Albisriederplatz: Bald wieder Verkehrs- statt Baulärm

GZA/PP 8048 Zürich
28. Jahrgang
Donnerstag, 6. August 2015
Nr. 32/33
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Albisriederplatz: Bald wieder Verkehrs- statt Baulärm
Bei den Bauarbeiten am
Albisriederplatz läufts wie
geschmiert: Am 18. August
wird der wichtige Verkehrsknotenpunkt nach drei
Monaten Bauzeit wieder für
den Verkehr freigegeben.
Drahtwald weg
Lisa Maire
«Ja, wir liegen sehr gut im Zeitplan»,
bestätigt Christian Meier, Gesamtprojektleiter beim städtischen Tiefbauamt, bei einer Baustellenbegehung in
der letzten Juliwoche. So gut, dass
früher als geplant auf die erweiterten
Arbeitszeiten in den Randstunden und
samstags verzichtet werden konnte.
Und dies, obwohl während der ganzen Bauzeit auf die passierenden
Trams und Busse Rücksicht genommen werden musste – und die Bauarbeiter in den vergangenen Rekordhitzewochen mehr Pausen brauchten,
wie Meier betont. Am Dienstag nach
den Sommerferien geht der umgebaute Albisriederplatz nun termingerecht
neu «ans Netz». Trams und Busse fahren wieder die gewohnten Haltebereiche an, die provisorischen Haltestellen
an der Hardstrasse und an der Badenerstrasse vor dem Coop werden bis
September zurückgebaut.
Die wichtigsten Neuerungen fallen
sofort ins Auge: Die Tram-Insel in der
Mitte des Platzes kommt für Nutzerinnen und Nutzer eindeutig komfortabler daher. Die Haltestellenbereiche
beidseits des Kiosks sind breiter, die
Einstiegskanten behindertengerecht
erhöht, die neuen Wartehallen grösser. Auch die drei Bushaltestellen wurden neu gestaltet. Was die ÖV-Bereiche an Platz dazugewonnen haben,
wurde dem Strassenraum abgeknapst.
Blick auf die Baustelle in der letzten Juliwoche: Die Zufahrt von der Hardstrasse zum Albisriederplatz wird der
neuen Kreisverkehrsregelung angepasst. Die «künstlerischen» Pyramiden des früheren Stadtplaners Jürg Grau
auf der grossen Verkehrsinsel kamen weg, die Insel selbst ist jetzt zweigeteilt.
Fotos: Lisa Maire
So gilt ab 18. August an dem wichtigen Verkehrsknotenpunkt ein neues
Verkehrsregime mit nur noch einer
Spur für den motorisierten Individualverkehr.
Mehr Sicherheit für Velofahrer
Die bisherige Verkehrsführung mit
zwei Fahrspuren für den motorisierten Individualverkehr habe immer
wieder zu gefährlichen Situationen geführt, erklärt dazu Martin Guggi von
der Dienstabteilung Verkehr (DAV) der
Stadt Zürich. Zum Beispiel mit Überholmanövern. Ausserdem seien Fuss-
gängerstreifen über zwei Spuren keine optimale Lösung. Mit der neuen
Kreiselregelung erwartet man bei der
DAV einen ruhigeren Verkehrsablauf
mit besseren Lösungen für Fussgänger und für Velofahrende. Im einspurigen Kreisel dürfen – oder sollen – Velofahrerinnen und -fahrer in der Spurmitte fahren. Sie riskieren auf diese
Weise weniger, dass ihnen aus dem
Kreisel rechts rausfahrende Autos den
Weg abschneiden. Zur Wiedereröffnung des Albisriederplatzes werde eine entsprechende Plakatkampagne
durchgeführt, kündigt Guggi an.
Der Verkehr am Albisriederplatz soll
sicherer werden. Wird er künftig
auch schneller rollen? Guggi: «Wir
gehen davon aus, dass die Kapazität
des neuen Kreisels gleich ist wie bei
der ehemaligen Lösung.» Schliesslich
gelte es zu beachten, dass der Verkehrsfluss auf der Strasse nach wie
vor durch zwei vortrittsberechtigte
Tramlinien unterbrochen werde.
Gegen die Faust im Sack
Dass für die Bauarbeiten am Platz alles so ideal lief, hat nicht zuletzt mit
einer guten Vorbereitung zu tun. Man
Der Blick vom Albisriederplatz
himmelwärts ist ungewohnt frei:
Das Oberleitungsnetz für die Trolleybusse wurde abgebaut. Und
zwar definitiv. Denn die Trolleybusse werden den Verkehrsknoten
künftig stromunabhängig passieren, wie VBZ-Sprecher Andreas
Uhl bestätigt. Der 72er etwa fährt
zwischen den Haltestellen Bertastrasse und Hardplatz mit eingefahrenen Ruten. Ermöglicht wird
der Verzicht auf das sehr komplexe, teure und unterhaltsaufwendige Fahrleitungssystem dank leistungsfähigen Traktionsbatterien.
Die neuere VBZ-Trolleybus-Flotte
ist bereits damit ausgerüstet. Nun
werden auch die Dieselaggregate
der älteren Busse durch ein «Batterypack» ersetzt. Den Busfahrern
erleichtert wird das autonome
«Ein- und Ausdrahten» am Albisriederplatz dank neuen Stromabnehmer-Führungen. Das routinemässige Umschalten sollte sich also, so hofft die VBZ, nicht auf die
Fahrzeit auswirken. (mai.)
habe sehr viel Zeit darauf verwendet,
im Voraus die Anliegen von Anwohnern, vor allem der Geschäfte und
Hotels am Platz, genau abzufragen,
sagt Christian Meier. «Wir wollten
vermeiden, dass Betroffene hinterher
die Faust im Sack machen.» Ganz am
Anfang, als die Bauarbeiten angekündigt wurden, sei in den Medien schon
auch Kritik vonseiten Gewerbetreibender laut geworden. «Im persönlichen Kontakt waren dann aber eigentlich alle zufrieden.» Und im Falle
Fortsetzung auf Seite 3
«Züri rollt» nur noch halb
Arche Brockenhaus feiert Geburtstag
Nachwuchs tschuttet ganz real
Obwohl sich der Veloverleih «Züri rollt» auch an der öffentlichen Ausschreibung des künftigen Verleihsystems beteiligt
hatte, wählte die Stadt das Angebot von Publibike aus. «Züri
rollt» muss seine Belegschaft halbieren.
Seite 3
Vor 40 Jahren öffnete das heutige Arche Brockenhaus seine
Tore. Stürmischen Zeiten hielt das Brocki bis heute stand.
Nicht zuletzt dank dem Verein Arche Zürich. Grund genug,
am 22. August zu feiern.
Seite 7
Trainieren wie in der Real Madrid Academy: Diesen Traum
leben gerade 150 Kinder zwischen 7 und 14 Jahren im ersten Real-Madrid-Fussball-Camp der Region Zürich auf der
Buchlern in Altstetten. Die Begeisterung ist riesig.
Seite 9
Alterszentrum Mathysweg
Sonntag, 23. August 2015, ab 17.30 Uhr auf der Piazza
Sommertraum am Mathysweg
Für musikalische Unterhaltung sorgt Claudio de Bartolo, Alleinunterhalter,
bekannt aus Radio und Fernsehen.
Menü
Mediterraner Apéro
mit verschiedenen Antipasti und Köstlichkeiten
aus See und Meer
***
Dreifarbiges Gemüsemousse
mit Geflügelgalantine
***
Kalte Beerensuppe mit Curry und Safran
***
Ihre persönliche Tischreservation für das Menü nehmen Kalbsrücken-Rib-Eye vom Grill mit Gemüseperlen
Roter-Mangold-Getreide-Galetten
wir sehr gerne telefonisch entgegen. Bitte reservieren Sie
Gemüsebouquet
bis 19. 8. 2015 unter 044 435 88 00 bei der Verwaltung.
***
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Bitterorangen-Tiramisu
mit
lauwarmem
Schokoladenmuffin
AZ Mathysweg, Altstetterstrasse 267, 8047 Zürich
044 435 88 00/[email protected]
Fr. 40.– inkl. MwSt.
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Stadt Zürich
Nr. 32/33
6. August 2015
WE T T B E WE R B E
Ein kleiner Sioux will gross sein
Das erfolgreiche Familienmusical
«Yakari Live» kommt nach Zürich.
Wenn Yakari die Bühne betritt, gibt es im Publikum kein Halten mehr. Über 120 000 begeisterte
Yakari-Fans erlebten bereits die spannenden
Abenteuer des jungen Sioux-Helden und seiner
Freunde Kleiner Donner, Kleiner Dachs, Müder
Krieger, Regenbogen und Lindenbaum live auf
der Bühne.
«Yakari Live» begeistert mit jeder Menge Humor, farbenprächtigen Kostümen, Tänzen und
Songs. Die Darsteller nehmen Kinder, Eltern und
Grosseltern mit auf eine spannende Reise mitten
Yakari und das Pony Kleiner Donner.
ANZEIGEN
in eine Geschichte über Mut, Respekt und
Freundschaft. Yakari, der kleine Indianerjunge,
lebt glücklich mit seiner Familie und seinen
Freunden Kleiner Dachs und Regenbogen im
Stamm der Sioux. Doch eine Sache ärgert ihn:
Er will endlich auch ein grosser Indianer sein!
Ein Indianer, der Feuer machen kann, Bisons
jagt und auf einem Pferd durch die Prärie reitet.
So wie sein Vater Kühner Blick, der ihm eines
Tages von Kleiner Donner, einem ganz besonderen Mustang, erzählt... (pd./mai.)
18. bis 23. August im Theater 11, Thurgauerstr. 7,
8050 Zürich. Di, Do, Fr jeweils 17 Uhr, Mi 14 Uhr, Sa
14 und 18 Uhr, So 13 und 16.30 Uhr. www.ticketcorner.ch.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für die Premiere von «Yakari Live» am Dienstag, 18. August. Wer mit dabei sein will, schickt bis
10. August eine Mail mit Betreffzeile «Yakari» und Absender an: [email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Yakari»
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
Foto: zvg.
Ab heute wirbeln zehn Tage lang Modellflugzeuge durch den Dübendorfer Himmel.
Foto: zvg.
Kunstflug-Weltmeisterschaft
kommt nach Dübendorf
Vom 6. bis 16. August
treffen sich in Dübendorf die besten Modellpiloten der Welt.
Über 100 Piloten aus
knapp 40 Ländern fliegen Kunststücke vor
einer Jury.
Sie sind kostbar, haben aerodynamische
Formen
und
schwungvolle Farbgebungen:
Die Modellflugzeuge sind maximal zwei mal zwei Meter
gross und bis zu fünf Kilogramm schwer.
Die Kunst zu fliegen
Beim ferngesteuerten Kunstflug geht es darum, mit
höchstmöglicher
Perfektion
durch einen vorgeschriebenen
Ablauf zu steuern. Dabei wirken sich bereits kleinste Feh-
ler auf die Wertung der Piloten
aus:
• Das Programm: Die Piloten
müssen die Kunststücke in einem ununterbrochenen Flug
durchführen. Dabei haben sie
einen Versuch pro Figur.
• Die Berwertung: Punkterichter bewerten die Figuren während des Flugs mit Noten in
Zahlen zwischen 10 und 0. Jede Note wird danach mit einem Koeffizienten multipliziert, der je nach Schwierigkeitsgrad der Figuren unterschiedlich hoch ist.
• Der Flugraum: Die Flugfiguren müssen etwa 150 Meter
vor den Piloten geflogen werden. Weiter dürfen die Flugzeuge nur in einem bestimmten Bereich fliegen. Die Punkterichter bestrafen Regelverstösse mit Punkteabzügen.
Um den Wettbewerb auch
für unbeteiligte Zuschauer at-
traktiv zu machen, finden immer wieder Flugvorführungen
statt. Weiter ist im Fliegermuseum bei der Flightline 1 eine
Ausstellung aufgebaut mit
dem Thema «Ferngesteuerter
Modellkunstflug von 1960 bis
heute». Für die Bewirtschaftung sorgt eine Festwirtschaft. Der Eintritt an den
Anlass ist gratis. Die Emil
Frey Gruppe ist einer der
Hauptsponsoren des Events.
Sie betreibt während den
WM-Tagen einen Stand.
Der Anlass findet auf dem
Flugplatz
von
Dübendorf
statt. Zu Beginn der kommerziellen Luftfahrt war dieser
der Flughafen von Zürich.
Nun ist der Flugplatz ein
Stützpunkt der Schweizer
Luftwaffe. Dübendorf war
1960 der Austragungsort der
ersten Modellflug-Weltmeisterschaft überhaupt. (fzw.)
Musik im charmanten Rahmen
Die Winterthurer Musikfestwochen
feiern ihren 40sten. Es wird bunt,
verrückt, euphorisch, spartenübergreifend und charmant.
Die Musikfestwochen haben sich dank ihrem
ganz speziellen Ambiente zu einer Perle in der
Schweizer Festivallandschaft gemausert. Mit ihren 40 Jahren auf dem Buckel zählen sie zu den
ältesten Pop-/Rock-Festivals europaweit. Auch
der runde Geburtstag soll kein pompöser, sondern einfach ein spezieller Anlass werden. Mit
musikalischen Highlights aus nah und fern. Vom
Winterthurer Rapper Fogel über die Blues-Grössen Vera Kaa und Philipp Fankhauser bis zur
amerikanischen Punk- und Rockband Bad Religion oder dem Afrobeat-Musiker Orlando Julius
mit seiner Kult-Funkband The Heliocentrics.
Ein Programm mit hohem Qualitätsstandard
steht auch am letzten Festival-Wochenende an:
Am Samstag, 22. August, bringt Calexico, die
Kultband aus Arizona, ein Feuerwerk aus Folk,
Country-Rock, Latin-Jazz und Mariachi-Klängen
auf die Bühne. Freuen darf man sich auch auf
den US-Blueser Seasick Steve – legendär durch
seine schroff-charmante Aura und seine skurrilen, selbst gebauten Gitarren – sowie auf die
englische Blues-, R’n’B- und Swing-Sensation
Kitty, Daisy & Lewis. Der Auftritt der drei Geschwister verspricht den Rockabilly-Wahnsinn
schlechthin.
Am Sonntag, 23. August, ist dann der FolkÜberflieger der letzten Jahre, der Engländer Ben
Howard, für sein einziges Konzert in der
Deutschschweiz angesagt. Ausserdem stehen
Fink und seine Band auf der Bühne. Der erfolgreiche Musiker aus UK hat sich vom Rave und
Nicht nur hörens-, sondern auch sehenswert:
Seasick Steve.
Foto: zvg.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 2x 2 Tickets für Samstag,
22. August, ab 18 Uhr (Calexico, Seasick
Steve, Kitty, Daisy & Lewis) sowie 1x 2 Tickets für Sonntag, 23. August, ab 16 Uhr
(Ben Howard, Fink, Villagers). Spielort:
Steinberggasse. Wer dabei sein will, schickt
bis 14. August eine Mail mit Betreff «Musikfest», dem gewünschten Datum und vollständigem Absender an:
[email protected]
Triphop-Szene-DJ zum angesagten Songwriter
entwickelt. Last but not least versprechen die
Villagers mit dem irischen Singer/Songwriter Conor O’Brien «Tragik und Zuversicht, gehüllt in
ein träumerisches Folk-Gewand». (mai.)
40. Winterthurer Musikfestwochen vom 12. bis 23.
August. Spielorte, Infos und Programm: www.musikfestwochen.ch.
Zürich West
AKTUELL
IN KÜRZE
Strichzone
Am 13. März 2013 hatte der
Stadtrat Zürich beschlossen, die
Strassenprostitution im Gebiet
Niederdorf auf die Zeit von 22 bis
2 Uhr zu beschränken. Der Stadtrat hatte die Anpassung der
Strichzone
per
1. September
2013 in Kraft gesetzt. Weil dagegen rekurriert wurde, konnte dieser Beschluss allerdings bis jetzt
nicht umgesetzt werden. Nun hat
das Bundesgericht entschieden,
und die neue Regelung gilt ab
dem 1. Oktober dieses Jahres.
Flohmarkt
Wegen der Bautätigkeiten rund
um das Bellevue fiel der Flohmarkt am Bürkliplatz mehrmals
aus, so zum Beispiel am 11. und
18. Juli. Deshalb stellte die Vereinigung Zürcher Flohmarkt dem
Stadtrat den Antrag, zwei zusätzliche Samstage im November als
Kompensation zu gewähren. Nun
hat der Vorsteher des Polizeidepartements, Richard Wolff, einen
Samstag genehmigt: Samstag,
den 7. November 2015.
Family Sport Games
Am Sonntag, 16. August, 10 bis
17 Uhr, organisiert sportaktiv
zum 10. Mal die Family Sport
Games auf der Sportanlage Im
Birch in Oerlikon. Die Familien
erwartet eine grosse Spiellandschaft für Gross und Klein. Für
den Family-Team-Parcours benötigt man ungefähr eine Stunde.
Es werden attraktive Preise verlost. Die Teilnahme ist gratis.
sportaktiv ist eine Non-Profit-Organisation, die mit einem breiten
Angebot an professionell geführten Sportkursen den Jugend- und
Breitensport fördert.
Limmatschwimmen
Das 51. Zürcher Limmatschwimmen findet am Samstag, 15. August (Ersatzdatum 22. August)
statt. Der Entscheid zur Durchführung fällt am Montag vor dem
Anlass. Der Vorverkauf startet
am Mittwoch, 12. August, um 17
Uhr.
Zürich an der Expo
Seit der Eröffnung am 17. Juli
präsentieren sich der Kanton, die
Stadt Zürich und Zürich Tourismus an der Expo in Mailand. Die
Ausstellung unter dem Motto «Un
Sorso di Zurigo – Energia per la
Vita» zeigt, wie sich sauberes
Wasser auf die Innovationskraft
und Lebensqualität einer Stadt
auswirkt. Auch das Zürcher Musikprogramm fand Anklang.
Vielfältiges Zürich
Im «Statistischen Jahrbuch» präsentiert sich die Stadt Zürich als
facettenreich. In 22 Themengebieten bietet das Jahrbuch eine
Entscheidungsgrundlage für Politik und Verwaltung. Das Kapitel
Agglomeration wurde für die
109. Ausgabe komplett neu konzipiert. Die «Agglo» umfasst neu
151 Gemeinden. Das Buch steht
unter stadt-zuerich/jahrbuch.ch
auch online zum Download bereit.
50 Asylsuchende verlieren ihre Stelle
Obwohl sich «Züri rollt»
auch an der öffentlichen
Ausschreibung des
künftigen Verleihsystems
beteiligt hatte, wählte die
Stadt das Angebot von
Publibike aus. «Züri rollt»
muss seine Belegschaft
deshalb von 100 auf 50
Personen halbieren.
