Institute für Slavistik der Universitäten Bern und Freiburg Instituts de Slavistique des Universités de Fribourg et Berne Vorlesungsverzeichnis Frühlingssemester 2016 Programme des cours du semestre de printemps 2016 Slavische Sprachen, Literaturen und Kulturphilosophie Langues et littératures slaves et la philosophie de la culture Aktualisiert / Actualisé: 23.01.2016 blau / bleu: Veranstaltungen in Freiburg / Cours à Fribourg rot / rouge: Veranstaltungen in Bern / Cours à Berne Semesterbeginn / Début du semestre: 22.02.2016 Semesterende / Fin du semestre: 03.06.2016 Für Fragen (Bern): [email protected] Des questions générales (Fribourg): [email protected] Einführungsveranstaltungen Proseminar: Einführung in die Russische Philosophie: Begriffe der Freiheit in einer Geisteskultur der Extreme (Fribourg) 3 ECTS lic. phil. Oliver Nievergelt, [email protected] Montag / Lundi, 10:15-12:00, MIS03 3014 Die Aussage, dass es in Russland um die Freiheit nicht gut bestellt ist und war, versetzt kaum jemanden in Erstaunen. Sie ist ein Gemeinplatz, der auf die zaristischen, die sowjetischen und die putinschen politischen Verhältnisse gleichermassen selbstverständlich Anwendung gefunden hat. Im Proseminar wird es nicht darum gehen, der Richtigkeit oder Falschheit dieser Aussage nachzugehen, sondern zu fragen, was Freiheit für unterschiedliche Vertreter der russischen Geistesgeschichte seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bedeutet. Die meisten Texte verhandeln den Freiheitsbegriff im Spannungsfeld zwischen Individuum und Staat, insofern steht das Verständnis politischer Freiheit im Vordergrund des Proseminars. Das Programm besteht aus drei Blöcken. Zuerst haben wir uns das westeuropäische neuzeitlichaufklärerische Freiheitsverständnis zu vergegenwärtigen, da es ein permanenter Bezugspunkt für die russische Diskussion darstellt. Zweitens diskutieren wir einige Texte der zaristischen Periode, in denen deutlich werden sollte, wie stark für den russischen Kontext von einer semantischen Streuung in Extreme gesprochen werden kann. So meint z.B. Freiheit bei den einen Unterwerfung, bei den anderen Idiosynkrasie. Im dritten Block diskutieren wir Texte von sowjetischen Autoren. Bei ihnen verwandelt sich das Thema der politischen Freiheit in die Frage nach dem sowjetmarxistischen Begriff des Menschen und der Person. Lernziele: Grundlegende Bekanntschaft mit Philosophie in Russland, Bekanntschaft mit einem Kernbegriff der politischen Philosophie, Verständnis der Besonderheiten der politisch-intellektuellen Kultur in Russland, Training in philosophischer Analyse nicht standartmässig strukturierter Texte Evaluationsverfahren: Die aktive Teilnahme ergibt 3 ECTS und setzt eine regelmässige Teilnahme, eine Vorbereitung für jede Sitzung, eine aktive Teilnahme und eine mündliche Präsentation voraus. Für eine angenommene schriftliche Arbeit (oder mehrere kleinere schriftliche Arbeiten, je nach Entscheid des Lehrenden) erhält man 3 ECTS zusätzlich. Sprachwissenschaft: Einführung in die slavische Sprachwissenschaft (Bern) 6 ECTS Elias Bounatirou, [email protected] Dienstag, 16:15-18:00, Hörraum F-111, Unitobler, Lerchenweg 36 Im Rahmen der Veranstaltung wird dabei eine Einführung in grundlegende Gebiete der slavischen Sprachwissenschaft gegeben sowie generell ein Überblick über die slavische Sprachfamilie. Der Kurs hat einen Umfang von 6 ECTS-Punkten. Neben Lektüre, Hausaufgaben und aktiver Teilnahme beinhalten die Leistungsanforderungen das Ablegen einer Kurzklausur sowie ggf. das Verfassen von kurzen schriftlichen Arbeiten und das Halten von Kurzreferaten. Dieser Kurs wird normalerweise in deutscher, bei Bedarf auch teilweise in englischer oder französischer Sprache abgehalten. Um besser planen zu können, bitte ich um eine kurze formlose Anmeldung per E-mail mit Angabe von Studienfächern, Semesterzahl und Sprachkenntnissen (nicht nur slavischer Sprachen) an elias.bounatirou @issl.unibe.ch. VORLESUNGEN Vorlesung (BA/MA): Einführung in die slavische Philologie (Bern) 3 ECTS Prof. Dr. Yannis Kakridis, [email protected] Mittwoch, 12:15-14:00, Hörraum F005, Unitobler, Lerchenweg 36 Der Terminus Slavische Philologie hat sowohl eine weitere als auch eine engere Bedeutung. Er kann zum einen das Ganze bezeichnen, dessen Teile die slavischen Einzelphilologien sind, und ist somit der Russischen, Serbischen, Polnischen... Philologie übergeordnet. Zum anderen ist die Slavische Philologie die akademische Disziplin, die Sprache und Literatur der Slaven zu jener Zeit untersucht, in der die Einzelsprachen und -literaturen entweder noch nicht voll ausgebildet waren oder weiterhin durch starke wechselseitige Einflüsse miteinander verbunden blieben (Reformation und Gegenreformation, Romantik). In diesem zweiten, engeren Sinne ist die Slavische Philologie den slavischen Einzelphilologien nicht über-, sondern beigeordnet. Die Vorlesung führt in die Slavische Philologie i.e.S. ein. Ihre Schwerpunkte liegen in der Frühzeit des Slaventums (6.-12. Jh.) und in der Zeit der slavischen Wiedergeburt (18.