20 STADT / REGION OLTEN OLTNER TAGBLATT DIENSTAG, 19. MAI 2015 Kunst und Kultur pur im Gäu Fulenbach Überraschender Erster Museumstag im «Künstlerdorf» Dieses Jahr dreht sich in Fulenbach alles um Kunst und Kultur. Aus dem Projekt «Künstlerdorf» von Claudia Brander, Betreiberin der Alten Chäserei, ist der erste Museumstag Fulenbach entstanden. Am vergangenen Sonntag hatten die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, drei Sammlungen, die Gedenkausstellung von Alfons Wyss sowie das Dorfmuseum zu besuchen. Im Sitzungszimmer des Gemeindehauses zeigte die Kultur- und Freizeitkommission Fulenbach die archivierten Aquarelle des heimischen Künstlers und Preisträgers Alfons Wyss, der im letzten Jahr überraschend verstorben ist. Die Ausstellung bot die Möglichkeit, verschiedenste Highlights nochmals zu sehen oder einfach noch einmal die Fülle und unendliche Kreativität des Künstlers auch auf Leinwand zu geniessen und seiner zu gedenken. Zwei Häuser weiter stellte Franz Anatol Wyss in seiner eigenen Galerie bei «Tuch und Konfektion» einige seiner gesammelten «Weibsbilder» aus, Frauenbildnisse aus der vor 40 Jahren entstandenen Kunstsammlung mit Bildern und Objekten von Künstlern wie Roman Candio, Jörg Binz oder Hans Bach. Untergäu/Olten Bachkantate an Pfingsten in der Friedenskirche Während des Gottesdienstes der Gesamtkirchgemeinde Olten führt der erweiterte Kirchenchor Wangen-Hägendorf an Pfingsten, Sonntag, 24. Mai, um 10 Uhr unter der Leitung von Hiram Santos in der Friedenskirche Olten die Bachkantate «Wachet auf, ruft uns die Stimme» von Johann Sebastian Bach auf. Orchester, Solisten und der Klang der imposanten Orgel der Friedenskirche versprechen einen musikalischen Genuss. Der feierliche Abendmahlsgottesdienst wird gestaltet von den Pfarrern und Pfarrerinnen der fünf Pfarrkreise der Kirchgemeinde. Die Predigt hält Pfarrer Ulrich Salvisberg aus Hägendorf. Für die Kinder gibt es parallel zum Gottesdienst ein eigenes Kinderprogramm. Im Anschluss an den Gottesdienst lädt die Kirchgemeinde die Bevölkerung zum Apéro auf dem Kirchenvorplatz ein. (EHW) oder den unüberhörbaren Lanz-Bulldog-Traktor von 1935 bestaunen, der am Sonntag neben dem Traktorenkafi stand und nebst Schall auch ab und zu eine Rauchwolke von sich gab. Im Kulturkeller der Alten Chäserei zeigten Vater Umberto und Sohn Rinaldo Somaini zwei einmalige Sammlungen zum gemeinsamen Thema: «Auf Entdeckungsreise im Weltraum». Rinaldo Somaini zeigte aus seiner grossen Filmrequisitensammlung einige besondere Stücke, zum Beispiel die Original«Conehead»-Full-Latex-Maske mit aufgeklebten Augenbrauen aus dem Film «The Coneheads» (1983). Umberto Somaini hat eine lange und erfolgreiche Karriere bei der Contraves Space in Oerlikon absolviert und zeigte für Normalsterbliche Unbekanntes, zum Beispiel federleichte Verkleidungen von Ariane Transportraketen, Modelle verschiedener Weltraumraketen, oder die Grösse des Universums, logarithmisch geschrumpft auf zwei Meter. Umberto Somaini weiss eigentlich alles über die menschlichen Aktivitäten im Weltraum und beantwortete viele Fragen von Jung und Alt. GRATULATIONEN Schätze mit Lärm und Rauch «Tatsachen und Science Fiction» Das Dorfmuseum der Gemeinde Fulenbach, das sich gleich gegenüber der Strasse befindet, feiert in diesem Jahr sein 20-Jahr-Jubiläum. Gegründet wurde es durch die Kultur- und Freizeitkommission, die 1995 aktiv war und viele alte und antike Preziosen aus dem Dorf zusammengetragen hatte. Das Dorfmuseum sammelt vorwiegend Gegenstände aus Fulenbach, die seit der Gründung 1995 von Willi und Rita Jäggi liebevoll gepflegt und archiviert werden. Diese beiden führten am Sonntag auch durch das Museum und erzählten interessante Geschichten zu den rund 700 Gegenständen, die das Dorf und die Bevölkerung von Fulenbach im Laufe der Zeit widerspiegeln. Als älteste Gegenstände im Museum konnte man die Feuerwehrspritze der Marke Kully von 1863 Die fünfte Sammlung, die an diesem Sonntag zu sehen und zu hören war, ist die Leidenschaft von Markus Jäggi. Seit Jahrzehnten sammelt und renoviert er liebevoll alte Traktoren, kleine und grössere Schätze aus der Vergangenheit, die sich mit viel Lärm und Rauch zu Wort und Arbeit melden. Dem Trottoir entlang und vor dem Traktorenkafi konnte man die verschiedenen Fahrzeuge bestaunen. Besonders ältere Kinderaugen wurden hier ganz gross. In der Scheune von Markus Jäggi luden die Chutzenbrüder zum Kafi und selbst gemachtem Kuchen und über den Mittag zu einem Flammkuchen ein. Viele Besucher flanierten von einer Ausstellung zu der nächsten und von einem Beizli zum anderen. Es war ein gelungener Sonntagnachmittag mit viel Sehenswertem und regem Betrieb und Interesse. (CBR) Besucher im Dorfmuseum mit Rita Jäggi (links). Heute Dienstag, 19. Mai, feiern Alfons und Martha Borner-Gerny in ihrem Eigenheim an der Solothurnerstrasse 20 in Rickenbach ihre Gnadenhochzeit. Wir gratulieren dem Paar herzlich zu seinem 70-Jahr-Ehejubiläum. Sie sind glücklich und dankbar, dass sie immer noch in ihrem Heim sein können und schöne Stunden mit ihrer Familie, ihren Freunden und Bekannten geniessen können. Wir wünschen den beiden alles Gute, vor allem gute Gesundheit. (MGT) Kreativer Nachwuchs am Staunen. ZVG Die Brass-Band Kappel begeisterte das Publikum an ihrem Frühlingskonzert. Der Konvoi mit Organisator Silvio Probst an der Spitze setzt sich in Bewegung. Musikvergnügen mit Humor Kappel Trotz strahlendem Frühlingswetter pilgerten zahlreiche Musikfreunde in die Mehrzweckhalle ans Frühlingskonzert der Brass-Band. Kürzlich begrüssten das Jugendensemble und die Brass-Band Kappel bekennende Musikfreunde zum Frühlingskonzert. Der Ansager Arno Müller, ehemaliger Dirigent der Brass-Band Kappel (damals noch unter dem Namen Musikgesellschaft Kappel), führte für einmal auf eine andere Art durch das Programm. Dabei standen diesmal Anekdoten oder Witze anstatt trockenen historischen Fakten zu Komponisten im Mittelpunkt. Das Jugendspiel unter der Leitung von Oliver Waldmann eröffnete das Konzert mit einem gelungenen Auftritt. Den «Kickoff» des Konzertteils setzte die Brass-Band mit dem gleichnamigen Stück von John Blanken. Mit dem Medley «Michael Jackson: King of Pop» sorgte sie für ein erstes Highlight. Der Vortrag des Arrangements von Frank Bernaerts begeisterte das Publikum. Der Schwung dieses poppigen Stücks wurde sogleich in den nächsten Vortrag übertragen, den Swing «E’Spenstig» von Torstein Aagard-Nilsen. Mit «Soul Bossa nova», der Titelmusik der bekannten James-Bond-Filmparodie «Austin Powers», beendete die Brass Band den ersten Konzertteil. Mit «Belmont», einem rassigen Marsch von Roy Newsome, wurde der zweite Teil eröffnet. Danach trugen Roland Basler auf dem Es-Cornet zusammen mit seinem ehemaligen Musikschüler Benjamin Ledergerber auf dem B-Cornet das Duett «Militärländler» von Pius Signer vor. Der Vortrag dieser schon etwas älteren Komposition gefiel auch am Konzerttag noch so, dass die Solisten noch eine Zugabe zum Besten geben durften. «Ds Stockhorn-Liecht» von Mario Bürki, gefiel mit den ruhigen und melodiösen Klängen, wie man es sich in der Natur im Berner Oberland vorstellt. Die letzten zwei Stücke des offiziellen Konzertprogramms widmeten sich der Polka. Dabei trafen sich bei der ersten Polka zwei Musikfreunde und leiteten «Von Freund zu Freund» von Martin Scharnagl ein. Zum Abschluss trug die Brass-Band die flotte «Leckerfassl-Polka» vor. Das Publikum drückte seine Begeisterung mit lang anhaltendem Applaus aus. Die Brass-Band bedankte sich mit der bekannten Polka «Böhmischer Traum» als erste Zugabe. Da die Zuhörer auch nach diesem Stück die Hoffnung auf einen zusätzlichen musikalischen Vortrag mit Applaus Ausdruck verliehen, erfüllte die Brass-Band diesen Wunsch mit «Gent», einer weiteren Komposition von Mario Bürki. (BLE) Gunzgen Fahrzeuge zum «Entschleunigen» Nachdem Silvio Probst, der Initiator der ersten Einachserrundfahrt durch das Gäu, letztes Jahr viel Zuspruch von allen Teilnehmern erhalten hatte, lud er am Samstagvormittag wieder zu einer gemächlichen Rundfahrt durch die Region ein. 25 Landwirtschaftsfahrzeuge nahmen am Umzug teil. Die bejahrten Hürlimann-, Aebi-, Rapid-, Bührer-, Bucher und Meili-Einachser sowie Traktoren starteten beim Gunzger Schulhaus. Sogar zwei aus Indien stammende Töffs mit Agrardieselmotoren nahmen die Strecke unter die (Stollen-) Räder. Im Konvoi in leichten Steigungen, manchmal nur mit Schritttempo, auf meist schmalen Nebenstrassen zogen sie durchs Gäu. Nach einem Zwischenhalt auf dem Parkplatz des Restaurants Linde in Niederbuchsiten führte die Rückfahrt zum Kaltbach-Hof in Gunzgen, wo die ausge- stellten Landwirtschaftsgeräte bewundert werden konnten und die Fahrer/ -innen und Besucher/-innen, Jung und Alt, sich mit Bratwürsten stärkten. Der Anlass, der von A bis Z Volksfestcharakter aufwies, stiess allenthalben auf Begeisterung. Auch Initiator Silvio Probst zog ein sehr positives Fazit des zweiten Anlasses dieser Art: «Es lief super, die Stimmung war gut», erklärte er hocherfreut. In Zeiten, in denen die Autos immer besser motorisiert sind, Stress und Hetzerei zum normalen Alltag gehören und auch in der Landwirtschaft immer mehr rationell und kapitalintensiv gearbeitet wird, haben diese alten Arbeitsgeräte schon fast eine therapeutische Ausstrahlung. Es spricht vieles dafür, dass sich die Rundfahrt als fester jährlicher Anlass in Gunzgen etablieren kann. (MGT)
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