Übersicht zu den Veranstaltungen der Sabotag im

Salzburger Botanische Arbeitsgemeinschaft
Museum Haus der Natur
Museumsplatz 5
5020 Salzburg
[email protected]
Tel.: +43 662 8044 77370
www.hausdernatur.at/sabotag
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe KollegInnen!
Ich darf Sie auf das nachstehende Programm der Salzburger Botanischen Arbeitsgemeinschaft
für das Sommersemester 2016 aufmerksam machen und würde mich sehr freuen, wenn Sie
unser Angebot nutzen würden.
Wir haben uns bemüht auch in diesem Semester ein abwechslungsreiches Programm mit
Vorträgen und vor allem Exkursionen zu erstellen. Somit ist auch dieses Mal wieder sowohl
für Spezialisten als auch für Hobbybotaniker etwas dabei, wobei im heurigen Sommer ein
Schwerpunkt der Exkursionen auch den grenznahen bayerischen Raum umfasst.
Bitte empfehlen Sie unser Programm auch Ihren geschätzten FreundInnen und KollegInnen
weiter!
Mit besten Grüßen
Peter Pilsl
(Leiter der Sabotag)
Sommersemester-Programm 2016
Anmerkung:
Vorträge finden im ÖNJ-Heim statt. Der Eingang befindet sich neben der Haus-Ecke links vom Eingang ins
Haus der Natur.
Rote Listen im Wandel der Zeit
Vortrag von Christian Schröck
Dienstag, 29.3.2016 (verschoben vom 1.3.2016)
Rote Listen gelten völlig zurecht als das wichtigste naturschutzfachliche Planungsinstrument.
Während in den Anfängen der Roten Listen ein Expertengremium relativ intransparent den
Gefährdungsgrad festgelegt hat, sind die aktuellen Methoden deutlich transparenter und somit
nachvollziehbarer geworden. Es gibt jedoch viele methodische Ansätze und Varianten, von
denen im globalen Maßstab zweifelsfrei jene der IUCN die bedeutendste ist. Im Zuge des
Vortrages werden die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden gegeneinander abgewogen
und die Grundanforderungen an moderne Rote Listen dargestellt.
Als roter Faden dienen die Roten Listen der Moose Oberösterreichs und Vorarlberg sowie die
derzeit laufende Bearbeitung der Roten Liste der Farn- und Blütenpflanzen Österreichs.
Dennoch richtet sich dieser Vortrag auch an die Zoologen, da der Aussterbensvorgang bei
Pflanzen und Tieren durchaus ähnlich sein kann. Dies gilt ganz besonders dann, wenn man
populationsdynamische Prozesse berücksichtigt, wo Insekten und annuelle Pflanzen oder
Säugetiere und Bäume aufgrund ihrer Lebensformen durchaus Parallelen aufweisen.
Ort: Haus der Natur: önj-Heim
Beginn: 19:00
Foto: Mannia triandra, eine Anhang-II-Art der FFH-Richtlinie. Es gilt zu klären, ob dieses
Moos selten, gefährdet oder beides ist. (Schröck)
Blütenduft, die geheime Sprache der Blütenpflanzen: von Weltmeistern und Betrügern
Vortrag von Univ. Prof. Dr. Stefan Dötterl
Dienstag, 26.4.2016
Die meisten der rund 350.000 beschriebenen Blütenpflanzen (Wild- sowie Nutzpflanzen) sind
für ihre sexuelle Fortpflanzung auf eine Bestäubung durch Tiere angewiesen und können ohne
Bestäuber keine oder nur eingeschränkt Samen bilden. Sie müssen gewährleisten, dass ihre
Bestäuber, überwiegend Insekten, sie finden und erkennen können. Für die Anlockung von
Bestäubern sind Blütendüfte oft von entscheidender Bedeutung. Im Vortrag werde ich
erklären, wie wir mit modernen Methoden Blütendüfte sichtbar machen und Duftstoffe
identifizieren, die von Insekten gerochen werden und für die Anlockung verantwortlich sind.