-19. Jh.). In dieser Zeit wurden mit den slavischen Wanderungen, den ersten Staatsgründungen und der Christianisierung Weichenstellungen vorgenommen, die die geschichtliche Entwicklung der slavischen Welt bis heute bestimmen. Es bestehen keine Teilnahmevoraussetzungen. Der erfolgreiche Abschluss erfolgt auf der Grundlage einer 10minütigen mündlichen Prüfung in der letzten Semesterwoche. Für Freiburger Studierende kann die Vorlesung als Bestandteil des Einführungsmoduls angerechnet werden. Ein brauchbares Lehrbuch in deutscher Sprache steht leider nicht zur Verfügung. Sehr lesenswert ist die Einführung von A. M. Schenker: Schenker, Alexander M. 1995. The Dawn of Slavic: An Introduction to Slavic Philology. Yale UP: New Haven, London. BA/MA-Vorlesung russische Literatur / Cours BA/MA littérature russe : Erziehung und Bildung im russischen Roman des 19. Jahrhunderts / Éducation et formation dans le roman russe du XIXe siècle (Fribourg) 3 ECTS Prof. Dr. Jens Herlth, [email protected] Dienstag / Mardi, 10:15-12:00, MIS03 3120 In den intellektuellen Debatten des 19. Jahrhunderts wurden die inneren Widersprüche und Probleme der russischen Gesellschaft häufig auf Fehlentwicklungen im Bereich der Erziehung zurückgeführt. Der Roman reagierte auf diese Debatten und heizte sie an: Puškins Evgenij Onegin, Herzens Kto vinovat? (Wer ist schuld?), Gončarovs (Obyknovennaja istorija / Eine gewöhnliche Geschichte oder Oblomov) sowie die meisten Romane Dostoevskijs und Tolstojs sind immer auch Entwicklungsgeschichten, welche die Biographien exemplarischer Individuen erzählen, an denen sich ein Bildungsgeschehen vollzieht – oder eben nicht. So gut wie nie kommt es zu einer geglückten Vermittlung von Individuum und Gesellschaft. Im Vordergrund steht das Scheitern der Bildungs- und Individualitätskonzepte. Oft wird die Schuld an diesem Scheitern den aus Europa (v.a. aus der Schweiz u. Frankreich) stammenden Gouvernanten und Hauslehrern gegeben. Aber es zeigt sich hier auch ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber Modellen von persönlicher Entwicklung und ‚Gesellschaft‘, die als ‚westlich‘ und ‚europäisch‘ und für Russland inadäquat wahrgenommen werden. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die wichtigsten russischen Romane des 19. Jahrhunderts, in denen die Problematik von Bildung und Erziehung behandelt wird. Sie zeichnet darüber hinaus in Grundzügen die pädagogischen Debatten der Epoche nach – mit besonderem Augenmerk auf den Vorstellungen Lev Tolstojs und Fedor Dostoevskijs. (Die Vorlesung kann ohne Russisch-Kenntnisse besucht werden.) Evaluation: schriftliche Prüfung am 14.06.2016, 10h15–11h45 (3 ECTS). Dans les débats intellectuels du 19e siècle, les problèmes de la société russe étaient souvent considérés comme résultant d’une éducation déficiente de la noblesse. Les romans de l’époque répondaient à ces discussions et les attisaient même: Evgenij Onegin de Puškin, Kto vinovat? (Que faire?) de Herzen, Obyknovennaja istorija (Une histoire ordinaire) ou Oblomov de Gončarov et la plupart des romans de Dostoevskij et Tolstoj sont – entre autres – des histoires d’un développement personnel et d’un apprentissage du monde plus ou moins échoués. Presque jamais les romans n’aboutissent à une relation harmonieuse entre l’individu et la société. L’accent et surtout mis sur l’échec des concepts d’éducation et d’individualité. Souvent la responsabilité de cet échec est cherchée chez les précepteurs et gouvernantes originaires de l’Europe (principalement de la Suisse et de la France). Mais plus généralement, on peut constater une méfiance profonde envers les modèles du développement personnel et de la « société » courants en Russie. Ces modèles sont perçus comme « européens » et mal adaptés à la réalité russe. Le cours donne un aperçu des plus importants romans russes du 19ème siècle qui abordent la question de l’éducation et de la formation personnelle. A par cela, nous allons retracer les débats pédagogiques de l’époque – avec une attention particulière pour les idées de Tolstoj et Dostoevskij. Evaluation : examen écrit le 14.06.2016, 10h15–11h45 (3 ECTS). BA/MA-Vorlesung: La philosophie en Russie dès la fin du 19e siècle (II): Orientations et styles de pensée, personnalités, contextes et transitions (Fribourg) 3 ECTS Prof. Edward Swiderski, [email protected] Montag / Lundi, 13:15-15:00, MIS03 3113 Il est possible aujourd’hui, avec le quart du siècle qui nous sépare de la dissolution de l’URSS en 1991, de parler de l’histoire de la philosophie en Russie au 20e siècle en deux temps : d’abord les 75 ans du règne d’une pensée d’origine marxiste et, dès son implosion, les souffles d’une pensée ‘postsoviétique’ dont le caractère reste encore informe. Le cours sera en grande partie une discussion des origines et des stades du développement du ‘marxisme-léninisme’ instauré par Staline dans les années 30s en tant que la ‘vue du monde’ monolithe de l’Etat-Parti communiste en voie de construire le Socialisme et le Nouvel Homme soviétiques. Force est de constater qu’aujourd’hui la ‘fascination’ que cette philosophie peut encore exercer ne réside pas en premier lieu dans son ‘contenu’, mais plutôt dans ce qu’il révèle de l’expérience soviétique sur le plan social, culturel, politique, etc. à partir de la Révolution de 1917 jusqu’à la perestrojka de Gorbachev dès 1987. Une question centrale est : pourquoi la philosophie devait être si importante dans cet exercice ‘révolutionnaire’ ? Retracer les stades de la formation de la conscience de cette importance et les manières successives de sa traduction en pratique constituent les objectifs du cours. Un examen initial de la pensée socialiste en Russie avant 1917 sera suivi d’une discussion de l’importance capitale de Lénine, surtout de ses convictions philosophiques. La période entre la disparition de Lénine (1921) et la montée au pouvoir de Staline (dès 1929) a été marquée par un ‘bouillonnement