Kurs 35 Begleiter durch den Vorbereitungsdienst Kurs 35 am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (GWHS) Bad Mergentheim Impressum: Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (GWHS) Johann- Hammer- Straße 24 97980 Bad Mergentheim Tel.: 07931 – 9745-0 Fax: 07931 – 9745-30 E-Mail: [email protected] Homepage: www.seminar-bad-mergentheim.de INHALT Vorwort ................................................................................................................................. 2 1. Das Seminar stellt sich vor .................................................................................................. 3 1.1 Unser Leitbild........................................................................................................................... 3 1.2 Seminarprofil und Arbeitsschwerpunkte ................................................................................... 4 Diagnose und Förderung ...................................................................................................................................... 4 Kooperationen ...................................................................................................................................................... 7 1.3 Das Seminar und seine Mitarbeiter ........................................................................................... 9 Seminarleitung ..................................................................................................................................................... 9 Verwaltung ........................................................................................................................................................... 9 1.4 Einrichtungen des Seminars.................................................................................................... 11 Bibliothek/Lernwerkstatt ................................................................................................................................... 11 Aufenthaltsraum/Küche für LA........................................................................................................................... 11 Kopieren ............................................................................................................................................................. 11 Parken ................................................................................................................................................................ 11 Informationen und Hinweise .............................................................................................................................. 11 2. Struktur des Vorbereitungsdienstes und Rahmenbedingungen ......................................... 12 2.1 Ausbildungsabschnitte und Schwerpunkte .............................................................................. 12 Seminarveranstaltungen .................................................................................................................................... 12 Unterrichtsbesuche und Unterrichtsvorbereitung ............................................................................................. 13 Ausbildung im Bereich der Schuleingangsstufe (SEG) ........................................................................................ 14 2.2 Der „Rote Faden“ durch die Ausbildung .................................................................................. 17 3. Allgemeine Regelungen für den Vorbereitungsdienst ........................................................ 21 Krankheit ............................................................................................................................................................ 21 Beurlaubung von Seminarveranstaltungen und Sperrtermine .......................................................................... 21 Dienstlicher Schriftverkehr ................................................................................................................................. 21 Reisekosten ........................................................................................................................................................ 21 Änderungen der familiären Verhältnisse ........................................................................................................... 22 Nebentätigkeiten ................................................................................................................................................ 22 Verlängerung des Vorbereitungsdienstes bei Krankheit (§10 Abs. 5) ................................................................ 22 Verlängerung des Vorbereitungsdienstes nach der Hospitationsphase (§10 Abs. 4) ........................................ 22 4. Die beteiligten Personen an der Ausbildung und ihre Aufgaben ........................................ 23 4.1 Lehreranwärter ...................................................................................................................... 23 Arbeitsfelder in der Schule ................................................................................................................................. 23 Arbeitsfelder am Seminar .................................................................................................................................. 24 4.2 Mentoren .............................................................................................................................. 28 Informationen für die Mentoren ........................................................................................................................ 28 Mentorenfortbildungen am Seminar Bad Mergentheim ................................................................................... 29 4.3 Schulleiter.............................................................................................................................. 32 Informationen für die Schulleiter ....................................................................................................................... 32 Wichtige Termine für Schulleiter........................................................................................................................ 34 4.4 Ausbilder am Seminar ............................................................................................................ 35 Informationen zu den Ausbildern am Seminar .................................................................................................. 35 5. Informationsaustausch, Beratungen und Rückmeldungen in der Ausbildung .................. 36 5.1 Das Auftaktgespräch .............................................................................................................. 36 5.2 AUSBILDUNGSGESPRÄCHE ..................................................................................................... 36 Erstes Ausbildungsgespräch zwischen Lehreranwärter und dem Pädagogen ................................................... 36 Zweites Ausbildungsgespräch zwischen Lehreranwärter und dem Pädagogen................................................. 36 Reflexionsgespräch zum Diagnose- und Förderprozess ..................................................................................... 37 5.3 UNTERRICHTSBERATUNG ....................................................................................................... 37 Merkmale qualitätsvoller Unterrichtsberatung ................................................................................................. 37 „Das 4-K-Modell“ in der Praxisberatung ............................................................................................................ 39 6. Informationen zur Prüfung ............................................................................................... 40 6.1 Prüfungsteile und Zusammensetzung der Gesamtnote ............................................................ 40 Die Schulleiterbeurteilung .................................................................................................................................. 41 Die Schulrechtsprüfung ...................................................................................................................................... 41 Die Dokumentation einer Unterrichtseinheit mit Präsentation und das pädagogische Kolloquium ................. 41 Die Beurteilung der Unterrichtspraxis ................................................................................................................ 42 Das didaktische Kolloquium ............................................................................................................................... 43 7. Auf einen Blick: Wichtige Anschriften ............................................................................... 44 8. Anhang mit Informationen und Leitfragen zu einzelnen Bereichen der Ausbildung ............ 46 8.1 Leitfaden Schulpraktikum ....................................................................................................... 47 8.2 Leitfaden zur Übergangsregelung für Lehreranwärter mit Stufenschwerpunkt Grundschule ..... 49 Orientierungsrahmen für die Durchführung des Praktikums an HS/WRS .......................................................... 50 8.3 Leitfragen zur Planung von Lehr- und Lernsequenzen (Bad Mergentheimer Planungsmodell) .. 51 8.4 Übersicht über das Ausbildungskonzept Diagnose und Förderung Kurs 35 ............................... 61 8.5 Hauptschul- und Werkrealschulkonzeption ............................................................................. 63 Hauptschulmodule ............................................................................................................................................. 63 Veranstaltungen für Lehreranwärter mit Stufenschwerpunkt Hauptschule...................................................... 64 8.6 Hospitation an einer Gemeinschaftsschule.............................................................................. 66 Notizen ................................................................................................................................ 67 8.7 Sperrtermine ......................................................................................................................... 68 8.8 Übersicht der Schulrechtsveranstaltungen für Kurs 35............................................................. 70 8.9 Informationen und Arbeitspapiere zur Dokumentation und Präsentation ................................ 71 Arbeitspapier zur Dokumentation ...................................................................................................................... 72 Arbeitspapier zur Präsentation .......................................................................................................................... 73 8.10 Raumpläne .......................................................................................................................... 74 Notizen ................................................................................................................................ 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lehreranwärterinnen und Lehreranwärter, Mentorinnen und Mentoren sowie Schulleiterinnen und Schulleiter werden im Text in der Kurzform ‚Mitarbeiter‘ ‚Lehreranwärter‘ ‚Mentoren‘ und ‚Schulleiter‘ angesprochen, um das Lesen zu erleichtern. VORWORT Suchst du noch, oder anwärterst du schon? Liebe Anwärter, liebe Schulleiter und Mentoren, liebe Seminarausbilder, unser Motto klingt zwar stark anwärterbezogen. Doch diese Broschüre möchte allen an der Ausbildung Beteiligten ein angenehmer Begleiter durch den Vorbereitungsdienst sein. Gerade aber Ihnen, den Anwärtern, den Newbies (altdeutsch: „Novize") stellen sich Fragen über Fragen: Was geschieht wo, wann und wie? Wer ist zuständig; wer ist Ansprechpartner? Was muss ich über die Prüfung wissen? Muss ich etwas wissen, von dem ich noch gar nicht weiß, dass ich es wissen muss? Daher klärt das vor Ihnen liegende Kompendium (lat.: „abgekürzter Weg") in kompakter Form alle Fragen rund um den Vorbereitungsdienst: die Struktur des Vorbereitungsdienstes, Prüfungsangelegenheiten, Spezifika der Ausbildung am Seminar Bad Mergentheim, Termine, Formulare, Adressen. Und vielleicht mag für Sie, liebe Anwärter, die Broschüre sogar ein Motivationshelfer sein, wenn Sie sie in den nächsten 18 Monaten zur Hand nehmen, nur um sich vorzustellen, Sie halten sie später als Lehrer noch einmal in den Händen, und sagen dann: „Ich möchte jene Zeit nicht missen, aber dass sie vorbei ist, ist auch nicht verkehrt." Allen Beteiligten wünschen wir ein konstruktives Zusammenwirken und viel Erfolg! Ihre Susanne Doll Direktorin 2 1. DAS SEMINAR STELLT SICH VOR 1.1 UNSER LEITBILD Das Leitbild des Seminars Bad Mergentheim wurde von allen Mitarbeitern und einigen Lehreranwärtern erarbeitet. In den Leitsätzen haben wir berufliche Standards, persönliche Haltungen und Wertorientierungen ausformuliert, die als Grundlagen das Handeln aller am Seminarleben Beteiligten leiten. Wir fördern vorhandene Stärken Wir ermöglichen und fördern Eigenverantwortung zum Ausbau von Kompetenzen Wir halten ein hohes Maß an Professionalität für unverzichtbar Das Seminar Bad Mergentheim ist eine dem Gemeinwohl verpflichtete Bildungseinrichtung. Im Hinblick auf die den Lehrkräften anvertrauten Schülerinnen und Schüler garantiert es eine permanente Überprüfung der Ausbildungsqualität. Alle am Seminarleben Beteiligten richten ihr Handeln nach den folgenden gemeinsam formulierten Leitsätzen aus: Wir ermutigen und befähigen zur Entwicklung unserer Schulund Unterrichtskultur Wir sorgen für größtmögliche Transparenz Wir begegnen einander mit Achtung und Wertschätzung Wir pflegen regelmäßigen und offenen Austausch untereinander Wir pflegen vielfältige Kooperationen mit schulischen und außerschulischen Partnern Sie finden das Leitbild des Seminars mit vertiefenden Ausführungen auf unserer Homepage. Dort sind auch die einzelnen Leitsätze konkretisiert und mit Leben gefüllt. Grundsätzlich begreifen wir unser Leitbild als eine Wegmarke im Prozess, Seminarausbildung und die Ausbildung an den Schulen weiter zu entwickeln. 3 1.2 SEMINARPROFIL UND ARBEITSSCHWERPUNKTE DIAGNOSE UND FÖRDERUNG AUSBILDUNGSKONZEPTION ZUM UMGANG MIT HETEROGENITÄT: „DIAGNOSE UND FÖRDERUNG“ Das Ausbildungskonzept „Diagnose und individuelle Förderung“ bildet seit Kurs 28 einen besonderen Arbeitsschwerpunkt innerhalb der Lehrerausbildung am Seminar Bad Mergentheim. Die kontinuierliche Ausdifferenzierung der Konzeption führte zum jetzigen Seminarprofil „Umgang mit Heterogenität: Jedes Kind im Blick Lernvoraussetzungen erfassen - Lernchancen bieten." Umgang mit Heterogenität heißt primär, eine Klasse als eine Lerngruppe von Individuen wahrzunehmen und dabei das einzelne Kind als Teil dieser Gruppe zu wissen. Es geht darum, jedes Kind mit seinen individuellen Lernpotentialen zu sehen und darauf zu reagieren, aber auch darum, für jedes Kind durch das gemeinsame Arbeiten in der Gruppe individuelle Entfaltungsmöglichkeiten zu schaffen. 1. ZIELSETZUNG DES AUSBILDUNGSKONZEPTES Ein zentrales Anliegen der Ausbildung ist es, den Lehreranwärtern eine Grundlage für die Entwicklung von Sicherheit und Souveränität in der Arbeit mit heterogenen Lerngruppen zu bieten. Schwerpunkte dieses Professionalisierungsprozesses der Lehreranwärter sind die Sensibilisierung für individuelle Lernprozesse der Schüler sowie die Entwicklung der Fähigkeit, Lern- und Entwicklungspotentiale zu erfassen und adäquate Lernangebote zu schaffen. Damit einher geht die Gestaltung einer neuen Lehrund Unterrichtskultur. 