Ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr

GZA/PP 8048 Zürich
80. Jahrgang
Donnerstag, 24. Dezember 2015
Nr. 52
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Foto: Lorenz Steinmann
Ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr
Liebe Leserinnen und liebe Leser, Sie halten die letzte Nummer unserer Zeitung in diesem Jahr in Ihren Händen. Viel Spass
beim Lesen. Die nächste Ausgabe erscheint am Donnerstag, 7. Januar. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie ein
Redaktion und Verlag
frohes und besinnliches Weihnachtsfest und natürlich einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Wette
Wetter
Welten
Loris Fischer, unser Mann in Singapur, hat sich an einem
Sonntagnachmittag unter die Rennbegeisterten gemischt. Auf
der Pferderennbahn Singapurs hat er die Höhen und Tiefen
der Wette kennen gelernt.
Seite 3
Wie war das Wetter im Mittelalter? Es gibt einen Fachmann,
der das weiss: Der Schweizer Klimahistoriker Christian Pfister ist weltweit eine grosse Nummer. Unser Wettermann Silvan Rosser hat sich mit ihm unterhalten.
Seite 5
«Animierte Wunderwelten» heisst die interessante Ausstellung, die noch bis 10. Januar auf dem Toni-Areal im Museum
für Gestaltung zu sehen ist. Sie zeigt, wie mit moderner Technik neue Welten im Film entstehen.
Seite 12
TELEFONNUMMERN
2
Stadt Zürich
Nr. 52
24. Dezember 2015
Schwungvoller Jahreswechsel
mit Startenor Piotr Beczala
Zum Jahreswechsel lässt
das Zürcher Kammerorchester die Korken knallen:
Der lyrische Tenor Piotr Beczala singt am Neujahrstag
in der Tonhalle Zürich.
Mal sehnsuchtsvoll-träumerisch, mal
schwungvoll-ausgelassen – Piotr Beczala zieht zum Jahreswechsel alle Register, um das Publikum in festliche
Stimmung zu versetzen. Mit betörendem Schmelz und leidenschaftlicher
Verve interpretiert der weltberühmte
lyrische Tenor Werke namhafter
Komponisten wie Rossini, Verdi, Dvorák, Gounod, Bizet, Léhar und
Strauss. Gemeinsam mit dem Zürcher Kammerorchester und unter der
Leitung des französischen Dirigenten
Marc Piollet wird das Publikum so –
ganz nach dem Motto «Freunde, das
Leben ist lebenswert!» – auf den Jahreswechsel eingestimmt.
Piotr Beczala zählt zu den gefragtesten lyrischen Tenören unserer Zeit
und ist regelmässig an grossen
Opernhäusern der Welt zu Gast. In
der Saison 2015/16 hat er unter anderem Engagements an der Metropolitan Opera, der San Francisco Opera,
der Wiener und der Bayerischen
Staatsoper sowie an der Pariser Opéra. Auch als Konzert- und Liedsänger
ist der aus Polen stammende Sänger
sehr erfolgreich.
Der in Paris geborene Dirigent
Marc Piollet war unter anderem Musikdirektor an der Volksoper Wien
und Generalmusikdirektor am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Gastengagements führten und führen
Marc Piollet an bedeutende Opern-
Eine Administrativuntersuchung
bei ERZ angeordnet
«Die Finanzkontrolle hat Stadtrat Filippo Leutenegger, Vorsteher des
Tiefbau- und Entsorgungsdepartements und der Direktion von ERZ
Entsorgung und Recycling Zürich einen Revisionsbericht vorgelegt, der
Versäumnisse der Abteilung Bauund Gebäudemanagement von ERZ
beanstandet»: Dies teilte das Departement letzte Woche mit. Die Mängel
zeigten sich bei der stichprobenweisen Prüfung diverser Rechnungen
aus den Jahren 2008 bis 2014, die
ERZ für Aufträge bezahlt hat, die unter anderem in Zusammenhang mit
der Projektierung, dem Bau und dem
Unterhalt des Logistikzentrums Hagenholz stehen.
Die Finanzkontrolle hält fest, dass
ein Prüfurteil in den überprüften Fällen nicht möglich ist, weil Geschäftsunterlagen fehlten, hauseigene Richtlinien von ERZ bei Vergabeentscheiden nicht beachtet sowie Aufträge
nicht ausgeschrieben wurden. Zusätzlich zu den Feststellungen der Finanzkontrolle zur Verbuchungspraxis
haben sich gemäss Mitteilung vom
Tiefbau- und Entsorgungsdepartement Hinweise ergeben, wonach der
2010 vom Volk bewilligte Objektkredit von 72,1 Millionen Franken für
das Logistikzentrum Hagenholz womöglich überschritten worden ist.
Dies weil einige Rechnungen auf den
laufenden Unterhalt verbucht wurden
anstatt auf das Projekt.
Stadtrat Filippo Leutenegger bemängelt eine inakzeptable Nachlässigkeit einer Abteilung von ERZ und lässt
die internen Abläufe überprüfen. Um
sich ein vertieftes Bild zu verschaffen,
hat er eine Administrativuntersuchung angeordnet. (pd./pm.)
VE R M I S C H TE S
Bruno Ganz spielt im «Kispi» auf
Bruno Ganz ist der «Alpöhi» im neuen Heidi-Film.
Am «Kispi» trat der Schauspieler an der «Weihnachtsvorlesung» auf.
Ursula Litmanowitsch
Gefragter Tenor: Piotr Beczala. F.: zvg.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5x 2 Eintrittskarten für das Neujahrskonzert
des Zürcher Kammerorchesters.
Wer sich den Genuss nicht entgehen lassen will, schickt bis 28.
Dezember ein E-Mail mit Betreffzeile «Neujahrskonzert» und vollständigem Absender an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb Neujahrskonzert
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
häuser wie die Opéra National de Paris oder die Wiener Staatsoper. Neben seinen Opernerfolgen ist Marc Piollet auch für das symphonische Repertoire sehr gefragt und konzertiert
weltweit mit renommierten Orchestern. (pd./mai.)
Freitag, 1. Januar, 17 Uhr, Tonhalle, grosser Saal, Claridenstrasse 7, 8002 Zürich.
Diese Veranstaltung am «Kispi» hat
Tradition. «Wenn Martin Meuli einlädt, dann ist Weihnachten», sagte
Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger. Die Darbietung überraschte dieses Jahr mit dem Auftritt von Schauspieler Bruno Ganz und den brillant
musizierenden Hornisten Robert
Teutsch, Tomas Gallart, Ivo Gass und
Bernhard Krug. Die ausgesuchten
«Liebesgeschichten» von Robert Walser modellierte der Weltstar sprachlich voller Finessen. Im Publikum
amüsierten sich auch der Präsident
der Eleonorenstiftung, Martin Vollenwyder, sowie Roche-Präsident Christoph Franz und Filmregisseur Fredi
M. Murer.
Kispi-Chirurgie–Chef Martin Meuli und Bruno Ganz.
Regierungsrat Thomas Heiniger,
Martin Vollenwyder, Präsident der
Eleonorenstiftung.
Kispi Chirurgie-Chef Martin Meuli und Weltstar Bruno Ganz.
Eröffnung der Sportsbar im Fifa-Museum
artgerechtem Ofenfleischkäse jeweils
am Samstag von 11 bis 24 Uhr und einem speziellen Langschläferfrühstück
sonntags von 10 bis 16 Uhr. Ausgeschenkt wird unter anderem das hiesige Turbinen-Bier sowie als Ehrung
an die Zürcher Stadtheiligen Felix und
Regula ein Riesling x Sylvaner «Regula» und der Pinot Noir «Felix» vom
trendigen Leimbacher Weinhändler
Smith & Smith.
Der 35-jährige Barchef Pedram
Khodaparast verspricht, mit seiner
achtköpfigen Crew alles zu unternehmen, um endlich für eine würdige
Sportsbar in Zürich zu sorgen. (ls.)
Kurz vor der Verleihung des
Ballon d’Or im Kongresshaus an die weltbesten
Fussballer öffnet am Tessinerplatz die Sportsbar. Die
Lokalinfo verlost dazu eine
ganze Palette an Ess- und
Trinkgutscheinen.
Am Tessinerplatz beim Bahnhof Enge
steht bald ein Grossereignis an. Nämlich die Eröffnung des Fifa-Museums.
Nach Investitionen von gegen 30 Millionen Franken wird dieses Sportmuseum eines der weltweit hochstehendsten Häuser sein. Auf drei Stockwerken und 3000 m² Fläche gibt’s alles, was Profifussballer und Gelegenheitsfans gleichermassen erfreut. Ein
grosser Stockteil ist für die aktive Fertigkeit am Ball reserviert. Dank einer
Art Flipperkasten mit verschiedenen
Posten kann man Geschwindigkeit
und Treffsicherheit messen lassen.
Das wird wohl darum der Renner,
weil geplant ist, dass natürlich auch
die Topstars, die das Museum besuchen, die Anlage testen und so für
Kennzahlen sorgen. Vom 5. bis zum
11. Januar wird im Museum eine Spezialausstellung zum Fifa Ballon d’Or
präsentiert. Dann werden Besucher
auch einen ersten Eindruck des Eingangsbereichs erhalten, ein kleiner
Appetizer auf die offizielle Eröffnung
im ersten Quartal 2016.
Ausstellung im Museum
Dass niemand punkto Getränke und
Verpflegung darben muss, dafür sorgt
Gastrochef Christian Frei mit seinem
Team. Der Hoteldirektor des gegenüberliegenden Hotel Ascot ist neu
Barchef Pedram Khodaparast am
Zapfhahn und Gastrochef Christian
Frei freuen sich auf die Gäste. F.: ls.
auch Leiter der Gastronomie im FifaMuseum. Dazu wird ein Bistro mit
zwei riesigen Terrassen im ersten
Stock gehören sowie die Sportsbar im
Parterre. Diese öffnet ihre Türen am
Dienstag, 5. Januar 2016 – pünktlich
auf die Ausstellung rund um den Ballon d’Or. Der gebürtige Perser und
Barchef Pedram Khodaparast freut
sich ungemein auf dieses Datum.
«Endlich gibt’s in Zürich eine richtige
Sportsbar mit wandgrossen Bildschirmen für Sportübertragungen.»
Zum Einsatz kommt eine weltweit
einmalige Technik. Man fühlt sich fast
selbst auf dem Spielfeld. Christian Frei
lacht und ergänzt: «Wenn Roger Federer im Finale steht, übertragen wir
natürlich nicht nur Fussball.» Die
Sportsbar, die in Anlehnung an das
Gründungsjahr der Fifa genau genommen «Sportsbar 1904» heisst, wartet
aber auch mit einem breiten Angebot
an Speisen und Getränken auf. Etwa
Verlosung
Lokalinfo verlost zusammen mit
der Fifa für die neue Sportsbar
am Tessinerplatz 10× 20-Franken-Bargutscheine, 5×2 Lunchgutscheine (Wert 30.–), 5×2
Fleischkäse (Wert 30.–) und 5×2
Langschläferfrühstück
(Wert
45.–). Die Bar-Gutscheine sind
vom 5. bis zum 8. Januar 2016
gültig, der Bon zum Langschläferfrühstuck am 10. Januar und der
Fleischkäselunch am 9. Januar
2016. Das passt zeitlich ziemlich
gut, denn vom 5. bis zum 11. Januar ist im Museum die Spezialausstellung zum Fifa Ballon d’Or.
Bitte senden Sie eine Postkarte an
Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse
11, 8048 Zürich, oder ein E-Mail
an [email protected]. Das
Stichwort lautet «Fifa». Einsendeschluss ist der 29. Dezember
2015. Viel Glück!
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Fotos: Ursula Litmanowitsch
Hausbetreuungsdienst
für Stadt und Land
ändert Namen und Logo
Nach dreissig Jahren erfindet sich
der Hausbetreuungsdienst für Stadt
und Land, die grösste private Spitex,
neu und heisst ab dem 1. Januar
«Spitex für Stadt und Land AG». Der
neue Name und das prägnantere Logo sind klarer und entsprechen dem
heutigen Leistungsangebot, teilt das
Spitex-Unternehmen mit. Heute besitzt diese Spitex schweizweit 40 Filialen und beschäftigt über 1600 Mitarbeitende, die an 365 Tagen im Jahr
rund um die Uhr Pflege, Betreuung
und Hilfe im Haushalt von Basel bis
Chiasso und von Genf bis St. Margrethen leisten.