culturel’ d’une intensité et férocité rarement égalées en Russie ou ailleurs. Le cours y fera une escale afin de marquer le degré auquel Staline allait, à sa manière, faire encore une ‘révolution’ – cette fois-ci ‘culturelle’ - en mettant fin à ces expériences dans la constitution d’une ‘pensée socialiste’. Sans ce contexte il est difficile de saisir la portée et la signification de la création du Marxisme-Léninisme (mieux : le ‘Léninisme-Stalinisme’). La discussion de celui-ci sera d’abord systématique – la formulation catéchiste de la doctrine – et ensuite suivra les changements qu’elle a connue au cours de la ‘dévolution’ lente mais sûre de l’URSS depuis la mort de Staline en 1953. C’est la tentative inaugurée par Gorbachev d’une reconstruction de l’idéologie et de la philosophie soviétiques qui allait faire ressortir à la lumière du jour les tensions en son sein insurmontables et en fin de compte fatales. Le cours examinera la ‘philosophie de la perestrojka’ ainsi que l’examen de conscience collective de la part de l’établissement philosophique pendant et après l’agonie du système soviétique. La philosophie en Russie au 20 siècle est un vecteur central de ce que fut le Communisme soviétique ; ainsi le cours contribue à la compréhension d’une des expériences les plus marquantes de l’histoire culturelle européenne et mondiale durant les dernièrs cent ans. Par ailleurs, il contribue également à la compréhension de l’histoire du marxisme à partir de l’interrogation : « Marx lui-même, est-il ou non ‘responsable’ du ‘Léninisme-Stalinisme’ ? ». Mode d'évaluation : a) Pour tous les étudiants en Bachelor: Philosophie et autres domaines et pour les étudiants en Master dans d’autres domaines que philosophie: Le cours doit être suivi régulièrement et il est évalué par un examen oral ou écrit, selon la décision de l’enseignant qui sera communiquée au début des cours. Si un examen est reporté par un étudiant, l’examen peut aussi se dérouler oralement même s’il s’agissait initialement d’un examen écrit, ou l’inverse, selon la décision de l’enseignant. La réussite de l’examen permet l’acquisition de 3 ECTS Les étudiants en Master dans d’autres domaines que la philosophie peuvent acquérir uniquement 3 ECTS et doivent passer un examen comme les étudiants en Bachelor (voir a). Excepté Master : Etudes européennes, voir sous: c) b) pour les étudiants en Master: Philosophie Etudiants en Programme d’études approfondies L’étudiant doit suivre le cours régulièrement. La validation du cours exige la rédaction d’un travail écrit (selon entente avec le professeur) ou un examen oral de 30 minutes. L’acceptation du travail ou la réussite de l’examen est créditée par 6 ECTS. Etudiants en Programme d’études secondaires : L’étudiant doit suivre le cours régulièrement. La validation du cours exige la rédaction d’un travail écrit (selon entente avec le professeur). L’acceptation du travail est créditée par 6 ECTS. c) Etudiants en Master : Etudes européennes (Option 2, Module 3 : Philosophie et Histoire des idées) : Quand l’examen du cours est réussi (3 ECTS), l’étudiant peut rédiger un travail sur le même cours selon entente avec le professeur. L’acceptation de ce travail est créditée par 6 ECTS. BA/MA-Vorlesung: Philosophie in Russland ab Ende des 19. Jh (II): Denkrichtungen und Stile, Persönlichkeiten, Kontexte, Übergänge (Fribourg) 3 ECTS Prof. Edward Swiderski, [email protected] Dienstag / Mardi, 13:15-15:00, MIS03 3115 Heute, da uns ein Vierteljahrhundert vom Zusammenfall der UdSSR im Jahre 1991 trennt, ist es möglich, in zwei Zeiten von der Geschichte der Philosophie in Russland im 20. Jahrhundert zu sprechen: zuerst die 75 Jahre, welche von einem Denken marxistischen Ursprungs dominiert waren, zweitens das Rauschen eines postsowjetischen Denkens, dessen Charakter noch formlos ist. Die Vorlesung ist zu grossen Teilen eine Diskussion der Anfänge und Entwicklungsstadien des MarxismusLeninismus, welcher in den 30er Jahren durch Stalin als monolithische Weltanschauung der kommunistischen Staatspartei auf dem Weg zum Aufbau des Sozialismus und des Neuen Sowjetmenschen konstruiert wurde. Es steht die Bemühung im Vordergrund, dass die Faszination, welche diese Philosophie bis heute ausüben kann, nicht primär in deren Inhalten zu suchen ist, sondern vielmehr darin, was mit diesen für den sozialen, kulturellen und politischen Bereich des sowjetischen Gesellschaftsexperiments von 1917-1987 freigelegt werden kann. Eine zentrale Frage wird sein, weshalb die Philosophie in diesem revolutionären Unternehmen so wichtig sein sollte? Die Ziele der Vorlesung sind es, die Formationsschritte des Bewusstseins dieser Wichtigkeit und seine fortlaufende praktische Anwendung nachzuzeichnen. Eine anfängliche Betrachtung des sozialistischen Denkens in Russland vor 1917 wird gefolgt von einer Diskussion der grundlegenden Bedeutung Lenins, insbesondere seiner philosophischen Überzeugungen. Die Zeit zwischen dem Verschwinden Lenins (1921) und der Machterlangung Stalins (ab 1929) war geprägt von einem kulturellen Überschäumen, das von seiner Intensität und Grausamkeit in Russland und anderswo seinesgleichen vergeblich sucht. Die Vorlesung wird diese Zeit genauer betrachten, um den Punkt festhalten zu können, an dem Stalin, auf seine Weise, eine weitere, nunmehr kulturelle Revolution anzettelte, um den Erfahrungen dieser Zeit durch die Etablierung eines „sozialistischen Denkens“ ein Ende zu machen. Ohne diesen Kontext ist es schwierig, die Tragweite