STU RAK TIV Ausgabe Nr. 29 Ein kessel buntes 1 Hallo ihr lieben Menschen, das war schon ein bisschen aufregend – die erste StuRaktiv unter meiner Regie. Also bin ich voller Schwung in die großen Fußstapfen der doch eher kleinen Christiane gesprungen und folgendes ist dabei heraus gekommen. Ziel war es, einen Überblick über die vielen verschiedenen Themen im StuRa zu geben. Anni vom Referat für Ökologie hat sich daran gemacht, den Campus grüner zu machen. Das Ergebnis kann man seit einigen Wochen bestaunen. Das Augenmerk von Marcus, euer Referent für Antirassismus, lag – wie sollte es auch anders sein – auf der GIDA-Bewegung und deren Gegenprotest. Die Referentinnen für ausländische Studierende, Riham und Tamar, haben sich mit der Situation internationaler Studis an unserer Hochschule befasst. Während Kerstin Stengel (Referentin für Umbau und Datenschutz) sich in ihrem Artikel mit der NeverEnding-Story »Paulinum« beschäftigt, hat Kerstin Schmitt (Referentin für Gleichstellung und Lebensweisenpolitik) einen umfassenden Überblick zur IDAHIT*-Demo euch vorbereitet. Kai, Referent für Hochschulpolitik, gibt euch eine Übersicht zu den Gremien und der studentischen Mitwirkung an der Uni Leipzig. 2 Ganz neu im Team – sowohl die Referentin als auch das Referat – ist Laura im Referat für Inklusion. Und genau um dieses Thema dreht es sich in ihrem Artikel. Service, Service, Service gibt es vom Referenten für Soziales (Dominik) und dem Referenten für Nachhaltige Mobilität (Friedemann). Außerdem steuert das komplette Team auf das 17. Campusfest zu. Infos dazu findet ihr natürlich auch in der StuRaktiv. Ein großer Dank gilt der geduldigen und fabelhaften Uli für das Design und den lieben Kolleg_innen für ihre Zuarbeit und Hilfe. Wie immer freuen wir uns über Feedback, Kritik und die Möglichkeit mit euch ins Gespräch zu kommen. Schaut doch einfach mal bei uns vorbei! Tina Referentin für Öffentlichkeitsarbeit inhalt Seite 4 Seite 20 Endlich wird der Campus grüner ungefragt umgestellt Seite 6 Seite 22 Ist das eine Kirche? Campusfest 2015 bewegt und begeistert zum 17. Mal in Leipzig Seite 8 Inklusion?! Das jünste referat des stura stellt sich vor Seite 24 wer ist eigentlich daran schuld, dass das studium so ist, wie es ist? Seite 10 Islam als »Kultur« Gedanken zum antimuslimischen Rassismus der Gida-Bewegung Seite 26 die zukunft ist alternativlos! eine investigative weissagung von »die hochschulegruppe« Seite 12 Das Problem heiSSt rassismus Seite 28 Hogesa, Pegida und die deutsche linke AG‘s für dich – Mach‘ mit! Seite 14 Seite 30 legida? läuft nicht! – unibündnis Impressum Seite 16 als internationale_r student_in an der uni leipzig studieren Seite 18 demonstration zum idahit* 2015 Wieso, weshalb, warum? ... Wer nicht fragt bleibt dumm! 3 4 e ndlich wi r d d e r camp u s g r ün e r Im April war es soweit: der Arbeitskreis Umwelt und das Referat für Ökologie bauten an einem Aktionstag acht Hochbeete und bereinigten die Badewannen. Ursprünglich war bei der Planung des Campus eine Grünanlage vorgesehen. Kurz vor Ende der Bauphase wurde diese scheinbar einfach vergessen – oder wie so oft, das Geld reichte nicht mehr aus. Viele von euch kennen die verwahrlosten Badewannen, ein Relikt des Versuches die Betonwüste grüner zu gestalten. Durch fehlende Verantwortlichkeiten und einer längeren Nichtbesetzung des Referates wurden diese kaum gepflegt, standen verlassen herum und sorgten für einigen Unmut. Dies veranlasste uns, das Projekt wieder aufleben zu lassen – mit dem Vorsatz ein nachhaltiges Konzept zu etablieren, sodass eine dauerhafte Pflege der Hochbeete garantiert werden kann. Die Universität bemüht sich gerade Gelder für neue und umfassende Begrünungsanlagen locker zu machen – bis dahin blühen und gedeihen unsere Holz-Hochbeete inklusive passender Paletten-Bänke. Gepflanzt werden in diesem Jahr vorwiegend essbare Gemüse und Kräuter wie Salat, Tomate, Basilikum, Thymian und Sonnenblume. Bei der Zusammenstellung der Pflanzen je Hochbeet haben wir die Arten so gewählt, dass diese untereinander harmonisieren und so eine funktionierende Pflanzen-WG entsteht. Urban Gardening ist beliebt und in vielen Stadtteilen entstehen kleine grüne Oasen, die gleichzeitig auch Treff- und Informationspunkte sind. Nach dem Motto: Gemeinsam gestalten, Miteinander teilen und zusammen Essen. Im Grunde finden sich hier die ökologischen und nachhaltigen Elemente eines Gedankens wieder: selber produzieren statt konsumieren, regionale, saisonale sowie ökologische Ernährung, wiederverwerten statt Abfall verursachen, Suffizienz, Permakultur, ein angenehmes Stadtklima schaffen sowie gemeinschaftliches Handeln stärken. Erste Informationen mit Links zu Leipziger Gärten gibt es zum Beispiel auf der Seite: www.garten-leipzig.net/stiftung/Mitgaertner.asp Hochbeete sind ideal, um im urbanen Raum zu gärtnern und eigenes Gemüse anzubauen. Auf Paletten gestellt sind diese mobil und die befüllte Erde ist unbelasteter als die ehemaliger Industriestandorte oder Flächen mit anderer städtischer Nutzung, die zudem oft versiegelt sind. Der Aufbau eines 0,8 m hohen Beetes beginnt am Boden mit einer Folie die dafür sorgt, dass das Material nicht ausgeschwemmt wird und dennoch wasserdurchlässig ist. Darüber kommt eine Schicht Geäst- damit für eine gute Durchlüftung gesorgt ist, anschließend wird Laub aufgetragen (Abbauprozesse lassen Wärme frei) und darauf kommt schon die Komposterde mit Pferdemist vermengt. Diese Komponenten erfüllen die wichtigsten Voraussetzungen eines Bodens der ein optimales Pflanzenwachstum ermöglicht. Ein großer Dank gilt: Annalinde und Querbeet ohne deren Unterstützung vieles schwerer geworden wäre. Ihr habt Fragen, Anmerkungen oder wollt euch aktiv beteiligen? Dann macht doch einfach bei der AK Umwelt mit! Infos unter: [email protected] und stura.uni-leipzig.de/referat-fur-okologie Anne Schneider Referentin für Ökologie 5 i s t da s e in e Auf dem Unigelände? Oder sieht das nur so aus? Ein kurzer, historischer Abriss mit dem Versuch, ein aufklärerisches Moment zu schaffen: Am 30. Mai 1968 wurden die ehemalige evangelische Universitätskirche St. Pauli, welche sich ungefähr an dem Ort des heutigen Paulinums befand, und das alte Augusteum auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung und mit Zustimmung des damaligen akademischen Senats gesprengt. Im Augusteum, damals das Hauptgebäude, befanden sich seinerzeit die Aula und die Geisteswissenschaften. Die Universitätskirche galt für die SED-Regierung als rückschrittlich, die Sprengung ist daher als symbolischer Akt zu verstehen. Bei einem ersten Wettbewerb zur Neugestaltung des Campus Augustusplatzes in den Jahren 2001/2002 beinhaltete die Aufgabenstellung keinen »Wiederaufbau« der Universitätskirche. Nach einer öffentlichen Diskussion setzte sich der Freistaat Sachsen jedoch 2003 für eine Rekonstruktion der Universitätskirche ein. Daraufhin trat der damalige Rektor der Universität Leipzig, Prof. Dr. med. habil. Volker Bigl, zurück, ein neuer Wettbewerb wurde ausgeschrieben. Als Sieger ging der Entwurf Erick van Eggerats hervor, dieser beinhaltete das heutige Paulinum. Dass der Neubau des Paulinums, wie ihr ihn jetzt sehen könnt, stark an eine Kirche erinnert, ist somit kein Wunder. Er weist sowohl außen als auch innen sichtba6 ki r ch e ? re Elemente der Erinnerung an die Universitätskirche St. Pauli auf – der Grundriss ist der gleiche, es gibt einen Glockenturm, im Inneren befindet sich ein Netzgewölbe und zum Augustusplatz zeigt eine Fensterrossette (nicht ganz mittig platziert, um an die Sprengung zu erinnern). Doch was werdet ihr eigentlich noch im Inneren entdecken können, wenn das Paulinum dann endlich mal eröffnet wird? Eine Aula, welche zwei Drittel des Platzes einnimmt und 550 Sitzplätze (+120 auf der Empore) aufweisen wird, und einen sogenannten Andachtsraum mit 130 Sitzplätzen, welcher sich im restlichen Drittel befindet. Ein Andachtsraum? Ja, ein Teil des Gebäudes wird der religiösen Nutzung zur Verfügung stehen. Es befindet sich quasi eine Miniaturvariante der ehemaligen Kirche im Gebäude, so sagt es auch der Name, welcher offiziell »Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli« lautet. Getrennt werden die beiden »Räume« durch einen Luftraum, der sich voll umglast durch das ganze Gebäude zieht. Zur Öffnung des Gebetsraumes existiert eine Glaswand. Da der Andachtsraum voll klimatisiert ist – Grund ist der Schutz der historischen Epitaphien –, sich in der Aula jedoch nur eine Lüftungsanlage befindet, dient die Glaswand zur Sicherstellung des Klimas im Andachtsraum. Um auf die Eingangsfrage zurück zu kommen: Nein, das ist keine Kirche. Das Paulinum stellt keine Rekonstruktion der ehemaligen Universitätskirche St. Pauli dar, in dem Sinne, dass es wieder eine ist, sondern lediglich im Sinne der Erinnerungskultur. Denn das Hochschulbauförderungsgesetz sieht keine ausschließliche Kirchennutzung vor, da Universitätsbauten immer der Forschung und Lehre dienen müssen. Aber gab es nicht zuletzt auch eine Diskussion um eine Kanzel und wurde nicht gerade erst der Wiedereinbau des Altars gefeiert? Richtig. Der alte Altar befindet sich inzwischen wieder im Gebäude, im