BSV Stans fordert KTV Altdorf alles ab

Mittwoch, 28. Oktober 2015 / Nr. 249 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung Sport Ob/-Nidwalden
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BSV Stans fordert KTV Altdorf alles ab
HANDBALL Der BSV Stans
war nahe dran an der Über­
raschung. Letztlich setzte sich
das oberklassige Altdorf aber
in einem dramatischen CupFight knapp mit 29:26 durch.
der Pause 16:9 und schien einem ungefährdeten Sieg entgegenzustreben.
«Wir dachten, wir hätten das Spiel im
Griff», sagte Fallegger. Um nach dem
Seitenwechsel eines Besseren belehrt zu
werden. Der Favorit fühlte sich wohl zu
sicher, war plötzlich oft einen Schritt zu
spät und leistete sich teils grobe Fouls,
die prompt wieder mit Ausschlüssen
bestraft wurden. Und da nun auch der
Stanser Goalie Christian Arnosti seine
Klasse abrief, entwickelte sich ein Duell
auf Augenhöhe.
STEPHAN SANTSCHI
[email protected]
Koljanin macht Unterschied aus
«Schade. Wir haben uns für den grossen Kampf nicht belohnt.» Thomas Mohenski, der Spielertrainer des BSV Stans,
brachte es auf den Punkt. Die Überraschung im Cup-Sechzehntelfinal war für
den Aussenseiter in Griffweite. Der Nidwaldner Erstligist forderte dem Altdorfer
B-Ligisten alles ab. Letztlich vergab Stans
im Angriff aber zu viele offene Chancen,
verpasste in der Schlussphase gleich
mehrmals den Ausgleich und musste
sich letztlich mit 26:29 geschlagen geben. «Der Ausgleich wäre psychologisch
wichtig gewesen», haderte Mohenski,
während sein Gegenüber, Altdorf-Coach
Marc Fallegger durchatmete und gestand: «Wir wussten, dass es schwer
wird. Das war glücklich heute.»
Stans verkürzte den Rückstand in der
zweiten Halbzeit kontinuierlich und
vermochte das Publikum mit diversen
Showeinlagen zu begeistern. Dann aber,
als es galt, allein vor dem Tor kühlen
«Wir dachten, wir
hätten das Spiel im
Griff.»
M A R C FA L L E G G E R ,
COAC H KT V A LT D O R F
Kopf zu bewahren, versagten die Nidwaldner zu oft. Zwar haben auch die
Altdorfer viele Chancen liegen lassen.
Mit dem Kroaten Marko Koljanin hatten
sie aber einen Akteur in ihren Reihen,
der mit seiner individuellen Klasse letztlich den Unterschied ausmachte. Wirklich unglücklich war am Ende aber
keiner der Beteiligten. «Ein Spiel vor
einer solchen Kulisse ist schön, das darf
nicht nur Druck sein», sagte Fallegger.
Und Mohenski hielt fest: «Ich bin zufrieden mit meinem Team. Jetzt gilt es
aber, einige Blessuren zu kühlen.»
Erstes Derby seit Jahren
Rückblende. Es war angerichtet in
Stans. Parklotsen wiesen die Fahrzeuge
eine halbe Stunde vor Spielbeginn auf
Parkplätze umliegender Firmen, vor der
Eichlihalle verbreitete der Grill den Duft
der Cup-Wurst, und auf der Tribüne
sorgten 621 Zuschauer für eine packende Atmosphäre. Die Vorfreude auf dieses Derby zwischen dem BSV Stans und
dem KTV Altdorf war spürbar. Letztmals
trafen die beiden Teams in einem Ernstkampf am 28. April 2013 aufeinander.
Damals, in der NLB, gewann Altdorf in
Stans mit 33:27. Danach verabschiedeten sich die Urner in die NLA. Und die
Nidwaldner ein Jahr später in die 1. Liga.