und Bedeutung der Kreation des Marxismus-Leninismus zu verstehen (besser: des „Leninismus-Stalinismus“). Dieser wird zuerst systematisch diskutiert – der Katechismus der Doktrin –, darauf folgen die Veränderungen, welche er während der langsamen, aber sicheren „Devolution“ der UdSSR seit dem Tod Stalins 1953 erfahren hat. Es ist dann der anfängliche Rekonstruktionsversuch der sowjetischen Ideologie und Philosophie durch Gorbatschow, welcher die ihr innewohnenden unüberwindbaren Spannungen ans Licht brachten und schliesslich ihr Ende bedeutete. Die Vorlesung wird die „Philosophie der Perestroika“ ebenso behandeln wie das kollektive Bewusstsein eines Teils des philosophischen Establishments während und nach dem Zusammenbruch des Sowjetsystems. Die Lernziele der Vorlesung sind die folgenden: Es wird klar, dass die Philosophie in Russland im 20. Jahrhundert ein zentraler Vektor des sowjetischen Kommunismus war. Somit trägt die Vorlesung zum Verständnis einer der prägendsten Erfahrungen der Kulturgeschichte Europas und der Welt während der letzten 100 Jahre bei. Nebenbei trägt sie auch etwas zum Verständnis der Geschichte des Marxismus bei, ausgehend von der Frage, „ob Marx für den Leninismus-Stalinismus selber „verantwortlich“ ist oder nicht. Evaluationsverfahren: a) Für alle Studierende im Bachelor: Philosophie und anderen Bereichen und für Masterstudierende aus anderen Bereichen als Philosophie: Die Vorlesung muss regelmässig besucht werden und der Dozent entscheidet, ob die Prüfung schriftlich oder mündliche Prüfung evaluiert wird. Er teilt dies am Anfang der Veranstaltung mit. Wenn ein Studierender die Prüfung verschiebt, kann der Dozent wieder selber entscheiden wie die Prüfung abläuft. So kann z.B. eine Prüfung die zuerst schriftliche geprüft wurde, mündlich geprüft werden oder umgekehrt. Das Bestehen der Prüfung ergibt 3 ECTS. Masterstudierende aus andern Bereichen können nur 3 ECTS Punkte erwerben und müssen, wie die Bachelorstudierenden eine Prüfung ablegen (siehe: a). Ausser Master: Europastudien, siehe unter: c) b) Nur für Studierende im Master: Philosophie Studierende im Vertiefungsprogramm: Der Studierende muss die Vorlesung regelmässig besuchen. Die Vorlesung wird durch eine schriftliche Arbeit (gemäss Vereinbarung mit dem Dozent) oder durch eine mündliche Prüfung von 30 Minuten validiert. Bei Annahme der Arbeit oder beim Bestehen der mündlichen Prüfung werden 6 ECTS vergeben. Studierende im Nebenprogramm: Der Studierende muss die Vorlesung regelmässig besuchen. Die Vorlesung wird durch eine schriftliche Arbeit (gemäss Vereinbarung mit dem Dozent) validiert. Bei Annahme der Arbeit werden 6 ECTS vergeben. c) Studierende im Master: Europastudien (Option 2, Modul 3: Philosophie und Ideengeschichte): Nach einer geprüften Vorlesung (3 ECTS) kann eine Arbeit in Absprache mit dem Dozenten zur selben Vorlesung verfassen werden. Bei Annahme der Arbeit werden 6 ECTS vergeben. SEMINARE Sprachwissenschaft: Altkirchenslavisch (Grundkurs) (Bern) 6 ECTS Elias Bounatirou, [email protected] Donnerstag, 10:15-12:00, Hörraum F007, Unitobler, Lerchenweg 36 Teilnahmevoraussetzungen: Grundkenntnisse einer slavischen Sprache und erfolgreicher Abschluss der „Einführung in die Sprachwissenschaft“. Zielsetzungen: - - Lesekompetenzen: Nach dem Kurs sollen die Teilnehmer in der Lage sein, leichte altkirchenslavische Texte zu übersetzen und die darin enthaltenen Formen zu bestimmen. Sprachgeschichte: Der Altkirchenslavischkurs dient als Einführung in das Studium der historischen Grammatik der slavischen Sprachen. Es sollen wesentliche Tendenzen der Entwicklung des Urslavischen, des gemeinsamen Vorfahren der slavischen Sprachen, vorgestellt werden. Kulturgeschichte: Kenntnis wesentlicher Fakten und Ereignisse, die mit der Erfindung der ältesten slavischen Schrift und dem Beginn der Verwendung des Altkirchenslavische als Sprache vor allem kirchlicher Texte in Zusammenhang stehen Der Kurs wird in deutscher, bei Bedarf auch in englischer oder z.T. französischer Sprache durchgeführt und schliesst mit einer Klausur ab. Kursbegleitend wird ein zweistündiges Tutorium angeboten. Seminar Südslavisch (BA/MA): Das Exil in postjugoslawischen Literaturen (Bern) 3 ECTS Dr. Davor Beganović, [email protected] Dienstag, 12:15-14:00, Seminarraum 208, Hauptgebäude, Hochschulstrasse 4 Nach dem Zerfall des Landes werden die jugoslawischen Literaturen zunehmend durch das Thema des Exils geprägt. Diese Lage ist teilweise biographisch bedingt, aber sie zollt auch dem Tribut der zunehmenden Globalisierung der Welt und der mit ihr verbundenen Mobilität. Unmittelbar davon ist auch ein zweites Phänomen der postjugoslawischen Literaturen abhängig – die Mehrsprachigkeit. Die Texte von Autorinnen und Autoren werden immer öfter in den Sprachen des Landes des Exils verfasst. Auf diese Art und Weise entsteht eine neuartige Literatur, die schwer in den Begriffen der traditionellen, philologisch geprägten Literaturwissenschaft zu fassen ist. Im Seminar werden wir versuchen diverse Momente dieser Literatur, die unter dem Schirm des Nationalen nicht mehr zu begreifen ist, zu untersuchen. Dabei werden wir zuerst die essayistischen Texte von Edward Said, Dubravka Ugrešić und Aleksandar Hemon lesen. In einer zweiten Schrift werden wir uns mit der Welt der Fiktion beschäftigen und die Romane und Geschichten von Ugrešić, Hemon, Miljenko Jergović, Saša Stanišić und Vesna Goldsworthy analysieren. Am Beispiel von diesen Texten werden wir sehen, wie sich