Andachtsraum. Die Zukunft der historischen Kanzel, welche in Einzelteilen gerettet werden konnte, ist bis jetzt noch ungewiss. Nachdem im Herbst 2013 eine Expert_innenkommission vom Sächsischen Staatsministerium der Finanzen zur Klärung der Frage der Wiederaufstellung der historischen Kanzel einberufen wurde, beschloss diese zunächst den Beginn der Restaurierung und empfahl in ihrer letzten Sitzung die Wiederaufstellung in der Aula des Paulinums – der Andachtsraum ist schlicht zu klein für die Kanzel. Der Empfehlung stimmte jedoch die Mehrheit der der Kommission angehörenden Universitätsmitglieder nicht zu. Nun liegt es am akademischen Senat zu entscheiden, ob er der Empfehlung folgt. Zur vielleicht letzten und interessantesten Frage: Wann wird das Paulinum eigentlich eröffnet? Vielleicht im Jahr 2016? Dein StuRa bleibt gespannt. Kerstin Stengel Referentin für Umbau und Datenschutz Fotos: Kerstin Stengel 7 Foto: Friedemann Goerl Finde den Fehler! So sieht Inklusion nicht aus. 8 Foto: Friedemann Goerl inkl u s i o n ? ! da s j ün g s t e R e f e r at d e s s t u r a s t e llt s ich v o r Spätestens seit März 2009 ist das Wort »Inklusion« in aller Munde. Denn da hat Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert. Dennoch wissen viele nicht, was Inklusion eigentlich bedeutet. Doch zunächst zurück zur Konvention: Die UN-Konvention (Convention on the Rights of Persons with Disabilities – CRPD) beinhaltet eine Vielzahl spezieller, auf die Lebenssituation behinderter Menschen abgestimmte Regelungen. Mit der Ratifizierung ist sie übergeordnetes deutsches Recht geworden und Bund und Länder sind dazu verpflichtet, sie zu berücksichtigen und umzusetzen. Dies gilt auch für das Leben und Lernen an Hochschulen wie der Universität Leipzig. Inklusion leitet sich vom lateinischen Wort »includere« ab, was wörtlich übersetzt »einschließen« bedeutet. Daraus folgt, dass die Forderung nach Inklusion die Forderung ist, Menschen mit Behinderungen einzuschließen und einzubeziehen in die Gesellschaft. Es bedeutet im Idealfall, dass Menschen mit speziellen Bedürfnissen an allem teilhaben und teilnehmen können, ohne dass sie darum bitten müssen, dass spezielle Vorkehrungen getroffen werden, die eine Teilhabe erst ermöglichen. Vielmehr ist alles bereits so ausgestaltet, dass Menschen mit Behinderungen direkt teilnehmen können. Für das Studieren an der Universität Leipzig bedeutet das, dass Studierende mit speziellen Bedürfnissen an Vorlesungen, Seminaren, Exkursionen, aber auch Parties und allem, was ein Studium so mit sich bringt, teilnehmen können, ohne dass Barrieren vorhanden sind, die erst überwunden werden müssen. Derartige Barrieren können sichtbar oder unsichtbar sein. Sichtbare Barrieren sind etwa Treppen, die Studierenden, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, den Zugang zu Veranstaltungen unmöglich machen. Unsichtbare Barrieren sind etwa das Fehlen von Gebärdensprachdolmetscher_innen während einer Veranstaltung oder Prüfungsmodalitäten, die es Menschen mit psychischen, oder physischen Beeinträchtigungen unmöglich machen, ihr Studium zu absolvieren. Im März 2015 hat der Sächsische Landtag beschlossen, eine Studie in Auftrag zu geben, die die aktuelle Situation von Studierenden und Beschäftigten mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen an den Sächsischen Hochschulen untersucht. Auch der StuRa ist bemüht, sich am Prozess der Verbesserung der Situation zu beteiligen. Darum wird es einen Arbeitskreis geben, an dem jeder teilnehmen kann, der Lust hat, sich und seine Ideen einzubringen oder einfach nur mal zuzuhören - egal ob betroffen oder nicht. Der AK Barrierefrei trifft sich regelmäßig im Semester, Termine könnt ihr der Homepage entnehmen. Ziel ist zunächst, Barrieren zu »sammeln«, wie sie zur Zeit noch an der Universität Leipzig existieren. Darüber hinaus können Wünsche und Vorschläge zusammengetragen werden, seien es Ideen für Veranstaltungen oder Vorschläge für eine Kampagne oder dergleichen. Inklusion ist etwas, was uns alle betrifft. Nicht, weil es »sich so gehört«, sondern weil »nicht behindert zu sein kein Verdienst ist, sondern ein Geschenk, das einem jederzeit genommen werden kann«, wie schon Richard v. Weizäcker sagte. Und davon mal ganz abgesehen: von Barrieren hat niemand etwas, von Inklusion dagegen profitieren wir alle. Laura Scholler Referentin für Inklusion 9 I s lam al s » K u lt u r « – Gedanken zum antimuslimischen Rassismus der -Gida Bewegung Seit nun schon fünf Monaten veranstalten »Leipzig gegen die Islamisierung des Abendlandes«, kurz Legida, ihre »Spaziergänge« und beweisen damit mehr Ausdauer als ihnen viele vorher zugetraut hatten. Das dürfte vor allem auch an dem ideologischen Rüstzeug der »Bewegung« liegen, welches sich in Kürze als »vermoderter Wein in alten Schläuchen« beschreiben lässt. Die Banalität des (antimuslimischen) Rassismus ist nach wie vor vorhanden. Ich werde in meinen Erläuterungen mich vor allem an rassismustheoretischen Überlegungen im Kontext der Cultural Studies halten. Diese Auswahl erfolgt aus zwei Gründen: 1. Ohne die Konstruktion von »Fremdheit« und »Alterität« lässt sich Rassismus auf einer symbolischen Ebene nur schwer erklären. 2. Andere, z.B. freudo-marxistische Überlegungen sollen nicht verschwiegen werden, sind aber aufgrund ihrer Komplexität und Abstraktheit für eine Einführung in die Thematik nicht wirklich geeignet. Damit möchte ich nicht diese Ansätze verwerfen, jedoch sind ihre Prämissen ohne Vorwissen im Bereich der marxschen Wert- und Fetischtheorie nicht verständlich. »Fremd« sind immer die »Anderen« »Fremdheit« wird in der modernen Rassismusforschung als ein Konstrukt aufgefasst, welches als Kit in der Auseinandersetzung zwischen des »Selbst« und der äußeren sozialen Umwelt dient. Der Konstruktion von Fremdheit liegt laut Stuart Hall, ein Spiritus Recto der Cultural Studies, die diskursive Produktion von »binären Gegensätzen« zu Grunde, womit stabile Identitätsbilder aufrecht erhalten bleiben sollen. Vor allem das Bild der Nation als eine »stabile« und in sich möglichst widerspruchslose Gemeinschaft ist innerhalb des Diskurses der »Neuen« (alten) Rechten ein immer wieder auftau10 chendes Bild. Jost Müller weißt daher zu Recht darauf hin, dass es sich bei Gemeinschaftstraditionen immer um eine »imaginäre Form« handelt, die über gesellschaftliche Wissensstrukturen definiert werden. Folgerichtig ist dieses »Wissen« sozial determiniert und kann nicht außerhalb gesellschaftlicher Macht- und Konstituierungsverhältnissen gedacht werden. Hierin liegt auch der Grund, warum es sich so hartnäckig hält. »Wissen« kreiert geistige Ordnungen und somit auch symbolische Hierarchien. Ohne diese symbolischen Repräsentationsformen (Diskurse) wäre z.B. nationalistisches Denken nicht möglich. Robert Miles schreibt hierzu, dass diese symbolischen Repräsentationsformen eine Einheit konstruieren wollen und daher als Grenzposten zwischen »Wir« und den »Anderen« erscheinen. Wichtig wäre es an dieser Stelle zu erwähnen, dass diese Wissensformen (Mark Terkessidis spricht von »rassistischen Wissen«) institutionalisiert sind, d.h. sie werden gesamtgesellschaftlich etabliert und (re)produziert. Durch die Institutionalisierung erhalten die Wissensstrukturen einen objektiven Charakter, sie werden zur »zweiten Natur« anhand derer wir unsere vorgestellte Realität konstruieren. Wichtig wäre an dieser Stelle noch zu erwähnen, dass »Wissen« in der Gesellschaft vorhandene Diskurse, Meinung und Äußerungen meint und es daher für unsere Zwecke unwichtig ist, ob dieses nun als »wahr« oder »falsch« bezeichnet werden kann. Antimuslimischer Rassismus ohne Muslime? Die hier aufgeworfene Frage hört sich erst einmal völlig widersprüchlich, zumindest kryptisch an. Im Bezug auf die Pegida Bewegung ist aber gerade der Hinweis auf das nicht nötige Vorhandensein von den angefeindeten Subjekten sehr zentral. In Dresden dürfte z.B. die Gesamtzahl der dort lebenden und religiös praktizierenden Muslimen nicht einmal 0,5 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen. Da ebenfalls die Projektion der »Anderen« als Sündenböcke für gesellschaftliche Verhältnisse ein wichtiges Moment der rassistischen Denkweise darstellt, weißt Iman Attia zu Recht darauf hin, dass wir uns bei der Beschäftigung mit Rassismus vor allem den Konstruktionscharakter des »Anderen« nähern müssen. Es ist aus dieser Sichtweise heraus daher völlig egal, ob die Anhänger_innen von Pegida/ Legida persönlichen Kontakt mit Muslimen haben oder hatten. Es spielt in diesem Zusammenhang auch erst einmal keine Rolle, dass der Islamismus anti-emanzipatorische Bestrebungen aufweist. Menschen, die als Muslime wahrgenommen werden und dahingehend Diskriminierung erfahren, werden in der Regel nicht gefragt, wie ausgeprägt ihre Religiosität ist. Sie gelten allgemeinhin für den Großteil der Pegida/Legida Bewegung als die der »christlich-jüdisch abendländischen Kultur« fremde und unterlegene Kultur. Der Islam wird als Religion »kulturalisiert«. Es braucht auch den Begriff der »Rasse« nicht mehr um die »Kulturalisierung der Differenz« (Taguieff) legitimieren zu können. »Kultur« gilt hierbei als etwas starres