2. MÖGLICHST ENGE VERZAHNUNG VON THEORIE UND PRAXIS UND VERNETZUNG VERSCHIEDENER AUSBILDUNGSBEREICHE Der Bereich " Umgang mit Heterogenität - Diagnose und Förderung " ist als durchgängiges Prinzip des gesamten Vorbereitungsdienstes zu verstehen. Dabei ergänzen sich verschiedene Fachbereiche und Seminarbausteine wechselseitig. Die Verzahnung von Theorie und Praxis steht dabei im Vordergrund. Vier aufeinander bezogene und zeitlich abgestimmte Praxis- und Erfahrungsfelder, die sich durch die gesamte Ausbildung ziehen und sowohl in 4 den Seminarveranstaltungen, als auch in den Ausbildungsgesprächen konsequent reflektiert werden, bilden die Säulen des Ausbildungskonzeptes: 1. Umsetzung eines Diagnose- und Förderauftrages Die Lehreranwärter ermitteln den individuellen Wissens- und Könnensstand eines Schülers, erstellen einen Förderplan und setzen geeignete Fördermaßnahmen um. 2. SEG (Schuleingangsstufe): LA mit Stufenschwerpunkt Grundschule: Planung und Durchführung einer Unterrichtsstunde (Deutsch/Mathematik) in einer ersten Klasse. Schwerpunkt: Ermittlung des Wissens- und Könnensstandes einer ganzen Klasse und Konzeption darauf abgestimmter Lernangebote 3. Selbstständiger Unterricht: Analyse des Wissens- und Könnensstandes der Schüler Analyse des Wissens- und Könnensstandes der Schüler einer Klasse im jeweiligen Fach und Berücksichtigung dieser bei der Planung von Unterricht 4. Durchführung einer Schuleingangsdiagnostik / bzw. ausgewählter Diagnoseverfahren LA mit Stufenschwerpunkt Grundschule führen in Grundschulförderklassen bzw. Kindergärten eine Schuleingangsdiagnostik durch. LA mit Stufenschwerpunkt Hauptschule führen ausgewählte Diagnoseverfahren in einer HS/WRS-Klasse 5 oder 6 durch. Das Schaubild gibt einen Überblick über die Praxis- und Erfahrungsfelder und zeigt die Vernetzung und wechselseitige Ergänzung verschiedener Fachbereiche auf. Eine tabellarische Übersicht über das Ausbildungskonzept für Kurs 35 findet sich im Anhang des Begleiters. 5 6 KOOPERATIONEN MULTIMEDIAKONZEPTION DES SEMINARS BAD MERGENTHEIM Die Konzeption der Multimediaausbildung am Seminar stützt sich auf Kooperation in mehreren Bereichen. Im Bereich der Medienpädagogik arbeiten die Lehrbeauftragten des Faches Pädagogik und Multimediaspezialisten eng zusammen. Praxisnähe wird gewährleistet durch die räumliche, personelle und inhaltliche Zusammenarbeit mit den Kreismedienzentren. Die Internetplattform "moodle" eröffnet Möglichkeiten des Austausches der Lehreranwärter untereinander und mit den Lehrbeauftragten. EXPERTEN AM SEMINAR – DAS SEMINAR BEI EXPERTEN Bei der Einbeziehung externer Experten werden gewohnte Strukturen des Lehrens und Lernens aufgebrochen. Fachleute werden in Veranstaltungen eingebunden oder vor Ort aufgesucht. Die Lehreranwärter lernen so Möglichkeiten der Kooperation mit außerschulischen Einrichtungen sowie Schulen mit besonderem Profil kennen, die später ebenfalls ihre schulische Arbeit begleiten und unterstützen. LERNWERKSTATT DES SEMINARS BAD MERGENTHEIM Es ist eine der wesentlichen Zielsetzungen der Lernwerkstatt, ein Forum des kollegialen Austauschs für Lehreranwärter, Ausbilder und Lehrkräfte zu bieten und einen Rahmen zu schaffen, in dem Kooperation bei Konzeption, Planung und Entwicklung von Unterricht stattfinden kann. Die Lernwerkstatt ist Treffpunkt für alle am Unterricht Beteiligten zur Erprobung vielfältiger Medien für den Unterricht, der Herstellung von Medien und des Austauschs mit Fachleuten. Die speziellen Angebote der „Lernwerkstatt unterwegs" ermöglichen eine direkte Zusammenarbeit mit Schulen. Über Fortbildungsangebote werden die Schulen direkt informiert. KOOPERATION SEMINAR-SCHULE 1. Auftaktgespräch: Mit dem Ziel, die gemeinsamen Bemühungen um eine effektive Ausbildung zu unterstützen, findet zu Beginn der Ausbildung ein Auftaktgespräch an der Stammschule des Anwärters statt, an dem Anwärter, Schulleiter sowie Mentoren und der Pädagogiklehrbeauftragte teilnehmen. 2. Kooperation mit Mentoren: Um Kontinuität von Beratung und Begleitung an Schule und Seminar zu gewährleisten, lädt das Seminar Mentoren zu Informations- und Fortbildungsveranstaltungen ein (-> Informationen für Mentoren). Zu Beginn der Ausbildungsphase werden Fachdidaktikveranstaltungen bei Bedarf für Mentoren geöffnet. 7 3. Kooperation mit einzelnen Schulen: Um den Lehreranwärtern vielfältige Einblicke in die Praxis zu ermöglichen, finden in verschiedenen Bereichen Hospitationen und Kooperationen an und mit ausgewählten Schulen und Bildungseinrichtungen statt (z.B. Job-Fit, HS mit besonderem Profil, Berufsschulen, Förderschulen, Grundschulförderklassen, Kindergärten). KONZEPTION HAUPTSCHULE/WERKREALSCHULE Das Seminar Bad Mergentheim bietet vier Module an, die für alle Lehreranwärter verpflichtend sind. Sie vermitteln Kenntnisse und Fertigkeiten und bereiten darauf vor, in der Haupt- oder Werkrealschule erfolgreich wirken zu können. Die Lehreranwärter bekommen außerdem Einblicke in die Entwicklung der Gemeinschaftsschule. Die Module haben die Themenschwerpunkte Anforderungen an den Unterricht der Haupt-/Werkrealschule Hospitation an einer weiterführenden Schule mit Ansätzen des individualisierten Lernens (nur für LA mit Schwerpunkt Grundschule) Berufsorientierung und Berufswegeplanung Hospitation an einer Berufsschule In einzelnen Pädagogikveranstaltungen werden gezielt Themen aus der Praxis in Form von Fallbeispielen aufgegriffen. Die Konzeption ist im Anhang und auf der Seminarhomepage detaillierter vorgestellt. MSG-TAGE Am Seminar Bad Mergentheim findet die Ausbildung in Didaktik und Methodik des studierten Sachfachs in der Regel innerhalb einer Fächerverbundgruppe (MeNuK/MNT, MeNuK/WZG ...) statt. Ausnahme bilden die ästhetischen Fächer Sport, Musik und Bildende Kunst, die als gesonderte Fachdidaktiken ausgewiesen sind. Um die Lehreranwärter auch auf die Arbeit im Fächerverbund MSG vorzubereiten, findet ein Teil der Ausbildung im Rahmen der MSG- Fächerverbundtage statt. Innerhalb der Fächerverbundstage werden die festen Fachdidaktikgruppen von Musik, Sport und Bildender Kunst aufgehoben. Durch die Entwicklung und Umsetzung kleiner MSGProjekte lernen die Lehreranwärter praxisnah - an einer Werkrealschule oder Gemeinschaftsschule - die Konzeption und Chancen des Fächerverbundes MSG vertieft kennen. 8 1.3 DAS SEMINAR UND SEINE MITARBEITER Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (GRUNDSCHULEN, WERKREALSCHULEN UND HAUPTSCHULEN) Bad Mergentheim Johann – Hammer – Straße 24 97980 Bad Mergentheim 07931 / 97450 E-Mail: [email protected] www.seminar-bad-mergentheim.de SEMINARLEITUNG Susanne Doll 0 79 31 / 97 45-21 Direktorin N.N. 0 79 31 / 97 45-22 [email protected] SeminarschuldirektorIn VERWALTUNG Jutta Ehrmann 0 79 31 / 97 45-27 [email protected] Hiltrud Heimberger 0 79 31 / 97 45-20 [email protected] Bruni Letter 0 79 31 / 97 45-10 [email protected] 9 10 1.4 EINRICHTUNGEN DES SEMINARS BIBLIOTHEK/LERNWERKSTATT Das Seminar betreibt eine Lernwerkstatt und eine Bibliothek mit einem breit gefächerten Materialangebot. Kommen Sie doch einfach dienstags oder donnerstags zwischen 12.30 Uhr und 13.45 Uhr vorbei. Wir freuen uns auf Sie! Die jeweils aktuellen Veranstaltungen für Fortbildungen in der Lernwerkstatt sind am „Info – Brett“ im Erdgeschoss sowie auf der Homepage des Seminars ersichtlich. Entsprechende Ankündigungen werden zusätzlich zeitnah an alle Schulen per E-Mail verschickt. Ort: Seminargebäude, Johann – Hammer – Straße 24, Erdgeschoss AUFENTHALTSRAUM/KÜCHE FÜR LA Im ersten Obergeschoss befinden sich ein Aufenthaltsraum mit Kaffeemaschine und eine Küche für Lehreranwärter. Im Wechsel zeichnen die jeweiligen Pädagogikgruppen für die Reinhaltung verantwortlich. KOPIEREN Aus personellen, technischen und haushaltsbezogenen Gründen ist es leider nicht möglich, dass Lehreranwärter in der Seminarverwaltung kopieren können. Für diesen Zweck steht im Erdgeschoss zu den üblichen Öffnungszeiten ein Kopiergerät gegen Gebühr zur Verfügung. Kopierkarten zu 100, 200, 500, 1000 und 2000 Kopien können im Sekretariat des Mittelstandszentrums Tauber Franken GmbH im dritten Stock erworben werden. PARKEN Die bestehenden Parkflächen um das Mittelstandszentrum sind vermietet und dürfen nicht benutzt werden. Als Parkmöglichkeit bietet sich das Parkhaus in der Zaisenmühlstraße (hinter dem Lagerhaus) oder der öffentliche Parkplatz vor dem ActivCenter an. Die entstehenden Gebühren können mit Nachweisen/Quittungen zusammen mit der Reisekostenabrechnung am Seminar eingereicht werden. INFORMATIONEN UND HI NWEISE Info-Brett: Alle wichtigen Informationen für Lehreranwärter sind am „Info – Brett“ im Erdgeschoss oder den entsprechenden Informationsseiten der Homepage des Seminars (www.seminar-bad-mergentheim.de ) zu entnehmen. 11 2. STRUKTUR DES VORBEREITUNGSDIENSTES UND RAHMENBEDINGUNGEN 2.1 AUSBILDUNGSABSCHNITTE UND SCHWERPUNKTE Der Vorbereitungsdienst beginnt mit einer Kompaktwoche am Seminar. Daran schließt sich ein ca. dreiwöchiges Schulpraktikum an ( Leitfaden im Anhang). Die Ausbildung der Lehreranwärter dauert drei Unterrichtshalbjahre und gliedert sich in zwei Ausbildungsabschnitte. 1. Begleiteter Unterricht/Hospitationsphase (vor den Sommerferien 2015) Im ersten Ausbildungsabschnitt unterrichtet der Anwärter wöchentlich in der Regel bis zu zwölf Unterrichtsstunden in der Grund- und der Hauptschule/Werkrealschule oder Gemeinschaftsschule. Er beginnt damit baldmöglichst und unterrichtet zunehmend eigenverantwortlich im Rahmen des Lehrauftrags anderer Lehrkräfte. Er nimmt an sonstigen Veranstaltungen der Schule teil und lernt die Aufgaben des Klassenlehrers und die schulischen Gremien kennen. Anwärter mit Stufenschwerpunkt Grundschule haben die Möglichkeit, innerhalb der Hospitationsphase nach entsprechender Beratung durch Seminar- und Schulleitung den Stufenschwerpunkt zu wechseln. 2. Selbstständiger Unterricht im Schuljahr 2015/2016 Der zweite Ausbildungsabschnitt dauert zwei Unterrichtshalbjahre. Hier unterrichtet der Anwärter in der Regel dreizehn Stunden selbstständig, davon mindestens elf Wochenstunden in kontinuierlichen Lehraufträgen. Diese sollen die Ausbildungsfächer umfassen (vgl. GHPO II §13 Abs.4). Bei studiertem Schwerpunkt Hauptschule und nach Schwerpunktwechsel soll der Anwärter im Rahmen der schulischen Möglichkeiten überwiegend an einer Hauptschule oder Werkrealschule unterrichten und hierbei zumindest einen Lehrauftrag ab Klasse 7 übernehmen. SEMINARVERANSTALTUNGEN Die Ausbildung am Seminar umfasst: Veranstaltungen in Pädagogik (140 Std.) Veranstaltungen in Didaktik und Methodik der Ausbildungsfächer (je 70 Std.) Veranstaltungen in Schulrecht, Beamtenrecht sowie schulbezogenem Jugendund Elternrecht (35 Std.) ergänzende Veranstaltungen des Seminars (35 Std.) 12 UNTERRICHTSBESUCHE UND UNTERRICHTSVORBEREITUNG UNTERRICHTSBESUCHE Mit Unterrichtsbesuchen begleiten Lehrbeauftragte die schulische Ausbildung der Lehreranwärter. Sie bekommen Rückmeldung darüber, wie sie ihre Rolle als Lehrer ausüben, pädagogisch handeln, Unterrichtsinhalte und -methoden fachdidaktisch auswählen und Lehr- Lernsituationen gestalten. Lehreranwärter mit drei studierten Fächern erhalten von ihren Ausbildern in jedem Fach mindestens zwei Unterrichtsbesuche (jeweils einen pro Ausbildungsabschnitt). Die Ausbilder legen den Termin des beratenden Unterrichtsbesuchs in Absprache mit der Schulleitung fest und teilen diesen dem Lehreranwärter mit. Lehreranwärter können nach Absprache mit dem Lehrbeauftragten weitere Unterrichtsbesuche vereinbaren. Zu allen Unterrichtsbesuchen werden vorgelegt: ausführlicher Unterrichtsentwurf (s.u.) tägliche, schriftliche Unterrichtsvorbereitungen und -nachbereitungen (s.u.) Klassentagebuch Schülerhefte evtl. Schülerarbeiten, Klassenarbeiten Jedem Unterrichtsbesuch schließt sich ein Beratungsgespräch an, das protokolliert wird. Die Lehreranwärter notieren für sich Beratungsschwerpunkte, sie gewinnen aus der Beratung Arbeitsfelder für die Unterrichtspraxis und formulieren Ziele ihrer weiteren Unterrichtsarbeit. Sie zeigen dabei auf, wie sie die Ziele erreichen wollen. Diese Zielvereinbarungen werden innerhalb von drei Tagen dem Lehrbeauftragten zugesandt und ins Protokoll aufgenommen. Das Protokoll wird spätestens nach zehn Tagen über die Schulleitung an den Lehreranwärter verschickt. Im Rahmen der Diagnose- und Förderkonzeption des Seminars macht jeder Lehreranwärter mit Stufenschwerpunkt Grundschule (im Tandem mit einem weiteren LA) zusätzlich einen Unterrichtsversuch in der ersten Klasse ( Ausbildung im Bereich der Schuleingangsstufe). Lehreranwärter mit Stufenschwerpunkt Hauptschule machen ihren zusätzlichen Unterrichtsversuch im Rahmen des Pilotprojekts ( s. Kap. 8.5), wobei der Schwerpunkt hier auf der Gestaltung und Durchführung eines Unterrichtsgesprächs liegt. UNTERRICHTSENTWURF Der Lehreranwärter bereitet sich auf alle Unterrichtsbesuche durch die Lehrbeauftragten mit einem ausführlichen Unterrichtsentwurf vor, dessen Umfang ca. zehn Seiten (zzgl. Inhalts-, Literaturverzeichnis und Anhang) umfassen sollte. Der Unterrichtsentwurf wird auf der Basis der Leitfragen zur Planung von Lehr- und Lernsequenzen ( Bad Mergentheimer Planungsmodell), das im Anhang abgedruckt ist, erstellt. Dazu erhalten die Lehreranwärter Hilfestellungen und fachspezifische Hinweise in den Pädagogik- und Fachdidaktikveranstaltungen. 13 STOFFVERTEILUNGSPLAN Für den selbstständigen Unterricht im zweiten Ausbildungsabschnitt erstellt jeder Lehreranwärter einen Stoffverteilungsplan/Jahresplan, wie er an der betreffenden Schule eingeführt ist. Die Stoffverteilungs- und Wochenpläne orientieren sich am Bildungsplan und nehmen curriculare Schwerpunkte der einzelnen Schulen auf. Die Konferenzbeschlüsse der Schule sind auch für die Lehreranwärter bindend. UNTERRICHTSVORBEREITUNG Für die gesamte Zeit des Vorbereitungsdienstes dokumentiert jeder Lehreranwärter kontinuierlich seine schriftlichen Unterrichtsvorbereitungen und -nachbereitungen. Sie sind bei allen Unterrichtsbesuchen vorzulegen. Die Form (Heft, Ordner, Mindmap, Skizzen) ist freigestellt. Die schriftliche Unterrichtsplanung ist Arbeitsmittel und Arbeitsdokumentation in der unterrichtspraktischen Ausbildung. Folgende Punkte müssen in der Unterrichtsplanung berücksichtigt dokumentiert werden: - ausgewählte Kompetenzen - Beitrag zum angestrebten Kompetenzerwerb - Unterrichtsverlauf - Reflexion Die schriftliche Unterrichtsplanung und -nachbereitung wird in der Regel alle zwei Wochen dem Mentor vorgelegt und von diesem abgezeichnet. AUSBILDUNG IM BEREICH DER SCHULEINGANGSSTUFE (SEG) VERORTUNG: Die Ausbildung im SEG-Bereich ist am Seminar Bad Mergentheim integrativer Bestandteil der Konzeption „Diagnose und Förderung". ( „Diagnose und Förderung") ZIELGRUPPE: Die Teilnahme an der Ausbildung im SEG-Bereich ist für alle Lehreranwärter verbindlich, unabhängig vom studierten Stufenschwerpunkt. ZIELSETZUNG: Lehreranwärter kennen die Kompetenzstufenmodelle für den Schriftspracherwerb und zur Entwicklung mathematischer Kompetenzen im arithmetischen Bereich. 14 Aufbauend darauf erkennen sie über die Planung einer Unterrichtsstunde für Klasse 1 die Notwendigkeit der Passung von aktuellem Wissens- und Könnensstand und Lernangebot. Ergänzend dazu kennen die Lehreranwärter lern- und entwicklungspsychologische Grundlagen für die Schuleingangsdiagnostik. (Für Anwärter mit Stufenschwerpunkt Grundschule) ÜBERBLICK ÜBER DIE VERANSTALTUNGSREIHE (SIEHE AUCH AUSBILDUNGSPLAN): 1. Eine Veranstaltung SEG-Deutsch 2. Eine Veranstaltung SEG-Mathematik 3. 4. 5. 