die virulenten Themen, die das Exil im Rahmen von Sprache, Geschichte und Geographie stellen, entfalten. Zum Schluss werden wir den Film Buick Rivera von Goran Rušinović schauen, um zu sehen wie das Exil den Eingang in anderen Medien findet. Um besser planen zu können, wird um eine kurze formlose Anmeldung per E-Mail mit Angabe von Studienfächern und Semesterzahl an [email protected] gebeten. Seminar Ostslavisch (BA/MA): Die Ukraine-Krise in ukrainisch-, deutsch- und russischsprachigen Medien. Eine diskurs- und argumentationsanalytische Annäherung (Bern) 6 ECTS Prof. Dr. Yannis Kakridis, [email protected] Prof. Dr. Martin Reisigl, [email protected] Mittwoch, 14:15-16:00, Hörraum F-122, Unitobler, Lerchenweg 36 Die Ukraine-Krise ist in den internationalen Medien seit 2013 ein bestimmendes Thema. Mediale Diskurse über diese internationale Krise in ukrainisch-, deutsch- und russischsprachigen Medien stehen im Zentrum des institutsübergreifenden Seminars. Es trägt den Charakter eines Forschungsseminars. Die Studierenden sind dazu eingeladen, eigene empirische Fallstudien durchzuführen, die zentrale Diskursereignisse in den Blick nehmen. Zu diesen Diskursereignissen zählen unter anderem der Beginn der Proteste gegen die Regierung im November 2013, das Scharfschützenmassaker auf dem Majdan und der Regierungswechsel im Februar 2014, die Krimkrise im März 2014, die Unruhen in Odessa im Mai 2014, die Präsidentenwahl im Mai 2014, der Abschuss eines Flugzeugs der Malaysian Airlines im Juli 2014 und das erste und zweite Waffenstillstandsabkommen von Minsk. Ein besonderes Augenmerk wird in diesem Kurs auf Argumentation, nationalistische Rhetorik sowie Kriegsrhetorik gerichtet. Neben dem inhaltlichen Ziel, die Vielfalt an Diskurspositionen, persuasiven Strategien (Argumenten, Metaphern usw) und medialen Inszenierungen herauszuarbeiten, geht es in praktischer und didaktischer Absicht darum, Methoden der Diskurs-, Argumentations- und Medienanalyse am empirischen Material zu erproben und einzuüben. Bevor die konkreten Fallanalysen begonnen werden, führen die Lehrveranstaltungsleiter in das Thema, die Theorie und die Methoden ein. Die Lehrveranstaltung ist für Studierende im fortgeschrittenen BA-Bereich und MA-Studierende gedacht (MA Soziolinguistik des Center for the Study of Language and Society/CSLS, Bachelor Slavistik, Master Slavistik, BA of Arts for German Language and Literature (6 ECTS), MA Deutsche Sprachwissenschaft und MA Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft (5/7 ECTS). Die Kenntnis des Russischen und Ukrainischen ist für Nicht-Slavist_innen keine notwendige Bedingung für die Teilnahme am Seminar. Voraussetzungen für den erfolgreichen Leistungsnachweis sind für Nicht-Slavist_innen die aktive Mitarbeit, die Durchführung und Präsentation einer empirischen Fallstudie und gegebenenfalls die Abgabe einer schriftlichen Arbeit. Slavist_innen: Teilnahmevoraussetzung ist der erfolgreiche Abschluss der „Einführung in das Studium der slavischen Sprachen“ sowie die Fähigkeit, ukrainische und/oder russische Medientexte zu lesen. Für den erfolgreichen Abschluss ist aktive Mitarbeit und die Durchführung und Präsentation einer empirischen Fallstudie nötig. ECTS-Punkte: 3. Schriftliche Arbeit (optional): 3 (im BA-Studium), 9 (im MA-Studium). Literatur zum Einstieg (weitere Literatur wird in der ersten Stunde verteilt) Andruchowytsch, Juri (2014): Euromaidan. Was in der Ukraine auf dem Spiel steht. Mit einem Fotoessay von Yevgenia Belorusets. Berlin: Suhrkamp. Bell, Allan, Garrett, Peter (Hg.) (1998): Approaches to Media Discourse. Malden/MA: Blackwell. Strutynski, Peter (Hg.)(2014): Ein Spiel mit dem Feuer. Die Ukraine, Russland und der Westen. Köln: PapyRossa Verlag. Van Eemeren, Frans H., Garssen, Bart, Krabbe, Erik C .W., Snoeck Henkemans, Francisca A., Verheij, Bart, Wagemans, Jean H.M. (Hg.) (2014): Handbook of Argumentation Theory. Heidelberg et al.: Springer. Seminar Ost-, Süd- oder Westslavisch (BA/MA): Modalität und Modus in der russischen Sprache der Gegenwart (Bern) 3 ECTS Prof. Dr. Yannis Kakridis, [email protected] Freitag, 10:15-12:00, Hörraum F007, Unitobler, Lerchenweg 36 Die Kategorie der Modalität umfasst ein breites Spektrum von Bedeutungen (alethische, epistemische, deontische Modalität, Evidentialität), denen im Russischen eine ebenso grosse Vielfalt an Ausdrucksmitteln verschiedener sprachlicher Ebenen entspricht: die grammatische Kategorie des Modus, Modalverba wie мочь oder хотеть, viele Mitglieder der sog. Zustandskategorie (Prädikativ), Schaltwörter wie кажется, правда, наверно. Ziel des Seminars wird es sein, ein begriffliches Koordinatensystem zu erarbeiten, das die Teilnehmer_innen in den Stand versetzt, modale Bedeutungen in Texten zu erkennen und mit Hilfe der vorhandenen Grammatiken bzw. Wörterbücher des Russischen zu analysieren. Das Seminar wendet sich an MA- und fortgeschrittene BA-Studierende. Teilnahmevoraussetzung ist der erfolgreiche Abschluss der „Einführung in das Studium der slavischen Sprachen“ und die Fähigkeit zur selbständigen Lektüre russischer allgemein- und fachsprachlicher Texte. Für den erfolgreichen Abschluss sind aktive Mitarbeit und das Halten eines mündlichen Referats erforderlich. Zur Einführung kann gelesen werden: Gladrow, Wolfgang (ed.). 