UZH Publikation A4 - Physik-Institut

Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät
MONO
Physik
Der Materie auf der Spur
Sind Sie an den grundlegenden Fragen der Natur
interessiert? Physikerinnen und Physiker sind als
Generalisten in Forschung und Wirtschaft sehr gefragt. Physik dient als Grundlage für die meisten
naturwissenschaftlichen Fachrichtungen. Die ak­
tuellen Forschungsschwerpunkte liegen auf den
Gebieten experimentelle und theoretische Elementarteilchenphysik, Festkörperphysik, Bio- und Nano­
­physik sowie Astrophysik und Kosmologie.
STUDIENGANG PHYSIK
WAS LERNE ICH IM PHYSIKSTUDIUM? WAS MUSS ICH MITBRINGEN?
Lehre und Forschung in der Physik haben
Das Studium unseres Fachs ist ein guter Einstieg in die Wissenschaft, denn Physik dient
seit der Gründung der Universität im Jahr
als Grundlage für die meisten naturwissenschaftlichen Fachrichtungen. Wichtigste
1833 eine bedeutende Rolle im wissen-
Voraussetzungen für das Studium sind das Interesse an den grundlegenden Fragen der
schaftlichen Leben Zürichs gespielt. Unter
Natur, Begeisterungsfähigkeit und natürlich auch etwas Begabung. Interesse für Mathe­
den Physikdozenten an der Universität
matik ist zudem von Vorteil. Wir bieten Ihnen dafür eine breite Grundausbildung in
Zürich finden wir bekannte Namen wie
experimenteller und theoretischer Physik, die auch praktische Erfahrungen in der Mess-
Max von Laue (Nobelpreis 1914), Albert
technik, in experimentellen Methoden sowie eine Ausbildung in Mathematik und in
Einstein (Nobelpreis 1922), Peter Debye
anwendungsorientierter Informatik umfasst. Das Physikstudium an der Universität
(Nobelpreis 1936), Erwin Schrödinger (No-
Zürich ist im Vergleich zu ähnlichen Studiengängen an anderen Hochschulen ausgespro-
belpreis 1933), Gregor Wentzel, Walter
chen praxisorientiert.
Heitler, Hans H. Staub und Karl Alex Müller (Nobelpreis 1987).
In Zürich bieten gleich zwei Hochschulen von internationalem Ruf den Studiengang
Physik an: die ETH und UZH. Die Qualität der Physikausbildungen ist äquivalent und die
Heute befinden sich das Physik Insti-
Abschlüsse sind gleichermassen international anerkannt. Da ein Wechsel der Hoch-
tut und das Institut für Computer­
schule während des Studiums möglich ist, kann eine endgültige Entscheidung über den
gestützte Wissenschaften auf dem Cam-
Studienort auch später erfolgen. Daneben haben Studierende der Universität und der
pus Irchel der Universität Zürich. Es sind
ETH das Recht, ohne weitere Auflagen oder Gebühren alle Veranstaltungen an der je-
rund 200 Hauptfachstudierende (inklu-
weils anderen Hochschule zu besuchen und ECTS Credits zu erwerben.
sive Doktorierende) in Physik eingeschrie-
Die Universität legt grossen Wert auf eine breite Bildung der Studierenden. Deshalb
ben. Zusammen mit Studierenden ande-
ist es möglich auch ein Nebenfach im Umfang von 30 oder 60 ECTS Credits zu studieren.
rer Fächer (Studierende mit Physik im
Der Umfang des Hauptfachprogramms reduziert sich dann entsprechend auf 150 bzw.
