro hängt. «Ich wollte so nah ran, dass die Augen die Geschichte dieser Menschen erzählen.» Dabei halfen ihm Filmregisseur Paul Riniker, der 120 Stunden Interviews geführt hat, und Projektinitiant Reiner Roduner bei seiner Eröffnungsrede im HB. Im Hintergrund das Porträt von Mardia von den Komoren. Fotos: rs. Fotograf Roland Schmid, der an den Shootings jeweils Dutzende Fotos schoss, bis der gewünschte Effekt eintraf. «Wir haben festgestellt, dass das nicht geht, wenn man lacht», weiss Roduner. «Und das fiel manchen sehr schwer.» Zuvor mussten aber die zu Porträtierenden gefunden werden. Die Umsetzung seiner Idee habe sich als «sehr schwierig» herausgestellt, und Rodu- ner wollte mehrmals aufgeben. Doch sein Team hat aus jeder Nation jemanden aufgestöbert – selbst aus dem abgeschotteten Nordkorea und aus Samoa, von wo es genau einen Menschen hier gibt. Dabei war der Einsatz beträchtlich: «Ich hatte gehört, dass ein Samoer Rugby spielen soll, und bin zum Training», erzählt Teammitglied Loa Steiner. Weil ihr kalt war und sie unbedingt die Adresse wollte, Raissa Imobersteg aus ÄquatorialGuinea und Bern, in natura und auf einer solarstrombeleuchteten Stele – ein weltweiter Prototyp übrigens. habe sie trotz strömendem Regen mitgemacht. «Den Samoer gab es nicht, aber ich habe die Adresse von Lole bekommen.» Bei vielen Bildern – Steiner hat rund 60 Interviews geführt – fallen ihr die Geschichten dazu ein. gab es zwei Fraktionen: Die Schweiz gehört rein oder eben nicht.» Und eigentlich wollte Roduner einen typischen Bergler fotografieren. «Doch dann, fünf Minuten vor dem Abräumen des Fotostudios, sagte er überraschend: ‹Loa, wär’s ok für Dich, als Schweizerin porträtiert zu werden?›» Die Schwedin sei schliesslich auch nicht klischee-blond. Mit afrikanisch-fröhlichen Darbietungen der Gruppen Zanaan und Café au Lait haben die Beteiligten im HB das Gelingen von «Switzers» gefeiert. Das Projekt ist Teil der Aktion «Aufsehen», mit welcher die Zürcher City-Vereinigung genau das erregen will. In früheren Jahren erreichte man das mit Kühen, Teddybären und Bänken, seit drei Jahren veranstaltet man Aktionen im Rahmen eines Sommerfestivals. «Wir wollen die City beleben, den Alltag bereichern, die Besucher begeistern», erläuterte Andreas Zürcher, Geschäftsführer der City-Vereinigung, die Idee. Switzers sei eines von 36 Projekten dazu. Unterstützt wurde das Projekt auch durch die Immobilienbewirtschaftung der SBB, zuständig für die Vermarktung von Hauptbahnhof und Europa-Allee. «Wir sind vom Projekt begeistert», sagte deren Leiter Markus Streckeisen. «Ausserdem hat die Idee viel mit den SBB zu tun: Bei uns arbeiten in 150 Berufen 33 000 Menschen aus immerhin 84 Ländern.» Das Patronat über das Projekt hat die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch übernommen, auch Bundesrätin Simonetta Sommaruga sass im Komitee. Beide liessen sich von Christof Meier, Leiter der Zürcher Integrationsförderung, sowie Barbara Büschi, Direktorin des Staatssekretariats für Migration, vertreten. Aufsehen erregen Dass sie selbst auch als Porträt erscheinen sollte, damit hatte die junge Opfikerin nicht gerechnet. «Im Team «Nation Walk», Hauptbahnhof Zürich und Europa-Allee: Noch bis 6. September im Rahmen des Sommerfestivals «Aufsehen!» KIRCHEN Evang.-ref. Kirchgemeinde Albisrieden Sonntag, 9. August 10.00 Altersheim Mathysweg, Altstetterstrasse 267: Gottesdienst, Pfr. G. Bosshard, Y.-J. Jeong, Orgel. Mitwirkung Jodlerchor Schlieren. 10.00 Pflegezentrum Bachwiesen, Gottesdienst, Pfarrvertretung 19.00 Alte Kirche: Abendfeier Pfr. G. Bosshard, Orgel: Y.-J. Jeong Kollekte: COMPAGNA Sonntag, 16. August 10.00 Alte Kirche: Gottesdienst Pfr. G. Bosshard, Orgel: B. Just Kollekte: Kesztely, Pfr. Kuti Röm.-kath. Kirchgemeinde Herz Jesu Wiedikon Donnerstag, 6. August 9.00 Eucharistiefeier, Unterkirche 14.00 Gottesdienst, AH Schmiedhof 18.30 Gottesdienst, AH Sieberstrasse Freitag, 7. August 8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche 18.30 Aussetzung und Beichtgelegenheit, deutsch-polnisch, Unterkirche 19.30 Herz-Jesu-Freitag mit Polen, Unterkirche Samstag, 8. August 8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche 17.00 Eucharistiefeier, Oberkirche Sonntag, 9. August 8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche 10.00 Eucharistiefeier, Oberkirche Dienstag, 11. August 19.00 Eucharistiefeier, Unterkirche Donnerstag, 13. August 9.00 Eucharistiefeier, AH Burstwiesen Freitag, 14. August 8.00.Eucharistiefeier, Unterkirche Samstag, 15. August 8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche 17.00 Eucharistiefeier Maria Himmelfahrt, Oberkirche Sonntag, 16. August 8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche 10.00 Eucharistiefeier, Oberkirche Dienstag, 18. August 19.00 Eucharistiefeier, Unterkirche Donnerstag, 20. August 9.00 Eucharistiefeier, Unterkirche 18.15 Gottesdienst, AH Burstwiesen Evang.