Der Newsletter für Kapitalanleger. Mit Wissen zu Werten. # 05 2015 Börsenpflichtblatt der Börsen Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München und Stuttgart # 0 5 2015 Starbucks Ein Genuss auch für Anleger Seite 8 Sanofi Dividendenaristokrat in spe FINDE UNS AUF FACEBOOK Seite 10 www.facebook.com/ AnlegerPlus Westag & Getalit Unspektakuläres Geschäft – hohe Dividende Seite 16 Kurzmeldungen Finanzwissen erleben | EEV-Anleger beunruhigt| Nachbesserung für Herlitz-Aktionäre | Auf Aktienrückkaufprogramme setzen Nebenwerte Bijou Brigitte AG SYZYGY AG Realdepot Guter Jahresauftakt für zwei Depotwerte 20. & 21. Mai 2015 The Charles Hotel – Rocco Forte Hotels Sophienstraße 28 80333 München m:access-Forum am 20. Mai 2015 und MC Services HealthCare Forum am 21. Mai 2015 Anmeldung und Informationen auf www.mkk-investor.de powered by Veranstalter Rechtspartner Konferenzpartner Medienpartner Gold Medienpartner Silber IR Partner Forenpartner Anzeige EDITORIAL Abschied von der Börse Liebe Leserinnen und Leser, Das Jahr 2013 markiert eine Zäsur in der Behandlung von Unternehmen, die das Börsenparkett – aus welchen Gründen auch immer – verlassen wollen und dementsprechend ein Delisting initiieren. War bis dahin ein Abfindungsangebot für die freien Aktionäre zwingend erforderlich, ist das nach einer neuen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs seitdem nicht mehr nötig. Als Konsequenz meldete sich in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Unternehmen ab. Fair oder nicht fair Fair wäre es natürlich, wenn Gesellschaften, die keine Lust mehr auf eine Börsennotiz haben, den verbliebenen Anlegern ein Angebot zur Abnahme der Aktien machen würden. Doch das ist nur die Ausnahme. In aller Regel kündigen die betreffenden Unternehmen das bevorstehende Delisting einige Wochen oder Monate vor dem letzten Handelstag der Aktie an, sodass die Anleger zumindest noch die Möglichkeit haben, ihre Aktien zu verkaufen, bevor der Handel eingestellt wird. Dass derartige „Zwangsverkäufe“ naturgemäß oft nicht zu einem angemessenen Preis stattfinden, versteht sich von selbst. Fidor Bank macht’s schlechter Wie man es noch schlechter machen kann, hat die Münchener Fidor Bank letztens gezeigt. Im Januar kündigte die Bank ein Delisting an und verkündete, dass geplant sei, den außenstehenden Aktionären im Zusammenhang mit dem Delisting ein freiwilliges Übernahmeangebot für deren Aktien zu unterbreiten. Letzte Woche kam dann die kalte Dusche: Das Delisting soll zwar zum 30.6.2015 vollzogen werden, ein Übernahmeangebot an die freien Aktionäre ist jetzt aber kein Thema mehr. Keine Überraschung, dass der Aktienkurs um knapp 25 % einbrach und die Bank die ihr wohlgesonnenen Anteilseigner massiv verärgerte. Möglicherweise geht der Schuss aber nach hinten los. Da die Bank nach einer Umstrukturierung möglicherweise wieder an die Börse kommen will, hat sie schon jetzt viel Kredit verspielt. Noch schlechter geht auch Doch es geht für die freien Aktionäre noch viel schlimmer. So waren bei der Ming Le Sports AG und der FAST Casualwear AG die Kursnotierungen von heute auf morgen eingestellt, ohne dass es überhaupt eine Meldung gab. Was war passiert? Die „Chinaperlen“ hatten einfach seit Längerem keine Quartals- oder Geschäftsberichte mehr veröffentlicht und somit gegen Publizitätspflichten gegenüber der Börse verstoßen, sodass diese von ihrem Recht Gebrauch machte und die fragwürdigen Gesellschaften vom Kurszettel strich. Durchsetzung von Ansprüchen schwierig Das ist ein Desaster für Anleger, da sie so gar keine Möglichkeit mehr haben, ihre Aktien zu veräußern. Doch die Geltendmachung von Ansprüchen ist in allen Fällen fast unmöglich. Reguläre Delistings sind rechtssicher, gegen chinesische Unternehmen zu klagen verspricht viel Ärger und wenig Ergebnis. Deshalb raten wir Ihnen, vor einem Einstieg das Unternehmen genau unter die Lupe zu nehmen und im Zweifel den Aktienkauf zu unterlassen. Wir informieren Sie regelmäßig über aus unserer Sicht solide Gesellschaften, bei denen ganz böse Überraschungen ausbleiben sollten. Auf Wachstumskurs Die ATOSS Software AG blieb auch im Jahr 2014 auf Rekordkurs. In mittlerweile 9 Jahr en in Folge haben w ir unseren Ges amtums at z gesteiger t und unser operatives Ergebnis weiter ausgebaut. Diesen Trend setz t ATOS S auch im ersten Quartal 2015 konsequent fort. Bei Ums ät zen von 11 Prozent über denen des Vorjahresquartals und einem Plus von 10 Prozent beim operativen Ergebnis blicken wir optimistisch in die Zukunft. Wir möchten auch in diesem Geschäftsjahr neue Maßstäbe setzen. ATOSS ist an langfristigen Zielen und n a c h h a l t i g e m u nte r n e h m e r i s c h e n Handeln ausgerichtet. Investitionen i n u n s e r e M i t a r b e i te r u n d u n s e r e Lösungen sow ie kontinuier liche Dividendenrendite und Wertzuwachs gehören daher für uns untrennbar zusammen. Seit mehr al s 25 Jahren sind wir Vo r r e i te r im M a r k t f ür Wo r k f o r ce Management und bedarfsorientierten Personaleinsatz. Über 4.500 Kunden vom Mittel stand bis zum Blue-Chip Unter n ehmen ar b eiten mit AT O S S Wor k force Management Lösungen. In 40 Ländern weltweit. Die ATOSS Aktie: ISIN DE0005104400, WKN 510440 Daniel Bauer stv. Chefredakteur Fon +49 89 4 27 71 0 • www.atoss.com AnlegerPlusNews 05 2015 3 INHALT Investment & Strategie 6Nebenwerte Bijou Brigitte AG SYZYGY AG Finanzwissen erleben 8 Investment Kurzmeldungen Starbucks 10 Dividendenanalyse Sanofi Markt & Werte 12 Technische Analyse 14 Mittelstandsanleihen 16 Westag & Getalit AG SdK EXTRA 18 SdK-Mitteilung Singulus AG 20 HV-Bericht Rational AG Die Münchner MERKUR BANK startet ihre neue Vortragsreihe „Finanzwissen erleben“. Im Golfclub Schloss Egmating wird jeweils ein aktuelles Finanzthema in kleiner, persönlicher Runde beleuchtet. Bei sommerlichen Snacks gibt es im Anschluss an ein Impulsreferat die Gelegenheit für Fragen der Teilnehmer und viele Gespräche. Bei der Auftaktveranstaltung am 1. 6. 2015 geht es um die Marktaussichten für das zweite Halbjahr. Denn nach einem historischen Jahresstart, der nahezu alle Prognosen übertraf, stellt sich die berechtigte Frage: Wo können Anleger jetzt noch Geld verdienen? Die Teilnehmerzahl an der Veranstaltung ist begrenzt. Die Anmeldung erfolgt hier! Veranstaltungsort und Termin Termin: Montag, 1. 6. 2015 Beginn: 18:00 Uhr Veranstaltungsort: Golfclub Schloss Egmating Schlosstraße 15, 85658 Egmating 21 Rechtsprechung Insiderpflichten 22 Realdepot Rubriken EEV-Anleger beunruhigt 3 Editorial 4 In aller Kürze 24 HV-Termine Laut Medienberichten soll die EEV Erneuerbare Energie Versorgung AG (EEV) aus Göttingen Schwierigkeiten haben, ein geplantes Windparkprojekt zu realisieren. 26 Impressum Der n New ächste s ersc letter 11.0 heint a 6.20 m 1 5 4 AnlegerPlusNews 05 2015 Die EEV betreibt über zwei Tochtergesellschaften ein Biomasseheizkraftwerk sowie die Planung und Errichtung eines OffshoreWindparks (Skua). Hierzu hat die EEV Genussrechtskapital und Nachrangdarlehen aufgenommen. Da das erworbene Windpark-Areal auf einem militärischen Übungsgelände steht, ist für die Realisierung des Projekts eine Genehmigung durch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie erforder- lich. Diese Genehmigung wurde bereits im Jahr 2008 beantragt, steht bis heute aber aus. Zwar ließ die EEV im Mai 2014 auf der eigenen Internetpräsenz veröffentlichen, dass man von einer Genehmigung des Windparks Skua überzeugt sei. Wie der NDR berichtet, soll die EEV allerdings schon im Herbst 2013 in einem internen Schreiben zu dem Ergebnis gekommen sein, dass der Windpark „im Grunde genommen wertlos“ sei und eine Realisierung als „ausgeschlossen“ gelte. Bis heute hat die Gesellschaft keinen testierten Jahresabschluss für das Jahr 2013 vorgelegt, und laut Medienberichten soll das Unternehmen 2013 mehrfach Kaufpreisraten für das Biomasseheizkraftwerk in Papenburg und das Windpark projekt Skua nicht vollständig gezahlt haben. Dazu kommt offenbar ein staatsanwaltschaftliches Ermittlungsverfahren u. a. wegen des Verdachts des Kapitalanlagebetrugs. Die auf Kapitalanlagerecht spezialisierte AnwaltskanzleiMüller, Seidel, Vos verweist darauf, dass Anleger rechtlich prüfen lassen können, ob ihnen angesichts des geschilderten Sachverhalts nicht ein Sonderkündigungsrecht für ihr Genussrechtskapital zusteht. Darüber hinaus könnten laut der Anwaltskanzlei Schadenersatzansprüche wegen Prospekthaftung bestehen. Nachbesserung für Herlitz-Aktionäre Seit April 2015 firmiert die ehemalige Herlitz AG unter Pelikan AG. Hintergrund hierfür ist, dass Herlitz wesentliche Beteiligungen aus der Pelikan-Gruppe übernimmt. An der hierfür notwendigen Kapitalerhöhung können auch Aktionäre unter bestimmten Umständen teilnehmen. Die außerordentliche Hauptversammlung (HV) der Herlitz AG vom 19.12.2014 be- IN ALLER KÜRZE schloss die Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft gegen Bar- und Sacheinlagen unter Ausschluss des Bezugsrechts. Ziel der Kapitalmaßnahme ist es, dass Herlitz wesentliche Beteiligungen der PelikanGruppe übernimmt. Mehrheitsaktionär sowohl der Herlitz Gruppe wie auch der Pelikan-Gruppe ist die malaysische Pelikan International Corporation Berhad. Durch die Kapitalmaßnahme soll das Grundkapital der Herlitz AG von knapp 11 Mio. Euro auf maximal 275 Mio. Euro erhöht werden. Außerdem segnete die HV noch die Namensänderung in Pelikan AG ab. Gegen beide HV-Beschlüsse wurden vor dem Landgericht Berlin Anfechtungsklagen eingereicht. Diese wurden durch außergerichtliche Vergleiche beigelegt. Und einer dieser Vergleiche sieht u. a. vor, dass Aktionäre, die auf der HV am 19.12.2014 gegen den angefochtenen Beschluss mit Nein gestimmt oder sich der Stimme enthalten haben, zur Aufrechterhaltung ihrer jeweiligen Beteiligungsquote vor Kapitalerhöhung Aktien der Herlitz AG im Verhältnis von 100 (Altaktien) : 16,7 (junge Aktien) bei einem Bezugspreis von 0,01 Euro je Aktie kosten- und spesenfrei beziehen können. Bezugsberechtigt sind u. a. diejenigen Aktionäre, die ihr Stimmrecht auf die SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. (ohne anderslautende Weisung) übertragen hatten, da sich die SdK bei dem betreffenden Beschluss enthalten hatte. Die neuen Aktien sind laut Vergleich innerhalb von 10 Werktagen, nachdem der berechtigte Aktionär der Streithelferin der Beklagten (www.iplawyers.de/rechtsanwaelte, ohne Gewähr) in Textform seine Depotinformationen mitgeteilt und seiner depotführenden Bank alle zum Empfang der Aktien notwendigen Instruktionen und Informationen gegeben hat, auf das mitgeteilte Depot des Aktionärs zu übertragen. Auf Aktienrückkaufprogramme setzen setzen, die ein Aktienrückkaufprogramm aufgelegt haben. Der ETF-Anbieter Amundi hat kürzlich den thesaurierenden ETF S&P 500 Buyback UCITS ETF (ISIN FR0012395473) auf den deutschen Markt gebracht. Der thesaurierende ETF weist eine jährliche Gesamtkos- tenquote von 0,15 % auf und ermöglicht Anlegern an der Wertentwicklung von 100 Aktienunternehmen aus dem S&P 500 Index zu partizipieren, die ein Aktienrückkaufprogramm einsetzen. Die Auswahl der Unternehmen s erfolgt auf Basis der höchsten Buyback Ratios der letzten 12 Monate. Anzeige SIMONA AG Teichweg 16 55606 Kirn – ISIN DE0007239402 – Einladung zur ordentlichen Hauptversammlung Wir laden unsere Aktionäre am Freitag, den 12. Juni 2015, um 11:00 Uhr zur ordentlichen Hauptversammlung in das Gesellschaftshaus der Stadt Kirn, Neue Straße 13, 55606 Kirn, ein. Tagesordnung 1. Vorlage des festgestellten Jahresabschlusses der SIMONA AG und des gebilligten Konzernabschlusses, des Lageberichts für die SIMONA AG und des Konzernlageberichts, des erläuternden Berichts des Vorstandes zu den Angaben nach § 289 Abs. 4, § 315 Abs. 4 HGB sowie des Berichts des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2014 2. Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns 3. Beschlussfassung über die Entlastung des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2014 4. Beschlussfassung über die Entlastung des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2014 5. Wahl des Abschlussprüfers und des Konzernabschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2015 6. Beschlussfassung über eine Satzungsänderung zur Anpassung der Regelung der Amtszeiten der Aufsichtsratsmitglieder an die gesetzliche Regelung des § 102 Abs. 1 AktG Der vollständige Wortlaut der Tagesordnung mit den Vorschlägen zur Beschlussfassung sowie die Teilnahmebedingungen werden im Bundesanzeiger veröffentlicht. Unsere Aktionäre erhalten die ausführliche Tagesordnung über ihre Depotbanken. Den vollständigen Wortlaut der Einladung und die Teilnahmebedingungen finden Sie auch im Internet unter www.simona.de. Letzter Anmeldetag zur Hauptversammlung ist Freitag, der 05. Juni 2015. Kirn, im Mai 2015 SIMONA AG Der Vorstand Mit einem neuen Amundi ETF können Anleger auf die Wertentwicklung von Aktienunternehmen des S&P 500 Index AnlegerPlusNews 05 2015 5 INVESTMENT & STRATEGIE Nebenwerte – Unternehmensmeldungen 01 Bijou Brigitte AG (ISIN DE0005229504) Bijou Brigitte AG Turnaroundstory für Substanzliebhaber Mehr als 75 % hat die Aktie der Hamburger Bijou Brigitte AG (ISIN DE0005229504) seit ihrem Hoch im Jahr 2006 verloren – und das nicht ohne Grund. Der einstige Anlegerliebling kämpft seit Jahren mit einem verschärften Wettbewerb und musste mehrmals die Dividende senken. Doch auf dem derzeitigen Kursniveau könnte sich ein Engagement lohnen. Modeschmuck für Europa Bijou Brigitte zählt zu den führenden Modeschmuckfilialisten in Europa, insbesondere aber in Deutschland. Die Zielgruppe von Bijou Brigitte besteht aus modebewussten, weiblichen Kunden. Bijou bietet am Markt ein sehr breites Sortiment an und grenzt die Kundenzielgruppe bezüglich Alter oder Einkommen bewusst nicht ein. Die Nachfrage bedient Bijou Brigitte anhand eines Vollsortiments, das ca. 9.000 Artikel in einem attraktiven Preis-LeistungsVerhältnis umfasst und laufend ergänzt wird. Entsprechend dem Saisonwechsel werden jährlich zwei Hauptschmuckkollektionen – Frühjahr/Sommer und Herbst/Winter –kreiert und entwickelt sowie deren Verkäuflichkeit strategisch verfolgt und kontinuierlich optimiert. Glanz verflogen Mit diesem Konzept war das Unternehmen in der Vergangenheit sehr erfolgreich. Im Geschäftsjahr 2008 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 375 Mio. Euro einen Jahresüberschuss von 82,5 Mio. Euro und somit eine Umsatzrendite von 22 %. Die Aktionäre durften sich über eine Dividende von 6,50 Euro freuen, das Ergebnis je Aktie lag bei 10,29 Euro. Doch die Glanzzeiten scheinen fürs Erste vorbei zu sein. Die Gesellschaft hat mit Umsatz- und Ergebnisrückgängen zu kämpfen. 2014 lag der Konzernumsatz bei 335 Mio. Euro (Vj. 356 Mio. Euro) und der Konzernüberschuss betrug 26,3 Mio. Euro (Vj. 28,1 Mio. Euro). Das Ergebnis pro Aktie verringerte sich von 3,56 Euro 2013 auf 3,34 Euro. Neben der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung war vor allem die Entwicklung des Einzelhandels für den Geschäftsverlauf des Bijou-Brigitte-Konzerns maßgeblich, wie das Unternehmen erläutert. Der stationäre Modeeinzelhandel in Deutschland konnte 2014 nicht von der guten Konsumstimmung profitieren 6 AnlegerPlusNews 05 2015 Quelle: TraderFox Börsensoftware, www. Traderfox.de | Kurs am 13.05.2015: 52,00 Euro und auch das Weihnachtsgeschäft blieb hinter den Erwartungen z urück. Hinzu kommt eine Konsumkrise in Südeuropa. 2015 weiter rückläufig Obwohl verschiedene Wirtschaftsdaten aktuell einen leichten Aufschwungder europäischen Konjunktur prognostizieren, wird auch das laufende Geschäftsjahr schwierig. Doch das Unternehmen steuert gegen. So sollen im laufenden Geschäftsjahr die bestehendenFilialen modernisiert und das Standortnetz in den Kernmärkten optimiert werden, vor allem auf dem heimischen Markt sind weitere Filialeröffnungen geplant. Dennoch rechnetdas Management für das laufende Geschäftsjahr mit einem weiteren Umsatzrückgang. Den Umsatz erwartet man 2015 zwischen 315 und 325 Mio. Euro, das Konzernergebnis vor Ertragsteuern soll zwischen 20 und 30 Mio. Euro liegen. Substanzstärke als großes Plus Trotz dieser wenig erfreulichen Meldungen darf nicht übersehen werden, dass Bijou Brigitte nach wie vor gutes Geld verdient und über eine mehr als solide Bilanz verfügt. Zum 31.12.14 schlummern146 Mio. Euro in der Firmenkasse, Bankverbindlichkeiten drücken das Unternehmen keine. Das Eigenkapital liegt bei 238 Mio. Euro, die Eigenkapitalquote liegt bei stolzen 85,3 %. Daneben hält das Unternehmen knapp 215.000 eigene Aktien, die auf dem derzeitigen Kursniveau von 52 Euro einem Gegenwert von 11,2 Mio. Euro entsprechen. Dividendenrendite hoch – Aktie interessant Am 2.7.2015 wird der Vorstand im Rahmen der Hauptversammlung über die weitere Strategie berichten. Für das abgelaufene Geschäftsjahr soll eine Dividende in Höhe von 3 Euro je Aktie ausgeschüttet werden, das entspricht einer satten Dividendenren- INVESTMENT & STRATEGIE dite von 5,55 %. Auch wenn sich die Dividende im nächsten Jahr etwas reduzieren sollte, bleibt die Bijou-Aktie aus unserer Sicht ein substanzreicher Dividendentitel, bei dem sich ein Einstieg bis 55 Euro lohnen könnte. Das mittelfristige Kursziel siedeln wir bei mindestens 78 Euro – dem Hoch aus dem Jahr 2014 – an, ein Stop-Loss-Limit sollte bei 43 Euro platziert werden. (-mf) 02 sammlung am 29.5.2015 ausgeschüttet wird, sofern sie von der Hauptversammlung beschlossen wird. Auf Basis des aktuellen Kurses errechnet sich somit eine attraktive Dividendenrendite von von 3,7 %. Doch das muss nicht das Ende sein. Wenn sich die prognostizierte Unternehmensentwicklung einstellt, könnte im nächsten Jahr eine ordentliche Anhebung der Ausschüttung bevorstehen. Wir sehen die Aktie derzeit deshalb als Halteposition und heben das mittelfristige Kursziel auf 11 Euro an. Das Stop-Loss-Limit ziehen wir zur Gewinnabsicherung auf 7,50 Euro nach. (-mf) SYZYGY AG Kursziel übertroffen SYZYGY AG (ISIN DE0005104806) Im November letzten Jahres legten wir unseren Lesern die Aktie der Bad Homburger SYZYGY AG (ISIN DE0005104806) bei Kursen von 6,30 Euro je Aktie ans Herz und stellten Zielkurse von 8 Euro in den Raum. Mittlerweile notiert das Papier bei rund 9,46 Euro, ein stattlicher Zugewinn von 50 %. Doch die aktuelle Geschäftsentwicklung der substanzstarken Gesellschaft lässt eine Anhebung unseres Kursziels zu. Quelle: TraderFox Börsensoftware, www. Traderfox.de | Kurs am 13.5.2015: 9,46 Euro Anzeige Wachstumskurs intakt Die SYZYGY-Gruppe ist weiter auf Wachstumskurs. Im ersten Quartal 2015 konnte der Umsatz gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 23 % auf 13,7 Mio. Euro gesteigert werden, das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich um 20 % auf 1,3 Mio. Euro. Das bereinigte Vorsteuerergebnis wuchs um 11 % auf 1,9 Mio. Euro, wobei das hohe Finanzergebnis von 0,6 Mio. Euro zu dem Ergebnis beisteuerte. Die liquiden Mittel und Wertpapiere summierten sich zum Bilanzstichtagauf 34,9 Mio. Euro, was einem Cash-Bestand von 2,70 Euro je Aktie entspricht. Gesamtjahresausblick positiv Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstandmit einer Umsatzsteigerung von rund 20 % auf etwa 55 Mio. Euro, das operative Ergebnis wird sich voraussichtlichüberproportional zu den Umsatzerlösen erhöhen. Die Segmente werden dabei in etwa gleichem Maße zum Wachstum beitragen. Der Gewinn je Aktie wird voraussichtlich 0,40 Euro betragen. Dividende steht an – Kursziel angehoben Die Aktionäre können sich über eine Dividendenzahlung von 0,35 Euro je Aktie freuen, die nach der Hauptver- Dividenden der Schlüssel zum langfristigen Anlageerfolg! Dividendenchampions Tägliche News zu Dividenden Top-Dividenden Hauptversammlungen AnlegerPlusNews 05 2015 7 INVESTMENT & STRATEGIE Ein Genuss auch für Anleger STARBUCKS ist nicht nur bei Kaffeefans angesagt. Auch an der Börse wird der US-Konzern (ISIN US8552441094) immer beliebter. Die Aktie eilt seit Monaten von einem Rekord zum nächsten. Was sind die Gründe hierfür? Ein Rekord jagt den anderen So hat sich das Wachstumstempo von Starbucks im Ende März abgelaufenen zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 weiter beschleunigt. Der Umsatz zog um 18 % auf 4,6 Mrd. US-Dollar (4,2 Mrd. US-Euro) an, ein neuer Rekord. Zum Vergleich: Im ersten Quartal lag das Plus noch bei 13 %, auch damals ein Rekordquartal. Der Gewinn kletterte um 16 % auf 494,9 Mio. US-Dollar. Dank der günstigen „Flat White“-Espresso-Getränke und der „Shaken“-Eistees geben die Kunden offenbar mehr Geld in den Filialen aus. Denn die Zahl der Gäste ist weltweit nur um 3 % gestiegen. 8 AnlegerPlusNews 05 2015 Innovative Konzepte Neben der immer größeren Diversifizierung des Angebots – demnächst will Starbucks in einigen Läden abends auch Alkohol ausschenken – profitiert der Konzern zunehmend von seiner Ausbreitung in Asien. Dort stiegen die Umsätze im zweiten Quartal 2014/15 um 12 %. Zudem expandieren die Amerikaner in anderen Geschäftsfeldern. Starbucks bietet viele Produkte auch in Supermärkten an. Unter dem Namen Verismo verkauft Starbucks außerdem Kaffeemaschinen für Kaffeekapseln. Um eilige Kunden zu bedienen, sollen demnächst auch sog. Express-Geschäfte eröffnen, kompakte Läden mit verringertem Angebot, aber schneller Bedienung. Gerade sind die ersten dieser „teenyweeny“-Shops in New York und Los Angeles an den Start gegangen. Die Analysten sind begeistert, zeigten die neuen Konzepte doch, dass sich Starbucks den zunehmend diversifizierten Wünschen seiner Kunden öffnet und dabei auch ungewöhnliche Wege geht. Von den 27 Analysten, die die Kaffeehauskette derzeit beobachten, empfehlen 23 die Aktie zum Bild: © 2015 Starbucks Corporation nleger, die schon früh auf den Erfolg der amerikanischen Kaffeehauskette Starbucks gesetzt haben, können sich freuen: Die Aktie hat sich seit ihrem Tief Ende 2008 bei rund fünf US-Dollar inzwischen verzehnfacht. Einen besonders großen Sprung über 30 % (auf Euro-Basis) machte das Papier allein in diesem Jahr. Ein Blick auf die Bilanz zeigt, warum. INVESTMENT & STRATEGIE Kauf, drei haben sie auf „halten“ gesetzt und nur einer findet sie zu teuer und rät zum Verkauf. Ambitionierte Bewertung bei ambitionierten Zielen Tatsächlich ist das Papier keineswegs billig. Das KGV wird inzwischen mit 32 angegeben. Und die anhaltende Expansion – Starbucks eröffnete im vergangenen Jahr 210 neue Filialen – verschlingt Millionen. Die Ziele des Unternehmens sind ambitioniert: In den kommenden fünf Jahren soll der Umsatz mit Speisen und Snacks in den USA auf vier Mrd. US- Dollar verdoppelt werden. Bereits in diesem Jahr soll es in Hunderten Läden auch Sandwiches und andere Häppchen geben. Weltweit will Starbucks seinen jährlichen Umsatz bis 2019 um fast 90 % auf 30 Mrd. US-Dollar ausbauen und die Anzahl der Filialen von derzeit 22.000 auf 30.000 erhöhen. Vor allem in China soll die Präsenz massiv gesteigert werden. Das bevölkerungsreichste Land der Welt ist der am schnellsten wachsende Markt für das Unternehmen. Der Tag geht, Starbucks kommt Auch für den Abend wird Starbucks künftig ein passendes Angebot haben: Bis 2019 will der Konzern in 20 bis 25 % seiner US-Filialen Bier und Wein verkaufen. Abgerundet wird die Strategie durch einen Lieferservice über eine Smartphone-App. Erst kürzlich hatte Starbucks angekündigt, Kaffee, Cookies und Muffins in Zukunft direkt an den Schreibtisch der Kunden bringen zu wollen. Vorstandschef Howard Schultz bezeichnete das Projekt als „E-Commerce auf Steroiden“. Stefan Siebert Starbucks Corp. (ISIN US8552441094) 46 € 41 € 36 € 31 € 26 € 21 € 16 € 11 € 2011 2012 2013 2014 Quelle: yahoo.com | Kurs am 13.5.2015: 44,55 Euro Anzeige GodMorning! Mont bis Freitag Montag LIVE um 8:00 Uhr Der T Tagesausblick mit Jo Jochen Stanzl Einschalten! www.godmode-trader.de/godmorning AnlegerPlusNews 05 2015 9 INVESTMENT & STRATEGIE Dividendenaristokrat in spe DIVIDENDENANALYSE Der Pharmawert Sanofi (ISIN FR0000120578) glänzt mit einer beeindruckendenDividendenhistorie. Sorgen bereiteten zuletzt aber der Auslauf eines BlockbusterMedikamentesund ein Wechsel an der Unternehmensspitze. Doch Sanofi lieferte prima Geschäftszahlenfür das erste Quartal. ie Geschichte von Sanofi ist eng verknüpftmit dem einstigen deutschen Traditionsunternehmen Hoechst. Hoechst erwarb 1974 die Mehrheit an seiner französischen Beteiligung Roussel-Uclaf und stieg zum größten Pharmahersteller der Welt auf. Durch Übernahmen zum Pharmagiganten 1999 fusionierte der damalige DAX-Wert Hoechst mit dem französischen Chemie- und Pharmakonzern Rhône-Poulenc zu Aventis. Beide Firmen trennten sich danach von ihren Chemiesparten (unter anderem Celanese). Nur fünf Jahre später schluckte SanofiSynthelabo Aventis und gründet die Sanofi-Aventis Gruppe mit Sitz in Paris Im Jahr 2011 akquirierte Sanofi-Aventis schließlich Sanofi (ISIN FR0000120578) 95 € 90 € 85 € 80 € 75 € 70 € für 20 Mrd. US-Dollar das Biotech-Unternehmen Genzyme. Genzyme mit Hauptsitz in Cambridge im Bundesstaat Massachusetts (USA) gehört zu den weltweit führenden BiotechnologieUnternehmen. Seit der Gründung 1981 hat sich Genzyme von einem kleinenStart-up zu einem der erfolgreichsten und prosperierendsten Unternehmen der Biotechnologieentwickelt. Aus dem Hause Genzyme kommen viele neue Blockbuster-Medikamente. 2011 ändert Sanofi-Aventis seinen Namen in Sanofi. Durch weitere Übernahmen entstand der viertgrößte Pharmakonzern der Welt. Wachstumstreiber sind heute die Bereiche Diabetes, Impfstoffe und Medikamente gegen neuroimmunologischeErkrankungen, zu denen auch Multiple Sklerose gehört. Wichtige Diabetes-Sparte 2013 hatte das in Paris ansässigeUnternehmenbei Diabetes den zweitgrößtenMarktanteil nach Novo Nordisk. Schätzungsweise 382 Mio. Menschenweltweit leiden an Diabetes. Experten zufolge soll die Zahl bis zum Jahr 2035 auf 592 Mio. Erkrankte ansteigen. Mit Lantus hatte Sanofi ein Blockbuster-Medikament zur Behandlung von Diabetes, doch der Patentschutz läuft aus. Aber mit Toujeo steht schon ein vielversprechenderNachfolger bereit. 