Das Motto «Alles aus einer Hand»
gehört zur Unternehmensphilosophie. Die Einführung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) im Jahr
1996 führte zur Konzentration des
Angebots auf Pflege, Betreuung und
Hilfe im Haushalt. Bezugspflege und
-betreuung, die keine oder wenig
Personalwechsel in den Einsätzen
zum Ziel hat. So entsteht zwischen
Spitex-Mitarbeitenden und SpitexKunden ein Vertrauensverhältnis, das
Sicherheit schafft und zu mehr Wohlbefinden führt. In den vergangenen
Jahren konnten die Spitex-Leistungen mit einem umfassenden Angebot
für Demenzkranke, Inkontinenz-Beratung, Wundpflege und Palliative
Care ergänzt werden.
Gemäss Direktor Markus Reck
führte der bisherige Firmenname zunehmend zu Verständnisschwierigkeiten und war im dynamischen Spitex-Markt von heute eher schwer zu
kommunizieren. «Mit dem neuen,
klaren und einfachen Namen «Spitex
für Stadt und Land» sind diese beiden Aspekte erfüllt.» (pd./pm.)
Züriberg
AKTUELL
IN KÜRZE
Roger Tognella
Roger Tognella tritt per Ende
Jahr als FDP-Fraktionspräsident
zurück. Nach sechs Jahren möchte er sich wieder vermehrt auf
seine beruflichen Aufgaben und
auf das Vorhaben, den «Formel E
– Swiss ePrix» 2017 für Zürich zu
gewinnen, konzentrieren. Die
FDP-Fraktion wird an der ersten
Sitzung im neuen Jahr die Nachfolge von Roger Tognella wählen.
Sport in Zürich
Die Stadt Zürich bietet auch über
die Festtage viele Sportangebote.
Am Sonntag, 3. Januar, kann
man «gratis aufs Glatteis» von 10
bis 19 Uhr auf der Kunsteisbahn
Oerlikon. Auch die Eisbahn Dolder hat täglich geöffnet, ausgenommen am 24. Dezember. Das
gilt auch für die sieben Hallenbäder der Stadt; die Bäder City und
Oerlikon sind von 6 bis 20 respektive 22 Uhr geöffnet.
Wohneigentum
Die Wohneigentumsquote in der
Stadt Zürich hat sich seit dem
Jahr 2000 deutlich erhöht und
erreicht aktuell einen Anteil von
9,9 Prozent. Dies ist unter anderem auf eine Verdoppelung der
Anzahl Stockwerkeigentumswohnungen zurückzuführen. Bei diesen lässt sich zudem ein leichter
Trend zu mehr Vermietungen
feststellen – Stockwerkeigentum
scheint also auch als Anlageobjekt zunehmend attraktiv zu sein.
Entwicklungshilfe
29 Hilfswerke aus der Schweiz
reichten der städtischen «Fachkommission für die Hilfe an Entwicklungsländer» 52 Gesuche um
Projektbeiträge ein. Die Kommission empfahl dem Stadtrat 28
Projekte. Sie richtete dabei ein
Augenmerk auf Projekte, die zur
Verbesserung des Trinkwassers
und der Hygiene beitragen. Der
Stadtrat ist der Empfehlung gefolgt und hat Beiträge von 2,5
Millionen Franken bewilligt.
Neuer Direktor
Erich Zumstein ist vom Stadtrat
zum neuen Direktor Musikschule
Konservatorium Zürich (MKZ) ernannt worden. Er arbeitet seit
1982 als Lehrperson, darunter
auch als Musiklehrer, und leitet
seit über zwanzig Jahren Musikund Volksschulen in den Kantonen Luzern und Schwyz. Die amtierende Direktorin, Cristina Hospenthal, tritt per 31. August in
den Ruhestand.
24. Dezember 2015
3
«It’s all about horse racing»
Ein Sonntagnachmittag
im Singapur Turf Club
lädt zum Wetten ein.
Ein Selbstversuch.
Loris Fischer
Am Wochenende stellte sich die Frage, was man einmal abseits der Touristenmassen unternehmen könnte.
Bei der Recherche im Internet bin ich
auf den Singapur Turf Club gestossen. Der 1842 gegründete Pferderennklub, der zur Malayan Racing
Association (MRA) gehört, ist der einzige derartige Klub in Singapur und
seit 1999 im nördlichen Kranji ansässig. Mit einem Arbeitskollegen machte ich mich an einem Sonntagnachmittag auf, um dem ganzen Treiben
einmal beizuwohnen.
Unser Mann
in Singapur
Loris Fischer (28) aus Bülach studierte International Management
an der ZHAW in Winterthur. Als
Regional Manager für Südostasien bei einer Zürcher Bank angestellt, verbringt er derzeit einen
mehrmonatigen Stage in Singapur. Aus der asiatischen Metropole berichtet er in dieser Zeit regelmässig in unserer Zeitung.
Wie kommt man dahin?
Wie so vieles in Singapur, kann man
auch den etwas ausserhalb des Stadtkerns gelegenen Turf Club innert 45
Minuten bequem mit der Metro erreichen. Der Eintritt ist mit 5 S$ für die
lokalen Verhältnisse überschaubar
und kann auch mit der Metro-Karte
bezahlt werden. Mit Vorfreude steuerten wir nach unserer Ankunft die
Katakomben des Stadions an.
Den ganzen Sonntag laufen Rennen im Singapur Turf Club.
Die Vorbereitung
Als wir das Innere des Stadions betraten, erblickten wir zahlreiche Bildschirme und Wettautomaten, die uns
erstmals komplett überforderten. Der
Versuch, einen lokalen Wettbieter bei
einem dieser Wettgeräte anzusprechen, erwies sich als keine besonders
gute Idee. Erschrocken drehte sich
dieser um, wobei er versuchte, seine
Wettangaben zu verdecken. Mit einem verlegenen Lächeln verwies er
uns höflich an den Informationsschalter. Dort bekamen wir nun einige Hinweise zum Prozedere.
Ohne Erfahrung, mit einer in Folge des ausgeprägten Akzents der netten Dame auf die wichtigsten Punkte
beschränkten Informationsbasis und
der nötigen Risikobereitschaft, waren
wir uns schnell einig und setzten im
ersten Rennen auf Sieg – schliesslich
war auch die Gewinnspanne interessanter. Um das Ganze nicht komplizierter zu machen, setzte jeder von
uns 5 S$ auf eine x-beliebige Zahl.
Auf Basis dieses professionellen Vorgehens stand also fest, dass das Rennen zwischen meinem Pferd Nummer
8 und dem Pferd meines Kollegen
Martin mit der Nummer 7 entschieden werden würde.
Das Rennen
Mit dieser Sicherheit und erleichtert,
unseren ersten Wetteinsatz abgegeben zu haben, machten wir uns auf,
das Stadion zu erkunden. Vor dem
Stadion entdecken wir dann den Präsentationsplatz der Pferde, der mittlerweile von zahlreichen Pferderennsport-Fans gesäumt wurde. Eifrig
schauten diese auf die majestätischen
Pferde und kritzelten Notizen in ihre
Programmhefte. Uns dämmerte natürlich, in welcher Reihenfolge wir
Kaum hat man seinen Einsatz am Schalter bezahlt, fiebert man, den Zettel in der Hand, mit.
das Ganze hätten angehen müssen.
Beim Anblick der grossen Anzeigetafel im Hintergrund musste mein Kollege Martin nun mit Entsetzen feststellen, dass er wohl auf den krassesten Aussenseiter des ganzen Nachmittags gesetzt hatte. Mit seinem
Wetteinsatz von 5 S$, hätte er zu diesem Zeitpunkt einen Gewinn von sage und schreibe 500 S$ erzielen können. Alle anderen bewegten sich unterhalb der 150$-Marke. Ersterer Betrag erhöhte sich bis zum Start sogar
noch auf 700 S$. Belustigt über unser
amateurhaftes Verhalten, aber mit
grossen Erwartungen, suchten wir
uns gute Sitzplätze und beobachteten, wie die Jockeys mit ihren Pferden die Rennbahn betraten.
Nach anfänglicher Skepsis war
für Martin klar: Alle anderen müssen
sich getäuscht haben. Als alle Pferde
Kernenergie
Der Entscheid der Kernkraftwerksgesellschaften Gösgen und
Leibstadt, einen Methodenwechsel für die Bilanzierung der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds
vorzunehmen, führt zu einem
Geldabfluss beim EWZ, hat aber
keine Auswirkungen auf den Jahresabschluss der Stadt Zürich.
Auswirkungen auf die Tarife hat
dieser Wechsel frühestens 2017.
An der Absicht der Stadt Zürich,
aus der Kernenergie auszusteigen, ändert sich dadurch nichts.
Nr. 52
in ihre Startboxen eingepfercht waren, erklang der Startschuss. Gespannt verfolgten wir den ersten
Streckenabschnitt auf einem grossen
Bildschirm, und uns stockte der
Atem, als sich tatsächlich das Unfassbare anzubahnen schien: «Windget
Foot», Martins Nummer 7, führte das
Feld nach einem Viertel der Strecke
an. Das Grinsen in Martins Gesicht
wurde noch breiter, als sein Pferd
nach halber Strecke mit zehn Meter
Abstand der ganzen Gruppe davonzulaufen schien. Meine Nummer acht
hielt sich währenddessen lediglich im
Mittelfeld auf. Als Martins Pferd auch
nach 80 Prozent der Strecke immer
noch führte, hielt es ihn nicht mehr
in seinem Sitz. Die restlichen, vornehmlichen einheimischen Fans,
schienen noch völlig entspannt. Erst
auf den letzten 100 Metern schrien
ANZEIGEN
100 Jahre Frank Sinatra
Frank Sinatra, in den USA auch als
«The Voice» bezeichnet, wäre am 12.
Dezember 100 Jahre alt geworden.
Der Entertainer schrieb mit Songs wie
«My Way», «Strangers in the Night»
oder «New York» Musikgeschichte.
Als Hommage an ihn bringt eine britische Produktion vom Londoner West
End die Stimme Sinatras und seine
Freunde Dean Martin und Sammy
Davis Junior, genannt «The Rat
Pack», zurück auf die Bühnen. Sie
lässt die 60er-Jahre aufleben. Wer in
der Show sitzt, glaubt, das Trio leibhaftig vor sich zu haben. Nicht umsonst traten die Sänger und Schauspieler – Stephen Triffitt, Mark Adams
und George Daniel Long – während
Jahren in London in «The Rat Pack –
Live from Las Vegas» auf. «Sinatra &
Friends» ist vom 21. bis 24. Januar
im Theater 11 zu sehen. (zn.)
Fotos: Loris Fischer
auch diese ihre Glücksbringer zum
Sieg. Ein sehr wichtiger Abschnitt –
das lernten wir schnell. Denn Martin
musste nun enttäuscht feststellen,
dass sein Pferdchen wohl doch nur
ein guter Pacemaker war, als es bis
auf ein einziges Pferd noch von der
sämtlichen
Konkurrenz
überholt
wurde. Auch ich hatte mit meinem
Rennpferdchen auf dem vierten Platz
nicht wirklich mehr Glück gehabt.
In den folgenden Rennen an diesem Nachmittag haben wir unser
Glück noch ein paar Mal versucht,
wobei es uns nicht primär um die
Wette ging, als vielmehr um das Erlebnis an sich. Doch kein Rennen war
so aufregend wie das erste, als Martin doch beinahe …
Und so kehrten wir am Abend mit
tollen Erinnerungen ins Stadtzentrum zurück. Was für ein Tag!
W I N TE R
Züriberg
Nr. 52
24. Dezember 2015
Als Winter noch richtige Winter waren und sogar grosse Seen zufroren: Hier eine Szenerie aus dem Jahr 1880 auf dem Zürichsee.
5
Bild: zvg.
«Warme Winter waren früher seltener»
Grüne Weihnachten sind in
der Vergangenheit immer
wieder vorgekommen, aber
sie waren wohl weniger
häufig, meint Klimahistoriker Christian Pfister.
«Euro-Climhist», das auf der Basis
der erweiterten «Climhist-CH»-Software 412 monatliche Wetterkarten
für die Kaltperiode 1675 bis 1715
produzierte. Forschende aus 15 europäischen Ländern machten mit.
Inwiefern ist «Euro-Climhist» Ihr Lebenswerk?
Man könnte es insofern so bezeichnen, als dass ich während mehreren
Jahrzehnten mehr oder weniger intensiv daran gearbeitet habe.