6. Für alle Lehreranwärter mit Stufenschwerpunkt GS: Eine Veranstaltung zur Unterrichtsplanung einer Deutsch- oder Mathematikstunde in Klasse 1 (Organisation siehe unten) Durchführung der geplanten Unterrichtsstunde Eine Veranstaltung zur Einführung in die DES (Diagnostische Einschätzskalen → Schuleingangsdiagnostik) Durchführung der DES in einem Kindergarten oder einer Grundschulförderklasse für Anwärter mit Stufenschwerpunkt Grundschule (die Organisation übernehmen die begleitenden Pädagogen) UMFANG UND ORGANISATION: Insgesamt umfasst die Ausbildung im SEG-Bereich und der Schuleingangsdiagnostik 17 Stunden. Für die Unterrichtsversuche in Klasse 1 gelten folgende Regelungen: Jeweils zwei Lehreranwärter einer Pädagogikgruppe mit Stufenschwerpunkt GS (eingesetzt an benachbarten Schulen oder der gleichen Schule) bilden ein Tandem; ein Anwärter plant und hält eine Deutschstunde, der andere Tandempartner eine Mathematikstunde In der Stunde des Tandempartners hospitiert der jeweils andere Anwärter Bei der Beratung beider Stunden sind immer beide Anwärter dabei; die Beratung findet entweder im Anschluss an jede Einzelstunde statt, oder komplett im Anschluss an die zweite Stunde Wenn möglich werden auch die Mentoren/Schulleiter in die Beratung einbezogen Die Unterrichtsversuche werden i.d.R. vom Pädagogen begleitet 15 Für diesen Unterrichtsversuch muss kein ausführlicher Unterrichtsentwurf erstellt werden; die Planung muss allerdings Aufschluss geben über: - den aktuellen Wissens- und Könnensstand der Klasse mit Blick auf das jeweilige Kompetenzstufenmodell - Kompetenzen und Beitrag zum intendierten Kompetenzerwerb - den geplanten Ablauf der Stunde - die verwendeten Materialien (Anhang) Der SEG-Unterrichtsversuch hat keinen Einfluss auf die Entscheidung über den selbstständigen Unterricht im zweiten Ausbildungsabschnitt. VERANSTALTUNGSINHALTE: 1. SEG-Deutsch: Theoretische Hintergründe zum Schriftspracherwerb Phasenmodell zum Schriftspracherwerb Diagnostische Zugänge zur Ermittlung des Wissens- und Könnensstandes in den Bereichen Lesen und Schreiben Einschätzung von didaktischen Materialien Möglichkeiten der unterrichtlichen Umsetzung 2. SEG-Mathematik: Theoretische Hintergründe zur mathematischen Kompetenzentwicklung Phasenmodell der arithmetischen Kompetenzentwicklung Diagnostische Zugänge zur Ermittlung des Wissens- und Könnensstandes Didaktische Prinzipien des Mathematikunterrichts in Klasse 1/2 Einschätzung von didaktischen Materialien Möglichkeiten der unterrichtlichen Umsetzung 3. Planung des Unterrichtsversuchs (am Seminar): Im Vorfeld der Veranstaltung: Anwärter erheben den aktuellen Wissens- und Könnensstand ihrer Klasse für die zu planende Deutsch- oder Mathematikstunde Planung unter Berücksichtigung folgender Elemente: - aktueller Wissens- und Könnensstand im Hinblick auf das jeweilige Kompetenzstufenmodell - Passung von aktuellem Wissens- und Könnensstand und differenziertem Lernangebot 4. Einführung DES: Einführung in das Instrumentarium der Diagnostischen Einschätzskalen als Beispiel für eine mögliche Schuleingangsdiagnostik 16 2.2 DER „ROTE FADEN“ DURCH DIE AUSBILDUNG Au f gab en de r Leh re ran w ärt er o o Einführungstage Einführungswoche Pädagogik o Einführung in die Fachdidaktiken (FD) o Auftaktgespräch zur Ausbildung (auch im März) o Schulpraktikum (12.02. - 13.03.) Au f gab en de r Sch ull eit er ( SL ) un d de r M e nt or e n ( M) SL/M: Begrüßung und Einführung in die Arbeitsbereiche der Schule, ins Kollegium SL/M: Organisation von Hospitationen in vielen Fächern und Schulstufen SL/M: Ansprechpartner für Fachfragen benennen SL/M: Auftaktgespräch Seminar-Schule M: Besprechungszeiten für Vorund Nachbesprechungen festlegen SL: Besprechungszeiten für Schulkunde festlegen Februar Z eit Unterschiedliche Ausbildungsschwerpunkte gliedern die Zeit des Vorbereitungsdienstes mit seinen Einführungs-, Kompakt- und Hospitationsphasen, dem selbstständigen Unterricht und Prüfungen. In einer Übersicht sind die verschiedenen Ausbildungsschwerpunkte dargestellt. 17 Notizen Anmerkungen IM SCHULPRAKTIKUM - LA finden für hospitierte Stunden im studierten Fach passende Kompetenzen (max.2) - LA wählen für die zu haltenden Stunden passende Kompetenzen aus und beantworten die WOZU – Frage (Wozu halte ich diese Stunde mit Blick auf das Können der Kinder?) Hospitationen und eigene Unterrichtszeiten o Einführung in die Konzeption Diagnose und Förderung (Pädagogik) SL/M: Auftaktgespräch Seminar - Schule SL: Schulkunde (Beginn) 1.Ausbildungsgespräch (auch im Mai/ Juni) April o erste Unterrichtsbesuche (FD) Unterrichtsbesuche (FD) SEG Unterrichtsversuche o o Unterrichtsbesuche (FD) SEG Unterrichtsversuche Juni Mai o o Juli o o Unterrichtsbesuche (FD) Beratungen, Themenfindung zur Dokumentation einer Unterrichtseinheit Diagnose- und Förderkonzept o Diagnose- und Förderkonzept Diagnose- und Förderkonzept März o - Beispiele für Komp.analysen folgen in den FDVeranstaltungen und an den Hospitationstagen - LA notieren pro Woche eine Kompetenzanalyse in einem der studierten Fächer SL/M: an Unterrichtsbesuchen und -beratungen teilnehmen SL/M: an Unterrichtsbesuchen und -beratungen teilnehmen M: Unterrichtsplanungen und -nachbesprechungen mit den LA SL/M: an Unterrichtsbesuchen und -beratungen teilnehmen M: Unterrichtsplanungen und -nachbesprechungen mit den LA SL/M: an Unterrichtsbesuchen und -beratungen teilnehmen M: Informationsveranstaltungen des Seminars M: Unterrichtsplanungen und -nachbesprechungen mit den LA SL/M: Einsatz im selbstständigen Unterricht überlegen, Beratungen zu evtl. Stufenwechsel 18 - LA notieren mehrere Komp.analysen in den studierten Fächern innerhalb einer Woche o September o o o o o Januar Dezember November Oktober o o Selbstständiger Unterricht Erfassen des Wissens- und Könnensstandes der Klasse im jeweiligen Fach (oder im Oktober) Teilkonferenzen an der Schule Beratungen, Themenfindung zur Dokumentation einer Unterrichtseinheit 2. Ausbildungsgespräch (oder im Oktober) Unterrichtsbesuche Themen für die „Dokumentation einer UE“ bestätigen lassen und abgeben Schuleingangsdiagnose (DES) für LA mit Stufenschwerpunkt GS Lernstandserhebungen für LA mit Stufenschwerpunkt HS Diagnose- und Förderauftrag M: Begleitung des selbstständigen Unterrichts, Informationen und Unterstützungen zu Stoffplänen und Fachcurricula SL/M: Vereinbarungen zu Beratungszeiten und Unterrichtsbesuchen Diagnose- und Förderauftrag o o SL/M: an Unterrichtsbesuchen und -beratungen teilnehmen Unterrichtsbesuche o Diagnose- und Förderauftrag SL/M: an Unterrichtsbesuchen und -beratungen teilnehmen o o o Unterrichtsbesuche Prüfung in Schulrecht Diagnose- und Förderauftrag SL/M: an Unterrichtsbesuchen und -beratungen teilnehmen o Abgabe der „Dokumentation einer UE“ Diagnose- und Förderauftrag SL/M: an Unterrichtsbesuchen und -beratungen teilnehmen o 19 o o März o o April o o o Prüfungsteil: Beurteilung der Unterrichtspraxis mit didaktischem Kolloquium Bewerbungen auf schulbezogene Stellenausschreibungen Diagnose- und Förderauftrag Prüfungsteil: Beurteilung der Unterrichtspraxis mit didaktischem Kolloquium Diagnose- und Förderauftrag Prüfungsteil: Beurteilung der Unterrichtspraxis mit didaktischem Kolloquium Diagnose- und Förderauftrag SL/M: Unterstützung bei der Organisation der Prüfungslehrproben SL/M: Schulleitergutachten erstellen Mai o Prüfungsteil: Präsentation der Dokumentation mit pädagogischem Kolloquium (oder im März) Diagnose- und Förderauftrag Diagnose- und Förderauftrag Februar o Juli Juni o o o Auf Wunsch Rückschau und Auswertungsgespräch Reflexionsgespräch zum Diagnose- und Förderprozess Zeugnisausgabe (27.07.) SL/M/Kollegium: Verabschiedung der LA 20 3. ALLGEMEINE REGELUNGEN FÜR DEN VORBEREITUNGSDIENST KRANKHEIT Im Krankheitsfall informiert der Lehreranwärter immer zuerst die Schulleitung. Sofern eine Seminarveranstaltung betroffen ist, benachrichtigt der Lehreranwärter zusätzlich die Seminarverwaltung (bitte Mails immer an die Poststelle des Seminars schicken!). Dauert die Krankheit länger als eine Woche, muss der Schule eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung des behandelnden Arztes vorgelegt werden. Die Schulleiter leiten eine Kopie ans Seminar weiter. Sind Prüfungstermine durch Krankheit betroffen, so muss vor Prüfungsantritt ein qualifiziertes ärztliches Attest vorgelegt werden. BEURLAUBUNG VON SEMI NARVERANSTALTUNGEN UND SPERRTERMINE Soll der Lehreranwärter aus schulischen Gründen (Schullandheimaufenthalt usw.) vom Seminarbesuch freigestellt werden, ist ein rechtzeitiger Antrag (Formblatt siehe Homepage) von Seiten der Schule erforderlich, über den die Seminarleitung im Benehmen mit der Schulleitung entscheidet. Bei Sonderveranstaltungen des Seminars kann keine Beurlaubung erfolgen ( Sperrtermine im Anhang). Beurlaubung aus persönlichen Gründen wird nach den Vorgaben des Landesbeamtengesetzes gewährt. DIENSTLICHER SCHRIFTVERKEHR Der dienstliche Schriftverkehr wird vielfach durch Vordrucke (Download über die Homepage des Seminars) abgewickelt. Der vorgeschriebene Dienstweg ist einzuhalten (Lehreranwärter – Schulleitung – Seminar – Regierungspräsidium – Ministerium). REISEKOSTEN Die Benutzung des eigenen PKW für Ausbildungsreisen zu den Seminarveranstaltungen und Hospitationen wird „aus triftigen Gründen“ anerkannt. Die Begründung muss angeführt sein und es können nur Ausbildungsreisen angerechnet werden, welche nicht länger als ein halbes Jahr zurückliegen. Sammelabrechnungsformulare sind bei der Seminarverwaltung erhältlich. 21 ÄNDERUNGEN DER FAMILIÄREN VERHÄLTNISSE Alle Änderungen der familiären Verhältnisse, z.B. Heirat, Geburt eines Kindes, Wohnungswechsel oder Änderung der Bankverbindung müssen dem Seminar, dem Landesamt für Besoldung und Versorgung sowie dem Regierungspräsidium Stuttgart schriftlich (Formular LBV 527) mitgeteilt werden. Bei Heirat ist zusätzlich eine beglaubigte Kopie des Familienstammbuches mitzuschicken. NEBENTÄTIGKEITEN Der Lehreranwärter ist als Beamter auf Widerruf verpflichtet, Nebentätigkeiten vor Antritt zu melden bzw. genehmigen zu lassen. Genehmigungspflichtige Nebentätigkeiten sind u.a.: Ausübung eines freien Berufs, gewerbliche oder industrielle Tätigkeiten sowie andere Nebenbeschäftigungen gegen Vergütung. Formulare sind bei der Seminarverwaltung erhältlich. VERLÄNGERUNG DES VORBEREITUNGSDIENSTES BEI KRANKHEIT (§10 ABS. 5) Das Regierungspräsidium kann auf Antrag des Anwärters, falls vom Seminar befürwortet, den Vorbereitungsdienst wegen Krankheit um bis zu einem Unterrichtshalbjahr verlängern. Dauert die Erkrankung länger als vier Wochen, kann das Regierungspräsidium eine amtsärztliche Untersuchung anordnen. VERLÄNGERUNG DES VORBEREITUNGSDIENSTES NACH DER HOSPITATIONSPHASE (§10 ABS. 4) Der erste Ausbildungsabschnitt (§ 11 Abs. 2) verlängert sich einmal um längstens sechs Monate, wenn das Seminar oder die Schule feststellt, dass selbstständiger Unterricht im zweiten Ausbildungsabschnitt nicht zu verantworten ist. 22 4. DIE BETEILIGTEN PERSONEN AN DER AUSBILDUNG UND IHRE AUFGABEN LA LB SL/M Die Arbeitsfelder der Lehrer in der Ausbildung an Schulen und Seminar sind sehr vielschichtig. Im Zentrum der Arbeit an den Schulen steht der Unterricht. Die Lehreranwärter kooperieren mit Kollegen, mit Schulleitungen, mit Eltern und beteiligen sich an der Schulentwicklung. Im Seminar besuchen sie Lehrveranstaltungen, bekommen beratende Unterrichtsbesuche, reflektieren die Ausbildung in Ausbildungsgesprächen und dokumentieren ihre Praxis. 4.1 LEHRERANWÄRTER ARBEITSFELDER IN DER SCHULE UNTERRICHT LA LB SL/M In den ersten Wochen werden die Lehreranwärter den Schulalltag kennenlernen und Unterricht in vielen Fächern und bei verschiedenen Lehrern beobachten. Sie werden gemeinsam Unterricht planen und eigene Unterrichtssequenzen durchführen. Die gewonnenen Unterrichtserfahrungen werden dokumentiert, reflektiert und bewertet, sie leiten die eigene Unterrichtsplanung an und bilden Arbeitsgrundlagen für die Lehrveranstaltungen am Seminar. Um Unterrichtsgeschehen mit seinen vielschichtigen Handlungsebenen gewinnbringend erfassen zu können, empfehlen sich unstrukturierte und auch strukturierte Beobachtungen. KOOPERATIONEN Lehreranwärter knüpfen erste Kontakte innerhalb der Schule zu Kollegen, zur Schulleitung und sofern die Möglichkeit besteht auch zu Eltern. Ebenso ist es wichtig, dass auch Kontakte zu Personen außerhalb der Schulen, zu Kindergärten, Betrieben oder sozialen 23 Einrichtungen aufgenommen, gesucht und wahrgenommen werden. SCHULENTWICKLUNG Lehrer gestalten das Schulleben über den Unterricht hinaus und entwickeln in vielen Bereichen gemeinsam mit den Eltern eine lernförderliche Schulkultur. Zur Lehrerrolle gehört, dass sich Lehrer aktiv an der Schulentwicklung beteiligen. Dies gelingt, wenn eigene Ideen und konzeptionelle Vorstellungen in den Schulentwicklungsprozess einfließen. Die Lehreranwärter schärfen ihren Blick für die Rahmenbedingungen des Systems Schule, entdecken und eröffnen für sich Handlungsspielräume. Folgende Fragen können dabei hilfreich sein: Welche Bereiche schulischer Arbeit erlebe ich besonders positiv? Welche Felder schulischer Entwicklung interessieren mich und in welchen möchte ich tätig werden? Welche Arbeitsbereiche erlebe ich als problematisch? In welchem Bereich wünsche ich mir Unterstützung? ARBEITSFELDER AM SEMINAR Die Lehreranwärter arbeiten am Seminar in unterschiedlichen Ausbildungsgruppen. In diesen Gruppen und in den Seminarveranstaltungen werden die pädagogischen, fachlichen und didaktischen Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten, die bisher erworben wurden, mit der Schulpraxis verknüpft. LA LB SL/M PÄDAGOGIK Besonders in den Pädagogikveranstaltungen erweitern, vertiefen und reflektieren die Lehreranwärter ihre Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten aus dem Studium, „um auf dieser Grundlage den Erziehungs- und Bildungsauftrag an Grund-, Haupt- und 24 Werkrealschulen erfolgreich und verantwortungsbewusst erfüllen zu können." (GHPOII) Die Lehrbeauftragten unterstützen die Lehreranwärter in der Ausbildung ihrer professionellen Lehrerkompetenzen. In die Lehrveranstaltungen bringen die Lehreranwärter ihre erworbenen Fachkompetenzen, ihre schulpraktischen Erfahrungen und Studienschwerpunkte ein und tragen zu einem teilnehmerund praxisorientierten pädagogischen Diskurs bei. Ein Teil der Pädagogikinhalte wird mit Lernplattformen (E-Learning) erarbeitet, die vom Seminar eingerichtet und betreut werden. Informationen zu den Ausbildungsstandards in Pädagogik sind auf der Seminar-Homepage zu finden. ERGÄNZENDE VERANSTALTUNGEN Modulveranstaltungen Pädagogik „Die Entwicklung der Berufsfähigkeit und der Lehrerpersönlichkeit sowie die Stärkung der Eigenverantwortlichkeit sind die wesentlichen Ziele der Ausbildung". (GHPO II, §1, Absatz 1) Die in der Prüfungsordnung zentral vorangestellte Stärkung der Eigenverantwortlichkeit nehmen wir in der Konzeption unserer Ausbildung sehr ernst. Deshalb werden bestimmte Zeitfenster in der Pädagogikausbildung für Angebote geöffnet, aus denen die Anwärter wählen. Dabei prüfen sie, welches Thema ihrem Ausbildungsstand gemäß für ihre Praxis sinnvoll ist. Die Entscheidungen können sich sowohl an der spezifischen Situation der Ausbildungsschule orientieren, als auch an den Ausbildungsstandards in Pädagogik. Die Themen der Modulveranstaltungen Pädagogik werden in den regulären Pädagogikveranstaltungen nicht behandelt. Vor jedem Pädagogikmodul erhalten die Anwärter über ihre Pädagogen eine Kurzbeschreibung der Angebote als Entscheidungsgrundlage. Die Angebote des jeweiligen Pädagogikmoduls weisen einen thematischen Zusammenhang auf. Sie sind auf die unterschiedlichen Phasen der Ausbildung abgestimmt: 2. Die erste Modulveranstaltung Pädagogik bietet den Lehreranwärtern im ersten Ausbildungsabschnitt Themen zum Bereich „Handwerkszeug für den Unterricht" an. 25 3. Die zweite Modulveranstaltung Pädagogik, noch vor der Übernahme des selbständigen Unterrichts, dient mit ihren Angeboten der „Stärkung der Lehrerpersönlichkeit". 