Gedenkstätte für Opfer der NS- „Euthanasie“ Bernburg Jahresprogramm 2016 27. Januar 2016, 17.00 Uhr: Gedenkveranstaltung der Gedenkstätte Bernburg Anlässlich des Gedenktages der Bundesrepublik Deutschland an die Opfer des Nationalsozialismus findet eine Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Bernburg statt. Es sprechen Dr. Antje Möhling, Ärztliche Direktorin des Fachklinikums Bernburg, und Markus Bauer, Landrat des Salzlandkreises. Die musikalische Umrahmung der Gedenkveranstaltung übernehmen unter Leitung von Martin Rühmann Warnfried Altmann, Hermann Naehring und Ludwig Schuhmann. 04. – 26. Februar 2016: Sonderausstellung „Kicker, Kämpfer und Legenden“ Die Ausstellung thematisiert die Bedeutung von Juden im deutschen Fußball, die als Spieler, Trainer, Journalisten und Funktionäre dem Spiel in Deutschland zur Popularität verholfen haben. Sie zeigt anhand der Schicksale jüdischen Fußballer das Bemühen deutscher Juden um Integration ebenso wie ihre Ausgrenzung und Ermordung in der NSZeit. Darüber hinaus informiert die Ausstellung über gegenwärtige Entwicklungen im Fußball. „Kicker, Kämpfer und Legenden“ wurde vom Centrum Judaicum in Berlin konzipiert und von der Evangelischen Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau zur Verfügung gestellt. 18. Februar 2016, 17.00 Uhr: Vortrag „Angriff von Rechtsaußen. Fußball und Rechtsextremismus“ Referent: Ronny Blaschke (Berlin) Seit Jahren ist die rechtsextreme Szene nicht nur in Sachsen-Anhalt bemüht, im Fußball Einfluss zu gewinnen- zuweilen auch mit Erfolg. Aktuell sorgt das Thema Rechtextremismus und Fußball besonders durch den Verein FC Ostelbien-Dornburg für Aufmerksamkeit. Der Referent Ronny Blaschke arbeitet als freier Journalist in Berlin u.a. für Die Zeit und die Süddeutsche Zeitung und hält zudem Vorträge im Zuge von Projekten mit Fans, Schulen, Universitäten sowie anderen Bildungseinrichtungen. Die Schwerpunkte seiner Arbeit sind Diskriminierung und Gewalt im Sport. 21. April 2016, 17.00 Uhr: Gedenken an Ida Wunderlich Die Veranstaltung ist dem Gedenken an Ida Wunderlich gewidmet, eines von 9.385 Opfern, die im Zuge der NS-„Euthanasie“ in Bernburg ermordet wurden. Im Jahr 1908 in Dessau geboren und in einer Arbeiterfamilie aufgewachsen, zeigte sie nach der Geburt ihrer Tochter Anzeichen für eine psychische Erkrankung. Mit einer stationären Behandlung in der Landes- Heil- und Pflegeanstalt Bernburg begann ein Weg, der durch mehrere psychiatrische Einrichtungen führte und schließlich am 21. April 1941 in der Gaskammer der „Heil- und Pflegeanstalt Bernburg“ endete. Schüler und Schülerinnen haben sich in Zusammenarbeit mit Angehörigen damit befasst, dass Schicksal von Ida Wunderlich wieder sichtbar zu machen. 3. Juni 2016, 17.00 Uhr: Vortrag: „Reichsbürger“ – was ist das eigentlich? Referent Dr. Hilmar Steffen (Magdeburg) BRD? - Nein danke! So oder zumindest so ähnlich äußern sich Gruppierungen, die sich unter dem Oberbegriff „Reichsbürger“ zusammenfassen lassen. Sie erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht an, drucken eigene Pässe oder Führerscheine und verweigern jegliche Abgaben an den Staat – um nur einige Aspekte ihrer Aktivitäten zu benennen. Der Vortrag von Dr. Hilmar Steffen, Ministerium für Inneres und Sport Sachsen-Anhalt, wird einen Einblick in die Thematik geben. Juli/ August 2016: Sommerlager der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. Seit mehreren Jahren findet in der Gedenkstätte ein