-ref. Kirchgemeinde Wiedikon Sonntag, 9. August 9.30 Bühlkirche: Gottesdienst Pfarrer Thomas Fischer Anschliessend Chilekafi Sonntag, 16. August 10.15 Sendeturm Üetliberg: Gottesdienst Thema: «Aufstieg und Abstieg» mit Gemeinden rund um den Üetliberg (bei schlechtem Wetter im Saal Uetlibergrestaurant) Möglichkeit, danach selber Mitgebrachtes am Feuer zu grillieren Evang.-ref. Kirchgemeinde Altstetten Sonntag, 9. August 10.00 Alte Kirche: Gottesdienst Predigt: Pfr. M. Saxer Orgel: D. Timokhine Anschliessend Chilekafi Sonntag, 16. August 10.00 Alte Kirche: Gottesdienst Predigt: Pfr. M. Saxer Orgel: B. Schöniger Anschliessend Chilekafi Evang.-ref. Kirchgemeinde Im Gut, Thomaskirche Donnerstag, 6. August 18.15 Seniorama Burstwiese Gottesdienst, Pfrn. Jolanda Majoleth Freitag, 7. August 10.00 Alterszentrum Langgrüt Gottesdienst, Pfrn. Jolanda Majoleth Samstag, 8. August 18.00 bis 21.00 auf der Piazza der Thomaskirche: Gelateria. Besuchen Sie uns auch auf unserer Website: www.gelateriathomaskirche.ch Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Sonntag, 9. August 9.30 Thomaskirche: Gottesdienst Pfrn. Jolanda Majoleth Donnerstag, 13. August 10.15 Treffpunkt: Zürich HB, unter der Uhr: Nachmittagswanderung Sommerwanderung mit Brötle Wermatswil–Pfäffikon (Bitte Flyer beachten) Samstag, 15. August 18.00 bis 21.00 auf der Piazza der Thomaskirche: Gelateria mit Johannis-Coupe-Kreation. Besuchen Sie auch auf unsere Website: www.gelateriathomaskirche.ch Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Sonntag, 16. August 10.15 beim Sendeturm: ÜetlibergGottesdienst «Aufstieg und Abstieg» Musikgesellschaft Stallikon Pfrn. Jolanda Majoleth u. a. Anschliessend Grillieren am Feuer Mittwoch, 19. August 12.45 Treffpunkt: Bahnhof Wiedikon (Eingangshalle), Schifffahrtsausflug an den Zugersee. (Nur mit Anmeldung: Uwe Weinhold, 044 466 71 13) Freitag, 21. August 10.00 Alterszentrum Langgrüt Gottesdienst, Pfr. Ruedi Wöhrle 19.30 Kirchgemeindesaal: ReiseFoto-Reportage «Farbig – lebendig – erdig herb und wunderschön: Brasilien!» Evang.-ref. Kirchgemeinde Sihlfeld Sonntag, 9. August 10.00 Uhr, Andreaskirche: Gottesdienst mit Abendmahl, Pfrn. Heidi Scholz, Musik: Margrith Kramis Jordi anschliessend Chilekafi Donnerstag, 13. August Sommerwanderung mit Brötle (Wanderflyer der Kirchgemeinden) Treffpunkt: 13.15, Andreaskirche Freitag, 14. August Kirche & Kunst: «Hundertwasser in Arlesheim» 8.15 Abfahrt Sihlfeld 8.45 Abfahrt Bethaus Informationen und Anmeldung Thomas Gut, Sozialdiakon 044 462 38 11 [email protected] Sonntag, 16. August 10.15 Üetliberg beim Sendeturm: Üetliberg-Gottesdienst Thema: Aufstieg und Abstieg anschliessend Grillieren Evang.-ref. Kirchgemeinde Aussersihl Donnerstag, 6. August 12.15 Mittags-Intermezzo – Orgelmusik zur Mittagszeit 19.30 Tanz der 5 Rhythmen mit Iris Bentschik Samstag, 8. August 11.00 Café Dona – Interkultureller Frauen-Treff Sonntag, 9. August 10.00 Gottesdienst mit Pfr. Patrick Schwarzenbach Donnerstag, 13. August 19.30 Tanz der 5 Rhythmen mit Iris Bentschik Sonntag, 16. August 10.15 Üetliberg-Gottesdienst Montag, 17. August 19.00 Open Yoga mit Béla Pete Evang.-ref. Kirchgemeinde Zürich-Hard Sonntag, 9. August 9.30 Bullingerkirche: Gottesdienst mit Pfr. Rolf Mauch. «Kafi uf dä Wäg» Samstag, 15. August KEIN Feier-Abend in der Kirche St. Felix und Regula Sonntag, 16. August 9.30 Bullingerkirche: Gottesdienst mit Pfr. Rolf Mauch. «Kafi uf dä Wäg» Evang.-ref. Kirchgemeinde Zürich Industriequartier Sonntag, 9. August Kein Gottesdienst in der Johanneskirche. Wahlweise: 10.00 Kirche Letten, Gottesdienst mit Pfarrstellvertretung 10.00 St. Jakob, Gottesdienst mit Pfr. Patrick Schwarzenbach Dienstag, 11. August 9.30 Alterszentrum Limmat Andacht mit Beatrice Binder Sonntag, 16. August 10.00 Johanneskirche, Gottesdienst, Pfr. Karl Flückiger Orgel: Tobias Willi 12 Stadt Zürich Nr. 32/33 6. August 2015 AU TO M O B I L Jaguar jagt im Rennsport die Sekunden Emil Frey Racing tritt mit einem einmaligen Fahrzeug in der Blancpain Endurance Series an. Der Jaguar GT3 wurde von einem kleinen Schweizer Team konstruiert und führt nun einsam die Rennsporthistorie des britischen Herstellers fort. 250 einen Anpressdruck von einer Tonne. Schwieriger Start Dave Schneider Wenn der blaue Jaguar GT3 im grossen Starterfeld der Blancpain Endurance Series über die Rennstrecke donnert, zieht er alle Blicke auf sich. Denn in dieser hart umkämpften Rennklasse ist er ein absoluter Exot: Dieses Fahrzeug ist ein weltweites Unikat und ein entsprechend spannendes Projekt – entwickelt, gebaut, eingesetzt und pilotiert von einem kleinen Schweizer Team. Der Normalfall sieht anders aus. Die bekannten GT3-Boliden von Marken wie Audi, Bentley, BMW, Chevrolet, Lamborghini oder Ferrari werden vom Mutterhaus entwickelt, getestet, nach dem FIA-Reglement homologiert und stetig optimiert. Die jeweiligen Teams kaufen das fixfertige Fahrzeug ab Werk, genauso die Ersatzteile. Durch den Einsatz von zahlreichen Fahrzeugen in den verschiedenen Rennserien weltweit kann über einen langen Zeitraum eine enorme Menge an Daten ausgewertet und in neue Entwicklungen mit einbezogen werden. Gleichzeitig strömt eine grosse Fülle an Feedbacks der Fahrer in die Weiterentwicklung ein. Emil Frey