4. Die dritte Modulveranstaltung Pädagogik nimmt „Besondere Dispositionen“ einzelner Schüler in den Blick und zeigt Möglichkeiten des Umgangs mit diesen im Unterricht auf. Individualisiertes und kooperatives Arbeiten in Pädagogik (IKA) ein besonderes Modul der Pädagogik Mit diesem Angebot werden die Pädagogik-Gruppen geöffnet, die Lehreranwärter wählen zeitnah interessen- und bedarfsorientiert Themenbereiche aus den Pädagogik-Standards aus, zu welchen sie selbständig und selbstorganisiert arbeiten. Die Arbeit kann in Einzel- oder Gruppenarbeit erfolgen. Für diese Veranstaltung am Seminar können Bibliothek, PC-Raum sowie die Begleitung von Experten genutzt werden. Der Bereich der Medienpädagogik ist seit dem Kurs 28 in die reguläre Pädagogikausbildung integriert. Neben dieser Einbettung spielt eine möglichst hohe Praxisnähe eine entscheidende Rolle. Diese wird gewährleistet durch eine enge räumliche, personelle und inhaltliche Zusammenarbeit mit den Kreismedienzentren. Bei den ‚Distelhäuser Medientagen‘, einer im Rahmen der Ausbildung verpflichtenden Ganztagesveranstaltung mit vielen unterschiedlichen Workshopangeboten, wählen sich die Lehreranwärter eigene Schwerpunkte und setzen sich praktisch mit den Möglichkeiten neuer Medien im unterrichtlichen Umfeld auseinander. Seminarleben Im Sinne des gemeinsam von Lehreranwärtern und Mitarbeitern des Seminars entwickelten Leitbildes übernehmen alle Anwärter Verantwortung für das Seminarleben. Sowohl die Begrüßung des neuen Kurses als auch die Verabschiedung mit Zeugnisübergabe stellen wichtige Anlässe im Seminarleben dar. Diese Ereignisse wollen wertschätzend gestaltet werden. Daran beteiligen sich die Anwärter zum Beispiel durch musikalische und gestalterische Umrahmung. Dafür sind im Ausbildungsplan Zeiten ausgewiesen. 26 FACHDIDAKTISCHE VERANSTALTUNGEN In den Veranstaltungen zur Didaktik und Methodik der Ausbildungsfächer werden fachliche Kenntnisse, unterrichtspraktische Fertigkeiten und andere berufliche Fähigkeiten hinsichtlich ihrer unterrichtlichen Umsetzung thematisiert. Die Standards der einzelnen Fächer bilden dabei die Grundlage (Näheres auf der Seminarhomepage). Mindestens eine Veranstaltung in der Fächerausbildung findet im Rahmen der Hospitation an Schulen statt. Ausbilder und Lehreranwärter diskutieren fachdidaktische Aspekte sowie Inhalte und Methoden des beobachteten Unterrichts. SCHUL- UND BEAMTENRECHT In den Veranstaltungen zum Schul- und Beamtenrecht sowie schulbezogenem Jugend- und Elternrecht am Seminar erwerben die Lehreranwärter Kenntnisse über den rechtlichen Rahmen, der sich aus ihrer täglichen Arbeit als Lehrer und aus dem Beamtenverhältnis ergibt. Bei der Erfüllung des Erziehungs- und Bildungsauftrags sind Rechte und Pflichten zu beachten, denen die Eltern, die Schüler, die Lehrkräfte und die Schule unterliegen. Im Anhang findet sich ein Überblick der Themen für Kurs 35, die auf den Ausbildungsstandards basieren. 27 4.2 MENTOREN INFORMATIONEN FÜR DI E MENTOREN LA LB SL/M In der Ausbildung der Lehreranwärter an den Schulen erfüllen die Mentoren sehr wichtige Aufgaben. Vor allem sie sind Ansprechpartner der Anwärter, sie koordinieren, sie bieten Gelegenheiten zum Hospitieren und sie besuchen die Anwärter in deren Unterricht. Sie tauschen sich mit den Anwärtern nach Hospitationen, in gemeinsamen Unterrichtsplanungen, vor und nach Konferenzen, Schüler- und Elterngesprächen aus und beraten sie. Eine zentrale Aufgabe der Mentoren ist die qualifizierte Rückmeldung zum Unterrichtshandeln der Anwärter. Dafür bieten sich feste Beratungszeiten an, in denen erzieherisch-personale ebenso wie fachdidaktische Dimensionen besprochen werden und aus denen Zielvereinbarungen resultieren. Die Aufgaben der Mentoren umfassen: den Lehreranwärter während der gesamten Ausbildung zu begleiten einen Organisationsplan für die Ausbildung gemeinsam mit Schulleitung und Anwärtern zu erstellen Möglichkeiten zur Hospitation, zu Unterrichtsversuchen und zu eigenverantwortlichem Unterricht zu geben den Lehreranwärter im Hinblick auf seinen Unterricht kollegial zu beraten (inklusive Vor- und Nachbereitung) den Lehreranwärter bei der Planung und Gestaltung mindestens einer thematischen Einheit über mehrere Stunden zu begleiten Möglichkeiten zu schaffen, den zeitlichen Rhythmus eines ganzen Vormittags erfahrbar zu machen in Aufgaben eines Klassenlehrers einzuführen die schriftlichen Unterrichtsvorbereitungen der Lehreranwärter einzusehen und mit Datum und Unterschrift (in der Regel vierzehntägig) zu bestätigen 28 der Schulleitung die Erfahrungen mit den schulpraktischen Leistungen des Lehreranwärters mitzuteilen (ggf. schriftlich) einen Beitrag zur Erstellung der Schulleiterbeurteilung zu leisten Wir wünschen uns einen regen Austausch zwischen Ausbildern an den Schulen und am Seminar, dazu laden wir zu Fortbildungen und bei Bedarf zu speziellen Fachdidaktikveranstaltungen ein. Als unsere Kooperationspartner an den Schulen informieren wir Sie über die Schwerpunkte der Seminarausbildung (s.o.) die Ausbildungsstandards in Pädagogik, den Fächern und Fächerverbünden (→ Seminarhomepage) Umfang, Gestaltung und Inhalt schriftlicher Unterrichtsentwürfe ( Planungsmodell im Anhang) unsere Beratungskonzeption (s.u.) Besonders diese Veranstaltungen können über das Kennenlernen hinaus Gesprächsforum sein zu wechselseitigen Erwartungen, Aufgabenklärungen und fachdidaktischen Konzeptionen. Die Mentoren bringen in die Beratungen im Anschluss an Unterrichtsbesuche auch die längerfristigen Ausbildungsaspekte im Vorbereitungsdienst ein (beispielsweise Entwicklungen und Arbeitsschwerpunkte der Lehreranwärter). MENTORENFORTBILDUNGEN AM SEMINAR BAD MERGENTHEIM 1. Informationsveranstaltung für alle an der Mentorentätigkeit Interessierten Veranstaltungszeitraum: Ein Nachmittag im November (vor Kursbeginn) Ziel: Entscheidungsgrundlage Im Wissen darum, was einen Mentor erwartet, können sich Kollegen für oder gegen die Übernahme der Aufgabe entscheiden Unterstützung der Schulleiter Für Schulleiter ist es bei der Mentorensuche leichter, auf Kollegen zuzugehen, wenn diese zuvor die Informationsveranstaltung am Seminar besucht haben 29 Inhalt: Aufgaben eines Mentors Rolle des Mentors in der Ausbildung Struktur des Vorbereitungsdienstes Information zu Fortbildungsangeboten für Mentoren 2. Unterricht beobachten und beraten (Ganztagesfortbildung) Veranstaltungszeitraum: Ein bis zwei Termin(e) im Januar (für alle, die vor Kursbeginn wissen, dass sie Mentoren werden) Ein bis zwei Termin(e) im März (für alle, die nach Kursbeginn erst als Mentoren bestellt werden) Ziel: Handlungssicherheit im Umgang mit Lehreranwärtern vor allem im Hinblick auf Beratung Inhalt: 1. Von der Praxisbetreuung zur Praxisberatung (Rollenklärung) Vorstellung des "4-K-Modells der Praxisberatung"(Klement/Teml): Lehreranwärter, Mentoren, Schulleiter und Lehrbeauftragte arbeiten kooperativ (gemeinsam), kontinuierlich (über einen längeren Zeitraum), kriterienbezogen (an Schwerpunkten) und kontextbezogen (den Ausbildungsstand des Anwärters/der Anwärterin berücksichtigend) in der berufspraktischen Ausbildung 2. Kriterien zur Gestaltung beratungsorientierter Nachbesprechungen Rahmenbedingungen eines Beratungsgesprächs: Gesprächsführung, Gesprächsklima, Raum, Zeit Struktur eines Beratungsgesprächs Beratungsgespräche im Spannungsfeld von Information und Reflexion Unverzichtbare Elemente eines Beratungsgesprächs: - Gelungenes präzisieren - Offenes thematisieren - Zukünftiges konkretisieren 30 3. Unterrichtsbeobachtung Allgemeine Hinweise Auswertung und Diskussion von Kriterienkatalogen zur Unterrichtsbeobachtung 4. Simulation einer beratungsorientierten Nachbesprechung (Kleingruppen) auf der Grundlage einer Unterrichtsmitschau 3. Umgang mit schwierigen Beratungssituationen (Ganztagesfortbildung) Veranstaltungszeitraum: In der Regel im Juni/Juli eines Jahres Ziel: Handlungssicherheit im Umgang mit Lehreranwärterinnen und Lehreranwärtern, die Beratung mehr oder weniger nicht annehmen können oder wollen. Inhalte: Inhaltlich baut die Veranstaltung auf die oben beschriebene Ganztagesfortbildung auf und orientiert sich stark an den jeweils im Vorfeld eingebrachten Bedürfnissen der Teilnehmer 4. Mentorentag (Ganztagsveranstaltung) Termine: 06.05. oder 11.05.2015 Ziel: Abgestimmte Ausbildung an Schule und Seminar 31 4.3 SCHULLEITER INFORMATIONEN FÜR DI E SCHULLEITER SCHULVERANSTALTUNGEN LA LB SL/M Im Ausbildungsplan der Lehreranwärter sind die Seminarzeiten ausgewiesen. Wir bitten die Schulleitungen Überschneidungen von schulischen Terminen und Seminarterminen zu vermeiden. In Ausnahmefällen begründen Lehreranwärter ihre Teilnahme an Schulterminen rechtzeitig und die Schulleitungen fügen eine kurze Stellungnahme bei ( s. Formblatt auf der Homepage: Befreiung von Seminarveranstaltungen). UNTERRICHTSEINSATZ Die Schulleitungen tragen für die Ausbildung an den Schulen die Verantwortung, Schulleiter unterrichten in Schulkunde. Auf Nachfrage geben sie den Lehreranwärtern Auskunft über ihren Leistungsstand. VERTRETUNGEN Lehreranwärter können nicht für Unterrichtsvertretungen eingesetzt werden. Die Mentoren sind auch in der Hospitationsphase im Unterricht der Lehreranwärter dabei und sollten in dieser Zeit keine Vertretungen übernehmen. Nur bei überraschenden Unterrichtsausfällen und mit ihrem Einverständnis können Lehreranwärter Kollegen vertreten. TEILNAHME AN SCHULLANDHEIMAUFENTHALTEN UND KLASSENAUSFLÜGEN 1. Ausbildungsabschnitt: Vom Seminarbesuch kann freigestellt werden. Es entscheidet die Seminarleitung im Benehmen mit der Schulleitung. Ein rechtzeitiger schriftlicher Antrag der Schule ist notwendig. Ein Formblatt ist auf der Homepage eingestellt. 2. Ausbildungsabschnitt: Schullandheimaufenthalte und mehrtägige Ausflüge sollten in der selbstständigen Phase vermieden werden oder im Anschluss an den Prüfungszeitraum der Unterrichtspraxis erfolgen. 32 UNTERRICHT Schulleitungen regeln im Einvernehmen mit der Seminarleitung die Ausbildung an der Schule und überwachen sie. Die Schulleiter können für Ausbildungsvorgänge an der Schule eine Ausbildungsakte führen beauftragen einen Mentor für den Lehreranwärter über die gesamte Ausbildungszeit sind verpflichtet, für die von ihnen zu erstellende Beurteilung in erforderlichem Umfang den Anwärter in jedem Ausbildungsfach mindestens einmal im Unterricht zu besuchen informieren die Seminarleitung rechtzeitig, falls die Übernahme des selbstständigen Unterrichts problematisch werden kann (spätestens 5-6 Wochen vor Schuljahresende) geben dem Lehreranwärter auf Nachfrage Rückmeldung zu seinem Leistungsstand bilden den Lehreranwärter in Schulkunde aus geben dem Lehreranwärter Gelegenheit zur Teilnahme an sonstigen Veranstaltungen der Schule sorgen dafür, dass im zweiten Ausbildungsabschnitt in der Regel 13 Wochenstunden selbstständig unterrichtet werden, davon 11 Stunden in einem kontinuierlichen Unterrichtsauftrag haben jederzeit das Recht, den Lehreranwärter im Unterricht zu besuchen erstellen rechtzeitig vor Ende des Vorbereitungsdienstes eine schriftliche Beurteilung des Lehreranwärters (in der Regel nicht delegierbar) unter Beteiligung des schriftlichen Berichts des Mentors, gegebenenfalls in Absprache mit der Schulleitung der Gegenstufe. Zuvor suchen sie den Kontakt zu den Ausbildern des Seminars (z.B. im Anschluss an die jeweils letzten Unterrichtsbesuche) Hinweis: Lehreranwärter können unabhängig vom studierten Stufenschwerpunkt eingesetzt werden. Ebenso gibt es keine Vorgaben (mehr) über eine Stundenaufteilung der Anwärter im selbstständigen Unterricht im Hinblick auf den Einsatz im Grundund Werkrealschulbereich 33 WICHTIGE TERMINE FÜR SCHULLEITER 06.02.2015 Meldung: Beauftragung zum Mentor 20.03.2015 Meldung: Stundenplan LA (1. Ausbildungsabschnitt) Meldung: Schulleiterbeurteilung (Achtung: Betrifft die Lehreranwärter des Kurses 34!) Hinweise: 08.05.2015 Die Beurteilung darf frühestens 2 Wochen vor der Meldefrist vorgelegt werden Das Original bitte direkt an die Außenstelle des Landeslehrerprüfungsamtes schicken Das Seminar erbittet eine Kopie Formlose Meldung: Selbständiger Unterricht Bescheinigung HS-Praktikum für LA mit Stufenschwerpunkt GS Wichtiger Hinweis: 03.07.2015 25.09.2015 Zeichnet sich ab, dass es hinsichtlich des selbständigen Unterrichts Probleme gibt, bittet das Seminar um frühzeitige Kontaktaufnahme – spätestens bis 5 Wochen vor Ende der Hospitationsphase Meldung: Stundenplan LA (2. Ausbildungsabschnitt) Hinweis: Die entsprechenden Formulare finden Sie auf unserer Homepage unter Service (Für Schulleiter und Mentoren) 34 4.4 AUSBILDER AM SEMINAR INFORMATIONEN ZU DEN AUSBILDERN AM SEMINAR Bereichsleiter, Fachleiter und Lehrbeauftragte begleiten die Lehreranwärter am Seminar. Sie bieten thematische Veranstaltungen in Pädagogik, Schulrecht und in den Fachdidaktiken an, sie besuchen die Lehreranwärter im Unterricht an den Schulen und beraten im Anschluss daran. LA LB SL/M Die Ausbilder am Seminar befähigen die Lehreranwärter den Erziehungs- und Bildungsauftrag als Lehrer an Grund-, Haupt- und Werkrealschulen wahrzunehmen ermöglichen pädagogische Einsichten und Erfahrungen in Unterrichtssituationen, regen Reflexionen an und vermitteln unterrichtliche Fertigkeiten zeigen in der Ausbildung immer wieder die entscheidende Bedeutung der Lehrerpersönlichkeit auf für den Erfolg einer Berufstätigkeit in der Grund-, Haupt- und Werkrealschule orientieren ihre Ausbildungsarbeit am Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule (Grundgesetz, Landesverfassung, Schulgesetz, Bildungspläne) und an den Ausbildungsstandards der Seminare achten bei allen Planungen auf eine günstige Verteilung der Ausbildungsbelastungen der Lehreranwärter verwenden die Unterrichtsvorbereitungen des Lehreranwärters als Grundlage für die Beratungen im Unterricht und für die Vorbereitung auf die II. Staatsprüfung sind im jeweiligen Teilbereich der Ausbildung weisungsberechtigt wirken als Prüfer in Prüfungsausschüssen mit sind in die Ausbildungsgespräche eingebunden 35 5. INFORMATIONSAUSTAUSCH, BERATUNGEN UND RÜCKMELDUNGEN IN DER AUSBILDUNG 5.1 DAS AUFTAKTGESPRÄCH Um mit allen an der Ausbildung der Lehreranwärter Beteiligten ins Gespräch zu kommen, findet ein Auftaktgespräch zur Ausbildung während des Schulpraktikums an der Stammschule statt. Folgende Personen nehmen teil: Lehreranwärter, Lehrbeauftragter in Pädagogik, Schulleiter, Mentor. Hierbei werden Rahmenbedingungen und Arbeitsschwerpunkte der Ausbildung sowie individuelle Anliegen und Fragestellungen thematisiert. 5.2 AUSBILDUNGSGESPRÄCHE Der Ausbilder in Pädagogik führt mit dem Anwärter mindestens zwei Ausbildungsgespräche und ein Reflexionsgespräch zum Diagnose- und Förderprozess. Zielsetzung der Ausbildungsgespräche ist die Reflexion der persönlichen (Weiter-) Entwicklung an Schule und Seminar. ERSTES AUSBILDUNGSGESPRÄCH ZWISCHEN LEHRERANWÄRTER UND DEM PÄDAGOGEN Das erste Ausbildungsgespräch findet in der Regel zu Beginn des ersten Ausbildungsabschnittes (März/April) statt. Gezielte Fragen und Anliegen der Lehreranwärter zur Ausbildung an Schule und Seminar werden thematisiert. Die Lehreranwärter bereiten sich mit Hilfe eines vom Seminar erarbeiteten Gesprächsleitfadens auf das Gespräch vor. Einzelne Bereiche daraus können zum Gesprächsgegenstand werden. ZWEITES AUSBILDUNGSGESPRÄCH ZWISCHEN LEHRERANWÄRTER UND DEM PÄDAGOGEN Das zweite Ausbildungsgespräch findet zu Beginn des selbstständigen Unterrichts (September/Oktober) statt. 