und unveränderbares. Anstatt gesellschaftliche Entwicklungen aus sozialen und politischen Dynamiken heraus zu erklären wird im Kulturalismus die (vorgestellte) Kultur des »Anderen« selbst zum Ausgangspunkt der Argumentation. Gerade die gefühlte »Überfremdung« durch eine als nicht-deutsch konstruierte »islamische Kultur« als Gefahr für die Aufrechterhaltung der eigenen hegemonialen gesellschaftlichen Position ist der Katalysator der »aufrechten« Europäer_innen gegen die Islamisierung des Abendlandes. Diesem Gefühl entspringt aber eine Projektion. Demzufolge geht es den Pegida/Legida Anhänger_innen weniger um muslimische Religiosität allgemein, als vielmehr um verwandte Themen wie »Asyl- und Einwanderungspolitik«. Erkennen wir diesen Mechanismus nicht, so laufen wir Gefahr die »Ängste« und »Sorgen« der Pegida/Legida Anhänger_innen zu rationalisieren, d.h. ihre ressentimentgeladenen Ängste und Befürchtun- gen zu legitimieren. Ernst zu nehmen sind die Ängste aber dahingehend, dass sie sich schnell in Gewalt gegenüber flüchtigen Menschen und Asylunterkünfte richten können. Das Problem heißt Rassismus und sollte daher nicht bagatellisiert werden. Marcus Adler Referent für Antirassismus Verwendete Literatur: • Attia, Iman (2015): Zum Begriff des antimuslimischen Rassismus ; in: Zülfukar Çetin | Savaş Taş (Hg.): Gespräche über Rassismus – Perspektiven und Widerstände, Berlin, 2015, S.17-30. • Balibar, Etienne (1992): Gibt es einen „Neo-Rassismus“?; In: Ders. [u.a.] (1992): Rasse Klasse Nation – Ambivalente Identitäten, Hamburg [u.a.], 2. Auflage, 1992, S.23-38. • Hall, Stuart (2000): Rassismus als ideologischer Diskurs; In: Räthzel, Nora [Hrsg.]: Theorien über Rassismus, Hamburg, 2000, S.7-16. • Magiros, Angelika (2004): Kritik der Identität - „Bio-Macht“ und „Dialektik derAufklärung“ - Werkzeuge gegen Fremdenabwehr und (Neo)Rassismus, Edition D.I.S.S., Band 5, Duisburg, 2004. • Müller, Jost: Rassismus und die Fallstricke des gewöhnlichen Antirassismus; In: Redaktion diskus [Hrsg.]: Die freundliche Zivilgesellschaft – Rassismus und Nationalismus in Deutschland, Berlin [u.a.], 1992, S.25-44. • Taguieff, Pierre-Andre (1998): Die ideologischen Metamorphosen des Rassismus und die Krise des Antirassimus; In: Bielefeld, Ulrich (1998): Das Eigene und das Fremde – Neuer Rassismus in der Alten Welt?, Hamburg, 1. Ausgabe der Neuauflage, 1998, S.221-268. • Terkessidis, Mark (1997): Woven into the texture of things – Rassismus als praktische Einheit von Wissen und Institution; In: Disselnkötter, Andreas [Hrsg.] [u.a.]: Evidenzen im Fluss – Demokratieverluste in Deutschland, Duisburg, 1997, S.172-187. • Terkessidis, Mark (1998): Psychologie des Rassismus, Opladen [u.a.], 1998. m o b il d u r ch ‘ s semester verschiedene Semesterticketmodelle im deutschsprachigen Raum Unter diesem Titel wird das Referat für Nachhaltige Mobilität im Sommersemester 2015 ein bundesweiten Sammelband veröffentlichen. Das Semesterticket ist für viele Studierendenschaften, eine wesentliche politische Kernaufgabe sowie ein wichtiger Bestandteil des studentischen Lebens am jeweiligen Studienort. Beiträge von Köthen bis Kiel sollen hier für neue Einblicke und politische Handlungsempfehlungen sorgen. Der Sammelband wird online frei und im StuRa gegen eine Schutzgebühr verfügbar sein. 11 D a s P r o b l e m h e iSSt r a s s i s m u s Hogesa, P e g ida u nd Seit über drei Monaten finden in Deutschland rechte Aufmärsche, vermeintlich gegen »Salafisten« (Hogesa) oder gegen die »Islamisierung Deutschlands« (Pegida) statt. Die deutsche Linke hatte (abgesehen von einzelnen Antifagruppen) die Entstehung dieser Bewegungen weitgehend verpasst und war schockiert. Inzwischen scheint zumindest dieses Problem erkannt zu sein und die rechten Kader und AktivistInnen wurden stärker unter die Lupe genommen. In Westdeutschland konnten die rechten Mobilisierungen mancherorts etwas eingedämmt werden, so dass die sich offen als Nazis bekennenden weitgehend unter sich bleiben und die rechten »Wutbürger« die Hogesa und Pegida-Aufmärsche hier eher meiden. In Dresden und einigen anderen Städten kann dagegen von Eindämmung überhaupt nicht die Rede sein. Auf einer diskursiven Ebene muss ohnehin leider bereits jetzt konstatiert werden, dass die rechten Aufmärsche die öffentliche Debatte deutlich nach rechts geschoben haben. Bis in Teilen der Linkspartei wird dafür plädiert, die »Ängste und Sorgen der Bevölkerung« (also der Pegida-Mitläufer) ernst zu nehmen – was nichts anderes bedeutet, als auf die rassistischen Forderungen der rechten Akteur_innen einzugehen. Das Gegennarrativ, dass gerade Hogesa und Pegida bei einem Teil der Bevölkerung (z.B. MuslimInnen und denjenigen, die von außen als solche angesehen werden) große Ängste und Sorgen auslösen, konnte sich in der öffentlichen Debatte nicht durchsetzen. Charlie Hebdo Während es bis jetzt möglich war, sich über die offiziellen Motive der rechten Akteur_innen lustig zu machen (wie etwa über die Angst vor der »Islamisierung« Dresdens), scheint mit dem Charlie Hebdo-Attentat die Zeit für Witze vorbei zu sein. In seltener Eintracht wird nach Meinungsfreiheit gerufen, die so verstanden wird, 12 di e d e u t s ch e link e dass rassistische Bilder nicht kritisiert werden dürfen. Die Forderungen von Politiker_innen nach repressiven Verschärfungen bleiben weitgehend unwidersprochen. In diesem öffentlichen Klima trauen sich Rechtspopulist_ innen einen Schritt weiter zu gehen – selbst die absurde Forderung nach »moslemfreien Fluglinien« wurde bereits aufgestellt. Die Linke hat noch keine Antwort auf die Debatten nach dem Charlie Hebdo-Attentat. Aus der berechtigten Emotion, die Tat selbst und die Täter_innen eindeutig zu verurteilen, wird gefordert, dass – zumindest vorläufig – nicht mehr über den antimuslimischen Rassismus gesprochen werden soll. Dies ist aber fatal, da bei den politischen Konsequenzen, die aus dem Attentat gezogen werden, Rassismus eine zentrale Rolle spielt und spielen wird. Rassismus in Deutschland, Feindschaft gegen Muslime Es erscheint absurd, 2015 immer noch betonen zu müssen, dass antimuslimischer Rassismus in Deutschland quer durch alle Bevölkerungsschichten und quer durch politische Selbstzuschreibungen wie links, liberal, rechts oder konservativ anzutreffen ist und dass in der Bevölkerung eine hohe Zustimmung für rassistische Äußerungen, die sich gegen MuslimInnen richten, existiert. Als habe in den letzten zehn Jahren keine Debatte stattgefunden, als seien nicht durch zig Studien konkrete Formen und Ausprägungen von antimuslimischem Rassismus analysiert worden. Es erscheint auch mühselig – aber leider nach wie vor notwendig – in Erinnerung zu rufen, dass in Deutschland zahlreiche rechte Aufmärsche gegen Moscheen stattfinden, dass Anschläge gegen Moscheen eher eine Randnotiz in der Lokalpresse sind, dass über »Vorfälle« wie etwa das Aufstellen von Schweineköpfen an muslimischen Einrichtungen kaum noch berichtet wird. Die Ignoranz gegenüber dem Phänomen des antimuslimischen Rassismus in Deutschland und die Ausblendung der eigenen rassistischen Vorurteile scheinen mir der Schlüssel zu sein, um zweierlei erklären zu können: Erstens, warum sich so wenige für die Gegenproteste zur HoGeSa-Demo mobilisieren ließen. Zweitens, warum manche sogar eine Haltung entwickelten, die bisweilen darauf hinauslief, dass es gar nicht so schlimm sei, wenn sich Rechte (Hooligans) mit anderen Rechten (Salafisten) prügeln. Wer hat das Rederecht? Was lässt sich dagegen tun, dass die Analyse des antimuslimischen Rassismus wenig wahrgenommen wird und rassistische Angriffe unbeachtet bleiben? Ein erster notwendiger Schritt scheint zu sein, die antirassistisch interessierten Teile der Linken über dessen Ausmaß und Bedeutung zu informieren – auch wenn dies eine sehr mühselige und undankbare Arbeit ist. Das zentrale Problem für diejenigen, die diese Arbeit machen, ist der ständige Kampf gegen Relativierungen, gegen »derailing« von Debatten, gegen das Gegenrechnen (wenn etwa die Taten des Islamischen Staates als Rechtfertigung für »berechtigten« Unmut gegenüber Muslimen aufgeführt werden) und das ständige Ansetzen bei den einfachsten Grundsätzen: Nein, Bürgerrechte gelten auch für konservative und reaktionäre Muslim_innen. Nein, wenn christliche Kirchen in Deutschland anerkannt und unterstützt werden, kann man dies den islamischen Verbänden nicht vorenthalten. Nein, wenn der Islamische Staat in Syrien Menschen hinrichten lässt, ist dies kein Grund, vor hiesigen Moscheen zu demonstrieren. Wenn erst solche Fragen beantwortet werden müssen, bevor die eigentliche inhaltliche Arbeit beginnen kann, wird die Debatte um antimuslimischen Rassismus in Deutschland nicht vorankommen. Hier tragen diejenigen, die sich als AntirassistInnen verstehen, eine Mitverantwortung dafür, dass der Raum für die inhaltliche Arbeit geschützt wird - indem etwa Wortmeldungen, die die Existenz von antimuslimischem Rassismus in Deutsch- land bestreiten oder relativieren, deutlich zurückgewiesen werden. Wesentlich schwieriger als die Information über den gesamtgesellschaftlich verbreiteten antimuslimischen Rassismus ist die Reflexion und Selbstkritik innerhalb der