Silvan Rosser
Per Mausklick lassen sich auf der neu
online stehenden klimahistorischen
Datenbank «Euro-Climhist» witterungs- und klimageschichtliche Daten
der letzten 500 Jahre abrufen. Die
Klimadatenbank ist mittlerweile über
einen Zeitraum von 40 Jahren kontinuierlich entstanden. Der Kopf im
Hintergrund ist der Berner Klimahistoriker und emeritierte Professor für
Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte an der Universität Bern,
Christian Pfister. In Europa ist er als
Fachmann auf dem Gebiet der Witterungs- und Klimageschichte der letzten Jahrhunderte bekannt.
Christian Pfister, Sie arbeiten bereits
seit über 40 Jahren als Klimahistoriker.
Was macht ein Klimahistoriker?
Zunächst gilt es festzuhalten, dass ich
auch in anderen Forschungsgebieten
tätig gewesen bin, etwa in der Historischen Demografie und in der Agrargeschichte. Beide Bereiche weisen
Bezüge zur Klimageschichte aus. Die
Historische Klimatologie dreht sich
um die Rekonstruktion von Wetter
und Klima, sie geht der Verletzlichkeit früherer und heutiger Gesellschaften für Witterungsextreme und
sogenannte Naturkatastrophen nach,
und sie fragt nach dem kulturgeschichtlichen und politischen Kontext, in dem solche Ereignisse gedeutet und handlungsrelevant werden.
Untersuchungen werden am ehesten
in englischsprachigen Fachzeitschriften publiziert, wo sie ein globales
Fachpublikum erreichen (Artikel unter www.hist.unibe.ch/content/personal/e325/index_ger.html, Red.).
Was hat Sie über all die Jahre angetrieben?
Wetter und Klima haben in der Geschichte von Gesellschaften und Individuen eine bedeutende Rolle gespielt, die jedoch fallspezifisch näher
untersucht werden muss. Vor 40 Jahren gab es noch kaum einschlägige
Studien. Damit konnte ich in wissenschaftliches Neuland vordringen, was
Christian Pfister
Prof. Dr. Christian Pfister, geboren 1944 in Bern, ist Pionier der
Klimageschichte. Bis 2009 Prof.
für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte am Historischen
Institut der Universität Bern. Seither als Prof. em. und freier Forscher am Oeschger Zentrum für
Klimaforschung tätig. Pfister publizierte unzählige wissenschaftliche Arbeiten und gewann viele
Preise, darunter im Jahr 2000
den Eduard-Brückner-Preis «für
herausragende interdisziplinäre
Leistungen in der Klimaforschung». (ros.)
mich bis heute fasziniert und herausfordert.
Seit Ende November ist die neue Klimadatenbank «Euro-Climhist» online. Erfüllt es Sie mit Stolz, nun unzählige Klimainformationen für immer im World
Wide Web gespeichert zu haben?
Ich bin dankbar und erleichtert, dass
es mir vergönnt war, die Daten rechtzeitig zu sichern und einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu
machen.
Wo liegen die Anfänge dieses Riesenprojekts?
In den frühen 1980er-Jahren hatte
ich die Nachweise für 34 000 Wetterund Klimadaten zu liefern, die meiner Habilitationsschrift «Klimageschichte der Schweiz» (1984) zugrunde liegen. Dazu arbeitete ich mich in
eine Programmiersprache ein und
konzipierte ein Programm, das mir
einen 1200-seitigen Katalog namens
«Climhist-CH» mit Endnoten ausdruckte. Dazu mussten Hunderte von
Lochkarten gestanzt werden. 1991
bis 1994 leitete ich dann ein europäisches Forschungsprogramm namens
Wie liess sich «Euro-Climhist» finanzieren?
«Climhist-CH» ist ohne Fremdfinanzierung entstanden. «Euro-Climhist»
(1991–1994) wurde von der European Science Foundation finanziert.
In den folgenden 15 Jahren konnte
ich wiederholt kleine Summen aus
Forschungsprojekten in «Euro-Climhist» investieren. Seit 2010 wird «Euro-Climhist» vom Swiss GCOS Office
(Global Climate Observation Systems
bei MeteoSchweiz) unterstützt. Es ist
dies ein globales Projekt, das die für
die Klimaforschung bedeutsamen Datenbasen langfristig erhalten will.
Wie ist die Datenbank aufgebaut?
Drei Dimensionen können gewählt
werden: Thema, Zeit und Ort. Rund
300 Themen stehen zur Auswahl.
Zeitlich werden die Daten ab 1501
freigegeben. Räumlich beschränkt
sich das Modul «Schweiz» auf dieses
Land. Weitere Details sind auf
www.euroclimhist.unibe.ch zu sehen.
Wie umfangreich ist «Euro-Climhist»?
Was gibt es alles zu entdecken?
«Euro-Climhist» stellt eine Vielzahl
von weit verstreuten oder unzugänglichen Datensätzen auf einer einzigen
Plattform zur Verfügung. Meines Wissens ist es das einzige Tool, das das
Zusammenspiel von Wetter und Klima über mehrere Jahrhunderte dokumentiert. Das tägliche Wetter kann
zwischen 1684 und 1863 abgerufen
werden. Ab 1864 sind die täglichen
Daten nach dem heute geltendem
«Meteorologie-Gesetz» noch nicht
freigegeben. Ferner sind lange bis ins
18. Jahrhundert zurückreichende
Zeitreihen von Temperatur und Niederschlag aufgeschaltet.
Hat jedermann Zugriff auf die rund
155 000 Einträge?
Ja. Zwei Zugänge stehen zur Verfügung: Mit dem Standardzugang kön-
nen die Daten nicht ganz vollständig
eingesehen werden, und die Zahl der
Records pro Woche ist plafoniert, allerdings auf sehr hohem Niveau. Wer
«Euro-Climhist» für wissenschaftliche Forschung nutzen will, bekommt
einen Zugang ohne Beschränkungen.
Was sind die nächsten Schritte?
Das nächste Modul – Europa vor
1501 – ist unter Leitung meines
Nachfolgers, Prof. Dr. Christian Rohr,
in Arbeit. Daneben wird das Modul
Schweiz weiter ausgebaut, namentlich für das 19. und 20. Jahrhundert.
Worin liegt die Relevanz einer im Internet öffentlich zugänglichen Klimadatenbank der letzten 500 Jahre?
Einmal trägt sie dazu bei, die Diskussion um den Klimawandel auf eine
breitere Grundlage zu stellen. Menschen nehmen ja primär das Wetter
wahr, das in ihren Alltag eingreift.
Extreme werden häufig dem Klimawandel zugeschrieben, weil die Messwerte von MeteoSchweiz nur bis 1864
zurückreichen. Verlässliche Daten von
Extremereignissen und Naturkatastrophen stehen also nur für die letzten
150 Jahre zur Verfügung, nicht genug
für eine solide Argumentationsbasis.
Inwieweit ist «Euro-Climhist» auch in
der Debatte um den Klimawandel wichtig?
Langfristig lässt sich der Klimawandel bei den Temperaturen gut belegen, was auch der Blick in die Wettervergangenheit bestätigt. Weniger
gilt dies für Niederschläge, Überschwemmungen und Winterstürme,
wie anhand der Datenbank nachgewiesen werden kann. Andererseits
wird es für die Skeptiker nicht mehr
so einfach, Extreme aus der Klimavergangenheit aus dem klimatischen
Zusammenhang zu reissen, um die
gegenwärtige Entwicklung zu verharmlosen.
Der Sommer 2015 brachte nach dem
Sommer 2003 bereits den zweiten Hitzesommer seit der Jahrtausendwende. Wie
ist diese Häufigkeit in einer 500-jährigen Klimageschichte einzuordnen?
Im Jahr 1540 folgten auf ein extrem
trockenes Frühjahr ein extrem trockener Sommer und ein dürrer
Herbst. Die Temperaturen von April
bis Juli waren signifikant höher als
2003. Im vollkommen regenlosen Juli
brachen europaweit Waldbrände aus,
was auf Temperaturen von über 40
Grad hindeutet. Dies vom Atlantik bis
nach Polen und von der Toskana bis
zur deutschen Nordgrenze. In der
Zeit seit 1540 ist der Juli 2015 Spitzenreiter, wahrscheinlich auch der
Sommer 2003.
War es in den letzten 500 Jahren in Mitteleuropa und in der Schweiz jemals so
warm wie in den letzten 30 Jahren?
Nein.
Welcher ist ihr persönlich wertvollster
Eintrag auf der «Euro-Climhist»?
Ich betrachte die europäischen Forschungen zum oben erwähnten Hitzejahr 1540 als den wertvollsten Beitrag der Historischen Klimatologie
zur Einschätzung von Risiken in der
Gegenwart und Zukunft. Axel Bojanowski («Spiegel online») bezeichnete dieses Ereignis 2014 als «Europas
grösste Naturkatastrophe».
Gibt es viele frühere Klimabeobachtungen aus der Grossregion Zürich?
Der Grossraum Zürich ist in dieser
Hinsicht Spitzenreiter.
Auf Überlieferungen aus Zürich sieht
man eine verschneite Stadt und einen
gefrorenen Zürichsee. Waren Winter in
der frühen Neuzeit noch kälter?
Ja. Dafür finden sich viele Belege in
«Euro-Climhist».
Wie häufig gab es in Zürich eine Seegfrörni?
Zwischen 1500 und 1900 sind zahlreiche Seegfrörni nachgewiesen. Ich
habe sie noch nicht ausgewertet.
Wie gross schätzen Sie die Chancen einer Seegfrörni in Zürich heutzutage ein?
Gering.
Wann war der letzte Eiswinter?
Im Winter 1963 waren die meisten
Schweizer Seen, namentlich der Zürichsee und der Bodensee, zugefroren und das Eis war tragfähig.
Erleben wir heuer einen Mildwinter?
Historiker hüten sich vor Prognosen,
weil sie um die vielen Fehlprognosen
der Vergangenheit wissen.
Alle haben das Gefühl, dass früher Weihnachten weiss waren. Täuscht das?
Warmwinter ohne Schnee an Weihnachten sind in der Vergangenheit
immer wieder nachgewiesen, aber
sie waren wohl weniger häufig als im
21. Jahrhundert.
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Züriberg
Nr. 52
24. Dezember 2015
AKTUELL
Zoo plant Männertausch bei Pavianen
AUF
EIN WORT
Der Dschelada-Gruppe stehen grössere Veränderungen
bevor. Vier bis sechs der
zurzeit in Zürich heimischen
Männchen sollen dieses
Jahr ausgetauscht werden.
Manuel Sackmann
Worte sind toll. Obwohl sie nur eine Aneinanderreihung von Buchstaben und Lauten sind, können
sie Gefühle, Wünsche oder Gelüste auslösen – selbst wenn diese
überhaupt rein gar nichts mit
dem eigentlichen Wort zu tun haben. So auch mir geschehen. Tatort: Zoo Zürich, Anlage «Semien
Gebirge», Gehege der Blutbrustpaviane. Während ich dem lebendigen Treiben der Affenbande zu-
Manuel Sackmann
Seit der Geburt des 122. Jungtiers
am Dienstag, 15. Dezember, leben im
Zoo Zürich 35 Dscheladas. Diese wegen ihres nackten und rot gefärbten
Kehl- und Brustbereichs auch Blutbrustpaviane genannten Primaten
sind im äthiopischen Hochland heimisch und ernähren sich zu neunzig
Prozent von Gräsern. Zum Schutz vor
Leoparden und anderen Raubtieren
ziehen sie nachts von den Hochebenen in die steilen Felswände.
Die geschickten Kletterer sind in
einzelnen, streng hierarchischen Harems organisiert. Das Männchen, gut
erkennbar an seiner bis vierzig Zentimeter langen Mähne und den grossen Eckzähnen, steht an der Spitze
und vereint unter sich drei bis zwanzig Weibchen. Mehrere Haremgruppen können sich dabei zu Herden
von gut zweihundert Tieren zusammenschliessen. Dieser komplexen Sozialstruktur stehen nun Veränderungen bevor.
Affenhunger
Ein Pavian geniesst im Zoo sein sonniges Plätzchen mit toller Aussicht über die Stadt.
Partnersuche.» Es wäre dem majestätischen Tier, das trotz der zahlreichen, vielfältigen und unterhaltsamen Gesellschaft irgendwie einsam
wirkt, zu gönnen.
Simulation eines Machtwechsels
Derzeit sind die Zürcher Dscheladas
in fünf kleineren Gruppen organisiert. Geführt werden diese von den
2008 aus dem Tierpark Rheine (D)
importierten Halbbrüdern Hector,
Herkules und Hobbit sowie von den
zwei in Zürich geborenen Männchen
Harshit (2007) und Kidame (2010).