Racing wählte einen deutlich umständlicheren, dafür umso spannenderen Weg. Als JaguarImporteur wollte das Safenwiler Team einen Jaguar nach GT3-Kriterien aufbauen, homologieren und dann in der Blancpain Endurance Series einsetzen. Hersteller musste zustimmen Als Basis sollte ein Jaguar XK dienen, ein grosser, schwerer, feudaler Gran Turismo. Ohne Einverständnis des Herstellers aus Coventry war dies nicht möglich, und anfangs war das Mutterhaus nur schwer zu überzeugen. Nach der Übernahme der damals maroden Traditionsmarke durch den indischen Tata-Konzern stand nicht der Rennsport, sondern die Sanierung im Vordergrund. Mit etwas Überzeugungsarbeit erhielt der Schweizer Importeur dennoch die «Approval» aus England. Der aktuelle Jaguar F-Type wäre in verschiede- Nur selten anzutreffen im Dickicht des GT3-Dschungels: Der Jaguar GT3 von Emil Frey Racing ist ein Unikat. Entwicklung, Fahrer und Boxencrew: Der Kern des Teams stammt bewusst aus der Schweiz. ner Hinsicht besser geeignet gewesen – doch beim Start des Projekts war dieses Modell noch nicht auf dem Markt. «Ausserdem wollten wir beweisen, dass wir es auch mit dem XK schaffen», sagt Stephan Vögeli, Chef von Jaguar Schweiz. Heute bemüht sich Emil Frey Racing um die Erlaubnis, ein GT3-Fahrzeug auf Basis des F-Type zu bauen – noch hängt indes alles in der Schwebe. Das Mutterhaus liess immer wieder mal durchblicken, dass man über einen Wiedereinstieg in den Rennsport nachdenkt. Es wäre überfällig. Für den Aufbau des Jaguar GT3 holte sich die Truppe aus Safenwil rennsporterprobte Spezialisten ins Boot. Die Weiterentwicklung des 5-Liter-V8-Saugmotors, die Abstimmung der Elektronik und das Benzin- Land Rover hat zwei Millionen Defender produziert Im Land-Rover-Werk im britischen Solihull rollte der zweimillionste Land Rover Defender vom Band. Das Jubiläum und das nahende Ende der Defender-Produktion in Grossbritannien nach 67 Jahren Bauzeit veranlassten Land Rover zu einem speziellen Sondermodell: Das zweimillionste Fahrzeug wurde unter mehr oder weniger tatkräftiger Mithilfe von Markenfans und Prominenten, darunter der bekannte TV-Abenteurer Bear Grylls oder Jaguar-Land-RoverChef Ralf Speth, gefertigt. Auch für den Verkauf hat sich der Hersteller etwas einfallen lassen: Das Jubiläumsmodell wird am 16. Dezember im Londoner Auktionshaus Bonhams versteigert, der Erlös kommt der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften sowie der Tierschutzorganisation Born Free Foundation zugute. Die Produktion des ersten Land Rover begann 1947 im Werk Lode Lane, danach wurden in Solihull zwei Millionen Fahrzeuge der Modelle Land Rover Series I, II, III und Defender gebaut. (zb.) Kultmobil: Land Rover Defender. system übernahm die Firma Ilmor von Mario Illien, dem weltbekannten Motorenentwickler aus der Formel 1. Als Leiter Track Engineering konnte der langjährige Sauber-Renningenieur Marco Schüpbach verpflichtet werden. Statt 385 jetzt 600 PS Motorgehäuse und Zylinderkopf wurden vom Serienfahrzeug übernommen, Ansaug- und Abgastrakt mit neuen Systemen optimiert und der Ölkreislauf auf eine Trockensumpfschmierung umgebaut. Die ursprüngliche Leistung von 385 PS wurde massiv gesteigert; im aktuellen Fahrzeug beträgt die maximale Leistung 600 PS, reguliert durch den von der FIA vorgegebenen Luftmengenbegrenzer. Das Getriebe Fotos: zvg./R. Lüthi wurde für eine bessere Gewichtsverteilung mit einer Transaxle-Bauweise an die Hinterachse verlegt, der Motor konnte so weiter nach hinten rücken. Eine neue Bremsanlage mit Stahlscheiben und 6-Kolben-Zangen sorgt für eine rennsportadäquate Verzögerung. Das Leergewicht von 1240 Kilogramm wurde durch konsequenten Leichtbau mit viel Carbonteilen erreicht. Freilich wurde alles entfernt, was nicht gebraucht und was nach FIA-Reglement nicht vorgeschrieben ist. Das serienmässige LeichtmetallChassis des Jaguar XK musste übernommen und um einen Sicherheitskäfig ergänzt werden. Das GT3-Aerodynamikpaket, bestehend aus Frontsplitter, flachem Unterboden, Diffusor und Heckflügel, generiert bei Tempo Die GT3-Klasse ist ein komplexes Gebilde. Entstanden ist sie 2006 mit dem Hintergrund, die seriennahen Gran-Turismo-Fahrzeuge mit einem einheitlichen Reglement für die verschiedensten Rennserien unter einen Hut zu bringen. Da die teilnehmenden Fahrzeuge ganz unterschiedliche Antriebskonzepte aufweisen – sechs, acht, zehn oder zwölf Zylinder, Turboaufladung oder Saugmotor –, musste eine Möglichkeit gefunden werden, damit die Boliden auf Augenhöhe gegeneinander antreten können. Diese Balance of Performance (BoP) wird in jährlich stattfindenden Einstufungstests des Dachverbands FIA festgelegt: Durch Vorgaben von Fahrzeuggewicht, Reifendimensionen, Bodenfreiheit, Luftmengen- und Ladedruckbegrenzung können die unterschiedlichen Fahrzeugtypen zu erstaunlich fairen Bedingungen um den Sieg kämpfen. Der Einstieg in den Langstreckensport war für Emil Frey Racing schwierig – aber das war nicht anders zu erwarten. Immer wieder ist mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen, die die Werksteams mit ihren lange