Sommerlager statt, das auch Menschen mit Lernschwierigkeiten eine Teilnahme ermöglicht. Im Verlaufe von jeweils zwei Wochen wurden in den vergangen Jahren unter anderem Pflegearbeiten auf dem jüdischen Friedhof in Bernburg und Renovierungsarbeiten in der Gedenkstätte durchgeführt. Weitere Informationen sind verfügbar unter: http://www.asf-ev.de/de/friedensdienste/sommerlager.html 14. September 2016, 17.00 Uhr: Film und Diskussion „Was mit Unku geschah. Das kurze Leben der Erna Lauenburger“ Das Buch „Ede und Unku“ von Alex Wedding alias Grete Weiskopf gehörte in der DDR für viele Generationen zur Pflichtliteratur. Allerding ist kaum bekannt, dass es sich bei Unku nicht um einen fiktiven Charakter handelt, sondern um den Sinti-Namen von Erna Lauenburger, geboren 1920 in Berlin. Als 17jährige zog sie mit ihrer Familie nach Rosslau. Von dort wurde sie wie viele andere Sinti und Roma aus der Region nach Auschwitz deportiert und ermordet Der Film "Was mit Unku geschah. Das kurze Leben der Erna Lauenburger" beruht auf der einjährigen Spurensuche einer Projektgruppe des Alternativen Jugendzentrums Dessau. Die Moderation übernimmt Jana Müller vom AJZ Dessau. 26. Oktober 2016, 17.00 Uhr: Neue Forschungsergebnisse zur Geschichte der jüdischen Gemeinde zu Bernburg Referentin: Claudia Wengorz Die Historikerin Claudia Wengorz beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit der Geschichte der jüdischen Gemeinde zu Bernburg in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Ergebnisse ihrer Arbeit machen deutlich, dass über diesen Teil der Stadtgeschichte noch längst nicht alles bekannt ist. Sofern nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen in den Räumlichkeiten der Gedenkstätte statt. Interessenten wenden sich bitte an die Gedenkstätte Bernburg (gern auch telefonisch oder per E-Mail). Sie erhalten dann detaillierte Einladungen, denen Sie auch Hinweise auf evtl. anfallende Teilnehmergebühren entnehmen können. Sollten Sie sich nicht anmelden, bitten wir um Verständnis, dass Sie bei Veränderung des Veranstaltungsortes oder der -zeit nicht benachrichtigt werden können. Sie können Hinweise auf Änderungen auch der Internetseite www.stgs.sachsen-anhalt.de entnehmen. An jedem 1. Sonntag im Monat (außer an Feiertagen) bietet die Gedenkstätte Bernburg um 14.00 Uhr eine öffentliche Führung an. Dafür ist keine Anmeldung erforderlich. Zur Wahrung eines würdigen Gedenkens werden die Besucherinnen und Besucher aufgefordert, sich angemessen zu verhalten. Angehörigen extremistischer Parteien oder Organisationen und ihrem Umfeld, zu deren politischen Selbstverständnis die systematische Leugnung der begangenen Verbrechen gehört, kann der Zutritt verwehrt werden. Das Tragen von Kleidung oder Symbolik, die eine Verherrlichung von Diktaturen zum Ausdruck bringt, ist ebenfalls nicht gestattet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gedenkstätte nehmen das Hausrecht wahr. Sie sind berechtigt, Besucherinnen und Besucher, die mit menschenfeindlichen oder antidemokratischen Äußerungen auffallen oder aufgefallen sind, des Hauses zu verweisen oder ein Hausverbot auszusprechen. Hausanschrift: Gedenkstätte für Opfer der NS-„Euthanasie“ c/o Olga-Benario-Str. 16/18 06406 Bernburg Tel. 03471-319816 / Fax 03471-6409691 E-Mail: [email protected] www.stgs.sachsen-anhalt.de Die Gedenkstätte ist Teil der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt.
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