Der Zoo plant nun, die Männchen im
Verlauf des Jahres auszutauschen.
«In der Natur bleibt ein Männchen
ungefähr vier bis maximal sechs Jahre an der Macht. Das entspricht auch
der Zeit, in der seine eigenen Töchter
die Geschlechtsreife erreichen», sagt
Kurator Robert Zingg. Und Zoodirektor Alex Rübel ergänzt: «Mit der
Männchenentnahme simulieren wir
den natürlichen Machtwechsel und
beugen so einer allfälligen Inzucht
vor.»
Vom vorgesehenen Austausch betroffen sind Hector, Herkules, Hobbit,
Harshit und allenfalls zwei Männchen mit Jahrgang 2010. Sie sollen
Zürich als reine Männergruppe verlassen, bevor sie in anderen Zoos als
potenzielle Haremführer eine neue
Heimat finden. Im Rahmen des vom
Tierpark Rheine koordinierten Europäischen Erhaltungszuchtprogramms
(EEP) ist man derzeit auf der Suche
nach geeigneten Männchen für Zü-
Fotos: Manuel Sackmann
Erhöhte Jugendmortalität
Von Jung bis Alt: In Zürich leben seit letzter Woche 35 Dscheladas.
rich. Von den über dreihundert im
Zuchtbuch registrierten Dscheladas
leben bis auf sechzehn Exemplare alle in europäischen Zoos.
Lebensgemeinschaft im Gebirge
Die Dscheladas sind nun seit über
sechzig Jahren Bewohner des Zürcher Zoos. «Das erste Tier war 1955
ein Geschenk des äthiopischen Kaiserhauses», erklärt Robert Zingg. Ab
den frühen 1980er-Jahren führten
zwei Männchen während rund sechzehn Jahren die Gruppe an. Seither
gab es immer wieder Männchenaus-
tausche. Die aktuellen Anführer Hector, Hobbit und Herkules erreichten
Zürich 2008 zur Eröffnung der neuen
Anlage «Semien Gebirge». Die Paviane teilen sich das Gehege dabei mit
den in ähnlichen Regionen heimischen Tierarten. Die Blauflügelgänse
befinden sich momentan zwar im
Winterquartier, doch der nubische
Steinbock und die Kap-Klippschliefer
lassen sich auch in der kalten Jahreszeit in den Felsen blicken.
Der Steinbock ist derzeit noch der
einzige seiner Art in Zürich, doch Robert Zingg versichert: «Wir sind auf
Ein Männchenaustausch bei Dscheladas birgt immer gewisses Konfliktpotenzial. «Bei der Übernahme der Harems sind Unruhen und Auseinandersetzungen zwischen den Männchen üblich», sagt Zingg. Die Weibchen würden diese gar provozieren,
um die Männchen zu testen. Zudem
nehme die Jugendmortalität in dieser
Phase jeweils zu und auch Infantizid,
also das Töten der Nachkommen anderer Männchen durch den neuen
Haremführer, könne zum Teil beobachtet werden.
Der Wechsel soll möglichst im
Verlauf der nächsten Monate geschehen. In der Idealvorstellung der Verantwortlichen des Zoos bauen die
Neuankömmlinge wieder eine funktionierende Sozialkultur auf. Im besten Fall verteilen sich die Weibchen
gleichmässig auf die Männchen. Von
aussen steuerbar ist dies aber nicht.
Anfang der Nullerjahre vereinte ein
Männchen beispielsweise bis auf eines alle Weibchen auf sich. Stärke
und Attraktivität der Männchen sind
entscheidend. Mit einem Augenzwinkern sagt Alex Rübel passend: «Die
Frauen suchen die Männer aus –
nicht nur bei Dscheladas.»
Migros verschiebt notgedrungen den Baustart am Kreuzplatz
Kreuzplatzes ein Verkaufsprovisorium zur Verfügung stellen. Zurzeit
werden die möglichen Standorte evaluiert.
Die Genossenschaft Migros Zürich
(GMZ) arbeitet weiterhin an der Umsetzung des Projekts für einen Ersatzneubau der Migros-Liegenschaft
am Kreuzplatz. Da gegen den positiven Bauentscheid der Stadt Einsprachen eingegangen sind, ist der Termin für den Baubeginn noch offen.
Läden und Fitnessclub
Einsprachen eingegangen
Ende August haben die Zürcher Baubewilligungsbehörden das Projekt für
einen Ersatzneubau der Migros-Liegenschaft am Kreuzplatz in ZürichRiesbach bewilligt. Dagegen sind Einsprachen erhoben worden, mit denen
sich zurzeit das Baurekursgericht befasst. Die GMZ hat ihrerseits eine
Baubewilligungsauflage bezüglich der
Fassadengestaltung moniert. Migros
informiert Kunden und Anwohner.
So oder ähnlich wird der Neubau am Kreuzplatz einmal aussehen.
Die Antwort des Baurekursgerichts
dürfte in den ersten Monaten 2016
eintreffen. Die GMZ ist zuversichtlich,
dass sie danach mit den Ausschreibungs- und Ausführungsplanungen
starten kann. Dies würde einen Baubeginn im Winter 2016/2017 erlau-
Bild: zvg.
ben. Mit einem Plakat bei der Migros-Filiale informiert die GMZ derzeit
die Kunden und die Quartierbevölkerung über die aktuelle Entwicklung.
Während der rund 24-monatigen
Bauzeit will die GMZ für die MigrosFiliale in unmittelbarer Nähe des
Der Ersatzneubau erlaubt es, die Verkaufsfläche der Migros-Filiale mehr
als zu verdoppeln. «Auf neu zwei Geschossen wird sie den Kundinnen
und Kunden ein breites Vollversorgungssortiment mit attraktiven Bedientheken anbieten. In den weiteren
Geschossen sind Läden und Gewerbenutzungen in Bereichen wie Gesundheit, Fitness und Physiotherapie
vorgesehen. Auf diese Weise entsteht
im neuen Migros-Gebäude ein vielfältiges Angebot, das den Kreuzplatz
beleben wird», schreibt die Migros in
einer Mitteilung. (pd.)
schaue, verspüre ich langsam,
aber sicher ein gewisses Hungergefühl. Selbstverständlich ist es
nicht frischer Pavian, wonach es
mich gelüstet. Viel mehr reizt
mich gerade ein traditionelles mexikanisches Gericht, bestehend
aus Maismehl-Tortillas, die mit
Fleisch gefüllt und mit Sauce
übergossen sind.
Doch wie kommt man beim
Betrachten von Primaten aus dem
äthiopischen Hochland auf zentralamerikanisches Essen? Nun,
Blutbrustpaviane heissen eben
auch Dscheladas und sind im Zoo
als solche beschriftet. Verbunden
mit der bevorstehenden Mittagszeit ist der Weg zu mexikanischen
Enchiladas nicht mehr weit. Es
sei notiert, wahnsinnig hilfreich
ist der Gedanke an Enchiladas vor
dem Dschelada-Gehege nicht.
Auch nicht für mich. Ich weile
zwar anlässlich eines Medienapéros im Zoo, doch die Chance, dabei mexikanische Traditionsgerichte aufgetischt zu bekommen,
ist relativ gering.
Nun denn, hat nicht sollen
sein. In der kalten Jahreszeit sagt
ein Journalist selbstverständlich
auch nicht Nein zu Knabbereien
und Glühwein. Aber ich wäre
nicht ich, wenn mir nicht schon
der nächste absurde Gedanke
durch den Kopf schiessen würde.
So überlege ich mir – während ich
Knabbereien «habbere» und in
meinen Händen der Glühwein
glüht –, was ich denn zum Dessert
essen könnte.
Ein Entschluss ist rasch gefasst. Winter hin oder her, nachdem mir vor dem Dschelada-Gehege schon Enchiladas verwehrt
blieben, kommt im Sinne des
Wortwitzes eigentlich nur noch
ein Nachtisch infrage: Dschelato,
äh, sorry: Gelato!
Psycho-Fusion
Ab dem 1. Januar 2016 wird der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst
des Kantons Zürich zu einem neuen
Bereich der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich. Die Vereinigung der
beiden kantonalen psychiatrischen
Universitätskliniken stärkt die universitäre Psychiatrie und verbindet
die Behandlungsangebote der Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie
besser. Die Zusammenlegung verbessert auch den Wissenstransfer zwischen den beiden bisher getrennten
Bereichen. Zudem ergeben sich neue
Möglichkeiten zum Abbau von Engpässen in der stationären jugendpsychiatrischen Versorgung.
Mit der Zusammenlegung von
PUK und KJPD werden deren Lehre
und Forschung enger vernetzt und
somit breitere Studien- und Ausbildungsansätze möglich. (pd.)
Züriberg
VE R KE H R
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Längste Baustelle der Stadt gut im Zeitplan
In zwei Jahren fährt das
8er-Tram über die Hardbrücke. Die alte Pfingstweidrampe ist bereits abgerissen,
den Hardplatz erkennt man
kaum wieder. Bald wird es
hektisch, doch Projektleiter
Samuel Wüst erwartet keine
Knacknüsse.
Thomas Hoffmann, Text; Lorenz Steinmann, Fotos
Der Stadtrat hatte 2009 bei der Sanierung der Hardbrücke in eigener Regie
2 Millionen Franken bewilligt. Damit
konnten zusätzlich zur Gesamtsanierung der Hardbrücke bauliche Verstärkungen ausgeführt werden, damit
die Brücke später vom Tram befahren
werden kann. Eine weise Planung,
wie sich jetzt zeigt: «Das war optimal,
im Nachhinein würden diese Arbeiten
mindestens das Doppelte kosten», sagt
Samuel Wüst, Projektleiter der Tramverbindung Hardbrücke. Die Arbeiten
an der Pfingstweidrampe habe man
bei der Sanierung hingegen auf ein
Minimum beschränkt. «Wir wussten,
wir können sie für das Tram nicht genügend verstärken.» Deshalb hat man
sie nun abgerissen, sprich, mit einer
Greifzange «abgebissen».
Projektleiter Samuel Wüst auf der neuen Geroldrampe, die den Automobilisten als Ersatz für die Pfingstweidrampe dienen wird.
Leichtere Tramgleise auf Brücke
In den nächsten zwei Jahren entsteht
hier eine neue Rampe, auf der zwei
Trams nebeneinander fahren sowie
Velos und Fussgänger verkehren. Das
Fundament für eine neue Stütze steht
schon, zudem verstärkt man bisherige
Stützen mit Mikropfählen und verbreitert ihren Durchmesser, erklärt Samuel Wüst bei einem Rundgang auf den
Baustellen. «Das ist das Spezielle: Es
ist eine äusserst lange Baustelle mit
vielen Einzelbaustellen. Da müssen
die Puzzleteile perfekt miteinander koordiniert sein.» Bisher liege man gut
im Zeitplan. 2015 sei ein relativ ruhiges Jahr gewesen, man habe nur rund
10 Millionen verbaut, 2016 werden es
50 Millionen sein. Dementsprechend
steigt die Zahl der Arbeiter. Jetzt sind
etwa 30 im Einsatz, 2016 werden es
80 sein. Samuel Wüst, der für die Sanierung der Quaibrücke zuständig
war, packt hier sein grösstes Projekt
an. Sieht er Knackpunkte auf sich zukommen? «Momentan sehe ich keine», lacht der 51-Jährige. «Seit 2008
sind wir am Planen, es sollte alles
funktionieren.»
Zwischen den beiden bestehenden
Geroldrampen ist bereits eine dritte
hochgezogen. Sie wird den Autoverkehr aufnehmen, der früher über die
Pfingstweidrampe fuhr. «Ab März arbeiten wir oben auf der Brücke», erklärt der Projektleiter. «Dabei verlaufen die Arbeiten wie bei der Gesamtsanierung. 2016 wird auf der Ostseite
gearbeitet, 2017 folgt die Westseite.»
Das habe damals gut funktioniert,
werde aber immer noch eine Herausforderung, meint Wüst. Den Verkehr,
den man bis 2017 nicht über die
Geroldrampe führen kann, leitet man
ab März über die Duttweilerbrücke;
für Fussgänger, Velofahrende und
Busbenützer ändert nichts. Eine Neuheit für Zürich sind die Tramgleise,
die man auf der Brücke einbaut. Sie
sind weniger hoch, somit ist der ganze
Aufbau leichter als der bisherige.