36 Die Schwerpunkte des Gesprächs ergeben sich zum einen aus den Anliegen der Lehreranwärter und zum anderen aus Inhalten, die der Pädagogiklehrbeauftragte auf der Basis der Gespräche mit den Ausbildern einbringt. REFLEXIONSGESPRÄCH ZUM DIAGNOSE- UND FÖRDERPROZESS Die im Rahmen des Ausbildungskonzeptes „Diagnose und Förderung“ erstellte Dokumentation eines exemplarischen Förderprozesses bildet die Grundlage für ein Reflexions- und Rückmeldegespräch. Folgende Besprechungspunkte stehen dabei im Mittelpunkt: Diagnoseprozess: - Auswahl der diagnostischen Zugänge - Lern- und Leistungsbeschreibung Formulierung der Förderschwerpunkte / Förderziele Fördermaßnahmen Erkenntnisgewinn Rückblick auf das Ausbildungskonzept 5.3 UNTERRICHTSBERATUNG MERKMALE QUALITÄTSVOLLER UNTERRICHTSBERATUNG In der Unterrichtsberatung bekommen die Lehreranwärter konkrete Rückmeldungen zu ihrem Unterrichtshandeln. Von den Unterrichtsbeobachtern verlangt dies die sensible Wahrnehmung des Geschehens und Gesprächskompetenzen in der Beratung. BEZIEHUNGSEBENE Die Gesprächsteilnehmer tauschen sich über die Eindrücke und Beobachtungen während des Unterrichts aus und beachten, dass alle Teilnehmer einbezogen sind unterschiedliche Sichtweisen verbalisiert werden können der Gesprächston respektvoll und wertschätzend ist Fragen Raum gegeben und auf sie eingegangen wird Alternativen und Lösungen entwickelt und diskutiert werden. 37 GRUNDSÄTZE IN DER BERATUNG Der Gesprächsablauf in der Beratung ist strukturiert und transparent für alle Beteiligten. Die Beratung orientiert sich an diesen Grundsätzen: Gelungenes wird präzisiert Offenes wird thematisiert Künftiges wird konkretisiert ZENTRALE ASPEKTE DER BERATUNG Orientiert an den fachlichen und fachdidaktischen Ausbildungsstandards werden folgende Aspekte des Unterrichts und der Lehrperson thematisiert: Passung von diagnostiziertem Wissens- und Könnensstand und abgestimmten Lernangeboten Lernfortschritt/Kompetenzerwerb der Schüler Beitrag der Unterrichtssequenz zum intendierten Kompetenzerwerb Persönliches Agieren in der konkreten Unterrichtssituation Kompetenz- und Themenwahl Gestaltung des Unterrichtsgeschehens Entwicklung im Hinblick auf die Ziele aus dem vorangegangenen Beratungsgespräch Darüber hinaus erhalten Lehreranwärter eine Rückmeldung zu ihrer Lehrerperson zum ausführlichen Unterrichtsentwurf zu ihrer Stellungnahme 38 „DAS 4-K-MODELL“ IN DER PRAXISBERATUNG bezogen auf Beratungssituationen mit Lehreranwärtern Beratung bedeutet für uns: und kontextbezogen in der berufspraktischen Ausbildung zu arbeiten. Legende: LA: Lehreranwärter/in; M: Mentor/in; SL: Schulleitung; LB: Lehrbeauftragte/r (nach KLEMENT/TEML: Schulpraxis reflektieren. Wege zum forschenden Lernen in der Lehrerausbildung) 39 6. INFORMATIONEN ZUR PRÜFUNG Nachfolgend wird ein Überblick über Art und Umfang der verschiedenen Prüfungsteile und deren Gewichtung – auf der Basis der aktuellen GHPO II (§17 – 21; 23)- dargestellt. Ergänzende Informationen können der Ausbildungs- und Prüfungsordnung auf der Homepage entnommen werden. 6.1 PRÜFUNGSTEILE UND ZUSAMMENSETZUNG DER GESAMTNOTE Die Zweite Staatsprüfung 3-fach 5-fach 5-fach 1-fach 3-fach 3-fach 3-fach 5-fach 40 DIE SCHULLEITERBEURTEILUNG Etwa drei Monate vor Ende des Vorbereitungsdienstes erstellt der Schulleiter eine schriftliche Beurteilung und Bewertung über die Berufsfähigkeit des Anwärters und beteiligt hierbei den Mentor und gegebenenfalls den Leiter der zweiten Ausbildungsschule. Ebenso nimmt der Schulleiter im Rahmen der letzten Unterrichtsbesuche Kontakt zu den Ausbildern des Seminars auf. Beurteilt werden vorrangig Qualität und Erfolg des Unterrichts, die erzieherischen und didaktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten, gegebenenfalls die Wahrnehmung der Aufgaben eines Klassenlehrers, daneben die erzieherische Arbeit und das Engagement, schulkundliche Kenntnisse und das gesamte dienstliche Verhalten. Die Notenbekanntgabe erfolgt erst mit der Aushändigung des Zeugnisses. DIE SCHULRECHTSPRÜFUNG Die Prüfung in Schulrecht, Beamtenrecht sowie schulbezogenem Jugend- und Elternrecht (Schulrechtsprüfung) findet im zweiten Ausbildungshalbjahr in der Regel Ende November/Anfang Dezember statt. Die genauen Prüfungstermine werden über Aushang am Schwarzen Brett bekannt gegeben. Die Schulrechtsprüfung soll von konkreten Unterrichtserfahrungen ausgehen und besteht aus einem etwa 20-minütigen Prüfungsgespräch. Die Kommission besteht aus einem Vorsitzenden und einem Ausbilder in Schulrecht. Im Anschluss an die Prüfung eröffnet der Vorsitzende auf Wunsch die Note, auf Verlangen auch deren tragende Gründe. DIE DOKUMENTATION EI NER UNTERRICHTSEINHEIT MIT PRÄSENTATION UND DAS PÄDAGOGISCHE KOLLOQUIUM Gegen Ende des ersten Ausbildungsabschnitts wählt der Anwärter aus seinen Ausbildungsfächern im Rahmen des § 20 Abs. 1 seine beiden Lehrprobenfächer und sein Präsentationsfach und teilt diese dem Seminar auf einem Formblatt mit. Hat er nur zwei Ausbildungsfächer, wählt er sein Präsentationsfach aus diesen. Nach Absprache mit einem Ausbilder am Seminar wählt der Anwärter bis Ende Oktober in seinem Präsentationsfach ein Thema aus einem eigenen fachbezogenen und projektorientierten Unterrichtsvorhaben. Der Anwärter fertigt eine Dokumentation, die er im darauffolgenden Januar abgibt. Der Dokumentation ist die schriftliche Versicherung beizufügen, dass sie selbstständig, ohne fremde Bestätigung und nur mit den angegebenen Hilfsmitteln angefertigt wurde. Die Präsentation, deren Grundlage die Dokumentation darstellt, und das pädagogische Kolloquium finden am gleichen Tag (Zeitraum: Februar/März) statt. Die Veröffentlichung der Prüfungstermine geschieht über das Schwarze Brett. Die Präsentation dauert etwa 20 Minuten und findet in den Räumen des Seminars statt. 41 Der Anwärter präsentiert dabei aus seiner Dokumentation seine Überlegungen und Resultate mediengestützt in freier Rede. Das pädagogische Kolloquium ist eine Einzelprüfung von etwa 30 Minuten und folgt der Präsentation nach einer Pause von etwa 40 Minuten. Die Kommission für die Prüfungsteile Präsentation und pädagogisches Kolloquium besteht aus einem Prüfungsvorsitzenden, der nicht eigener Pädagogikausbilder des Anwärters war. Der zweite Prüfer soll der Fachausbilder sein, mit dem das Thema abgesprochen wurde. Im Anschluss an das pädagogische Kolloquium werden die Noten für Dokumentation mit Präsentation einerseits und für das pädagogische Kolloquium andererseits auf Wunsch eröffnet, auf Verlangen auch deren tragende Gründe. Weitere Informationen zu den Prüfungsteilen Dokumentation und Präsentation finden sich im Anhang. DIE BEURTEILUNG DER UNTERRICHTSPRAXIS Im zweiten Ausbildungsabschnitt, im Zeitraum von März bis Mai, werden die unterrichtspraktischen Fähigkeiten des Anwärters beurteilt. Er wird hierzu an zwei verschiedenen Tagen besucht (in der Regel findet eine Lehrprobe in der Grundschule und eine in der Hauptschule/ Werkrealschule statt). Die unterrichtspraktische Prüfung erstreckt sich in der Regel über eine Unterrichtsstunde. Ist Evangelische oder Katholische Religionslehre Ausbildungsfach, ist es stets Gegenstand einer Lehrprobe. Bei Stufenschwerpunktwechsel müssen beide Lehrproben in der Hauptschule abgelegt werden, eine davon in Klasse 7 oder aufwärts. Für Lehreranwärter mit Stufenschwerpunkt Grundschule, die sich für die Übergangsregelung entschieden haben, gilt: Alle Prüfungen, also auch beide Lehrproben müssen in der Grundschule abgelegt werden Für Lehreranwärter mit Stufenschwerpunkt Grundschule, die sich gegen die Übergangsregelung entschieden haben, gilt: Eine Lehrprobe muss in der Grundschule, eine in der Hauptschule abgelegt werden. Der Prüfungsausschuss besteht aus dem Vorsitzenden und einem fachkundigen Prüfer, der den Anwärter zuvor nicht im Unterricht besucht hat. Bei einer Prüfung im Fach Religionslehre ist ein Kirchenvertreter zusätzliches Kommissionsmitglied. Das Prüfungsamt teilt die Prüfungsdaten dem Schulleiter per Ansetzungsblatt mit. Dieser unterrichtet den Anwärter jeweils sechs Tage vor dem Prüfungstag. 42 Der Anwärter übergibt dem Vorsitzenden des Prüfungsausschusses etwa 30 Minuten vor einer Lehrprobe seine schriftliche Unterrichtsplanung (Unterrichtsentwurf mit schriftlicher Versicherung), und zwar jeweils ein Exemplar pro Ausschussmitglied und eines für die Akten. Sie muss auch den Zusammenhang mit vorherigem und folgendem Unterricht darlegen. Der Anwärter übergibt auch seine aktuellen Wochen- oder Stoffpläne sowie die jeweiligen Klassentagebücher. Im Anschluss an die Unterrichtssequenz kann der Anwärter zu dessen Ablauf Stellung nehmen. Die Lehrprobe wird unmittelbar anschließend beurteilt und bewertet. Schriftliche Unterrichtsplanung und gegebenenfalls Stellungnahme werden berücksichtigt. DAS DIDAKTISCHE KOLLOQUIUM Das fachbezogene didaktische Kolloquium findet in der Regel im Anschluss an die jeweilige Lehrprobe statt und wird von denselben Prüfern abgenommen; es dauert etwa 30 Minuten und soll vom gesehenen Unterricht ausgehen, sich jedoch mindestens zur Hälfte mit über diesen hinausgehenden Fragen befassen. Es wird anschließend beurteilt und bewertet. Auf Wunsch werden danach die Noten für die Lehrprobe einerseits und für das didaktische Kolloquium andererseits eröffnet, auf Verlangen auch deren tragende Gründe. 43 7. AUF EINEN BLICK: WICHTIGE ANSCHRIFTEN Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Thouretstraße 6 70173 Stuttgart Postfach 10 34 42 70029 Stuttgart Tel.: 07 11/2 79-0 [email protected] Regierungspräsidium Landeslehrerprüfungsamt -Abteilung 7 - Schule und BildungPostfach 10 36 42 70031 Stuttgart Außenstelle beim Regierungspräsidium Stuttgart Postfach 10 36 42 70031 Stuttgart Ruppmannstraße 21 70565 Stuttgart Tel.: 07 11/904-0 Ruppmannstraße 21 70565 Stuttgart Tel.: 07 11/904-17 810 (Frau Michel-Ernst, RSD‘in) Staatliches Schulamt Künzelsau Staatliches Schulamt Mannheim Oberamteistraße 21 74653 Künzelsau Tel.: 07940/93079-0 Fax: 07940/93079-66 / -55 [email protected] Augustaanlage 67 68165 Mannheim Tel.:0621/292 4141 Fax: 0621/292 4144 [email protected] Landesmedienzentrum Baden- Württemberg Landesamt für Besoldung und Versorgung 70730 Fellbach Tel.: 0711/3426-0 (genaue Telefonnummer steht auf Gehaltsmitteilung!) 70069 Stuttgart Rotenbergstraße 111 70190 Stuttgart Telefon: 07 11/28 50-6 (Zentrale) Telefax: 07 1/28 50-781 Leitung: OStR Johannes Gienger 44 Schulpsychologische Beratungsstellen Kreismedienzentren: Am Wört 1 97941 Tauberbischofsheim Tel.: 09341/89-5440 Fax: 09341/89-54419 In den Kistenwiesen 2/1 74564 Crailsheim Tel.: 0 79 51/4 92 5189 Fax: 0 79 51/4 92 5122 Leitung: Herr Bauer www.kmz-sha.de Wilhelm-Meister-Weg 3 74523 Schwäbisch Hall Tel.: 07 91/7 55 – 2422 Fax: 0791/ 755-2444 Pfalzgraf-Otto-Str. 14 74821 Mosbach Tel.: 06261/643660 Fax: 06261/6436615 Sudetenstraße 4 74613 Öhringen Tel.: 0 79 41/3158 Fax: 07941/8324 Leitung: Herr Hennebold www.hok.kmz.bwue.de Allee 16 74653 Künzelsau Tel.: 0 79 40/1 83 23 Fax: 07940 18450 www.hok.kmz.bwue.de Leitung: Herr König Flurstr. 2 97941 Tauberbischofsheim - Distelhausen Tel.: 0 93 41/84 67-0 Fax: 0 93 41/84 67 19 E-mail: [email protected] www.kmz-tbb.de Leitung: Herr Neumann Henry-Dunant Str. 4 74722 Buchen Tel.: 06281/5212-3620 Leitung: Herr Schnetz www.kmz-buchen.de Weitere Adressen für Unterstützungssysteme finden Sie auf unserer Homepage. 45 8. ANHANG MIT INFORMATIONEN UND LEITFRAGEN ZU EINZELNEN BEREICHEN DER AUSBILDUNG Leitfaden Schulpraktikum Leitfaden zur Übergangsregelung für Lehreranwärter mit Stufenschwerpunkt Grundschule Leitfragen zur Unterrichtsplanung (Bad Mergentheimer Planungsmodell) Übersicht über das Ausbildungskonzept Diagnose und Förderung Kurs 35 Hauptschul- und Werkrealschulkonzeption Hospitation an einer Gemeinschaftsschule Sperrtermine Übersicht der Schulrechtsveranstaltungen für Kurs 35 Informationen und Arbeitspapiere zur Dokumentation und Präsentation Raumplan 46 8.1 LEITFADEN SCHULPRAKTIKUM Liebe Lehreranwärterinnen und Lehreranwärter, Ihre Ausbildung startet mit einem ca. dreiwöchigen Praktikum an Ihrer/Ihren Ausbildungsschule/n. Dabei werden Sie pro Woche 24 Stunden hospitieren bzw. eigenen schriftlich vorbereiteten Unterricht halten. Beginnen Sie so früh wie möglich mit eigenen Unterrichtsversuchen. Sie erkennen während des Praktikums eigene Stärken bezüglich Ihrer Person und Ihrer beruflichen Fähigkeiten. Sie nehmen auch wahr, welche Verbesserungen in welchen Feldern des Berufs für Sie im Hinblick auf professionelles Arbeiten in nächster Zeit angestrebt werden müssen. Um diese Ziele zu erreichen, achten Sie bitte auf folgende Punkte: Das Schulpraktikum ist sowohl an der Grund- als auch an der Hauptschule/Werkrealschule abzuleisten. Sie beobachten nicht nur die Schulrealität, sondern Sie sammeln aktiv Erfahrungen, auch durch den zunehmenden Anteil eigenen Unterrichtens. - Sie lernen Unterricht und Schulleben mit und ohne Anleitung durch die begleitenden Lehrer kennen, auch in nicht studierten Fächern bzw. Fächerverbünden. - Sie führen möglichst viele Unterrichtsversuche durch und reflektieren Planung und Durchführung nach professionellen Gesichtspunkten. - Sie planen einzelne Unterrichtselemente, Unterrichtsphasen, Einzelstunden, nach Möglichkeit auch ganze Unterrichtseinheiten und erproben diese im Unterricht. - Sie steigern zunehmend und gezielt Ihre Unterrichtskompetenz. Es wird empfohlen, mindestens ein Drittel des Praktikums in der Gegenstufe zu unterrichten. Sie üben von Anfang an sich und Ihren Unterricht selbst zu organisieren und übernehmen Verantwortung für Ihr Tun. - Sie setzen sich mit den Ratschlägen von Mentoren, Kollegen, Schulleitern auseinander und reflektieren mit Routiniers. - Sie entscheiden selbst nach gründlichem Nachdenken auf der Grundlage Ihres Konzeptes, welche Ratschläge und Hilfestellungen Sie annehmen wollen und können. 47 Sie erfahren die Rollenvielfalt in Ihrem Beruf und Sie reflektieren diese. - Sie beobachten sich selbst, wie Sie auf andere Personen (Schüler, Kollegen, Eltern, Schulleiter) wirken. Sie holen Rat ein bei Rollenkonflikten, die Sie selbst nicht lösen können. Sie loten die eigene Belastbarkeit aus und nehmen die eigenen Grenzen bewusst wahr. Sie achten auf pädagogische und organisatorische Aufgaben der Klassenlehrerin/des Klassenlehrers und übernehmen nach Möglichkeit schon kleinere Teile dieser Aufgaben. Sie nehmen an Konferenzen, Elternabenden, Schulfesten, Jahresausflügen, Veranstaltungen der SMV, Sporttagen, Wandertagen ... teil. Sie erkundigen sich beim Schulleiter sowie bei Kollegen über schulische Ereignisse und Abläufe, Verfahren, die Sie beobachten können (z. B. Einschulung, Versetzung, Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen, Aufsicht...) und erhalten so erste Einblicke in schulrechtliche Fragestellungen, in die Schulkunde. Wir wünschen Ihnen viele positive Einsichten, aufbauende menschliche Begegnungen, gute Gespräche und die Erkenntnis, dass Lehrerinnen und Lehrer kontinuierlich an Person und Profession arbeiten müssen zum Wohle der Ihnen anvertrauten Schüler, dies aber in selbstvertrauender, zielstrebiger Gelassenheit. 