60 € 55 € 50 € 45 € 2011 2012 Quelle: yahoo.com | Kurs am 13.5.2015: 90,10 Euro 10 AnlegerPlusNews 05 2015 2013 2014 Der neue Konzernchef und ehemaligeBayer-Manager Olivier Brandicourt rechnetfür 2015 mit einem unverändertenUmsatz in der Diabetes-Sparte. Dies ist auch wichtig, denn die Sparte liefert immerhin 20 % zu den Umsätzen von zuletzt33,77 Mrd. Euro. Das Produktportfolio bei Diabetes wird ergänzt durch die Markteinführung des inhalierbaren InsulinsAfrezza. Auch der Cholesterinsenker Bild: © Sanofi Corporate 65 € INVESTMENT & STRATEGIE Anzeige Praluent könntesich zu einem weiteren Blockbuster-Medikament entwickeln. Starke Dividendenhistorie Die Pharmasparte trägt insgesamt 82,1 % zu den Verkaufserlösen von Sanofibei. Impfstoffe liefern 11,8 % und Tierarzneimittel6,1 %. Sanofi . Die beschäftigt110.000 Mitarbeiter Zahlen zum erstenQuartal 2015 fielen vielversprechend aus und Sanofi konnte : Der die Markterwartungenübertreffen Gewinnstieg bei konstantenWechselkursen um 1,6 % auf 1,73 Mrd. Euro bzw. 1,32 Euro je Aktie. Der Umsatz legte dank der Euroschwäche um 12,3 % auf 8,81 Mrd. Euro zu. Bei konstanten Wechselkursenlag der Zuwachsbei 2,4 %. Sanofi hat eine Dividende in Höhe von 2,85 Euro für das Jahr 2014 ausbezahlt. Gegenüber dem Vorjahr (2,80 Euro) war dies eine Anhebung um 5 Cent. Auf Basisdes derzeitigen Börsenkurses von 90,10 Euro beträgt die aktuelle Dividendenrenditedamit 3,16 %. Es war die insgesamt 21. Dividendenanhebung in ununterbrochener Folge. Unternehmen, die mindestens25 Jahre in Folge die Ausschüttung erhöhen, werden als Dividendenaristokrat bezeichnet. Sanofi ist auf dem besten Wege dorthin. Langfristanleger, die einen soliden Pharmawert mit Dividendenkontinuität suchen, werden bei Sanofi fündig. Werner W. Rehmet Chefredakteur MyDividends.de www.MyDividends.de EINLADUNG ZUR HAUPTVERSAMMLUNG ISIN-Nr. DE0007042301 | WKN 704230 Wir laden unsere Aktionäre zu der am Mittwoch, 10. Juni 2015, 10:00 Uhr, in der Jahrhunderthalle Frankfurt, Pfaffenwiese 301, 65929 Frankfurt am Main, stattfindenden Ordentlichen Hauptversammlung der RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft ein. Tagesordnung 1 Vorlage des festgestellten Jahresabschlusses und des gebilligten Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2014 nebst den Lageberichten der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2014 (jeweils einschließlich der jeweiligen Erläuterungen zu den Angaben nach §§ 289 Abs. 4 und Abs. 5, 315 Abs. 4 HGB für das Geschäftsjahr 2014) sowie des Berichtes des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2014 2 Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns 3 Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2014 4 Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2014 5 Beschlussfassung über Wahlen zum Aufsichtsrat 6 Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2015 Die Einberufung zur Ordentlichen Hauptversammlung mit Tagesordnung wurde im Bundesanzeiger am 28. April 2015 im Volltext veröffentlicht. Weitere Informationen zur Hauptversammlung finden Sie auf unserer Website: www.rhoen-klinikum-ag.com/hv. Bad Neustadt a. d. Saale, im April 2015 Der Vorstand X $ MARKT & WERTE Euro/US-Dollar – Ausbruch eröffnet Aufwärtspotenzial TECHNISCHE ANALYSE Das Währungspaar hatte im Mai 2014 im Bereich 1,3560 US-Dollar eine mehrmonatige bärische Keilformation lehrbuchreif gen Süden hin aufgelöst, seitdem befindet sich Euro/ US-Dollar innerhalb eines intakten langfristigen Abwärtstrends. Euro (ISIN EU0009652759) er langfristige Abwärtstrend beschleunigte sich massiv seit Jahres beginn 2015 und führte das Währungspaar Euro/US-Dollar zurück unter die Marke von 1,1000 US-Dollar. Im März 2015 fiel das Währungspaar dann sogar zeitweise unter die Marke von 1,0500 US-Dollar. EUR/USD (ISIN: EU0009652759) EUR/USD (Bid, USD) O: 1,1151 H: 1,1278 L: 1,1133 C: 1,1244 30.09.2014 - 12.05.2015 (EDT, 8 Monate, 1 Tag) 1,3000 1,2750 1,2500 1,2250 1,2000 1,1690 1,1750 1,1688 Seitdem gibt es jedoch erste klare Stabilisierungstendenzen im Tageschart. Die Marke von 1,1050 US-Dollar konnte zwar trotz dreimaligem Anlaufen im März und Anfang April noch nicht überwunden werden. Der anschließende Rücksetzer fand jedoch bereits oberhalb der 1,0500 US- Quelle: Godmode-Charting, 12.05.2015 Dollar Marke wieder Käufer – es wurde somit kein neues Bewegungstief unter 1,0455 US-Dollar markiert. Die Voraus- Quelle: Godmode-Charting | Stand: 12.5.2015 setzungen für eine Erholung waren also gegeben. Ende April gab es dann nach einer mehrtägigen Stabilisierungs- eine Gegenbewegung von mehreren Hundert Pips nicht ungephase eine dynamische Erholungsbewegung beim Euro-Wechsel- wöhnlich. kurs. Im Zuge dieser Rally-Bewegung wurde auch die Marke von Dennoch kann die im April gestartete technische Erholungs 1,1050 US-Dollar zurückerobert und Euro/US-Dollar konnte bewegung durchaus noch deutlich weiter gehen. Dafür sollte das sich im Anschluss bis auf 1,1300 US-Dollar erholen. Die folgende Wechselkursverhältnis aber idealerweise nicht mehr auf TagesPullback-Bewegung in der vergangenen Woche wurde oberhalb schlusskursbasis unter das Level von 1,1050 US-Dollar zurück der 1,1050 US-Dollar Marke erneut gekauft und das Währungs- fallen. In dem Falle wäre eine sofortige Wiederaufnahme des überpaar stieg zeitweilig bis auf 1,1397 US-Dollar am vergangenen geordneten Bärenmarktes mit neuen Jahrestiefs wahrscheinlich. Donnerstag. Im Zuge der US-Arbeitsmarktdaten am vergangenen Solange dies nicht geschieht, ist für die kommenden Handels Freitag gab das Währungspaar dann jedoch erneut nach. wochen eine Fortsetzung der positiven Tendenz in Richtung 1,1450 und 1,1690 US-Dollar das präferierte Szenario. Ausblick Henry Philippson Von einer langfristigen Trendumkehr des seit Mai 2014 bestehenGodmodeTrader.de den Abwärtstrends im Euro/US-Dollar kann derzeit noch nicht gesprochen werden, dafür ist es aktuell noch zu früh. Bislang ist die Erholungsbewegung lediglich als technische Aufwärtskorrektur nach dem heftigen Einbruch des Euro/US-Dollar Wechselkurses in den vergangenen 12 Monaten einzustufen. Das Währungspaar Tagesaktuelle Analysen zu den wichtigsten Basiswerten und Märkten sowie Trading-Services für verlor in dieser Zeit zwischenzeitlich mehr als 3.500 Pips. Da ist verschiedenste Anlageinteressen finden Sie auf www.godmode-trader.de 1,1450 1,1500 1,1451 1,1250 1,1244 1,1050 1,1000 1,0750 1,0520 1,0455 Okt 12 AnlegerPlusNews 05 2015 Nov Dez Jan '15 Feb Mär Apr 1,0500 Mai 1,0250 X $ MARKT & WERTE DAX – Korrektur im Abwärtstrendkanal TECHNISCHE ANALYSE Das deutsche Börsenbarometer befindet sich seit dem Herbst 2011 in einem nach wie vor intakten mehrjährigen Bullenmarkt. Im Zuge dieser Hausse hat sich der Index ausgehend von einem Kursniveau von unter 5.000 Punkten mehr als verdoppelt. er Haussetrend des DAX hatte sich in den vergangenen Monaten noch einmal kräftig beschleunigt: Nach einer Konsolidierungsphase innerhalb einer symmetrischen Dreiecksformation kurz vor Jahresultimo brach der deutsche Leitindex Mitte Januar 2015 aus dieser charttechnischen Konsolidierungsformation gen Norden hin aus und marschierte ohne größere technischen Korrekturen innerhalb von nur zwei Monaten bis auf 12.222 Punkte. Diese Bewegung hatte durchaus den Charakter einer kurzfristigen Übertreibungsphase, teilweise stieg der Dax 9 Tage am Stück ohne größere Gegenbewegungen. Ausgehend vom Zwischentief im Oktober 2014 hat der Index in den vergangenen Monaten zwischenzeitlich somit mehr als 4.000 Punkte oder annähernd 50 % zulegen können bis auf das bisherige Jahreshoch bei 12.390 Punkten. Damit könnte potenziell ein langfristiger Aufwärtsimpuls vorerst abgeschlossen worden sein. Ausblick Seit dem Jahreshoch bei 12.390 Punkten hat der DAX in der Zwischenzeit bereits mehr als 1.000 Punkte korrigiert. Der Index tendiert dabei innerhalb eines intakten Abwärtstrendkanals gen Süden. Bislang ist diese Abwärtsbewegung lediglich als technische Korrektur auf den vorangegangenen Aufwärtsimpuls einzustufen. Wo diese Abwärtsbewegung allerdings enden wird, ist aktuell noch nicht absehbar. Typische Korrekturziele im Sinne von Fibonacci-Retracements lägen im Bereich 10.850 Punkte (38,2 % Retracement), 10.370 Punkte (50 % Retracement) sowie 9.895 Punkte (61,8 % Retracement). Ein Rückfall unter die 10.000-Punkte- Marke ist also durchaus möglich, ohne dass die langfristige Haussephase zu Ende sein muss. Ein Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal im Tageschart wäre ein klar bullisch zu interpretierendes Zeichen: Gelingt es den Käufern, die Marke von 11.755 Punkten auf Tagesschlusskursbasis zurückzuerobern, könnte die technische Korrektur vorzeitig beendet werden. Ein prozyklisches mittelfristiges Kaufsignal ergäbe sich aber erst bei einem Anstieg über 12.095 Punkte auf Tagesschlusskursbasis. In dem Falle wären relativ zügig neue Jahreshochs im Bereich 12.500 Punkte wahrscheinlich. Bis dahin sind aus charttechnischer Sicht im deutschen Leitindex kurzfristig weiter die Bären am Ruder– nach der Rally der vergangenen Monate besteht aus charttechnischer Sicht weiteres Korrekturpotenzial. Henry Philippson GodmodeTrader.de Tagesaktuelle Analysen zu den wichtigsten Basiswerten und Märkten sowie Trading-Services für verschiedenste Anlageinteressen finden Sie auf www.godmode-trader.de DAX (ISIN DE0008469008) DAX (ISIN: DE0008469008) 12.390 DAX (Last, XXP) O: 11.557,97 H: 11.565,20 L: 11.377,35 C: 11.433,83 17.09.2014 - 12.05.2015 (8 Monate, 1 Tag) 12.390,75 (0.00%) 12.222 12.500,00 12.000,00 11.755 11.500,00 11.433,83 10.848,89 (38.20%) 10.372,60 (50.00%) 11.000,00 10.500,00 10.095 9.896,32 (61.80%) 10.000,00 9.500,00 9.000,00 8.500,00 8.355 8.354,46 (100.00%) 8.000,00 Okt Nov Dez Jan '15 Feb Mär Apr Mai Quelle: Godmode-Charting, 12.05.2015 Quelle: Godmode-Charting | Stand: 12.5.2015 AnlegerPlusNews 05 2015 13 MARKT & WERTE 9 Was kostet eine 8 76543 210999 Mittelstandsanleihe? MITTELSTANDSANLEIHEN Viele Anleger fragen sich angesichts der aktuellen Entwicklungen am Anleihemarkt für Mittelstandsunternehmen, wie viel von ihrem eingesetzten Geld wirklich bei dem Unternehmen ankommt. Oder diese Frage anders gewendet: Wie hoch sind eigentlich die Kosten, die die Emission einer Mittelstandsanleihe verschlingt? n Zeiten des Niedrigzinses und der geänderten Geschäftspolitik der Banken, die wieder verstärkt Bereitschaft zeigen, mittelständische Unternehmen zu finanzieren, stellt sich die Frage, ob der Nutzen einer begebenen KMU-Anleihe den Aufwand der Emission rechtfertigt. Geteilte Meinungen Als die Börse Stuttgart im Jahre 2010 mit dem Segment Bondm die Mittelstandsanleihe aus der Taufe hob, verlief die Kreditvergabe an KMUs vor dem Hintergrund der anhaltenden Finanzkrise bekanntlich deutlich schleppender und eine neue Form der Mittelstandsfinanzierung war hoch willkommen. Heute verlautet von derselben Börse, dass das genannte Segment tot sei und lediglich für die Unternehmen interessant sei, die anderweitig kein Geld bekämen. Dass diese Meinung nicht von allen Anbietern geteilt wird, zeigt nicht zuletzt der Marktführer Frankfurt. Dessen Entry Standard gibt mit der vorzeitigen Schließung des Orderbuchs bei der Emission der Anleihe der Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH eine positive Richtung für das Jahr 2015 vor. Kosten für Rating und Prospekt Neben allen Vor- und Nachteilen, die die Ausgabe einer Mittelstandsanleihe mit sich 14 AnlegerPlusNews 05 2015 bringen kann, sollten sich Unternehmen zunächst über die anfallenden Kosten im Klaren sein. Das Fachmagazin „Finanzierung im Mittelstand“ (01/2013) veröffentlichte vor einiger Zeit eine Untersuchung, nach der bei Begebung einer Mittelstandsanleihe – ausgehend vom durchschnittlichen Emissionsvolumen von 30 Mio. Euro (Median) – mit Emissionskosten von durchschnittlich 4,5 % des angestrebten Platzierungsvolumens bzw. rund 1,5 Mio. Euro zu rechnen sei. Dabei soll es sich jedoch nur um die direkten Kosten handeln. Unternehmensintern ist danach zusätzlich von einem jährlichen Aufwand von ca. 1,5 Mio. Euro auszugehen. Vorliegend wird zwischen fixen und variablen Kosten unterschieden. Den Löwenanteil der Fixkosten macht die Erstellung des Wertpapierprospektes durch eine Rechtsanwaltskanzlei sowie des Ratings durch eine entsprechende Agentur aus. Die Preise für die Prospekterstellung hängen dabei von mehreren Faktoren ab. Abhängig von der Größe des Unternehmens, der Komplexität des Geschäftsmodells sowie etwaig bestehenden Unternehmensverträgen schwanken die Preise hierfür zwischen 50.000 Euro und 150.000 Euro. Hiervon umfasst ist zumeist auch die Legal Due Diligence sowie die Legal Opinion. Die Kosten für das Erstrating schwanken zwischen 30.000 Euro und 60.000 Euro. Über die gesamte Laufzeit der Anleihe sind darüber hinaus an den meisten Handelsplätzen jährliche Folgeratings beizubringen, die über die aktuelle Bonität des Unternehmens Aufschluss geben sollen. Die Preise hierfür bewegen sich auf ähnlichem Niveau wie die des Erstratings und stellen mithin einen erheblichen Kostenfaktor dar. Im Zuge der Neustrukturierung des Segments an der Börse Düsseldorf, die den Mittelstandsmarkt einstellt und im Primärmarkt eine Plattform speziell für Firmenanleihen schafft, fällt diese Pflicht zukünftig weg. Das dort inzwischen als Scheinqualitätssiegel angesehene Rating wird durch die generell höheren Publizitätspflichten ausgeglichen, was dem Anleger durch Einsichtnahme der Finanzkennzahlen höhere Sicherheit bieten soll. Ob und inwieweit die anderen Handelsplätze diesem Beispiel folgen und wie zukünftige Emittenten darauf reagieren, bleibt abzuwarten. Schließlich sind die Kosten der Roadshow sowie der Zulassung zum Börsenhandel als feststehende Kosten mit einem Betrag von ca. 15.000 Euro zu erwähnen. Banken verdienen mit Ein erheblich größerer Teil des Aufwands entfällt auf die variablen Kosten. An erster MARKT & WERTE Stelle stehen hier die Platzierungsprovisionen der Bank, die je nach Institut und Handelsplattform zwischen 2,5 % und 5 % des Emissionsvolumens variieren. Gerade bei einem negativen Erstrating können diese Werte jedoch deutlich höher ausfallen. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang auch, ob die Bank die Aufgaben der Zahlstelle übernimmt und entsprechende Kosten bereits in der Platzierungsprovision inkludiert sind. Anderenfalls ergeben sich weitere Kosten für den Zeichnungsprozess, die Auszahlung der Zinsen und die Tilgung in Höhe von ca. 1 % des Emissionsvolumens. Darüber hinaus wird regelmäßig eine Anreizgebühr zwischen dem Emittenten und der Bank vereinbart. Die sogenannte Incentive Fee dient dazu, die Bank, bzw. das Konsortium, zu einer aus Sicht des emittierenden Unternehmens maximalen Leistung zu motivieren. Im Durchschnitt wird die Platzierungsprovision mithin um 0,5 % erhöht, wenn die Platzierung der Anleihe die Erwartungen des Unternehmens erfüllt. Emissionsberater und Wirtschaftsprüfer bringen Know-how ein Des Weiteren fallen die Kosten des Emissionsberaters ins Gewicht. Die im Frankfurter Entry Standard beispielsweise als Listing-Partner bezeichneten Experten erstellen regelmäßig die Kapitalmarktstory und begleiten das emittierende Unternehmen bei Einhaltung der Einbeziehungsund Folgepflichten. Die hierfür anfallenden Kosten belaufen sich auf ca. 1 % des Emissionsvolumens. Im günstigsten Fall heben sich diese Kosten jedoch durch die erbrachte Leistung des erfahrenen Beraters auf. So ist dieser in der Lage, den zwischen emittierendem Unternehmen und der Investment Bank durch Informationsasymmetrien bestehenden Principal-Agent-Konflikt zu entschärfen. Schließlich entstehen der Emittentin die Kosten für den sogenannten Comfort Letter. Damit bestätigt der Wirtschaftsprüfer des Unternehmens, dass die im Wertpapierprospekt enthaltenen Kennzahlen, welche aus den Jahresabschlüssen stammen, der Realität entsprechen. Der hierfür erforderliche Aufwand besteht nicht nur aus der Erstellung des Jahresabschlusses und des Comfort Letters selbst, sondern auch und vor allem aus den Kosten für die Versicherung, die der Abschlussprüfer eingehen muss, um eine etwaige Prospekthaftung abzudecken. In der Regel besteht eine Haftpflicht in Höhe der Hälfte des Emissionsvolumens. Unter Zugrundelegung dessen durchschnittlicher Höhe von 30 Mio. Euro ergeben sich an dieser Stelle Kosten in Höhe von ca. 150.000 Euro. Kleinstanleihen sind meist unrentabel Die Aufwendungen, die sich aus der Begebung einer Mittelstandsanleihe ergeben, machen ein Mindestvolumen, unter dem sich diese Art der Finanzierung nicht rentiert, unumgänglich. Zu beachten sind insbesondere die – im Vergleich zur Darlehensfinanzierung – hohen Fixkosten sowie die höheren Publizitätspflichten, welche ebenfalls mit Folgekosten verbunden sind. Daneben sollte sich jedes Unternehmen selbstverständlich auch darüber im Kla- ren sein, ob es sich eine durchschnittliche Nominalverzinsung von 7,08 % im Jahr 2014 überhaupt leisten kann. Die Erfahrung von insgesamt 24 Anleihe-Ausfällen seit Gründung des Segments im Jahre 2010 lehrt leider Gegenteiliges. Frühzeitig muss auch die Refinanzierung der Anleihe sichergestellt werden, welche im schlimmsten Fall die Insolvenz des Unternehmens nach sich ziehen kann. Bereits in diesem und im nächsten Jahr werden mehrere Anleihen fällig und es wird sich zeigen, welches Unternehmen die angefallenen Kosten seriös kalkuliert hat. Bis 2019 – davon gehen Experten aus – dürften fast 6,9 Mrd. Euro aus Mittelstandsanleihen an Anleger zu leisten sein. Für die Unternehmen heißt es dann: entweder Rückzahlung oder neue Geldquellen anzapfen. Für die Anleger heißt es am Zahltag ganz besonders: hinsehen, welches Unternehmen dann noch ihr Geld wert sein wird. Hartmut Göddecke Kanzlei Göddecke Rechtsanwälte Anfallende Kosten bei der Begebung einer Mittelstandsanleihe Fixkosten Prospekterstellung Erstrating 50.000-150.000 Euro 30.000-60.000 Euro Roadshow/ Zulassung zum Börsenhandel ∑ Fixkosten 15.000 Euro 95.000-225.000 Euro (0,3 - 0,8 % des Emissionsvolumens) Variable Kosten Platzierungsprovision 750.000-1.500.000 Euro (2,5 - 5 % des Emissionsvolumens) Zahlstelle¹ 300.000 Euro (1 % des Emissionsvolumens) Incentive Fee ² 150.000 Euro (0,5 % des Emissionsvolumens) Emissionsberater 300.000 Euro (ca. 1 % des Emissionsvolumens) Comfort Letter ∑ variable Kosten 150.000 Euro 1,7 - 2,4 Mio. Euro (5,7 - 8 % des Emissionsvolumens) ∑ Emissionskosten 1,8 - 2,6 Mio. Euro (6 - 8,7 % des Emissionsvolumens) ¹ Falls nicht in der Platzierungsprovision enthalten ² Um 0,5 % erhöhte Platzierungsprovision Annahme: Emissionsvolumen von 30 Mio. Euro | ca.-Angaben AnlegerPlusNews 05 2015 15 MARKT & WERTE Unspektakuläres Geschäft – hohe Dividende &G zählt zu den führenden europäischen Herstellern von Holz- und Kunststofferzeugnissen mit den zwei Unternehmenssparten Türen/Zargen und Oberflächen/Elemente. Geplant ist ein jährliches (organisches) Wachstum von durchschnittlich 5 bis 6 %. Doch die zurückhaltende Nachfrage aus den europäischen Märkten machte dem Bauzulieferer beim Erreichen dieses Ziels auch 2014 einen Strich durch die Rechnung. Wachstumsziel nicht erreicht 2014 sank der Umsatz leicht um 0,5 % auf 223,1 Mio. Euro (2013: 224,2 Mio. Euro). Der operative Gewinn ging gegenüber dem Vorjahr um 2,8 % auf 8,9 Mio. Euro zurück. Der Jahresüberschuss fiel um 0,9 % auf 6,4 Mio. Euro. Die Gründe für den Umsatz- und Ergebnisrückgang waren laut dem Management weiterhin die schwache Entwicklung im öffentlichen Bausektor in Deutschland und ein starker Rückgang der Exporte u. a. nach Russland. Auch im ersten Quartal 2015 musste man einen Rückgang der Umsätze um 2 % auf 55,8 Mio. Euro hinnehmen. Und das, obWESTAG & GETALIT AG (ISIN DE0007775207) wohl sich das Exportgeschäft mit einem Wachstum von 5,5 % positiv entwickelte und auf 11,2 Mio. Euro zulegen konnte. Aufgrund der verbesserten Kostenstruktur erzielte W&G aber im ersten Quartal einen Periodenüberschuss von 1,7 Mio. Euro nach 1,5 Mio. Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Für das Geschäftsjahr 2015 erwartet das Unternehmen eine leichte Steigerung bei Umsatz und Ergebnis. Risikofaktoren sind weiterhin das Russlandgeschäft, auch wenn die Exporte nach Russland nur rund 2 % des Gesamtumsatzes ausmachen, und der Ölpreis, der bei einem Anstieg zu höheren Produktionskosten führen würde. Hohe Dividendenrendite Die fehlende Wachstumsdynamik der letzten Jahre macht sich natürlich beim Aktienkurs bemerkbar, der langfristig gesehen nicht so recht von der Stelle kommt. Unterjährig jedoch ist nach einem wiederkehrenden Muster viel Musik im Kurs: Wohl aufgrund der attraktiven Dividende – es werden seit Jahren verlässlich 0,94 Euro je Stammaktie und 1 Euro je Vorzugsaktie ausgezahlt, so ist es auch für 2014 geplant – zieht der Aktienkurs bis zur Hauptversammlung (nächster HV-Termin 18.8.2015) an, um danach die Gewinne wieder abzugeben. Dann beginnt die Kursrally erneut. Letztlich bleibt dem langfristig orientierten Anleger aber immer die Gewinnausschüttung und die ergibt beim Kurs von aktuell 19,50 Euro eine attraktive Dividendenrendite von etwa 5 %. Apropos Gewinne: Seit Jahren weist das Unternehmen keine Verluste aus. Selbst die mit der Finanzkrise einhergehende Konjunkturkrise konnte dem Bauzulieferer nichts anhaben. Konservative Anleger können sich also bei W&G gut aufgehoben fühlen, eine interessante Alternative zu kaum verzinsten Spargeldern ist die Aktie in jedem Fall. Daniel Wilhelmi Quelle: TraderFox Börsensoftware, www. Traderfox.de | Kurs am 12.5.2015: 19,50 Euro 16 AnlegerPlusNews 05 2015 Bild: © Westag & Getalit AG WESTAG & GETALIT Das Geschäftsmodell des Bauzulieferers Westag & Getalit AG (ISIN St: DE0007775207, ISIN Vz: DE0007775231)ist keine Wachstumsstory. Doch das bankschuldenfreie Unternehmen mit einer soliden Eigenkapitalquote von knapp 70 % glänzt durch eine attraktive Dividende. MARKT & WERTE Börsengeschäft geht daneben WINDELN.DE AG Der Börsenstart des Onlinehändlers windeln.de (ISIN DE000WNDL110) ist fürs Erste voll in die Hose gegangen: Innerhalb der ersten beiden Handelstage büßte die Aktie fast 25 % ihres Ausgabepreises von 18,50 Euro ein, bevor eine erste Erholung einsetzte. Mit fast 400 Mio. Euro ist windeln.de trotzdem immer noch sehr hoch bewertet. eim Börsengang von windeln.de letzten Mittwoch wurden 11,4 Mio. Aktien (5,4 Mio. aus einer Kapitalerhöhung, 4,5 Mio. von Altgesellschaftern und 1,5 Mio. aus dem Greenshoe) zu je 18,50 Euro platziert. Die Angebotsspanne lag zwischen 16,50 bis 20,50 Euro. Mit den 128 Mio. Euro, die dem Unternehmen vom Emissionserlös in Höhe von 211 Mio. Euro zuflossen, will windeln.de seine Wachstumsstrategie nochmals beschleunigen. Auch Banken gaben Aktien ab 83 Mio. Euro strichen beim Börsengang die Altaktionäre ein, darunter mehrere Wagniskapital-Finanzierer, die beiden Firmengründer sowie die Banken Goldman Sachs und Deutsche Bank. Seit dem IPO sind 42 % der Aktien frei handelbar. Bereits der erste Börsenkurs am 6. Mail lag mit 18 Euro unter dem Ausgabepreis, nach der Schlussglocke hatte die Aktie über 15 % verloren. Am zweiten Handelstag lag der Tiefstand bei 14 Euro. Damit schmolz der Börsenwert von windeln.de innerhalb weniger Tage von 500 Mio. auf unter 400 Mio. Euro zusammen. Bild: © Jan Engel - Fotolia.com Viele chinesische Kunden windeln.de ist ein Onlinehändler, der Baby- und Kleinkinderprodukte verkauft. Neben Bekleidung gehört alles rund ums Baby zum Sortiment: von Windeln und Babynahrung über Kindermöbel, Spielzeug, Kleidung bis zu Kinderwagen und Auto-Kindersitzen. Das Hauptprodukt sind Babywindeln. Das Start-up ist vor allem in Deutschland aktiv – mit seiner Webseite und mit dem Shoppingclub windelbar.de. Dazu kommen eigene Shops in Österreich und in der Schweiz. Für Kunden in China hat das Unternehmen zudem ein erfolgreiches E-Commerce-Geschäft mit Babynahrung aufgebaut. Expansion nach Osteuropa 2011 erzielte das Start-up einen Umsatz von 7 Mio. Euro, 2012 bereits 21,5 Mio. Euro. Im vergangenen Geschäftsjahr haben sich die Erlöse sogar auf 101,3 Mio. Euro verdoppelt. Mehr als 50 % des Umsatzes werden mit Kunden aus China erzielt. Bisher schreibt das Unternehmen aber noch rote Zahlen, 2014 betrug der Nettoverlust -9,8 Mio. Euro. Nur das Segment „windeln.de“ soll laut Management im vergangenen Geschäftsjahr erstmals profitabel gewesen sein und knapp 2 Mio. Euro Betriebsgewinn erwirtschaftet haben. Kurz vor dem Börsengang kaufe sich windeln.de in Mitteleuropa ein: Feedo ist nicht nur ein großer Onlineshop für Baby- und Kleinkinderprodukte in Tschechien, sondern expandierte auch in die Slowakei und nach Polen. „Diese Länder sind für uns sehr spannend, da wir hier in den nächsten Jahren Wachstumspotenzial sehen“, sagt Konstantin Urban, Vorstandsmitglied und Mitgründer von windeln.de. Konkurrenz durch Amazon Der Onlinehandel ist ein weltweiter Megamarkt mit enormen Wachstumschancen, allerdings auch vielen großen Konkurrenten. Zwar ist windeln.de mit Babyartikeln seit 2010 enorm gewachsen und konnte 2014 seinen Betriebsverlust deutlich verringern. Trotz der Kurverluste ist die Aktie aber immer noch teuer – Anleger müssen dafür fast das Dreifache des Umsatzes je Aktie berappen. Zum Vergleich: Für Zalando zahlen sie nur das Zweifache, obwohl der Modehändler bereits profitabel ist. Und dessen KGV wird für 2015 schon auf sportliche 83 geschätzt. Um die stolze Bewertung zu rechtfertigen, müsste windeln.de in den nächsten Jahren ähnlich hohe Umsatzzuwächse erzielen wie zuletzt. Dahinter stehen aber einige Fragezeichen: So kündigte