Blockierung wegen nextbike
Doch ein Seufzen ist bei Jenzer unüberhörbar: Rund 50 temporäre Programmteilnehmende verlieren frühestens auf 2016 ihre Beschäftigung.
Denn die Stadt Zürich hat sich nach
einer öffentlichen Ausschreibung
schon vor längerem für das Konkurrenzprodukt von Publibike entschieden. Das ist ein Tochterunternehmen
von Postauto Schweiz, einem Staatsbetrieb. Kritiker bemängeln, dass Publibike deshalb mit einer konkurrenzlos günstigen Offerte das Rennen
machte. Doch während die AOZ, welche zusammen mit Intermobility
ebenfalls offeriert hat, den Entscheid
akzeptiert, läuft wegen eines weite-
6. August 2015
3
AUF
EIN WORT
Lorenz Steinmann
Obwohl der gemeinderätliche Vorstoss noch aus dem Jahr 2007
stammte, tat sich die Stadtverwaltung – die meiste Zeit unter der
Federführung von Ruth Genner –
schwer mit der Idee. Dabei ging
es lediglich darum, dem öffentlichen Veloverleih in Zürich zu
mehr Schub zu verhelfen. Ähnlich
wie bei der Einführung der ener-
Lorenz Steinmann
Der Veloverleih von «Züri rollt» gehört schon fast zum Inventar von Zürich. Seit mehr als 20 Jahren können
Touristen und Einheimische im Sommerhalbjahr kostenlos Velos ausleihen. Organisiert wird das Veloverleihsystem von der AOZ (Asyl-Organisation Zürich). Es ist auch darum
sehr erfolgreich, weil es zum Dialog
mit Asylsuchenden, anerkannten
Flüchtlingen und vorläufig aufgenommenen Menschen beiträgt. «Es ist eine umgekehrte Rolle, wenn Asylsuchende vor dem Veloverleih nach
dem Ausweis fragen», sagt Programmleiter Florian Jenzer auf Anfrage. Das komme bei den Kunden
sehr gut an und trage zur Integration
bei.
Nr. 32/33
«Züri rollt» betreibt an sieben Standorten Veloverleihe.
ren Konkurrenten eine Einsprache
auf juristischer Ebene. Laut Recherchen von Lokalinfo soll es sich dabei
um die international tätige Firma
nextbike handeln. Diese wollte keine
Auskunft geben, weil es sich um ein
laufendes Verfahren handle. Ähnlich
zugeknöpft gibt sich die Stadt Zürich.
Man werde detailliert informieren,
wenn man sich geeinigt habe, heisst
es auf Anfrage. Dabei kann sich das
Projekt wegen dieser einen Einsprache um Jahre verzögern. Möglich ist
ein Gang bis vor Bundesgericht.
Geplant sind in einem ersten
Schritt 1500 Velos an mindestens
rund 100 Verleihstandorten. Im Gegensatz zum unkomplizierten System
von «Züri rollt» benötigt man beim
«Publibike»-System jedoch eine Kredit- oder Kundenkarte. Und das System ist nicht ganz günstig für den
Kunden, zumindest nicht, wenn man
das Velo länger als 30 Minuten ausleiht. So kostet ein halber Tag bei Publibike (an den Ausleihstellen in der
Westschweiz) aktuell 18 Franken.
Ungelöste Standortfrage
Ungelöst ist zudem die Frage der
Standorte. Florian Jenzer jedenfalls
hat die Erfahrung gemacht, dass Bewilligungen für Verleihstandorte nur
sehr schwer zu bekommen sind:
Foto: zvg.
«Beim Bahnhof Wiedikon klappte es
trotz grossen Anstrengungen und einigen evaluierten Orten nicht.» Laut
einem Stadtratsprotokoll plant die
Verwaltung, für künftige Standorte
etwa 50 Autoparkplätze umzunutzen.
Dabei sind die Gebiete Hochschulen
und Zürich Nord noch gar nicht mit
einbezogen. Die Stadt rechnet, dass
damit rund 300 Stationen und 4500
Velos nötig wären. Kritisiert wurde
die Stadt kürzlich im Gemeinderat,
weil man zwar die Infrastruktur, also
alle Tiefbauarbeiten, zur Verfügung
stelle, das eigentliche Verleihsystem
aber dann doch auslagere. Für das
eigentliche Einrichten der Stationen
und die Erstbeschaffung der Velos
werden laut dem Stadtratsbeschluss
6 bis 9 Millionen Franken budgetiert,
exklusive der Tiefbauarbeiten. Da
muten die maximal 300 000 Franken,
welche die Stadt Zürich für das heutige Verleihsystem von «Züri rollt» an
die AOZ jährlich bezahlt, eher günstig
an. Die AOZ betreibt damit 280 Velos, organisiert aber auch den Verleih
und die Wartung. Immerhin: Wenn
«Züri rollt» aufgehoben wird, bleiben
der AOZ Wartungsverträge für Firmenvelos wie jene der Spitex oder
von Google. Trotzdem muss die Belegschaft halbiert werden.
Kommentar rechte Spalte
Bald wieder Verkehrs- statt Baulärm
Der soziale Aspekt
bleibt auf der Strecke
getischen Verwertung des Bioabfalls brauchte es viel öffentlichen
Druck, bis etwas ging. Und nun
dies: Der Stadtrat kippt das anerkannte, sozialverträgliche Konzept von «Züri rollt» zugunsten
des Konzepts von «Publibike»,
das nur vordergründig selbsttragend ist. Denn die PostautoTochter Publibike bekam den Zuschlag vor allem, weil sie als
Staatsbetrieb ein unschlagbar
günstiges Angebot machte, wie
die Fachwelt kopfschüttelnd moniert. Ärgerlich ist zudem, dass
der Stadtrat von Zürich damit einen eigentlichen Kahlschlag bei
der Asylorganisation Zürich (AOZ)
in Kauf nimmt. Die Hälfte der dort
beschäftigten Asylsuchenden wird
ihren Job verlieren. Da denkt man
wehmütig an die Zeiten von AltStadtrat Martin Waser (SP) zurück, der sich persönlich für die
Anliegen der AOZ eingesetzt hat.
Schön wäre, wenn der Stadtrat
den Entscheid überdenken würde. Zürich hätte ohne Probleme
Potenzial für zwei VeloverleihSysteme, die sich ideal ergänzen.
Dachstockbrand
am Albisriederplatz
Fortsetzung von Seite 1
einer Beschwerde wegen abendlichen Baulärms erfuhr Meier im Laufe
eines klärenden Gesprächs gar: Der
Baulärm wird von Anwohnern
manchmal auch deshalb stärker
wahrgenommen, weil der gewohnte
«Verkehrslärmteppich» fehlt. Auf
dem gesperrten Albisriederplatz, so
zitiert Meier eine Anwohnerin, sei es
abends dermassen ruhig, dass man
jedes gesprochene Wort in der Beiz
gegenüber höre.
Nicht nur Einbussen beim Umsatz
Verkehrssperrung, Lärm und Staub:
Manche Geschäfte am Albisriederplatz haben während der Bauzeit gelitten. Die einen mehr, die anderen
weniger. Vom Maxi-Markt an der Badenerstrasse über das Take Away
Züri Bistro und die Metzgerei Hornecker bis zur Confiserie Bauer (mit
zusätzlichen Umbauarbeiten im ehemaligen Café) wurden Klagen über
Umsatzeinbussen laut. Im Take Away
war auf Nachfrage die Rede von 40
Prozent. Andere konnten in den vergangenen drei Monaten aber eher zulegen. So etwa die «Pilgerbrunnen
Rotpunkt»-Apotheke. Sie profitierte
von der Verlegung der Bus- und
Tramhaltestelle: Die umgelenkten
Fussgängerströme bescherten ihr
neue Laufkundschaft. Bei der Kilometzg wiederum, obwohl ebenfalls
auf der «glücklichen Seite» des Platzes, hat man im Juni praktisch keine
Schattentheater: Letzte Trottoirarbeiten vor dem Café Bauer.
Veränderungen gespürt, im Juli aber
einen Umsatzeinbruch von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr erlitten.
Viele «wilde Velofahrer»
Problematischer als mit Gewerbetreibenden gestaltete sich für die Baustellen-Verantwortlichen jedoch zum
Teil der Umgang mit Verkehrsteilnehmern. Am Anfang sei es richtig
schlimm gewesen, sagt Meier. Vor allem viele «wilde Velofahrer», aber
auch «freche Automobilisten» hätten
Absperrungen und Signalisationen
missachtet und seien einfach in den
Baustellenbereich reingefahren. «Ich
bin froh, dass trotz der vielen Zwischenfälle nichts Schlimmes passiert
ist.» In einem Fall mussten die Bauarbeiter ein Auto aus einer offenen
Baugrube heraushieven, in einem an-
deren Fall einen Velofahrer. Meier
kann sich ein kleines Lächeln nicht
verkneifen: Der Biker habe sämtliche
Abschrankungen missachtet und den
Leuten vom Verkehrsdienst, die ihn
anhalten wollten, demonstrativ den
Stinkefinger gezeigt. «Dann machte
es plötzlich päddäng! und er lag in einer Grube.»
Die Episode endete für den Verunfallten glimpflich, er kassierte jedoch eine Busse – wie zahlreiche
weitere Unbelehrbare, die auf dem
Velo über den sehr beengten provisorischen Fussgängerbereich oder direkt in die Baustelle hineingefahren
waren. Die Stadtpolizei, mit der
«Bikepolice» vor Ort, habe alleine bis
Anfang Juli über 150 Ordnungsbussen wegen Missachtung des Fahrverbots verteilt, hiess es auf Anfrage.
An der Badenerstrasse beim Albisriederplatz sind am Samstag, 1. August,
zwei Dachwohnungen vollständig
ausgebrannt. Verletzt wurde niemand, jedoch entstand hoher Sachschaden.
Wie die Stadtpolizei mitteilt, wurde Schutz & Rettung gegen 14 Uhr
alarmiert. Beim Eintreffen der Berufsfeuerwehr schlugen die Flammen
bereits aus dem Dachstock. Das Gebäude wurde umgehend evakuiert.
Gleichzeitig erfolgten die Löscharbeiten über das Treppenhaus und über
zwei Drehleitern. Das Feuer griff
über den Dachstock rasch auf die benachbarte Wohnung über. Ein Übergreifen auf die beiden benachbarten
Gebäude konnte jedoch verhindert
werden. Die Feuerwehr musste das
ganze Dach aufreissen, um Glutnester zu finden und unschädlich zu machen. Mit Hilfe der Pionierkompanie
wurde dann ein Notdach errichtet.
Die betroffenen Dachstockwohnungen bleiben unbewohnbar. Der Sachschaden dürfte sich auf über 100 000
Franken belaufen.
Die Brandursache ist noch unklar
und wird durch den Brandermittlungsdienst der Kantonspolizei Zürich sowie durch Detektive der Stadtpolizei Zürich abgeklärt. Das Gebiet
wurde grossräumig abgesperrt, und
der Tramverkehr der Linien 2 und 3
musste mehrere Stunden lang unterbrochen werden. Es kamen Ersatzbusse zum Einsatz. (pd./mai.)
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Stadt Zürich
Nr. 32/33
Spiel und Spass.
6. August 2015
AKTUELL
Naturwissenschaften erlebbar nah
Zum 200. Geburtstag trägt
die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz
(SCNAT) die Forschung in
die Fussgängerzonen von
Schweizer Städten. Am 12.
August kommt die Tournee
an den Limmatquai nach
Zürich.
Forschung hautnah.
Fotos: zvg.
Erleuchtende Forschung
Am 4. und 5. September
findet an der Universität
und an der ETH Zürich die
«Scientifica» statt. Im
Internationalen Jahr des
Lichts sind die Zürcher
Wissenschaftstage diesem
Thema gewidmet.
Von den endlosen Weiten der Galaxien bis in die tiefsten Geheimnisse des
menschlichen Gehirns: Die Wissenschaft nutzt Licht in sichtbarer und
unsichtbarer Form, um die Welt zu
erkennen und zu verstehen. Dank
hochmodernen Technologien kann
Licht Daten übertragen, Krankheiten
heilen oder Energie erzeugen.
Wissenschafter zeigen Projekte
An der «Scientifica» 2015 dreht sich
alles um das Thema Licht. An über
60 Ausstellungsständen zeigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler direkt vor Ort ihre Projekte und
vermitteln Wissenschaft anschaulich
und zum Mitmachen. In zahlreichen,
Alles über Zürich
404 783 Einwohnerinnen und Einwohner, 387 600 in der Stadt arbeitende Personen, eine Bilanzsumme
von 1,7 Billionen Franken für die 69
Stadtzürcher Banken, erneut stabil
gebliebene Konsumentenpreise, 1939
neu erstellte Wohnungen, 2,8 Millionen Logiernächte in 120 Hotels sowie
40 000 Besucherinnen und Besucher
in der Sukkulenten-Sammlung: Das
«Statistische Jahrbuch» vermittelt in
der neu erschienenen Ausgabe alle
relevanten Informationen zur Stadt
Zürich und enthält auf 532 Seiten Daten, Grafiken und Erläuterungen zu
22 Themengebieten. Das Kapitel
«Agglomeration» basiert ab dieser
Ausgabe auf der im Dezember 2014
veröffentlichten neuen Agglomerationsdefinition des Bundesamts für
Statistik. Gemäss dieser Definition
umfasst die Agglomeration Zürich
neu insgesamt 151 Gemeinden. Die
neue Definition hat zur Folge, dass
das Kapitel «Metropolraum» wegfällt.
Die Daten können auf einfache
Weise weiterverarbeitet werden. Statistik Stadt Zürich legt neben der Optimierung für die Weiterverwendung
auch grossen Wert auf die übersichtliche und lesefreundliche Aufbereitung der statistischen Information.
Das ansprechende Informationsdesign macht das «Statistische Jahrbuch» 2015 auch für eine breite Leserschaft zu einem gut verständlichen und schön gestalteten Werk.
Der Statistik-Klassiker erscheint
bereits im 109. Jahrgang und ist auf
der Internetseite der Stadt Zürich
kostenlos in digitaler Form mitsamt
ergänzender
Tabellen
erhältlich.
(pd./pm.)
www.stadt-zuerich.ch/jahrbuch
leicht verständlichen Kurzvorlesungen berichten sie, welche Rolle das
Licht in ihrer Forschung spielt. Interessierte erhalten Einblick in unterschiedlichste Forschungsgebiete, von
der Ethik bis zur Nanotechnologie.
Im Science Café diskutieren Expertinnen und Experten beider Hochschulen unter anderem darüber, welche Chancen die personalisierte Medizin bei der Behandlung des
Schwarzen Hautkrebs bietet oder
über die Bedeutung des Lichts in der
neo-islamischen Architektur.
Science Slams von Studierenden,
eine Flugrobotershow, Laserexperimente, Farb- und Lichtzaubereien
sowie die Chemie-Show bieten beste
Unterhaltung und beweisen, dass
Wissenschaft auch spektakulär inszeniert werden kann.
Die kleinen Besucher können sich
im Erdbebensimulator durchschütteln lassen, Kindervorlesungen besuchen oder auf dem Scientifica Trail
eine Schnitzeljagd quer durch das
Gelände machen. (pd./pm.)
Samstag, 5., und Sonntag, 6. September,
Universität Zürich (Lichthof und Foyer),
ETH Zürich (Haupthalle).
Die drei Installationen, die «Einsichten», auf dem Limmatquai nehmen
Passantinnen und Passanten mit auf
eine naturwissenschaftliche Zeitreise.
In rund 82 Aktivitäten erleben Zürcherinnen und Zürcher alle Facetten
der Naturwissenschaften. Die speziellen Ausstellungsmodule stehen bis
15. August zum Eintauchen bereit.
Drei Einsichten
Die Einsicht «Gestern» zeigt Entwicklungen aus den Naturwissenschaften
von 1815 bis heute und was Forschende zur heutigen Gesellschaft
beigetragen haben. Im «Heute» präsentiert sich die aktuelle Forschungslandschaft Schweiz. Themen sind
Biodiversität, Klimawandel, begrenzte Ressourcen, Stammzellen und Nanoscience. Im «Morgen» begegnen
Besucherinnen und Besucher den
grossen Fragen wie «Sind wir alleine
im Universum?», «Welche Energie
treibt uns morgen an?».
Forschende vor Ort begleiten die
naturwissenschaftliche Reise und diskutieren mit Passantinnen und Passanten. Sie erzählen von ihrer täglichen Arbeit und über die Relevanz
der Naturwissenschaften für den jeweiligen Alltag. Insgesamt 150 mitwirkende Organisationen führen ein
mehrtägiges regionales Programm an
Lesungen, Ausstellungen, Führungen
und weiteren naturwissenschaftli-
Ein Angebot mit Menschlichkeit
und Kompetenz
Publireportage
Angehörige von betagten
Menschen sind oft zeitlich
überfordert. Roman Gantenbein kennt das Problem und
bietet mit dem Unternehmen
«Seniorenbetreuung mit
Herz» persönliche Dienstleistungen für allein lebende
Menschen an, auch um ihnen
eine Struktur und soziale
Kontakte zu vermitteln.
Vor mehr als drei Jahren gründete
Roman Gantenbein das Unternehmen
«Seniorenbetreuung mit Herz». Er
erzählt: «Ich biete individuelle Betreuung für betagte Menschen an.
Mein gut ausgebildetes Team erbringt
Leistungen ausserhalb des medizinischen Pflegebereichs der Spitex.» Mit
dem Angebot möchte Roman Gantenbein die Angehörigen entlasten und
ihnen etwas Freiraum vermitteln.
«Dabei spielt es keine Rolle, ob die
Betreuung stunden- oder tageweise
erfolgen soll.
Auch deren Art ist unterschiedlich
und richtet sich in jedem Fall nach
den individuellen Bedürfnissen», betont Roman Gantenbein. «Je nach
Wunsch kocht jemand für eine allein
lebende Person, geht mit ihr spazieren oder spielt Memory mit ihr. Oft
leben Tochter oder Sohn nicht in der
gleichen Stadt wie die betagten Eltern. In solchen Fällen sorgen wir dafür, dass sie eine Tagesstruktur erhalten. Wir begleiten sie zum Arzt, zum
Einkaufen und übernehmen – falls es
Interessierten werden alle Facetten der Naturwissenschaften gezeigt.
Roman Gantenbein am Computer.
Von hier aus organisiert er die Seniorenbetreuung mit Herz. Foto: ch.
gewünscht wird – auch den Nachtdienst.»