LED-Anzeigen für Velofahrer
Die markanten roten Tafeln mit weissen Pfeilen, die auf der Brücke auf den
darunter liegenden Bahnhof hinweisen, gehören bald der Vergangenheit
an, weiss Martin Etter, Projektleiter
Kommunikation beim Tiefbauamt.
«Wer an ihnen interessiert ist, kann
sich bei uns melden», sagt Etter
Die Baustelle beginnt ein Stück vor dem Kubus beim Prime Tower und zieht sich bis zum Hardplatz, der einem grossen Sandkasten gleicht.
Die alte Pfingstweidrampe wird «abgebissen» ...
schmunzelnd. Zwei silberfarbene Kuben sollen ein wettersicheres Umsteigen auf das Tram und die Busse ermöglichen. Um das Gedränge in den
Spitzenstunden zu verringern, gibt es
auf jeder Seite zusätzlich zu den drei
bestehenden Abgängen zum Bahnhof
zwei weitere. Nach hinten versetzt,
führen sie zu den beiden Mittelperrons. Gleichzeitig, so Etter, erhöhen
die SBB diese Perrons für den ebenerdigen Einstieg und entfernen nicht
dringend benötigte Elemente. Die et-
Foto: Samuel Wüst
was grössere Fläche vor der Bus- und
Tramhaltestelle soll die Konfliktsituation zwischen Velos und Fussgängern
entschärfen. Zudem sind gemäss Samuel Wüst LED-Anzeigen im Boden
geplant. Sie signalisieren Velofahrern,
wenn sie wegen der ein- und aussteigenden Passagiere warten sollen.
Auch das ist ein Novum für Zürich.
Keine Kaphaltestelle beim Bahnhof
Der Hardplatz gleicht momentan einem grossen Sandkasten, in dem das
Ein 130-Millionen-Projekt
76,4 Millionen Franken haben die
Stimmberechtigten des Kantons letztes Jahr für ein 700 Meter kurzes
Stück Tramlinie gutgeheissen – deutlich mit 66 Prozent Ja. Diese 700
Meter leisten Entscheidendes für
das Verkehrssystem des Kantons:
Sie verbinden den Bahnhof Hardbrücke mit dem Tramnetz der Stadt.
129,6 Millionen Franken kostet die
neue Strecke insgesamt, wobei 30
Millionen für den Ausbau des Bahnhofs verwendet werden. Der Bund
zahlt 45,4, die Stadt Zürich 7,8 Millionen. Sie finanziert zudem mit 7,2
Millionen Franken Werkleitungen
und den Kiosk mit Café beim Hardplatz. Die neue Tramstrecke führt
vom Hardplatz über einen Teil der
Brücke zum Bahnhof Hardbrücke,
der heute täglich 45 000 Fahrgäste
zählt, langfristig sollen es doppelt so
viele werden. Das Tram fährt dann
die neue Pfingstweidrampe hinunter
und über den Escher-Wyss-Platz in
die Grünau. (ho.)
… bis nur ein Stummel bleibt. Die neue wird stark genug fürs Tram.
8er-Tram auf der verbliebenen
Schlaufe wendet. «Der ehemals wellige und schräge Platz wird komplett
umgestaltet, er soll im östlichen Teil
eben werden und Quartieranlässe ermöglichen», erklärt Projektleiter Wüst.
Eine Rampe und Treppe führen dann
unter die Brücke zum 31er-Bus, wo
ebenfalls alles weggeräumt ist. Hier
entstehen ein grösserer Kiosk mit
Café, ein modernes Züri-WC und eine
Gleichrichteranlage für den Trambetrieb.
Die Auffahrt auf die Hardbrücke ist
momentan noch zu schmal, es fehlt eine eigene Spur für Tram und die Busse. Man baut daher eine zusätzliche
Rampe, auf der Fussgänger und Velos
verkehren, das schafft auf der Brücke
den nötigen Platz, die neuen Stützpfeiler stehen schon. Dass Bus und Tram
auf einer eigenen Spur fahren, hat für
Autofahrer durchaus Vorteile: «Beim
Bahnhof Hardbrücke gibt es keine
Kaphaltestellen», betont Wüst. «Die
Autos müssen nicht hinter den Trams
und Bussen warten.» In der jetzigen
Jahreszeit hört sich das an wie ein gemeinsames Weihnachtsgeschenk für
Bus- und Autofahrer.
Fussgänger und Velofahrer erhalten
beim Hardplatz einen eigenen Aufgang, die Pfähle stehen schon.
Den Bauverlauf kann man im Viertelstundentakt auf zwei Webcams verfolgen:
www.stadt-zuerich.ch/tramhardbruecke.
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Stadt Zürich
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AKTUELL
Caritas-Weihnachtsfeier
im Volkshaus
Aus einem unscheinbaren Metallklümpchen «geschält»: Gussfigürchen von Karl dem Grossen.
Fotos: zvg.
Für alleinstehende, armutsbetroffene
und einsame Menschen ist die Weihnachtszeit keine Freudenzeit. Während andere im Kreis von Familie
und Bekannten feiern, fühlen sie umso schmerzhafter, dass sie von all
dem Weihnachtstrubel ausgeschlossen sind. Darum organisiert Caritas
Zürich seit 1932 die Caritas-Weihnacht. Der Anlass wird mit Spenden
und über Sponsoren finanziert. Über
60 Freiwillige verbringen zudem Heiligabend nicht im Kreis ihrer Familie,
sondern helfen mit, die Feier für die
Beteiligten zu einem Erlebnis zu machen.
In den letzten Jahren besuchten
jeweils rund 360 Personen den tradi-
tionellen Anlass und genossen gemeinsam die Feier. Auch dieses Jahr
wird Max Elmiger, der Direktor von
Caritas Zürich, eine Weihnachtsgeschichte vorlesen und alle Gäste erhalten ein Weihnachtsgeschenk.
Musikalisch umrahmt wird das
Fest von Maxim Essindi. Er wird sich
am Flügel begleiten und mit seiner
souligen Stimme für weihnachtliche
Stimmung bei den Gästen sorgen. Bekannt wurde Maxim Essindi durch
die Sendung «The Voice of Switzerland». (pd.)
24. Dezember, 18 bis 21.30 Uhr. Volkshaus Zürich, grosser Saal.
GEWERBEVERBAND STADT ZÜRICH
Weihnachtskaiser und Weihnachtsstern
aus dem Stadtboden geborgen
Meine Wunschliste
Ein 600 Jahre altes Abzeichen, das Karl den Grossen
vor den Gräbern der Zürcher
Stadtheiligen zeigt, gehört
zu den besonderen Funden
der Stadtarchäologen im
Fraumünsterquartier.
Röntgenbild des Reiter-Radsporns.
Der grösste Teil der Grabungen am
Münsterhof ist abgeschlossen. Bis voraussichtlich Ende Februar untersuchen Archäologinnen und Archäologen nun parallel zu den abschliessenden Bauarbeiten die letzten archäologischen Schichten. Bei den verschiedenen Grabungen im Fraumünsterquartier wurden seit 2013 insgesamt
Tausende von Funden geborgen, wie
das Hochbaudepartement mitteilt.
Kurz vor Weihnachten identifizierten
die Archäologen nun ein besonderes
Fundstück: Ein unscheinbares korrodiertes Metallklümpchen gab sich
nach Röntgenuntersuchung und Restaurierung als schöne Gussfigur aus
Buntmetall zu erkennen, die wohl als
Pilgerabzeichen ans Gewand gesteckt
werden konnte. Das 35 Millimeter
breite Abzeichen aus dem frühen 15.
Jahrhundert zeigt Karl den Grossen
bei der Auffindung der Gräber der
Stadtheiligen Felix und Regula. Der
Legende nach wurde der Kaiser von
einem Hirsch zu den Gräbern geführt,
wo sein Pferd von selbst niederkniete
und wo er später das Grossmünster
gründete. Karl der Grosse wurde an
Weihnachten des Jahres 800 zum Kaiser gekrönt und ab dem 13. Jahrhundert in den Zürcher Kirchen als Heiliger verehrt.
Die Erde unter dem Münsterhof
gab zudem einen «Weihnachtstern»
her: Bei einer Röntgenuntersuchung
an der Eidgenössischen Materialprüfungsanstalt erwies sich ein rostiger
Erdklumpen als das gezackte Rad eines gut 700 Jahre alten Radsporns.
Dieser ging wohl einem angesehenen
Reiter verloren, der mit seinem Pferd
den Münsterhof überquerte. Im Röntgenbild erschien das Rad den Archäologinnen und Archäologen wie ein
«Weihnachtsstern». (pd./mai.)
Paulus-Akademie vorerst in die Enge gezogen
Eigentlich hätte die Paulus-Akademie,
Forum der katholischen Kirche für
Religion, Ethik, Gesellschaft und Politik, im November ins Neubauprojekt
Kulturpark in Zürich-West ziehen wollen. Doch daraus wurde nichts. Denn
Kulturpark-Initiant und Grundbesitzer
Martin Seiz weigerte sich, den Grundstückverkauf ins Grundbuch übertragen zu lassen. Im letzten April machte
er einen «Grundlagenirrtum» geltend
und verfügte einen Baustopp. Beim
Streit ging es um die Nutzung von gemeinsamen Veranstaltungsräumen.
Auch wenn das Gebäude im Kulturpark winterfest gemacht wurde –
der Baustopp dauert an. Inzwischen
hat die katholische Kirche beim Handelsgericht die Einhaltung des Kaufvertrags und damit die Eigentumsübertragung eingeklagt. Die PaulusAkademie will mitsamt Tagungs- und
Kursbetrieb in den Kulturpark an der
Pfingstweidstrasse ziehen. Da der Weg
KLEINANZEIGEN
ANZEIGEN
Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr.
5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo
AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate
sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
❏ Unterricht/Kurse
❏ Fitness/Gesundheit
❏ Musik/Unterhaltung
❏ Diverses
❏ Fahrzeuge
Name/Vorname:
Strasse:
PLZ/Ort:
Telefon:
❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
dahin aber noch versperrt ist und der
bisherige Sitz in Witikon nicht mehr
zur Verfügung steht, musste eine Alternative gefunden werden. Die Büros
der Paulus-Akademie befinden sich
nun seit kurzem in der Enge, in einem
kircheneigenen Haus an der Bederstrasse, wie Direktor Hans-Peter von
Däniken bestätigt. Die Veranstaltungen werden derweil wie bisher an verschiedenen Orten in der Innenstadt
abgehalten. (mai.)
Liebes Christchindli! Als Kind habe
ich meinen Wunschzettel auf den
Fenstersims gelegt – und meistens
hast du ihn abgeholt und geschaut,
dass es mit meinen Wünschen
klappt. In der Hoffnung, dass du die
Lokalinfo-Zeitungen liest, wünsche
ich mir für dieses Jahr für das Zürcher Gewerbe Folgendes:
• dass die Leute wieder mehr in unsere Läden gehen, statt online einzukaufen
• dass die Stadt beim Lärmschutz
nützlichere Ideen hat, als flächendeckend Tempo 30 einzuführen
• dass man bei der Budgetdebatte
nicht um einen einzelnen Gemeinderat buhlen muss, weil er das Zünglein
an der Waage ist
• dass man den KMU nicht noch
mehr Gebühren und Verboten auferlegt
• und gleichzeitig von ihnen einfordert, dass sie Arbeits- und Lehrplätze
schaffen und alle Welt integrieren
• dass dank der Aktion «Generell
freundlich» die Verkehrsteilnehmer
mehr lächeln und aufeinander Rücksicht nehmen
• dass die Fussgänger etwas mehr
Verständnis dafür haben, dass der
Lieferwagen im Weg steht, weil er etwas liefert (und wenn das Christkind
meinen ersten Wunsch erfüllt, ist das
Problem mit den unzähligen Lieferwagen der Post und ihrer Konkurrenten sowieso gelöst)
• und zuletzt wünsche ich mir, dass
die politische Mehrheit in dieser
Publireportage
Stadt etwas mehr Verständnis hat für
die politische Minderheit.
Jetzt sehe ich im Geist, wie das
Christchindli die Stirn runzelt und
sagt: «Dafür bin ich doch nicht zuständig. Ihr habt doch alle ein Gehirn
bekommen, damit ihr selber nachdenken und handeln könnt!» Ich
weiss, mit meiner Wunschliste habe
ich das Christchindli gar arg strapaziert. Aber vielleicht hat es mal einen
ganz guten Tag und denkt auch mal
an das Gewerbe, denn mit den Menschen und ihrem Gehirn ist das so eine Sache … manchmal könnte es,
will aber nicht. Auch an Weihnachten
hat es schliesslich einen Ochsen und
einen Esel dabei gehabt – und wofür
diese Tiere gemeinhin stehen, weiss
man ja. Am wichtigsten im Leben
sind jedoch Glück und Gesundheit.