1998. Russisch im Spiegel des Deutschen. Korrigierte und ergänzte Neuausgabe [1. Ausgabe 1989]. Frankfurt a.M., Bern etc.: Peter Lang, Kap. 7: Modalität (Rüdiger Deth). Seminar Westslavisch (BA/MA): Die polnische Sprache der Gegenwart: Flexionsmorphologie / Współczesny język polski: fleksja / Le polonais contemporain: la flexion (Bern) 3 ECTS Dr. Beata Kulak, [email protected] Mittwoch, 16:15-18:00, Hörraum F012, Unitobler, Lerchenweg 36 Ziel des Seminars ist es, die grammatikalischen Kategorien der polnischen Flexion kennenzulernen. Wir lernen die Wörter auf Grund ihrer Flexion zu charakterisieren und die Entwicklungstendenzen in der polnischen Sprache der Gegenwart zu erkennen. Folgendes wird im Unterricht behandelt: - allgemeine Informationen über die gegenwärtige polnische Flexion (die Flexion als Komponente der Sprache und Teil der Morphologie) - grammatische Kategorien der Flexion in der polnischen Sprache (Nomen und Verben), ihre Charakteristik, Paradigmatik - Syntagmatik der Flexion, Analyse der Konjugation der Lexeme in Anbetracht ihrer Flexion, Kriterien für die Wahl der Endungen - Einteilung der Lexeme in die entsprechenden Wortarten - flektierbare und unflektierbare Lexeme - atypische, unregelmässige Flexionen Das Seminar wird auf Polnisch gehalten, so dass gute Kenntnisse der Sprache Voraussetzung für die Teilnahme sind (mindestens Stufe B1). Evaluation: mündliches Referat und aktive Teilnahme. Celem seminarium jest zapoznanie się z kategoriami gramatycznymi z zakresu fleksji polskiej, nabycie umiejętności dokonywania charakterystyki fleksyjnej wyrazów oraz uzyskanie kompetencji poznawczych w zakresie zmian zachodzących w systemie koniugacyjnym i deklinacyjnym współczesnej polszczyzny. W zakres treści nauczania wchodzą następujące zagadnienia: – ogólne informacje o współczesnej fleksji polskiej (fleksja jako komponent języka, dział morforlogii) – fleksyjne kategorie gramatyczne w języku polskim (imienne i werbalne) i ich charakterystyka, paradygmatyka – syntagmatyka fleksyjna; analiza fleksyjna leksemu, kryteria doboru końcówek fleksyjnych – klasyfikacja leksemów na części mowy – przegląd leksemów odmiennych oraz nieodmienne części mowy – nietypowe / nieregularne zjawiska fleksyjne Seminarium będzie odbywać się po polsku, dlatego wymagana jest znajomość języka polskiego co najmniej na poziomie średnim (B1). Podstawą zaliczenia będzie wygłoszony referat oraz aktywne uczestnictwo w zajęciach. Le but de ce séminaire est de familiariser les étudiants avec les catégories grammaticales dans le domaine de la flexion polonaise, d’acquérir des compétences pour comprendre les caractéristiques flexionnelles des mots ainsi que les changements qui se produisent dans les systèmes de conjugaison et de déclinaison du polonais contemporain. L'enseignement portera sur les sujets suivants : - informations générales sur la flexion contemporaine polonaise (la flexion comme une composante de la langue, comme une section de la morphologie) - catégories grammaticales flexionnelles en polonais (nominales et verbales) et leurs caractéristiques, leur paradigme - syntagme flexionnel ; analyse de la flexion des lexèmes, critères de sélection des terminaisons des mots - classement des lexèmes dans les parties du discours - aperçu des différents lexèmes flexionnels et problème des parties du discours qui ne sont pas déclinées - phénomènes flexionnels inhabituels / irréguliers Le séminaire se tiendra en polonais, c’est pourquoi une connaissance de la langue polonaise au niveau intermédiaire (B1) au moins est nécessaire. L'évaluation se fera sur la base de la participation au séminaire ainsi que d’une présentation. BA-Seminar russische Literatur / Séminaire BA littérature russe : Andrej Platonov: Erzählungen / Andrej Platonov : récits et nouvelles (Fribourg) 3 ECTS Prof. Dr. Jens Herlth, [email protected] Dienstag / Mardi, 13:15-15:00 Uhr, MIS04 4122 Wie kein anderer Schriftsteller hat Andrej Platonov (1899–1951) die inneren Widersprüche des sowjetischen Projekts thematisiert. Seine Erzählungen beschreiben die sozialen und ökonomischen Umwälzungen der ersten Jahrzehnte der Sowjetunion aus der Perspektive der Akteure. Hier kommen Arbeiter, Bauern und Aktivisten genauso zu Wort wie Wissenschaftler und Ingenieure. Alle suchen ihren Lebenssinn in der kommunistischen Utopie. Im Seminar werden wir Erzählungen und Novellen Platonovs aus der Zeit von 1929–1946 lesen. Das Themenspektrum reicht von der Mechanisierung der Landwirtschaft und der Kultivierung der turkmenischen Wüste bis hin zur Problematik der Liebe und der Intimität in der kommunistischen Gesellschaft. Wir werden den philosophischen Gehalt sowie den historischen, politischen und ideologischen Kontext der Erzählungen beleuchten. Von besonderem Interesse ist die erzählerische Struktur der Texte: Der Erzähler Platonovs macht sich zum Sprachrohr seiner Figuren, indem er deren Weltsicht und Bewusstsein bis in deren sprachliche Unbeholfenheit und ideologische Naivität hinein nachvollzieht. Die Texte im Einzelnen: „Usomnivšijsja Makar“ (1929; Makar beginnt zu zweifeln), „Kotlovan“ (1930; Die Baugrube), „Džan“ (1934; Das Volk Dshan), „Takyr“ (1934), „Reka Potudan‘“ (1936; Der Fluss Potudan), „Fro“ (1937), „Rodina ėlektričestva“ (1939; Die Heimat der Elektrizität), „Vozvraščenie“ (1946; Heimkehr). Die Texte werden in französischer und deutscher Übersetzung auf moodle2.unifr.ch zugänglich gemacht. Evaluation: Mitarbeit, mündliche Präsentation. Es besteht die Möglichkeit im Rahmen dieses Seminars eine Seminararbeit zu verfassen (6 ECTS). Comme aucun autre écrivain, Andrej Platonov (1899-1951) abordait les contradictions internes du projet soviétique. Ses récits et ses