erprobten Boliden längst ausgemerzt haben. Nun, in der vierten Saison, stellen sich die ersten Erfolge ein. Und der Jaguar GT3 ist schnell, wie wir am Sechsstundenrennen im französischen Le Castellet miterlebt haben: Der Jaguar fuhr während fünf Stunden die Pace der Vordersten mit, verbesserte sich vom 51. Startplatz zwischenzeitlich in die Punkteränge, bevor er eine Stunde vor Schluss mit Antriebsproblemen stehen blieb. Ein Rennen zuvor holte die Schweizer Truppe einen Podestplatz in ihrer Klasse (Pro-Am). Lorenz Frey am Steuer Pilotiert wird das exotische Fahrzeug ebenfalls von Schweizern. Team-Chef Lorenz Frey, Sohn von Walter Frey und letztlich der Ausschlaggeber für dieses Projekt, wird zusammen mit dem Tessiner Jaguar-Händler Gabriele Gardell von Rennprofi Fredy Barth unterstützt. Alle drei fahren inzwischen auf einem hohen Niveau und haben durchaus das Potenzial, in der Pro-Am-Klasse vorne dabei zu sein – wenn denn der weltweit einmalige GT3-Jaguar über die Runden kommt. Ersatzteile kann das Safenwiler Team nicht beim Hersteller einkaufen; auch diese Teile müssen jeweils einzeln angefertigt werden. Toyota-Botschafter wünscht Glück Die Toyota AG ist nationaler Partner von Special Olympics, deren Schweizer Equipe sich kürzlich auf den Weg nach Los Angeles machte, um die World Summer Games 2015 in Angriff zu nehmen. Schwingerkönig und Toyota-Markenbotschafter Matthias Sempach verabschiedete die Delegation am Flughafen Zürich, überreichte jedem Athleten als Glücksbringer ein Schweizerglöckchen und wünschte viel Freude und Erfolg an diesem Grossanlass. Aldo Doninelli, Sports Director der Schweizer Delegation, meinte vor dem Abflug: «Wir freuen uns alle riesig auf die kommenden zwei Wochen. Als ganzes Team kamen wir während der einjährigen Vorbereitung nur selten zusammen. Umso schöner ist es, dass wir jetzt endlich als komplette Einheit, die aus drei Sprachregionen bestehet, nach Übersee reisen dürfen.» (pd.) Aufbruch zu den Special Olympics World Summer Games in Los Angeles: F. zvg. Schwingerkönig Matthias Sempach verabschiedet die Athleten. Stadt Zürich Nr. 32/33 6. August 2015 13 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Fussball-Crack Urs «Longo» Schönenberger mit Frauentrio Monika (Gattin), Sammy und Victoria (r.) vom Team. VIPs bei Clowns und Kalorien Der Seebacher Radprofi Franco Marvulli mit Freundin Iris Kunkel. TV-Regisseur Max Sieber mit seiner hübschen Tochter Christina. Schauspielerin Sabina Schneebeli mit ihrem Partner Paul Kurath. Ein Kapitän der guten Laune: Comedian Claudio Zuccolini. VIPs beim Untergang der Titanic Spektakuläres Bühnenbild vor Naturkulisse, mitreissend orchestrierte Schicksalsmusik und die ganz grossen Gefühle: Die Premiere des Musicals «Titanic» am Walensee (noch bis zum 29. August) beeindruckte die anwesenden Gäste. Unter den 1700 Zuschauern war bei der Premiere viel Prominenz. So fanden etwa der deutsche Produzent Ralph Siegel, Radsportler Franco Marvulli oder BioBauer Renzo Blumenthal und Regie-Ikone Max Sieber lobende Worte für die Jubiläumsproduktion. «Tolles Cast, ein mega Bühnenbild, und das Wetter hat auch zur Dramaturgie beigetragen», befand ebenso TV-Moderator Sven Epiney. Auch der Zürcher Schauspieler Christoph Wettstein, der neben weiteren 50 Darstellenden im Musical mitwirkt, zeigte sich glücklich über die gelungene Premiere: «Dieser Abend wird im Gedächtnis bleiben – die Atmosphäre ist einfach grossartig.» Schauspielerin Sabina Schneebeli genoss das Musical an den Gestaden des Walensees trotz Windböen und Regengüssen. Im Gegensatz zum Film hat das Musical ein Happy End. Trotzdem geht es beim Untergang nervenaufreibend zu und her. Die Kapitänsmütze, die sich Claudio Zuccolini zum Spass aufsetzte, war als Gag gedacht. Im richtigen Leben möchte der Comedian nämlich seine Rolle nicht mit Schiffskapitänen wie Edward John Smith (Titanic) oder Francesco Schettino (Costa Concordia) tauschen. ANZEIGEN NEUE NÄHKURSE SICHERN SIE SICH EINEN PLATZ matimato Stoffladen, Neuanfertigungen, Änderungen Renggerstrasse 60, 8038 Zürich neben der Post Wollishofen Tel. 044 480 20 40 Für Anfänger und Fortgeschrittene. Max. 5 Personen / Kurs. Lernen Sie zusätzliche Verarbeitungstechniken, Schnitterarbeitungen und Maschinen kennen. Das gesamte Kursangebot finden Sie unter: www.matimato.ch / [email protected] Die Kalorien waren gleich wieder weggelacht. Bei der Erfolgsgeschichte «Clowns & Kalorien», die an eine mittelalterliche Tafelrunde erinnert, delektierten sich zum Tourneestart zahlreiche Zürcher Prominente. Die Zirkusfamilie Marion und Frithjof Gasser verwöhnte die Gäste zusammen mit dem Team aufs Köstlichste. Der Wiediker Urs «Longo» Schönenberger, ehemaliger FCZ-Kicker, genoss den Abend trotz Verkehrsstau bei der Anreise. Das Verzehrtheater hat seine Zelte oberhalb des imposanten Rheinfalls im schaffhausischen Neuhausen aufgeschlagen (bis 16. August) und zieht nachher seine Runden durch verschiedene Gastspielorte. Sängerin Dodo Hug mit ihrem Mann Efisio Contino liess sich den Tourneestart trotz gedrängtem Terminkalender nicht