Einflüsse auf die Verordnung von Antibiotika (EVA) bei

Aus anderen Ärztekammern
sundheitspolitischen Problemstellungen auf
Landesebene anzunehmen. Sie berät daher
öffentliche Stellen bei der Gesetzgebung
und der Gesetzesdurchführung und arbeitet eng mit dem öffentlichen Gesundheitsdienst zusammen. Um die Anliegen der
Heilberufe mit einer gemeinsamen, starken
Stimme an die politischen Entscheider zu
bringen und im gesellschaftlichen Bewusstsein zu verorten, ist die LZKH, zusammen
mit den übrigen sechs Heilberufekörperschaften, seit sieben Jahren im Bündnis heilen & helfen aktiv.
Weitere wichtige gesetzliche Aufgaben
sind außergerichtliche Verfahren der
Streitbeilegung für Zahnärzte, Patienten
und Praxispersonal und die Benennung
von Gutachtern für Patienten, Behörden
und Gerichte.
Die LZKH – ein demokratisches
Institut
Die gesetzlichen Aufgaben einer Kammer
sind in der Regel sehr allgemein gehalten.
Sie konkret zu gestalten, den Berufsstand
und seine Arbeit zukunftsfähig zu machen, gesellschaftliche Veränderungen
frühzeitig zu erkennen und darauf mit
kreativen Konzepten zu reagieren, ist Aufgabe des zentralen Gremiums der Kammer: der Delegiertenversammlung. Dieses
zahnärztliche Parlament wird alle fünf
Jahre neu gewählt und wählt seinerseits
den Vorstand und das Präsidium. Deren
politische Entscheidungen umzusetzen
obliegt dem Team der Frankfurter Geschäftsstelle.
Kammer sind aber nicht nur DV und Vorstand, Ehren- und Hauptamt. Kammer
sind alle Zahnärztinnen und Zahnärzte in
ganz Hessen. Sie alle sind aufgefordert,
die Arbeit der LZKH mitzutragen und
mitzugestalten – denn nur so kann die
Selbstverwaltung des freien Zahnarztberufs ihrerseits zukunftsfähig sein und
bleiben.
Dr. Wolfgang Klenner
Vizepräsident
der Landeszahnärztekammer Hessen
Ärztekammer
Einflüsse auf die Verordnung von Antibiotika (EVA)
bei niedergelassenen Ärzten
Eine Umfrage des MRE-Netzes Rhein-Main und der Landesärztekammer Hessen
Antibiotikaresistente Erreger stellen Ärzte
vor zunehmende Probleme. Während
MRSA in jüngerer Zeit abnehmen, wird ein
deutlicher Anstieg der multiresistenten
gramnegativen Erreger MRGN beobachtet,
also beispielsweise von E. coli- oder Klebsiellen-Stämmen, gegen die Penicilline und
Cephalosporine sowie Gyrasehemmer wie
Ciprofloxacin, teilweise auch schon Carbapeneme, nicht mehr wirken. Wenn dann
noch, wie in „The Lancet“ beschrieben, eine Resistenz gegen das absolute Reserveantibiotikum Colistin dazukommt, kann
man pessimistisch schon fast schon von einer postantibiotischen Situation sprechen.
Im europäischen Vergleich ist der Antibiotika-Einsatz in den Arztpraxen in Deutschland erfreulich niedrig und zeigt sogar eine weiter abnehmende Tendenz. Allerdings werden in Deutschland vergleichsweise häufig Breitband-Antibiotika verordnet, und dies mit deutlich zunehmender Tendenz.
Um die Wirkung dieser für die Behandlung
von Infektionen so wertvollen Medika208 | Hessisches Ärzteblatt 4/2016
mente zu erhalten, müssen Antibiotika
verantwortungsvoll und zurückhaltend
eingesetzt werden. Deswegen unterstützt
die Landesärztekammer Hessen die Aktion „Weniger ist mehr – Antibiotika sorgsam einsetzen“ (siehe HÄBL 10/2015).
Die Kammer plant darüber hinaus weitere
praxisorientierte Fortbildungsangebote
zum rationalen Antibiotika-Einsatz (siehe
auch den Veranstaltungskalender unserer
Akademie unter http://www.laekh.de/
aerzte/aerzte-fortbildung/akademie/
veranstaltungsangebot).
Vor acht Jahren wurde eine Untersuchung zu „Einflüssen auf die Verordnung
von Antibiotika bei Ärzten“, die sogenannte EVA-Studie, bundesweit durchgeführt. Um festzustellen, was sich in der
Zwischenzeit verändert hat, möchten wir
diese Untersuchung nun in Hessen mit
unseren niedergelassenen Kolleginnen
und Kollegen wiederholen. Durch Ihre
Teilnahme an dieser Studie können Sie
aktiv an der Entwicklung und Priorisierung von Maßnahmen zur Prävention
und Kontrolle der multiresistenten Erreger mitwirken. Die Beantwortung der
Fragen dauert etwa zehn Minuten. Wir sichern Ihnen zu, die Daten anonym auszuwerten, die Ergebnisse auch im Hessischen Ärzteblatt zu veröffentlichen und
Ihre Anregungen möglichst aufzunehmen und umzusetzen, beispielsweise im
Rahmen der geplanten Fortbildungen.
Ich bitte Sie herzlich um Ihre Teilnahme
bis zum 30. April 2016 und um Ihre Unterstützung. Gehen Sie dazu auf unsere spezielle Internetseite
http://umfrage.laekh.de
Dr. med. Gottfried von Knoblauch
zu Hatzbach
Präsident
der Landesärztekammer Hessen
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