PDF-Flyer - Mohr Siebeck

Von der religiösen zur säkularen
Begründung staatlicher Normen
Zum Verhältnis von Religion und Politik in der Philosophie der
Neuzeit und in rechtssystematischen Fragen der Gegenwart
Hrsg. v. Ludwig Siep, Thomas Gutmann, Bernhard Jakl u. Michael
Städtler
Der moderne Rechtsstaat beansprucht, seine Bürger unterschiedslos als freie und gleiche
Personen zu behandeln. Aufgrund dieses allgemeinen Anspruchs sind von der Legitimation
2012. X, 336 Seiten.
ISBN 978-3-16-150642-0
Leinen 69,00 €
staatlicher Normen partikulare ethische Konzeptionen ebenso ausgeschlossen wie Willkür und
Privilegium. Eine besondere Frage entsteht aber im Verhältnis zu den großen Religionen, die
einerseits selbst mit universalen Geltungsansprüchen auftreten, andererseits als
O enbarungsreligionen durch ihre Geschichtlichkeit aber auch partikular sind. Die aus dem
Anspruch der Rechtsstaatlichkeit folgende Forderung nach weltanschaulich neutraler
säkularer Normgebung führt auf eine für die neuzeitliche Philosophie, besonders für die
Rechtsphilosophie, zentrale Frage: Lassen sich grundlegende, allen gemeinsame Eigenschaften
der Menschen (z.B. die Vernunft) ohne Rekurs auf besondere kulturelle Erfahrungen normativ
wenden? Daran schließt sich die Frage an, wie die so gewonnenen Normen sich zu den je
partikular überlieferten verhalten. Damit ist das Verhältnis von Politik und Religion vor dem
Hintergrund moderner Rechtsstaatlichkeit angesprochen, aus dem sich eine Reihe von
philosophisch-historischen sowie von rechtssystematischen Problemen ergeben. Diese
Probleme werden in diesem Buch von Philosophen und Rechtswissenschaftlern eingehend
erörtert und diskutiert. Dabei wird, ausgehend von der je eigenen Fachperspektive, eine
interdisziplinäre Diskussion erö net. Das Leitthema der Beiträge bildet dabei das Verhältnis
von naturrechtlichen, kulturellen und positivrechtlichen Elementen in der Legitimation
staatlicher Normsetzung einerseits und in der Begründung subjektiver Rechte, insbesondere
der Menschenrechte andererseits.
Inhaltsübersicht
Ludwig Siep, Thomas Gutmann, Bernhard Jakl und Michael Städtler : Einleitung – Robert Audi
: Religious and Secular Foundations of Norms
Teil I: Philosophisch-historische Perspektiven
Maximilian Forschner : Thomas von Aquin und Wilhelm von Ockham: Naturrecht, positives
Gesetz und Herrscherwille – Günther Mensching : Thomas von Aquin und Wilhelm von
Ockham: Naturrecht, positives Gesetz und Herrscherwille – Reinhard Brandt : Thomas Hobbes
und John Locke: Staatssouveränität und unveräußerliche Grundrechte – Ludwig Siep : Thomas
Hobbes und John Locke: Staatssouveränität und unveräußerliche Grundrechte – Walter
Jaeschke : Immanuel Kant und G.W.F. Hegel: Vernunftrecht und Geschichte – Michael Städtler :
Immanuel Kant und G.W.F. Hegel: Vernunftrecht und Geschichte
Teil II: Rechtssystematische Perspektiven
Kurt Seelmann : Was schützt der liberale Rechtsstaat? – Frank Saliger : Was schützt der
liberale Rechtsstaat? – Michael Anderheiden : Absoluter Grundrechtsschutz oder interaktive
Grundrechte? – Bernhard Jakl : Absoluter Grundrechtsschutz oder interaktive Grundrechte? –
Christian Walter : Normenbegründung als Lernprozess? Zur Tradition der Grund- und
Menschenrechte – Thomas Gutmann : Normenbegründung als Lernprozess? Zur Tradition der
Grund- und Menschenrechte
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www.mohr.de
Thomas Gutmann ist Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Rechtsphilosophie und
Medizinrecht an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Bernhard Jakl Geboren 1977; Akademischer Rat a. Z. an der juristischen Fakultät der
Universität Münster.
Ludwig Siep ist Seniorprofessor am Exzellenzcluster »Religion und Politik« der Universität
Münster.
Michael Städtler Geboren 1970; Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Exzellenzcluster »Religion
und Politik« an der WWU Münster.
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