beispielsweise der weltgrößte Onlinehändler Amazon an, eine eigene Marke für Windelhöschen und Feuchttücher unter dem Namen „Elements“ zu kreieren. Zudem ist windeln.de stark von chinesischen Kunden abhängig. Mit einem Aktienengagement setzen Anleger immer auf eine gute Entwicklung der Geschäfte in der Zukunft. Bei windeln.de muss sich aber erst noch erweisen, ob das Geschäftsmodell dauerhaft überhaupt tragend ist. Thomas Müncher AnlegerPlusNews 05 2015 17 SdK EXTRA Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e. V.: SdK rät Anleiheinhaber der SINGULUS TECHNOLOGIES AG zur Interessenbündelung ie SINGULUS TECHNOLOGIES AG hat in der Einladung ihrer Aktionäre zur Hauptversammlung am 9.6.2015 bekanntgegeben, dass aus Sicht der Gesellschaft eine Neuordnung der Kapitalstruktur nötig sei, um die Perspektive der Gesellschaft dauerhaft zu sichern und Wachstum zu ermöglichen. Durch die Neuordnung der Kapitalstruktur würde aus Sicht der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. vor allem in die Rechte der Inhaber der von der Gesellschaft emittierten Anleihe (WKN A1MASJ) eingegriffen werden. Laut Angaben des Unternehmens sollen die Anleiheinhaber durch eine Umwandlung der bestehenden Anleihe in Aktien der Gesellschaft oder in eine Wandelanleihe mit langerer Laufzeit und geringeren Zinsen die Sanierung der Gesellschaft ermöglichen. Die Anleiheinhaber müssen also aus Sicht der SdK damit rechnen, dass die Anleihe zunächst nicht wie vorgesehen im März 2017 zurückgezahlt werden wird, und auch nicht der volle Nennwert der Anleihe in Zukunft zur Auszahlung kommen wird. Die SdK rechnet damit, dass die Gesellschaft die Anleiheinhaber im Sommer 2015 daher zu einer Gläubigerversammlung einladen wird, um über entsprechende Beschlüsse zur Sanierung der Gesellschaft abstimmen zu lassen. Aufgrund der negativen Entwicklung des operativen Geschäftes der SINGULUS TECHNOLOGIES AG und der damit einhergehenden Verluste besteht aus Sicht der SdK durchaus Sanierungsbedarf. Dabei ist aus Sicht der SdK jedoch darauf zu achten, dass die Interessen der Anleiheinhaber als größte Gläubigergruppe entsprechende berücksichtigt werden. Aus Sicht der SdK ist es daher für die Inhaber der Anleihen der SINGULUS TECHNOLOGIES AG ratsam, sich zu organisieren, um eine bestmögliche Wahrung ihrer Interessen zu gewährleisten. Die SdK wird das Sanierungsverfahren aktiv begleiten und die Interessen der Anleiheinhaber auch auf der aller Voraussicht nach stattfindenden Gläubigerversammlungen vertreten. Anleiheinhaber, die an einer Interessenvertretung durch die SdK interessiert sind, können sich unter www.sdk.org/singulus für einen kostenlosen Newsletter registrieren. Anzeige Kompetenz, auf die man sich verlassen kann. Jederzeit. Heute New York, morgen Bangkok. Mit unserer JahresReiseversicherung haben Sie bequem für alle Reisen vorgesorgt. Weltweit – 365 Tage im Jahr. In Kooperation mit: 18 AnlegerPlusNews 05 2015 Als SdK-Mitglied genießen Sie besondere Konditionen. Alle Informationen dazu finden Sie unter www.sdk.org/bonusprogramm Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger Profitieren Sie von diesen Vorteilen: • Kostenlose Vertretung auf Gläubiger- und Hauptversammlungen • Freier Zugang zum SdK Newsletterangebot • Kostenlose juristische Erstberatung • Anlagetipps im SdK Realdepot • Kostenloser Bezug der Zeitschriften AnlegerPlus, • AnlegerLand und Schwarzbuch Börse SdK Bonusprogramm Ja, ich möchte SdK Mitglied werden und beantrage die Reguläre Mitgliedschaft 1 Online-Mitgliedschaft 2 Schnuppermitgliedschaft 3 85,- Euro pro Jahr 65,- Euro pro Jahr Testen Sie uns 3 Monate kostenlos. Vorname, Name E-Mail Straße, Hausnummer Telefon Postleitzahl, Ort Datum, Unterschrift Bitte vollständig ausgefüllt zurück an: Fax: (089) 2020846-10 oder per Post: SdK Geschäftsstelle, Hackenstraße 7b, 80331 München 1 Die reguläre Mitgliedschaft für 85,- Euro im Jahr beginnt mit der ersten Beitragszahlung. Bei Postadresse im Ausland fallen derzeit zusätzlich 10,- Euro Versandkostenpauschale an. 2 Die Online-Mitgliedschaft für 65,- Euro im Jahr beginnt mit der ersten Beitragszahlung. Anfragen werden nur per E-Mail beantwortet und die Mitgliederzeitschrift „AnlegerPlus“ sowie weitere Unterlagen sind ausschließlich online abrufbar. 3 Die Schnuppermitgliedschaft kann innerhalb von 3 Monaten nach Antragstellung jederzeit widerrufen werden. Ohne Widerruf geht die Schnuppermitgliedschaft automatisch in eine reguläre Mitgliedschaft über. Der Beitragszeitraum beginnt mit dem Tag der Antragstellung auf die Schnuppermitgliedschaft. Die Schnuppermitgliedschaft gilt nur für Neumitglieder. Als Neumitglied gilt, wer innerhalb der letzten 5 Jahre kein SdK Mitglied war. Die Schnuppermitgliedschaft schließt die Inanspruchnahme von individuellen Leistungen (juristische Erstberatung, verschiedene Hilfestellung bei Insolvenzen, fallbezogene Beantwortung von Fragen etc.) aus. SdK EXTRA Festschmaus für Aktionäre HV-BERICHT Die RATIONAL AG (ISINDE0007010803) bietet alles, was das Aktionärsherz begehrt. Der Umsatz wächst Jahr für Jahr und die Marge ist so hoch wie bei kaum einem anderen Unternehmen. Das hat an der Börse seinen Preis: Die Aktie ist relativ hoch bewertet. it rund 800 Teilnehmern war die diesjährige Hauptversammlung (HV) der RATIONAL AG am 29.4.2015 in Augsburg so gut besucht wie noch nie. Das große Interesseliegt wohl u. a. auch an der guten Verpflegung, gekocht mit den Geräten aus dem eigenen Haus. Das ist dann auch gleich beste Werbung in eigener Sache für den nach eigener Aussage weltweitenMarkt- und Technologieführer für die thermische Speisenzubereitung in Profiküchen. Prominente Kunden Oberstes Ziel des Unternehmens ist es, seinen Kunden stets den höchstmöglichen Nutzen zu bieten. Das betonte der Vorstandsvorsitzende Peter Stadelmann auch auf der HV noch einmalausdrücklich . Laut seiner Aussage ist das oberste Ziel bei RATIONALkeineswegs die Gewinnmaximierung, sondern im Vordergrund stehe vielmehr der höchstmögliche Nutzen für die Menschen, die in Groß- und Gewerbeküchen Speisen zubereiten. Mit ihren Empfehlungen arbeiten sie dann quasi für RATIONALund als Folge daraus ergibt sich die beeindruckende Ertragssituation. Mittlerweile finden sich die Geräte von RATIONAL auf der ganzenWelt, auch an berühmten Orten. Als Beispiele nannte Stadelmann den Buckingham Palace und das Weiße Haus. „Zu Hause in den Profiküchen der Welt“ lautet also mit Recht der Firmenslogan. Operative Marge sucht ihresgleichen Finanzvorstand Erich Baumgärtner berichtete für 2014 von einem Umsatzanstieg um 8 % auf 497 Mio. Euro. Damit haben sich die Erlöse in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Das EBIT ist in der gleichen Zeit sogar um 150 % auf 145 Mio. Euro gestiegen. Die EBIT-Marge beträgt beeindruckende 29 %. Die Aktionäre werden großzügig am Erfolg beteiligt. Die HV beschlossdie Anhebung der Dividende auf 6,80 (Vj. 6 Euro) Euro, was bezogen auf den Gewinn je Aktie von 9,68 (Vj. 8,55 Euro) Euro eine Ausschüttungsquote von 70 % bedeutet. Bei einem Cashbestand von 225 Mio. Euro ist es nicht nötig, in großem Umfang weiteres Kapital anzusammeln. Ein ausreichendes Polster hält Baumgärtner indes auch in Nullzins-Zeiten für sinnvoll, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Gutes erstes Quartal Das Jahr 2015 hat ebenfalls vielversprechend begonnen. Im ersten Quartal stiegen die Erlöse um 24 % auf 125 Mio. Euro. Alle Regionenhaben zu dem Wachstum beigetragen, insbesondere die Zukunftsmärkte Amerika und Asien. Das EBIT sprang sogar um 69 % nach oben. Bereinigt um die sehr positiven Währungseffekte waren es immer noch 23 %. Mit Blick auf diese Zahlen zeigte sich der Vorstand optimistisch, den Wachstumskurs fortsetzen zu können. Er verwies auf das immer noch hohe unerschlossene Marktpotenzial. Mit einem Weltmarktanteil von 54 % sei RATIONAL zwar unangefochten das führende Unternehmen der Branche. Allerdings arbeiten erst 30 % der potenziellenKunden mit der Combidämpfer-Technologie, 70 % also noch mit traditionellen Kochgeräten. Aktie interessant, aber teuer Die RATIONAL-Aktie ist bestens geeignet für den langfristigen Anleger. Ein Ende der Wachstumsstory ist nicht abzusehen. Günstigist das Papier allerdings nicht. Nach dem erneuten kräftigenKursanstieg in den letzten Monaten liegt das KGV bei inzwischen rund 30. Die Abstufung vom MDAX in den SDAX mangels ausreichender Handelsvolumina hat dem Kurs also nicht geschadet, ganz im Gegenteil. Kursrücksetzer können interessierte Anleger für einen Einstieg nutzen. Matthias Wahler RATIONAL AG (ISIN DE0007010803) 350 € 330 € 310 € 290 € 270 € 250 € 230 € 210 € 190 € 170 € 150 € 2011 2012 Quelle: yahoo.com | Kurs am 13.5.2015: 349,00 Euro 20 AnlegerPlusNews 05 2015 2013 2014 § §§ SdK EXTRA EuGH präzisiert Pflichten von Insidern RECHTSPRECHUNG Wann liegt eine veröffentlichungspflichtige Insider-Information vor? Mit dieser Frage hatte sich der Gerichtshof der Europäischen Union in Luxemburg (EuGH) auseinanderzusetzen, weil ein Insider eine gegen ihn verhängte Geldbuße nicht bezahlen wollte. as EuGH-Urteil vom 11. 3. 2015 (Az. C-628/13) lässt an Klarheit nichts zu wünschen übrig: Eine Insider-Information ist auch dann zu veröffentlichen, wenn nicht feststeht, welchen genauen Einfluss sie auf den Kurs haben wird. Verpflichtung von Insidern Wer Informationen über Vorgänge hat, die sich auf den Aktienkurs eines Unternehmens auswirken können, hat gegenüber Anlegern, die darüber nicht verfügen, einen Vorteil. Anleger sollen aber darauf vertrauen dürfen, dass sie einander gleichgestellt und gegen das Ausnutzen solcher Insider-Information geschützt sind. Deshalb ist es nicht nur verboten, „Insider-Kenntnisse“ auszunutzen, sondern Emittenten von Finanzinstrumenten sind auch verpflichtet, Insider-Informationen, so bald als möglich zu veröffentlichen. Verstöße gegen diese Grundregeln werden bestraft. Der Sachverhalt Eine solche Strafe verhängte die französische Finanzmarktbehörde gegen den Vorstandsvorsitzenden einer Investmentgesellschaft, die mit verschiedenen Banken 2006 und 2007 sog. „Total Return Swaps“ abschloss, denen als Aktiva Aktien der Saint-Gobain zugrunde lagen. Zu Deckung der Swaps erwarben die Kreditinstitute Aktien der Saint-Gobain. Im September 2007 entschied die Investmentgesellschaft, die Swaps gegen die Aktien einzutauschen. Sie zeigte der Finanzmarktbehörde ab Ende September das Überschreiten der Besitzschwellen von 5 %, 10 %, 1 % und 20 % des Kapitals von Saint-Gobain an. Letztlich wurden insgesamt 17,6 % des Kapitals des französischen Baustoffherstellers erworben. Die Finanzmarktbehörde leitete eine Untersuchung ein und stellte fest, dass die Investmentgesellschaft ganz offensichtlich von Anfang an die Absicht hatte, eine wesentliche Beteiligung am Kapital von Saint-Gobain zu erwerben. Spätestens mit dem Abschluss des letzten Swaps hätte sie nach Ansicht der französischen Aufsicht ihre Absichten veröffentlichen müssen, also Wochen vor der Anzeige des Besitzes von 5 %. Deshalb wurde eine Geldbuße von 1,5 Mio. Euro gegen die Investmentgesellschaft und ihren Vorstandsvorsitzenden verhängt. Die weigerten sich zu bezahlen. Blauäugige Argumentation Nur „präzise Informationen“ seien veröffentlichungspflichtig – es sei aber unmöglich gewesen, vorauszusehen, wie sich die Bekanntgabe der Information über eine Beteiligung an Saint-Gobain auf den Kurs ausgewirkt hätte, so die Argumentation der Beschuldigten. Mit dieser blauäugigen Argumentation konnten sie weder die französischen Gerichte beeindrucken, die sie gegen die Geldbuße anriefen, noch den zusätzlich eingeschalteten Europäischen Gerichtshof. In der maßgeblichen Richtlinie der EU ist genau definiert, was eine „präzise Information“ ist: „Umstände, die bereits existieren oder bei denen man mit hinreichender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen kann, dass sie in Zukunft existieren werden, oder ein Ereignis, das bereits eingetreten ist oder mit hinreichender Wahrscheinlichkeit in Zukunft eintreten wird, und diese Information darüber hinaus spezifisch genug ist, dass sie einen Schluss auf die mögliche Auswirkung dieser Reihe von Umständen oder dieses Ereignisses auf die Kurse von Finanzinstrumenten oder damit verbundenen derivativen Finanzinstrumenten zulässt.“ Es kommt also darauf an, ob die Insiderinformation den Kurs eines Finanzinstruments mit hinreichender Wahrscheinlichkeit beeinflussen kann, auch wenn der Besitzer der Information nicht erkennt, ob der Kurs steigt oder fällt. Wäre es anders, könnte sich jeder Insider mit der Behauptung, die Auswirkungen seien unklar, seinen Informationspflichten entziehen. Genau das soll aber unterbunden werden. Dr. Otmar Philipp AnlegerPlusNews 05 2015 21 K d S DEPOT SdK EXTRA Bild: © Fotolia.com L A E R Guter Jahresauftakt für zwei Depotwerte Das sehr gute makroökonomische Umfeld beflügelte Umsatz und Ergebnis unserer beiden Realdepotwerte RENK und K+S im ersten Quartal 2015. Der Nebenwert IFA Hotel & Touristik AG sorgt mit einem erneuten Strategiewechsel weiterhin für Unsicherheit unter den Aktionären. ie RENK AG hat am 27. 