Nebenfach sowie Studierende der Biolo-
120 ECTS Credits . Es ist aber auch möglich, sämtliche 180 ECTS Credits im Hauptfach zu
gie, Chemie und Medizin) werden Sie in
machen. Ein Nebenfach wird benotet und in die Diplome eingetragen.
der Physik von 20 Professoren betreut. Im
Durchschnitt beginnen jedes Jahr 40 bis
Graphik 1: Übersicht Hauptfachprogramm Physik mit Nebenfachvarianten
50 Studierende ein Physikstudium, was
eine intensive Betreuung ermöglicht. Eine
flexible Studienordnung erlaubt die Anpassung des Studienplans an individuelle
Bedürfnisse. Gegenwärtig beträgt bei
den Physikstudierenden der UZH der An-
1 HS
1. Jahr
vfZ
Hauptfach 60 ECTS Credits
2 FS
vfZ
3 HS
2. Jahr
teil der Frauen ca. 20 Prozent.
vfZ
Hauptfach 30 ECTS Credits
Nebenfach 30 ECTS Credits
Hauptfach 30 ECTS Credits
Nebenfach 30 ECTS Credits
4 FS
vfZ
5 HS
3. Jahr
vfZ
6 FS
HS: Herbstsemester
FS: Frühlingssemester
vfZ: vorlesungsfreie Zeit
MÖGLICHE VARIANTEN IM HAUPT- UND NEBENFACHSTUDIUM:
Variante 1: Nur Hauptfach (HF) 180 ECTS Credits
Variante 2: Hauptfach (HF) 150 ECTS Credits + kleines Nebenfach (NF) 30 ECTS Credits
z. B. Physik und Umweltwissenschaften
Variante 3: Hauptfach (HF) 120 ECTS Credits + grosses Nebenfach (NF) 60 ECTS Credits
z. B. Physik und Informatik
MASTERSTUDIUM
WIE KOMME ICH WÄHREND DES
Das Masterstudium beinhaltet eine Spezialisierung in einem aktuellen Forschungsge-
­STUDIUMS IN KONTAKT MIT
biet und dauert drei Semester; falls ein Nebenfach gewählt wird, sind es vier Semester.
DER AKTUELLEN FORSCHUNG?
Der Schwerpunkt liegt auf der Masterarbeit in Form einer Forschungsarbeit auf ho-
Schon während des Bachelorstudien-
hem wissenschaftlichem Niveau. Das MSc-Diplom «Master of Science UZH in Physics»
gangs können Sie Forschungspraktika in
(MSC UZH in Physics) ist die berufsbefähigende Qualifikation für akademische physi-
den einzelnen Forschungsgruppen absol-
kalische Tätigkeiten und bildet die wissenschaftliche Grundlage für das Lehrdiplom
vieren. Während der zweimonatigen Ba-
für Maturitätsschulen.
chelorarbeit im 6. Semester beteiligen
Im Anschluss an den MSc-Abschluss kann mit einer angeleiteten, aber zunehmend
Sie sich z. B. aktiv an einem aktuellen For-
selbständigen wissenschaftlichen Forschungsarbeit in etwa drei bis vier Jahren der
schungsthema in experimenteller oder
Doktorgrad «Doctor scientiarum naturalium» (Dr. sc. nat. = Ph. D.) erworben werden.
theoretischer Physik.
Der Ph. D. wird weltweit als Qualifikation für die Befähigung zur selbständigen Forschung anerkannt.
Die Masterarbeit von neun Monaten
Dauer erfolgt ebenfalls innerhalb einer
Daneben besteht auch die Möglichkeit, sich bereits nach dem Bachelorabschluss
Forschungsgruppe und dient der
in Physik neu zu orientieren. Es kann zum Beispiel ein Masterstudiengang einer ande-
Förderung des selbständigen wissen-
ren Fachrichtung der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät (z. B. Compu-
schaftlichen Arbeitens, d. h. dem quanti-
tational Science, Umweltwissenschaften, Computational Biology and Bioinformatics,
tativen Naturverständnis, dem kritischen
Neuroinformatics etc.) gewählt oder an eine andere Universität gewechselt werden.