Mit anschaulichen Beispielen werde ich die Kommunikation in verschiedenen
Bestäubungssystemen darstellen und auch aufzeigen, mit welchen Tricks bestimmte
Fallenblumen (Pfeifen- und Leuchterblumen) ihre Bestäuber zum Zwecke der Bestäubung
täuschen, gefangen nehmen und missbrauchen.
Ort: Haus der Natur: önj-Heim
Beginn: 19:00
Leuchterblume Ceropegia dolichophylla mit einer bestäubenden Nistfliege (Foto: Dötterl)
Samstag, 21.5.2016
Exkursion Vorderstaufen
Leitung: Mag. Roland Kaiser
An der Südseite des Vorderstauens stockt an der sogenannten „Strailach‟ ein für die
nördlichen Kalkalpen besonders bemerkenswerter Traubeneichen-Linden-Felswald. Es
handelt sich dabei nicht nur um ein einzigartiges Vorkommen für die Bayerischen Alpen,
sondern auch um eine singuläre Erscheingung in den mittleren nördlichen Kalkalpen; denn
weder aus dem Land Salzburg noch aus den oberösterreichischen Alpenanteilen sind bislang
gesicherte autochtohne Vorkommen von Quercus petraea bekannt. Im Rahmen der
Exkursion, die bis zum Gipfel des Fuderheustein (1321 m) führt, wird unter anderem die
Flora von Linden-Schuttwäldern, Rotföhren-Wäldern und Buchen(-Misch)wäldern
vorgestellt.
Anmeldung unter [email protected] da die Veranstaltung bei Schlechtwetter
verschoben wird. In jedem Fall festes Schuhwerk, Kleidung und Proviant bitte nicht
vergessen. Link zu online-Karte http://v.bayern.de/MYT2c.
Treffpunkt: 9 Uhr Parkplatz beim Kiosk Campingplatz Staufeneck (Strailachweg 1, Piding,
Bayern)
Traubeneichen-Linden-Felswald am Vorderstaufen im Winter-Aspekt (Foto: Kaiser)
Samstag 18.6.2016
Zu den Blumenwiesen der Postalm
Eintägige Kartierungsexkursion ins Postalmgebiet auf den Labenberg
Leitung: Dr. Helmut WITTMANN
Treffpunkt: 9 Uhr in Voglau vor dem Voglauerhof nahe der Lammertalstraße
gegenüber der Abzweigung zur Postalmstraße.
Im Frühsommer, bevor die Beweidung richtig einsetzt, ist das Postalmgebiet in vielen
Bereichen ein Blumenmeer. Ursprüngliche, noch ungedüngte Wiesen auf magerem Boden
über Kalkgestein weisen noch eine außerordentliche Artenvielfalt auf. Trotzdem ist die
Erfassung dieser Flora noch recht unvollständig, wie Begehungen im Vorjahr gezeigt haben.
Es sind hier auch durchaus noch Überraschungen bei Orchideen und anderen Artengruppen zu
erwarten.
Die Anfahrt erfolgt mit Privat-PKW’s in Fahrgemeinschaften auf der Postalmstraße
(Mautstraße!) bis zur Abzweigung zur Innerlienbachalm. Von dort gehen wir auf den
Labenberg über leichte Wege mit einer Höhendifferenz von ca. 450 Meter. Erforderliche
Ausrüstung: Wanderausrüstung mit festem Schuhwerk, Anorak und Regenschutz, Proviant
und Trinkflüssigkeit nicht vergessen, es gibt aber auch einige bewirtschaftete Hütten am Weg!
Die Exkursion findet bei (fast) jedem Wetter statt. Um Anmeldung unter
[email protected] oder 0664/9069993 zwecks Koordination der
Fahrgemeinschaften wird ersucht.