Mittlerweile ist Altdorf in die NLB
zurückgekehrt, Stans spielt an der Spitze der 1. Liga. Lange dauerte es gestern
nicht, bis die alte Rivalität aufbrandete
und die Partie lanciert war. 89 Sekunden
waren gespielt, als Stans einen Penalty
zugesprochen bekam. Christian Imfeld
trat an – und donnerte den Ball Altdorfs
Goalie Marcel Luthiger mitten ins Gesicht. Das hat im Handball eine direkte
rote Karte zur Folge. Für Stans ein bitterer, früher Rückschlag, profilierte sich
SCHWEIZER CUP, 1/16-FINAL
Stans - Altdorf 26:29 (11:16)
Erzielte drei Treffer für den BSV Stans: der 22-jährige
Kreisläufer Dario Wanner.
Imfeld doch in dieser Saison bisher als
Topskorer des BSV. Vorerst liess sich der
Underdog davon aber wenig beeindrucken. Einen 0:2-Rückstand drehte man
bis zur 10. Minute in eine 5:3-Führung.
Auch, weil sich Altdorf viele Strafen
Bild Pius Amrein
leistete. Ein Unding, das sich bis zum
Schluss durchziehen sollte – zehn ZweiMinuten-Strafen und zwei rote Karten
standen für die Urner letztlich zu Buche.
Bei Vollbestand tat sich Stans in der
ersten Halbzeit aber schwer. Altdorf
wusste seine physische Überlegenheit
auszuspielen, fand immer wieder Lücken im gegnerischen Defensivverbund
und nutzte die technischen Fehler des
Gegners im Angriff mit schnellen Gegenstosstoren. Kurz: Altdorf führte kurz vor
Eichli. – 620 Zuschauer. – SR Bär/Süess. – Strafen:
4-mal 2 Minuten gegen Stans plus rote Karte für
Imfeld (Wurf ins Gesicht); 10-mal 2 Minuten gegen
Altdorf plus rote Karten für Auf der Maur (3-mal
2 Minuten) und Ledermann (Tätlichkeit). – Stans:
Maric/Arnosti; Imfeld, Henrich (1), Mohenski (2),
Achermann (1), Livio Wanner (5), Dario Wanner (3),
Mayabanza (1); Christensen (7/2), Niederberger (2),
Amrein, Lussi, Christen (4/2). – Altdorf: Luthiger/
Dittli; Auf der Maur (4) , Koljanin (7), Obad (6),
Kasmauskas (4), Fallegger (3), Dossenbach (1), Ledermann; Gisler (1), Zürcher, Drollinger (1), Bissig (2).
– Bemerkungen: Imfeld wirft Penalty an Kopf von
Luthiger (2./0:0), Dittli pariert Penalty von Christensen (30./11:16). Arnosti hält Penalties von Koljanin
(33./13:16 und 58./25:27).
Glanzvoller Abschluss am Orientierungslauf im Kernwald
ORIENTIERUNGSLAUF Neun Läufe
umfasste die diesjährige Zentralschweizer Jugend-OL-Meisterschaft (ZJOM),
welche jeweils von Anfang März bis
Ende Oktober dauert. Ihren Abschluss
fand sie in diesem Jahr im Kanton Obwalden mit einem Lauf im Kernwald.
Dieses Wettkampfgelände bietet als
Bergsturzgebiet einige kartentechnische
Herausforderungen. Und mit Sandrine
Müller, Weltcup-Läuferin und Medaillengewinnerin 2015 an der JuniorenWM, konnte eine Person für die Bahnlegung gewonnen werden, die weiss, wie
faire, aber auch anspruchsvolle Bahnen
aussehen müssen.
den Frauen 18: Die beiden Läuferinnen
der OLG Goldau, Lea Stäuble und Simone Fankhauser, lieferten sich während der ganzen Saison ein Kopf-anKopf-Rennen und realisierten in der
Endabrechnung die gleiche Punktzahl.
