Erik triumphiert in Mathematik und Schach - der St.

Erik triumphiert in Mathematik und Schach
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Erik triumphiert in Mathematik und Schach
Zehnjähriger ist Landesbester / Bereits mit fünf Jahren lernte er das königliche Spiel
Von Frank Liebetanz
RAESFELD. Erik Hegemann spielt in
den Ferien gern mit seinen Geschwistern und Freunden. Aber der Zehnjährige spielt auch gern Schach. Seit seine
außerordentliche Fähigkeit beim logischen Denken erkannt wurde, wird er in
Mathematik gefördert. Zuletzt hat er den
landesweiten Wettbewerb für Grundschüler gewonnen.
Erik Hegemann (10) mit der Urkunde, die ihn als
einen von drei landesbesten Grundschülern im
Land ausweis. Im Hintergrund: Einige der Medaillen und Pokale in seinem Zimmer.Foto: Liebetanz
Der Zehnjährige ging bisher zur St.-Sebastianschule. Der Viertklässler erhielt
kurz vor den Ferien einen Brief mit den
Worten der Lehrerin, er habe „geheimnisvolle Post“ bekommen. Als er den
Umschlag öffnete, kam die Bestätigung,
dass er einer der besten von 48.000
Schülern sei. Erik war stolz, als die Kinder applaudierten. Drei weitere Kinder
aus der St.-Sebastianschule waren
ebenfalls in der letzten Runde auf Landesebene mit 1200 Startern.
Im Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in Dortmund hat der Junge aus
Raesfeld die Urkunde als einer der drei
Besten und einen Bücher-Gutschein über 50 Euro erhalten. Und: „Die ganze Schule
ist stolz auf deine Leistung“, sagte Konrektor Manfred Grömping bei der Verabschiedung der Viertklässler in der St.-Sebastianschule.
Demnächst geht Erik aufs Remigianum in Borken – vor allem deshalb, weil viele seiner Schach spielenden Freunde auch dort zur Schule gehen wollen.
„Eriks mathematische Begabung wurde an der Schule schon frühzeitig erkannt. Vier
Jahre lang erhielt er differenzierten Unterricht, drei Jahre lang wurde er in der Mathe-AG gefördert“, berichtet Grömping. Bereits in der ersten Klasse habe der Junge
das Einmaleins im Zahlenraum bis 1000 gerechnet. In der vierten Klasse lernten die
anderen Schüler die Teilbarkeitsregeln der Ziffern 3 (Quersumme) und 5 (letzte Ziffer:
0 oder 5). Erik habe sich aber mit den komplizierten Teilbarkeitsregeln von 11 und 13
befasst.
Bereits als Zweit- und Drittklässler hatte Erik an dem Mathe-Landeswettbewerb für die
Viertklässler erfolgreich teilgenommen. „In diesem Jahr gelang es ihm, seine Lösungen und Rechenwege auch vollständig zu dokumentieren“, so Grömping.
25.07.2015 10:13
Erik triumphiert in Mathematik und Schach
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Eriks Mutter, die Biologie studiert hat, berichtet auf Nachfrage, dass sie und ihr Mann
ihren Sohn in der Klasse gelassen hätten, weil er sich dort so wohl gefühlt habe. Weder das Überspringen einer Klasse noch eine Hochbegabtenschule seien deshalb in
Frage gekommen. Und Erik habe ja an der Raesfelder Grundschule eine „Super-Förderung“ erhalten.
Im ersten Schuljahr sollte er von Beginn an schwerere Hausaufgaben in Mathe machen. Erik findet es noch immer lustig, dass der Lehrer dies aber im ersten Vierteljahr
vergessen habe. Gemeldet hat sich der Junge deshalb natürlich nicht bei ihm.
Der junge Raesfelder interessiert sich nicht nur im Mathematik-Unterricht für Knobelaufgaben. Er spielt auch Badminton und Volleyball, doch nichts geht für ihn über
Schach. Der Schachunterricht, Schulfach an der Sebastianschule, ist natürlich sein
Lieblingsfach.
Seine Leidenschaft für Schach hat der Raesfelder bereits mit fünf Jahren entdeckt.
Damals fragte er seine Mutter, aus der Kita kommend, ob sie zuhause auch „das
Brettspiel“ hätten. Er meinte Schach. Sein Vater, Ingenieur, brachte es ihm bei. Daraufhin spielte Erik die nächsten Tage in der Kita mit einem Erzieher einige Partien –
bis der keine Lust mehr hatte, weil er immer verlor. Daran kann sich Erik noch gut erinnern.
Gut, dass der Junge im Rahmen des Ferienprogramms am Schachturnier des Vereins
„Spielgesellschaft Turm Raesfeld/Erle“ für Kinder bis acht Jahre teilnahm. Der Fünfjährige war mit zwei weiteren Jungen Sieger – und natürlich der jüngste. Manfred Grömping, der Jugendwart des Vereins, lud ihn sofort ein mitzumachen.
In den Ferien spielt er gern mit seinem Freund „Spaßpartien“ – schnell, ohne langes
Nachdenken. Oder er startet seinen Schachcomputer. Hier schafft er mittlerweile das
vierte von insgesamt 15 Leveln. Da hat er also noch einiges vor sich. Aber Erik bevorzugt das königliche Spiel gegen einen menschlichen Gegner. Etwa gegen seinen Vater. „Meistens gewinnt er noch“, sagt der Zehnjährige.
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„Aufs Gewinnen oder Verlieren kommt es nicht so an. Wichtig ist, dass man
Spaß hat.“
Erik Hegemann
„Wir pushen Erik nicht in diese Richtung. Wir üben auch nicht ansatzweise irgendetwas mit ihm.“
Almut Hegemann
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