Das Unternehmen «Seniorenbetreuung mit Herz» übernimmt nicht
nur längerfristige Aufträge. Gantenbein betont: «Wir sind auch dann zur
Stelle, wenn jemand Unterstützung
nach dem Spitalaufenthalt oder der
Reha benötigt. Im Zentrum des Angebots steht in jedem Fall der Mensch,
der Begleitung benötigt. Dabei liegt
mir am Herzen, dass immer die gleiche Betreuerin Ansprechpartnerin
für die betagte Person ist», schliesst
Roman Gantenbein.
Es können kurz- und längerfristige Betreuungsangebote genutzt werden. (ch.)
Seniorenbetreuung mit Herz, Roman Gantenbein, Geschäftsführer, Telefon 043 243
85 84, www.betreuungmitherz.ch.
Forschende begleiten die naturwissenschaftliche Reise.
chen Freizeitangeboten durch und
zeigen so «Naturwissenschaften erlebbar nah» in der Region.
App ScienceGuide und Buch
Die App ScienceGuide macht das naturwissenschaftliche Freizeitangebot
in der ganzen Schweiz langfristig erlebbar. Die App zeigt bereits gegen
1000 naturwissenschaftliche Freizeitangebote in der ganzen Schweiz, und
es werden immer mehr. ScienceGuide steht beim App Store und bei Goo-
Foto: zvg.
gle Play kostenlos zum Download zur
Verfügung.
Im Buch «Die Naturforschenden»
erzählen 15 Historikerinnen und Historiker, wie Forschende in den vergangenen 200 Jahren nicht nur den
Wissenschaftsstandort, sondern auch
die Schweiz insgesamt mit aufgebaut
haben.
Das Buch ist beim Verlag Hier &
Jetzt erschienen. (pd./pm.)
www.forschung-live.ch
AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND
Publireportage
Grillfreuden ohne Streit
Mit dem Sommer beginnt die Grillzeit. Hier gilt besonders: Des einen
Freud kann des andern Leid sein.
Laut Gesetz sind übermässige Immissionen aller Art untersagt. Ob eine
Einwirkung übermässig ist, bestimmt
der konkrete Einzelfall: Lage und Beschaffenheit der Liegenschaft spielen
eine Rolle, aber auch die Art der Immission und deren Dauer. Streit beim
Grillieren lässt sich am einfachsten
vermeiden, wenn alle Beteiligten Toleranz und gesunden Menschenverstand walten lassen.
Lästige Dünste und herumfliegende Kohlepartikel und Feuerfunken
sind beim Grillieren auf jeden Fall zu
vermeiden, insbesondere auf Balkonen. Am besten werden deshalb abdeckbare elektrische oder gasbetriebene Grillgeräte benützt, die Geruchsimmissionen und Funken auf
ein Minimum reduzieren. Bezüglich
Lautstärke gilt, was auch bei der
Wohnungsnutzung zu beachten ist:
Ab 22 bzw. 23 Uhr ist Nachtruhe und
laute Gespräche und Gelächter sind
zu unterlassen. Die gegenseitige
Hans Barandun.
Rücksichtnahme ist eine wichtige
Voraussetzung für ein gutes nachbarschaftliches Zusammenleben. Und für
einen genussvollen Sommer.
Hans Barandun,
Leiter Verwaltung/Bewirtschaftung
Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr.
28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 00.
ANZEIGEN
Baupreise sinken
Der Zürcher Index der Wohnbaupreise sank gemäss Statistik Stadt Zürich
zwischen April 2014 und April 2015
um durchschnittlich 1,2 Prozent. Dies
vor allem in zwei der vier Hauptgruppen: in den Hauptgruppen Gebäude
und Baunebenkosten und Übergangskonten. In den Hauptgruppen Vorbereitungsarbeiten und Umgebung hingegen stiegen sie. (pd.)
Foto: zvg.
Zürich West
AKTUELL
Nr. 32/33
6. August 2015
5
Engagement für Kultur des gegenseitigen Verstehens
Pia Riklin engagiert sich für
die Stiftung Alterswohnen
in Albisrieden – als Vizepräsidentin, aber auch als
Sprachlehrerin. Denn
die 76-Jährige ist Mitbegründerin eines innovativen
Lernmodells für massgeschneiderte Deutschkurse
am Arbeitsplatz, die auch
an städtischen Einrichtungen Schule gemacht haben.
Pilotprojekt
weiterentwickelt
Nach Abschluss des Pilotprojekts
Lernstatt Deutsch (2002) wurde
die Deutschförderung zum Bestandteil des Weiterbildungsangebots im Gesundheits- und Umweltdepartement. Um die positiven
Auswirkungen des Lernmodells zu
erhalten, entwickelte die von Pia
Riklin mitbegründete Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Sprache
(Agas) ihr Konzept für die Vorgesetzten-Schulung und die Lernstatt-Kurse kontinuierlich weiter.
Heute bietet die Agas im Auftrag
der Stadt immer noch arbeitsplatzbezogene Deutschkurse für
Basismitarbeitende in verschiedenen Departementen an. Die Kurse
seien nun aber nicht mehr obligatorisch und fänden ausserhalb der
Arbeitszeit statt, sagt Riklin. Die
Hürde, Deutsch zu lernen, liege
damit höher. Die Kursnachfrage
sei aber immer noch gross. (mai.)
Lisa Maire
Pia Riklin sitzt am Tisch in ihrer gemütlichen Altbauwohnung in Hottingen, vor sich verschiedene Papierstapel, neben sich ein grosses Glas Tee,
hinter sich ein farbenfrohes Bild, das
ihr Mann Hanspeter gemalt hat. Und
wie sie da so sitzt und über ihre Arbeit erzählt, strahlt sie so viel jugendliche Frische aus, dass man ihr ihre
76 Jahre gar nicht abnehmen will.
Diese Frau, so scheint es, ist ein Paradebeispiel dafür, dass leidenschaftliches Engagement jung hält.
Riklin, in Albisrieden aufgewachsen und heute Vizepräsidentin der
Stiftung Alterswohnen in Albisrieden
(Sawia), war viele Jahre Co-Leiterin
der Spitex im Quartier, bevor sie sich
mit 58 Jahren nochmals beruflich
neu orientierte und eine Ausbildung
zur Deutschlehrerin für Fremdsprachige absolvierte. Die erste der heute
sechs Pflegewohnungen der Sawia
war zu jener Zeit bereits eröffnet.
Möglich gemacht hatte sie eine grosszügige Schenkung der Albisriederin
Alice Schoch-Bockhorn.
Sprache und Biografie verstehen
Diese «WGs» für betagte, pflegebedürftige Menschen seien damals in
Zürich ein Novum gewesen, erzählt
Riklin, die in der Projektgruppe mitgewirkt hatte. Und bis heute einzigartig sind die Sawia-Projekte «Oasi»
und «Oasi due» für Seniorinnen und
Senioren aus Italien und Spanien –
Menschen aus der ersten Einwanderungsgeneration der 50er- und 60erJahre, die oft nur schlecht deutsch
sprechen. In diesen «mediterranen»
Wohnungen wird explizit auf die Kultur ihrer Bewohner Rücksicht genommen. Nicht nur beim Essen oder
bei den Aktivitäten, sondern auch mit
Mit 76 noch immer rege beruflich engagiert: Die Albisriederin Pia Riklin in ihrer Wohnung in Hottingen. Foto: mai
italienisch und spanisch sprechendem Personal.
Die Sprache, so Riklin, sei ungemein wichtig: «Betreute wollen verstehen und verstanden werden – im Alltag, aber genauso in ihrer Biografie.»
Wer zum Beispiel betagte Einwanderer aus Italien und Spanien betreut,
sollte wissen, wie sie die Zeit der
Schwarzenbach-Initiative erlebt haben, sagt die Fachfrau. In den Projektgruppen für Biografiearbeit entstanden so zahlreiche kleine filmische und
schriftliche Porträts von Bewohnern,
die später auch für die Deutschförderung von fremdsprachigen Mitarbeiterinnen genutzt wurden – nach einem
von Riklin mitentwickelten innovativen, praxisorientierten Lernmodell.
Kurse für Schul-Ungewohnte
Dieses Konzept, so erklärt Riklin, kam
2001/02 erstmals an verschiedenen
städtischen Altersheimen, Pflegezentren und Spitälern zum Tragen. Und
zwar als Pilotprojekt im Rahmen des
damaligen Legislaturziels Integration.
Die Kurse richteten sich primär an
fremdsprachige Angestellte in den Bereichen Hauswirtschaft, Reinigung,
Küche, Cafeteria, zum Teil auch an
Hilfspflege- oder Betreuungskräfte.
Mehrheitlich handle es sich dabei um
Mitarbeitende, die schulungewohnt
seien und ausserhalb der Arbeitszeit
kaum Gelegenheit fänden, einen
Deutschkurs zu besuchen, erklärt Riklin. Mangelnde Sprachkenntnisse führen jedoch immer wieder zu Missverständnissen und Problemen, die unter
Umständen ganze Arbeitsprozesse ins
Stocken bringen können.
Vorgesetzte ebenfalls gefordert
Im Lernstatt-Modell sind die Unterrichtsmodule stark auf das jeweilige
Arbeitsumfeld zugeschnitten. Wobei –
ganz wichtig – die Vorgesetzten mit
ins Programm eingebunden würden,
betont Riklin. Sie müssten Übungsfelder zur Verfügung stellen, ihren
fremdsprachigen Mitarbeitenden Möglichkeiten bieten, das Gelernte anzuwenden. Zum Beispiel sollen Hotellerie-Angestellte auch mal Telefonanrufe
beantworten oder Besuchern den Weg
durch das Haus erklären können.
Die Unterrichtsmodule – für Anfänger und Fortgeschrittene – umfassen jeweils 15 Treffen zu 2 Stunden.
In dieser Zeit büffeln die Teilnehmenden Wortschatz, üben, in Bezug auf
ihre konkrete Arbeit Dialoge zu führen, Formulare auszufüllen, Rapporte
zu erstellen oder auch etwa – wenn jemand weggelaufen ist – der Polizei
Personenbeschreibungen zu liefern.
Im Kontakt mit betreuten Bewohne-
rinnen und Bewohnern sollten sie ihre
Wünsche und Gefühle ausdrücken
können – ob Trost, Überraschung oder
Zufriedenheit – und ihre Beobachtungen möglichst genau mitteilen können:
Wie ist der Appetit? Die Atmung? Die
Haut? Der Schlaf? «Gut» oder
«schlecht» als Antwort in einem Pflegebericht reiche nicht, erklärt Riklin.
Es brauche differenziertere Klassifizierungen. Für die Fachfrau steht fest:
«In der Regel haben die Angestellten
mehr erlebt und gesehen, als sie von
ihren Deutschkenntnissen her schriftlich festhalten können.»
Gotten und Göttis
Die Lernstatt-Kurse, so Riklin, seien
jedoch sehr anspruchsvoll. Gehe es
doch nicht nur darum, eine differenzierte Fachsprache zu kennen, sondern auch darum, sich mit abstrakten Begriffen wie Normalität, Abhängigkeit, Entwicklung, Ressource, Lebenshaltung etc. auseinanderzusetzen. «Das kann nicht allein in den
Kursstunden passieren.» Die Lehrerin engagiert sich deshalb auch als
Brückenbauerin zwischen LernstattTeilnehmenden und Vorgesetzten.
Denn Letztere haben ihrer Meinung
nach eine wichtige Rolle bei der
Sprachförderung. In einzelnen Altersheimen – auch in den Alterswoh-
McDonald’s wirft 40-jähriges Konzept über Bord
Der Fastfood-Gigant
McDonald’s testet am
Stauffacher ein neues
Gastrokonzept. Dafür wirft
er sein 40-jähriges Konzept
über Bord. Ob das etwas
hilft gegen den schleichenden Niedergang?
Lorenz Steinmann
Wer die McDonald’s-Filiale am Stauffacher besucht, reibt sich die Augen.
Wo bis anhin «am Counter bestellen,
bezahlen, essen, Tablett zurückbringen» angesagt war, kann man sich
seit Kurzem irgendwo hinsetzen und
wird bedient. Wie in einem «richtigen» Old-School-Restaurant.
Sinkende Umsatzzahlen
Geht es dem schweizerischen Fastfood-Primus so schlecht, dass er sein
legendäres Konzept über Bord werfen muss? Tatsächlich sinken die
Umsatzzahlen seit Jahren, obwohl
Berufliche Qualifikation gefördert
Das Lernstatt-Konzept garantiere natürlich nicht, so lächelt Riklin, dass
die Lernenden danach fehlerfreies
Deutsch sprechen. Das sei gar nicht
das Wichtigste, habe man längst erkannt. Wichtiger sei, dass die regelmässigen Treffen viel zu einem positiven Arbeitsklima beitragen. Und
dass in den jeweiligen Einrichtungen
eine Betriebskultur gedeiht, in der
das gegenseitige Verstehen gefördert
werde. Zudem: Parallel zum Sprachlernprozess werde automatisch auch
die eigene Arbeit mehr reflektiert,
hat Riklin beobachtet. Machen Kursteilnehmende positive Lernerfahrungen, gewinnen sie Vertrauen in die
eigenen allgemeinen Lernfähigkeiten
und können sich oft beruflich höher
qualifizieren. Auch das, so Riklin,
«kommt schlussendlich den Altersheim-Bewohnerinnen und -Bewohnern zugute».
4. Rundgang zu Zürichs
Drogengeschichte
McDonald’s mit seinem in die Filialen
integrierten McCafé Starbucks Konkurrenz machen will. Offensichtlich
setzen Herr und Frau Schweizer lieber auf gesünderes Essen und einheimische Bio-Getränke.
Die Suchtpräventionsstelle der Stadt
Zürich lädt am Donnerstag, 13. August zur nächsten Stadtführung: «Von
der Riviera zum Letten». Wieso kifften die Hippies an der Limmat? Wie
kam das Heroin nach Zürich, und
wieso dauerte es vom Platzspitz bis
zur Auflösung der offenen Drogenszene neun Jahre? Der Rundgang
führt zu den Schauplätzen von Zürichs Drogengeschichte. Er geht dieser nach und reflektiert die Entwicklungen von Drogenpolitik und Suchtprävention.
Schwärmen vom Kundenkontakt
Auf Anfrage bestätigt Sprecherin
Aglaë Strachwitz von McDonald’s,
dass die Filiale am Stauffacher zu
den rund fünf Betrieben schweizweit
gehört, wo das neue System «Service
am Tisch» getestet wird. «Damit wollen wir den Gästen auch beim Service
noch mehr Auswahl bieten», sagt sie.
Obwohl der Test erst seit Kurzem
läuft, hat Strachwitz schon viele positive Rückmeldungen erhalten. «Auch
die Mitarbeitenden schätzen den Service an den Tischen, weil sie so mehr
Kundenkontakt
haben»,
betont
Strachwitz gegenüber «Zürich West».
Laut Spiegel online läuft der «Service am Tisch» in Deutschland schon
seit drei Monaten. Trotzdem habe die
Kette vor allem bei jüngeren Kunden
an Attraktivität verloren.
nungen der Sawia – sehr bewährt habe sich etwa das Patensystem: Vorgesetzte
organisieren
unter
den
deutschsprachigen Bewohnerinnen
und Bewohnern Gotten und Göttis,
die ihre jeweilige Lernstatt-Schülerin
bei den Hausaufgaben unterstützen
oder sich mit ihr beim Kaffee unterhalten.
Bei jedem Wetter
McDonald’s ergreift die Flucht nach vorn.
Und wie sieht es punkto gesündere Menüs aus, dem allgemeinen gesellschaftlichen Trend? Sogenannte
Low-Carb-Burger, also Hamburger
mit weniger Kohlenhydraten, sind
immer angesagter. Während bei-
Foto: zvg.
spielsweise in Schweden beim Konkurrenten MaxBurgers Burger mit
Fleisch und Eisbergsalat als «Hülle»
Furore machen, sei ein solcher Burger in der Schweiz nicht geplant, so
Strachwitz.
Die Tour ist Teil des Themenjahres
«Sucht im Wandel der Zeit», das die
Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich (SUP) zu ihrem dreissigjährigen
Bestehen lanciert hat. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Rundgang ist unentgeltlich und findet bei
jedem Wetter statt. (pd.)
Donnerstag, 13. August, 18–20 Uhr. Treffpunkt: Zwingli-Denkmal, Tramhaltestelle
Helmhaus (Linien 4 und 15).
6
Zürich West
Nr. 32/33
6. August 2015
H I N TE R G R U N D
Juwo – oft letzte Hoffnung für Studierende
Für Erwachsene ist es
schwer, eine Wohnung in
der Stadt Zürich zu finden,
für junge Erwachsene fast
unmöglich. Ein Problem,
das Juwo zu lösen versucht.
Nathalie Klingler
Das Jugendwohnnetz, kurz Juwo, ist
ein Verein, der mittlerweile seit über
30 Jahren günstigen Wohnraum an
junge Menschen mit bescheidenen
Mitteln vermittelt. Damit Jugendliche
und junge Erwachsene vom Juwo
profitieren können, müssen sie mindestens 15 und höchstens 25 Jahre
alt sein, dürfen ein Einkommen von
maximal 30 000 Franken im Jahr haben und müssen sich in einer Ausbildung oder in einer Orientierungsphase befinden.
Heute vermietet der Verein Jugendwohnnetz über 800 Wohnungen
an rund 2000 junge Menschen. Beim
vermittelten Wohnraum handelt es
sich sowohl um unmöblierte Wohnungen und Einzimmerstudios als
auch um ganze Häuser mit oder ohne
Garten in der Stadt Zürich. Zusätzlich
werden beim Juwo auch günstige
Einzugsmöglichkeiten in bereits bestehende Wohngemeinschaften angeboten. Der Mietzins beträgt zurzeit
im Durchschnitt 379 Franken pro
Person und Monat, bei Einzimmerwohnungen etwas mehr.
Wohnprobleme lösen
Das Ziel des Jugendwohnnetzes ist Endlich in Zürich eine Bleibe gefunden: Zusammen mit netten Leuten essen und diskutieren in einer Juwo-Wohnung.
Foto: Christian Altorfer
eindeutig: Wohnprobleme junger Erwachsener pragmatisch, unbürokra- beiden Gremien Fachleute, welche ter des Vereins. Dadurch entstehen heitshalber aus, die Geschäftsführerin Neubauten, Container- oder Brachtisch und ohne ideologische Scheu- die Geschäftsstelle in verschiedenen für Eigentümer oder Verwaltungen und das Juwo gingen getrennte Wege. land-Nutzung, Zwischennutzung und
klappen zu lösen. Das Juwo will jun- Bereichen, wie beispielsweise Finan- folgende Vorteile: Sie erhalten eine Im Jahresbericht 2014 hält Jean-Marc Kauf sowie um die Anpassung von
Immobilien.