Und das wünsche ich Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser – frohe Feiertage!
Nicole Barandun-Gross,
Präsidentin Gewerbeverband
der Stadt Zürich
Stadt Zürich
AU TO M O B I L
Porsche setzt auf Turbo
statt auf einen grossen
Hubraum
Der überarbeitete 911 ist nun grundsätzlich mit Turbomotoren ausgestattet – doch der legendäre 911 Turbo
verschwindet deswegen noch lange
nicht vom Markt. An der North American International Auto Show in Detroit werden die Schwaben im Januar
die überarbeiteten 911 Turbo und
Turbo S präsentieren – und die haben es in sich.
Der Biturbo-Sechszylinder mit 3,8
Liter Hubraum im 911 Turbo leistet
jetzt 540 PS, was für eine Beschleunigung von 0 auf Tempo 100 in 3 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h reicht. Der 911
Turbo S entwickelt dank neuen Turboladern und grösserem Verdichter
nun 580 PS, beschleunigt in 2,9 Sekunden auf 100 und erreicht einen
Topspeed von 330 km/h. Beachtlich
ist der geringe Verbrauch: Gemäss
NEFZ sollen sich die Coupés mit 9,1
und die Cabriolets mit 9,3 Litern begnügen; das bedeutet ein Minus von
0,6 Litern auf 100 Kilometer. Neuerdings verfügen die Motoren über die
sogenannte Dynamic-Boost-Funktion,
bei der der Ladedruck beim Lastwechsel, also bei kurzem Lösen des
Gaspedals, erhalten bleibt. (zb.)
Toyota und PSA tun
sich zusammen
Nutzfahrzeuge PSA Peugeot Citroën
und Toyota Motor stellen den neuen
Citroën Spacetourer, den Peugeot
Traveller und den Toyota Proace vor,
die aus der Fortsetzung ihrer Kooperation von 2012 hervorgegangen
sind. Die drei Modelle teilen sich
Technik, Motoren und Ausstattungen.
Auf den Markt kommen sie in der
ersten Jahreshälfte 2016. Premiere
feiern die Drillinge bereits am Genfer
Auto-Salon im März. (zb.)
Paris–Dakar:
Rallye-Peugeot
vorgestellt
Der Vorhang ist gelüftet: Peugeot hat
die endgültige Beklebung der vier
2008 DKR16 vorgestellt, mit denen
Sébastien Loeb, Stéphane Peterhansel, Cyril Despres und Carlos Sainz
bei der nächsten Ausgabe der Rallye
Dakar in Argentinien und Bolivien
antreten werden. Der Peugeot 2008
DKR wurde grundlegend überarbeitet, ist jetzt breiter, schneller, flacher
und stärker.
Die neuen Abmessungen haben
die Gewichtsverteilung verändert. So
befinden sich beispielsweise die Ersatzräder nun in den Seitenkästen,
wodurch der Schwerpunkt gesenkt
und das Handling verbessert wurde.
Der aggressive Look des Fahrzeugs
soll durch eine auffallende Beklebung
unterstrichen werden. Das Dach ist
silbern, um das intensive Sonnenlicht
während des argentinischen Sommers zu reflektieren, in dem Temperaturen von mehr als 50 Grad Celsius
erreicht werden können. Die 38. Auflage der Rallye Dakar startet am 2.
Januar in Buenos Aires und endet
am 16. Januar in Rosario. (zb.)
DKR 16, gemacht für die Rallye.
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Volvo will mit S60
BMW und Audi jagen
Mit dem S90 steigt Volvo ab Sommer
2016 in die Oberklasse ein. Das komplett neue Modell feiert im Januar an
der Messe in Detroit Weltpremiere.
Die Limousine wird über einen halbautonomen Fahrassistenten verfügen, der den Wagen mit dezenten
Lenkeingriffen bis zu einer Geschwindigkeit von 130 km/h selbsttätig in der Spur hält. Zum Modellprogramm wird auch eine Plug-in-Hybrid-Version gehören, deren Produktion ein Jahr später starten soll. (zb.)
Audi Q7 ist Liebling
der Schweizer
Länger, grösser, besser: Der neue Mini Clubman ist mehr maxi als nur mini.
Fotos: zvg.
Dieser Mini ist ganz gross
Ab jetzt soll der Mini
Clubman das erste Auto
im Haushalt sein anstatt
Zweit- oder gar Drittwagen.
Dafür war es unabdingbar,
dass die Neuauflage
des ursprünglich fünftürigen Lebenskünstlers
bodenständig wird und
über sich hinauswächst.
Mathias Wohlfeld
Für den neuen Cooper Clubman lässt
Mini «fünfe gerade sein» und verpasst dem kantigen Lifestylekombi
sechs Türen. Die öffnen sich alle konventionell, um vorne oder im Fond
Platz zu nehmen oder das Gepäck zu
verstauen, doch ist das für die Hecktüren ja nicht gerade alltäglich,
wenngleich mit einem Öffnungswinkel von jeweils mehr als 90 Grad sehr
praktisch, besonders fürs Beladen in
engen Parklücken. Denn das mittlerweile 360 Liter fassende Gepäckfach
wird weiterhin von der charismatischen Doppeltür verschlossen – eines
von ursprünglich zwei prägnanten
Türsystemen, die den Clubman ausgemacht haben. Die unpraktische
und schnuckelige schmale «Clubdoor» auf der rechten Seite ist derweil passé, womit Mini laut Produktmanager Daniel Schmidt auf einen
mehrheitlichen Kundenwunsch reagiert hat.
Der deutsche Brite hat Charme
Schliesslich müssen auch bekennende Lifestyler gewisse Kriterien erfüllen, wollen sie eine tragende Rolle im
familiären Haushalt übernehmen.
Funktionalität, Alltags- und Langstreckentauglichkeit standen daher im
Lastenheft des neuen Clubman. Alles
natürlich gepaart mit dem verspielten
Charme und lässigen Auftritt, der für
die Familie der deutschen Briten typisch ist. Nicht zuletzt deswegen
blinkt die rote Statusleuchte der
Alarmanlage in der Spitze der Dachfinne, als habe der Clubman permanenten Funkkontakt zu Kollegen in
einem anderen Sonnensystem, und
lassen sich die «Splitdoors» am Heck
per Fussschwenk unterm Auto wie
von Geisterhand öffnen.
Verspielt geht es auch im Interieur weiter. Höhepunkt dabei ist sicherlich die Ambiente-Beleuchtung.
Sie illuminiert die Türverkleidungen
der vorderen Türen und den Fussraum auf Wunsch in vier verschiedenen Farben. Dass die Spielerei nicht
in den hinteren Türen sowie mit kleinen Akzenten im Cockpit funktioniert, wirkt allerdings nicht schlüssig.
Dazu zeigt das Interieur ein paar
Bereits zum 5. Mal organisierte die
«Schweizer Illustrierte» zusammen
mit ihren Partnern AutoScout24,
«Blick», «Sonntagsblick», «L’illustré»
und «Il caffè» die Wahl zum «Schweizer Auto des Jahres». Insgesamt
standen 35 Neuheiten in vier Kategorien zur Wahl. Eine Fachjury wählte
den Opel Astra zum «Schweizer Auto
des Jahres», den Preis als «stylishstes Auto der Schweiz» gewann der
neue 7er von BMW, der Peugeot 208
BlueHDi 100 S&S wurde zum «grünsten Auto der Schweiz» gewählt.
Bedeutend ist aber auch die Wahl
zum «Lieblingsauto der Schweizer»,
das von knapp 70 000 Leserinnen
und Lesern gewählt wurde. In dieser
Kategorie räumte der neue Audi Q7
ab, vor dem Ford Mustang und dem
Audi R8. (zb.)
AUTONEWS
Gute Noten
Schönes Interieur, knackiges Heck mit Flügeltüren.
neue Details, wie die umlaufende
Cockpitleiste, die das Armaturenbrett
unterhalb der Windschutzscheibe horizontal auflockert. Die Instrumente
bleiben ebenfalls Mini-typisch verspielt, bieten aber dennoch gute
Übersicht und Ablesbarkeit aller
wichtigen Informationen. Besonders
das Head-up-Display ist praktisch,
was auch für das erstmals eingebaute, elektrisch verstellbare und wohlausgeformte Gestühl gilt.
Platzmässig bietet der Mini auch
Lords mit zwei Meter Körpergrösse
angenehme Sitzgelegenheiten sowohl
vorne als auch hinten auf den äusseren Plätzen. Ein- und Aussteigen gelingt vorne bequemer als hinten, dort
aber freilich besser als früher durch
die «Clubdoor». Der Kofferraum
packt mit 360 Litern einige Taschen
und Koffer. Maximal lässt sich das
Gepäckfach auf 1250 Liter vergrössern, wenn die Sitzlehnen der Rückbank dafür nach vorne geklappt werden. Das kann im Verhältnis von
40:20:40 geschehen, was sehr praktisch ist.
27 Zentimeter länger
Mit 27 Zentimeter Längenzuwachs
bei einem um 10 Zentimeter längeren Radstand und 90 Millimeter gewachsener Fahrzeugbreite bringt es
der Clubman auf 4,25 Meter Länge,
1,80 Meter Breite und 1,44 Meter
Höhe. Wenigstens im Reigen der
Kompakten bleibt er damit tendenziell «klein», ist zumindest kürzer und
niedriger als der VW Golf Variant,
der allerdings ein deutlich grösseres
Ladevolumen beherbergt. Natürlich
hegt das englische Label auch weiter-
hin den Anspruch, bei den Hochwertigsten im Kompaktsegment ganz
vorne dabei zu sein, was ihnen punkto Verarbeitung, Materialanmutung
und Fahrkomfort dank dem bayerischen Mutterhaus auch gelingt. Die
Federung ist angenehm bei straffem
Charakter, die Abroll- und Fahrgeräusche passend dazu souverän weggedämmt, und die Karosse hinterlässt einen verwindungssteifen Eindruck. Die Ausstattungsliste für Fahrassistenzsysteme ist lang und gleicht
denen, die man aus der automobilen
Oberklasse kennt. Dass das Mini-Logo sowohl beim Öffnen als auch beim
Schliessen von der Unterseite des
Spiegels auf die Strasse projiziert
wird, unterstreicht die Gratwanderung zwischen verspieltem Lifestyle
und Edelmut bei Mini.
Der Lexus RX, aber auch die neuen Jaguar-Modelle XE und XF sowie der neue Opel Astra haben
im Euro-NCAP-Test für Crashsicherheit die Bestnote von fünf
Sternen erhalten.
Ferrari
Bei der Wahl zum «Sportscar des
Jahres 2015» haben die Leser
der «Auto Bild Sportscars» den
Ferrari 458 Speciale A mit 14,9
Prozent der Stimmen auf den ersten Platz in der Kategorie der Cabrio-Sportwagen gewählt.
Mercedes-Benz
Im Werk Sindelfingen ist zum
100-jährigen Bestehen das 20millionste Fahrzeug vom Band
gelaufen. Das Jubiläumsfahrzeug,
ein Mercedes-Benz S 500 Plug-in
Hybrid, wird für besondere Anlässe genutzt.
Zu haben ab 27 900 Franken
Die von uns gefahrene stärkste Motorisierung mit 192 PS aus einem Vierzylinder (Cooper S Clubman) hat den
für die ewige Jugend gemachten Familienkombi locker im Griff. Je nachdem, ob man im normalen Modus
fährt, den für das reine grüne Gewissen oder das Sportlerherz anwählt,
sich für die knackige Sechs-GangHandschaltung oder die Automatik
entscheidet, zeigt der Mini verschiedene Charakterzüge, bleibt aber immer alltagstauglich. Der Automat
kann übrigens mit sechs oder acht
Gängen geordert werden. Und letztlich werden drei Benziner sowie drei
Dieselvarianten angeboten werden,
die ein Leistungsspektrum von 102
bis 192 PS bieten. Die Preise starten
bei 27 900 Franken.
Volkswagen
Auch das VW-Werk in Zwickau
feiert ein Jubiläum: Es wurde der
fünfmillionste Volkswagen am
sächsischen Standort produziert,
ein tornadoroter Golf Alltrack mit
einem 1,8-Liter-TSI-Motor und
Allradantrieb.