entgehen. Die beiden kamen direkt von eigenen Gastspielen auf Sardinien und Korsika. Der ehemalige Wetterfrosch Alex Rubli mit Ehefrau Nicole hat seine Ferien noch vor sich. Er verreist nach Griechenland und nimmt die Euros mit, weil er den Bancomaten nicht traut. Ein treuer Gast der Gassers ist auch Sepp Trütsch, der sowohl die Gassers als auch die Region am Rhein bestens kennt und mag. Vom Pech erholt sich zurzeit Ruthli Vescoli, die Gattin von Musiker Toni Vescoli. Sie hat auf Teneriffa einen Wirbel gebrochen, liess es sich aber trotzdem nicht nehmen, an der Premiere mit dabei zu sein. Dem neuen Programm hat Domino Gasser seine Handschrift verpasst. Der GasserSpross führt das Unternehmen in eine neue Zukunft. Sowohl der Food war vom Feinsten als auch das artistisch und künstlerisch sensible und ausgewogene Programm. Letzteres bewies ein hohes künstlerisches Niveau. Das Gesamtpaket fand bei Premierengästen Beifall und Wohlwollen. Das ganzheitlich-sinnliche Spektakel, das auf treue Gäste zählen kann, ist auch für Sängerin Suzanne Klee stets ein Höhepunkt in der Agenda. Gastgeber Frithjof Gasser (r.) mit Suzanne Klee und Sepp Trütsch. Model Rekha Datta genoss den variantenreichen Apérodrink. Gern dabei: Sängerin Dodo Hug und ihr Mann Efisio Contini. Sonnige Laune: Ex-«Meteo»-Star Alex Rubli mit Gattin Nicole. 14 Zürich West Nr. 32/33 DR. GAMBLE Thomas W. Enderle Die Ersten werden die Letzten sein Wie sangen «Abba» so treffend: «The Winner takes it all» – der Sieger bekommt alles. Doch genau dieses Motto wird in «Why first?» gekonnt auf den Kopf gestellt. Bei diesem Kartenspiel wollen alle bloss Zweiter werden. Und das ist kniffliger, als man meinen könnte. Das Spiel geht über mehrere Runden. Zu Beginn jeder Runde erhalten die Spieler je fünf Karten. Darauf sind Werte zwischen – 4 und + 5. Damit können sie die Spielfiguren – die eigenen wie auch die der Mitspieler – auf dem Spielbrett vor und zurück bewegen. Die Felder darauf zeigen wiederum Werte von – 12 bis + 16 an. Jetzt beginnt die Runde. Jeder wählt aus seinen Handkarten eine aus und legt sie gleichzeitig mit allen anderen vor sich oder einem der Mitspieler ab. Nun bewegt jeder seine Figur um die entsprechende Zahl an Feldern vor oder zurück. Das Gleiche geschieht mit allen Karten, wobei die letzte Karte zwingend vor einem selbst abgelegt werden muss. Nun gibt es Punkte – allerdings nur für den Spieler, dessen Spielfigur am Zweitvordersten steht! Der Erste geht leer aus. Alle Spielfiguren werden nun zurück auf «0» gestellt, und die nächste Runde mit fünf neuen Karten beginnt. Das Spiel endet nach fünf Runden. Und es gewinnt derjenige, der am zweitmeisten Punkte sammeln konnte. Dr. Gamble meint: Der simple «Nur der Zweite bekommt Punkte»Kniff macht aus einem relativ banalen Spiel einen witzig schnellen Spielspass. Die Regeln sind schnell erklärt, und die Spielrunden gehen rasch von der Hand. Natürlich ist auch Glück dabei. Aber zu entscheiden, welche Karte man bis zum Schluss für sich selbst behält, ist nicht so trivial, wie man meinen könnte. Wer übermässig sensibel ist, sollte die Finger von «Why first?» lassen – denn andere Spieler ins Abseits zu schicken, gehört zum Spiel. Wem die Basis-Variante zu chaotisch ist, kann die strategischere Version spielen, die etwas berechenbarer ist. Trotzdem bleibt es ein lockeres Spiel für zwischendurch – oder für Vielspieler als Auftakt- oder Absackerrunde vor oder nach einem Spiel mit mehr Fleisch. Dr. Gambles Urteil: «Why first?» von Simon Havard, Pegasus Spiele, 2–6 Spieler, ab 7 Jahren 6. August 2015 Veranstaltungen & Freizeit Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 6. August bisrieden». Kostenlos, bei jedem Wetter. Anmeldung: www.stadt-zuerich.ch/aaa. Vulkanplatz. 13.30 Preisjassen: Schieber mit zugelosten Partnerinnen und Partnern. Leitung: Margrit Bischofberger. Alterszentrum Limmat, Limmatstr. 186. Freitag, 7. August 14.30 Offenes Singen: Mit Klavierbegleitung. Pflegezentrum Bachwiesen (Saal), Flurstrasse 130. Samstag, 8. August 14.30–15.30 Jodelkonzert: Die Stadt Zürcher Jodlervereinigung unterhält mit urchigen Jodelliedern. Bei schönem Wetter im Garten. Alterszentrum Grünau, Bändlistrasse 10. Mittwoch, 12. August 13.30–16.00 Internet-Corner: Freiwillige führen in die Welt des Computers ein. Temporäres Alterszentrum Triemli, Birmensdorferstrasse 489. 14.30–16.30 Film-Nachmittag: «Hinter den sieben Gleisen» (1959). Alterszentrum Langgrüt, Langgrütstrasse 51. 14.30 Gesundheitsvortrag: der Industrie Apotheke. Thema: «Man zeigt Haut». Alterszentrum Limmat (Saal), Limmatstrasse 186. 20.00 Sommerkonzert: Meng Tian (Pop). Bäckeranlage, Hohlstrasse 67. Donnerstag, 13. August Sonntag, 9. August 13.30–16.00 Ortsmuseum geöffnet: Fotowettbewerb Alt + Neu, Kunstaktion AAA. Ortsmuseum Albisrieden, Triemlistrasse 2. 14.00 Hausführung: Mit Café und Gespräch. Fredy Hug, Leiter Alterszentrum, informiert und berät. Alterszentrum Bullinger-Hardau, Bullingerstr. 