2015_steckbrief_markt_zeitlofs_unterfranken

Markt Zeitlofs (Unterfranken)
Basisfakten:
Größe:
40,91 km2
Ortsteile:
Detter, Eckarts, Roßbach, Rupboden,
Weißenbach, Zeitlofs
Zahl der Einwohner: ca. 2.076 (Stand 2013)
Geschichte:
Zeitlofs und Weißenbach wurde 1167 erstmalig urkundlich erwähnt. 1317 folgte die urkundliche Erwähnung der Ortsteile Detter, Roßbach und Ruppboden. Die genannten Orte gehörten zur Thüngenschen Zent. Eckarts kam 1439 durch Erwerb vom Kloster Thulba zur Thüngenschen Zent.
Wirtschaftsstruktur:
gut aufgestellte Handwerksbetriebe, Speditionen und Handel
Wertvolle „Mitgift“
Im Bereich Markt Zeitlofs (Unterfranken) liegt eine Pflegezone des UNESCOBiosphärenreservats Rhön (29,60 ha).
Die Pflegezone befindet sich im Tal der Sinn, einem der wenigen naturnahen Flusstäler
Deutschlands mit hoher Wassergüte. Zwischen Zeitlofs und Gemünden schlängelt sich die
Sinn durch eine Wiesenlandschaft, die große Feuchtwiesenbereiche sowie gut ausgebildete
Altwässer mit Flutmulden aufweist. Nach der Rodung des ursprünglichen Auwalds und jahrhundertelanger regelmäßiger Mahd der entstandenen Wiesen, die oft von Hochwasser überflutet werden, entwickelte sich hier eineinzigartiger Lebensraum für Spezialisten aus der
Pflanzen- und Tierwelt. Viele dieser Arten sind gefährdet oder vom Aussterben bedroht.
Die durch die sogenannte Wässerwiesen-Nutzung entstandenen Auewiesen sind unter anderem ein optimaler Lebensraum für die Schachblume, die in der Pflegezone (dem Naturschutzgebiet „Schachblumenwiesen bei Zeitlofs“, seit 1995) den größten Bestand in Bayern
bilden. Auch das Breitblättrige kleine Knabenkraut sowie eine Reihe selten gewordener Tierarten sind hier zu finden – neben verschiedenen Libellenarten allen voran der Biber. Nach
einer Wiederansiedlung der Biber am hessischen Teil der Sinn Ende der 80er Jahre ist nahezu das gesamte Sinntal wieder von Bibern bewohnt, auch im Bereich der Pflegezone.
Schutzziel ist der Erhalt dieser wertvollen Feuchtwiesenflächen als Verbindungsachse der Naturräume des Maintals, des Spessarts und der Rhön. Es geht um den Erhalt der
artenreichen mageren Flachland-Mähwiesen sowie der verbliebenen Wässerwiesen. Sie gelten als wertvolle Zeugnisse der historischen „Rückenwiesenwirtschaft“. Das Überleben vieler
Pflanzen ist nur dann gewährleistet, wenn das landschaftlich reizvolle Wiesental auch weiterhin schonend bewirtschaftet wird.