Blumenwiesen auf der Postalm (Foto: Wittmann)
Samstag, 16. Juli 2016
Herpetologisch-Botanische Exkursion an den Schallmooser Bahndamm - Mediterrane
Flora und Fauna inmitten der Stadt Salzburg
Exkursion mit Peter KAUFMANN, Georg PFLUGBEIL & Alexander NIEDRIST
Treffpunkt: 9:00 Salzburg Hauptbahnhof Ausgang Lastenstraße
Der Schallmooser Bahndamm mitten in der Stadt Salzburg ist ein vom Menschen
geschaffener Sonderstandort, der Lebensraum für eine Reihe eingeschleppter Tier- und
Pflanzenarten bietet. In den Gemäuern entlang der Bahntrasse leben italienische
Mauereidechsen, auf den angrenzenden Schotterflächen ist mit etwas Glück die Blauflügelige
Ödlandschrecke zu beobachten und auf den Böschungen gedeiht eine Vielzahl exotischer
Pflanzen, wie die mediterrane Mäusegerste, der Klatschmohn-Stink Pippau oder das
südafrikanische Schmalblatt-Greiskraut.
Woher diese Tiere und Pflanzen kommen und warum sie sich ausgerechnet dort so wohl
fühlen soll im Zuge dieser fächerübergreifenden Vormittagsexkursion diskutiert werden.
Die Exkursion führt uns entlang von Lastenstraße und Robinigstraße. Bergschuhe sind daher
nicht notwendig – es muss jedoch auf den Verkehr geachtet werden.
Dauer bis etwa 14:00
Am Schallmooser Bahndamm leben italienische Mauereidechsen (Foto: Kaufmann)
21. bis 24. Juli 2016
Mehrtägige Alpen-Exkursion ins Stubachtal
Leitung: Mag. Peter PILSL
Organisation: Jan WARE
Die heurige Sommerexkursion führt uns wieder einmal in die Hohen Tauern und zwar ins
Stubachtal. Das Stubachtal bietet viele Möglichkeiten die Flora der Hohen Tauern kennen zu
lernen. Neben unerforschten Seitentälern, werden wir auch die Gletschervorfelder und die
alpine Stufe untersuchen. Aufgrund der Reichhaltigkeit der Geologie des Gebietes und der
großen Höhenerstreckung bietet diese Exkursion eine gute Möglichkeit die Alpenflora kennen
zu lernen. Neben der aktiven Kartierungsarbeit kommen auch Erklärungen und
Bestimmungstipps nicht zu kurz, womit die Exkursion auch für interessierte Hobbybotaniker
geeignet ist.
Das exakte Exkursionsprogramm wird – je nach Wetter – vor Ort festgelegt. Für ev.
Abendveranstaltungen (Pflanzenbestimmung durch ExpertInnen, Vorstellen von
ausgewählten Pflanzengruppen) stehen Räume beim Quartier zur Verfügung. Die Exkursion
findet bei jeder Witterung statt. Nähere Informationen werden den angemeldeten
TeilnehmerInnen rechtzeitig bekannt gegeben.
Achtung: Kondition, Trittsicherheit und Bergerfahrung sind erforderlich!
Begrenzte Teilnehmerzahl (20); um verbindliche Anmeldung unter [email protected] bis
spätestens 31. Mai 2016 wird gebeten.
10. September 2016
Rund um den Falkenstein – Kartierungsexkursion für die Flora des Chiemgaus
Dipl.-Biol. Stefan Kattari
Kartierexkursion für die Flora des Chiemgaus in Zusammenarbeit mit der bayerischen
Botanischen Gesellschaft und der Sabotag. Südlich von Inzell erstreckt sich um den
Falkenstein ein landschaftlich reizvolles Gebiet mit den typischen Vegetations-Elementen der
Chiemgauer Alpen. Der Rundweg führt auf ca. 6 km Länge ohne größere Steigungen durch
Bergwald, Streuwiesen und vorbei am Zwingsee und Falkensee. Im Gasthof Zwing besteht im
Anschluss die Möglichkeit zum Zusammensitzen und Vertiefen der gemeinsamen
Erkenntnisse.
Bitte achten Sie auf festes Schuhwerk, Brotzeit und Getränk für unterwegs und ggf. Sonnenoder Regenschutz.
Treffpunkt: 9:00 in Inzell, Gasthof Zwing an der B305; Parkplätze stehen ggf. auch wenige
hundert Meter nördlich an der Max-Aicher-Arena zur Verfügung
Anmeldung bitte unter [email protected] bzw. Tel. 0(049) 8641 598753