nouvelles décrivent les bouleversements sociaux et économiques des premières décennies de l’Union soviétique du point de vue des acteurs. Ils donnent la parole aux ouvriers, aux paysans, aux « activistes » ainsi qu’aux scientifiques et aux ingénieurs. Tous cherchent le sens de leur vie dans l’utopie communiste. Dans le cadre de ce séminaire, nous allons lire des textes datant de la période entre 1929 et 1946. L’éventail des thèmes s’étend de la mécanisation de l’agriculture et du défrichement du désert turkmène aux questions de la vie intime et de l’amour dans une société communiste. Nous allons élucider le contenu philosophique et aussi le contexte historique, politique et idéologique des textes. D’intérêt particulier est la structure narrative des textes: le narrateur de Platonov se fait souvent le porte-parole de ses personnages en retraçant leur vision du monde et leur conscience jusque dans l‘imperfection linguistique et la naïveté idéologique. Nous allons discuter les textes suivants: « Usomnivšijsja Makar » (1929; Makar pris de Doute), « Kotlovan » (1930; La fouille / Le Chantier), « Džan » (1934; Djann), « Takyr » (1934), « Reka Potudan » (1936; La Potudàn), « Fro » (1937), « Rodina ėlektričestva » (1939; La patrie de l'électricité), « Vozvraščenie » (1946; Le retour). Les textes seront disponibles en traduction française et allemande sur moodle2.unifr.ch. Evaluation : participation en classe, présentation orale (3 ECTS). Dans le cadre de ce séminaire, il est possible de rédiger un travail écrit équivalant 6 crédits ECTS (date de remise : 31.08.2016). MA-Seminar russische Literatur / Séminaire MA littérature russe : Osip Mandel’štam (Fribourg) 3 ECTS Prof. Dr. Jens Herlth, [email protected] Donnerstag / Jeudi, 13:15-15:00, MIS04 4120 Osip Mandel’štam (1891-1938), laut Joseph Brodsky „Russlands grösster Dichter“, ist als Lyriker, Prosaschriftsteller und Essayist eine der zentralen Gestalten der klassischen Moderne. Seine Gedichte konnten in der Sowjetunion jahrzehntelang nicht gedruckt werden. Erst seit den 1960er Jahren erschienen sie vermehrt in Zeitschriften der Provinz, 1974 folgte ein Band in der Reihe „Bibliothek des Dichters“. Durch Übersetzungen von Paul Celan, Philippe Jaccottet u.a. wurde Mandel’štam auch im Westen bekannt. Seine Gedichte sind reich an kulturellen Bezügen: Sie greifen auf das literarische Erbe der Antike, des Mittelalters und der Neuzeit zurück, bedienen sich aber auch in der sowjetischen Alltagskultur. Die komplexe Bildlichkeit verweist bei allem Anspielungsreichtum immer auf konkrete historische Erfahrung. Der Dialog mit der eigenen Zeit gehörte für Mandel’štam zum Berufsethos des Dichters. Im Seminar werden wir neben Gedichten auch ausgewählte Essays und autobiographische Prosa lesen. Der Schwerpunkt liegt auf den Texten der 1920er und 1930er Jahre, in denen sich Mandel’štam mit den kulturellen und gesellschaftlichen Folgen der Oktoberrevolution sowie mit den Auswüchsen der Stalin-Zeit auseinandersetzt. Die Texte werden unter moodle2.unifr.ch zur Verfügung gestellt. Evaluation: aktive Mitarbeit, mündliche Präsentation (3 ECTS). Es besteht die Möglichkeit im Rahmen dieses Seminars eine Seminararbeit zu verfassen (ca. 20 S. Länge, 9 ECTS). Osip Mandel’štam (1891–1938), « le plus grand poète de la Russie » selon Joseph Brodsky, est une des figures centrales du modernisme classique. Pendant des décennies, ses poèmes ne pouvaient pas apparaître en Union soviétique. C’est depuis les années 1960 seulement qu’on pouvait observer un lent retour de Mandel’štam, dans des revues de province d’abord, puis aussi dans un volume de la série « La Bibliothèque du poète » en 1974. Grâce aux traductions de Paul Celan, Philippe Jaccottet et d’autres, Mandel’štam a été connu en Occident. Ses poèmes sont riches en références culturelles: ils recourent à l’héritage littéraire de l’antiquité, du Moyen Âge et de l’époque moderne, mais ils puisent également dans la culture populaire soviétique. Malgré la richesse des allusions, leurs images complexes font toujours référence à une expérience historique concrète. Selon Mandel’štam, le poète a le devoir d’être en dialogue avec son temps. Au cours du séminaire, nous allons lire, outre des poèmes, des essais sélectionnés et des extraits de la prose autobiographique de l’auteur. L’accent est mis sur les textes des années 1920 et 1930, dans lesquels Mandel’štam affronte les conséquences culturelles et sociales de la Révolution d’Octobre et les excès de la période stalinienne. Les textes seront disponibles en traduction française et allemande sur moodle2.unifr.ch. Evaluation : participation en classe, présentation orale (3 ECTS). Dans le cadre de ce séminaire, il est possible de rédiger un travail écrit équivalant 9 crédits ECTS (date de remise : 31.08.2016). BA/MA-Seminar polnische Literatur / Séminaire BA/MA littérature polonaise : Słowo i czyn: Haltungen zur ‘Tat’ in der polnischen Literatur / Słowo i czyn : attitudes envers ‘l’action’ dans la littérature polonaise (Fribourg) 3 ECTS Dr. Christian Zehnder, [email protected] Donnerstag / Jeudi, 15:15-17:00, MIS04 4122 Die polnische Romantik entwickelte ein Geschichtsdenken der ,Tat‘, das gerade nach dem Scheitern des Novemberaufstands von 1830 oft ins Mythische überhöht wurde. Mit einer Neubestimmung des Verhältnisses von ‚Wort und Tat‘ (słowo i czyn) setzten sich viele der nachfolgenden literarischen und intellektuellen Strömungen bis weit ins 20. Jahrhundert auseinander. Welche Rolle kann die Literatur für die Tat spielen? Kann sie selbst ‚tätig‘ werden? Was bedeutet dies ästhetisch und poetologisch? In dem Seminar wollen wir uns auf Dramentexte konzentrieren. Wir lesen zuerst Juliusz Słowackis Kordian (ersch. 