48 8.2 LEITFADEN ZUR ÜBERGANGSREGELUNG FÜR LEHRERANWÄRTER MIT STUFENSCHWERPUNKT GRUNDSCHULE Was ist unter "Übergangsregelung" zu verstehen? Die Anzahl an Haupt- und Werkrealschulen nimmt von Jahr zu Jahr ab. Dadurch wird es immer schwieriger, für jeden Lehreranwärter sowohl eine Grund- als auch eine HS/WRS als Ausbildungsschule zu finden. Zugleich läuft die Ausbildung zum GHS-Verbundlehramt mit dem im Februar 2015 beginnenden Kurs aus. Insofern hat das Kultusministerium für Lehreranwärter mit dem Stufenschwerpunkt GS die Möglichkeit (kein Muss!) einer Übergangsregelung eingeräumt. Diese besagt, dass über ein vierwöchiges Praktikum (nähere Erläuterungen dazu s.u.) an einer HS/WRS im ersten Ausbildungsabschnitt der unterrichtspraktische Anteil im HSBereich abgegolten werden kann. Im zweiten Ausbildungsabschnitt - also im selbständigen Unterricht - muss der Lehrauftrag nur noch an der Grundschule abgeleistet werden. Folgerichtig finden dann auch alle Prüfungen ausschließlich im Grundschulbereich statt. Trotzdem erhält man mit dem Zeugnis der Zweiten Staatsprüfung die Lehrbefähigung an Grund- und Hauptschulen. Vorgaben und organisatorische Hinweise zum Praktikum an HS/WRS Das Praktikum an der HS/WRS kann aufgrund der Ausbildungskonzeption des Seminars nicht am Stück durchlaufen werden; die geforderten vier Wochen werden deshalb gemäß der Unterrichtsverpflichtung im ersten Ausbildungsabschnitt von 12 Stunden pro Woche auf 48 Stunden festgesetzt, die über das erste halbe Jahr in Absprache mit den Schulen verteilt werden. Unterrichtsstunden an der WRHS insgesamt, verteilt auf den 1.Ausbildungsabschnitt davon Hospitation davon eigenständig unterrichtet mindestens 48 max. 16 32 möglichst in den drei studierten Fächern möglichst in den drei studierten Fächern ein beratender Unterrichtsbesuch in der HS/WRS mindestens eine in einem der drei studierten Unterrichtseinheit Fächer in einem studierten Fach Bestätigung durch die Schule an das Seminar und an die Stammschule. Das entsprechende Formular wird der Schule zugestellt. Die Bewertung über den Erfolg des Praktikums (Vorlage der Nachweise mit Bestätigung der Schule) findet am Ende des Praktikums statt. 49 ORIENTIERUNGSRAHMEN FÜR DIE DURCHFÜHRUNG DES PRAKTIKUMS AN HS /WRS Zusätzlich zu den oben aufgeführten eigenständig gehaltenen Unterrichtsstunden und Hospitationen gehört zum Erfolg des Praktikums die aktive Teilnahme an mindestens einem der hier aufgeführten Schwerpunkten. (Bestätigung durch die Schule) Klasse 5 Klasse 6 Klasse 7 Diagnose- und Förderangebote Methodencurriculum Unterstützungsmaßnahmen Pädagogische Konzepte Schulsozialprogramme Berufsorientierung Mathe: EKM-Aufgaben Deutsch: Buchpräsentationen Einbeziehung des Schulumfeldes (Vereine, Sozialpraktika, betriebliche Kontakte, Paten, IHK, AWO. Krankenkassen, Polizei…..) Diagnose- und Förderangebote Diagnose- und Förderangebote AC Profil Klasse 8 Klassenübergreifende Schwerpunkte: Berufsorientierung/Berufswegeplanung Praktika zur Berufsorientierung GFS (Gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen) Klasse 9 Projektprüfung Wahlpflichtfächer WuI (Wirtschaft und Informationstechnik) GuS (Gesundheit und Soziales) NuT (Natur und Technik) Praktika zur Berufsorientierung GFS Klasse 10 Wahlpflichtfächer WuI (Wirtschaft und Informationstechnik) GuS (Gesundheit und Soziales) NuT (Natur und Technik) Neue Fächer: Berufsorientierte Bildung Kompetenztraining 50 8.3 LEITFRAGEN ZUR PLANUNG VON LEHR- UND LERNSEQUENZEN (BAD MERGENTHEIMER PLANUNGSMODELL) Kompetenzorientiert unterrichten – Konkrete Planungshilfe über verbindliche Leitfragen Susanne Doll Das Problem mit der "Kompetenz" Vergleicht man 20 bis 30 Jahre alte ausführliche Unterrichtsentwürfe junger Lehreranwärterinnen und Lehreranwärter mit aktuell erstellten Entwürfen, ist es gut möglich, dass keinerlei Unterschied feststellbar ist – so, als hätte sich gesellschaftlich nichts verändert, als gäbe es keine aktuellen neurowissenschaftlichen Erkenntnisse, als hätten wir noch immer Lehr- und keine Bildungspläne. Einen Unterschied gibt es freilich doch: In heutigen Entwürfen kann man seitenweise aus den Bildungsplänen zitierte Kompetenzen finden, die – oft unreflektiert – übernommen werden, um damit dem geforderten Bildungsplanbezug im Unterrichtsentwurf vermeintlich Rechnung zu tragen. Dies zeigt: Will man Lehreranwärterinnen und Lehreranwärtern nachvollziehbar erklären, warum Kompetenzorientierung sich eben nicht im Abschreiben von Kompetenzen erschöpft, muss die Frage, was Kompetenzorientierung heißt, geklärt werden. Es geht also – um zunächst die Bedeutung des Begriffs "Kompetenz" in Anlehnung an die Definition Weinerts direkt aufzugreifen – darum, Anwärterinnen und Anwärtern Möglichkeiten zu eröffnen, im Hinblick auf Unterrichtsplanung kompetent, bzw. kompetenter zu werden: 1. Sie müssen wissen, was Kompetenzorientierung bedeutet, um 2. dieses Wissen in unterschiedlichen Situationen anwenden zu können (d.h. Unterricht so zu planen, dass er den Kriterien der Kompetenzorientierung entspricht) und schließlich 3. über die Reflexion der Erfahrungen, die sie mit dieser Form der Planung und deren unterrichtlicher Umsetzung machen, Unterricht auch kompetenzorientiert konzipieren und gestalten zu wollen. Dieser Aufgabe hat sich das Kollegium des Staatlichen Seminars für Didaktik und Lehrerbildung Bad Mergentheim bereits vor einigen Jahren gestellt. Der Versuch jedoch, das Umdenken im Sinne der Kompetenzorientierung in die gängigen Planungsmodelle von Unterricht zu integrieren, scheiterte. Erst das radikale Überbordwerfen der an bekannten didaktischen Modellen orientierten Begriffe ermöglichte schließlich über gezielte Leitfragen einen neuen Zugang zum Nachdenken über Unterricht und dessen Planung. Es gelang damit, den substantiellen Perspektivenwechsel – die Drehung um 180 Grad – vom lehr- zum lernseitigen Denken zu vollziehen, oder anders ausgedrückt: Unterricht von der Schülerin/vom Schüler aus zu denken, und damit deren Kompetenzentwicklung ins Zentrum der Unterrichtsplanung zu rücken. 51 Was heißt nun konkret, Unterricht von der Schülerin/vom Schüler her zu denken, und wie lauten die verbindlichen Leitfragen des Seminars Bad Mergentheim zur Unterrichtsplanung, die einen solchen kompetenzorientierten Unterricht befördern? Kompetenzorientierung: den Unterricht denken vom Schüler her Für die Erstellung des Planungsmodells zur kompetenzorientierten Unterrichtsplanung war die Auseinandersetzung mit den folgenden drei Fragestellungen für das Seminar Bad Mergentheim von zentraler Bedeutung. 1. Was steckt hinter dem Perspektivenwechsel vom Lehren zum Lernen? Während Lehrpläne in der Regel festgelegt haben, was durch die Lehrkraft gelehrt werden soll (Auflistung von Themen und/oder Inhalten), versucht ein kompetenzorientierter didaktischer Ansatz, der den Bildungsplänen zu Grunde liegt, "den Wert und die Qualität von Bildungsprozessen vom Unterrichtsertrag auf Seiten der Schülerinnen und Schüler her zu beurteilen" (Ziener 2006, S. 25). Es geht darum, was jeder einzelne Schüler am Ende eines zeitlichen definierten Abschnitts tatsächlich gelernt hat. "Kompetenzorientierte Vorgaben rücken den Blick weg von den zu behandelnden 'Sachen' hin zu den zu befähigenden Schülerinnen und Schülern." (Ziener 2006, S. 26). 2. Wodurch zeichnet sich kompetenzorientierter Unterricht aus? In der Auseinandersetzung mit dieser Frage orientiert sich das Seminar Bad Mergentheim vorrangig an Feindt und Meyer (2010), die ihren Überlegungen zum kompetenzorientierten Unterricht diese Arbeitsdefinition zu Grunde legen: "Im kompetenzorientierten Unterricht stehen die Lernergebnisse der Schüler(innen) im Mittelpunkt, erwerben Schüler(innen) nicht nur Wissen, sondern lernen, mit diesem Wissen konkrete Anforderungssituationen bearbeiten zu können, üben sich die Lehrer(innen) im genauen Beobachten der Schüler(innen), um die jeweiligen Lösungsstrategien und Lernstände zu erkennen, orientieren sich die Lehrer(innen) an gestuften Kompetenzmodellen, um den Schüler(inne)n passende Lernangebote zu eröffnen, wird immer wieder überprüft, ob Schüler(innen) bestimmte als Standard gesetzte Kompetenzen erworben haben". (Feindt und Meyer 2010, S.29) Aus dieser Arbeitsdefinition lassen sich bereits zentrale Aufgaben der Lehrenden ableiten, die im Vergleich zu herkömmlichem Unterricht eine neue Gewichtung erhalten oder aber gänzlich neu sind: genaues Beobachten der Schüler(innen); Orientierung an gestuften Kompetenzmodellen, um passende Aufgaben zu generieren; Begleitung individueller Lernprozesse, die eine professionelle und regelmäßige Rückmeldung über den Stand des Lernprozesses mit einschließt. In Fortführung dieser Definition bestimmen Feindt und Meyer rund um das didaktische Dreieck des Unterrichts – dessen Ecken sie mit den für die Kompetenzentwicklung grundlegenden Dimensionen "Wissen", "Können" und "Wollen" bezeichnen –, sechs Merkmale kompetenzorientierten Unterrichts, die eine Nähe zu den Merkmalen guten Unterrichts von Helmke (2006) und Meyer (2004) aufweisen, und die deshalb als deren 52 kompetenzorientierte Konkretisierung aufzufassen sind. Diese Merkmale klären die Frage, wie Unterricht zu gestalten ist, um den durch die curricularen Vorgaben anzustrebenden Kompetenzerwerb bei jeder Schülerin/jedem Schüler zu ermöglichen: Kognitive Aktivierung der Schüler(innen) durch anspruchsvolle und gut abgestimmte Aufgabenstellungen Vernetzung des neu Gelernten mit vorhandenem Wissen und Können Intelligentes Üben Lebensweltliche Anwendungssituationen Individuelle Begleitung dieser Prozesse und Metakognition, d.h. die Reflexion des Lernfortschritts durch die Schüler(innen). (vgl. Feindt und Meyer 2010) Nicht alle Merkmale sind neu, jedoch rücken vor allem die beiden letzten Merkmale im Hinblick auf kompetenzorientierten Unterricht besonders in den Fokus. 3. Welche Bedeutung hat die Heterogenität von Lerngruppen für den Unterricht? Berücksichtigt man die Entwicklungsunterschiede der Schüler(innen) von mehreren Jahren bereits zu Schulanfang, verbietet es sich von selbst, gleiche Anforderungen an alle Schüler(innen) zur selben Zeit zu stellen, will man Lernprozesse überhaupt in Gang setzen und damit Kompetenzerwerb ermöglichen. Heterogenität ist demnach als eine den Unterricht bestimmende Größe zu verstehen, und nicht als Störfaktor, den es unter allen Umständen zu vermeiden gilt (was ohnehin nicht funktioniert und damit Energien seitens der Lehrkraft unnötig bindet). Das heißt konkret, dass die Lehrkraft sich in ihrem unterrichtlichen Tun nicht länger am Durchschnitt der Klasse orientieren kann (oder daran, was im Lehrbuch schon dran war), sondern sich ständig und systematisch einen Überblick über den individuellen Wissens- und Könnensstand der Schüler(innen) verschafft, und zwar bezogen auf die anzustrebenden und vom Bildungsplan vorgegebenen Kompetenzen. Nur so ist die oben erwähnte individuelle Lernbegleitung nicht zuletzt auch als Grundlage für die geforderte kognitive Aktivierung von Schüler(inne)n möglich. "Dabei geht es um das Vorwissen der Schüler(innen), ihre subjektiven Theorien und Fragen zu einem bestimmten Unterrichtsinhalt, und v.a. um ihre Lernwege und Bearbeitungsstrategien, mit denen sich Schüler(innen) an die Bearbeitung komplexer Herausforderungen machen. Auf der Basis einer Hermeneutik der Schülerleistungen können für (und auch mit) den Schüler(innen) individuell passende Lernangebote identifiziert werden." (Feindt, Elsenbast, Schreiner, Schöll 2009, S. 13) Orientierung bei der Bestimmung des Wissens- und Könnensstands stellen Kompetenzstufenmodelle dar, die "den Aufbau einer Kompetenz in verschiedenen qualitativ unterscheidbaren Stufen beschreiben" (Feindt und Meyer 2010, S.32). Die Auseinandersetzung mit diesen Modellen bindet das Seminar Bad Mergentheim vor allem in den Bereichen Deutsch, Mathematik, Religion und den Sachfächern konsequent in die Ausbildung junger Lehreranwärter(innen) ein, um sie für die besagte Aufgabe zu befähigen. Denn: "Hat die Lehrerin/der Lehrer erkannt, auf welcher Kompetenzstufe ein Schüler arbeitet, kann sie/er gezielter Lernangebote entwickeln, die zum Erwerb der nächsten Kompetenzstufe beitragen" (Feindt und Meyer 2010, S.32). 53 Das Modell: Leitfragen als konkrete Planungshilfe Kompetenzorientierter Unterricht stellt folglich hohe Ansprüche bereits an die Planung von Unterricht, wobei in Ergänzung zum herkömmlichen Unterricht zum Teil völlig neue Aspekte zwingend bedacht werden müssen: z.B. die Auseinandersetzung mit der im Unterricht anzustrebenden Kompetenz im Zusammenhang mit dem ausgewählten Inhalt, die Ermittlung der jeweiligen Wissens- und Könnensstände, das Entwickeln und/oder die Bereitstellung von anspruchsvollen Aufgaben in Passung zu den Wissensund Könnensständen. Um diese komplexe Aufgabe der Unterrichtsplanung leisten zu können, brauchen Lehreranwärter(innen) Unterstützung. Zu diesem Zweck hat das Seminar Bad Mergentheim ein Planungsmodell entwickelt, das über verbindliche Eckpunkte klare Orientierung bietet und trotzdem für die individuelle und fachspezifische Auseinandersetzung in der Unterrichtsplanung die notwendigen Freiräume lässt. Dieses Planungsmodell wird im Folgenden einerseits hinsichtlich der bewusst gewählten Form erläutert. Zum anderen werden die inhaltlichen Bezüge zu den Merkmalen kompetenzorientierten Unterrichts transparent gemacht. (Siehe Schaubilder/Abbildungen auf den Seiten 58/59) Die Fragen – warum? Zunächst fällt auf, dass die Eckpunkte in den grau hinterlegten Feldern jeweils als Fragen formuliert sind (vgl. Abb.1). Fragen fordern immer dazu heraus, nachzudenken und Antworten zu finden. Genau darum geht es. Es gibt keine fertigen Antworten gleich einem Muster, das dann für die Planung jeder beliebigen Unterrichtssequenz zu kopieren wäre. Dazu ist Unterricht ein zu komplexes Geschehen, das nicht zuletzt auch der Unterschiedlichkeit jeder Lerngruppe gerecht werden muss. Die Leitfragen stellen – auch wenn sie immer wieder neu zu beantworten sind – den verlässlichen Rahmen für die Unterrichtsplanung dar. Sie werden jeweils durch einen weiteren Fragenkatalog unterfüttert (vgl. Wabendarstellung Abb. 2), welcher der Beantwortung der Leitfrage dient. Dabei ist im Einzelfall zu entscheiden, welche der zusätzlichen Fragen für die Beantwortung der Leitfrage und damit für die jeweilige Planung von Bedeutung sind. Es geht also nicht um ein stures Abarbeiten und Abhaken der Fragen, sondern um ein gezieltes auf die jeweilige Situation bezogenes Auswählen. Das Planungsmodell – warum zirkulär? Die kreisförmige Anordnung der Leitfragen (vgl. Abb.1) umschließt das Zentrum der Darstellung. Die Schülerin / der Schüler erreicht in der individuell benötigten Zeit Schritt für Schritt die jeweils nächste Stufe der Kompetenzentwicklung. Die Nähe zu dem wohl markantesten Merkmal kompetenzorientierten Unterrichts liegt auf der Hand: Die Lernergebnisse der Schüler, gestützt auf eine individuelle Lernbegleitung, stehen im Mittelpunkt (vgl. Feindt und Meyer 2010). Diese Positionierung der Leitfragen eröffnet bewusst die Möglichkeit, mit nahezu jeder Frage in die Planung des Unterrichts einzusteigen sowie zu entscheiden, in welcher Reihenfolge die Leitfragen behandelt werden. Diese Wahlmöglichkeit wird allerdings durch eine gezielte Vorgabe eingeschränkt, die optisch auch entsprechend 54 gekennzeichnet ist: Startpunkt der Planung ist die Auseinandersetzung mit der für die jeweilige Unterrichtssequenz ausgewählten Kompetenz in Verbindung mit dem eigens dazu ausgewählten Inhalt. Im Wissen darum, dass Lehreranwärter(inne)n vor allem im ersten Ausbildungsabschnitt (in der sogenannten Hospitationsphase) häufig von ihren Mentor(inn)en ein Unterrichtsthema gestellt wird, sollen die Lehreranwärter(innen) auch die Möglichkeit haben, so in ihre Unterrichtsplanung einzusteigen, dies aber nicht, ohne die korrespondierende Kompetenz sogleich mitzudenken. Insofern sind die Leitfragen zu Kompetenz und Inhalt auch nicht isoliert zu beantworten, sondern in ihrer didaktischen Verschränkung