Beobachten, Messen und Interpretieren
von Daten und dem theoretischen
AKTUELLE FORSCHUNG
Durchdringen eines Problems. Masterar-
Die experimentelle und theoretische Forschung am Physik-Institut spannt einen wei-
beiten sind oft Vorstufen zu einer Disser-
ten Bogen von der Untersuchung biologischer Systeme über die Oberflächenphysik
tation mit umfassenderer Thematik.
und die Physik magnetischer und supraleitender Materialien bis hin zu den fundamentalen Wechselwirkungen in der Elementarteilchenphysik, Astrophysik und Kosmologie.
Wissenschaftliche Untersuchungen auf diesen Gebieten fördern das Verständnis des
detaillierten Aufbaus der Materie. Experimente zu den fundamentalen Kräften und
der Natur der Materie werden in der Elementarteilchenphysik in internationalen Kollaborationen am Paul-Scherrer-Institut in Villigen, am CERN in Genf und am GranSasso-Laboratorium in Italien durchgeführt. Solche Experimente dienen der Erforschung grundlegender Symmetrieprinzipien in der Natur und den sich daraus
ergebenden Wechselwirkungen zwischen den elementaren Bausteinen der Materie.
Besonders aktuell ist die Suche nach neuen Teilchen, welche die grosse Menge unsichtbarer Materie im Weltall erklären könnten. Zu den astrophysikalischen Themen
gehören die Formation von Strukturen (Cluster, Galaxien, Planetensysteme), die Physik
der Gravitationslinsen, die Rolle der dunklen Materie und die numerische Simulation
astrophysikalischer Phänomene. In der Kosmologie wird an Strukturentwicklung im
frühen Universum und an Effekten dunkler Energie geforscht. Die Forschungsschwerpunkte der theoretischen Elementarteilchenphysik sind das Studium seltener Prozesse,
die Suche nach neuen Effekten auf kleinsten Längenskalen, die präzise Berechnung
von Reaktionen an Hochenergie-Beschleunigern und die Entwicklungen von Computer­
algebra-Systemen für teilchenphysikalische Anwendungen.
WELCHES SIND MEINE BERUFSAUSSICHTEN?
INFORMATIONEN
Physikerinnen und Physiker sind in vielen Berufsbereichen einer modernen Gesellschaft
Persönliche Studienberatung Physik
anzutreffen. Entsprechend stellt sich das Berufsleben eines Physikers oder einer Physi-
Universität Zürich
kerin sehr unterschiedlich dar. Man trifft Physikerinnen und Physiker häufig dort, wo es
Physik-Institut
darum geht, komplexe Systeme zu verstehen und zu analysieren. Dabei kann es sich
Prof. Ulrich Straumann
um technische Systeme oder Systeme der Natur handeln, um Bereiche des Wirtschafts-
Tel. +41 44 635 57 68
wesens oder auch des Managements grosser Betriebe.
[email protected]
Verschiedene Untersuchungen haben ergeben, dass etwa die Hälfte aller Physikerinnen und Physiker später in der eigentlichen Forschung arbeiten. Dies geschieht so-
Prof. Thomas Gehrmann
wohl an Universitäten, staatlichen Forschungszentren wie z. B. dem europäischen CERN
Tel. +41 44 635 58 18
in Genf der EMPA, EAWAG oder PSI als auch in Forschungsabteilungen der Industrie.
[email protected]
Etwa 30 % der Physikerinnen und Physiker arbeiten in der Industrie im Bereich des Managements und der Unternehmensberatung, in der Informatik oder in technischen
Übungs- und Praktikumsbetrieb
Entwicklungsbereichen («High Tech»), etwa 20 % sind im Lehrbereich an Hoch- und
Dr. Matthias Hengsberger
Mittelschulen tätig.
Tel. +41 44 635 40 13
[email protected]
Bei allgemeinen Fragen
Dr. Simone von Burg Black
Tel. +41 44 635 58 35
[email protected]
www.physik.uzh.ch
Institut für Computergestützte
Wissenschaften
www.ics.uzh.ch
Studieninformationen Physik
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