deutschen Linken darüber, inwiefern dieser auch innerhalb der eigenen Szene anzutreffen ist und wo mögliche offene Flanken und blinde Flecken liegen. Zentrale Probleme sind hierbei allerdings gar nicht spezifisch für antimuslimischen Rassismus, sondern betreffen das generelle Verhältnis zwischen der biodeutschen Linken und den Anderen (unabhängig von der konkreten Benennung, ob »AusländerIn«, »MigrantIn« oder »nichtdeutsch«), insbesondere das Verhältnis zur »nichtdeutschen« Linken. Nach wie vor wähnt sich die biodeutsche Linke in einer Position, aus der heraus sie die gesellschaftlichen Verhältnisse beobachten und die richtigen politischen Organisationsformen und Forderungen aufstellen kann. Der Satz »Wir brauchen euren Mut, wie ihr unsere Klugheit braucht«, gerichtet von deutschen Autonomen an die türkisch-kurdische Antifasist Gençlik, ist über 20 Jahre alt – die Haltung dahinter ist jedoch leider nicht gänzlich verschwunden. Der Anspruch auf politische Führungskraft und die Haltung, die »Nichtdeutschen« als bloßes Mobilisierungspotenzial anzusehen, ist immer noch oft anzutreffen. Erst wenn dieses Verhältnis bewusst gemacht und zurückgewiesen wird, kann eine nachhaltige Auseinandersetzung mit antimuslimischem Rassismus innerhalb der deutschen Linken beginnen. Bis dahin wird es kaum zu vermeiden sein, dass beim nächsten rechten Aufmarsch gegen Moscheen, beim nächsten Sarrazin-Buch, beim nächsten antimuslimischen Medienhype wieder darüber diskutiert wird, ob und wie sich die deutsche Linke dazu verhalten wird – nur um nach kurzer Zeit die Debatte wieder ad acta zu legen. Ismail Küpeli Ismail Küpeli ist Politikwissenschaftler, Aktivist und Autor. Er beschäftigt sich mit der autoritären Entwicklung in der Türkei unter der AKP-Regierung und der Politik des türkischen Staates gegenüber der kurdischen Bevölkerung. 13 l e g ida ? l ä u ft nicht ! – Uni b ündni s Fünf Monate sind seit dem Entstehen, dem ersten Treffen des studentischen Bündnisses »Legida? Läuft nicht!« vergangen. Drei Monate, in denen Legida zwar kontinuierlich schrumpft, jedoch kaum Anzeichen macht, zeitnah von der Bildfläche zu verschwinden. Ebenso verhält es sich mit dem Protest gegen die rassistische Bewegung, denn gegen Legida sich entgegenzustellen ist nach wie vor unverzichtbar. Aus dieser auch nach wie vor noch aktuellen Notwendigkeit wuchs das Bündnis. Im Januar fand an der Uni Leipzig im Hörsaalgebäude ein erstes Treffen mit mehreren hundert Leuten statt um darüber zu diskutieren, wie die Leipziger Unistrukturen zur Organisation des Protestes genutzt werden können. Vor allem das Mobilisierungspotenzial im studentischen Umfeld war immens sodass zur ersten Legida-Demonstration mehr als 8000 Student_innen auf die Straße gegen Legida bewegt werden konnten. Diese Anzahl konnte dann leider nicht aufrechterhalten werden. Die Gründe dafür sind naheliegend: Prüfungszeit und Semesterferien, sowie sinkende Teilnehmer_innenzahlen bei Leigda und nicht zuletzt ein gewisser Gewöhnungseffekt. Nun möchte das Bündnis das neue, noch junge Semester nutzen, um alte Kräfte zu wecken und wieder mehr Student_innen für den aktiven Gegenprotest zu begeistern. Doch inzwischen ist »Legida? Läuft nicht!« weit mehr als nur eine Legida-bezogene Organisationsplattform geworden. Der allgemeine Konsens richtet sich darauf aus, Rassismus, Faschismus und jeder Form von Fremdenfeindlichkeit entgegenzutreten. Aber auch darüber hinaus wird zu verschiedenen Themen wie Antisexismus und Kapitalismuskritik ein reger Diskurs geführt und zu entsprechenden Veranstaltungen mobilisiert. So unterstützte das Bündnis die Verhinderung der Abschiebung der Merseburger Geflüchteten Ende März und warb für den Frauenkampftag am 8. März 2015. Die umstrittene Veranstaltung zu antimuslimischen Rassismus, bei der das Bündnis einiges über sich selbst und sein Verhältnis zu anderen Polit-Akteur_innen gelernt hat, war in Sachen Inhalt und Resonanz ein weiterer eigener Erfolg in diese Richtung. Dabei wurde die Arbeit des Bündnisses in Arbeitsgruppen für Mobi, Inhalte, Orga und 14 dergleichen aufgeteilt, Beschlüsse jedoch immer gemeinsam und möglichst konsensorientiert gefasst. Für jede Arbeitsgruppe gab es feste Ansprechpersonen, diese hatten jedoch eher eine moderierende Funktion. Weitere Arbeitsmethoden werden derzeit diskutiert, ebenso wie eine mögliche, zukünftige Gestaltung des Bündnisses. Denn aufgeben will keiner das, was erreicht wurde. Es gibt viele im Bündnis engagierte Student_innen, die aktiv bleiben möchten gegen Legida, vor allem aber auch darüber hinaus. Für den Frühsommer sind nun weitere inhaltliche Veranstaltungen und sogar eine Leipziger Aufführung der »Asyldialoge« der Berliner Bühne für Menschenrechte geplant. Doch neben allen Zukunftsvisionen darf die Gegenwart nicht vernachlässigt werden. Die Student_innen sind zurück an der Uni und vieles ist möglich. Mit »Leipzig nimmt Platz«, sowie der weiteren Hauptakteur_in der Antilegida-Proteste, »Refugees Welcome«, wird weiterhin zusammengearbeitet und die drei Bündnisse bilden den festen, unverzichtbaren Bestandteil in der Organisation der Gegenbewegung. Das Bündnis sieht es weiterhin als einfach nicht vertretbar an, den Rassismus unkommentiert Raum zu lassen. Es werden zwar wahrscheinlich nicht wieder 8.000 Student_innen wie bei unserer ersten Demo zusammen kommen, aber das Bündnis ist optimistisch, dass es genug sein werden, um zu zeigen, dass Legida zwar weiter laufen mag, aber »Legida? Läuft nicht!« am Ende trotzdem die Nase vorn haben wird! Unibündnis »Legida? Läuft nicht!« 10.‒12. Juni 2015 Student_innenRat der Universität Leipzig Campus Jahnallee campusfest kultur politik Wanda|Roosevelt| Dena|Keule| grenzen.los ‒ Vielfalt, Akzeptanz und eine bunte, offene Welt ohne Angst ‒ auf dem Campusfest Exclusive|Schafe & Wölfe|u3000| Kafka Tamura| Love, The Twains| Leoniden|Trouble Orchestra| mother engine|Rooftop Runners| Marla Blumenblatt|candelilla| jugendsinfonieorchester| songslam|u.v.m. Sport Campuscup|Headis|Slacken| Crossfit|DeepWork|Bouldern| Hiphop|Longboard|BubbleSoccer| Zumba| u.v.m. [email protected] 15 al s int e r nati o nal e _ r s t u d e nt _ in an d e r u ni l e ipzi g s t u di e r e n Wer ein Studium beginnen möchte, muss vieles beachten und sollte zunächst die wichtigsten Fragen klären. Wird es ein Fernstudium oder schreibst du dich an einer privaten oder einer staatlicher Hochschule ein? Auch die Wahl des Faches sowie der Studienort sind wichtige Fakten die vorher geklärt werden sollten. In Deutschland zu studieren stellt für einige Menschen nicht – nur aus Europa sondern aus der ganzen Welt – eine große Chance dar. Man profitiert von einem erstklassigen Bildungssystem, lernt eine neue Sprache und kann in diesem interessanten Land einiges an Erfahrungen sammeln. Der Anteil ausländischer Studierender in Deutschland steigt jedes Jahr an. Im Wintersemester 2009/10 studierten rund 245.000 ausländische Student_innen an deutschen Hochschulen. Das sind rund 12 Prozent aller Studierenden in Deutschland. Damit belegte das Land hinter den Vereinigten Staaten und Großbritannien weltweit einen führenden Platz. Im Wintersemester 2013/14 betrug der Anteil ausländischer Studierender rund 12,5 Prozent. Insbesondere junge Menschen aus Entwicklungs- und Schwellenländern sowie osteuropäische Studienbewerber_innen kommen für ein Studium nach Deutschland. Es müssen hierbei bestimmte Zugangsvoraussetzungen erfüllt werden, um eine Zulassung für die Universität zu bekommen: Ein Nachweis über ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache, ein Visum für Nicht-EUBürger_innen, eine bestimmte Geldsumme auf dem Konto und eine Unterkunft, ob nun eine Wohnung oder ein Zimmer in der Wohngemeinschaft. Aber damit endet es nicht. Während der ersten Wochen in Deutschland gibt es viel zu erledigen: Sie müssen sich an ihrem neuen Wohnsitz anmelden und ihr Visum in eine Aufenthaltserlaubnis umwandeln. Außerdem gilt es eine Krankenversicherung abzuschließen. Und sie dürfen die Frist für die Einschreibung an der Hochschule nicht verpassen! 