zu sehen, was durch die folgende Doppelfrage transparent wird: Welcher Inhalt ermöglicht den Kompetenzerwerb? Welche Kompetenz kann an dem ausgewählten Inhalt erworben werden? Für diese Vorgabe gibt es drei Gründe: (1) Ziel jeden Unterrichts ist die Anbahnung des Erwerbs von Kompetenzen, die der Bildungsplan vorgibt. Insofern ist es selbstverständlich sinnvoll, die Kompetenzen auch zum Ausgangspunkt der Planung zu machen. Wenn davon die Rede war, dass kompetenzorientierter Unterricht "den Blick weg von den zu behandelnden 'Sachen' hin zu den zu befähigenden Schülerinnen und Schülern rückt" (Ziener 2006, S. 26), könnte vorschnell der Schluss gezogen werde, die Inhalte spielten keine Rolle mehr. Aber: "Ein Inhalt könnte (…) in ganz unterschiedlicher Weise für den Erwerb verschiedenartiger Kompetenzen fruchtbar gemacht werden. Und eine bestimmte Kompetenz könnte an ganz unterschiedlichen Inhalten geschult werden. Das Verhältnis von Kompetenzen und Inhalten ist im besten Sinne des Wortes 'dialektisch': Beide bedingen einander, behalten aber ihre Variabilität" (Ziener, 2006, S. 29). (2) Kompetenzen sind sehr komplex und können deshalb nicht innerhalb einer einzelnen Unterrichtsstunde oder einer Unterrichtssequenz erworben werden, sondern sind bei entsprechender Gestaltung und Begleitung durch die Lehrkraft Ergebnis eines längeren Prozesses. Dieser Prozess des Kompetenzaufbaus kann nur dann erfolgreich sein, wenn Unterricht sowohl eine vertikale als auch horizontale Vernetzung von Wissen und Fertigkeiten ermöglicht (vgl. Feindt/Meyer). "Den Schüler(inne)n müssen die übergreifenden Zusammenhänge und Leitideen eines Fachs deutlich werden. Mit vertikaler Vernetzung ist gemeint, dass im Unterrichtsgang deutlich werden muss, wie einzelne Wissensfelder und Können systematisch aufeinander aufbauen, (…) wie neues Wissen an bestehendes Wissen anschließt und darauf aufbaut. (…) Unter horizontaler Vernetzung wird der anwendungsbezogene Transfer erworbenen Wissens und Könnens auf andere Bereiche verstanden"(Feindt, Elsenbast, Schreiner, Schöll, 2009, S. 14). Eines der Hauptziele kompetenzorientierten Unterrichts ist also die Fähigkeit, vorhandenes Wissen und Können zur Bearbeitung neuer Herausforderungen aktivieren und kreativ nutzen zu können. (Vgl. Feindt und Meyer 2010). Das letztlich ist es, was kognitive Aktivierung meint. Bleibe ich bei meiner Planung jedoch ausschließlich auf der inhaltlichen Ebene meines Unterrichtsthemas, ist es unter Umständen sehr schwer, Möglichkeiten des Transfers auszumachen, die durchaus auch kontextübergreifend notwendig sein können. Damit dieses wichtige Element kompetenzorientierten Unterrichts durchgehend mitgedacht wird, steht die Auseinandersetzung mit der für die Unterrichtssequenz ausgewählten Kompetenz am Anfang der Planung. Denn: "Wenn man bestimmte 55 Kompetenzen in den Mittelpunkt der Planungsüberlegungen stellt und diese dann auf unterschiedliche inhaltliche Kontexte bezieht, ist es deutlich einfacher, Transferchancen zu identifizieren, als wenn man die Analyse primär an der Struktur der Inhalte orientiert." (Feindt und Meyer 2010, S.31) (3) Dadurch, dass die Kompetenzen einen Könnensstand beschreiben, dem ein durchschnittlich zweijähriger Lernprozess vorausgeht, ist eine Analyse der Kompetenz für beinahe alle weiteren Planungsschritte unerlässlich. Das Ergebnis dieser Analyse ist Grundlage für die Ermittlung der Wissens- und Könnensstände, für die Auswahl der Aufgaben sowie für die Unterstützung des Lernprozesses auf den Kompetenzerwerb hin. Die Frage "Was kann ein Kind, wenn es das (was die Kompetenz formuliert) kann?" (vgl. Ziener 2006) ist hierbei äußerst hilfreich und zielführend. Ist durch die Auseinandersetzung mit der Kompetenz und dem Inhalt die Grundlage der Planung gelegt, so ist die Lehreranwärterin/der Lehreranwärter frei in ihrer/seiner Entscheidung, mit welcher Leitfrage sie/er in der Planung fortfährt – der Bezug jedes weiteren Planungsschrittes zum Kompetenzerwerb jeder Schülerin/jedes Schülers ist mit dieser Vorgabe immer gegeben. Die Relation der Leitfragen zu den Merkmalen der Kompetenzorientierung Auch wenn die Leitfragen keine 1:1-Zuordnung zu den Merkmalen kompetenzorientierten Unterrichts darstellen, sind die inhaltlichen Bezüge doch deutlich: Mit der Leitfrage, wie der Unterricht in den (Gesamt-)Prozess des Kompetenzerwerbs eingebettet ist, wird beispielsweise das Merkmal der "Vernetzung von Wissen und Fertigkeiten" tangiert, das, wie bereits erwähnt, sowohl die vertikale als auch horizontale Vernetzung von Wissen und Fertigkeiten gewährleisten soll. Ebenso muss im Zusammenhang mit dieser Leitfrage auch der Bereich "Übung und Überarbeitung" erwähnt werden, der entscheidend zu einem nachhaltigen Kompetenzerwerb beiträgt – vorausgesetzt, man hat den gesamten Prozess im Blick. Um erworbene Kompetenzen auch in neuen Situationen anwenden zu können, muss man sie perfekt beherrschen; dazu müssen sie regelmäßig geübt und wiederholt werden. Aber auch die Überarbeitung von Arbeitsergebnissen spielt hierbei eine entscheidende Rolle: "Wenn ein kumulativer Kompetenzaufbau darin besteht, dass die Schüler(innen), von ihren bestehenden Kompetenzen ausgehend, sich in kleinen Schritten neue Niveaus dieser Kompetenzen aneignen, dann ist es sinnvoll, die vorliegenden Produkte der Schüler(innen) daraufhin zu untersuchen, an welchen Stellen eine Verbesserung des aktuellen Standes vorgenommen werden kann. Ein solches Verständnis von Unterricht stellt nicht nur die Ergebnisse als endgültige, zu benotende Produkte in den Mittelpunkt, sondern auch die Weiterarbeit an und mit diesen Produkten. Ein produktiver Umgang mit Fehlern findet in der Überarbeitung von Schülerergebnissen eine konstruktive praktische Umsetzung." (Feindt, Elsenbast, Schreiner, Schöll 2009, S. 14). Die Grenzen zur Frage, welche Lernvoraussetzungen die Schüler(innen) mitbringen, sind fließend. Diese Leitfrage geht im Herzstück der Merkmale, der individuellen Lernbegleitung auf. Die geforderte Unterstützung und Begleitung ist freilich nur zu leisten, wenn die Ermittlung der unterschiedlichen Könnens- und Wissensstände meiner 56 Schüler(innen) sich kontinuierlich durch den Unterricht zieht: "Ein Überblick über die Leistungen ist immer hilfreich, um weitere Lernprozesse zu gestalten. Noch hilfreicher ist es, wenn man nicht nur erfährt, welche Schüler einer Klasse etwa bestimmte Kompetenzen (wahrscheinlich) besitzen, weil sie eine bestimmte Aufgabe lösen können, sondern auch, woran einzelne Schüler scheitern und welches mögliche Ursachen sind. Solche diagnostischen Informationen erhält man beispielsweise durch die Analyse von Schülerlösungen bei geeigneten Aufgaben (aber natürlich auch im Gespräch mit Schülern)" (Leuders 2006, zitiert nach Feindt und Meyer 2010, S. 32). Der Wahl der Aufgaben kommt im kompetenzorientierten Unterricht folglich eine Schlüsselfunktion zu, ebenso der entsprechenden Leitfrage für die Unterrichtsplanung. Wirklich geeignete Aufgaben zu finden oder zu generieren ist insofern eine Herausforderung, als die Aufgaben zugleich mehrere Ansprüche erfüllen müssen. Erstens sind sie passgenau zu den ermittelten Wissens- und Könnensständen zu erstellen, um damit den Ansprüchen der inneren Differenzierung zu genügen; sie müssen zweitens eine kognitive Aktivierung gewährleisten und drittens lebensweltliche Anforderungssituationen abbilden. "Die Herausforderung (…) besteht darin, Aufgaben zu finden, bei denen die Schüler(innen) gefordert sind, vorhandenes Wissen und verfügbare Fähigkeiten auf neue Weise miteinander zu verbinden. Eigene Lösungsstrategien müssen entwickelt, erprobt und auf ihre Eignung hin bedacht werden" (Feindt, Elsenbast, Schreiner, Schöll 2009, S. 15). Aufgaben müssen den passenden Grad an Komplexität aufweisen und so ausgerichtet sein, "dass die Schüler(innen) herausgefordert werden nachzudenken, abzuwägen, zu argumentieren, zu kommunizieren zu erfinden und zu experimentieren." (Feindt, Elsenbast, Schreiner, Schöll 2009, S. 15). In der Leitfrage "Wie unterstütze und strukturiere ich den Lernprozess?" werden alle vorab angestellten didaktischen Überlegungen für die begründete Umsetzung der Planung gebündelt sowie durch ein weiteres wesentliches Merkmal kompetenzorientierten Unterrichts ergänzt: der Metakognition. Wenn der individuelle Kompetenzerwerb der Schüler(innen) im Mittelpunkt steht, muss es im Unterricht neben Phasen der Instruktion und des gemeinsamen An- und Überdenkens dessen, was gelernt wird und wurde, auch Phasen des individuellen Arbeitens geben. In diesen Phasen müssen die Schüler in der Lage sein, weitgehend selbstgesteuert zu arbeiten. Dazu sind sie jedoch nicht automatisch imstande. Vielmehr ist es notwendig, dass sie die eigenen Stärken und Schwächen kennen, um aktiv Verantwortung für ihr Lernen zu übernehmen. "Die Lernprozesse mit ihren Hürden und Herausforderungen, mit ihren Strategien und Erfolgen sollten deshalb gemeinsam von Lehrer(inne)n und Schüler(inne)n besprochen werden. Die Schüler(inne)n sollten wissen, welche Strategien sie zur Bearbeitung von Aufgaben anwenden, welche Lernschritte notwendig sind, um sich Schritt für Schritt zu verbessern." (Feindt, Elsenbast, Schreiner, Schöll 2009, S. 13). Damit weist die Frage "Welche Möglichkeiten biete ich den Schülern, ihre Lernwege selbst zu reflektieren?" (vgl. ergänzende Wabe Abb. 2) zwar über die aktuell geplante Unterrichtssequenz hinaus; allerdings muss sie stets gestellt werden. Nur so wird der gesamte Prozess des individuellen Kompetenzerwerbs befördert. Die Leitfrage, welche Rahmenbedingungen auf die Planungsentscheidungen einwirken, wird der jeweils individuellen und speziellen Situation und Lage der Lehreranwärter(innen) an ihren Schulen gerecht. Hier geht es vorrangig um Faktoren, 57 die den Unterricht zwar beeinflussen, auf die jedoch die Lehreranwärterin/der Lehreranwärter keinen (direkten) Einfluss hat. Sinn und Zweck der Ausführungen war es, zum einen die Entwicklung aufzuzeigen, wie und vor allem warum das Seminar Bad Mergentheim zu dem vorliegenden Planungsmodell kam. Zum anderen ging es darum, über die Erläuterung des Modells deutlich zu machen, dass das Planungsmodell zwar einen orientierenden Rahmen stellt, jedoch bei jeder Planung auch den nötigen Freiraum bietet, es den individuellen aber auch fachspezifischen Bedingungen anzupassen. Literatur Feindt, A.; Meyer, H. (2010). Kompetenzorientierter Unterricht. In "Die Grundschulzeitschrift" 237/2010, S. 29-33 Feindt, A.; Elsenbast, V.; Schreiner, P.; Schöll, A. (Hrsg.) (2009). Kompetenzorientierung im Religionsunterricht. Befunde und Perspektiven Münster/New York/München/Berlin: Waxmann Helmke, A. (2006). Was wissen wir über guten Unterricht? In PÄDAGOGIK, Jg. 61, 2/2006.Weinheim: Beltz, S.42-45 Meyer, H. (2004). Was ist guter Unterricht? Berlin: Cornelsen Scriptor Ziener, G. (2006). Bildungsstandards in der Praxis. Kompetenzorientiert unterrichten Seelze: Klett-Kallmeyer 58 Leitfragen zur Planung von Lehr- und Lernsequenzen 1. Welche Entscheidungen treffe ich über Kompetenzen? Didaktische Verschränkung Welche Rahmenbedingungen wirken auf meine Entscheidungen ein? Welche Inhalte wähle ich aus? Wie ist der Unterricht in den Prozess des Kompetenzerwerbs eingebettet? Wie unterstütze und strukturiere ich den Lernprozess? Welche Aufgaben wähle ich aus? Welche Lernvoraussetzungen bringen die Schüler mit? Reflexion Welche Erkenntnisse ziehe ich aus meinem Unterricht für die weitere Planung? 59 60 8.4 ÜBERSICHT ÜBER DAS AUSBILDUNGSKONZEPT DIAGNOSE UND FÖRDERUNG KURS 35 Arbeitsschritte der Lehreranwärterinnen und Lehreranwärter Seminarveranstaltungen Pädagogik: Grundlagen: Teil 1: Teil 2: Teil 3: Teil 4: Teil 5: Päd. A Päd. A Päd. A Päd. A Päd. A 24.03.2015 15.09.2015 10.11.2015 08.12.2015 26.01.2016 Päd. B Päd. B Päd. B Päd. B Päd. B 26.03.2015 17. 09.2015 12.11.2015 10.12.2015 28.01.2016 Lernstörungen: Päd. A: 10.11.2015 Päd. B: 12.11.2015 Lernentwicklungsgespräche führen Päd. A: Nov. 2015 Päd. B: Nov. 2015 SEG Grundlagenveranstaltung Mathematik: Deutsch: 14.04.2015 16.04.2015 Unterricht in der Eingangsstufe (Unterrichtsversuch im Tandem) Terminvereinbarung mit dem Pädagogen bzw. LB SEG: Vorbereitung Unterrichtsplanung: A – Kurs: 19.05.2015 B – Kurs: 21.05.2015 DES: Schuleingangsdiagnose (LA mit Stufenschwerpunkt Grundschule) Durchführung einer Schuleingangsdiagnostik Klasse 1 bzw. Lernstandsdiagnostik Klasse 5 (vom LB organisiert) LERNSTANDSDIAGNOSE (LA mit Stufenschwerpunkt Hauptschule) A – Kurs: 20.10. / 27.10.2015 B – Kurs: 22.10. / 29.10.2015 61 Fachdidaktiken Deutsch, Mathematik und Englisch Juli 2015: Strukturen für die Öffnung des Unterrichts Selbstständiger Unterricht ab Schuljahresbeginn 2015/16 Erfassen des aktuellen Wissens- und Könnensstandes der Klasse im jeweiligen Fach und Berücksichtigung dieser bei der Unterrichtsplanung Wahl eines Förderkindes, erste Beobachtungen, Hypothesenbildung FD Deutsch, Mathematik und Englisch (ab November 2015): Überprüfung der Hypothesen Zeitnahe und bedarfsgerechte Unterstützung und Begleitung des Diagnose- und Förderprozesses in FD-Veranstaltungen bzw. Modulveranstaltungen Fachspezifische Feindiagnose Erstellung eines Förderplans Spätestens ab Februar 2016 Beginn der Förderung Veranstaltungen der Lernwerkstatt: Angebote zu spezifischen Auffälligkeiten und Lernproblemen (z.B. Hochbegabung, Schulangst etc.) Reflexionsgespräch zum Diagnose- und Förderprozess (Juni 2016) bis zum Reflexionsgespräch: Förderung des Schülers und Reflexion des Förderprozesses 62 8.5 HAUPTSCHUL- UND WERKREALSCHULKONZEPTION HAUPTSCHULMODULE Zielsetzung: Es werden Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, die auf ein erfolgreiches Wirken in der Hauptschule bzw. Werkrealschule vorbereiten. Zielgruppe: Verbindliche Teilnahme für alle Lehreranwärter Beschreibung: Das Seminar Bad Mergentheim bietet vier verpflichtende Module an: MODUL 1- 11.02.2015, 14.00 - 17.15 UHR A) GRUNDLAGEN FÜR DEN UNTERRICHT AN HAUPT- UND WERKREALSCHULEN In dieser Veranstaltung werden wichtige Hinweise für die Organisation und Gestaltung des Hauptschulunterrichts gegeben. Ferner findet eine Information zum Hauptschulpraktikum statt. B) INFORMATION ZUR HOSPITATION AN EINER GEMEINSCHAFTSSCHULE Die Lehreranwärter setzen sich mit den Strukturelementen und den Arbeitsweisen an einer Gemeinschaftsschule auseinander. MODUL 2 - A-KURS: 30.06.15, 8.15 - 12.15 UHR; B-KURS 02.07.15, 8.15 - 12.15 UHR HOSPITATION AN EINER WEITERFÜHRENDEN SCHULE MIT ANSÄTZEN DES INDIVIDUALISIERTEN LERNENS Die Lehreranwärter bekommen Einblicke in die Praxis individualisierten Lehrens und Lernens. MODUL 3 - A-KURS: 06.10.15, 10.00 - 12.15 UHR; B-KURS 08.10.15, 10.00 - 12.15 UHR PROJEKTPRÜFUNG UND BERUFSWEGEPLANUNG Mit den Themen "Projektprüfung" und "Berufswegeplanung" lernen die Lehreranwärter zwei zentrale Bereiche kennen, die durchgängig die Arbeit in der Werkrealschule prägen. 