69. Freitag, 14. August Montag, 10. August 18.30–19.30 Vortrag: «Sport nach Krebs bei der Frau – meine erste Yogastunde». Kostenlose Infoveranstaltung ohne Voranmeldung. Erdgeschoss Raum A726. Stadtspital Triemli (Frauenklinik), Birmensdorferstrasse 501. Dienstag, 11. August 18.00 Führung: Kunst-Open-Air «Art Altstetten Al- 14.30–15.30 Singnachmittag: Hans Tanner spielt auf dem Akkordeon Melodien zum Mitsingen. Alterszentrum Mathysweg, Altstetterstrasse 267. Samstag, 15. August 8.30–18.00 Vorbereitungsturnier der FC Altstetten Junioren: Mit Festwirtschaft. Sportanlage Buchlern, Friedhofstrasse 89. 11.00 Führung: Kunst-Open-Air «Art Altstetten Al- bisrieden» Kostenlos, Anmeldung: www.stadtzuerich.ch/aaa. Friedhof Eichbühl, Friedhofstr. 94. 13.30–16.00 Ortsmuseum geöffnet: Fotowettbewerb Alt + Neu, Kunstaktion AAA. Ortsmuseum Albisrieden, Triemlistrasse 2. 14.30 Sommerkonzert: Mit der alten Garde. Pflegezentrum Bachwiesen (Garten), Flurstrasse 130. Sonntag, 16. August 8.30–18.00 Vorbereitungsturnier FC Altstetten Junioren: Mit Festwirtschaft. Sportanlage Buchlern, Friedhofstrasse 89. Montag, 17. August 14.30–16.30 Tanz und Unterhaltung: Duo Schuler. Alterszentrum Mathysweg, Altstetterstr. 267. Dienstag, 18. August 19.00–21.00 Ortsmuseum geöffnet: Ortsmuseum Studerhaus Altstetten, Dachslernstrasse 20. Mittwoch, 19. August 14.30 Film-Nachmittag: «Ernstfall in Havanna». Alterszentrum Limmat, Limmatstrasse 186. 19.00–20.00 Beratungsabend Wehrpflicht: Für Dienstpflichtige und Interessierte. Ohne Voranmeldung. Infos: www.civiva.ch/beratung. Civica, Gartenhofstrasse 7. 20.00 Sommerkonzert: The Weyers (High-EnergyRock). Bäckeranlage, Hohlstrasse 67. Tomaten, Pilze, Käfer Um alte Tomatensorten und ein neuartiges Pilzproduktionssystem geht es beim nächsten Anlass der beliebten Veranstaltungsreihe «Nahreisen». Amish Pasta, Schneewittchen, Ochsenherz und Green Zebra – ProSpecieRara setzt sich für alte, seltene Tomatensorten ein, die sich in Farbe, Form, Grösse und Geschmack stark voneinander unterscheiden. Einige dieser Sorten, die im Gegensatz zu den Zuchtformen der Saatgutkonzerne frei zugänglich sind, werden seit Jahren auch in der Stadtgärtnerei gezogen, Silvia Brunner, verantwortliche Gärtnerin Freilandproduktion bei der Stadtgärtnerei, stellt Tomatensorten, Gemüse- und Mischkulturen vor. «Wissenschaft, Kunst und Gartenarbeit haben die gleiche Triebfeder: die Neugier», sagt Daniel Ambühl in einem Interview. Der langjährige Radio- und Fernsehmitarbeiter, der vielseitige Künstler und diplomierte Pilzkontrolleur, stellt in einer Garage auf dem Areal der Stadtgärtnerei ein Produktionssystem vor, das schon fast alchemistische Züge aufweist: Wenn die Alchemisten Dreck in Gold zu verwandeln versuchten, so gelingt es Ambühl, aus organischen Abfällen proteinreiche Lebensmittel zu produzieren. Auf Holzschnitzeln und Grünabfällen züchtet der Experte Speisepilze und bereitet das Substrat anschliessend zu einem Nährboden für Käferlarven auf, die eine wertvolle – Kunst und Nahrung zugleich: Flaschenpilze von Daniel Ambühl. wenn auch unkonventionelle – Proteinquelle darstellen. Wer Mut hat, bekommt von ihm bestimmt ein Probiererli. (pd./mai.) Foto: zvg. Dienstag, 18./Mittwoch, 19. August, jeweils 19.30 Uhr bis ca. 21 Uhr, Stadtgärtnerei, Sackzelg 27, 8047 Zürich. Die Pilzgarage ist Teil der Ausstellung «Aufgetischt», die noch bis 18. Oktober dauert. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 21’906 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.56/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Thomas Hoffmann (ho.), E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Sabrina Stallone (sab.), Toni Spitale (tsp.) Hanna Lauer (lau.), Sarah Koller (sk.), Marcus Weiss (mw.), Heinz Schluep (hs.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Thomas Käser, Tel. 044 913 53 33 E-Mail: [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected] www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Zürich West Veranstaltungen & Freizeit Foto: zvg. Ortsmuseum Albisrieden: Fotowettbewerb Das Ortsmuseum Albisrieden führt einen Fotowettbewerb durch: Wer findet die im Museum verstreut aufgehängten Fotos aus der neusten Zeit, die zu einer alten Aufnahme aus den letzten 100 Jahren gehören? Das obige Foto zeigt die Albisriederstrasse 1934, dem Jahr der Eingemeindung von Albisrieden in die Stadt. Im Rahmen der Kunstaktion Art Altstetten Albisrieden (AAA) sind im Museum zudem vier Werke des bekannten Künstlers David Weiss ausgestellt, der in Albisrieden als Pfarrerssohn aufgewachsen ist. Wegen dieser Kunstaktion öffnet das Museum diesen Sommer öfter, im laufenden Monat am Sonntag, 9., Samstag, 15., und Sonntag, 23. August, jeweils von 13.30 bis 16 Uhr. (e.) Auch im Sommer wird geflickt Egal ob Sommer oder Winter – zu jeder Jahreszeit gehen Gebrauchsgegenstände kaputt und müssen geflickt werden. Darum findet das Repair Café Friesenberg auch in den Sommerferien statt: Zusammen mit erfahrenen Reparatur-Fachleuten können Interessierte ihre kaputten Dinge wie Kleidung, Spielsachen, Velos, Haushaltgeräte oder Computer gratis flicken. Dabei erfahren sie eine Menge über das Reparieren, denn das Café ist