Batterien checken
Das Winterhalbjahr bedeutet für
die Autobatterien Stress pur.
Fachhändler empfehlen deshalb
einen Check, um ein Anspringen
am Morgen zu sichern.
10
Züriberg
Nr. 52
24. Dezember 2015
Veranstaltungen & Freizeit
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
BUCHTIPP
Die Stadtbibliothek Opfikon
empfiehlt:
100 Jahre Leben
Menschen, die
heute hundert
Jahre alt sind,
haben als Kind
den
Ersten
Weltkrieg
erlebt, waren erwachsen,
als
der Reichstag
brannte. Sie wissen, wie Leben
und Alltag vor dem Fernsehen,
Antibiotika oder Kugelschreiber
aussahen. Als sich Computer verbreiteten und Deutschland Wiedervereinigung feierte, waren sie
längst in Rente. Wer einen solchen
immensen Wandel von Wertvorstellungen erlebt hat, birgt einen
unvergleichlichen
Erfahrungsschatz und kann seine Erkenntnisse gelassen weitergeben.
Kerstin Schweighöfer hat für
dieses Buch zehn Hundertjährige
getroffen – von der Bäuerin bis zur
Künstlerin, vom Priester bis zur
Geschäftsfrau, von Cannes über
München, Jena oder Dortmund bis
London. Sie erfährt in diesen wunderbaren Begegnungen und berührenden Gesprächen manch ein
Geheimnis und erhält oft verblüffende Antworten auf die grossen
Fragen des Lebens. Ihre Porträts
lassen die Leser tief eintauchen in
bewegende
Lebensgeschichten
und spiegeln all die grossen Themen des Menschseins.
Kerstin Schweighöfer, 100 Jahre Leben.
Hoffmann und Campe, 2015.
Donnerstag, 24. Dezember
22.00 Christnachtfeier:
platz.
Grossmünster,
Zwingli-
Freitag, 25. Dezember
10.00
Weihnachtsgottesdienst:
Grossmünster,
Zwingliplatz.
14.30 Weihnachtsmusik: Grossmünster, Zwingliplatz.
Samstag, 26. Dezember
15.00–16.00 Weihnachtliches Konzert: Konzert
am Stephanstag mit Bernhard Billeter am Klavier
und Barnabas Nagy an der Violine in der Kapelle.
Sonate in A-Dur von Johann Sebastian Bach und
eine Sonatine von Antonín Dvorák. Eintritt frei,
Kollekte. Anschliessend Apéro. Alterszentrum
Klus Park, Asylstrasse 130.
Sonntag, 27. Dezember
11.00–12.00 und 13.00–14.00 Festtagsmatinee:
«Weisse Flocken im Sukkulentenreich»: Weisse Flocken sind nicht nur ein Kennzeichen der Wintermonate, sondern sind auch bei Sukkulenten verschiedener Verwandtschaften zu beobachten. Mal
als richtige Flöckchen (z.B. bei den Bischofsmützenkakteen), mal mehr als Haare, Schuppen oder
Puder. Was ist wohl der Grund solcher Flockenbedeckung? Antworten gibt der Botaniker Urs Eggli
bei einer öffentlichen Führung. SukkulentenSammlung Zürich, Mythenquai 88.
Sonntag, 3. Januar
14.00–15.00 Theatertour mit dem «ewigen Butler» Johann: Heimatschutzzentrum, Villa Patumbah, Zollikerstrasse 128.
14.30 Öffentliche Führung «Anatomie»: Kulturama,
Englischviertelstrasse 9.
Dienstag, 5. Januar
Butcher’s Crossing
Es war um
1870, als Will
Andrews
der
Universität in
Harvard
und
der
Aussicht
auf eine glänzende Karriere
den
Rücken
kehrte. Auf der Suche nach der
Wildnis und einer «ursprünglichen
Beziehung zur Natur» macht er
sich auf gen Westen. In Butcher’s
Crossing, einem kleinen Städtchen
in Kansas am Rand von Nirgendwo, wimmelt es von rastlosen
Männern, die das Abenteuer suchen und schnell verdientes Geld
ebenso schnell wieder vergeuden.
Miller ist einer von ihnen. Er lockt
Andrews mit Geschichten von riesigen Büffelherden, die, versteckt
in einem entlegenen Tal hoch oben
in den Colorado Rockys, nur eingefangen werden müssten. Er
schliesst sich, mit dem Ziel die Tiere aufzuspüren, der Expedition an,
von der Miller träumt. Die Reise ist
aufreibend und strapaziös, aber
am Ende erreichen die Männer einen Ort von paradiesischer Schönheit. Statt von Ehrfurcht werden
sie aber von Gier ergriffen und
entfesseln eine Tragödie …
Eine Geschichte, die einem den
Atem raubt, Bilder, die sich tief
einbrennen, eine überwältigende
Parabel über Hoffnung und Wahn,
Leben und Tod. Wie «Stoner» besitzt auch dieser Roman enorme
Wucht und existenzielle Tiefe.
John Williams, Butcher’s Crossing. Dtv,
2015.
genseitigen Harmonie wie auch von der solistischen Freiheit. Lebewohlfabrik, Fröhlichstr. 23.
12.30–13.00 Vortrag: Botanische Feldarbeit in
Chiapas, Mexiko. Michael Kessler. Botanischer
Garten, Zollikerstrasse 107.
14.00–15.00 Öffentliche Führung: Mit Grips und Koffein, «Wie wir lernen»: Kulturama, Englischviertelstrasse 9.
15.00–16.00 Wunschlieder-Singen: Dass Singen und
Musizieren jung halten, beweist Edith Wolf am
Flügel. Alterszentrum Bürgerasyl-Pfrundhaus, Leonhardstrasse 18.
18.00 «Tonic Strings»: Das Gitarren-Duo Toni Donadio und Nic Niedermann ist voller Spielwitz
und Fantasie. Ihre Musik lebt sowohl von der ge-
Mittwoch, 6. Januar
18.00 Vernissage: Ausstellung «Traumraum», Ölgemälde von Anna Maria Fusaro, symbolistischer
Kolorismus. Öffnungszeiten: Do/Fr, 7./8.1., 15–20
Uhr; Sa/So, 9./10.1., 12–20 Uhr. Lesung aus dem
Roman «Chooquatacka» von Anna Maria Fusaro
und Jerzy Fusaro, mit Videopräsentation: Samstag, 9. Januar, 18 Uhr. Kronen Galerie, Froschaugasse 3.
20.00–22.00 Soirée classique: Türöffnung: 19 Uhr.
Chiara Enderle & Veriko Tchumuridze. Kaufleuten (Klub), Pelikanplatz.
20.00 Faust – Stummfilm von Murnau, 1926: Mit
Live-Musik von und mit Daniel Schnyder. Theater
Rigiblick, Germaniastrasse 99.
Donnerstag, 7. Januar
19.30–21.30 Töpfern und Gestalten mit Ton: Eine
Idee umsetzen oder sich ein Unikat erstellen. Jeder arbeitet individuell, nach seinen Wünschen
und im eigenen Tempo, auch Anfänger sind willkommen. Sechs Mal jeweils am Donnerstag. GZ
Witikon, Witikonerstrasse 405.
20.00 Quad: Marcel Lüscher (sax, cl), Pio Schürmann (p), Mirco Häberli (b) & Amadeus Fries
(dr), ein junges Quartett im Spannungsfeld zwischen Jazzkomposition und freier Improvisation.
Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23.
Freitag, 8. Januar
16.00–16.45 SamstagsVesper: Die SamstagsVesper
entfällt während der Ferien im Februar, August
und Oktober. Grossmünster, Zwingliplatz.
20.00 Mein Leben mit Frank Sinatra: Ein Tribut für
Mr. Old Blue Eyes zum 100. Geburtstag. Theater
Rigiblick, Germaniastrasse 99.
Sonntag, 10. Januar
11.00 Licht-Reise-Performance: Über das Leben!
Dal vivo! Für alle ab 6 Jahren; ohne Sprache.
Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12.
14.00 Überraschungsführung «Würfelglück»: Ab
Schulalter. Kulturama, Englischviertelstrasse 9.
20.00 Mein Leben mit Frank Sinatra: Ein Tribut für
Mr. Old Blue Eyes zum 100. Geburtstag. Theater
Rigiblick, Germaniastrasse 99.
Montag, 11. Januar
18.55 Lesung am Cheminéefeuer: Heinz Emmenegger liest aus seinem unveröffentlichten Werk «Im
Heuschreck». Apéro. Eintritt frei, Kollekte. Kirchgemeindehaus Neumünster, Seefeldstrasse 91.
20.00–21.30 Gespräch: Türöffnung: 19 Uhr. Robert
F. Kennedy Jr.. Kaufleuten (Klub), Pelikanplatz.
20.00 Frauen sind anders, Männer auch: Ein Geschlechterkonflikt ohne Worte. Der Pantomime
Damir Dante erklärt die Unterschiede zwischen
weiblichen und männlichen Denk- und Verhaltensmustern. Theater Rigiblick, Germaniastrasse
99.
Dienstag, 12. Januar
Samstag, 9. Januar
12.30–13.00 Vortrag: Ökologischer Vergleich von
endemischen Strandflieder Limonium perezii in
Teneriffa mit Limonium perezii in Kalifornien. Timo Dambach. Botanischer Garten, Zollikerstrasse
107.
18.00 Donadio Family Ensemble: Dalia (voc), Madlen
(fl, voc, g), Moreno (g) & Toni Donadio (g), interpretieren Jazzstandards, Bossa Nova, italienische
Volkslieder und Eigenkompositionen mit Virtuosität und Spielfreude. Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23.
20.00 «Wildwechsel»: Ein Tanzstück in Pelz und
Musik. Für «Wildwechsel» waren über drei Winter zahlreiche Menschen und eine Kamera vom
Säntisschnee über die Hügel ins Flachland unterwegs. Elf Akteurinnen und vier Musiker/-innen
bringen den Geschmack von Rückzug und Heimatgefühl, wildem Treiben und Jagen, Alleinsein
und Stille auf die Bühne. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99.
14.30 Licht-Reise-Performance: Über das Leben!
Dal vivo! Für alle ab 6 Jahren; ohne Sprache.
Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12.
Events melden Sie bitte per Mail mindestens
zwei Wochen vor dem Veranstaltungsdatum an
folgende Adresse: [email protected].
18.00 Taschenlampenführung «Nachts im Museum»:
Ab Schulalter – auf Anmeldung. Kulturama, Englischviertelstrasse 9.
18.00 Vernissage: «Glückliche Lichter – optische
Andeutungen / Heureuses lueurs – allusions d’optique». Eine magische Ausstellung. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12.
20.00–21.30 Sachbuch: Ahmad Mansour: Türöffnung: 19 Uhr. Kaufleuten (Festsaal), Pelikanplatz.
20.00 «Winterjournal»: Nach dem gleichnamigen
Roman von Paul Auster. Schweizerische Erstaufführung. Mit Michael Wolf und Julien Kilchenmann. Regie: Livio Andreina. Theater Rigiblick,
Germaniastrasse 99.
20.15 Licht-Reise-Performance: Über das Leben!
Dal vivo! Für alle ab 6 Jahren; ohne Sprache.
Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12.
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 20 560 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.62/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktionsleitung: Andreas J. Minor (ajm.),
[email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Elke Baumann (eb.), Silvan Rosser (ros.),
Manuel Risi (mr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Dora Lüdi, Tel. 044 709 17 00,
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Silvia Grütter, Tel. 078 745 91 12,
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Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
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Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
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Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Züriberg
Veranstaltungen & Freizeit
«Weisse Flocken im Sukkulentenreich»
Am Sonntag, 27. Dezember,
gibt es zwei spezielle Führungen in der «Sukki».
Weisse Flocken sind nicht nur ein
Kennzeichen der Wintermonate, sondern sind auch bei Sukkulenten verschiedener Verwandtschaften zu beobachten: mal als richtige Flöckchen
(zum Beispiel bei den Bischofsmützenkakteen), mal mehr als Haare,
Schuppen oder Puder. Was ist wohl
der Grund solcher Flockenbedeckung? Besucherinnen und Besucher
erhalten Antworten und entdecken
verschiedene typische Beispiele am
Sonntag, 27. Dezember, von 11 bis
12 und von 13 bis 14 Uhr. Adresse:
Mythenquai 88, 8002 Zürich. Die
Sukkulentensammlung ist täglich geöffnet von·9 bis 16.30 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos. (e.)