63 MODUL 4 - A-KURS: 17.11.15, 8.15 - 12.15 UHR; B-KURS 19.11.15, 8.15 - 12.15 UHR HOSPITATION AN BERUFLICHEN SCHULEN Die beruflichen Schulen sind die "Abnehmerschulen" aller Haupt- und Werkrealschüler. Die Lehreranwärter bekommen in diesem Zusammenhang Einblicke in das berufliche Schulwesen in das Prinzip "Kein Abschluss ohne Anschluss". Die Lehreranwärter tauschen sich mit Schülern einer beruflichen Schule aus. VERANSTALTUNGEN FÜR LEHRERANWÄRTER MIT STUFENSCHWERPUNKT HAUPTSCHULE KONZEPTION PILOTPROJEKT: KOMPETENZORIENTIERTES, INDIVIDUALISIERTES LEHREN UND LERNEN IN DER LEHRERAUSBILDUNG Themenbereich Pädagogik: „Unterrichtsgespräche führen“ Erprobung kompetenzorientierter, individualisierter Lernarrangements in der Ausbildung im Hinblick auf Qualität und Effizienz. Zielgruppe: Lehreranwärter mit Stufenschwerpunkt Hauptschule, Kurs 35 Inhalte: Arbeiten mit Könnensrastern in der Lehrerausbildung Selbst- und Fremdeinschätzung anhand des Könnensrasters Sammlung hilfreicher Aspekte zum Führen von Unterrichtsgesprächen Individualisiertes Lernen anhand des Könnensrasters und darauf abgestimmte Lernangebote Durchführung eines Unterrichtsversuchs im Tandem mit dem Schwerpunkt „Unterrichtsgespräch“ (Videografie) Auswertung der mitgeschnittenen Videografien 64 Rahmenplan: 12.03.2015 14.00 – 17.15Uhr 19.05.2015 (A-Kurs) 21.05.2015 (B-Kurs) Bis zum 06.Juli 2015 07.07.2015 (A-Kurs) 09.07.2015 (B-Kurs) Information zum Ablauf allgemein Ausgabe der Könnensraster mit Arbeitsauftrag (hierfür entfällt eine Pädagogik- Veranstaltung) Bedarfsorientierte Veranstaltung: Individualisierte Lehr-/Lernarrangements zur Planung und Durchführung eines Unterrichtsgesprächs Durchführung der Unterrichtsversuche im Tandem (Videografie) Austausch und Auswertung der videografierten Unterrichtsversuche (hierfür entfällt Pädagogik-Modulveranstaltung 2) VERANSTALTUNG ZUR LERNSTANDSDIAGNOSE IN KLASSE 5 Verbindlich für LA mit Stufenschwerpunkt Hauptschule (A-Kurs: 20.10/27.10.15; B-Kurs: 22.10./29.10.15) Hier werden Möglichkeiten und Notwendigkeiten vorgestellt, den unterschiedlichen Voraussetzungen der Haupt- und Werkrealschüler gerecht zu werden. Praktische Durchführung eines Diagnoseverfahrens in einer Klasse Auswertung der Ergebnisse und deren Rückmeldung an den Fachlehrer Überlegungen zu möglichen Förderansätzen ERGÄNZUNGSANGEBOT: TEILNAHME AM JOB-FIT-PROJEKT IN ZUSAMMENARBEIT MIT DER LERNENDEN REGION HEILBRONN - FRANKEN Die Lehreranwärter einer teilnehmenden Schule beteiligen sich an diesem Projekt, indem sie Hauptschüler bei der Vorbereitung aufs Berufsleben aktiv unterstützen (Bewerbungsschreiben verfassen und versenden, Bewerbungsgespräche trainieren, Berufswahl unterstützen). Ein fundiertes Fortbildungsangebot qualifiziert die Teilnehmer für ihre Aufgaben: Informationen über Möglichkeiten der Berufswahl (Agentur für Arbeit) Anforderungen der Betriebe an Bewerber (Personalchefs verschiedener Betriebe) Bewerbertraining (IHK, Agentur für Arbeit, Unternehmer) 65 8.6 HOSPITATION AN EINER GEMEINSCHAFTSSCHULE KOOPERIERENDE SEMINARE: SSDL Bad Mergentheim (GWHS), SSDL Heilbronn (GWHS), SSDL Heilbronn (GYM), SSDL Ludwigsburg (RS) ALLGEMEINES Im Rahmen der zweiwöchigen GMS-Hospitation wird angehenden Lehrerinnen und Lehrern verschiedener Schularten die Möglichkeit geboten, in Teams die Schulform Gemeinschaftsschule kennenzulernen. In der ersten Woche soll intensiv hospitiert und dann gemeinsam mit Anwärtern aus einer anderen Schulart eine oder mehrere Aufgaben anvisiert, gemeinsam vorbereitet und in der zweiten Woche durchgeführt und bilanziert werden. Eigene Ergebnisse und Reflexionen bilden die Basis für den abschließenden Reflexionstag. Gerne regen wir an, eine persönliche Kurzdokumentation zum Praktikum (auf freiwilliger Basis) zu erstellen. RAHMENPLAN Möglichkeit einer freiwilligen Teilnahme für alle Lehreranwärter, mit begrenzter Anzahl an Plätzen Februar 2015 Informationsveranstaltung in Pädagogik am Seminar, danach Möglichkeit der Anmeldung bis zum 20.03.2015 (Anmeldeformular auf der Homepage) Montag,13.04.2015 oder Dienstag, 14.04.2015 Vorbereitungstreffen am SSDL Heilbronn oder Bad Mergentheim (je nach Zuteilung an die jeweilige GMS), LA der jeweiligen GMS sollen sich hierbei kennenlernen Montag, 27.04.2015 – Freitag, 08.05.2015 Zeitfenster GMS- Hospitation Freitag, 08.05.2015 Austausch und Auswertung zur GMS-Hospitation am SSDL Heilbronn oder Bad Mergentheim (je nach Standort GMS) Individuelle Termine, Zeiten und Treffpunkte werden nach der Verteilung über das jeweilige Seminar weitergeleitet. 66 ZIELE DER GMS-HOSPITATION Erkundung einer veränderten Lernkultur (Aspekte individualisierter Unterrichtskonzepte, der Lernentwicklungsbegleitung und der Lernraumgestaltung). Erfahrungen sammeln und Reflexion verschiedener Formen des Lernens und des schulischen Zusammenlebens. Mitgestaltung von Lernwegen auf der Basis von Lernstandserhebungen. Im schulartübergreifenden Team individualisierte Lernformen kompetenzorientiert mit initiieren, planen, begleiten und bilanzieren. Beobachtung und Reflexion unterschiedlicher Rollen einer Lehrperson (Moderator, Experte….). NOTIZEN 67 8.7 SPERRTERMINE 02.02.2015 – 11.02.2015 Dienstag 10.03.2015 Donnerstag 12.03.2015 ganztägig Einführungs- und Kompaktwoche nachmittags nachmittags FD Religion evang./kath. Pilotprojekt INDI (betrifft alle LA mit Mittwoch 25.03.2015 ganztägig FD Deutsch Dienstag 14.04.2015 A-Kurs: SEG+ Päd.-Modul B-Kurs: SEG B-Kurs: SEG + Päd.-Modul A-Kurs: SEG Hospitation und FD A1 Hospitation und FD C1 Hospitation und FD B1 Hospitation und FD A2 Hospitation und FD A2 Stufenschwerpunkt HS) Dienstag Mittwoch Donnerstag Dienstag Mittwoch 21.04.2015 22.04.2015 23.04.2015 28.04.2015 29.04.2015 ganztägig nachmittags ganztägig nachmittags ganztägig ganztägig ganztägig ganztägig ganztägig Donnerstag Dienstag Mittwoch Dienstag Mittwoch Donnerstag 30.04.2015 12.05.2015 13.05.2015 19.05.2015 20.05.2015 21.05.2015 ganztägig nachmittags nachmittags vormittags ganztägig vormittags Hospitation und FD B2 A-Kurs: Medienpädagogik B–Kurs: Medienpädagogik A–Kurs: SEG / Pilotprojekt INDI Sachfächer B–Kurs: SEG / Pilotprojekt INDI Mittwoch 10.06.2015 nachmittags Mittwoch 17.06.2015 ganztägig Freitag Samstag Dienstag Mittwoch Donnerstag Dienstag 19./20.06.2015 ganztägig 30.06.2015 01.07.2015 02.07.2015 07.07.2015 vormittags ganztägig vormittags nachmittags Donnerstag 09.07.2015 nachmittags Freitag Samstag ganztägig MSG – Tage (FD Sport, Kunst, Musik, HTX) MSG – Tage (FD Sport, Kunst, Musik, HTX) evang. religionspädagogisches Wochenende A-Kurs: HS-Modul Medienwerkstatt B-Kurs: HS-Modul A-Kurs: Päd.-Modul / Pilotprojekt INDI B-Kurs: Päd.-Modul / Pilotprojekt INDI kath. religionspädagogisches Wochenende Donnerstag 16.04.2015 (Ausweichtermin) 10./11.07.2015 68 Freitag Dienstag Donnerstag Dienstag Donnerstag Montag 25.09.2015 06.10.2015 08.10.2015 20.10.2015 22.10.2015 26.10.2015 Dienstag 27.10.2015 Donnerstag 29.10.2015 vormittags vormittags FD Mathe A-Kurs: HS-Modul B-Kurs: HS-Modul A-Kurs: DES/Lernstandsdiagnose B-Kurs: DES/Lernstandsdiagnose Individualisiertes und kooperatives Arbeiten (IKA) A-Kurs: DES/Lernstandsdiagnose B-Kurs: DES/Lernstandsdiagnose Dienstag Donnerstag Dienstag Donnerstag Freitag Dienstag Donnerstag Freitag nachmittags nachmittags vormittags vormittags nachmittags vormittags vormittags nachmittags A-Kurs: Lernstörungen B-Kurs: Lernstörungen A-Kurs: HS-Modul B-Kurs: HS-Modul FD Deutsch Fördermodul A-Kurs: Päd.-Modul B-Kurs: Päd.-Modul FD Religion mit Schuldekanen 10.11.2015 12.11.2015 17.11.2015 19.11.2015 15.01.2015 19.01.2015 21.01.2015 29.01.2015 nachmittags vormittags vormittags nachmittags nachmittags nachmittags Prüfungszeiträume für Schulrecht/Dokumentation/Präsentation und Lehrproben Da die Termine noch nicht endgültig feststehen, bitten wir ggf. um Rücksprache. 69 8.8 ÜBERSICHT DER SCHULRECHTSVERANSTALTUNGEN FÜR KURS 35 1. Folgende Themen werden zu den angegebenen Terminen in den Schulrechtsveranstaltungen bearbeitet. Die jeweilige schulpraktische Umsetzung an der Ausbildungsschule ist möglichst vorher in der Schulkunde zu thematisieren. Di Do Rechtliche Grundlagen des Schulwesens - Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule (SR 01) (davon 1 Stunde Einführungswoche Beamtenrechte und -pflichten bereits enthalten) Mi Mi 11.02. 11.02. Mi 11.02. Mi 11.02. 2. Aufbau und Gliederung des Schulwesens in Baden-Württemberg (SR 06) 3. Die Aufsichtspflicht des Lehrers (SR 08) 12.05. Mi 13.05. 4. Notengebung, Feststellung von Schülerleistungen, Schulbericht (SR 10) 09.06. 11.06. 5. Die Versetzungsordnungen an Grund- und Hauptschule - HS/WRSAbschlussprüfung (SR 13) 16.06. 18.06. 6. Aufgaben des Schulleiters, des Schulträgers, der Schulaufsicht (SR 15) 23.06. 25.06. 7. Lehrerkonferenz -Konferenzordnungen -Schulkonferenz (SR 17) 07.07. 09.07. 8. Der Lehrer und die pädagogische Verantwortung nach § 38 SchG (SR 19) 14.07. 16.07. 9. Elterliches Erziehungsrecht und elterliche Erziehungspflicht, Mitwirkung der Eltern an der Arbeit der Schule (SR 21) 21.07. 23.07. 10. Schulpflicht und Schulbesuch - Rechte des Schülers - SMV - Medienrecht (SR 23) 22.09. 24.09. 11. Übergänge zwischen den Schularten - Übergang von der GS in weiterführende Schulen - Multilaterale Versetzungsordnung - Übergänge nach Abschluss der HS/WRS (SR 25) 29.09. 01.10. 12. Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen nach § 90 SchG Widerspruchsverfahren (SR 27) 06.10. 08.10. 13. Urheberrecht, Datenschutz, Kopien u. Lizenzen, Jugendrecht (SR 29) 13.10. 15.10. 14. Der Lehrer als Beamter - Arten, Laufbahn, Ernennung Grundsätze (SR 31) 20.10. 22.10. 15. Der Lehrer als Beamter - Pflichten, Pflichtverletzungen, Datenschutz Der Lehrer als Beamter - Rechte aus dem Dienst- und Treueverhältnis (siehe auch Einführungswoche) (SR 33) 10.11. 12.11. 16. Der Lehrer als Beamter, Wiederholung, Prüfungssimulation (SR 35) 24.11. 26.11. 70 8.9 INFORMATIONEN UND ARBEITSPAPIERE ZUR DOKUMENTATION UND PRÄSENTATION ZIEL: Durch die Dokumentation und die Präsentation eines selbst gewählten und mit dem Lehrbeauftragten abgesprochenen fachbezogenen und projektorientierten Unterrichtsvorhabens in seinem Präsentationsfach, soll der Lehreranwärter zeigen, dass er in der Lage ist, seine schulpraktischen Erfahrungen, seine pädagogischen Einsichten sowie fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Kenntnisse auf Fragen der Erziehung und des Unterrichts anzuwenden, zu reflektieren und darzustellen. THEMENWAHL: Das Thema muss aus der eigenen, fachbezogenen und projektorientierten Unterrichtstätigkeit des Lehreranwärters hervorgehen. Die Entgegennahme und Genehmigung des Themas erfolgen über ein Formblatt, auf dem auch die Klassenstufe angegeben ist. Die Dokumentation ist Grundlage der Präsentation. Inhalte der Dokumentation können sich in der Präsentation widerspiegeln, es können aber auch Aspekte ergänzt bzw. weitergeführt werden. INFOVERANSTALTUNG ZU DOKUMENTATION UND PRÄSENTATION Nähere Informationen sowie Formblätter und Termine erhalten Sie in einer vorab rechtzeitig angekündigten Infoveranstaltung. BERATUNG: Für das Beratungsgespräch mit dem Lehrbeauftragten sind entsprechende Vorbereitungen notwendig: • • • • • • Themenvorschlag (ausformuliert!) Überlegungen zur Begründung des Themas Klare Frage- und/oder Problemstellung Überlegungen zur Projektorientierung Grobplanung der unterrichtlichen Vorgehensweise Auseinandersetzung mit den Fragen des Arbeitspapiers zur Dokumentation im Begleiter ( s.u.) Die Beratung endet mit der Unterschrift des Fachdidaktikers auf dem Formblatt. UMFANG, FORMATIERUNG: Der Umfang der Dokumentation soll nicht mehr als 15 Seiten (DIN A4 in der üblichen Gestaltung) umfassen. Zusätzlich können noch bis zu zehn Seiten für Inhaltsübersicht, Literaturangaben und Anhang hinzukommen. Verwendete Quellen aus dem Internet sind durch den Ausdruck der ersten Seite zu belegen, auf Nachfrage durch kompletten Ausdruck oder als gespeicherte PDF-Datei. Ein verbindliches, standardisiertes Deckblatt wird zur Verfügung gestellt und muss verwendet werden (bitte mit durchsichtigem Einband/Umschlag). ABGABE: Die Abgabe der Dokumentation erfolgt bis zum 15. Januar 2016 in zwei Exemplaren (Blätter gebunden, auch Spiralbindung möglich) am Seminar. Eine Fassung auf einem elektronischen Speichermedium im PDF-Format ist beizufügen (falls CD: offene Hülle, nicht einkleben, Beschriftung: Thema - Name - Kurs). 71 ARBEITSPAPIER ZUR DOKUMENTATION Themenbegründung - Was ist das zentrale Anliegen der Arbeit? - Warum wähle ich dieses Thema aus? - Welche Bildungsplanbezüge stehen im Mittelpunkt der Arbeit? Möglichkeiten des Kompetenzerwerbs - Welche zentrale(n) Kompetenz(en) wird/werden angebahnt? - Kompetenzanalyse - Welchen Beitrag leistet mein fachbezogenes und projektorientiertes Unterrichtsvorhaben zum intendierten Kompetenzerwerb? Auswahl des Inhalts Welches fachliche Lehrerwissen ist notwendig? Welches didaktische Potential bietet der Inhalt? Wie reduziere ich? Was ist an diesem Inhalt spannend, bedeutsam und lernenswert für Schüler? Inwiefern ermöglicht der ausgewählte Inhalt den Kompetenzerwerb? Lernvoraussetzungen - Welche Lernvoraussetzungen bringen die Schüler mit? - Wie habe ich den Wissens- und Könnensstand ermittelt? - Welche Schlüsse ziehe ich aus dem ermittelten Wissens- und Könnensstand in Bezug auf meine projektorientierte Planung? - Mit welchen Schwierigkeiten oder besonderen Fähigkeiten ist bei einzelnen Schülern zu rechnen? - Passt der intendierte Kompetenzerwerb zum ermittelten Könnens- und Wissensstand meiner Schüler? Überlegungen zur Planung meines projektorientierten Unterrichtsvorhabens Wie unterstütze und strukturiere ich den Lernprozess im Sinne eines projektorientierten Arbeitens? Welche Aufgaben wähle ich gemeinsam mit den Schülern auf der Grundlage der Lernvoraussetzungen aus? Aufgabenanalyse und Verschränkung mit den Lernvoraussetzungen! Welche fachdidaktischen Prinzipien sind mir besonders wichtig? Darstellung des Prozesses - Inwiefern entspricht meine Vorgehensweise einem projektorientierten Unterrichtsvorhaben (Öffnung, Metaebene/Fixpunkte)? - Wie stelle ich den projektorientierten Verlauf schlüssig dar? - Welche exemplarisch dargestellten Unterrichtssequenzen verdeutlichen das zentrale Anliegen / die Schlüsselmomente meiner Arbeit? Reflexion/Fazit - Inwiefern wurde das zentrale Anliegen der Arbeit erreicht? Wodurch wird ein Kompetenzzuwachs der Schüler deutlich? - Welche Erfolge und Schwierigkeiten traten auf? Warum? - Welche Konsequenzen ziehe ich? Darstellung / Layout Gliederung – Sprache – Zitierweise / Literaturangaben 72 Die vorstehend genannten Gliederungspunkte bieten Vorschläge an, welche Aspekte die Dokumentation enthalten kann. Sie stellen keine zwingende Reihenfolge oder Gliederung dar. ARBEITSPAPIER ZUR PR ÄSENTATION Präsentation der Person Die Präsentation wird angemessen vorgetragen. Nonverbale Elemente werden eingesetzt. - Wirkt der Vortragende sicher? Wird deutlich gesprochen? Sind Betonung, Sprechtempo und Lautstärke angemessen? Ist die sprachliche Darstellung adressatenorientiert? Wird der Blickkontakt zu Zuhörern gesucht? Wird der Raum sinnvoll genutzt? Nimmt der Vortragende eine überzeugende Körperhaltung ein? Wird der Vortrag durch angemessene Gestik, Mimik und Körpersprache unterstützt? Aufbau der Präsentation: Inhalt / Strukturierung Wesentliche Inhalte/Aspekte der Dokumentation werden benannt. Die Struktur der Präsentation ist folgerichtig. Die zeitliche Strukturierung ist gelungen. - Welche zentralen Gedanken der Dokumentation werden in der Präsentation thematisiert? Gibt der Einstieg einen Überblick über die Präsentation? Werden Verbindungen zwischen den Einzelaspekten hergestellt? Werden wichtige Inhalte der Präsentation deutlich genug herausgestellt? Werden Haupt- und Nebenaspekte sinnvoll gewichtet? Wird der Zeitrahmen eingehalten? Ist die zeitliche Gewichtung der Präsentationsteile gelungen? Visualisierung und Medieneinsatz Die eingesetzten Medien werden professionell genutzt. - Veranschaulichen die Medien den Inhalt der Präsentation? Werden die eingesetzten Medien sinnvoll und zielführend ausgewählt? Sind die Medien lesbar/erkennbar/verstehbar? Transportiert das Medium die Informationen in geeigneter Weise? Werden die ausgewählten Medien richtig im Raum positioniert? 73 8.10 RAUMPLÄNE 74 NOTIZEN 75
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