16 Im Großen und Ganzen scheint es nicht einfach zu sein in Deutschland Fuß zu fassen, aber es gibt viele verschiedene Institutionen und Behörden, mit denen die Studierenden in Kontakt treten können, um all diese Fragen zu klären. Die Universität Leipzig – Alma Mater Lipsiensis (AML) – ist die größte Hochschule in Leipzig. Mit ihrem Gründungsjahr 1409 ist sie auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland die zweitälteste, seit ihrer Gründung ohne Unterbrechung arbeitende, Universität. Auch sie ist reich an ausländischen Studierenden. Ich bin auch ein Teil davon. Viele meiner Freund_innen studieren in Leipzig und sind mit der Universität und dem Studium sehr zufrieden. Zwei von ihnen erzählen im Folgenden, warum sie sich für die Leipziger Uni entschieden haben, wie sie hier den Platz gekriegt haben, ob man als Ausländer_in das Studium bewältigen kann oder nicht und vieles mehr. In diesem Beitrag lernen wir zwei internationale Studierende kennen. Riham Elfiky, Referentin für ausländische Studierende, hat mit ihnen gesprochen. Rania Fadl, 25 Jahre, aus Ägypten Studiengang: MA. Business Adminstration Since when are you studying in Leipzig? I am in Leipzig since Oktober 2013. Why did you decided for Germany? I was here with my husband and I thought it would be a good chance to make further study. Which Image of Germany did you had before you came? A very organized country, hardworking people, a great culture and open for other cultures as the project or attitude of »bringing new ideas« to Germany was promoted in the media and in at Goethe institute in Egypt that time. What do you feel in the university life as positive or negative? It’s very good and everything for the students to achieve their goals and develop themselves are available especially when it comes to library and it is facilities, »Sporthochschule«, and the various discounts for the students everywhere. Also, there is a bigger number of students in my country but there is always a guidance and available time for the students. Here in Leipzig University there is not enough time to talk or get your professor’s advice. Seit wann studierst du in Leipzig? Ich studiere im Studienkolleg seit März 2015. Ich bin aber in in Leipzig seit sieben Monaten, da ich eine Aufnahmeprüfung schreiben musste, um mit dem Studium im Studienkolleg ab dem Sommersemster 2015 anzufangen. Vorher habe ich mich mit der Verbesserung meiner Deutschkenntnisse beschäftigt. Ich habe jetzt das Niveau B1 endlich erreicht. Warum hast du dich für Deutschland entschieden? Ich habe mich für Deutschland entscheiden, weil ich Medizin studieren will. Nach langer Nachdenkezeit habe ich festgestellt, dass Deutschland zum Medizinstudium passt, weil es sich stark um Forschung und Forscher_innen kümmert. Im Bereich Medizin gibt es immer was neues. Ich bin deswegen völlig überzeugt, dass ich meinen Traum in Deutschland erfüllen kann. Welches Deutschlandbild hattest du bevor du ankamst? Ich dachte, dass das Leben in Deutschland völlig anders als in Nepal. Aber in der Tat gab es keinen sehr großen Unterschied, wie ich es mir gedacht habe. Was mich am meisten am Anfang störte sind die strengen Regeln und der Alltag war für mich irgendwie kompliziert. Der Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen war für mich zu schwer. Das liegt bestimmt daran, weil wir andere Mentalitäten haben. Ich kam am Anfang nicht zu recht, aber mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt. In Nepal gibt es auch Dinge, die ich nicht mag. Man findet nie ein Ort, das perfekt ist. Was empfindest du im deutschen Universitätsalltag als positiv/negativ? Es ist schwer zu sagen, weil ich erst mit dem Studium angefangen habe. Insgesamt fühle ich mich wohl und bin zufrieden mit meinem neuen Studium in Leipzig und freue mich auf das Kommende. Soniya Poudyal, 19 Jahre, aus Nepal Studiengang: Studienkolleg, M Kurs. Tamar Paitchadze und Riham Elfiky Referentinnen für ausländische Studierende 17 d e m o n s t r ati o n z u m idahit * 2 0 1 5 Wieso, weshalb, warum? ... Wer nicht fr agt bleibt dumm! Nach der erfolgreichen Demonstration im letzten Jahr zum Internationalen Tag gegen Homo-, Trans*- und Inter*-Feindlichkeit in Leipzig, gab es auch dieses Jahr – am Sonntag, den 17. Mai – einen Protestzug durch die Leipziger Straßen. Organisiert vom RosaLinde Leipzig e.V. und dem Referat für Gleichstellung und Lebensweisenpolitik des Student_innenRats der Universität Leipzig. Zentral hierbei blieb die notwendige Erweiterung des Namens IDAHOT* zu IDAHIT*. Hinter der Abkürzung IDAHOT steht der »International Day Against Homophobia and Transphobia« (zu Deutsch: »Internationaler Tag gegen Homophobie und Transphobie«). Wir haben uns dazu entschlossen, die Erweiterung um Inter*feinlichkeit vorzunehmen und sprechen deshalb vom »IDAHIT*«. Darüber hinaus gab es dieses Jahr auch ein Rahmenprogramm das zum Einen zur allgemeinen Aufklärung und zum kritischen Dialog beitrug und zum anderen Angebote schaffte zum kennenlernen, vernetzen und gemeinsamen Feiern. Und hier nun ein paar Antworten: Wieso, weshalb, warum! Warum der 17. Mai? Anlass der Demonstration ist der 17.05.1990. An diesem Tag hat die Weltgesundheitsorganisation beschlossen, Homosexualität aus ihrem Krankheitskatalog zu streichen. Bis dahin galt Homosexualität als psychische Störung, die therapiebedürftig war. Anders sieht das z.B. mit Trans*identität und Intersexualität/Intergeschlechtlichkeit aus. Transsexualität wird nach wie vor in der ICD-10-Klassifikation psychischer Störungen unter »Störungen der Geschlechtsidentität« (F.64.0) geführt. Unter Transidentität werden Menschen umschrieben, deren empfundenes Geschlecht nicht dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht entspricht. Als weiblich wahrgenommene Menschen empfinden sich als Männer und umgekehrt. Auch Intergeschlechtlichkeit, also das Aufweisen körperlicher Merkmale beider Geschlechter 18 bzw. eine uneindeutige Geschlechtlichkeit, wird heute noch pathologisiert und von der Medizin als »Sexualdifferenzierungsstörung« bezeichnet und meist ohne medizinische Notwendigkeit »behandelt«. »Mann und Frau« – natürlich gegeben oder gemacht? Nahezu sämtliche Gesellschaftsformen auf der Welt weisen Strukturen auf, die als »heteronormativ« gekennzeichnet werden können. Heteronormativität, also das unhinterfragte Hinnehmen eines für natürlich gehaltenen Systems bestehend aus Mann und Frau, die sich gegenseitig und ausschließlich begehren, führt zu weitreichenden Ausschlüssen für all jene, die nicht in dieses System passen: Homosexualität und Bisexualität als eine andere Form des Begehrens werden ebenso marginalisiert, d.h als Abweichung von der Norm gewertet und sanktioniert, wie Transsexuelle/Transgender und Intersexuelle als andere Formen von Geschlechtlichkeit. Das Problem ?!?! Auch wenn sich in den letzten Jahrzehnten das gesellschaftliche Klima gegenüber intergeschlechtlichen Menschen, Trans*gender und lesbisch-, schwul und bisexuell lebenden Personen, verbessert hat, bleibt die Annahme, lsbti*2-Menschen seien in der Mitte der Gesellschaft angekommen, eine Illusion. »Schwul« oder »Trans*« zu sein, ist immer noch ein Makel und deshalb gelten diese Worte auch immer noch als Schimpfwörter. Zwar ist ein ehemaliger schwuler Außenminister durchaus zu begrüßen, die Lebenswelt vieler lsbti*-Menschen ist dennoch von Diskriminierung geprägt und sie sind verbaler, psychischer, struktureller und nicht selten körperlicher Gewalt ausgesetzt. Das bleibt nicht folgenlos. Junge lsbti*-Menschen stehen unter enormem Druck, der scheinbaren »Normalität« unserer Gesellschaft zu entsprechen. Wagen sie dennoch ein Coming Out, kann dieses oft sehr konfliktbeladen sein, nicht nur in der Schule, sondern auch im Elternhaus, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz. Beschimpfungen, das Abwenden vermeintlicher Freund_innen oder sogar tätige Übergriffe sind keine Seltenheit. Massiver Leistungsabfall, ein Schul- oder Arbeitswechsel, aber auch psychische Erkrankungen, wie beispielsweise posttraumatische Belastungsstörungen, Depressionen oder Verhaltensauffälligkeiten können Folgen von Diskriminierungen sein. Volle gesellschaftliche Anerkennung erschöpft sich daher auch nicht in der Gleichstellung der sog. Homo-Ehe und im Einräumen von Adoptionsrechten. Es geht um einen viel grundlegenderen, gesellschaftlichen Wandel. Beachtlich ist auch die Tatsache, dass das Suizidrisiko bei lsbti*-Jugendlichen nach wie vor vier bis sieben Mal höher als bei heterosexuellen Jugendlichen ist (bestätigt durch die deutsche Bundesregierung in Bundestagsdrucksache 16/4818). Die Pathologisierung von Inter*geschlechtlichkeit und damit einhergehend der Zwang zur Zweigeschlechtlichkeit hat zur Folge, dass Kinder mit uneindeutigen Genitalien in der Regel kurze Zeit nach der Geburt geschlechtsangleichenden Operationen (z.B. Kastration, Klitorisverkleinerung, Anlegen einer Neovagina) unterzogen werden, die in vielen Fällen mit Komplikationen verbunden sind und oft lebenslange Hormontherapien nach sich ziehen. Von vielen Betroffenen wird dies im Nachhinein als äußerst traumatisierend beschrieben. Dass es Potential zur Veränderung gibt, zeigt z.B. die im Januar 2013 eingeführte Gesetzesänderung, dass neugeborene Kinder, welche nicht einem weiblichen oder männlichen Geschlecht klar zugeordnet werden können, ohne Angabe von Geschlecht in das Geburtenregister eingetragen werden müssen. (Vgl. § 22 (3) PstG) Müssen? Ja, müssen. Diese Option ist nicht verhandelbar sondern verweist (wiedereinmal) auf die Fremdbestimmung der Betroffenen. Trans*-Menschen hingegen werden die von ihnen gewünschten Hormonbehandlungen und Operationen – insbesondere im Jugendalter – vorenthalten bzw. nur über einen langen juristischen und psychopathologischen Weg ermöglicht. Dies steht im krassen Widerspruch zu Operationen, die an intergeschlechtlichen Menschen scheinbar selbstverständlich und in der Regel ohne deren Zustimmung vorgenommen werden. Uns ist bewusst, dass lsbti*-Menschen von weiteren gesellschaftlichen Machtverhältnissen unterschiedlich betroffen sind. »Da alle Unterdrückungsformen in unserer Gesellschaft miteinander verbunden sind, weil sie durch ähnliche institutionelle und soziale Strukturen aufrecht erhalten werden, kann nicht ein System beseitigt werden, während alle anderen intakt bleiben.