4. 2015 erfreuliche Zahlen für das erste Quartal 2015 veröffentlicht. Die Umsatzerlöse bewegten sich mit 106 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahres (108 Mio. Euro). Dabei sorgten Zuwächse im Bereich Fahrzeuggetriebe dafür, dass Rückgänge in den anderen Geschäftsbereichen, vor allem bei den Standardgetrieben aufgrund fehlender Umsätze für Offshore-Windkraftgetriebe, ausgeglichen werden konnten. Das operative Ergebnis betrug 13 Mio. Euro (Vj. 14 Mio. Euro), womit die operative Rendite 11,9 % (Vj. 12,8 %) betrug. Positiv für den Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres stimmt vor allem der Auftragseingang im ersten Quartal 2015. Dieser lag mit 164 Mio. Euro um 32 % über dem Vorjahreswert. Wir gehen daher davon aus, dass die Prognose des Managements für 2015 übertroffen werden dürfte und das operative Ergebnis deutlich über 22 AnlegerPlusNews 05 2015 den prognostizierten 60 Mio. Euro liegen könnte. Günstige Preis- und Wechselkursentwicklung Ein starkes Salzgeschäft, höhere Durchschnittspreise und ein starker US-Dollar haben der K+S-Gruppe zu einem deutlichen Umsatz- und Ergebnissprung im ersten Quartal 2015 verholfen. So stieg der Umsatz der K+S-Gruppe gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um rund 16 % auf 1,38 Mrd. Euro an. Das operative Ergebnis (EBIT I) stieg gegenüber dem Vorjahreswert (220 Mio. Euro) um 44 % auf 317 Mio. Euro an. Das bereinigte Konzernergebnis nach Steuern betrug in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres 198 Mio. Euro und stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um rund 40 % an (Vj. 142 Mio. Euro). Das bereinigte Ergebnis je Aktie betrug 1,04 Euro nach 0,74 Euro im Vorjahr. Der Vorstand bekräftigte seinen Ergebnisausblick für 2015 und geht weiterhin von einem deutlichen Anstieg des EBIT I gegenüber dem Vorjahr aus (2014: 641 Mio. Euro). Beim Umsatz erwartet man mittlerweile einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr (3,82 Mrd. Euro), nachdem man bisher nur von einem moderaten Anstieg ausgegangen war. Wir erwarten aufgrund der sehr guten Zahlen für das erste Quartal und des intakten Umfelds mit einem starken US-Dollar und hohen Durchschnittspreisen weiterhin positive Überraschungen von K+S und gehen davon aus, dass dies den Kurs in den kommenden Monaten weiterhin beflügeln wird. Erneuter Strategiewechsel Die IFA Hotel & Touristik AG hat erneut für einen Paukenschlag gesorgt. Die Gesellschaft gab am 6. Mai bekannt, in der Dominikanischen Republik einen Vertrag zum Erwerb eines Grundstücks, das an SdK EXTRA die dortige bestehende Hotelanlage der Gesellschaft angrenzt, unterzeichnet zu haben. Der Kaufpreis beträgt ca. 20 Mio. Euro und soll aus dem Emissionserlös der im Herbst 2014 durchgeführten Kapitalerhöhung finanziert werden. Ferner hat man im Einvernehmen mit der Verkäuferin bis auf Weiteres ihr am 11./12. 2. 2015 bekannt gegebenes Vorhaben ausgesetzt, das Altamarena Hotel in Fuerteventura zu erwerben. An dem beabsichtigten Erwerb des Creativ Hotels auf Gran Canaria zum Preis von 43 Mio. Euro soll weiter festgehalten werden, sofern die Hauptversammlung am 16./17. 7. 2015 diesem freiwillig vorgelegten Vorhaben zustimmten sollte. soll, obwohl sich der Wechselkurs des USDollars seitdem nicht verbessert hat, bleibt unklar. Mit der Bekanntgabe des Erwerbs des Grundstücks in der Dominikanischen Republik hat die Gesellschaft erneut eine überraschende Kehrtwende vollzogen, nachdem zuvor genau dieser Kauf abgesagt worden war, da aus Sicht des Vorstands der IFA der starke US-Dollar die Investition nicht mehr rentabel genug erscheinen lassen hatte. Warum dies nun anders sein Die SdK wird sich diese Geschehnisse im Wege der im Juli stattfindenden Hauptversammlung genau anschauen und gegen eventuell die freien Aktionäre benachteiligende Maßnahmen vorgehen. Generell halten wir an unserer Einschätzung fest, dass die IFA Hotel & Touristik AG eine der fundamental günstigsten Aktien auf dem deutschen Kurszettel ist. SdK Realdepot Wertpapier WKN Kaufdatum Anzahl Kaufkurs Kaufsumme in Euro in Euro Gold-Zack AG i.I. Wandelanleihe 768683 Fernheizwerk Neukölln AG 576790 AGROB Immobilien AG. Vz. 501903 7C Solarparken AG A11QW6 K+S AG KSAG88 RENK AG 785000 IFA Hotel & Touristik AG*** 613120 GAG Immobilien AG 586353 OLB Oldenburgische Landesbank AG 808600 7C Solarparken AG Optionsanleihe 14/15 A12T2X 7C Solarparken AG Optionsschein A12T2Y Essanelle Hair Group AG Nachbesserungsrechte - Griechenland Strip** A0LN5U 13.04.11 19.10.11 26.06.12 31.08.12 30.07.13 10.03.14 19.05.14 02.06.14 25.06.14 22.08.14 22.08.14 28.03.11 22.07.11 100 200 800 4.000 350 100 3.000 100 300 4.000 4.000 500 5 *8,30 30,50 8,20 1,34 22,72 85,49 6,53 59,00 21,29 0,34 0,00 0,00 *79,40 8.300,00 6.099,00 6.560,00 5.360,00 7.952,00 8.549,00 19.590,00 5.900,00 6.387,00 1.360,00 0,00 0,00 3.970,00 Kurs am Gesamtwert Veränderung 12.5.2015 12.5.2015 in % in Euro in Euro *12,50 12.500,00 36,36 7.272,00 12,15 9.720,00 1,80 7.200,00 30,17 10.559,50 99,70 9.970,00 5,21 15.630,00 60,05 6.005,00 18,50 5.550,00 0,34 1.360,00 0,00 0,00 0,00 0,00 *15,87 793,50 + 50,6 + 19,2 + 48,2 + 34,3 + 32,8 + 16,6 - 20,2 + 1,8 - 13,1 0,0 - 80,0 angefallene Transaktionskosten: 748,82 Euro | Stückzinsen: -44,30 Euro | Zinsen (Verrechnungskonto): 23,01 Euro | abgeführte Steuern: 5.733,60 Euro Kontostand: 36.778,49 Euro | Gesamtdepotwert: 129.072,09 Euro Depotveränderung: + 29,07 % Hinweis: Markus Kienle, Mitglied des SdK Vorstands, sitzt im Aufsichtsrat der 7C Solarparken AG. Anmerkung Stückzinsen = Saldo aus gezahlten und erhaltenen Stückzinsen | Startkapital am 27.1.2011 = 100.000,00 Euro | Depotveränderung = nach Transaktionskosten, aber vor Steuern *Angaben in %; **Der Griechenland Strip enthält insgesamt 21 Wertpapiere, welche im Zuge des Zwangsumtausches für fünf alte Griechenlandanleihen (A0LN5U) eingebucht wurden. ***Erwerb der Aktien erfolgte in zwei Tranchen: 19.5.2014 1000 Aktien zu 10,16 Euro je Aktie, 27.11.2014 2000 Stück zu 4,72 Euro je Aktie im Rahmen einer Kapitalerhöhung. Hinweise auf potenzielle Interessenkonflikte Die das SdK Realdepot verwaltenden Personen und zur Erstellung des nebenstehenden Artikels beteiligten Personen halten Aktien der Emittenten. Ferner halten die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. und Mitglieder des SdK Vorstands, welche nicht an der Erstellung dieser Ausgabe mitgewirkt haben, Aktien der Emittenten. Wir weisen darauf hin, dass Mitarbeiter, Sprecher und/oder Mitglieder der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. und/oder diesen nahestehende Dritte Wertpapiere der Emittenten halten können. Diese waren jedoch nicht in die Erstellung des Artikels eingebunden und verfügten über keinerlei Informationen über dessen Publikation. Diese Information stellt keine Beratung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und weder Angebot noch Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf von Finanzinstrumenten des Emittenten dar. Geschäfte mit Finanzinstrumenten sind generell mit Risiken verbunden, die bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Vermögens und in bestimmten Fällen auch zu einem Verlust über das eingesetzte Vermögen hinaus führen können. Die historische Wertentwicklung ist nicht notwendigerweise ein Hinweis auf zukünftige Resultate. Die verwendeten Parameter und die verwendeten Inhalte stellen die persönliche Meinung der Autoren dar. Haftungsausschluss Der Haftungsausschluss der Kapital Medien GmbH (Seite 26) gilt für Beiträge der SdK entsprechend. Die Nutzung der Informationen erfolgt insofern auf eigenes Risiko des Nutzers. Der Leser sollte in jedem Fall vor Entscheidung über eine Geldanlage eine anleger- und anlagegerechte Beratung bei einem hierauf spezialisierten Anbieter in Anspruch nehmen. Eine Aktualisierung des Beitrags für die Zukunft findet nicht statt. AnlegerPlusNews 05 2015 23 LESERSERVICE HV-Termine Mai – Juni 2015 Stand: 11.05.2015, ohne Gewähr; eine aktuelle HV-Terminliste finden Sie unter www.sdk.org/hauptversammlung.php. SdK Mitglieder können diese auch unter 089 2020846-0 telefonisch anfordern. Mai 15.05.15 Dürr AG 15.05.15 Tele Columbus AG Bietigheim. Berlin 18.05.15 AURELIUS AG 18.05.15 InVision AG 18.05.15 Nexus AG 18.05.15 Scherzer & Co. AG 18.05.15 Schwabenverlag AG Stuttgart 18.05.15 VALORA EFFEKTEN HANDEL AG Ettlingen 19.05.15 AdCapital AG 19.05.15 BayWa AG 19.05.15 Deutsche Real Estate AG 19.05.15 DIERIG HOLDING AG 19.05.15 Evonik Industries AG 19.05.15 Fair Value REIT AG 19.05.15 Fresenius Med. Care AG & Co. KGaA 19.05.15 GoingPublic Media AG 19.05.15 H&R AG 19.05.15 Heidelberger Beteiligungsholding AG München Düsseldorf Stuttgart Köln Tuttlingen München Berlin Augsburg Essen München Frankfurt/Main München Hamburg Heidelberg 19.05.15 ISRA VISION PARSYTEC AG 19.05.15 Jungheinrich AG Hamburg 19.05.15 Muehlhan AG Hamburg 19.05.15 Petrotec AG Ratingen 19.05.15 PWO - Progress-Werk Oberkirch AG 19.05.15 REALTECH AG Aachen Offenburg Wiesloch 20.05.15 Aareal Bank AG 20.05.15 ADVA AG Optical Networking Wiesbaden 20.05.15 AIXTRON SE Aachen 20.05.15 Bio-Gate AG Nürnberg 20.05.15 CENTROTEC Sustainable AG 20.05.15 CompuGroup Medical AG 20.05.15 DocCheck AG 20.05.15 Fresenius SE & Co. KGaA 20.05.15 GBK Beteiligungen AG 20.05.15 Grammer AG Meiningen Brilon Koblenz Köln Frankfurt/Main Hannover Amberg 20.05.15 Kulmbacher Brauerei AG 20.05.15 NEMETSCHEK AG München Frankfurt/Main 20.05.15 NORMA Group AG 20.05.15 PAION AG 20.05.15 SAP SE 20.05.15 Shareholder Value Beteiligungen AG 20.05.15 Vossloh AG 21.05.15 3U HOLDING AG 24 AnlegerPlusNews 05 2015 Kulmbach Aachen Mannheim Frankfurt/Main Düsseldorf Marburg 21.05.15 Basler AG 21.05.15 Deutsche Bank AG 21.05.15 Deutsche Telekom AG 21.05.15 Drillisch AG Hamburg Frankfurt/Main Köln Frankfurt/Main 21.05.15 Energiekontor AG 21.05.15 freenet AG Bremen 21.05.15 HÖFT & WESSEL AG Hannover 21.05.15 Koenig & Bauer AG Würzburg 21.05.15 LEIFHEIT AG 21.05.15 MyHammer Holding AG 21.05.15 OHB SE 21.05.15 Pfeiffer Vacuum Technology AG 21.05.15 ProSiebenSat.1 Media AG Hamburg Nassau/Lahn Berlin Bremen Wetzlar München 21.05.15 SMA Solar Technology AG Kassel 21.05.15 SNP Schneider-Neureither & Partner AG Leimen 21.05.15 United Internet AG 22.05.15 Adler Real Estate AG 22.05.15 AUDI AG 22.05.15 Bastfaserkontor AG 22.05.15 cycos AG Frankfurt/Main Hamburg Neckarsulm Berlin Aachen 22.05.15 mutares AG 22.05.15 R. STAHL AG München 22.05.15 STRATEC Biomedical AG 22.05.15 Value-Holdings AG 22.05.15 WESTGRUND AG Berlin 27.05.15 Airbus Group N.V. Amsterdam 27.05.15 Amadeus FiRe AG Frankfurt/Main 27.05.15 Bayer AG 27.05.15 BLG Logistics Group AG & Co.KG 27.05.15 Deutsche Post AG 27.05.15 edel AG 27.05.15 Effecten-Spiegel AG 27.05.15 Gladbacher Bank AG Mönchengladbach 27.05.15 HAHN-Immobilien-Beteiligungs AG Bergisch Gladbach 27.05.15 Mainova AG 27.05.15 QSC AG 27.05.15 Regenbogen AG 27.05.15 SQS Software Quality Systems AG 27.05.15 VBH Holding AG 27.05.15 Wacker Neuson SE 28.05.15 Fernheizwerk Neukölln AG 28.05.15 First Sensor AG 28.05.15 FOUR GATES AG 28.05.15 GfK SE 28.05.15 KHD Humboldt Wedag International AG Neuenstein Pforzheim Gersthofen Köln Bremen Frankfurt/Main Hamburg Düsseldorf Frankfurt/Main Köln Kiel Köln Kornwestheim München Berlin Berlin Dresden Fürth Köln LESERSERVICE 28.05.15 KWG Kommunale Wohnen AG Hamburg 28.05.15 LPKF Laser & Electronics AG Hannover 28.05.15 MEDICLIN AG Frankfurt/Main 28.05.15 Salzgitter AG Braunschweig 28.05.15 STINAG Stuttgart Invest AG Stuttgart 28.05.15 SWL Sustainable Wealth Lab AG 28.05.15 Webac Holding AG Essen 29.05.15 AFKEM AG 29.05.15 Cliq Digital AG 29.05.15 DAB Bank AG 29.05.15 Fraport AG (Flughafen Frankfurt a. M. AG) 29.05.15 GAG Immobilien AG Köln 29.05.15 Haikui Seafood AG Frankfurt/Main 29.05.15 Integrata AG Frankfurt/Main 29.05.15 SYZYGY AG Frankfurt/Main 29.05.15 VTG AG München Hamburg Düsseldorf München Frankfurt/Main Hamburg Juni (bis 17.6.15) 02.06.15 adesso AG 02.06.15 Alno AG 02.06.15 GSW Immobilien AG 02.06.15 HSBC Trinkaus & Burkhardt AG 02.06.15 Nordex SE 02.06.15 PRO DV Software AG 02.06.15 SolarWorld AG 02.06.15 Süss MicroTec AG 02.06.15 Zalando SE 03.06.15 ALBA SE 03.06.15 CEWE STIFT.KGAA 03.06.15 Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG 03.06.15 Einbecker Brauhaus AG 03.06.15 GELSENWASSER AG 03.06.15 INDUS Holding AG 03.06.15 INSPIRE AG 03.06.15 IVU Traffic Technologies AG 03.06.15 Jenoptik AG 03.06.15 Orbis AG 03.06.15 OVB Holding AG 03.06.15 RCM Beteiligungs AG 03.06.15 STADA Arzneimittel AG Frankfurt/Main 03.06.15 Tom Tailor Holding AG Hamburg 03.06.15 Viscom AG Hannover 03.06.15 wallstreet:online capital AG 03.06.15 XING AG Dortmund Pfullendorf Berlin Düsseldorf Rostock Frankfurt/Main Bonn