Werkstätte, Treffpunkt und Austauschplattform in einem. Das Repair Café Friesenberg ist ein Projekt von GZ Heuried und Quartiernetz Friesenberg, in Zusammenarbeit mit der Stiftung Konsumenten- «Zürich West» alle 14 Tage Liebe Leserinnen und Leser Auch dieser kaputte Stuhl wird im Repair Café wieder ganz. Foto: zvg. schutz und www.repaircafe.org. Detaillierte Infos sind zu finden unter www.gz-zh.ch/heuried. (e.) Das Repair Café Friesenberg des GZ Heuried findet jeden 3. Samstag im Monat, jeweils von 10 bis 14 Uhr, statt. Der nächste Termin ist der 15. August. Unsere Zeitung erscheint in den Sommerferien im Zweiwochenrhythmus. Die nächste Ausgabe erscheint am Donnerstag, 20. August. Ab dann nehmen wir wieder unsere wöchentliche Erscheinungsweise auf. Veranstalter sind gebeten, ihre Einträge für unseren Veranstaltungskalender möglichst frühzeitig zu melden. Allerletzter Einsendeschluss für die Ausgabe 34 vom 20. August ist Freitag, 14. August, um 10 Uhr. Redaktion und Verlag GEMEINSCHAFTSZENTREN GZ Bachwiesen Bachwiesenstrasse 40, 8047 Zürich Telefon 044 436 86 36 www.gz-zh.ch/3 Sommerferien: bis und mit 9. August geschlossen. Öffnungszeiten 5. Ferienwoche auf Website unter Aktuell. Töpfern im Atelier: Mi, 19. Aug., 14 bis 17 Uhr. Stallerlebnis für Kinder von 4 bis 7 Jahren: 6. Block: Mo, 23./31. Aug., 21. Sept., je 14 bis 15.30 Uhr; Do, 27. Aug., 3. Sept., je 14 bis 15.30 Uhr. Anmeldung nötig! GZ Grünau Grünauring 18, 8064 Zürich Telefon 044 431 86 00 Zeltwoche auf dem Robi: Mo, 10., bis Fr, 14. August. Offenes Nähatelier: Do, 13. Aug., ab 15 Uhr. Vorschulkindermorgen: Di, 18. Aug., 9 Uhr. Grill am graade Dunschtig: 20. Aug., 18 Uhr. Sprachencafé: Fr, 21. Aug., 10.15 Uhr. Mütter-/Väterberatung: jeden 1. und 3. Di im Monat 9.30 bis 11 Uhr. Anlaufstelle Kinderbetreuung: jeden 1. und 3. Dienstag im Monat 9.30 bis 11 Uhr. Räume zum Mieten: Nähere Informationen sind im Gemeinschaftszentrum erhältlich. GZ Loogarten Salzweg 1, 8048 Zürich Telefon 044 437 90 20 www.gz-zh.ch/loogarten Lachyoga: Mo, 10. Aug., 19 bis 20 Uhr. Haare schneiden für Kinder: Di, 18. Aug., 14 bis 17 Uhr. Mütter-/Väterberatung: Di, 11. Aug., 9.30 bis 11 Uhr. Krabbelgruppen: Di, Mi, Fr, je 9.30 bis 11.30 Uhr. Fremdsprachen üben im Sprachencafé: 10 bis 11 Uhr: Züritüütsch am Di, Englisch am Mi, Deutsch am Do, Spanisch am Fr; Deutsch am Mo, 18.30 bis 19.30 Uhr. GZ Heuried Döltschiweg 130, 8055 Zürich Telefon 043 268 60 80 www.gz-zh.ch/6 Mütter-/Väterberatung: Mo, 10./17. Aug., 14 bis 16 Uhr. Ferienplauschtag: Di, 11. Aug., 14 bis 18 Uhr für Kinder von 7 bis 13 Jahren. Lama-Trekking: Mi, 12. Aug., 14 bis 18 Uhr für 8- bis 12-Jährige. Anmeldung: 076 510 93 92. Kochen und geniessen: Do, 13. Aug., 9 bis 16 Uhr für 6- bis 13-Jährige. Treffpunkt 9 Uhr Erlebnisgarten. Repair Café Friesenberg: Sa, 15. Aug., 10 bis 14 Uhr. Basteln am Idaplatzfest: Sa, 15. Aug., 14 bis 18 Uhr. Cafeteria wieder offen: So, 16. Aug., 14.30 bis 18 Uhr. Rollender Sonntag: 16. Aug., 14.30 bis 17.30 Uhr für Kinder von 1 bis 6 Jahren. Rollender Montag: 17. Aug., 15 bis 17 Uhr für Kinder von 1 bis 6 Jahren. Basteln Klein mit Gross: Di, 18. Aug., 14.30 bis 18 Uhr. Drucktechniken: Mi, 19. Aug., 14.30 bis 18 Uhr. Malatelier: Do, 20. Aug., 15.30 bis 18 Uhr für Kinder ab 2 Jahren und Erwachsene. Erlebnisgarten während der Sommerferien offen 9 bis 18 Uhr. Nr. 32/33 6. August 2015 15 16 Zürich West Nr. 32/33 6. August 2015 AKTUELL Wenn der goldene Honig aus der Schleuder fliesst Unlängst war es so weit: Die Waben konnten geschleudert werden, sodass der goldene Honig herausfloss. Ein besonderer Moment für die beiden Jungimker, die damit für ihre Arbeit belohnt wurden. Sechsteilige Serie In einer Serie berichten die zwei Albisrieder Jungimker Christoph Bugs und Jürg Studer über ihr erstes Bienenjahr. Aus ihrem Bienenhaus am Üetliberg schildern sie in sechs Artikeln ihre Arbeiten, Sorgen und Freuden. Ihre drei bisherigen Beiträge erschienen am 28. Mai («Es ist Frühling – die Bienenvölker wachsen»), am 11. Juni («Wie Imker einen Bienenschwarm einfangen») und am 9. Juli («Täglich bestäubt eine Biene 2500 Blüten»). Jürg Studer Am Standort der Imker kann gegen den Rückgang der Haupttracht, also im Juli und Anfang August, jährlich einmal Honig geschleudert werden. Je nach Region kann das auch früher sein oder in einem guten Jahr sogar zweimal. Der sehr arbeitsintensive Tag ist gut vorzubereiten, damit alles nötige Material bereitliegt. So kann man beim Schleudern zügig, aber trotzdem ohne Hektik arbeiten. Spritzprobe und bienendichter Schleuderraum Der über dem Brutnest und dem eingelagerten Pollen aufgesetzte Honigraum wird Wabe um Wabe dem Volk entnommen. Aber nur, wenn die Waben verdeckelt sind – verschlossene Waben sind nämlich ein untrügerisches Zeichen dafür, dass der Honig genügend reif ist und nur noch wenig Wasser enthält. Der Imker macht nun eine «Spritzprobe», indem er die Wabe schnell mit beiden Händen in Richtung eines Tisches stösst und kurz davor abrupt bremst. Wenn der Honig nicht herausspritzt, ist er reif und kann geschleudert werden. Mit