Im
zen,
Networking, garantierte Mietzinszahlung und ha- Hensch, Präsident
gen Menschen helzweiten Strategiesoziale Arbeit, aktiv ben somit keinen Inkassoaufwand. Juwo, jedoch fest:
fen,
selbstständig
«Ich komme aus Bern.
unterstützen
und Es fällt für sie zudem kein Adminis- «Heute kann ich gu- «Lange habe ich nach einer Block «Wohnen in
zu werden, Fuss im
Als
ich
hier
angefangen
Wohnung in der Stadt
der Agglomeration
beraten. Allgemein trationsaufwand durch einen Mieter- ten Gewissens saLeben zu fassen.
Somit überrascht es
habe zu studieren, hatte arbeitet das Ju- wechsel an, da dieser vom Juwo erle- gen, dass das Ju- Zürich gesucht. Die Suche fördern» steht Mitentwicklung kostengendwohnnetz eng digt wird. Zudem ist die Garantie ge- gendwohnnetz genicht, dass etwa
ich keine Wohnung und
schien aussichtslos:
günstiger Neubaumit
Institutionen geben, dass die Mieterinnen und Mie- stärkt aus dieser
fünf bis zehn Prokannte niemanden. Dank aus Politik, Wirt- ter bei zeitlich begrenzten Mietver- Prüfung hervorgeEntweder war keine
ten
im
Vorderzent der MieterinJuwo habe ich relativ
Wohnung frei oder sonst grund.
Daneben
schaft und dem So- trägen zum vereinbarten Termin wie- gangen ist. Wir hanen und Mieter,
welche die Dienst- schnell ein Zimmer in einer zialbereich zusam- der ausziehen. Ein weiterer Vorteil, ben nicht nur bei
viel zu teuer. Dank Juwo geht es um Markeder
Vermietung
der
sich
durch
solch
ein
Mietverhältmen.
Der
Verein
ist
leistungen der JuWG zu einem fairen Preis
habe ich seit Kurzem eine ting, um Kommunikation sowie um
politisch, konfessio- nis ergibt, ist, dass es professionelle neue Rekordwerte
wo-Wohnberatung
bekommen.»
Wohnung. Ich bin wirklich Preisgestaltung. Der
sondern
nell und gesell- Ansprechpartner auf der Geschäfts- erreicht,
in Anspruch nehfroh, dass es so eine
Strategie
dritte Block «Partschaftlich breit ab- stelle gibt, die ohne schwerfällige unsere
men, von SozialämMartin, 24, Philosophiestudent
nerschaften aussergestützt. So zählen Bürokratie und auf Vertrauensbasis auch so festgelegt,
tern
zugewiesen
Organisation gibt.»
dass
weiteres
halb Zürichs» beimmerhin fast alle agieren.
werden. Beim Juwo
Wachstum möglich
inhaltet die beiden
erhofft man sich, diese jungen Men- politischen Parteien, Jugendparteien
Pascal, 26, Wirtschaftsstudent
ist, ohne übermässistrategischen Punkschen zum selbstständigen Wohnen und verschiedene kirchliche Instituti- Das herausfordernde Jahr 2014
qualifizieren zu können. In der ange- onen zu den Vereinsmitgliedern.
Die Zahl der Mieterinnen und Mieter, ge Risiken einzugehen.» So wurden te Offenheit für Kooperation bei Anspannten Wohnungssituation in der
die eine Wohnung über das Jugend- beispielsweise die Führungsstruktu- fragen anderer Städte sowie ProjektStadt Zürich leiste man damit – zu- Auch Vermieter profitieren
wohnnetz finden, hat sich in den letz- ren in der Geschäftsstelle spürbar ver- entwicklung, wenn das Potenzial bei
sammen mit privaten und öffent- Vom Jugendwohnnetz profitieren je- ten zehn Jahren verdoppelt: Waren stärkt und die Weichen gestellt, damit mehr als 100 Wohnplätzen liegt.
Trotz dem turbulenten Jahr 2014
lichen Vermietungspartnern – «einen doch nicht nur junge Erwachsene, es 2003 noch 971 Mieter, zählte man die Organe der Trägerschaft in den
wichtigen Beitrag zur sozialen Durch- sondern auch Vermieter. So haben letztes Jahr bereits 1936. Im gleichen Jahren 2015 und 2016 weiterent- ist es den Verantwortlichen des Jugendwohnnetzes gelungen, eine erste
mischung der Stadt», heisst es dazu Hauseigentümer oder Verwaltungen Zeitraum, so freut man sich beim wickelt werden können.
Initiative der «Strategie 2017» umzuin einer Medienmitteilung des Ver- die Möglichkeit, Wohnungen tempo- Juwo, konnten die Mietkosten stetig
setzen. So wurde beispielsweise ein
eins.
rär oder auf Dauer an Juwo zu ver- gesenkt werden. So kostete Jugend- Die «Strategie 2017»
mieten. Dies auch dann, wenn Objek- wohnraum im Jahr 2003 durch- Mit seiner «Strategie 2017» zeigt das Markttest für eine Zwischennutzung
Der Verein und die Stiftung
te in absehbarer Zeit renoviert oder schnittlich noch 472 Franken im Mo- Juwo die Stossrichtung für die nächs- in Baden durchgeführt oder die EntFür die Beratungsdienstleistungen abgebrochen werden müssen, also nat, heute ist ein Appartement be- ten Jahre auf. So definiert das strate- wicklung von Wohngemeinschaften
gische Konzept einerseits konkrete für einen Neubau im Limmatfeld in
der von Sozialämtern zugewiesenen nur befristet vermietbar sind. Ein reits ab 397 Franken erhältlich.
Ermöglicht wurde die Mietkosten- Entwicklungsschritte, lässt dabei Dietikon unterstützt.
jungen Erwachsenen hat der Verein grosser Vorteil, da solche Wohnungen
Solche Innovationen entwickelt
einen Leistungsauftrag der Stadt Zü- in der Regel als kaum oder nur senkung durch eine gute Zusammen- aber immer noch genügend Spielarbeit mit den Vermietungspartnern raum für Anpassungen an neu auf- das Jugendwohnnetz nach dem sogerich. Ansonsten finanziert sich das schwer vermietbar gelten.
Allgemein mietet das Juwo güns- des Jugendwohnnetzes sowie dank kommende Chancen und Risiken. nannten Ansatz der 3P: Partner, ProJugendwohnnetz ohne Mittel der öfWohnraum
einer ständigen Op- Eine der Herausforderungen ist es jekt und Plan. Als Erstes erfordert
fentlichen Hand. Zum Jugendwohn- tigen
timierung und Effi- zum Beispiel, dass der Wohnungs- dieser Ansatz einen ansprechenden,
netz zählt auch die Stiftung für Ju- von der öffentlichen
gendwohnhilfe. Diese erwirbt Wohn- Hand, professionel- «Als ich angefangen habe zienzsteigerung im markt – vor allem im Juwo-Kern- vertrauenswürdigen Partner. Zweizu studieren, wollte ich operativen Geschäft. gebiet, den zentralen Stadtquartieren tens muss ein konkretes Projekt des
häuser entweder käuflich oder im len ImmobilienverBaurecht. Wenn es nötig ist, wird waltungen, Genosunbedingt ausziehen und Die Verbesserungen – immer härter und teurer wird, die Partners vorliegen. Und drittens wird
oder
sanft und kostengünstig renoviert. senschaften
selbstständig werden. Dank des Angebots ver- Nachfrage nach Jugendwohnraum je- dann ein Plan entwickelt, wie eine
blüffen vor allem da- doch gleich hoch bleibt. Um sich an bestimmte Region oder Ortschaft vom
Vermietet werden diese Wohnungen privaten Hausbesitoder Wohnhäuser ausschliesslich zern an. Der Verein Juwo wurde dies möglich.» rum, wenn man be- diese Entwicklung anzupassen, setzt Juwo bearbeitet werden kann. Das
denkt, was für ein man beim Juwo auf vermehrte Inves- heisst, die gemeinnützige OrganisatiJugendwohnnetz
durch den Verein Jugendwohnnetz.
Nadine, 22, Rechtsstudentin
herausforderndes
titionen in innovative Formen der on verfolgt einen «Bottom-up-AnWeil keine öffentlichen Gelder in tritt dabei gegensatz», der die Risiken auf allen EbeJahr 2014 für das Zusammenarbeit.
Anspruch genommen werden, arbei- über den ImmobiliDie «Strategie 2017» setzt sich nen minimieren soll.
ten der Vorstand des Vereins Jugend- enbesitzern immer als Mieter auf, Jugendwohnnetz war. Denn Anfang
wohnnetz und der Stiftungsrat der was für die Vermieter eine gewisse 2014 geriet die Organisation in arge aus drei Hauptblöcken zusammen:
Stiftung für Jugendwohnhilfe auf frei- Sicherheit darstellt. Die jungen Woh- Turbulenzen: Die Stiftungspräsidentin Beim ersten Block «Innovative Ideen Jugendwohnnetz, Gartenhofstrasse 15,
8004 Zürich, Tel. 044 298 20 49, E-Mail
williger Basis und unentgeltlich (Auf- nungsmieterinnen und -mieter sind musste aus beruflichen Gründen zu- Zürich» geht es hauptsächlich um [email protected]. Weitere Informationen unwandspauschale). Dennoch sitzen in im rechtlichen Sinn jeweils Untermie- rücktreten, der Präsident fiel krank- neue Branchen, Mitentwicklung an ter www.juwo.ch.
Zürich West
AKTUELL
Nr. 32/33
6. August 2015
7
Seit 40 Jahren für sozial Schwache die letzte Chance
Vier Jahrzehnte hat das
Brockenhaus Arche auf dem
Buckel. Was als erste Gehversuche im Umgang mit
Drogenabhängigen begann,
ist heute zentraler Bestandteil des Trägervereins Arche.
Rebecca Wyss
1975 endete in Spanien mit dem Tod
von Diktator Francisco Franco und
der Wiedereinführung der Monarchie eine Ära, der Vietnamkrieg ging
endgültig zu Ende, aus den Radiolautsprechern im ganzen Land klang
«Gigi vo Arosa» von Ines Torelli und
mitten in Zürich in der Nähe des
Hauptbahnhofs eröffnete die Gemeinschaft Patrick das heutige Arche Brockenhaus.
Bewegte Geschichte
Mit 40 Jahren auf dem Buckel ist
das Brocki in Altstetten eine Institution. Eine «mit einer bewegten Geschichte», wie David Häne, der Gesamtleiter des Vereins Arche Zürich, betont. Begonnen hatte alles
mit Josef «Patrick» Inglin, der die
Gemeinschaft Patrick in Schlieren
gründete. Deren Antrieb war es,
Drogenabhängige von der Strasse
zu holen und ihnen eine Perspektive
zu geben. «Man wollte diese nicht
nur therapieren, sondern auch in
die Arbeitswelt eingliedern», sagt
Häne. Die Folge: Die Gemeinschaft
baute in Bülach eine Therapiestation sowie die Brockenstube Patrick
auf – die Basis des heutigen Vereins
Arche Zürich.
Für einen Lohn von 600 Franken arbeiteten damals Angestellte
und Drogenabhängige im Brockenhaus zusammen. Dies war nicht immer einfach. Manchmal erschienen
die Leute nicht zu Räumungen, weil
sie abgestürzt waren. Zuverlässigkeit war rar. Auch die Polizei war
hin und wieder zu Gast. Vor allem
während der Zürcher Jugendunruhen in den 80er-Jahren führte diese
Das Brockenhaus Arche hat stürmische Zeiten hinter sich, wie der Gesamtleiter des Vereins Arche, David Häne, betont.
Razzien durch, weil im Brockenhaus Sympathisanten des Autonomen Jugendzentrums (AJZ) einund ausgingen.
Die grösste Krise erlebte die Gemeinschaft Patrick und somit das
Brockenhaus Patrick jedoch früher,
Ende der 70er-Jahre. Was als basisdemokratische, selbstbestimmte Institution entstand, verkam immer
mehr zum Selbstbedienungsladen.
Angefangene Projekte scheiterten,
die Spendengelder versickerten irgendwo und der Kopf der Organisation, Patrick Inglin, sass in Haft,
weil er sich an seinen Zöglingen
vergangen hatte. Ein Chaos.
1980 dann die Rettung: Eilends
wurden aus dem vom Konkurs bedrohten Unternehmen die funktio-
nierenden Teile in den neuen Verein
Arche Zürich gerettet. Heute holt
die Arche längst nicht mehr nur
Drogenabhängige auf ihr Boot.
Auch Menschen mit psychischen Erkrankungen und Langzeitarbeitslose finden Hilfe. Zudem unterstützt
der Verein Kinder mit Sprach-,
Schul- und Integrationsproblemen.
Finanziert werden die Angebote
durch die öffentliche Hand, Spenden und Verkaufserlöse.
Eingebettet im Verein hat das
Brockenhaus selbst eine Wandlung
erfahren, wie David Häne sagt. Nach
dem Umzug an die Hohlstrasse habe
sich dieses aufgrund von klammen
Kassen in den 90er-Jahren neu erfinden müssen. «In dieser Zeit entstand das Brockenhaus, wie man es
heute kennt: mit schön präsentierten und gepflegten Stücken, mitunter gar Trouvaillen.» Nicht nur das.
Das herkömmliche Brockenhaus-Geschäft harzte, also führte man neue
Geschäftsfelder ein: So finden sich
heute auf zwei Stockwerken nicht
nur Möbel, Bücher, Kleider, Geschirr,
Bilder, Spielzeug, Musikinstrumente
und Sportgeräte.
Längst kann man auch im ausgefallenen CD-Café Platz nehmen,
wo man Schallplatten, CDs und Filme auf DVD oder Video ergattern
kann. Wer ein kaputtes Elektrogerät
hat, kann dieses zudem reparieren
lassen oder sich mit einem Secondhand-Computer eindecken. Wer
Lust hat, kann sich im angegliederten Restaurant etwas zu essen oder
Foto: Rebecca Wyss
zu trinken gönnen oder ganz exotisch: die Räumlichkeiten gar als
Veranstaltungsort buchen.
Die Korken knallen lassen
Das macht der Verein Arche Zürich am
22. August. Dann lässt er anlässlich
des 40-jährigen Bestehens des Brockis
die Korken knallen. Unter dem Motto
«Aus Gebrauchtem Neues entstehen
lassen» können die Gäste gratis eine
Etagère erstellen, Schmuck aus Veloschläuchen oder ein Ringbuch aus einem Platten-Cover gestalten. Am
Abend spielt die Band Grand Cannon
und später gibts eine Vinyl-Disco.
Jubiläums-Fest 40 Jahre Arche Brockenhaus: 22. August, 10 Uhr. Hohlstrasse
489. Mehr Informationen: www.archezuerich.ch/40jahre
Gewerbeverein Altstetten-Grünau im Einsatz am Chreis-9-Fäscht
Bald ist es so weit: Das
Chreis-9-Fäscht öffnet vom
28. bis 30. August auf dem
Areal des Gemeinschaftszentrums Bachwiesen seine
Tore. Auch der Gewerbeverein Altstetten-Grünau
ist mit von der Partie.
In seinem Festzelt, das rund 160 Personen Platz bietet, verwöhnt der Gewerbeverein
Altstetten-Grünau
(GVAG) seine Gäste mit einem Glas
Wein oder Prosecco von seiner exklusiven Vinothek, mit feinen Grilladen
vom «Beefer’» und einem köstlichen
Risotto. Man darf sich auf einen tollen Abend mit Freunden, in lockerer
Atmosphäre mit direktem Blick auf
die Hauptbühne, freuen.
Attraktiv für Jung und Alt: Szene vom letzten Chreis-9-Fäscht im Jahr 2009.
Foto: Foto Welti
Pflege der Quartieratmosphäre
Beim GVAG ist man gespannt auf einen regen Austausch mit den Bewohnern, Vereinen, Institutionen und Firmen des Quartiers, um bereits bestehende Kontakte zu vertiefen oder
neue zu knüpfen. Mit ihrem Einsatz
tragen die Vereinsmitglieder zur Pflege der lebhaften Quartier-Atmosphäre bei und freuen sich auf ein «lässiges» Quartierfest.
Der GVAG feiert dieses Jahr sein
25-Jahr-Jubiläum und ist mit seinen
über 240 Mitgliedern der grösste Gewerbeverein der Stadt Zürich. Der innovative und aktive Vorstand durfte
sich in den letzten drei Jahren über
einen 25-prozentigen Mitgliederzuwachs freuen. Viele Jungunternehmer sind beigetreten – was den Altersdurchschnitt der Mitglieder deutlich gesenkt hat.
Unter den Tätigkeiten des sehr
aktiven Gewerbevereins speziell zu
erwähnen ist unter anderem der alle
zwei Monate stattfindende BusinessLunch, der den Gewerblerinnen und
Gewerblern die Möglichkeit bietet,
ihr Netzwerk und eine entsprechende
Kontaktpflege zu vertiefen. Ein weiterer wichtiger Anlass ist die jährlich
stattfindende Auszeichnung der besten Lehrabschlussgänger des Quartiers. Dabei zeigen wir den jungen
Talenten unsere Wertschätzung für
ihre erbrachte Leistung. In diesem
Jahr findet der Anlass am 27. August
in den neuen Räumlichkeiten der
Stiftung RgZ an der Rautistrasse
statt.
Der GVAG ist Mitglied im städtischen- und kantonalen Gewerbeverband und vertritt dort die Interessen
seiner Mitglieder in gewerbepolitischen Themen. Des Weiteren ist die
Tätigkeit des GVAG im Forum Altstetten zu erwähnen, das sämtliche
Anliegen des grössten Quartiers der
Stadt Zürich bespricht. Dieses Forum
hat seinen Ursprung im Zusammenschluss verschiedener Interessensvertreter hinsichtlich des erfolgreichen Engagements gegen die geplante neue Linienführung des Trams 2.
Auf der Website des GVAG (www.
gewerbe-altstetten.ch) sind weitere
Informationen zum Verein und ausserdem zum Gewerbler-Zelt am
Chreis-9-Fäscht zu finden.
Andreas Knecht, Präsident GVAG
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Zürich West
Nr. 32/33
6. August 2015
SPORT & SPASS
Die Wanne ins Wasser statt Wasser in die Wanne
Badewannenrennen-Weltmeisterschaft vor den Toren
der Stadt: Am Sonntag,
23. August, wird in Opfikon
um die Wette und um die
Qualifikation gepaddelt.