« (Hooks 1984, 37) Die von uns kritisierten Zustände müssen daher mit anderen Diskriminierungsformen wie z.B. Sexismus, Rassismus, Klassismus, Lookismus und Feindlichkeit gegen Menschen mit Beinträchtigungen verbunden gedacht werden. Diese gilt es also ebenso aufzuzeigen und abzubauen. Kerstin Schmitt Referentin für Gleichstellung und Lebensweisenpolitik 19 Am 17. Mai 2015 haben ca. 400 Menschen an der Demonstration in Leipzig teilgenommen. u u n m g g e f r a g t e s t e llt Das Wintersemester 2012 war nicht nur für alle Abiturabsolvent_innen mit einem Studienbeginn Lehramt in Leipzig (und ganz Sachsen) etwas Besonderes. Auch für die Lehramtsausbildung der Uni Leipzig war es ein Besonderes. Gleiches lässt sich über die Sächsische Bildungsagentur, die lehrerbildenden Fakultäten und deren Dekane, das Prorektorat, das Praktikumsbüro, die Fachschaftsräte, das Prüfungsamt, das SSZ, das Zentrum für Lehrerbildung und Schulforschung und vor allem über das Referat für Lehramt. Plötzlich kann mensch in Leipzig also nicht mehr über Bachelor of Science zum Master of Education Lehrer werden. »Zurück in die Zukunft« lautet das Motto des Semesters 2012, denn von nun an wird, wie schon fünf Jahre zuvor, wieder mit dem Staatsexamen die Lehramtsausbildung in Leipzig beendet. Altes Staatsexamen – Bachelor/Master – und nun wieder (neues) Staatsexamen. Was vorher als veraltet gilt, soll nun zu neuer Anerkennung gelangen. Der Grund für diese Umstellung ist denkbar einfach. Es herrscht Lehrer_innenmangel im Land. Dem soll mit verkürzter Studienzeit in den Bereichen Grund- und Mittelschule entgegen gewirkt werden. Für Grundschullehramt nur noch acht statt zehn Semester Studium; Lehramt an Mittelschulen noch neun. Für das Gymnasium und die Förderschule ändert sich nichts. So kann Sachsen einige Jahre sparen, wenn es darum geht, die aufklaffenden Lücken an Mittel- und Grundschulen mit qualifizierten Junglehrer_innen zu schließen. Zusätzlich werden alle Module einem UpDate unterzogen, eine Neuauflage, wenn mensch so will. Gesagt getan ja, aber in der Praxis so einfach wie in der Theorie? Mit Nichten. Der Wechsel bedeutet für alle oben genannten mehr, als nur die Neuimmatrikulation in einen anderen Studiengang. Der Bachelor kann nun nicht mehr ausgedehnt werden, denn die Seminare 20 werden auf Staatsexamen und dessen Prüfungsordnung umgestellt und die Immatrikulation für den Master ist nicht mehr an jeder Fakultät ausnahmslos möglich. Plötzlich werden Seminare des auslaufenden Bachelors sogar nur noch letztmalig angeboten, Fristen erhöhen den Zeitdruck, ansonsten winkt die Umschreibung und was passiert eigentlich mit dem BAföG, wenn nun der Studiengang gewechselt werden muss, weil ich es durch Krankheit, Auslandssemester oder Kinderpause nicht mehr rechtzeitig schaffe, den Bachelor abzuschließen, bevor sich die Bachelor- Akkreditierungspforten schließen? Fragen über Fragen und umfangreiche Antworten sind rar. Wer kann bei so vielen Komponenten schon allumfassend zuverlässige Aussagen und Prognosen abgeben? Hier gerät das Referat für Lehramt in den Fokus. Von Studi für Studi und das im vertraulichen Gespräch in angenehmer Atmosphäre. Selbst wenn nicht alle Fragen bis ins letzte Detail beantwortet werden konnten, so hatten die Studierenden doch den Eindruck, dass ihren Sorgen und Fragen Gehör geschenkt wurde. Die Beratungsfunktion des Referats erlangte in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten Beratungsstellen eine neue Dimension. Auch jetzt ist es noch so, dass sich viele Fragen ergeben, die Einzelfällen geschuldet sind. Ob der Bachelor noch abgeschlossen werden kann, wenn der Master nicht in Leipzig gemacht wird; ob der Master hier noch begonnen werden kann, wenn der Bachelorabschluss von einer anderen Uni ist; wie ist es, wenn Prüfungen vor dem Ende der Frist nicht mehr angerechnet werden können und wie wird sich eigentlich umgeschrieben ins Staatsexamen. Ist das Staatsexamen schwerer/leichter/ anders, ist es weniger anerkannt und wie viel ist es außerhalb Sachsens wert oder gar international? Die Beratungsfunktion und die Informationsverbreitung des Referats sind neben der des SSZ nicht mehr wegzudenken. Ob via Newsletter, der monatlich erscheint, über Öffentlichkeitsarbeit der neuen Medien oder im persönlichen Gespräch – die Studierenden können ihre Fragen loswerden, Hilfe erbitten und Probleme klären. Im Umkehrschluss können auch Verbesserungsvorschläge und Anregungen jeder Zeit geäußert werden. Wenn dann aber Alles geklärt ist und ein Jeder weiß, was wie wo wann und auf welchem Weg, dann kann gefeiert werden. Es soll hier schließlich nicht der Eindruck hinterlassen werden, in Leipzig Lehrer_in zu werden, sei problembehaftet und umständlich – im Gegenteil. An guten Semesterauftaktsparties und Spaß mangelt es hier in keinem Fall. Zusätzlich werden internationale Austauschprogramme vermittelt, die Fachschäftsräte der Fakultäten bieten ErstiFahrten und Mentoringprogramme an, es gibt Campusführungen und Informationsveranstaltungen jeder Art. In Zusammenarbeit mit dem gesamten StuRa Team, den Fachschaftsräten, dem ZLS und auch dem SSZ hat sich das Referat zu einer Konstanten für die größte Gruppe an Studierenden der Universität entwickelt. 3.134 Lehramtsstudierende und 1.216 Studienbeginner_innen (Stand: WS 2014/15) sollen jetzt und in Zukunft, und wenn es noch 3mal umgestellt wird, stets Wissen, wo Belange jeder Art Gehör finden. Alexandra Bär Referentin für Lehramt K e in B o ck a u f s e x i s ti s ch e K ack s ch e iSS e an d e r Uni ? Zum Beispiel: homofeindliche Kackscheiße im Seminar? Oder trans*feindliche Kackscheiße auf der Toilette? Fatshaming in der Mensa? Angegrapscht, beglotzt oder doof angemacht? Oder anders: Du erlebst an der Uni Leipzig sexistische Diskriminierung? Du möchtest etwas verändern an deiner Hochschule? Dann misch dich ein und misch mit!* Deine Ansprechpartner_innen des Referates für Gleichstellung und Lebensweisenpolitik findest du in deiner Studierendenvertretung! stura.uni-leipzig.de/rgl www.facebook.com/rglStuRaUL [email protected] *Aufgrund von Abhängigkeitsverhältnissen wie beispielsweise Professor_in und Student_in behandeln wir anonymisiert deine Beschwerde und verfahren nach deine Wünschen und Bedürfnissen! PS: Ohne Worte geht nun auch mit unseren neuen Aufklebern*! Take Action! Nur auf autorisierten Flächen aufkleben! 21 camp u s f e s t 2 0 1 5 b e w e g t u nd b e g e i s t e r t z u m 1 7. mal in l e ipzi g Vom 10. bis zum 12. Juni 2015 wird der Campus Jahnallee erneut zum Festivalgelände. In Kooperation mit der Moritzbastei veranstaltet der Student_innenRat der Universität Leipzig das 17. Campusfest. Den Besucher_innen wird hierbei ein abwechslungsreiches Angebot rund um die Themen Kultur, Politik und Sport geboten. Wanda (oben), Roosevelt (unten) Kultur Das diesjährige Campusfest wird am Mittwochabend vom Leipziger Jugendsinfonieorchester (JSO) mit einer Filmmusiknacht eröffnet. Im Anschluss treten die besten Musiker_innen des vergangenen Jahres beim Song Slam Finale gegeneinander an. Moderiert wird dieses von Julius Fischer und Tim Thoelke. Die beiden Festivaltage werden durch eine Reihe internationaler und nationaler Bands, Kleinkünstler_innen sowie DJs* kulturell gestaltet. 22 Wanda begeisterten das Leipziger Publikum bereits als Vorband von Kraftklub. Nun kommen die fünf Jungs aus Wien zurück nach Leipzig, um auf dem Campusfest ganz viel Amore zu verbreiten. Ebenfalls kein Unbekannte_r ist Roosevelt. Dieser spielte schon einmal auf dem Campusfest. Damals noch als Schlagzeuger der Band Beat! Beat! Beat!, nun ist er solo unterwegs und begeistert die Musikszene mit einem Mix aus Chill Wave, Italo Disco und Pop. Mit tanzbaren Beats und intelligenten Texten bereichern Dena, Trouble Orchestra und Schafe & Wölfe nicht nur die deutsche HipHop-Szene, sondern auch das diesjährige Line-Up. Dafür, dass der Spaßfaktor nicht zu kurz kommt, sorgt Keule mit Hits wie »Hallo Jesus« oder »Ja, genau«. Liebhaber_innen des Rocks können sich auf die Indie-Rockbands Hurricane Dean und Kids Plastique freuen. Abgerundet wird das Ganze durch instrumentalen Stoner Rock von Mother Engine und Alternative Rock von The Heavy Dancing. Individuell, popig und tanzbar, dass macht die Musik von Exclusive, Kafka Tamura und U3000 aus. Direkt aus Leipzig spielt das Duo Love, The Twains. Über den großen Teich kommen die aus Kanada stammenden Brüder der Rooftop Runners. Den Klang der Sixties, vermischt mit dem Sound der Großstädte wird Marla Blumenblatt auf das Campusfest bringen. Candelilla, Leoniden und KARIES vervollständigen das Line-Up. Dena (links), Keule (rechts) Politik grenzen.los – Vielfalt, Akzeptanz und eine bunte, offene Welt ohne Angst – auf dem Campusfest. Das politische Rahmenprogramm auf dem Campusfest 2015 widmet sich den Themen Akzeptanz und Vielfalt in allen gesellschaftlichen Facetten. Während sich am Donnerstag schwerpunktmäßig alles um Antirassismus dreht, rückt der Freitag die Themenfelder Gleichstellung und Lebensweisenpolitik sowie Inklusion in den Fokus. Viele verschiedene Aktionen und Programmpunkte sollen für die Themen