1834, Urauff. 1899), der mit dem winkelriedyzm (‚Winkelriedismus‘) eine spezifische Form der romantischen Tat prägte, anschliessend Witold Gombrowiczs Ślub (Die Trauung, ersch. 1950, Urauff. 1963) und Sławomir Mrożeks Tango (ersch. 1964, Urauff. 1965) – zwei (spät-)moderne Dramen, deren vielfach gebrochene, ad absurdum geführte ‚Aktivismen‘ noch immer auf romantische Modelle referieren. Die Texte (polnisch, deutsch und französisch) werden unter moodle2.unifr.ch zur Verfügung gestellt. Polnischkenntnisse werden nicht vorausgesetzt, sind aber sehr willkommen (etwa für Kurzreferate zu nicht-übersetzten Texten). Evaluation: Kurzreferat, aktive Mitarbeit (3 ECTS); es gibt die Möglichkeit, im Rahmen dieses Seminars eine schriftliche Arbeit zu verfassen, die zusätzlich mit 6 (BA) oder 9 (MA) ECTS-Punkten angerechnet wird (Abgabedatum: 31.08.2016). Le romantisme polonais a développé une pensée historique de ‘l’action’ bientôt devenue mythologique, notamment après l’échec de l’insurrection de novembre de 1830. Beaucoup de courants littéraires et intellectuels ultérieurs jusqu’à la fin du 20e siècle ont été préoccupés par une révision de la relation entre ‘mot et action’ (słowo i czyn). Quel est l’impact que la littérature peut avoir sur l’action ? Peut-elle devenir ‘active’ elle-même ? Qu’est-ce que cela signifie pour l’esthétique et pour la poétologie ? Dans ce séminaire, nous nous concentrerons sur le genre du drame. Nous allons d’abord lire Kordian (éd. 1834, première 1899) de Juliusz Słowacki qui par son winkelriedyzm (‚winkelriedisme‘) a forgé une forme spécifique de l’action romantique, ensuite Ślub (Le mariage, éd. 1950, première 1963) de Witold Gombrowicz et Tango (éd. 1964, première 1965) de Sławomir Mrożek – deux drames du modernisme (tardif) dont les ‘activismes’ ruinés voire menés à l’absurde font encore référence aux modèles romantiques. Les textes (en polonais, en allemand et en français) seront mis à disposition sur moodle2.unifr.ch. Des connaissances du polonais ne sont pas requises, mais évidemment bienvenues (p. ex. pour des présentations de textes non traduits). Modalités d’évaluation : présentation orale, participation en classe (3 ECTS). Dans le cadre de ce séminaire, il est possible de rédiger un travail écrit équivalant 6 (BA) ou 9 (MA) crédits ECTS (date de remise : 31.08.2016). MA-Kolloquium: Aktuelle Fragen der slavischen Philologie (Bern) 3 ECTS Prof. Dr. Yannis Kakridis, [email protected] Zeit: n. V., Länggassstrasse 49, B 340 Im Kolloquium sollen Examenskandidaten ihre Arbeiten vorstellen und Neuerscheinungen aus dem Gebiet der slavischen Philologie besprochen werden. Ich bitte alle Interessenten (insbesondere Studierende des BA- und des MA-Studiums, die in den nächsten Semestern ihren Abschluss planen) sich bei mir bis zum 31.08. anzumelden. SPRACHKURSE Polnisch I / Polonais I (Fribourg) – 3 ECTS Dr. Beata Kulak, [email protected] Montag, 09:15-12:00, MIS02 2116 Polnisch II / Polonais II (Fribourg) – 3 ECTS Dr. Beata Kulak, [email protected] Dienstag, 15:15-18:00, MIS02 2116 Polnisch III / Polonais III (Fribourg) – 3 ECTS Dr. Beata Kulak, [email protected] Montag,12:15-14:00, MIS02 2116 Tschechisch I (Fribourg) – 3 ECTS Hana Kahlig, [email protected] Montag, 12:15-15:00, MIS04 4126 Tschechisch II (Fribourg) – 3 ECTS Hana Kahlig, [email protected] Montag, 10:15-12:00, MIS04 4126 Russisch I / Russe I (Fribourg) – 6 ECTS Natalia Dominguez, [email protected] Montag, 14:15-16:00, MIS03 3013 Mittwoch, 10:15-12:00, MIS03 3014 Freitag, 08:15-10:00, MIS03 3014 Russisch II / Russe II (Fribourg) – 3 ECTS Natalia Dominguez, [email protected] Montag, 16:15-18:00, MIS03 3013 Freitag, 10:15-12:00, MIS03 3013 Russisch III b / Russe III b (Fribourg) – 3 ECTS Natalia Dominguez, [email protected] Mittwoch, 08:15-10:00, MIS03 3018 Russisch I / Russe I (Bern) – 6 ECTS Dr. Victor Yurovsky, [email protected] Montag, 12:15-14:00, Hörraum F-123, Unitobler, Lerchenweg 36 Mittwoch, 10:15-12:00, Hörraum F-123, Unitobler, Lerchenweg 36 Donnerstag, 08:15-10:00, Hörraum F-123, Unitobler, Lerchenweg 36 Russisch II / Russe II (Bern) – 4 ECTS Dr. Victor Yurovsky, [email protected] Montag, 14:15-16:00, Hörraum F011, Unitobler, Lerchenweg 36 Mittwoch, 08:15-10:00, Hörraum F011, Unitobler, Lerchenweg 36 Russisch III a / Russe III a (Bern) – 2 ECTS Dr. Victor Yurovsky, [email protected] Montag, 16:15-18:00, Hörraum F001, Unitobler, Lerchenweg 36 Bosnisch / Kroatisch / Serbisch / Montenegrinisch I (Bern) – 3 ECTS Deana Mandic Antic, [email protected] Dienstag, 10:15-12:00, Hörraum F004, Unitobler, Lerchenweg 36 Donnerstag, 13:15-14:00, Hörraum F004, Unitobler, Lerchenweg 36 Bosnisch/Kroatisch/Montenegrinisch/Serbisch II (Bern) – 3 ECTS Deana Mandic Antic, [email protected] Dienstag, 12:15-14:00, Hörraum F004, Unitobler, Lerchenweg 36 Donnerstag, 12:15-13:00, Hörraum F004, Unitobler, Lerchenweg 36 Bosnisch / Kroatisch / Serbisch / Montenegrinisch III (Bern) – 2 ECTS Deana Mandic Antic, [email protected] Donnerstag, 10:15-12:00, Hörraum F004, Unitobler, Lerchenweg 36 Bulgarisch I (Bern) – 3 ECTS Irena Engelmann, [email protected] Mittwoch, 16:15-19:00, Hörraum F-102, Unitobler, Lerchenweg 36 Die Kurse Bulgarisch I und II beginnen jeweils abwechselnd im Herbstsemester.
© Copyright 2025 ExpyDoc