München Berlin Köln Oldenburg Berlin Northeim Gelsenkirchen Köln Frankfurt/Main - Nieder E. Berlin Weimar Saarbrücken Köln Sindelfingen Berlin Hamburg 05.06.15 Geratherm Medical AG 05.06.15 mybet Holding SE Frankfurt/Main 05.06.15 TELES AG 08.06.15 Convertis AG 08.06.15 SM Capital AG Sindelfingen 08.06.15 SM Wirtschaftsberatungs AG Sindelfingen 09.06.15 Brenntag AG 09.06.15 Evotec AG 09.06.15 HAEMATO AG 09.06.15 KST Beteiligungs AG 09.06.15 MeVis Med.Solutions AG 09.06.15 Odeon Film AG 09.06.15 SINGULUS TECHNOLOGIES AG 09.06.15 SKW Stahl-Metallurgie Holding AG München 10.06.15 CONSTANTIN MEDIEN AG München 10.06.15 DF Deutsche Forfait AG 10.06.15 EUROKAI KGaA Kiel Berlin Düsseldorf Düsseldorf Hamburg Berlin Stuttgart Bremen München Frankfurt/Main Köln Hamburg 10.06.15 KUKA AG 10.06.15 MERCURIUS AG Frankfurt/Main 10.06.15 RHÖN-KLINIKUM AG Frankfurt/Main 10.06.15 RIB Software AG 10.06.15 Schulte-Schlagbaum AG 10.06.15 SHF Communication Technologies AG 10.06.15 WASGAU Produktions & Handels AG 10.06.15 WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG 11.06.15 Alphaform AG 11.06.15 amalphi AG 11.06.15 Berliner Effektengesellschaft AG 11.06.15 Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG 11.06.15 Francotyp-Postalia Holding AG 11.06.15 Hamburger Hafen und Logistik AG Hamburg 11.06.15 Kontron AG Augsburg 11.06.15 Marenave Schiffahrts AG Hamburg 11.06.15 OnVista AG 11.06.15 OTI Greentech AG 11.06.15 Schaltbau Holding AG 11.06.15 SEVEN PRINCIPLES AG 11.06.15 Tradegate AG Wertpapierhandelsbank 11.06.15 update software AG 11.06.15 Wüstenrot & Württembergische AG 11.06.15 zooplus AG 12.06.15 aap Implantate AG 12.06.15 Bavaria Industries Group AG 12.06.15 Deutsche Wohnen AG 12.06.15 DTB - Deutsche Biogas AG 12.06.15 EQS Group AG 12.06.15 GAGFAH S.A. 12.06.15 HWA AG 12.06.15 Hypoport AG 12.06.15 Intertainment AG 12.06.15 Nymphenburg Immobilien AG 12.06.15 Pearl Gold AG Frankfurt/Main 12.06.15 PVA TePla AG Gießen 12.06.15 quirin bank AG 12.06.15 Simona AG 12.06.15 UMT AG 12.06.15 Vectron Systems AG 13.06.15 Trade & Value AG 15.06.15 Amira Verwaltungs AG 15.06.15 FORIS AG 15.06.15 Hawesko Holding AG 16.06.15 Accentro Real Estate AG 16.06.15 Bechtle AG Augsburg Stuttgart Wuppertal-Elberfeld Berlin Pirmasens Frankfurt/Main München Hahnstätten Berlin Alfter-Witterschlick Berlin Köln Frankfurt/Main München Köln Berlin Wien Ludwigsburg München Berlin München Frankfurt/Main Oldenburg München Luxemburg Affalterbach Berlin München München Berlin Kirn München Frankfurt/Main Herrenberg München Bonn Hamburg Berlin Heilbronn 16.06.15 Heliocentris Energy Solutions AG 16.06.15 Masterflex SE Berlin Gelsenkirchen 16.06.15 Merkur Bank KGaA 16.06.15 Müller - Die lila Logistik AG München 16.06.15 PNE WIND AG 16.06.15 SLM Solutions Group AG 16.06.15 Softship AG 16.06.15 Splendid Medien AG Köln 16.06.15 Sto SE & Co. KG aA Stühlingen 16.06.15 TOMORROW FOCUS AG München 17.06.15 bmp media investors AG Berlin 17.06.15 Design Hotels AG Berlin 17.06.15 DO Deutsche Office AG 17.06.15 Einhell Germany AG 17.06.15 Halloren Schokoladenfabrik AG 17.06.15 Krones AG 17.06.15 Wirecard AG Stuttgart Cuxhaven Lübeck Hamburg Köln Landau/Isar Halle Neutraubling München AnlegerPlusNews 05 2015 25 IMPRESSUM Verlag: Kapital Medien GmbH • Hackenstraße 7b • 80331 München Tel: 089 2020846-20 • Fax: 089 2020846-21 E-Mail: [email protected] • Internet: www.kapitalmedien.de Amtsgericht München - HRB 188639 • Steuernummer 143/153/30727 ISSN 2191-5091 Pflichtblatt an den Börsen: München, Berlin, Düsseldorf, Stuttgart, Hamburg, Hannover Geschäftsführer: Daniel Bauer, Harald Rotter Herausgeber: Kapital Medien GmbH Redaktion: Chefredakteur: Harald Rotter Stellv. Chefredakteur: Daniel Bauer Autoren dieser Ausgabe: Daniel Bauer, Maximilian Fischer (-mf), Hartmut Göddecke, Eleonora Kovalevska, Thomas Müncher, Dr. Otmar Philipp, Henry Philippson, Werner W. Rehmet (MyDividends), Harald Rotter, Stefan Siebert, Matthias Wahler, Daniel Wilhelmi Lektorat: Katja Utermöller-Staege Grafik, Layout, Produktion: Natalia Solodovnikova, Aneta Klimek Redaktionsschluss: 13.05.2015 Bildnachweise: Titelseite: © diez-artwork - Fotolia.com Realdepot: [email protected] Kontakt: Kapital Medien GmbH (Redaktion AnlegerPlus) • Hackenstraße 7b • 80331 München Fax: 089 2020846-21 • E-Mail: [email protected] Anrufe an Mitglieder der Redaktion können nicht weitergeleitet werden. Hierfür bitten wir um Verständnis. Copyright: Alle Rechte vorbehalten. Die Rechte für sämtliche Inhalte liegen bei der Kapital Medien GmbH. Sämtliche Inhalte sind nur für die private Nutzung bestimmt. Eine Vervielfältigung und Verbreitung ist nur mit Zustimmung der Kapital Medien GmbH zulässig. Die Veröffentlichung von Leserbriefen behält sich die Redaktion vor, ebenso, diese in gekürzter Form unter Angabe der vollständigen Adresse zu veröffentlichen. Keine Anlageberatung, wichtige Hinweise: Unsere Beiträge dienen nur zu Informationszwecken und haben keinen Bezug zu den spezifischen Anlagezielen, zur finanziellen Situation oder zu bestimmten Notwendigkeiten jedes einzelnen Empfängers. Unsere Publikationen sollen Informationen zur Verfügung stellen, um Anleger zu unterstützen, ihre eigenen Investitionsentscheidungen zu treffen, jedoch nicht um jedem Investor spezifische Anlageberatung zur Verfügung zu stellen. Folglich können die Finanzinstrumente, die hierin behandelt werden, und etwaige Empfehlungen, die hierin ausgesprochen werden, möglicherweise nicht für alle Investoren geeignet sein: Leser müssen sich ihr eigenes unabhängiges Urteil hinsichtlich der Eignung solcher Investitionen und Empfehlungen angesichts ihrer eigenen Anlage ziele, Erfahrung, der Besteuerungssituation und Finanzlage bilden. Die Kapital Medien GmbH hält die verwendeten Informationen und Quellen für zuverlässig. Jedoch kann die Kapital Medien GmbH keine Garantie hinsichtlich der Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Vollständigkeit solcher Informationen übernehmen. Die verwendeten Informationen unterliegen fortwährenden Veränderungen ohne vorherige Benachrichtigung; sie können unvollständig oder zusammengefasst sein und es können möglicherweise nicht alle wesentlichen Informationen hinsichtlich der Unternehmen enthalten sein. Die Kapital Medien GmbH ist nicht verpflichtet, die Informationen zu aktualisieren. eschäfte mit Finanzinstrumenten sind mit Risiken verbunden, die bis hin zum TotalG verlust des eingesetzten Vermögens und in bestimmten Fällen auch zu einem Verlust über das eingesetzte Vermögen hinaus führen können. Wenn ein Finanzinstrument in einer von der des Investors abweichenden Währung gehandelt wird, kann eine Änderung der Währungskurse den Preis oder den Wert des Wertpapiers oder den daraus resultierenden Ertrag nachteilig beeinflussen, und solch ein Investor geht ein effektives Währungskursrisiko ein. Zusätzlich kann ein Ertrag von einer Investition schwanken und der Preis oder der Wert der Finanzinstrumente, die direkt oder indirekt in unseren Reports beschrieben werden, kann steigen oder fallen. Außerdem ist die historische Entwicklung nicht notwendigerweise ein Hinweis auf die zukünftigen Resultate. Haftungsausschluss: Weder der/die Autor(en) noch die Kapital Medien GmbH haften für einen möglichen Verlust, den ein Anleger mittelbar oder unmittelbar erleidet, weil er seine Anlageentscheidungen auf Veröffentlichungen im Magazin „AnlegerPlus“ gestützt hat. Hinweis auf potenzielle Interessenskonflikte: Mit den nachstehenden Erläuterungen möchten wir Sie auf mögliche Interessenkonflikte im Zusammenhang mit unseren Beiträgen in AnlegerPlus News hinweisen. Diese Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung. Mögliche Interessenkonflikte sind mit den nachfolgenden Ziffern beim jeweiligen Beitrag wie folgt gekennzeichnet: Mögliche Interessenkonflikte in Bezug auf die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. (SdK) Hinweis: Die SdK hält Finanzinstrumente im Anlagebestand, um ihr Vermögen zu verwalten. Des Weiteren hält die SdK Aktien von fast allen börsennotierten Emittenten (in der Regel eine Aktie), um eine Hauptversammlungspräsenz der SdK sicherstellen zu können. Die nachfolgenden Angaben unter Ziff. 1 und 2 beziehen sich lediglich auf den Anlagebestand! Die SdK und/oder ein mit der SdK verbundenes Unternehmen halten Finanzinstrumente des Emittenten im Anlagebestand. Die SdK und/oder ein mit der SdK verbundenes Unternehmen halten Finanzinstrumente im Anlagebestand, deren Wertentwicklung von der Wertentwicklung des Emittenten oder von von diesem emittierten Finanzinstrumenten abhängt. 3. Bei der SdK und/oder einem mit der SdK verbundenen Unternehmen bestehen Verbindungen zum Emittenten (Vertretung im Aufsichtsrat o.ä.). 4. Die SdK und/oder verbundene Unternehen haben sonstige bedeutende finanzielle Interessen in Bezug auf den Emittenten. Mögliche Interessenkonflikte in Bezug auf an der Erstellung des Beitrags beteiligte Personen: 5. An der Veröffentlichung des Beitrags beteiligte Personen halten Finanzinstrumente des Emittenten. 6. An der Veröffentlichung des Beitrags beeiligte Personen halten Finanzinstrumente, deren Wertentwicklung von der Wertentwicklung des Emittenten oder von Finanzinstrumenten abhängt, die dieser emittiert hat. 7. Zwischen an der Veröffentlichung des Beitrags beteiligten Personen und dem Emittenten bestehen Verbindungen (Vertretung im Aufsichtsrat o.ä.). 8. An der Veröffentlichung des Beitrags beteiligte Personen haben sonstige bedeutende finanzielle Interessen in Bezug auf den Emittenten. 1. 2. Erscheinungsweise: Im monatlichen Rhythmus, per E-Mail im PDF-Format Bezug: Kostenlos Anmeldung: www.anlegerplus.de/news/ Abmeldung: www.anlegerplus.de/news/abbestellen Anzeigen-Service Leser-Service Mitglieder-Service Ansprechpartner: Larissa Stoll, Mediaberaterin Telefon: +49 (0)89 2020846-19 Telefax: +49 (0)89 2020846-21 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Dorota Rotter Telefon: +49 (0)89 2020846-25 Telefax: +49 (0)89 2020846-21 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Gabriele Appel Telefon: +49 (0)89 2020846-0 Telefax: +49 (0)89 2020846-10 E-Mail: [email protected] Internet: www.sdk.org 26 AnlegerPlusNews 05 2015 Abo sichern. Prämie sichern. Wissen sichern. Sicher investieren! 11 Ausgaben AnlegerPlus pro Jahr inkl. Sonderausgabe AnlegerLand (IVWYLPZ!U\YÁ 1HOY 7YVÄ[PLYLU:PL]VUKLY Medienpartnerschaft mit der SdK e.V. )LZ[ZLSSLYHSZ7YpTPL BUCH PRÄMIE nach Wahl Ja! Ich möchte AnlegerPlus im Jahresabo beziehen und wähle als meine Abo-Prämie: Max Otte, Jens Castner „Erfolgreiches Value-Investieren“ Prof. Ottes Erfolgsbuch „Endlich mit Aktien Geld verdienen“ AnlegerPlus erscheint 11-mal im Jahr (inkl. AnlegerLand). Das Jahresabo kostet im Inland 40,- ˆ , im Ausland 50,- ˆ . Alle Preise inkl. MwSt. und Versand. Das Abonnement ist für mindestens 1 Jahr gültig und verlängert sich um ein weiteres Jahr, wenn nicht 6 Wochen vor Bezugsende schriftlich gekündigt wird. Die Abo-Prämie wird nach der Bezahlung der Jahresrechnung versendet. Name PLZ, Ort Vorname Land Straße, Nr. Telefon E-Mail Datum, Unterschrift Ja, ich möchte zusätzlich den kostenlosen monatlichen Newsletter AnlegerPlus News per E-Mail abonnieren! Bit te per Post an: Ka p ita l M e d ie n Gmb H, Ha c k e n s t r a ß e 7 b, 8 0 3 3 1 Mü n c h e n . O de r p e r F a x a n : ( 0 8 9 ) 2 0 2 0 8 4 6 - 2 1 Te le f on: ( 089) 20208 4 6 -2 0 , E -Ma i l : Ak t i o n @ An l e g e r Pl u s . d e Da Vinci Luxury AG: Kaiserslautern Am 14. März 2014 fand eine ordentliche Hauptversammlung der Xerius AG, Kaiserslautern, im Folgenden „Gesellschaft“ genannt, statt. (1) Auf dieser Hauptversammlung wurden u.a. die Entlastung des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2012 (nachfolgend der „Beschluss zu TOP 2“ genannt), die Entlastung des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2012 (nachfolgend der „Beschluss zu TOP 3“ genannt), die Entlastung des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2013 (nachfolgend der „Beschluss zu TOP 5“ genannt), die Entlastung des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2013 (nachfolgend der „Beschluss zu TOP 6“ genannt), die Erhöhung des Grundkapitals durch Sacheinlage um bis zu EUR 50.000.000 unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre (nachfolgend der „Beschluss zu TOP 8“ genannt), die Erhöhung des Grundkapitals durch Bareinlage um bis zu EUR 7.000.000 mit Bezugsrecht der Aktionäre (nachfolgend der „Beschluss zu TOP 9“ genannt), Satzungsänderungen bezüglich Firma, Sitzverlegung, Änderung des Geschäftszwecks und weitere Änderungen (nachfolgend der „Beschluss zu TOP 10“ genannt) mehrheitlich beschlossen. Ferner wurden der Abschlussprüfer und der Konzernabschlussprüfer der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2014 (nachfolgend der „Beschluss zu TOP 7“ genannt) und der Aufsichtsrat (nachfolgend der „Beschluss zu TOP 11 „ genannt) gewählt. Hintergrund für die Beschlüsse zu TOP 8, 9 und 10 war, wie in dem am 4. Februar 2014 zusammen mit der Hauptversammlungseinladung im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlichten Bericht des Vorstands entsprechend § 186 Abs. 4 Satz 2 AktG angegeben, die Neuausrichtung der Gesellschaft, insbesondere durch Einbringung sämtlicher Anteile an der Bruno Magli S.p.A.. (2) Die Kläger sind allesamt langjährige Aktionäre der Beklagten. Sie haben unter den Aktenzeichen HK 0 21 und 22 /14 gegen die Beschlüsse zu den TOPs 2, 3, 5 - 11 in unterschiedlichem Umfang Anfechtungsund Nichtigkeitsklagen beim Landgericht Kaiserslautern eingereicht, (nachfolgend „Klagen“ genannt), mit denen sie die gerichtliche Vernichtung der angegriffenen Beschlüsse begehren. (3) Mit ihren Klagen machen die Kläger neben diversen Formalmängeln der Beschlussfassungen u.a. klageweise geltend, dass die Bewertung der Bruno Magli S.p.A. nicht nachvollziehbar und die Wahl des Aufsichtsratskandidaten Dr. Oliver Maß, München, bereits nichtig ist. (4) Die divergierenden Auffassungen der Parteien betreffend die Bewertung der Bruno Magli S.p.A. sollen nunmehr im Wege gegenseitigen Nachgebens bereinigt werden, indem als Gegenleistung für die Sacheinlage (sämtliche Anteile an der Bruno Magli S.p.A.) insgesamt nicht mehr als 6,65 Mio. neue Aktien ausgegeben werden, so dass die Altaktionäre nach Durchführung der Kapitalmaßnahmen noch mit mindestens 5% am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt bleiben. Diese Beschränkung erfolgt einvernehmlich ungeachtet des möglicherweise höheren und vom gerichtlich bestellten Sacheinlageprüfer gutachtlich ermittelten Werts der Sacheinlage zur Vermeidung einer weitergehenden Verwässerung des Anteils der Altaktionäre. Gleichzeitig kann der Vorstand den auf die neuen Aktien jeweils entfallenden Bezugspreis unter Wahrung der gesetzlichen Bestimmungen und gegebenenfalls unter Hinzuziehung einer Fairness Opinion festlegen. (5) Die Parteien haben sich insbesondere auf Grund der laufenden Umsetzungsfrist für die Beschlüsse zu TOP 8 und TOP 9 im Interesse aller Aktionäre im Wege des gegenseitigen Nachgebens und ohne Aufgabe ihrer im Verfahren geäußerten gegensätzlichen Rechtsauffassungen auf die Eckpunkte eines Prozessvergleichs zur Beendigung des Verfahrens verständigt. Dies vorausgeschickt, schließen die Parteien auf Initiative und besonderen Wunsch der Gesellschaft sowie auf dringendes Anraten und dringende Empfehlung des Gerichts den nachfolgenden Prozessvergleich: § 1 Klagerücknahmen, Verzicht auf Geltendmachung von Rechten (1) Die Kläger nehmen hiermit ihre jeweiligen Klagen unwiderruflich und in vollem Umfang zurück, soweit dieser Vergleich das Verfahren nicht ohnehin beendet. Die Kläger verpflichten sich weiterhin, auch künftig weder direkt noch indirekt die Rechtmäßigkeit oder Wirksamkeit der zu TOP 8, TOP 9 und TOP 10 gefassten Beschlüsse gerichtlich oder außergerichtlich in irgendeiner Weise anzugreifen, insbesondere verzichten die Kläger unwiderruflich auf die Erhebung von Nichtigkeits-, Anfechtungs- oder allgemeinen Feststellungsklagen. Dies gilt auch für etwaige künftige Hauptversammlungsbeschlüsse der Beklagten, mit denen diese die Beschlüsse zu TOP 8, TOP 9 und TOP 10 ggf. mit angepassten Durchführungsfristen bestätigt und die Beschlüsse wirtschaftlich dem entsprechen, was in diesem Vergleich geregelt ist. Die Kläger werden auch sonst weder direkt noch indirekt irgendwelche Rechte aus oder im Zusammenhang mit einer etwaigen Mangelhaftigkeit der Beschlüsse zu TOP 8, TOP 9 und TOP 10 geltend machen und werden keine sonstigen gerichtlichen oder außergerichtlichen Maßnahmen ergreifen, welche die Rechtswidrigkeit des Beschlusses voraussetzen oder mit der Behauptung seiner Rechtswidrigkeit mittelbar oder unmittelbar in Zusammenhang stehen. (2) Die Gesellschaft stimmt, soweit erforderlich, den Klagerücknahmen gemäß Abs. 1 zu. (3) Die Gesellschaft verpflichtet sich gegenüber den Klägern im Gegenzug, bei der Durchführung des Beschlusses gemäß TOP 8 eine Sachkapitalerhöhung in Höhe von nicht mehr als EUR 6,65 Mio. Euro nominal zu einem Preis pro Aktie von nicht weniger als EUR 1,00 durchzuführen und dabei insgesamt nicht mehr als 6,65 Mio. Aktien auszugeben. Der Wert der Sacheinlage, der den Gesamtbetrag für die ausgegebenen Aktien übersteigt, wird in die Kapitalrücklage eingestellt. Die Gesellschaft verpflichtet sich weiterhin, erst nach der Durchführung des Beschlusses zu TOP 8 die Durchführung von TOP 9 zu betreiben und beim Handelsregister anzumelden. Die Beklagte wird unverzüglich darauf hinwirken, dass der Aufsichtsrat Dr. Oliver Maaß, München, sein aufgrund nichtigen Wahlbeschlusses übernommenes Mandat ohne zeitliche Verzögerung niederlegt. Sie verpflichtet sich, für den aufgrund nichtigen Wahlbeschlusses in den Aufsichtsrat berufenen Kandidaten Dr. Oliver Maaß, unverzüglich die gerichtliche Bestellung eines anderen Aufsichtsratsmitgliedes zu betreiben, das über die gesetzlichen und persönlichen Voraussetzungen verfügt, Mitglied des Aufsichtsrats der Beklagten sein zu können. (4) Die Kläger nehmen die Verpflichtungserklärungen gemäß Abs. 3 hiermit an. § 2 Wirksamwerden des Vergleichs Dieser Vergleich wird mit seiner gerichtlichen Protokollierung und Zustimmung sämtlicher Kläger (Gesamtvergleich) wirksam. § 3 Veröffentlichung Die Gesellschaft verpflichtet sich, den Vergleich unverzüglich nach seinem Wirksamwerden im vollständigen Wortlaut, jedoch unter Auslassung der Prozessbevollmächtigten und der Anschriften der Kläger, auf ihre Kosten im Bundesanzeiger und in den „AnlegerPlus News“ der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V., München, keinesfalls jedoch im Druckerzeugnis „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ bekanntzumachen. § 4 Kosten (1) Die Gesellschaft trägt die Kosten des Verfahrens einschließlich derjenigen des Vergleichs, und zwar sowohl die Gerichts- als auch die außergerichtlichen Kosten, nach Maßgabe dieses § 4. Die Kosten verlaufen sich auf ca. 100.000 Euro. (2) Die Parteien verzichten auf eine gerichtliche Streitwertfestsetzung. Die Parteien sind sich einig, dass zum Zwecke der Erstattung der außergerichtlichen Kosten der Kläger folgende Gegenstandswerte allein maßgeblich sein sollen: a) Den Streitwert der von den Klägern angestrengten Anfechtungsklagen geben die Parteien übereinstimmend mit EUR 315.000,00 (in Worten: dreihundertfünfzehntausend) (= Eur 35.000 je angefochtenem Beschluss) an. b) Der Vergleich hat einen Mehrwert in Höhe von EUR 800.000,00. Die Parteien orientieren sich dabei an einer entsprechenden Anwendung von § 247 Abs. 1 AktG. Der Mehrwert des Vergleichs beläuft sich demnach auf ein Zehntel des neuen Grundkapitals nach Sachkapitalerhöhung (= Eur 700.000,00). Den Rücktritt des aufgrund nichtiger Wahl dem Aufsichtsrat angehörenden Dr. Oliver Maaß, München, bewerten die Parteien übereinstimmend zusätzlich mit Eur 100.000,00. Die Parteien erkennen diese Gegenstandswerte als verbindlich an, unabhängig von einer etwaigen abweichenden gerichtlichen Streitwertfestsetzung. Die Parteien sind sich darin einig, dass in Anbetracht der in diesem Vergleich enthaltenen Kostenregelung eine zusätzliche Kostenentscheidung des Gerichts entbehrlich ist und verzichten auf ein Kostenfestsetzungsverfahren. (3) Die Gesellschaft verpflichtet sich, die den Klägern jeweils entstehenden Rechtsanwaltsgebühren entsprechend dem geltenden Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) zu begleichen. Die Parteien sind sich darüber einig, dass die Gebühren für einen Verfahrensstreitwert in Höhe von EUR 315.000,00 anfallen und der Mehrwert des Vergleichs sich auf EUR 800.000,00 beläuft. Die wie vor zu berechnenden außergerichtlichen Kosten sind zusammen mit den von den Klägern verauslagten Vorschüssen auf die Gerichtskosten bis spätestens zum 30.10.2014 an die Kläger bzw. deren Prozessbevollmächtigte zu erstatten. Für den Fall, dass die Beklagte mit der Zahlung der gerichtlichen und außergerichtlichen Kosten in Verzug gerät, steht der Vorstand persönlich für die Kostenforderungen der Kläger ein, es sei denn, es sind den Klägern zuvor anteilig die Haftungsansprüche der Beklagten gegen die sie beratenden Rechtsanwälte aus Falschberatung in entsprechender Höhe abgetreten worden und diese sind werthaltig und durchsetzbar. Zur Sicherung der Ansprüche der Kläger tritt die Gesellschaft, den Klägern die eigenen Haftungsansprüche gegen die sie beratenden Rechtsanwälte (Heise pp., dort die Herren Dr. Oliver Maaß und Kollegen) ab. Die Parteien gehen davon aus, dass die Gesellschaft erhebliche Ansprüche gegen die die Beklagte beratenden Rechtsanwälte (insbesondere die Kanzlei Heise pp., München, dort die Herren Dr. Oliver Maaß und Kollegen) hat, weil die Klageverfahren aufgrund rechtswidriger Beschlussfassungen der Hauptversammlung nach derzeitiger Einschätzung ohne eine Einigung für die Beklagte nicht zu gewinnen wären. Die Parteien gehen weiter davon aus, dass die Beratungsleistung der Rechtsanwälte Heise pp., München, ursächlich für den Schaden ist. Die Kläger nehmen die Abtretung an. (4) Die Gesellschaft ist ferner verpflichtet, an die Kläger zusammen mit der Zahlung der außergerichtlichen Kosten die von diesen jeweils verauslagten Vorschüsse auf die Gerichtskosten zu erstatten und von etwaigen noch zu zahlenden Gerichtskosten freizustellen. Die Erstattung der Gerichtskosten erfolgt auf der Grundlage des vom Gericht festzusetzenden Streitwerts, den die Parteien nicht angreifen werden. Die Erstattung der Gerichtskosten erfolgt zusammen mit der Berechnung der außergerichtlichen Kosten, wobei die Kläger verbindlich erklären, ihnen nach Abrechnung durch die Gerichtskasse erstattete Gerichtskosten binnen 10 Bankarbeitstagen ohne Anforderung an die Gesellschaft zurückzuzahlen. (5) Die Gesellschaft trägt ihre im Zusammenhang mit dem vorliegenden Verfahren und Vergleich entstandenen außergerichtlichen Kosten selbst. (6) Die vorstehenden Regelungen über die Erstattung der gerichtlichen und außergerichtlichen Kosten sind für die Vergleichsparteien abschließend. Weitergehende Ansprüche auf Erstattung von Kosten und Auslagen stehen den Vergleichsparteien nicht zu. Die Vergleichsparteien werden keine Maßnahmen ergreifen, die zu einer Änderung der in diesem Vergleich bestimmten Gegenstandswert und Vergleichsmehrwertfestsetzung führen könnten. (7) Mit Erfüllung der in diesem Vergleich genannten Ansprüche sind alle gegenseitigen Ansprüche und Rechte der Vergleichsparteien gegeneinander aus oder im Zusammenhang mit den Klagen erledigt, es sei denn, aufgrund dieses Vergleichs ergibt sich ausdrücklich etwas anderes. § 5 Nebeninterventionen Nebenintervenienten nehmen an diesem Vergleich nicht teil und haben aus diesem Vergleich keinen Anspruch auf Kostenerstattung. Die Beklagte stellt die Kläger von etwaigen Kostenerstattungsansprüchen Dritter (auch Nebenintervenienten) frei. § 6 Keine Nebenabreden Die Parteien erklären übereinstimmend, dass über diesen Vergleich hinaus keinerlei Vereinbarungen oder Nebenabreden zwischen den Parteien im Zusammenhang mit den Klagen oder deren Beendigung getroffen worden sind, insbesondere, dass von den Parteien keinerlei weitere Leistungen erbracht oder vereinbart wurden, die im Falle einer entsprechenden Anwendung nach § 248a i.V.m. § 149 Abs. 2 AktG bekannt zu machen wären. Die Gesellschaft und die Kläger versichern einzeln und jeweils für sich, dass ihnen solche Zugeständnisse oder Leistungen durch Dritte im Zusammenhang mit der Verfahrensbeendigung auch nicht bekannt sind. Für den Fall, dass dennoch weitere Leistungen erbracht wurden, sind sich die Parteien dessen bewusst, dass eine Rückforderung nach § 814 BGB ausgeschlossen ist. Entsprechendes gilt für Leistungen Dritter, die der Beklagten nahestehen. § 7 Salvatorische Klausel Sollten eine oder mehrere Bestimmungen dieses Vergleichs rechtsunwirksam oder undurchführbar sein oder werden oder sollte der Vergleich eine Regelungslücke aufweisen, so wird davon die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen nicht berührt. Die unwirksame und/oder undurchführbare Bestimmung soll durch eine solche Bestimmung ersetzt bzw. die Regelungslücke durch eine solche Bestimmung geschlossen werden, die den Zielen am nächsten kommt, die die Beteiligten mit dem Abschluss dieses Vergleichs erreichen wollen. § 8 Gerichtsstand Gerichtsstand für alle Streitigkeiten aus diesem Vergleich ist, soweit gesetzlich zulässig, Kaiserslautern. § 9 Schriftform Änderungen und Ergänzungen dieses Vergleichs einschließlich dieser Klausel bedürfen der Schriftform. Etwaige Änderungen und Ergänzungen dieses Vergleichs sind darüber hinaus unverzüglich entsprechend § 3 im Bundesanzeiger zu veröffentlichen, soweit eine solche Veröffentlichung gesetzlich vorgeschrieben ist. Der Vorstand
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