Domicil Fachkolloquium Schmerzerfassung bei Menschen mit Demenz Referenten Dr. med. M. Rohr, Heimarzt Domicil Bethlehemacker + Domicil Schwabgut Remo Stücker Leiter Pflege Domicil Bethlehemacker Andrea Ermler, Leiterin Pflege und Entwicklung Domicil 2 Palliative Care Teilprozesse zur Einführung: Palliative Care Fachgruppe Wir sind chronischen Schmerzen auf der Spur bei: – Menschen, die ihren Schmerz verbal äussern können – Menschen, die ihren Schmerz in anderer Form zum Ausdruck bringen 3 Schmerzerfassung bei alten Menschen mit verminderter Ausdrucksform BISAD Mobility Monitor BeobachtungsInstrument für das Schmerzassessment bei Alten Menschen mit Demenz 4 Schmerzerfassung - BISAD 5 Mobility Monitor geräuschlos • leicht • klein • unsichtbar • ohne Körperkontakt • passt in jedes Bett 6 Nutzen und Kriterien für Einsatz des Mobility Monitors Einschätzung von Schmerzen Falls die Patientin/der Patient unter Schmerzen leidet, die nicht geäussert werden (können), kann sich dies mit einer erhöhten Mikroaktivität/Muskelspannung zeigen. Sturzprophylaxe Die Patientin/der Patient ist sturzgefährdet und/oder braucht eine Begleitung beim Gehen und meldet sich nicht, wenn er aufsteht. Es braucht einen frühzeitigen Alarm wenn die Patientin/der Patient aufsteht, also bereits, wenn sie/er am Bettrand sitzt. Einschätzung der Dekubitus Gefährdung Es ist unklar, ob und wann eine Lagerung durch das Pflegepersonal notwendig ist (immer in Kombination mit Beobachtung von allfälligen Hautveränderungen/Dekubiti). Einschätzung einer veränderten Medikation Der Mobility Monitor kann als Hilfsmittel eingesetzt werden, um die Wirkung einer veränderten Medikation (Hypnotika, Analgetika, …) zu beurteilen (z.B. verliert die Patientin/der Patient komplett den Muskeltonus, oder ist/bleibt er unruhig und angespannt in der Nacht oder weist er ein gewünschtes Mikroaktivitäts- und Bewegungsmuster auf?) Einschätzung von Schlafqualität Auffälliges Verhalten am Tag (z.B. Unruhe, Konzentrationsprobleme, Müdigkeit, Schwäche …) kann mit der Schlafqualität zusammenhängen 8 Die Ursache hinter den Symptomen suchen - Harnwegsinfekt oder andere Infekte Epileptische Anfälle Akutes Delir Veränderte Umgebung Kognitive Verschlechterung Weitere 9 Mobility Monitor im Pflegeprozess Implementierungskonzept Standardisiert: Beim Eintritt Bei Bedarf: Bei Änderung der Medikation Ständig: Bei Dekubitus- oder Sturzgefährdung Bei Bedarf: Bei Veränderung des Allgemeinzustandes, auch Unruhe, Aggression, Müdigkeit Aufenthalt des Bewohners Standardisiert: Zur periodischen Überprüfung Bei Bedarf: Bei Verdacht auf Schmerzen 10 Mobility Monitor Immobilitätswarnung 11 Mobility Monitor Bettausstiegswarnung Diskret Kann nicht umgangen werden Frühzeitige Warnung 12 Mobility Monitor - Mobilitätsanalyse 13 Grundlagen der Mobilitätsanalyse Positionsänderungen Mikroaktivität 14 Grundlagen der Mobilitätsanalyse Positionsänderungen zeigt Dekubitusrisiko auf Schwerpunktverlagerung Relevant Nicht relevant Entlastung/dauerhaft Keine Entlastung Mikroaktivität 15 Grundlagen der Mobilitätsanalyse Positionsänderungen zeigt Dekubitusrisiko auf Schwerpunktverlagerung Relevant Entlastung/dauerhaft Nicht relevant Keine Entlastung Zeigt Schlafverhalten auf Mikroaktivität Ruhe Unruhe Reglosigkeit 16 Grundlagen der Mobilitätsanalyse 17 Mobility Monitor Immobilitätswarnung 18 Grundlagen der Mobilitätsanalyse 19 Grundlagen der Mobilitätsanalyse 20 Grundlagen der Mobilitätsanalyse 21 Grundlagen der Mobilitätsanalyse Normale Mikroaktivität Pathologische Mikroaktivität Flache Mikroaktivität Hohe Mikroaktivität 22 23 Therapie-Kontrolle 24 Sz-Medi gut; Unruhe = ? 25 Sz-Medi ohne Wirkung 26 Anfangs-Analyse 27 Mit Fentanyl 12 µg und Mô 3 x 5mg s.c. Ohne Medi 28 Anfangs-Analyse 29 Tramadol 15 Trpf nachts 30 Tramadol 3 x 15 Tropfen 31 Schlussfolgerung - Gutes Assessment Instrument für die Erkennung und Behandlung von Schmerzen und Unruhe - Evaluation der Schmerzmittel Dosierung - Objektive Datenerhebung als Grundlage des Pflegeprozesses und der Arztvisite - 24h-Sicht als entscheidender Vorteil gegenüber BISAD (Punktuelle Erfassung) - In kurzer Zeit viele qualitativ gute und objektive Aussagen - Umpositionierungshäufigkeit kann den tatsächlichen Bedürfnissen des Bewohners angepasst werden - Echte Entlastung der Pflege - Einfache Handhabung und Aufzeichnung - Gute optische Darstellung - Förderung der Schlafqualität: Weniger Störungen durch gezielte um Positionierungen 32
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