Roger Suter
Auf der Suche nach immer verrückteren Betätigungen ist der deutsche
Werber Rainer Braun in der Badewanne fündig geworden. Wie wär’s,
wenn man das ganze mal umdrehen
würde? Statt das Wasser in die Wanne gleich mit der Wanne ins Wasser?
Badewannenrennen gab es zwar
schon früher, etwa 2007 in Rosenthal. Allerdings war dort die «Badewanne» eher als Überbegriff zu werten für alles, was schwimmt und sich
irgendwie vorwärts bewegen lässt,
vom Erich-Honecker-Gedenkfloss bis
zum Peugeot 106. Auch Varianten
auf Schnee sind bekannt, und
manchmal sind die namensgebenden
Wannen von aussen kaum noch zu
erkennen. Doch Braun führte Regeln
ein, die den Hobby-Sportlern entgegenkommen, aber den Spass an der
Sache nicht behindern sollen: Die
verzierten und mit Stöpseln versehenen Wannen werden vom Veranstalter gestellt. Es braucht also niemand
daheim den Bohrmeissel zu zücken
oder beim Bauern die Viehtränke abzutransportieren.
Was 2013 als deutsche Meisterschaft begann, ist ein Jahr später ins
übrige Europa und nun in die Welt –
und in die Schweiz – gelangt. Am
Sonntag, 23. August, finden im Opfiker Freibad Bruggwiesen die Qualifikationsrennen zu dieser ersten Weltmeisterschaft statt. In 99 weiteren
Vorläufen in neun Ländern verschiedener Kontinente werden die anderen Finalisten ermittelt, die im November nach Düsseldorf zur Entscheidung reisen.
Kostüm und Kampfruf gefordert
Jedes Rennteam umfasst badewannengerechte zwei Personen, einen
«Kapitän» und einen «Matrosen».
Gepaddelt wird eine Strecke von 50
Metern; je nach Breite des Bassins
sind bis zu vier Teams gleichzeitig
unterwegs. Die Gewinner eines jeden
Durchgangs kommen eine Runde
weiter, zum Schluss wird ein Ortsfinal gefahren.
Schnell paddeln ist aber nur das
eine. Jedes Team braucht einen
Kampfruf, gibt sich einen Fantasienamen und kostümiert sich entsprechend. Für die schönsten drei gibt es
ebenso viele Wildcards – Teilnahmekarten unabhängig vom Rennresultat
– zu gewinnen. Darüber entscheidet
das Publikum. Den Siegerinnen und
Siegern in Düsseldorf winken Sachpreise im Gesamtwert von 5000 Euro. zum Beispiel Reisegutscheine
oder ein Familienwochenende im Europapark Rust.
Anmelden kann man sich jetzt
schon im Internet oder aber am Tag
des Rennens direkt in der Badi. Jeder, der schwimmen kann, darf teilnehmen (ausgenommen Mitglieder
von Kanu- oder Rudervereinen).
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Dass Badewannen nicht sehr kursstabil sind, tut dem Spass keinen Abbruch.
Startgeld gibt es nicht, man muss lediglich den regulären Eintrittspreis
ins Freibad zahlen.
«Penalty» bedeutet «Strafe»
Auch wer nicht gerne paddelt, kann
mitmachen: Bei der «Stadtmeisterschaft im Penaltyschiessen auf dem
Wasser». Dabei beträgt nicht die Distanz zum Goal 11 Meter, sondern jene vom Spieler zum Ball. Und dieser
liegt am Ende einer schwimmenden
Matte, über die der Schütze zuerst
laufen muss. Dafür gibt es keinen
Torhüter; den Ball zu erreichen, ist
schwer genug.
Peter Pfluger verfolgt die Aktivitäten der Badewannen-Kapitäne schon
länger. «Nach ‹Kultur im Bad 2014›
wollten wir wieder etwas anderes ausprobieren», so der Betriebsleiter der
Opfiker Badi. «Nun hat es geklappt,
Foto: zvg.
sogar an einem Sonntag.» Die Badi
bleibt am Wettkampftag auch für die
übrigen Badegäste offen. «Je nach
Teilnehmerzahl müssen wir vielleicht
das Becken kurzzeitig sperren», sagt
Pfluger, der natürlich auf einen warmen Tag hofft. «Notfalls könnten wir
aber ins Hallenbecken ausweichen.»
Sonntag, 23. August, ab 13 Uhr, Freibad
Bruggwiesen, Opfikon. Anmeldung und Infos: www.badewannenrennen.org
Zürich West
SPORT & JUGEND
Nr. 32/33
6. August 2015
Weisse Trikots, wohin man schaut: «Real Madrid» hält Einzug auf der Buchlern und rund 150 Kinder trainieren eine Woche lang nach den Vorgaben des spanischen Klubs.
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Fotos: Annina Just
Fussball spielen nach Real Madrids Lehrbuch
Trainieren wie in der Real
Madrid Academy: Diesen
Traum leben diese Woche
150 Kinder auf der Buchlern
in Altstetten im ersten Real-Madrid-Fussball-Camp der
Region Zürich. Die Begeisterung der Kids ist riesig.
Annina Just
«Ihr seid jetzt alle für eine Woche
Madrilenen», erklärte Stefan Kohfahl
den 150 Kindern in seiner Begrüssungsrede und forderte sie sogleich
zur «Vereidigung» per Handerheben
auf. Der aus Deutschland stammende
Kohfahl ist Campleiter und Verantwortlicher für Real Madrid in Mittelund Westeuropa und hat die Camps
der «Real Madrid Foundation Clinics» in die Schweiz gebracht. Der
Spass stehe im Vordergrund und
man mache nichts anderes als Fussball spielen in den kommenden fünf
Tagen – oder 30 Stunden. «Das ist sogar mehr, als die Profis trainieren»,
fügte er an. Auch Guido Roos, Präsident des FC Altstetten, betont, dass
es um den Spass am Fussball und
nicht etwa um eine Talentsuche gehe.
«Wir wollen den Kindern einfach ein
tolles Erlebnis ermöglichen», sagt er.
Ob mit eigenem Namen oder dem eines Real-Stars,
stolz werden die neuen Trikots präsentiert.
Eines von drei Schweizer Camps
werden. Viele Teilnehmer stammen
aus dem Kanton Zürich, einige kommen aber auch von weiter her, zum
Beispiel aus Thun, Wohlen oder sogar aus Losone im Tessin. «Schade
finde ich nur, dass es vereinzelte Anmeldungen gab, zu denen das Geld
nie einbezahlt wurde. So wurde einem anderen Kind der Platz weggenommen», bedauert Roos. Doch der
allergrösste Teil hatte die Teilnahmegebühr von 300 Franken natürlich
bezahlt und erhält nun ein sogenanntes «Premium Trikot» von Adidas, einen Ball sowie eine Trinkflasche und
kommt in den Genuss des professionellen Trainings: «Alle Übungen werden auch in der Real Academy
durchgeführt, es gibt einen genauen
Ablauf, keine Improvisation», erzählt
Kohfahl. Der Schwerpunkt liege auf
Der FC Altstetten wurde von der Real
Madrid Foundation Clinics, einer Stiftung, die in weltweit 66 Ländern solche Camps organisiert, zur gemeinsamen Durchführung des ersten Zürcher
Camps – insgesamt gibt es in der
Schweiz dieses Jahr drei – angefragt.
Da habe man natürlich nicht lange
überlegen müssen, meint Roos. Der
FCA stellt die Infrastruktur und organisiert die Verpflegung, die Real Madrid Foundation kommt mit einem
zehnköpfigen
deutschsprachigen
Trainerteam, das grösstenteils bei
Real Madrid ausgebildet wurde, und
gestaltet die Trainingseinheiten.
Wie Guido Roos erzählt, war der
Ansturm sehr gross, knapp 400 Interessenten hätte er gehabt, nach 150
musste die Anmeldung geschlossen
Am Camp dürfen offiziell Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren teilnehmen, doch auch zwei
Sechsjährige haben sich eingeschlichen. Hier werden sie in Altersgruppen eingeteilt.
Eins gegen eins mit Torabschluss: So wird Durchsetzungskraft trainiert.
Ballbesitz- und Torabschlussspielen,
aber auch technische Fähigkeiten
würden «gefördert und gefordert».
Dabei ist gegenseitige Unterstützung zentral. So erklärt einer der
Trainer: «Miteinander verteidigen,
miteinander angreifen. Bei eins gegen drei gibt es sicher kein Tor, bei
zwei gegen drei kann es eines geben.
Ihr müsst also einander helfen.» Gehört, getan – die jungen Ronaldos,
Bales und Benzemas sind mit sichtbarem Eifer und viel Einsatz dabei.
Real-Imperium weitet sich aus
Teamfähigkeit wird am Schluss des
Camps auch belohnt: Dann nämlich
wird der «Best Teamplayer Award»
verliehen. Der Gewinner dieses Preises darf an der Verlosung für eine
Reise nach Madrid inklusive Treffen
Aufmerksam hören die Kids den Ausführungen von Trainer Jordi zu.
mit den Real-Stars teilnehmen. Aus
den drei Schweizer Camps wird zudem ein Team zusammengestellt, das
die Schweiz an einem Turnier in Madrid vertreten darf. Wer dort dabei
sein will, muss nicht nur fussballerisch überzeugen, sondern auch mit
Disziplin, Trainingsfleiss und der Unterstützung von Mitspielern auffallen.
Die Jungs, und wohl auch die wenigen teilnehmenden Mädchen, träumen schon von einer solchen Reise:
«Am liebsten würde ich mit zwei
Teamkollegen diesen Preis gewinnen», so einer der jungen Kicker.
Doch vorerst heisst es, der Hitze
trotzen und am Ball brillieren. Einer
der erfahrenen Übungsleiter lobt die
Zürcher Jungfussballer nach der ersten Übungseinheit: «Sie sind sehr engagiert und hören gut zu. Auch die
Grundbegriffe sind ihnen bekannt.»
Stefan Kohfahl zeigt sich zudem von
der Anlage in Altstetten begeistert,
diese sei «fast besser als in Madrid».
Da die Real Madrid Foundation
als Stiftung organisiert ist, wolle man
mit den Camps – in Deutschland gibt
es bereits 150 und in der Schweiz
sollen nächstes Jahr deren 20 durchgeführt werden – keinen Profit erwirtschaften, betont Kohfahl. Gemäss
Roos ist das Camp auch für den FC
Altstetten keine Einnahmequelle und
man verzichte in diesem ersten Jahr
bewusst auf Sponsoren.
Was es für beide Vereine aber mit
Sicherheit ist: ein grosser ImagePush – sowohl für das ohnehin schon
übermächtige Real Madrid als auch
für den FC Altstetten, die gegenwärtige Heimat der Madrilenen in Zürich.
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Zürich West
Nr. 32/33
KULTUR & FREIZEIT
6. August 2015
«Jeder will doch einmal im Leben die Route 66 fahren»
Beim Saturday Style Ride
weiss der Zuschauer oft
nicht, wer nun schicker ist:
Das Velo oder sein Besitzer.
Am 29. August kommt
diese Velotour des guten
Geschmacks mit ihrer
«Country Tour» nun das
erste Mal an die Goldküste.
Die Ortschaften mit den teuren Villen am Zürichsee kennen viele nur
von der Seestrasse her, vom Durchfahren, dabei gibt es oberhalb der
Bahnlinie sehr viel ursprüngliche
Schönheit zu entdecken. Die «Goldküste» ist mehr als nur das gehobene Schlafparadies von Pendlern.
Ausserdem hat die Radstrecke entlang dem Zürichsee den coolsten
Namen: Sie heisst tatsächlich «Route
66». Die will doch jeder einmal im
Leben fahren?
Interview: Philippa Schmidt*
33 Kilometer, vom Tiefenbrunnen bis
Rapperswil, fahren die Teilnehmer
der Country Tour des Saturday Style
Rides – mitten durch das Verteilungsgebiet des «Küsnachters». Erwünscht
sind nicht nur Zuschauer, auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden noch gesucht. Jeroen van Rooijen, Veranstalter und Stilkritiker der
«NZZ», erklärt, worauf es beim Saturday Style Ride ankommt.
Jeroen van Rooijen, wie ist die Idee für
den Style Ride entstanden?
Ursprünglich hiess der Saturday Style Ride einmal Gentlemen’s Run, das
war 2011 und 2012, als ich Redaktionsverantwortlicher des Männermagazins «Gentlemen’s Report» war,
einer
innovativen
Beilage
der
«NZZ». Die Rundfahrt sollte ein
Trommelwirbel für das Heft sein. Als
der Verlag das Objekt aber Anfang
2013 fallen liess, sah ich mich gezwungen, die Veranstaltung auf eigene Faust und ohne Support des
Medienhauses weiterzuführen. Man
legte mir nahe, für diesen Fall auch
auf den Namen zu verzichten, und
so wurde aus der stilvollen Rundfahrt, die ursprünglich nur für Herren gedacht war, eine vielfarbige
und immer erfolgreichere Veranstaltung für Männer und Frauen, Jung
und Alt – unter einem neuen Namen. Der Wechsel hat der Sache
gutgetan, seit 2013 verzeichnen wir
jedes Jahr mehr Frauen, 2015 waren es rund 45 Prozent der 300 registrierten Teilnehmer!
Der Fantasie sind auch bei der Country Tour keine Grenzen gesetzt.
Das Gefährt darf ruhig ausgefallen
Fotos: A.M. Hug
sein.
Bei der ersten Style Ride Country Tour
gilt der Dress Code «Country Chic». Können Sie nähere Angaben machen: Was
sollte ich als Teilnehmerin oder Teilnehmer anziehen?
Dieser Dresscode ist eine Option,
keine Verbindlichkeit – denn die Zeit
der Dresscodes ist vorbei. Es darf im
Prinzip jeder so kommen, wie er
möchte, wir schicken sicher niemanden nach Hause. Denn auf 33 Kilometern Strecke muss einem in der
Klamotte schon primär wohl sein.
Eigentlich meine ich mit «Country
Chic»: Bitte keine Businessanzüge
und 08/15-Hipsterkluft, wie man sie
Veranstalter Jeroen van Rooijen beim Saturday Style Ride.
in Zürich zuhauf sieht. Ein bisschen
schick darf es sein, aber unbedingt
entspannt, denn wir fahren ja raus
aufs «Land» oder zumindest in die
Vorstädte am Zürichsee.
Saturday-Style-Ride-Teilnehmer achten
auf eine gepflegte Garderobe und fahren
auch auf einem besonders schicken
Zwei- oder sogar Einrad. Wie kann man
sein Velo passend verzieren und herausputzen für den Style-Ride?
Einmal das Velo sauber machen ist
schon recht gut. Etwas Chrom und
eine schöne Klingel sind auch schön.
Wer einen Korb am Lenker hat,
schmückt ihn hübsch mit Blumen
oder thematisch passenden Accessoires. Es gibt auch Leute, die sich
ein Holzkistli mit Picknick auf den
Gepäckträger montieren, oder eine
fahrbare Minibar dabei haben. Der
Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
Was gab den Ausschlag, die erste Style
Ride Country Tour an der Goldküste entlang zu führen?
Es ist eine wunderschöne, malerische Strecke von vernünftiger Länge, auf der nicht zu viele Höhenmeter zu bewältigen sind – auch ungeübte Radler schaffen diese Route.
Wie bei bisherigen Style Rides werden
auch bei der Country Tour besonders
herausragende Auftritte prämiert. Nach
welchen Kriterien bewertet die Jury?
Üblicherweise achtet die Jury auf
Kreativität, Individualität, Originalität und Einzigartigkeit eines Konzepts. Dieses Mal wird es auch so
sein. Es gibt aber keine solch «grossen» Preise wie beim Stadt-Style-Ride zu gewinnen, sondern eher symbolische Auszeichnungen für Stil
und Charme. Denn wir fahren dieses
Mal fast ganz ohne Sponsoren, nur
aus Spass an der Sache.
Viele von uns sind auch tagtäglich mit
dem Velo im (Grossstadt-)Verkehr unterwegs. Worauf sollte ich dabei als stilsicherer Velofahrer achten?
Immer entspannt bleiben. Lächeln
Sie und grüssen Sie die Passanten.
Kopf hoch, Hände weg vom Handy.
Wenn es eng wird: Lieber einmal zu
viel anhalten und durchatmen als
immer überall den Vortritt erzwingen zu wollen. Grosszügig sein gegenüber anderen, sogar wenn Sie im
Unrecht sind. Als Velofahrer sollte
man es nicht auf Konfrontation ankommen lassen. Da zieht man meist
den Kürzeren. Ein Helm kann auch
nicht schaden, wenngleich sich in
mir – als Holländer – alles dagegen
sträubt, eine solch hässliche Plastikschale zu tragen.
29. August, 12 Uhr ab Mühle Tiefenbrunnen. Informationen und Anmeldung unter
www.styleride.ch/anmelden.
*Das Interview wurde schriftlich geführt.
Alois Carigiet, ein Bündner Exportschlager, punktet auch in Zürich
Das Landesmuseum
widmet seine Ausstellung
«Alois Carigiet. Kunst,
Grafik & Schellen-Ursli»
dem einfallsreichen
Bündner Grafiker, Maler,
Lithografen und überaus
humorvollen Kinderbuchautor Alois Carigiet.
Elke Baumann
Die Geschichte vom «Schellen-Ursli»
ist fast so bekannt wie Johanna Spyris «Heidi». Seit 70 Jahren begeistert
der kleine Bub aus Graubünden Kinder und Erwachsene. Wer «SchellenUrsli» sagt, sagt auch Alois Carigiet,
dessen leidenschaftliches Schaffen
weit über die Schweizer Grenzen bekannt und anerkannt ist. Carigiet war
Maler, Grafiker und Bühnenbildner. In
Zusammenarbeit mit dem Bündner
Kunstmuseum Chur zeigt die Ausstellung Bekanntes und Unbekanntes aus
dem reichen künstlerischen Schaffen
des gelernten Dekorationsmalers.
Carigiet, geboren 1902, wächst in
Trun (GR) auf. Nach seinem Schulabschluss macht er in Chur eine Dekorationsmalerlehre, wandert danach
nach Zürich aus und bildet sich zum
Grafiker weiter. 1927 gründet er sein
eigenes grafisches Atelier. Seine far-
neben Segantini und den Giacomettis
– zum berühmtesten Bündner Künstlerexport aufsteigt, sehen Einheimische und Fremde, über solche «Eigenheiten» hinweg. Alle seine Bilder
entstehen in seinem Atelier anhand
der Skizzen, die er in der Natur
macht. Erst kommt das Zeichnen,
dann das Malen. Beim Betrachten seiner Bilder wird einem bewusst: Carigiet malt erzählend.