sensibilisieren und einen niederschwelligen Zugang ermöglichen. Ungezwungen wollen wir mit den Gästen des Campusfestes ein Bewusstsein für die Probleme und Herausforderungen, aber auch für die damit verbundenen Möglichkeiten und Potenziale schaffen. Es wird natürlich auch nicht an Musik, Kleinkunst und anderer Unterhaltung fehlen. Die Ausgrenzung aufgrund von Geschlecht, Identität(en), Ethnizität, Religion oder (sozialer) Herkunft darf in einer modernen Gesellschaft nicht geduldet werden und hat auf dem Campusfest keinen Platz. Gleichberechtigung ist kein Privileg für auserwählte Menschen, sondern ein Recht für Alle und zwar in allen Facetten des Lebens. Emanzipation einzelner Gruppen darf nicht auf Kosten anderer passieren. Diesem Grundsatz wollen wir auch auf dem Campusfest folgen. Zusammen mit unseren Gästen, Künstler_innen und unserem Team wollen wir auf dem Campusfest Spaß haben. Sport Beim traditionellen CAMPUSCUP werden sich rund 600 Sportler_innen in den Sportarten Fußball, Volleyball, Handball, Streetball, Kicker, Ultimate-Frisbee und Zweifelderball über zwei Tage miteinander messen. Zusätzlich gibt es ein breites Angebot an Workshops zu den Trendsportarten Headis, Slacken, Crossfit, DeepWork, Bouldern, Hiphop, Longboard, Bubblesoccer und Zumba. S t u de n t i s c h e Ber a t u n g s a n ge b o t e de s S t u r a i m S o mmer s eme s t er 2 0 1 5 Studienfinanzierung/studieren mit Kind Sozialberaterin: Constanze Stutz [email protected] Montags 15:00–18:00 Uhr (S.001) Freitags 10:00–12:00 Uhr (S.001) Umgang mit Stress, Prüfungsangst, psychischen Beschwerden Psychosoziale Beraterin: Beatrix Stark [email protected] Dienstags 15:00–16:00 Uhr (S.001) BAföG und Jobbörse BAföG Beraterin: Ina Schulz [email protected] Montags–Donnerstags 10:00–15:00 Uhr Freitags 10:00–13:00 Uhr (S.011) Probleme ausländische Studierender Referentin für ausländische Studierende: Angelica Avila [email protected] Monatgs 18:00–20:00 Uhr Freitags 10:00–12:00 Uhr (S.001) Allgemeine Rechtsprobleme (Mietrecht, Prüfungsrecht, …) Rechtsrat: Tom Hanke [email protected] Montags 18:00–20:00 Uhr (S.001) Probleme im Nebenjob und Fragen zur Sozialversicherung Students At Work, arbeits- und sozialversicherungsrechtliche Anfangsberatung des DGB [email protected]@dgb.de Dienstags 17:00–18:00 Uhr Donnerstags 16:30–17:30 Uhr (S.001) Alle Infos findet ihr unter www.stura.uni-leipzig.de, „Beratung“. 23 w e r i s t e i g e ntlich da r an s ch u ld , s t u di u m Fast jede_r hat sich im Laufe des Studiums doch schon mal die Frage gestellt, warum schreib ich hier eigentlich eine Klausur und keine Hausarbeit? Oderwarum wird ausgerechnet dieses Thema behandelt – wer legt denn überhaupt die Inhalte des Studiums bzw. der Vorlesung fest? Oft wird gesagt: »Forschung und Lehre sind frei« und aus diesem Grund entscheiden die Professor_innen über den Inhalt der Module. Lehre ist zwar frei, aber nicht so frei, dass Professor_innen einen Freibrief haben. Die Lehrinhalte und Lehrziele des Studiums und der Module, die Prüfungsformen (ob Klausur oder Hausarbeit) und die zu erwerbenden Kompetenzen werden vor allem in der Prüfungs- und Studienordnung festgelegt. Außerdem werden noch Fristen, Einspruchsregelungen, das Recht auf Einsicht in die Prüfungsunterlagen und die Anrechnung von Leistungspunkten »LP« geregelt. Spannende Sache – lest sie euch mal durch. Prüfungs- und Studienordnung werden auch als Studiendokumente bezeichnet. Die Erstellung und Veränderung dieser Ordnungen muss in mehreren universitären Gremien beschlossen werden zum Beispiel in der Studienkommission. In fast jedem dieser Gremien sitzen neben Dozierenden und Mitarbeiter_innen der Universität auch Studierende (!). Die Studienkommission ist sogar paritätisch besetzt und damit das wichtigste Gremien für die Studis in diesem Prozess. Somit könnt ihr euch ebenfalls einbringen! Durch Änderung der Modulinhalte, Prüfungsformen und Prüfungslast, aber auch Veränderung der Wichtung von Prüfungsleistungen könnt ihr euer Studium verändern. Schließlich ist noch kein_e Meister_in vom Himmel gefallen und auch die Universität muss noch dazulernen, was Studierbarkeit heißt. Kai Zaschel Referent für Hochschulpolitik 24 s o i s t, wi e e s Rektorat i s t ? Justiziariat rechtliche Prüfung mit Empfehlung für den Antrag Rektoratskomission Lehre, Studium, Prüfung LSP wünschen da s mit Nachbesserungs- da s s Fakultätsrat Institutionsrat Studienkomission Sitze: 50% Studierende/ 50% Rest (paritätisch) Antrag durch Fachschaftsrat, Dozierende, Studiendekan wa s i s t e i g e ntlich e in e c r itical ma s s ? Jeden letzten Freitag im Monat treffen sich viele Menschen mit ihren Fahrrädern auf dem Augustusplatz. Wenn die Uhr des Krochhochhauses um 18 Uhr schlägt setzen sich dann alle gleichzeitig als kritische Masse in Bewegung. Aber was ist eigentlich diese critical mass? Eine CM ist ein Trend in vielen Städten der Welt, bei der sich Radfahrer_innen scheinbar zufällig und unorganisiert treffen, um mit gemeinsamen Fahrten durch Ihre Innenstädte mit ihrer bloßen Menge auf ihre Belange und Rechte gegenüber dem Autoverkehr aufmerksam zu machen. Möglich wird dies durch Paragraf 27 der StVO nach welchem mehr als 15 Fahrräder einen geschlossenen Verband bilden können. Für diesen Verband gelten sinngemäß die Verkehrsregeln eines einzelnen Fahrzeuges und er hat in einem Zug über eine Kreuzung mit Ampel zu fahren, selbst wenn diese zwischenzeitlich auf Rot umschaltet (so wie ein sehr sehr langer Sattelschlepper). Auch darf nebeneinander gefahren werden, sodass ein Ausritt durch die Stadt zu einem geselligen Anliegen wird. Wenn also die nächste CM im Terminplaner steht, sei dabei und reclaim the streets! N e u e Ö ffn u n g s z e it e n F ah r r ad s e l b s thilf e w e r k s tatt Bereits seit 18 Jahren bietet euch der Semesterticketausschuss des Studentenwerkes die Möglichkeit, in Fahrradselbsthilfewerkstätten euer Fahrrad unter fachkundiger Anleitung zu reparieren. Weil der Andrang in der Radgeber-Selbsthilfewerkstatt in der Leplaystraße stetig gewachsen ist, können seit März Fahrräder von Montag bis Freitag eine Stunde länger repariert werden. Fahrradselbsthilfewerkstatt »Radgeber« Leplaystraße 5, 04103 Leipzig Mo–Fr 10.00–19.00 Uhr Werkstatt des VILLA e.V. Lessingstraße 7, 04109 Leipzig Mo–Do 16.00–19.00 Uhr a u s l e ih e n ü b e r d e n s t u r a : la s t e n r ad u nd t e ila u t o Ihr seid aktiv in der Fachschaft oder in einer der vielen Hochschulgruppen und müsst euch oder sperrige Gegenstände von A nach B transportieren? Dann gibt es für euch die Möglichkeit unser geliebtes Lasten_StuRad auszuleihen um ein paar Runden durch Leipzig zu drehen. Wenn es ein bisschen weiter weggeht z.B. zur FSR-Erstifahrt besteht seit diesem Jahr die Möglichkeit über den StuRa ein Auto bei teilAuto auszuleihen. Alle weiteren Infos und nach viel mehr bekommt ihr bei eurem Referat für Nachhaltige Mobilität. 25 di e z u k u nft i s t alt e r nativl o s ! e in e v o n inv e s ti g ativ e w e i s s a g u n g » di e h o ch s ch u l e g r u pp e « Lehramt: Natürlich bekommst du einen Job als Lehrer_in. Immerhin ist der Bedarf riesig. Es erwarten dich blühende Landschaften in Lausitzer Kohlegruben, Zwickauer Bergbäuer_innen und Chemnitzer Orte die noch keines Menschen Ohr errungen. Da der Straßenverkehr eine super Möglichkeit bietet Stress und Aggressionen abzubauen und du dir bei dieser Tätigkeit direkt etwas dazu verdienen kannst, steigst du in das Taxi-Gewerbe ein. Was als Nebenberuf anfängt, wird deine Aufmerksamkeit immer mehr gewinnen. Denn selbst die schlimmsten Partygäste auf der Rückbank sind die pure Erholung im Vergleich zu deiner 3. Klasse. Jura: Die unzähligen Stellen als Staatsanwält_in und Richter_in wirst du höchstwahrscheinlich nicht ergattern. Mit viel Glück wirst du in einer mittelmäßigen Kanzlei aufgenommen und darfst dort den Rest deines Lebens im Auftrag von Musiklabels Minderjährige für ihre Musikdownloads in Haft nehmen. Wahrscheinlicher ist es aber, dass du als Taxifahrer_in regelmäßig Wutanfälle bekommst, weil es dir im tiefsten Innern widerstrebt, dass die anderen Verkehrsteilnehmer_innen die StVO entweder nicht kennen oder noch schlimmer: ab und an mutmaßlich dagegen verstoßen. Deine Kolleg_innen bei den mittelmäßigen Kanzleien freuen sich an dieser Stelle um regelmäßige Arbeitsaufträge. Medizin: Die attraktive Stelle als Oberärztin wurde dir vor der Nase weggeschnappt, aber es gibt ja noch so viele attraktive Stellen als Assistenzärzt_in einer privatisierten Klinik in deiner Facharztausbildung; eine Anstellung bei der deine lebenslang zu zahlenden Steuern niemals die staatlichen Aufwendungen für deinen Studienplatz refinanzieren. In die Schweiz kannst du jetzt auch nicht mehr – das Boot sei dort angeblich voll. Und bei dieser Perspektive fährst du dann doch lieber Taxi - einen gesicherten Job mit regelmäßigem Einkommen und geregelten Schichten. 