Hilfe eines sogenannten Refraktometers lässt sich der Wassergehalt des Honigs ganz genau messen. Die Bienen, die sich noch auf den Waben befinden, werden abgeschüttelt oder allenfalls mit einer speziellen Bürste abgewischt. Dann kommen die Waben in den Schleuderraum. Das muss ein sauberer, trockener Raum sein, mit einer von Hand oder elektrisch betriebenen Schleuder. Vor allem muss der Raum bienendicht sein, denn der süsse Honig würde rasch die Insekten anlocken. Die Waben sind abzudeckeln – ein Vorgang, bei dem mit einer speziellen Gabel oder einem warmen Messer der Wachsdeckel von den Honigwaben abgenommen wird. Die so geöffneten Waben werden nun in die Schleuder gesetzt, bis zu zwölf auf einmal bei der uns zur Verfügung stehenden Schleuder. Dank der Zentrifugalkraft läuft dann Miss Sonnenschein auf dem Chilehügel Höhenfeuer und fröhliche Gesichter auf dem Hasenrain Bekannte und neue Gesichter aus dem Quartier treffen, etwas schnabulieren, sich ein Gläschen von der Bar genehmigen, das idyllische Plätzchen geniessen, letzte Sonnenstrahlen auftanken und dabei einen witzigen Film schauen: Genuss pur am letzten Samstag der Sommerferien auf dem Chilehügel hinter dem Lindenplatz. Gezeigt wird an diesem KinoOpen-Air der Reformierten Kirchgemeinde Altstetten der Film «Little Miss Sunshine» (USA, 2006), eine Komödie für Jung und Alt. Dazu die Stimme eines Filmkritikers: «‹Little Miss Sunshine› ist eine leise Road-Trip-Komödie über eine groteske, nicht funktionierende Familie, die die typisch amerikanische Kultur des Gewinners niedermacht und eine niedliche Erlösung für Verlierer anbietet.» Kinobesucherinnen und -besucher nehmen ans Film-Openair mit Vorteil folgendes mit: eine Sitzgelegenheit (Picknick-Decke, Campingstuhl oder Ähnliches), einen Beitrag für die Kollekte – und am besten noch jemanden aus der Nachbarschaft. (e.) Samstag, 15. August, evang.-ref. Kirche Altstetten, Chilehügel (hinter Lindenplatz). Filmstart: 19.30 Uhr, Bar & Grill ab 19 Uhr. Bei gutem Wetter auf der Kirchenwiese, bei Regen Film in der Alten Kirche. Beim Austritt aus der Schleuder wird der Honig gefiltert. Fotos: Jürg Studer Albisrieder Honig Die beiden Imker Christoph Bugs und Jürg Studer verkaufen von ihrer diesjährigen Ernte Honig und weitere Bienenprodukte sowie eine Honigrezept-Sammlung. Bestellungen, Terminvereinbarung für Bienenstandbesichtigung und weitere Infos sind erhältlich bei Jürg Studer, Tel. 079 484 06 05 oder Mail [email protected]. Auf dem Hasenrain, an einem der schönsten Plätze der Stadt, feierten die Albisriederinnen und Albisrieder den 1. August. Auch ein paar Regentropfen konnten den zahlreich wie jedes Jahr erschienenen Gästen die Stimmung nicht verderben. Das OK-Team «Bundesfeier», bestehend aus Mitgliedern des Quartierund des Gewerbevereins, organisierte einmal mehr ein Fest mit stimmungsvollem Ambiente. Die traditio- Schweizer Honig: Geschmack, Geruch und Farbe ändern jährlich. der Honig heraus. Gleich beim Austritt aus der Schleuder wird er mit einem Sieb filtriert. Blüten- und Waldhonig Der Honig in der Schweiz ist kaum sortenrein und wird daher als Blütenhonig (der hellere Honig aus dem Frühjahr) oder als Waldhonig (der nelle Festrede hielt Christian Tobler, seit März neuer Quartiervereinspräsident. Er erinnerte unter anderem daran, dass es auch in unserem schönen, reichen Land Menschen gebe, denen es nicht so gut gehe. Ob Alleinerziehende, am Arbeitsplatz Gemobbte, alleinlebende Betagte oder auch solche, die kein Dach über dem Kopf hätten. Da dürfe man nicht einfach wegschauen. Abschliessend bedankte sich Tobler bei den vielen frei- dunklere Honig aus dem Spätsommer) bezeichnet. Honig bleibt – dunkel und kühl aufbewahrt – sehr lange ohne Geschmackseinbusse geniessbar. Geschmack, Geruch und Farbe ändern jährlich, und je nach persönlichem Gusto stehen die Konsumenten auf unterschiedliche Honigqualitäten. Ein kandierter, also festgewordener Honig kann in einem Wasserbad von maximal 45° C. erwärmt werden und verflüssigt sich auf diese Weise wieder. Allerdings darf der Honig selbst nie über 45 Grad erreichen, damit seine wertvollen Inhaltsstoffe unverändert bleiben. Daher ist auch die Mikrowelle nicht zu empfehlen. willigen Helfern für das perfekt organisierte Fest. Neben dem Kulinarischen fehlten natürlich auch die Musik mit dem Duo Gletscher Fezzer und das Singen der Nationalhymne nicht. Höhepunkte waren danach das fulminante, tolle Feuerwerk und das Höhenfeuer, das um 22.30 Uhr angezündet wurde. Ein friedliches, fröhliches Fest mit Jung und Alt aus dem Quartier. (hs./ mai.) Die Nationalhymne durfte natürlich nicht fehlen. Ehrliche Finderin Ich habe anlässlich der 1.-August-Feier auf dem Hasenrain mein Bauchtäschchen am Haken des Damen-WCs hängen lassen. Eine ehrliche Finderin hat es mitsamt vollständigem Inhalt dem OK des Fests abgegeben. Ich würde dieser unbekannten Dame gerne auf diesem Weg ganz herzlich danken. Liliane Waldner QV-Präsident Christian Tobler. Friedliche Stimmung vor dem Höhenfeuer. Fotos: Heinz Schluep
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