Auf dem Rundgang begegnet dem
Besucher die reichhaltige rätoromanische Kultur: u.a. holzgeschnitzte
Schlitten und Stabellen sowie Glocken
in allen Grössen. In einem eigens für
Kinder konzipierten Raum können
sich die kleinen Besucher in Carigiets
faszinierende Welt entführen lassen.
Im letzten Raum der Ausstellung
werden Filmkostüme und ein «Making of» der aktuellen «Schellen-Ursli»-Verfilmung von Xavier Koller gezeigt. Videos, historische Fotografien
und Interviews mit Menschen, die
Alois Carigiet persönlich kannten erzählen von einem vielseitigen Künstler und begnadeten Autor. Alois Carigiet stirbt 1985 in Trun.
benfrohen Plakate für Tourismus,
Kleider, Schokolade oder die grüne
Olma-Kuh und das vierblättrige rote
Kleeblatt für die Landeslotterie finden
viel Aufmerksamkeit. Daneben entstehen Festdekorationen und Kostüme,
zahllose Illustrationen für Zeitschriften und zeichnerische Kommentare
zum aktuellen Zeitgeschehen. Seine
Schulwandbilder, seine Messedekorationen für die Schweizer Verkehrszentrale sowie Titelblätter für den
«Schweizer Spiegel» finden Beachtung.
Die Welt ist eine Bühne
Für das legendäre «Cabaret Cornichon», zu dessen Mitbegründer er
zählt, gestaltet er Bühnenbilder, Kostüme und Requisiten. Wie angesehen
er war, zeigt der Auftrag für das offizielle Landi-Plakat 1939. Mit dieser
Auszeichnung geht Carigiet das Wagnis eines «freien» Künstlerdaseins
ein. Es entsteht eine kaum übersehbare Reihe von Bleistiftzeichnungen,
aquarellierten Zeichnungen, Lithografien und Ölgemälden sowie Glasfenster-, Wand- und Fassadenmalereien.
1945 erscheint das von Selina Chönz
verfasste und von Carigiet illustrierte
Kinderbuch «Schellen-Ursli», das in
zahlreiche Sprachen übersetzt und
ein durchschlagender Erfolg wird.
Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt durch Carigiets reiches Schaffen. Den Auftakt dazu macht Schel-
Alois Carigiets Schaffen spricht bis heute viele Leute an.
len-Urslis Schwester «Flurina». Es
handelt sich um den Entwurf, 216 x
140 cm, zu einem Wandgemälde. Es
folgen Plakate, Illustrationen und
Skizzen, Darstellungen von Landschaften, von gefiederten Freunden,
Foto: zvg.
Menschen und stillen Dingen. Carigiet
beherrscht Linien und Farben, die er
im wechselnden Rhythmus neu ordnet. Grüne Ziegen, rote Kühe und ein
gelber Himmel sorgen anfänglich für
Spott und Hohn. Als aber Carigiet –
Ausstellung bis 3. Januar 2016. Öffnungszeiten: Di bis So 10 bis 17, Do 10 bis 20
Uhr. Montags geschlossen. Weitere Infos
unter www.carigiet.landesmuseum.ch. Zur
Ausstellung ist ein Buch erschienen: «Alois Carigiet. Kunst, Grafik & Schellen-Ursli», Fr. 19.80 Erhältlich im Museumsshop
und Buchhandel.
KULTUR
Zürich West
Nr. 32/33
6. August 2015
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195 Porträts am HB sorgen für «Aufsehen»
Reiner Roduner und sein
Team haben es geschafft,
Menschen aus 195 Nationen abzubilden. Die Bilder
sind bis 6. September am
Zürcher HB zu sehen.
Roger Suter
Die täglich rund 440 000 Passantinnen
und Passanten am Zürcher Hauptbahnhof sind naturgemäss bunt gemischt. Unlängst waren sie aber noch
etwas bunter als sonst: Rund 200 Leute feierten den Abschluss – oder je
nach Standpunkt auch den Start – des
Projekts «Switzers».
Was es damit alles auf sich hat,
erschliesst sich dem Betrachter erst
auf den zweiten Blick. Auf den ersten
fallen riesige Porträts auf, welche die
Haupthalle schmücken, und Dutzende kleinere an den Zugängen zu den
Gleisperrons, entlang der Europa-Allee und in deren Innenhöfen. Dazwischen liest man Aussagen wie: «‹Ich
reiste durch die halbe Welt, aber ich
fand kein anderes Land, in dem vier
Sprachen gesprochen werden und
wo die Leute sich trotzdem verstehen.› Mohammed, Oman.»
Teammitglied Loa Steiner, Regisseurin aus Opfikon, verkörpert unverhofft die Schweizerin.
Detektive und Rugbyspieler
Die Porträts sind das Resultat einer
langen Suche, der Suche nach Vertretern der 195 Nationen, die in der
Schweiz leben. «Als ich diese Zahl
hörte, dachte ich, es wäre schön, sie
alle porträtieren zu können», sagte
der Projektinitiant, Filmproduzent
und Fotograf Reiner Roduner an der
Eröffnung. So wie den Mann aus
Äthiopien, dessen Foto in seinem Büro hängt. «Ich wollte so nah ran, dass
die Augen die Geschichte dieser Menschen erzählen.» Dabei halfen ihm
Filmregisseur Paul Riniker, der 120
Stunden Interviews geführt hat, und
Projektinitiant Reiner Roduner bei seiner Eröffnungsrede im HB. Im Hintergrund das Porträt von Mardia von den Komoren.
Fotos: rs.
Fotograf Roland Schmid, der an den
Shootings jeweils Dutzende Fotos
schoss, bis der gewünschte Effekt
eintraf. «Wir haben festgestellt, dass
das nicht geht, wenn man lacht»,
weiss Roduner. «Und das fiel manchen sehr schwer.»
Zuvor mussten aber die zu Porträtierenden gefunden werden. Die Umsetzung seiner Idee habe sich als «sehr
schwierig» herausgestellt, und Rodu-
ner wollte mehrmals aufgeben. Doch
sein Team hat aus jeder Nation jemanden aufgestöbert – selbst aus dem
abgeschotteten Nordkorea und aus
Samoa, von wo es genau einen Menschen hier gibt. Dabei war der Einsatz
beträchtlich: «Ich hatte gehört, dass
ein Samoer Rugby spielen soll, und
bin zum Training», erzählt Teammitglied Loa Steiner. Weil ihr kalt war
und sie unbedingt die Adresse wollte,
Raissa Imobersteg aus ÄquatorialGuinea und Bern, in natura und auf
einer solarstrombeleuchteten Stele
– ein weltweiter Prototyp übrigens.
habe sie trotz strömendem Regen mitgemacht. «Den Samoer gab es nicht,
aber ich habe die Adresse von Lole
bekommen.» Bei vielen Bildern – Steiner hat rund 60 Interviews geführt –
fallen ihr die Geschichten dazu ein.
gab es zwei Fraktionen: Die Schweiz
gehört rein oder eben nicht.» Und eigentlich wollte Roduner einen typischen Bergler fotografieren. «Doch
dann, fünf Minuten vor dem Abräumen des Fotostudios, sagte er überraschend: ‹Loa, wär’s ok für Dich, als
Schweizerin porträtiert zu werden?›»
Die Schwedin sei schliesslich auch
nicht klischee-blond.
Mit afrikanisch-fröhlichen Darbietungen der Gruppen Zanaan und
Café au Lait haben die Beteiligten im
HB das Gelingen von «Switzers» gefeiert. Das Projekt ist Teil der Aktion
«Aufsehen», mit welcher die Zürcher
City-Vereinigung genau das erregen
will. In früheren Jahren erreichte
man das mit Kühen, Teddybären und
Bänken, seit drei Jahren veranstaltet
man Aktionen im Rahmen eines
Sommerfestivals. «Wir wollen die City beleben, den Alltag bereichern, die
Besucher begeistern», erläuterte Andreas Zürcher, Geschäftsführer der
City-Vereinigung, die Idee. Switzers
sei eines von 36 Projekten dazu.
Unterstützt wurde das Projekt
auch durch die Immobilienbewirtschaftung der SBB, zuständig für die
Vermarktung von Hauptbahnhof und
Europa-Allee. «Wir sind vom Projekt
begeistert», sagte deren Leiter Markus Streckeisen. «Ausserdem hat die
Idee viel mit den SBB zu tun: Bei uns
arbeiten in 150 Berufen 33 000 Menschen aus immerhin 84 Ländern.»
Das Patronat über das Projekt hat
die Zürcher Stadtpräsidentin Corine
Mauch übernommen, auch Bundesrätin Simonetta Sommaruga sass im
Komitee. Beide liessen sich von
Christof Meier, Leiter der Zürcher Integrationsförderung, sowie Barbara
Büschi, Direktorin des Staatssekretariats für Migration, vertreten.
Aufsehen erregen
Dass sie selbst auch als Porträt erscheinen sollte, damit hatte die junge
Opfikerin nicht gerechnet. «Im Team
«Nation Walk», Hauptbahnhof Zürich und
Europa-Allee: Noch bis 6. September im
Rahmen des Sommerfestivals «Aufsehen!»
KIRCHEN
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Albisrieden
Sonntag, 9. August
10.00 Altersheim Mathysweg, Altstetterstrasse 267: Gottesdienst,
Pfr. G. Bosshard, Y.-J. Jeong, Orgel.
Mitwirkung Jodlerchor Schlieren.
10.00 Pflegezentrum Bachwiesen,
Gottesdienst, Pfarrvertretung
19.00 Alte Kirche: Abendfeier
Pfr. G. Bosshard, Orgel: Y.-J. Jeong
Kollekte: COMPAGNA
Sonntag, 16. August
10.00 Alte Kirche: Gottesdienst
Pfr. G. Bosshard, Orgel: B. Just
Kollekte: Kesztely, Pfr. Kuti
Röm.-kath. Kirchgemeinde
Herz Jesu Wiedikon
Donnerstag, 6. August
9.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
14.00 Gottesdienst, AH Schmiedhof
18.30 Gottesdienst, AH Sieberstrasse
Freitag, 7. August
8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
18.30 Aussetzung und Beichtgelegenheit, deutsch-polnisch,
Unterkirche
19.30 Herz-Jesu-Freitag mit Polen,
Unterkirche
Samstag, 8. August
8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
17.00 Eucharistiefeier, Oberkirche
Sonntag, 9. August
8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
10.00 Eucharistiefeier, Oberkirche
Dienstag, 11. August
19.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
Donnerstag, 13. August
9.00 Eucharistiefeier, AH Burstwiesen
Freitag, 14. August
8.00.Eucharistiefeier, Unterkirche
Samstag, 15. August
8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
17.00 Eucharistiefeier
Maria Himmelfahrt, Oberkirche
Sonntag, 16. August
8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
10.00 Eucharistiefeier, Oberkirche
Dienstag, 18. August
19.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
Donnerstag, 20. August
9.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
18.15 Gottesdienst, AH Burstwiesen
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Wiedikon
Sonntag, 9. August
9.30 Bühlkirche: Gottesdienst
Pfarrer Thomas Fischer
Anschliessend Chilekafi
Sonntag, 16. August
10.15 Sendeturm Üetliberg: Gottesdienst Thema: «Aufstieg und
Abstieg» mit Gemeinden rund um
den Üetliberg (bei schlechtem
Wetter im Saal Uetlibergrestaurant)
Möglichkeit, danach selber Mitgebrachtes am Feuer zu grillieren
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Altstetten
Sonntag, 9. August
10.00 Alte Kirche: Gottesdienst
Predigt: Pfr. M. Saxer
Orgel: D. Timokhine
Anschliessend Chilekafi
Sonntag, 16. August
10.00 Alte Kirche: Gottesdienst
Predigt: Pfr. M. Saxer
Orgel: B. Schöniger
Anschliessend Chilekafi
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Im Gut, Thomaskirche
Donnerstag, 6. August
18.15 Seniorama Burstwiese
Gottesdienst, Pfrn. Jolanda Majoleth
Freitag, 7. August
10.00 Alterszentrum Langgrüt
Gottesdienst, Pfrn. Jolanda Majoleth
Samstag, 8. August
18.00 bis 21.00 auf der Piazza der
Thomaskirche: Gelateria. Besuchen
Sie uns auch auf unserer Website:
www.gelateriathomaskirche.ch
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Sonntag, 9. August
9.30 Thomaskirche: Gottesdienst
Pfrn. Jolanda Majoleth
Donnerstag, 13. August
10.15 Treffpunkt: Zürich HB, unter
der Uhr: Nachmittagswanderung
Sommerwanderung mit Brötle
Wermatswil–Pfäffikon
(Bitte Flyer beachten)
Samstag, 15. August
18.00 bis 21.00 auf der Piazza der
Thomaskirche: Gelateria mit
Johannis-Coupe-Kreation.
Besuchen Sie auch auf unsere Website: www.gelateriathomaskirche.ch
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Sonntag, 16. August
10.15 beim Sendeturm: ÜetlibergGottesdienst «Aufstieg und Abstieg»
Musikgesellschaft Stallikon
Pfrn. Jolanda Majoleth u. a.
Anschliessend Grillieren am Feuer
Mittwoch, 19. August
12.45 Treffpunkt: Bahnhof Wiedikon
(Eingangshalle), Schifffahrtsausflug
an den Zugersee. (Nur mit Anmeldung: Uwe Weinhold, 044 466 71 13)
Freitag, 21. August
10.00 Alterszentrum Langgrüt
Gottesdienst, Pfr. Ruedi Wöhrle
19.30 Kirchgemeindesaal: ReiseFoto-Reportage «Farbig – lebendig –
erdig herb und wunderschön:
Brasilien!»
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Sihlfeld
Sonntag, 9. August
10.00 Uhr, Andreaskirche: Gottesdienst mit Abendmahl, Pfrn. Heidi
Scholz, Musik: Margrith Kramis Jordi
anschliessend Chilekafi
Donnerstag, 13. August
Sommerwanderung mit Brötle
(Wanderflyer der Kirchgemeinden)
Treffpunkt: 13.15, Andreaskirche
Freitag, 14. August
Kirche & Kunst: «Hundertwasser
in Arlesheim»
8.15 Abfahrt Sihlfeld
8.45 Abfahrt Bethaus
Informationen und Anmeldung
Thomas Gut, Sozialdiakon
044 462 38 11
[email protected]
Sonntag, 16. August
10.15 Üetliberg beim Sendeturm:
Üetliberg-Gottesdienst
Thema: Aufstieg und Abstieg
anschliessend Grillieren
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Aussersihl
Donnerstag, 6. August
12.15 Mittags-Intermezzo –
Orgelmusik zur Mittagszeit
19.30 Tanz der 5 Rhythmen
mit Iris Bentschik
Samstag, 8. August
11.00 Café Dona – Interkultureller
Frauen-Treff
Sonntag, 9. August
10.00 Gottesdienst mit Pfr. Patrick
Schwarzenbach
Donnerstag, 13. August
19.30 Tanz der 5 Rhythmen
mit Iris Bentschik
Sonntag, 16. August
10.15 Üetliberg-Gottesdienst
Montag, 17. August
19.00 Open Yoga mit Béla Pete
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Zürich-Hard
Sonntag, 9. August
9.30 Bullingerkirche: Gottesdienst
mit Pfr. Rolf Mauch. «Kafi uf dä
Wäg»
Samstag, 15. August
KEIN Feier-Abend in der Kirche
St. Felix und Regula
Sonntag, 16. August
9.30 Bullingerkirche: Gottesdienst
mit Pfr. Rolf Mauch. «Kafi uf dä
Wäg»
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Zürich Industriequartier
Sonntag, 9. August
Kein Gottesdienst in der Johanneskirche. Wahlweise:
10.00 Kirche Letten, Gottesdienst
mit Pfarrstellvertretung
10.00 St. Jakob, Gottesdienst mit
Pfr. Patrick Schwarzenbach
Dienstag, 11. August
9.30 Alterszentrum Limmat
Andacht mit Beatrice Binder
Sonntag, 16. August
10.00 Johanneskirche, Gottesdienst, Pfr. Karl Flückiger
Orgel: Tobias Willi
12
Stadt Zürich
Nr. 32/33
6. August 2015
AU TO M O B I L
Jaguar jagt im Rennsport die Sekunden
Emil Frey Racing tritt mit
einem einmaligen Fahrzeug
in der Blancpain Endurance
Series an. Der Jaguar GT3
wurde von einem kleinen
Schweizer Team konstruiert
und führt nun einsam die
Rennsporthistorie des britischen Herstellers fort.
250 einen Anpressdruck von einer
Tonne.
Schwieriger Start
Dave Schneider
Wenn der blaue Jaguar GT3 im grossen Starterfeld der Blancpain Endurance Series über die Rennstrecke
donnert, zieht er alle Blicke auf sich.
Denn in dieser hart umkämpften
Rennklasse ist er ein absoluter Exot:
Dieses Fahrzeug ist ein weltweites
Unikat und ein entsprechend spannendes Projekt – entwickelt, gebaut,
eingesetzt und pilotiert von einem
kleinen Schweizer Team.
Der Normalfall sieht anders aus.
Die bekannten GT3-Boliden von Marken wie Audi, Bentley, BMW, Chevrolet, Lamborghini oder Ferrari werden
vom Mutterhaus entwickelt, getestet,
nach dem FIA-Reglement homologiert und stetig optimiert. Die jeweiligen Teams kaufen das fixfertige
Fahrzeug ab Werk, genauso die Ersatzteile. Durch den Einsatz von zahlreichen Fahrzeugen in den verschiedenen Rennserien weltweit kann
über einen langen Zeitraum eine
enorme Menge an Daten ausgewertet
und in neue Entwicklungen mit einbezogen werden. Gleichzeitig strömt
eine grosse Fülle an Feedbacks der
Fahrer in die Weiterentwicklung ein.
Emil Frey Racing wählte einen
deutlich umständlicheren, dafür umso spannenderen Weg. Als JaguarImporteur wollte das Safenwiler
Team einen Jaguar nach GT3-Kriterien aufbauen, homologieren und
dann in der Blancpain Endurance Series einsetzen.
Hersteller musste zustimmen
Als Basis sollte ein Jaguar XK dienen,
ein grosser, schwerer, feudaler Gran
Turismo. Ohne Einverständnis des
Herstellers aus Coventry war dies
nicht möglich, und anfangs war das
Mutterhaus nur schwer zu überzeugen. Nach der Übernahme der damals
maroden
Traditionsmarke
durch den indischen Tata-Konzern
stand nicht der Rennsport, sondern
die Sanierung im Vordergrund. Mit
etwas Überzeugungsarbeit erhielt der
Schweizer Importeur dennoch die
«Approval» aus England. Der aktuelle Jaguar F-Type wäre in verschiede-
Nur selten anzutreffen im Dickicht des GT3-Dschungels: Der Jaguar GT3 von Emil Frey Racing ist ein Unikat.