Sonntag, 27. Dezember, 11 bis 12 und 13
bis 14 Uhr. Die Veranstaltung wird doppelt
geführt. Öffentliche Führung von Urs Eggli, Botaniker der Sukkulenten-Sammlung
Zürich. Kostenlose Teilnahme.
Weisse Flöckchen auf der Haut sind typisch für die Bischofsmützenkakteen. Am 27. Dezember kann man sie live bestaunen.
Foto: zvg.
So lässt man Sprossen spriessen
In der Stadtgärtnerei – Zentrum für
Pflanzen und Bildung findet ab Januar immer am ersten Freitag im Monat
«Grün über Mittag» statt. An einem
Vortrag oder einer Führung erfahren
die Teilnehmenden Wissenswertes
zur Natur, zu den Pflanzen, zu Anbau
und Pflege oder zu den Arbeiten in
der Stadtgärtnerei.
Der erste Anlass steht unter dem
Titel «Sprossen – Vitaminspender für
die Wintermonate». Er findet am
Freitag, 8. Januar, von 12.30 bis
13.15 Uhr in der Stadtgärtnerei am
Sackzelg 25/27 statt und wird von
Andreas Meili, Fachbereichsleiter
Stadtgärtnerei, geleitet. Der Eintritt
ist frei, es ist keine Anmeldung erforderlich. Der Vortrag zeigt, wie Sprossenanzucht auf einfache Art und Weise zu Hause geschehen kann, was es
dazu braucht und auf was man ach-
Mit einem Vortrag über Sprossenanzucht startet die Stadtgärtnerei in
Albisrieden am 8. Januar ihre Anlassreihe «Grün über Mittag». Foto: zvg.
ten muss, damit aus den Samen innerhalb weniger Tage kleine, würzige
Keimlinge spriessen. Die Sprossen
sind wahre Kraftwerke, reich an Vita-
minen, Mineralstoffen, Enzymen und
Antioxidantien. (pd.)
www.stadt-zuerich.ch/stadtgaertnerei
GEMEINSCHAFTSZENTREN
Anlaufstelle
Kinderbetreuung Artergut
Klosbachstr. 25, 8032 Zürich
Tel. 044 412 72 07
E-Mail Elterninfo-Kreis 7–[email protected]
www.stadt-zuerich.ch/kinderbetreuung
Standorte und Öffnungszeiten:
Kinderhaus Artergut, Klosbachstrasse 25, Mo 13 bis 16 Uhr, Do 16.30 bis
18.30 Uhr.
Kirchgemeindehaus Hottingen, Asylstrasse 36, 1. Do im Monat, 14 bis
15.30 Uhr.
GZ Riesbach, Seefeldstr. 93, jeden 2.
Do im Monat, 9.30 bis 11.30 Uhr.
Kirchgemeindehaus Witikon, Witikonerstrasse 286, jeden letzten Do im
Monat, 14 bis 15.30 Uhr.
GZ Hottingen
Gemeindestr. 54, 8032 Zürich
Tel./Fax 044 251 02 29
www.gz-zh.ch/8
Vorschau: Sufikonzert zu Neujahr: Sa, 2.
Jan., 17 Uhr im Hottingersaal, Gemeindestrasse 54, Zürich.
Der Indoorspielplatz im Pflegiraum
und das GZ-Sekretariat bleiben bis 3.
Januar geschlossen.
Winteröffnungszeiten im Pflegiraum:
Mo, Di und Do 14 bis 17.30 Uhr, Mi 9
bis 12 Uhr.
GFZ-Familienzentrum
Zeltweg
Zeltweg 21b, 8032 Zürich
Tel. 044 253 75 20
www.gfz-zh.ch/familienzentren
Treffpunkt für Eltern mit Kindern: jeden
Mi 9 bis 11.30 Uhr, bis 4 Jahre.
GZ Riesbach
Seefeldstr. 93, 8008 Zürich
Tel. 044 387 74 50
www.gz-zh.ch/riesbach
Feiertage: vom 24. Dez. bis 4. Jan.
bleibt das GZ geschlossen.
Quartiertreff
Hirslanden
Forchstr. 248, 8032 Zürich
Tel. 043 819 37 27
E-Mail [email protected]
Cafeteria: Mo, 4. Jan., 9.30 bis 18 Uhr
wieder geöffnet.
Sekretariat: Mo, 4. Jan., 14 bis 17 Uhr
wieder geöffnet.
Konzert «Mnemosyne»: So, 10. Jan., 17
Uhr (Barbetrieb).
GZ Witikon
Witikonerstr. 405, 8053 Zürich
Tel. 044 422 75 61
E-Mail [email protected]
Friitigsträff: jeweils 14 Uhr, 8. Jan.,
für Frauen ab 60 Jahren.
Patengrosseltern: Menschen plus 50
wünsche sich oft Kontakt zu jungen
Familien mit Kindern. Mehr dazu bei
[email protected].
Altstadthaus
Quartiertreff Kreis 1
Obmannamtsgasse 15, 8001 Zürich
Tel. 044 251 42 59
www.altstadthaus.ch
E-Mail [email protected]
Festtage: ab Di, 5. Jan., sind wir wieder für Sie da.
Neujahrsapéro: Di, 5. Jan., 18 Uhr.
Quartiertreff Fluntern
Voltastrasse 58, 8044 Zürich
Weihnachtsferien bis 3. Jan. Lokal geschlossen.
Mütter-/Väterberatung: Di, 5. Jan., 10
bis 12 Uhr.
Strick-/Flick-Bar: Do, 7. Jan., 20 bis 22
Uhr.
Nr. 52
24. Dezember 2015
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Züriberg
Nr. 52
24. Dezember 2015
KULTUR
Die Fantasie kennt hier keine Grenzen
Mit der Ausstellung «Animierte Wunderwelten» nimmt
das Museum für Gestaltung
auf dem Toni-Areal seine
Besucherinnen und Besucher
mit auf eine Reise durch die
Welt der Animation.
Elke Baumann
In der zeitgenössischen Kunst tritt
Animation in den unterschiedlichsten
Variationen auf. Im Alltag begegnen
wir ihr immer öfter in Form von bewegten Bildern, die die sprachliche
Mitteilung ersetzen. Ob PC, Tablet
oder Smartphone, die Animation ist
immer dabei. Animierte Bilder geben
Informationen oder philosophischen
Ideen eine Gestalt und machen Unsichtbares sichtbar. Im öffentlichen
Raum bewegen sie sich als piktogrammartige Figuren endlos fort und
bestimmen wie selbstverständlich
unseren Alltag.
Animation und Game Design
Daumenkino, Animationsfilm, -spiel,
-figuren und Zeichentrickfilme, die
Geschichte der «bewegten Bilder»
hat von der mit Kerzenlicht betriebenen Laterna Magica, der Urform des
modernen Diaprojektors, bis hin zur
Erfindung des Kinematografen einen
weiten Weg zurückgelegt.
Die Ausstellung im Museum für
Gestaltung zeigt die Entwicklung und
Vielfalt der Animation, die unser tägliches Leben fest im Griff hat und die
wir kaum noch bewusst wahrnehmen. Im Mittelpunkt der Schau stehen künstliche Personen, die die
Grenzen zwischen Wirklichkeit und
Fiktion verwischen.
Die Besucherinnen und Besucher
erhalten faszinierende Einblicke in
die Ära des Digitalen. Wer sich dem
an der Zürcher Hochschule der Künste entwickelten Vogelflugsimulator
«Birdly» anvertraut, bekommt das
Gefühl für den Segelflug eines Rotmilans. Mit der Animations- und
Klanginstallation «Fischli», die vom
Museum für die Ausstellung in Auftrag gegeben wurde, taucht der Besu-
Der Besuch der Ausstellung «Animierte Wunderwelten» im Museum für Gestaltung wird zum Abenteuer.
cher in eine poetische Unterwasserwelt ein.
Fabelwesen und Trickfiguren
Animationsfilmer und -filmerinnen
müssen ihre Fantasie kaum einschränken. Ihnen steht mit digitaler
oder traditioneller Technik für ihre
Visionen eine Fülle von Möglichkeiten
offen. Aus Pixel gebaute Tiere, gezeichnete Wesen und menschliche
Helden, die mitten im Sprung stehen
bleiben können, werden mit technischen Tricks auf einem Bildschirm
zum Leben erweckt. Auf Monitoren
jeder Grösse werden unter anderem
Szenen aus James Camerons Spielfilm «Avatar» vorgeführt sowie die
Arbeit des Künstlerduos Ruth Jarman/Joe Gerhardt, die die Welt der
Nanoteilchen erkunden. Raffiniert
auch das animierte Bühnenbild von
Suzanne Andrade und Paul Barritt zu
«Der Golem» sowie Aaron Koblins
US-Nationaltorwart Tom Howard bei MotionCaptureAufnahmen zu «Fifa 15».
Datenvisualisierung «Flight Patterns».
Atemberaubend die Performance
«Holy Motors», in der sich ein Mann
und eine Frau in einem zunehmend
erotischen «pas de deux» bewegen.
Auf dem Vogelflugsimulator «Birdly» kann man den
Segelflug eines Rotmilans erleben.
Foto: Myleen Hollero
Die Ausstellung stellt mit verschiedener Technik gefertigte Formate vor, in denen der Mensch im Zentrum steht. Allen gemeinsam ist die
Raumaufteilung, die von den Kurato-
Im Mittelpunkt steht der Mensch. «Medusa Performance Capture», 2015.
2009 ein Trendsetter: Neytiri auf ihrem fliegenden Ikran in «Avatar».
Orgelvirtuosen spielen auf
Postkutsche schmückt
«Alten Löwen»
Am Stauffacher zeigen renommierte
Organisten die Königin der Instrumente von ihren faszinierendsten
Seiten – an sechs Abenden.
Vom 7. bis zum 17. Januar spielen internationale Orgelvirtuosen
sechs Konzerte. Diese decken ein
breites Spektrum ab, von Jazz über
klassische Werke bis zur Improvisation. Neu finden die Orgeltage in der
Citykirche Offener St. Jakob statt. Das
Interesse an der Königin der Instrumente ist weiterhin gross: 2015 zählte die Veranstaltung über 1000 Besu-
Foto: Betty Fleck/Regula Bearth
cher. Das Programm des ersten Wochenendes:
• Do, 7. Jan.: Die Kunst der Orgelimprovisation. Die hohe Schule des
Stegreifspiels. Wolfgang Seifen,
Berlin.
• Fr, 8. Jan.: Royal Crown. Trudy
Walter, Sopran, Sacha Rüegg, Orgel.
• Sa, 9. Jan.: «Toccata oder Swing,
the Organ is the King». Helmuth
Luksch, Wien. (zb.)
Internationale Zürcher Orgeltage. Citykirche Offener St. Jakob, Am Stauffacher,
8004 Zürich. 19.30 Uhr. Eintritt frei.
Die Rückwand des «Alten Löwen» an
der Universitätsstrasse ziert wieder
ein Wandbild. «Hier war schon einmal ein Postkutschengemälde, doch
das wurde übermalt», sagt der Künstler David Surber. Gemeinsam mit dem
Hauseigentümer Urs Räbsamen und
der Denkmalpflege hat er ein Gemälde in ähnlichem Stil geschaffen.
Wandmalereien von David Surber
sind auch auf Urs Räbsamens Liegenschaften am Albisriederplatz und in
Wipkingen zu sehen. (kst.)
ren Andres Janser und Suzanne Buchan in fünf Kategorien gegliedert
wurde. Für die Szenografie zeichnet
Mathias Gnehm, Comiczeichner und
Architekt, verantwortlich.
Mit
Kopfhörern
ausgestattete
Computer- und Videoinstallationen,
Texttafeln und vieles mehr machen
den Gang durch diese Ausstellung zu
einem Abenteuer in die Wunderwelten der Animation.
Auch an die Kinder wurde gedacht. Sie können mit Farbstiften,
Fingern und Händen Trickfiguren
malen und in Bewegung setzen. Nicht
zu vergessen die Geschichte der amerikanischen Filmserie «Winky Dink
and You», die von Bill Gates als die
erste interaktive TV-Show bezeichnet
wurde.
Dauer der Ausstellung bis 10. Januar. Öffnungszeiten: Di bis So 10 bis 17 Uhr, Mi
10 bis 20 Uhr. Weitere Informationen unter www.museum-gestaltung.ch. Die Publikation «Animierte Wunderwelten» ist im
Museumsshop erhältlich.