26 Philosophie: Einmal nachts besoffen zu viele Pornos geschaut und schon steckst du in der ersten Vorführ- äh lesung zu Cunt und Hegel. Mit Entsetzen folgt bald die Erkenntnis: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm und ein Dildo macht noch keinen Sommer. Es folgt das Unausweichliche. Verständnisfrust führt zu einer Karriere im vertikalen Gewerbe: Du fährst Taxi. Onomastik: Du fandest deinen Namen (Kevin Justin Jason Chantall Schmidt) schon immer Scheiße. Jetzt wolltest du wenigstens wissen warum. Und entschiedest dich für einen exotischen Studiengang und abschließend die Karriere im Gewerbe der Taxichauffeusen. Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik: Du hast in der Schule schon mehrfach bei Jugend pfuscht gewonnen. Das erste Mal bist du im Alter von 7 Jahren nach einem Experiment zur Brennbarkeit von Magnesium wegen Unbewohnbarkeit der alten Behausung umgezogen. Dein Mathelehrer hat dich immer gelobt und Aussichten auf eine interessante Karriere gemacht. Im Studium scheiterst du an den Wiederholungskursen für einfache Schulmathematik und engagierst dich in der regionalen Schach AG. Du erkennst deine pedantischen Fähigkeiten und bewirbst dich auf einen Posten als Stadtrat in einer großkleinen Provinzstadt. Du endest in Borna als Taxifahrer_in. Kommunikations- und Medienwissenschaft: Du bist bestens darauf vorbereitet die neue Social Media Beauftragte der Bundesregierung oder Bürgermeister von Borna zu werden. Oder die klassische Karriere: Du fährst Taxi, laberst aber deine Gäste zu. Soziologie: Du hast im praktischen Jahr nach der Schule ein Jahr in Afrika mit den Kindern geschmust. Als Wohlstandsweiße_r erkanntest du sofort, dass du dieses Elend in der Welt verbessern musst. In supervisi- onierten Runden wurde dir bewusst, dass das Problem einzig in der Spekulation auf Grundnahrungsmitteln liegt, die im Herkunftsland verrotten, weil der Preis gerade nicht stimmt. Leider finden deine Ideen keine finanzielle Unterstützung. Dafür bekommst du für sie umso mehr Anerkennung bei deinen Taxigästen. Politikwissenschaft: Du hast dich schon immer für Politik interessiert. Du wurdest immer zum/r Klassensprecher_in gewählt. Im Schülerrat hattest du immer die supergeilsten Ideen und hattest den ersten Kontakt zur SPD. Politik hat dich interessiert und du wolltest wissen wie dieser ganze Apparat funktioniert. Nach dem ersten Semester war klar dass dieser Studiengang zu deinen bisherigen Idealen überhaupt keinen Beitrag leistet. Du planst deinen örtlichen StuRa zu infiltrieren. Entweder du machst weiter und studierst danach noch was anderes oder du wirst eben Taxifahrer_in. Wirtschaftswissenschaft: Chief Executive Officer wird auf der Visitenkarte deines kleinen Taxibetriebes stehen. Dazu gehören drei Fahrzeuge und eine kleine Crew von Philosoph_innen, die das Geld für dich besorgen. Jackpot! Die HOCHSCHULGRUPPE www.facebook.com/diehochschulgruppe 27 A G ‘ s fü r dich – M ach ‘ mit ! Der StuRa unterstützt viele Arbeitsgruppen. Eine Auswahl findest du hier. Bei Interesse wende dich an die AG‘s! Eine komplette Übersicht aller bestätigten AGs findest du unter: www.stura.uni-leipzig.de/finanzen Du interessierst dich für ein Thema, das noch nicht dabei ist? Dann gründe doch einfach selber eine AG. Alle Infos dazu bekommst du auf unserer Homepage oder bei uns im Büro. Schau doch einfach mal vorbei. Wir freuen uns auf dich. AG Politische Diskussion Engagiert für Flüchtlinge in Leipzig www.agpolitischediskussion.wordpress.com www.facebook.com/engagiert.fuer.fluechtlinge Die AG Politische Diskussion erklärt sich die in der Gesellschaft herrschenden Zwecke, wer von ihnen profitiert und wer die Schäden trägt, insbesondere das Bild der Öffentlichkeit, das über diese Interessen gezeichnet wird. Wir bieten wöchentlich donnerstags öffentliche Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen an. AIESEC Leipzig www.aiesec.de/leipzig www.facebook.com/AiesecLeipzig Wir sind eine studentische Gruppe, die Geflüchteten die Ankunft in Leipzig erleichtern will. Ob beim Lernen der deutschen Sprache, beim Gerangel mit Behörden oder durch den ein oder anderen lauschigen Grillabend, um neue Bekanntschaften zu schließen – bei uns hat jeder viele Möglichkeiten sich einzubringen und wir freuen uns auf neue Gesichter! geist:reicht www.geistreicht.de Seit der Gründung 1948 vermittelt AIESEC Studierende ins Ausland. Als weltweit größte Studenteninitiative legen wir viel Wert darauf, dass die von uns vermittelten Praktika dich persönlich weiterentwickeln und ein unvergessliches Erlebnis in deinem Leben werden. Als Mitglied leistest du einen Beitrag zum internationalen Austausch und förderst wichtige Kompetenzen, die dir dein ganzes Leben lang hilfreich sein werden. brett-spiel-kultur www.facebook.com/brettspielkultur.leipzig www.facebook.com/groups/brettspielkultur Hochschulgruppe zur Förderung des Kulturgutes Gesellschaftsspiel und zur Schaffung sozialer Räume für Begegnung im studentischen Leben. 28 Selbsthilfegruppe für psychisch erkrankte Studenten mit Problemschwerpunkt Arbeitsstörung. Gruppentreffen Dienstag bzw. Donnerstag um 18.00 Uhr an der HTWK Leipzig (Anmeldung erforderlich!) Juso-Hochschulgruppe Leipzig www.jhg-sachsen.de www.facebook.com/jhg.sachsen Du möchtest das Leben an deiner Hochschule aktiv und sozial mitgestalten? Wir, die Juso-Hochschulgruppen, sind für alle offen, die an einer zukunftsgewandten und emanzipatorischen Politik an den Hochschulen interessiert sind. Egal ob mit oder ohne SPD-Parteibuch. Schau einfach mal bei uns vorbei! Studentenmission Deutschland.SMD Leipzig www.smd-leipzig.de Wir tauschen uns über Glaubenserfahrungen aus und bieten die Möglichkeit an der Uni über die christliche Botschaft nachzudenken. Dafür gibt es verschiedene Plattformen, wie z.B. unsere Großgruppenabende oder Diskussionsforen mit Professoren. Unikino – Kaleideskop WILMA – Leipzig www.wilma-leipzig.de www.facebook.com/wilma.leipzig WILMA (WillkommensInitiative für in Leipzig Mitstudierende AusländerInnen) Wir sind eine lockere Gruppe Leipziger Studenten, die es sich zur Aufgabe gemacht hat den vielen ausländischen Studierenden zu helfen ihre Zeit in Leipzig angenehmer zu gestalten. Wir organisieren Tages- und Mehrtagesfahrten, Partys, Kneipenabende und vieles mehr. Natürlich sind auch immer Deutsche herzlich dazu eingeladen. www.facebook.com/kaleidoskop.uni.leipzig Aus der Vorlesung rein ins Kinoleben! Wir sind filmbegeisterte Studierende der Uni Leipzig, die ihre Leidenschaft mit Euch teilen wollen! Unikino heißt für uns nicht nur Filme zu sehen, sondern mit Euch zu erleben. Wir bieten Euch monatliche Filmreihen mit Filmklassikern und Geheimtipps aus allen Epochen - darunter knackige Komödien, düstere Dramen, chaotischer Coming-of-Age und vieles mehr. Ver.di HSG www.facebook.com/verdihsgleipzig Wir sind eine Gruppe Studierender aus den unterschiedlichsten Fachbereichen, die an Hochschulen auf gewerkschaftsnahe Themen aufmerksam machen will. Weitblick Leipzig www.weitblicker.org/Stadt/Leipzig www.facebook.com/WeitblickLeipzig Wir sind eine Studenteninitiative, die sich für einen gerechteren Zugang zu Bildung einsetzt – vor Ort und weltweit. Gemäß unseres Leitgedanken »vermitteln – fördern – bilden« organisieren wir Deutschunterricht für Asylbewerber_innen sowie ein Kindertheaterprojekt in der Eisenbahnstraße und vermitteln Bildungspatenschaften zwischen Schüler_innen und Leipziger Studierenden. 29 imp r e s s u m St u Raktiv i s t di e Z e it s ch r ift d e s St u d e nt _ inn e nRat e s d e r Univ e r s it ä t L e ipzi g Herausgeber Übrigens Student_innenRat Universität Leipzig, Referat für Öffentlichkeitsarbeit, Universitätsstraße 1, 04109 Leipzig, [email protected] Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung der Autor_innen wieder. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Artikel zu redigieren und zu kürzen. Bei unverlangt eigesandten Artikeln besteht keine Gewähr zum Abdruck. Der Nachdruck von Artikeln, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung des Referates für Öffentlichkeitsarbeit des Student_innenRats der Universität Leipzig gestattet. Die StuRaktiv kann gegen Übernahme der Versandkosten über o.g. Adresse bezogen werden. Autor_innen Marcus Adler, Unibündnis »Legida läuft nicht!«, Ismail Küpeli, Kai Zaschel, Laura Scholler, Alexandra Bär, Friedemann Goerl, Anne Schneider, Kerstin Schmitt, Riham Elfiky, Tamar Paitchadze, Tina Herfurth, Victoria Frimpong, Dominik Schwarz, Kerstin Stengel, Die Hochschulgruppe DIE HOCHSCHULGRUPPE Druck FISCHER druck&medien OHG | Sestewitzer Straße 18 | 04463 Großpösna V.i.S.d.P. Tina Herfurth Layout/Grafik Ulrike Neufeld Redaktionsschluss 30.04.2015 30 www.stura.uni-leipzig.de www.facebook.com/StuRaUniLeipzig twitter.com/stura_ul 31 Foto: Kirsten Nijhof Musikalische Leitung uLf SChirmer Inszenierung / Choreografie mario SChröder Leipziger BaLLett SoLiSten, gäSte und Chor der oper Leipzig gewandhauSorCheSter Im Opernhaus aB 20. Jun. 2015 weSt Side StorY nach einer idee von Jerome robbins arthur LaurentS musik von Leonard BernStein gesangstexte von Stephen Sondheim Buch von deutsche fassung der dialoge von frank thannhäuser und nico rabenald www.oper-leipzig.de 32 die uraufführung wurde inszeniert und choreografiert von Jerome roBBinS original Broadway produktion von robert e. griffith und harold S. prince nach Übereinkunft mit roger L. Stevens
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