Entwicklung, Fahrer und Boxencrew: Der Kern des Teams stammt bewusst aus der Schweiz.
ner Hinsicht besser geeignet gewesen
– doch beim Start des Projekts war
dieses Modell noch nicht auf dem
Markt.
«Ausserdem wollten wir beweisen, dass wir es auch mit dem XK
schaffen», sagt Stephan Vögeli, Chef
von Jaguar Schweiz. Heute bemüht
sich Emil Frey Racing um die Erlaubnis, ein GT3-Fahrzeug auf Basis des
F-Type zu bauen – noch hängt indes
alles in der Schwebe. Das Mutterhaus
liess immer wieder mal durchblicken,
dass man über einen Wiedereinstieg
in den Rennsport nachdenkt. Es wäre
überfällig. Für den Aufbau des Jaguar GT3 holte sich die Truppe aus Safenwil rennsporterprobte Spezialisten
ins Boot. Die Weiterentwicklung des
5-Liter-V8-Saugmotors, die Abstimmung der Elektronik und das Benzin-
Land Rover hat zwei Millionen
Defender produziert
Im Land-Rover-Werk
im britischen Solihull rollte
der zweimillionste Land
Rover Defender vom Band.
Das Jubiläum und das nahende Ende
der Defender-Produktion in Grossbritannien nach 67 Jahren Bauzeit veranlassten Land Rover zu einem speziellen Sondermodell: Das zweimillionste Fahrzeug wurde unter mehr
oder weniger tatkräftiger Mithilfe von
Markenfans und Prominenten, darunter der bekannte TV-Abenteurer
Bear Grylls oder Jaguar-Land-RoverChef Ralf Speth, gefertigt.
Auch für den Verkauf hat sich der
Hersteller etwas einfallen lassen: Das
Jubiläumsmodell wird am 16. Dezember im Londoner Auktionshaus
Bonhams versteigert, der Erlös
kommt der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften sowie der Tierschutzorganisation Born Free Foundation zugute. Die Produktion des
ersten Land Rover begann 1947 im
Werk Lode Lane, danach wurden in
Solihull zwei Millionen Fahrzeuge der
Modelle Land Rover Series I, II, III
und Defender gebaut. (zb.)
Kultmobil: Land Rover Defender.
system übernahm die Firma Ilmor
von Mario Illien, dem weltbekannten
Motorenentwickler aus der Formel 1.
Als Leiter Track Engineering konnte
der langjährige Sauber-Renningenieur Marco Schüpbach verpflichtet
werden.
Statt 385 jetzt 600 PS
Motorgehäuse und Zylinderkopf wurden vom Serienfahrzeug übernommen, Ansaug- und Abgastrakt mit
neuen Systemen optimiert und der
Ölkreislauf auf eine Trockensumpfschmierung umgebaut.
Die ursprüngliche Leistung von
385 PS wurde massiv gesteigert; im
aktuellen Fahrzeug beträgt die maximale Leistung 600 PS, reguliert
durch den von der FIA vorgegebenen
Luftmengenbegrenzer. Das Getriebe
Fotos: zvg./R. Lüthi
wurde für eine bessere Gewichtsverteilung mit einer Transaxle-Bauweise
an die Hinterachse verlegt, der Motor
konnte so weiter nach hinten rücken.
Eine neue Bremsanlage mit Stahlscheiben und 6-Kolben-Zangen sorgt
für eine rennsportadäquate Verzögerung. Das Leergewicht von 1240 Kilogramm wurde durch konsequenten
Leichtbau mit viel Carbonteilen erreicht. Freilich wurde alles entfernt,
was nicht gebraucht und was nach
FIA-Reglement nicht vorgeschrieben
ist.
Das serienmässige LeichtmetallChassis des Jaguar XK musste übernommen und um einen Sicherheitskäfig ergänzt werden. Das GT3-Aerodynamikpaket, bestehend aus Frontsplitter, flachem Unterboden, Diffusor
und Heckflügel, generiert bei Tempo
Die GT3-Klasse ist ein komplexes Gebilde. Entstanden ist sie 2006 mit
dem Hintergrund, die seriennahen
Gran-Turismo-Fahrzeuge mit einem
einheitlichen Reglement für die verschiedensten Rennserien unter einen
Hut zu bringen. Da die teilnehmenden Fahrzeuge ganz unterschiedliche
Antriebskonzepte aufweisen – sechs,
acht, zehn oder zwölf Zylinder, Turboaufladung oder Saugmotor –,
musste eine Möglichkeit gefunden
werden, damit die Boliden auf Augenhöhe gegeneinander antreten
können. Diese Balance of Performance (BoP) wird in jährlich stattfindenden Einstufungstests des Dachverbands FIA festgelegt: Durch Vorgaben von Fahrzeuggewicht, Reifendimensionen, Bodenfreiheit, Luftmengen- und Ladedruckbegrenzung
können die unterschiedlichen Fahrzeugtypen zu erstaunlich fairen Bedingungen um den Sieg kämpfen.
Der Einstieg in den Langstreckensport war für Emil Frey Racing
schwierig – aber das war nicht anders zu erwarten. Immer wieder ist
mit technischen Schwierigkeiten zu
kämpfen, die die Werksteams mit ihren lange erprobten Boliden längst
ausgemerzt haben.
Nun, in der vierten Saison, stellen
sich die ersten Erfolge ein. Und der
Jaguar GT3 ist schnell, wie wir am
Sechsstundenrennen im französischen Le Castellet miterlebt haben:
Der Jaguar fuhr während fünf Stunden die Pace der Vordersten mit, verbesserte sich vom 51. Startplatz zwischenzeitlich in die Punkteränge, bevor er eine Stunde vor Schluss mit
Antriebsproblemen stehen blieb. Ein
Rennen zuvor holte die Schweizer
Truppe einen Podestplatz in ihrer
Klasse (Pro-Am).
Lorenz Frey am Steuer
Pilotiert wird das exotische Fahrzeug
ebenfalls von Schweizern. Team-Chef
Lorenz Frey, Sohn von Walter Frey
und letztlich der Ausschlaggeber für
dieses Projekt, wird zusammen mit
dem Tessiner Jaguar-Händler Gabriele Gardell von Rennprofi Fredy Barth
unterstützt. Alle drei fahren inzwischen auf einem hohen Niveau und
haben durchaus das Potenzial, in der
Pro-Am-Klasse vorne dabei zu sein –
wenn denn der weltweit einmalige
GT3-Jaguar über die Runden kommt.
Ersatzteile kann das Safenwiler
Team nicht beim Hersteller einkaufen; auch diese Teile müssen jeweils
einzeln angefertigt werden.
Toyota-Botschafter wünscht Glück
Die Toyota AG ist nationaler Partner
von Special Olympics, deren Schweizer Equipe sich kürzlich auf den Weg
nach Los Angeles machte, um die
World Summer Games 2015 in Angriff zu nehmen. Schwingerkönig und
Toyota-Markenbotschafter Matthias
Sempach verabschiedete die Delegation am Flughafen Zürich, überreichte jedem Athleten als Glücksbringer
ein Schweizerglöckchen und wünschte viel Freude und Erfolg an diesem
Grossanlass. Aldo Doninelli, Sports
Director der Schweizer Delegation,
meinte vor dem Abflug: «Wir freuen
uns alle riesig auf die kommenden
zwei Wochen. Als ganzes Team kamen wir während der einjährigen
Vorbereitung nur selten zusammen.
Umso schöner ist es, dass wir jetzt
endlich als komplette Einheit, die aus
drei Sprachregionen bestehet, nach
Übersee reisen dürfen.» (pd.)
Aufbruch zu den Special Olympics World Summer Games in Los Angeles:
F. zvg.
Schwingerkönig Matthias Sempach verabschiedet die Athleten.
Stadt Zürich
Nr. 32/33
6. August 2015
13
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Fussball-Crack Urs «Longo» Schönenberger mit Frauentrio Monika (Gattin), Sammy und Victoria (r.) vom Team.
VIPs bei Clowns und Kalorien
Der Seebacher Radprofi Franco
Marvulli mit Freundin Iris Kunkel.
TV-Regisseur Max Sieber mit seiner hübschen Tochter Christina.
Schauspielerin Sabina Schneebeli
mit ihrem Partner Paul Kurath.
Ein Kapitän der guten Laune: Comedian Claudio Zuccolini.
VIPs beim Untergang der Titanic
Spektakuläres Bühnenbild vor Naturkulisse, mitreissend orchestrierte
Schicksalsmusik und die ganz grossen Gefühle: Die Premiere des Musicals «Titanic» am Walensee (noch bis
zum 29. August) beeindruckte die anwesenden Gäste. Unter den 1700 Zuschauern war bei der Premiere viel
Prominenz. So fanden etwa der deutsche Produzent Ralph Siegel, Radsportler Franco Marvulli oder BioBauer Renzo Blumenthal und Regie-Ikone Max Sieber lobende Worte
für die Jubiläumsproduktion. «Tolles
Cast, ein mega Bühnenbild, und das
Wetter hat auch zur Dramaturgie beigetragen», befand ebenso TV-Moderator Sven Epiney. Auch der Zürcher
Schauspieler Christoph Wettstein,
der neben weiteren 50 Darstellenden
im Musical mitwirkt, zeigte sich
glücklich über die gelungene Premiere: «Dieser Abend wird im Gedächtnis bleiben – die Atmosphäre ist einfach grossartig.»
Schauspielerin Sabina Schneebeli genoss das Musical an den Gestaden des Walensees trotz Windböen
und Regengüssen. Im Gegensatz zum
Film hat das Musical ein Happy End.
Trotzdem geht es beim Untergang
nervenaufreibend zu und her. Die Kapitänsmütze, die sich Claudio Zuccolini zum Spass aufsetzte, war als Gag
gedacht. Im richtigen Leben möchte
der Comedian nämlich seine Rolle
nicht mit Schiffskapitänen wie Edward John Smith (Titanic) oder Francesco Schettino (Costa Concordia)
tauschen.
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Die Kalorien waren gleich wieder
weggelacht. Bei der Erfolgsgeschichte
«Clowns & Kalorien», die an eine
mittelalterliche Tafelrunde erinnert,
delektierten sich zum Tourneestart
zahlreiche Zürcher Prominente. Die
Zirkusfamilie Marion und Frithjof
Gasser verwöhnte die Gäste zusammen mit dem Team aufs Köstlichste.
Der Wiediker Urs «Longo» Schönenberger, ehemaliger FCZ-Kicker, genoss den Abend trotz Verkehrsstau
bei der Anreise. Das Verzehrtheater
hat seine Zelte oberhalb des imposanten Rheinfalls im schaffhausischen Neuhausen aufgeschlagen (bis
16. August) und zieht nachher seine
Runden durch verschiedene Gastspielorte. Sängerin Dodo Hug mit ihrem Mann Efisio Contino liess sich
den Tourneestart trotz gedrängtem
Terminkalender nicht entgehen. Die
beiden kamen direkt von eigenen
Gastspielen auf Sardinien und Korsika. Der ehemalige Wetterfrosch Alex
Rubli mit Ehefrau Nicole hat seine
Ferien noch vor sich. Er verreist
nach Griechenland und nimmt die
Euros mit, weil er den Bancomaten
nicht traut. Ein treuer Gast der Gassers ist auch Sepp Trütsch, der sowohl die Gassers als auch die Region
am Rhein bestens kennt und mag.
Vom Pech erholt sich zurzeit Ruthli
Vescoli, die Gattin von Musiker Toni
Vescoli. Sie hat auf Teneriffa einen
Wirbel gebrochen, liess es sich aber
trotzdem nicht nehmen, an der Premiere mit dabei zu sein. Dem neuen
Programm hat Domino Gasser seine
Handschrift verpasst. Der GasserSpross führt das Unternehmen in eine neue Zukunft. Sowohl der Food
war vom Feinsten als auch das artistisch und künstlerisch sensible und
ausgewogene Programm. Letzteres
bewies ein hohes künstlerisches Niveau. Das Gesamtpaket fand bei Premierengästen Beifall und Wohlwollen. Das ganzheitlich-sinnliche Spektakel, das auf treue Gäste zählen
kann, ist auch für Sängerin Suzanne
Klee stets ein Höhepunkt in der
Agenda.
Gastgeber Frithjof Gasser (r.) mit Suzanne Klee und
Sepp Trütsch.
Model Rekha Datta genoss den
variantenreichen Apérodrink.
Gern dabei: Sängerin Dodo Hug
und ihr Mann Efisio Contini.
Sonnige Laune: Ex-«Meteo»-Star Alex Rubli mit Gattin
Nicole.
14
Zürich West
Nr. 32/33
DR. GAMBLE
Thomas W. Enderle
Die Ersten werden
die Letzten sein
Wie sangen «Abba» so treffend: «The
Winner takes it all» – der Sieger bekommt alles. Doch genau dieses Motto wird in «Why first?» gekonnt auf
den Kopf gestellt. Bei diesem Kartenspiel wollen alle bloss Zweiter werden. Und das ist kniffliger, als man
meinen könnte.
Das Spiel geht über mehrere Runden. Zu Beginn jeder Runde erhalten
die Spieler je fünf Karten. Darauf sind
Werte zwischen – 4 und + 5. Damit
können sie die Spielfiguren – die eigenen wie auch die der Mitspieler – auf
dem Spielbrett vor und zurück bewegen. Die Felder darauf zeigen wiederum Werte von – 12 bis + 16 an.
Jetzt beginnt die Runde. Jeder
wählt aus seinen Handkarten eine aus
und legt sie gleichzeitig mit allen anderen vor sich oder einem der Mitspieler ab. Nun bewegt jeder seine Figur um die entsprechende Zahl an
Feldern vor oder zurück. Das Gleiche
geschieht mit allen Karten, wobei die
letzte Karte zwingend vor einem
selbst abgelegt werden muss. Nun
gibt es Punkte – allerdings nur für
den Spieler, dessen Spielfigur am
Zweitvordersten steht! Der Erste geht
leer aus. Alle Spielfiguren werden
nun zurück auf «0» gestellt, und die
nächste Runde mit fünf neuen Karten
beginnt. Das Spiel endet nach fünf
Runden. Und es gewinnt derjenige,
der am zweitmeisten Punkte sammeln
konnte.
Dr. Gamble meint: Der simple
«Nur der Zweite bekommt Punkte»Kniff macht aus einem relativ banalen
Spiel einen witzig schnellen Spielspass. Die Regeln sind schnell erklärt,
und die Spielrunden gehen rasch von
der Hand. Natürlich ist auch Glück
dabei. Aber zu entscheiden, welche
Karte man bis zum Schluss für sich
selbst behält, ist nicht so trivial, wie
man meinen könnte. Wer übermässig
sensibel ist, sollte die Finger von
«Why first?» lassen – denn andere
Spieler ins Abseits zu schicken, gehört zum Spiel. Wem die Basis-Variante zu chaotisch ist, kann die strategischere Version spielen, die etwas
berechenbarer ist. Trotzdem bleibt es
ein lockeres Spiel für zwischendurch
– oder für Vielspieler als Auftakt- oder
Absackerrunde vor oder nach einem
Spiel mit mehr Fleisch.
Dr. Gambles Urteil:
«Why first?» von Simon Havard, Pegasus
Spiele, 2–6 Spieler, ab 7 Jahren
6. August 2015
Veranstaltungen & Freizeit
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 6. August
bisrieden». Kostenlos, bei jedem Wetter. Anmeldung: www.stadt-zuerich.ch/aaa. Vulkanplatz.
13.30 Preisjassen: Schieber mit zugelosten Partnerinnen und Partnern. Leitung: Margrit Bischofberger. Alterszentrum Limmat, Limmatstr. 186.
Freitag, 7. August
14.30 Offenes Singen: Mit Klavierbegleitung. Pflegezentrum Bachwiesen (Saal), Flurstrasse 130.
Samstag, 8. August
14.30–15.30 Jodelkonzert: Die Stadt Zürcher Jodlervereinigung unterhält mit urchigen Jodelliedern. Bei schönem Wetter im Garten. Alterszentrum Grünau, Bändlistrasse 10.
Mittwoch, 12. August
13.30–16.00 Internet-Corner: Freiwillige führen in
die Welt des Computers ein. Temporäres Alterszentrum Triemli, Birmensdorferstrasse 489.
14.30–16.30 Film-Nachmittag: «Hinter den sieben
Gleisen» (1959). Alterszentrum Langgrüt, Langgrütstrasse 51.
14.30 Gesundheitsvortrag: der Industrie Apotheke.
Thema: «Man zeigt Haut». Alterszentrum Limmat
(Saal), Limmatstrasse 186.
20.00 Sommerkonzert: Meng Tian (Pop). Bäckeranlage, Hohlstrasse 67.
Donnerstag, 13. August
Sonntag, 9. August
13.30–16.00 Ortsmuseum geöffnet: Fotowettbewerb Alt + Neu, Kunstaktion AAA. Ortsmuseum
Albisrieden, Triemlistrasse 2.
14.00 Hausführung: Mit Café und Gespräch. Fredy
Hug, Leiter Alterszentrum, informiert und berät.
Alterszentrum Bullinger-Hardau, Bullingerstr. 69.
Freitag, 14. August
Montag, 10. August
18.30–19.30 Vortrag: «Sport nach Krebs bei der
Frau – meine erste Yogastunde». Kostenlose Infoveranstaltung ohne Voranmeldung. Erdgeschoss
Raum A726. Stadtspital Triemli (Frauenklinik),
Birmensdorferstrasse 501.
Dienstag, 11. August
18.00 Führung: Kunst-Open-Air «Art Altstetten Al-
14.30–15.30 Singnachmittag: Hans Tanner spielt
auf dem Akkordeon Melodien zum Mitsingen. Alterszentrum Mathysweg, Altstetterstrasse 267.
Samstag, 15. August
8.30–18.00 Vorbereitungsturnier der FC Altstetten
Junioren: Mit Festwirtschaft. Sportanlage Buchlern, Friedhofstrasse 89.
11.00 Führung: Kunst-Open-Air «Art Altstetten Al-
bisrieden» Kostenlos, Anmeldung: www.stadtzuerich.ch/aaa. Friedhof Eichbühl, Friedhofstr.
94.
13.30–16.00 Ortsmuseum geöffnet: Fotowettbewerb
Alt + Neu, Kunstaktion AAA. Ortsmuseum Albisrieden, Triemlistrasse 2.