So entschied lediglich das bessere
Streichresultat für Stäuble.
Püntener mit starkem Finallauf
Bei den Männern 18 sah es vor dem
Finallauf nach einem reinen Luzerner
Podest aus. Mit einer starken Leistung
im Finallauf konnte sich Sven Püntener
(OLG KTV Altdorf) im letzten Moment
aber noch auf den zweiten Platz schieben. Den Meistertitel hingegen holte
sich Noel Boos für die OLV Luzern.
Kernwald – eine Herausforderung
Bei fantastischen äusseren Laufbedingungen stellten sich 170 Läuferinnen
und Läufer der Herausforderung. Der
grösste Teil davon in den Jugendkategorien, wo es um wichtige Punkte für
die Endabrechnung in der Jugend-OLMeisterschaft ging. Bei den Jüngsten
setzten Fadrina Küng (OLV Zug) und
Corsin Müller (OLG Goldau) ihrer Saison
noch das Sahnehäubchen auf: Die beiden gewannen auch den Finallauf und
erreichten in der Meisterschaft die Maximalpunktzahl. Bei den Mädchen 12
und 14 gingen die Goldmedaillen nach
Altdorf: Isabelle Gisler und Mirjam
Würsten konnten sich hier zuoberst auf
das Podest stellen.
KLAUS JOLLER-GRAF
[email protected]
ORIENTIERUNGSLAUF
Der beste OL-Nachwuchs der Zentralschweiz wurde in Kerns für
seine tolle Saisonleistung mit Medaillen ausgezeichnet.
Bild Klaus Joller-Graf
Knappe Entscheidungen
Bei den gleichaltrigen Knaben hingegen erkämpften sich die Läufer der
OLG Goldau die Goldmedaillen: Timon
Wey mit 98 von 100 möglichen Punkten
und Pascal Schmid mit dem Punktemaximum sicherten sich den Kategoriensieg und die Meistertitel. Sehr viel
knapper fielen die Entscheidungen in
den Kategorien der 15- und 16-Jährigen
aus. Hier gab es während der Saison
unterschiedliche Gewinner. Letztlich
bewiesen aber Deborah Scheffrahn (OLV
Zug) und Marco Birrer (OLG Goldau)
die grösste Konstanz und sicherten sich
hier die Titel. Die knappste Entscheidung um den Meistertitel ergab sich bei
Zentralschweizer Jugend-OL-Meisterschaft.
Schlussrangliste nach dem 9. und letzten Lauf
in Kerns (Kernwald). Top-Ten-Plätze der Unterwaldner. D10: 1. Fadrina Küng (Baar) 100 Punkte.
Ferner: 5. Hanna Gathercole (Hergiswil NW) 47.
8. Irina Barmettler (Buochs) 15. – D12: 1. Isabelle
Gisler (Altdorf) 100. 5. Lena Kathriner (Ennetmoos)
47. 7. Aline Mathis (Beckenried) 17. – D14: 1. Mirjam Würsten (Schattdorf) 98. – D16: 1. Deborah
Scheffrahn (Baar) 93. 9. Alexandra Bretscher (Buochs)
17. – D18: 1. Lea Stäuble (Lachen) 92.
Männer. H10: 1. Corsin Müller (Einsiedeln) 100.
6. Tim Joller (Sarnen) 34. – H12: 1. Timon Wey
(Schwyz) 98. 3. Lukas Mächler (Wilen) 90. – H14:
1. Pascal Schmid (Benken SG) 100. 5. Tobias Mächler (Wilen) 80. 10. Enea Krähenbühl (Fürigen) 57.
– H16: 1. Marco Birrer (Einsiedeln) 94. – H18: 1. Noel
Boos (Malters) 98.
HINWEIS
Die Rangliste des Finallaufes im Kernwald ist zu
finden unter: www.solv.ch