14.30 Sommerkonzert: Mit der alten Garde. Pflegezentrum Bachwiesen (Garten), Flurstrasse 130.
Sonntag, 16. August
8.30–18.00 Vorbereitungsturnier FC Altstetten Junioren: Mit Festwirtschaft. Sportanlage Buchlern,
Friedhofstrasse 89.
Montag, 17. August
14.30–16.30 Tanz und Unterhaltung: Duo Schuler.
Alterszentrum Mathysweg, Altstetterstr. 267.
Dienstag, 18. August
19.00–21.00 Ortsmuseum geöffnet: Ortsmuseum
Studerhaus Altstetten, Dachslernstrasse 20.
Mittwoch, 19. August
14.30 Film-Nachmittag: «Ernstfall in Havanna».
Alterszentrum Limmat, Limmatstrasse 186.
19.00–20.00 Beratungsabend Wehrpflicht: Für
Dienstpflichtige und Interessierte. Ohne Voranmeldung. Infos: www.civiva.ch/beratung. Civica,
Gartenhofstrasse 7.
20.00 Sommerkonzert: The Weyers (High-EnergyRock). Bäckeranlage, Hohlstrasse 67.
Tomaten, Pilze, Käfer
Um alte Tomatensorten und
ein neuartiges Pilzproduktionssystem geht es beim
nächsten Anlass der beliebten Veranstaltungsreihe
«Nahreisen».
Amish Pasta, Schneewittchen, Ochsenherz und Green Zebra – ProSpecieRara setzt sich für alte, seltene Tomatensorten ein, die sich in Farbe,
Form, Grösse und Geschmack stark
voneinander unterscheiden. Einige
dieser Sorten, die im Gegensatz zu
den Zuchtformen der Saatgutkonzerne frei zugänglich sind, werden seit
Jahren auch in der Stadtgärtnerei gezogen, Silvia Brunner, verantwortliche Gärtnerin Freilandproduktion bei
der Stadtgärtnerei, stellt Tomatensorten, Gemüse- und Mischkulturen vor.
«Wissenschaft, Kunst und Gartenarbeit haben die gleiche Triebfeder:
die Neugier», sagt Daniel Ambühl in
einem Interview. Der langjährige Radio- und Fernsehmitarbeiter, der vielseitige Künstler und diplomierte Pilzkontrolleur, stellt in einer Garage auf
dem Areal der Stadtgärtnerei ein
Produktionssystem vor, das schon
fast alchemistische Züge aufweist:
Wenn die Alchemisten Dreck in Gold
zu verwandeln versuchten, so gelingt
es Ambühl, aus organischen Abfällen
proteinreiche Lebensmittel zu produzieren. Auf Holzschnitzeln und Grünabfällen züchtet der Experte Speisepilze und bereitet das Substrat anschliessend zu einem Nährboden für
Käferlarven auf, die eine wertvolle –
Kunst und Nahrung zugleich: Flaschenpilze von Daniel Ambühl.
wenn auch unkonventionelle – Proteinquelle darstellen. Wer Mut hat, bekommt von ihm bestimmt ein Probiererli. (pd./mai.)
Foto: zvg.
Dienstag, 18./Mittwoch, 19. August, jeweils 19.30 Uhr bis ca. 21 Uhr, Stadtgärtnerei, Sackzelg 27, 8047 Zürich. Die Pilzgarage ist Teil der Ausstellung «Aufgetischt», die noch bis 18. Oktober dauert.
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 21’906 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.56/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Thomas Hoffmann (ho.),
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Sabrina Stallone (sab.), Toni Spitale (tsp.)
Hanna Lauer (lau.), Sarah Koller (sk.),
Marcus Weiss (mw.), Heinz Schluep (hs.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Thomas Käser, Tel. 044 913 53 33
E-Mail: [email protected]
Produktion:
AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected]
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Zürich West
Veranstaltungen & Freizeit
Foto: zvg.
Ortsmuseum Albisrieden: Fotowettbewerb
Das Ortsmuseum Albisrieden führt einen Fotowettbewerb durch: Wer findet die im Museum verstreut aufgehängten Fotos aus der neusten Zeit, die zu einer
alten Aufnahme aus den letzten 100 Jahren gehören?
Das obige Foto zeigt die Albisriederstrasse 1934, dem
Jahr der Eingemeindung von Albisrieden in die Stadt.
Im Rahmen der Kunstaktion Art Altstetten Albisrieden
(AAA) sind im Museum zudem vier Werke des bekannten Künstlers David Weiss ausgestellt, der in Albisrieden als Pfarrerssohn aufgewachsen ist. Wegen dieser
Kunstaktion öffnet das Museum diesen Sommer öfter,
im laufenden Monat am Sonntag, 9., Samstag, 15.,
und Sonntag, 23. August, jeweils von 13.30 bis 16
Uhr. (e.)
Auch im Sommer wird geflickt
Egal ob Sommer oder Winter – zu jeder Jahreszeit gehen Gebrauchsgegenstände kaputt und müssen geflickt
werden. Darum findet das Repair Café
Friesenberg auch in den Sommerferien statt: Zusammen mit erfahrenen
Reparatur-Fachleuten können Interessierte ihre kaputten Dinge wie Kleidung, Spielsachen, Velos, Haushaltgeräte oder Computer gratis flicken. Dabei erfahren sie eine Menge über das
Reparieren, denn das Café ist Werkstätte, Treffpunkt und Austauschplattform in einem.
Das Repair Café Friesenberg ist
ein Projekt von GZ Heuried und Quartiernetz Friesenberg, in Zusammenarbeit mit der Stiftung Konsumenten-
«Zürich West»
alle 14 Tage
Liebe Leserinnen und Leser
Auch dieser kaputte Stuhl wird im
Repair Café wieder ganz. Foto: zvg.
schutz und www.repaircafe.org. Detaillierte Infos sind zu finden unter
www.gz-zh.ch/heuried. (e.)
Das Repair Café Friesenberg des GZ Heuried findet jeden 3. Samstag im Monat, jeweils von 10 bis 14 Uhr, statt. Der nächste
Termin ist der 15. August.
Unsere Zeitung erscheint in den
Sommerferien im Zweiwochenrhythmus. Die nächste Ausgabe
erscheint am Donnerstag, 20. August. Ab dann nehmen wir wieder unsere wöchentliche Erscheinungsweise auf.
Veranstalter sind gebeten, ihre
Einträge für unseren Veranstaltungskalender möglichst frühzeitig zu melden. Allerletzter Einsendeschluss für die Ausgabe 34 vom
20. August ist Freitag, 14. August,
um 10 Uhr.
Redaktion und Verlag
GEMEINSCHAFTSZENTREN
GZ Bachwiesen
Bachwiesenstrasse 40, 8047 Zürich
Telefon 044 436 86 36
www.gz-zh.ch/3
Sommerferien: bis und mit 9. August
geschlossen. Öffnungszeiten 5. Ferienwoche auf Website unter Aktuell.
Töpfern im Atelier: Mi, 19. Aug., 14 bis
17 Uhr.
Stallerlebnis für Kinder von 4 bis 7
Jahren: 6. Block: Mo, 23./31. Aug.,
21. Sept., je 14 bis 15.30 Uhr; Do, 27.
Aug., 3. Sept., je 14 bis 15.30 Uhr.
Anmeldung nötig!
GZ Grünau
Grünauring 18, 8064 Zürich
Telefon 044 431 86 00
Zeltwoche auf dem Robi: Mo, 10., bis Fr,
14. August.
Offenes Nähatelier: Do, 13. Aug., ab 15
Uhr.
Vorschulkindermorgen: Di, 18. Aug., 9
Uhr.
Grill am graade Dunschtig: 20. Aug.,
18 Uhr.
Sprachencafé: Fr, 21. Aug., 10.15 Uhr.
Mütter-/Väterberatung: jeden 1. und 3.
Di im Monat 9.30 bis 11 Uhr.
Anlaufstelle Kinderbetreuung: jeden 1.
und 3. Dienstag im Monat 9.30 bis 11
Uhr.
Räume zum Mieten: Nähere Informationen sind im Gemeinschaftszentrum erhältlich.
GZ Loogarten
Salzweg 1, 8048 Zürich
Telefon 044 437 90 20
www.gz-zh.ch/loogarten
Lachyoga: Mo, 10. Aug., 19 bis 20 Uhr.
Haare schneiden für Kinder: Di, 18.
Aug., 14 bis 17 Uhr.
Mütter-/Väterberatung: Di, 11. Aug.,
9.30 bis 11 Uhr.
Krabbelgruppen: Di, Mi, Fr, je 9.30 bis
11.30 Uhr.
Fremdsprachen üben im Sprachencafé:
10 bis 11 Uhr: Züritüütsch am Di,
Englisch am Mi, Deutsch am Do, Spanisch am Fr; Deutsch am Mo, 18.30
bis 19.30 Uhr.
GZ Heuried
Döltschiweg 130, 8055 Zürich
Telefon 043 268 60 80
www.gz-zh.ch/6
Mütter-/Väterberatung: Mo, 10./17.
Aug., 14 bis 16 Uhr.
Ferienplauschtag: Di, 11. Aug., 14 bis
18 Uhr für Kinder von 7 bis 13 Jahren.
Lama-Trekking: Mi, 12. Aug., 14 bis 18
Uhr für 8- bis 12-Jährige. Anmeldung: 076 510 93 92.
Kochen und geniessen: Do, 13. Aug., 9
bis 16 Uhr für 6- bis 13-Jährige.
Treffpunkt 9 Uhr Erlebnisgarten.
Repair Café Friesenberg: Sa, 15. Aug.,
10 bis 14 Uhr.
Basteln am Idaplatzfest: Sa, 15. Aug.,
14 bis 18 Uhr.
Cafeteria wieder offen: So, 16. Aug.,
14.30 bis 18 Uhr.
Rollender Sonntag: 16. Aug., 14.30 bis
17.30 Uhr für Kinder von 1 bis 6 Jahren.
Rollender Montag: 17. Aug., 15 bis 17
Uhr für Kinder von 1 bis 6 Jahren.
Basteln Klein mit Gross: Di, 18. Aug.,
14.30 bis 18 Uhr.
Drucktechniken: Mi, 19. Aug., 14.30
bis 18 Uhr.
Malatelier: Do, 20. Aug., 15.30 bis 18
Uhr für Kinder ab 2 Jahren und Erwachsene.
Erlebnisgarten während der Sommerferien offen 9 bis 18 Uhr.
Nr. 32/33
6. August 2015
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Zürich West
Nr. 32/33
6. August 2015
AKTUELL
Wenn der goldene Honig aus der Schleuder fliesst
Unlängst war es so weit:
Die Waben konnten geschleudert werden, sodass
der goldene Honig herausfloss. Ein besonderer
Moment für die beiden
Jungimker, die damit für
ihre Arbeit belohnt wurden.
Sechsteilige Serie
In einer Serie berichten die zwei
Albisrieder Jungimker Christoph
Bugs und Jürg Studer über ihr erstes Bienenjahr. Aus ihrem Bienenhaus am Üetliberg schildern sie in
sechs Artikeln ihre Arbeiten, Sorgen und Freuden.
Ihre drei bisherigen Beiträge erschienen am 28. Mai («Es ist Frühling – die Bienenvölker wachsen»),
am 11. Juni («Wie Imker einen
Bienenschwarm einfangen») und
am 9. Juli («Täglich bestäubt eine
Biene 2500 Blüten»).
Jürg Studer
Am Standort der Imker kann gegen
den Rückgang der Haupttracht, also
im Juli und Anfang August, jährlich
einmal Honig geschleudert werden.
Je nach Region kann das auch früher sein oder in einem guten Jahr
sogar zweimal. Der sehr arbeitsintensive Tag ist gut vorzubereiten,
damit alles nötige Material bereitliegt. So kann man beim Schleudern
zügig, aber trotzdem ohne Hektik
arbeiten.
Spritzprobe und bienendichter
Schleuderraum
Der über dem Brutnest und dem eingelagerten Pollen aufgesetzte Honigraum wird Wabe um Wabe dem Volk
entnommen. Aber nur, wenn die Waben verdeckelt sind – verschlossene
Waben sind nämlich ein untrügerisches Zeichen dafür, dass der Honig
genügend reif ist und nur noch wenig
Wasser enthält. Der Imker macht nun
eine «Spritzprobe», indem er die Wabe schnell mit beiden Händen in
Richtung eines Tisches stösst und
kurz davor abrupt bremst. Wenn der
Honig nicht herausspritzt, ist er reif
und kann geschleudert werden. Mit
Hilfe eines sogenannten Refraktometers lässt sich der Wassergehalt
des Honigs ganz genau messen.
Die Bienen, die sich noch auf den
Waben befinden, werden abgeschüttelt oder allenfalls mit einer speziellen Bürste abgewischt. Dann kommen die Waben in den Schleuderraum. Das muss ein sauberer, trockener Raum sein, mit einer von Hand
oder elektrisch betriebenen Schleuder. Vor allem muss der Raum bienendicht sein, denn der süsse Honig
würde rasch die Insekten anlocken.
Die Waben sind abzudeckeln – ein
Vorgang, bei dem mit einer speziellen
Gabel oder einem warmen Messer
der Wachsdeckel von den Honigwaben abgenommen wird.
Die so geöffneten Waben werden
nun in die Schleuder gesetzt, bis zu
zwölf auf einmal bei der uns zur
Verfügung stehenden Schleuder.
Dank der Zentrifugalkraft läuft dann
Miss Sonnenschein
auf dem Chilehügel
Höhenfeuer und fröhliche Gesichter auf dem Hasenrain
Bekannte und neue Gesichter aus dem
Quartier treffen, etwas schnabulieren,
sich ein Gläschen von der Bar genehmigen, das idyllische Plätzchen geniessen, letzte Sonnenstrahlen auftanken
und dabei einen witzigen Film schauen: Genuss pur am letzten Samstag der
Sommerferien auf dem Chilehügel hinter dem Lindenplatz.
Gezeigt wird an diesem KinoOpen-Air der Reformierten Kirchgemeinde Altstetten der Film «Little Miss
Sunshine» (USA, 2006), eine Komödie
für Jung und Alt. Dazu die Stimme eines Filmkritikers: «‹Little Miss Sunshine› ist eine leise Road-Trip-Komödie
über eine groteske, nicht funktionierende Familie, die die typisch amerikanische Kultur des Gewinners niedermacht und eine niedliche Erlösung für
Verlierer anbietet.»
Kinobesucherinnen und -besucher
nehmen ans Film-Openair mit Vorteil
folgendes mit: eine Sitzgelegenheit
(Picknick-Decke, Campingstuhl oder
Ähnliches), einen Beitrag für die Kollekte – und am besten noch jemanden
aus der Nachbarschaft. (e.)
Samstag, 15. August, evang.-ref. Kirche
Altstetten, Chilehügel (hinter Lindenplatz).
Filmstart: 19.30 Uhr, Bar & Grill ab 19
Uhr. Bei gutem Wetter auf der Kirchenwiese, bei Regen Film in der Alten Kirche.
Beim Austritt aus der Schleuder wird der Honig gefiltert.
Fotos: Jürg Studer
Albisrieder Honig
Die beiden Imker Christoph Bugs
und Jürg Studer verkaufen von ihrer diesjährigen Ernte Honig und
weitere Bienenprodukte sowie eine
Honigrezept-Sammlung. Bestellungen, Terminvereinbarung für Bienenstandbesichtigung und weitere
Infos sind erhältlich bei Jürg Studer, Tel. 079 484 06 05 oder Mail
[email protected].
Auf dem Hasenrain, an einem der
schönsten Plätze der Stadt, feierten
die Albisriederinnen und Albisrieder
den 1. August. Auch ein paar Regentropfen konnten den zahlreich wie jedes Jahr erschienenen Gästen die
Stimmung nicht verderben.
Das OK-Team «Bundesfeier», bestehend aus Mitgliedern des Quartierund des Gewerbevereins, organisierte einmal mehr ein Fest mit stimmungsvollem Ambiente. Die traditio-
Schweizer Honig: Geschmack, Geruch und Farbe ändern jährlich.
der Honig heraus. Gleich beim Austritt aus der Schleuder wird er mit
einem Sieb filtriert.
Blüten- und Waldhonig
Der Honig in der Schweiz ist kaum
sortenrein und wird daher als Blütenhonig (der hellere Honig aus dem
Frühjahr) oder als Waldhonig (der
nelle Festrede hielt Christian Tobler,
seit März neuer Quartiervereinspräsident. Er erinnerte unter anderem daran, dass es auch in unserem schönen, reichen Land Menschen gebe,
denen es nicht so gut gehe. Ob Alleinerziehende, am Arbeitsplatz Gemobbte, alleinlebende Betagte oder
auch solche, die kein Dach über dem
Kopf hätten. Da dürfe man nicht einfach wegschauen. Abschliessend bedankte sich Tobler bei den vielen frei-
dunklere Honig aus dem Spätsommer) bezeichnet. Honig bleibt – dunkel und kühl aufbewahrt – sehr lange ohne Geschmackseinbusse geniessbar. Geschmack, Geruch und
Farbe ändern jährlich, und je nach
persönlichem Gusto stehen die Konsumenten auf unterschiedliche Honigqualitäten. Ein kandierter, also
festgewordener Honig kann in einem Wasserbad von maximal 45° C.
erwärmt werden und verflüssigt sich
auf diese Weise wieder. Allerdings
darf der Honig selbst nie über 45
Grad erreichen, damit seine wertvollen Inhaltsstoffe unverändert bleiben. Daher ist auch die Mikrowelle
nicht zu empfehlen.
willigen Helfern für das perfekt organisierte Fest.
Neben dem Kulinarischen fehlten
natürlich auch die Musik mit dem
Duo Gletscher Fezzer und das Singen
der Nationalhymne nicht. Höhepunkte waren danach das fulminante, tolle
Feuerwerk und das Höhenfeuer, das
um 22.30 Uhr angezündet wurde.
Ein friedliches, fröhliches Fest mit
Jung und Alt aus dem Quartier. (hs./
mai.)
Die Nationalhymne durfte natürlich
nicht fehlen.
Ehrliche Finderin
Ich habe anlässlich der 1.-August-Feier auf dem Hasenrain
mein Bauchtäschchen am Haken
des Damen-WCs hängen lassen.
Eine ehrliche Finderin hat es
mitsamt vollständigem Inhalt
dem OK des Fests abgegeben.
Ich würde dieser unbekannten
Dame gerne auf diesem Weg
ganz herzlich danken.
Liliane Waldner
QV-Präsident Christian Tobler.
Friedliche Stimmung vor dem Höhenfeuer.
Fotos: Heinz Schluep