Straße am Flugplatz Dokumentation zur Veranstaltung Epilog | Präsentation des Siegerentwurfs 14.o1.2o16 | 18.3o - 2o.3o Uhr | Forum Adlershof | Rudower Chaussee 24 | 12489 Berlin 1. Zeile Slogan 2. Zeile 3. Zeile 2 Ablauf | Präsentation des Siegerentwurfs 18.3o Uhr 19.oo Uhr 19.3o Uhr 2o.oo Uhr 2o.3o Uhr Begrüßung und Einleitung durch STATTBAU GmbH Zusammenfassung Entwürfe / Entscheidung / Begründung durch Juryvorsitzenden Ausblick durch HOWOGE Rückfragen Ende der Veranstaltung Für das Wohnungsbauvorhaben „Straße am Flugplatz“ in Berlin Johannisthal durch die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH soll im Rahmen einer städtebaulichen Ideenwerkstatt ein überzeugender, nachhaltiger Städtebau gefunden werden, der die Grundlage für eine vertiefende Rahmenplanung bildet. Bereits im März 2015 fand eine öffentliche Erörterungsveranstaltung zum Bebauungsplan XV-53a-2 statt, der die Umwidmung von Gewerbe zu einem Allgemeinen Wohngebiet vorsieht. Aufgrund der verschiedenen offenen Diskussionspunkte war es den Projektverantwortlichen wichtig, die Anwohner weiterhin eng in das Verfahren einzubinden. Im weiteren Verfahren wurden drei Planungsbüros aufgefordert, städtebauliche Konzepte zu entwickeln, die in verschiedenen Beteiligungsformaten mit Anwohnern und Interessierten diskutiert wurden. Im Oktober 2015 fand die öffentliche Veranstaltung: Prolog | Städtebauliche Ideenwerkstatt statt, auf der die Teilnehmer über das Verfahren informiert wurden und die Möglichkeit hatten, ihre ersten Ideen zur Quartiersentwicklung einzubringen. Konkreter wurde es auf der Veranstaltung: Dialog | Offene Entwurfswerkstatt, die am 19.11.2015 erfolgte. Nach den Präsentationen der Zwischenergebnisse durch die Planungsbüros, diskutierten die Anwohner, Projektverantwortlichen und Planer gemeinsam im Format eines WorldCafés die verschiedenen Entwürfe und untersuchten sie auf Stärken und Schwächen. Die eingebrachten Hinweise und Anmerkungen flossen in die nächste Überarbeitungsphase ein. Im Rahmen einer Ausstellung hatten Anwohner dann die Möglichkeit, ihren persönlichen Favoriten unter den überarbeiteten Entwürfen zu nominieren. Zu guter Letzt wurde am 14.01.2016 im Epilog | Präsentation des Siegerentwurfs von dem Entscheidungsgremium bekannt gegeben, welcher der drei Entwürfe als Sieger aus dem Verfahren hervorgegangen ist und weiterverfolgt wird. Rückfragen der Anwohner wurden beantwortet und abschließend gab die Geschäftsführerin der HOWOGE einen Ausblick darüber, wie das Projekt weiter geht. 1. Zeile Slogan 2. Zeile 3. Zeile 3 Dokumentation | Erörterung der Beiträge durch die Jury 1. Die Baupiloten BDA | Zusammenfassung Der Entwurf überzeugt durch den Einsatz überraschend einfacher Mittel - und die Aufladung mit Überlegungen zu einem sozialen Miteinander von Nachbarschaften. Die Einordnung in die Umgebung ist - trotz hoher Dichte - gut gelöst. Das Gebiet wird in 6 kleinteilige Blöcke aufgeteilt, deren Geometrie an der Richtung der Straße am Flugplatz orientiert ist. Zur Einfamilienhaus - Bebauung entlang der Melli-Beese-Straße entsteht durch diese Geometrie ein großer Puffer –„Restraum“, der als freie Spiel- und Grünfläche ausgebildet ist. Die dichten Blöcke aus jeweils 4 unterschiedlich großen und in der Höhe gestaffelten Baukörpern sind konsequent aus dem sozialen Gedanken der Nachbarschaft entwickelt: Das Blockinnere nimmt Begegnungsflächen, Erschließungsfunktionen - aber auch private Freiräume auf. Dieses soziale Konzept der erwünschten Begegnung wird ergänzt durch optionale Gemeinschaftsflächen (z.B. Hofküche) und jeweils an einer Außenecke des Blocks durch Angebote an die erweiterte Quartiersgemeinschaft. Dieses soziale Konzept wird ausdrücklich begrüßt - das Funktionieren dieses Ansatzes des gemeinschaftsbildenden Städtebaus ist allerdings abhängig von einer konsequenten Programmierung und Betreuung durch den Bauherrn. Geschwächt wird das Quartierskonzept durch das PKW-Erschließungs- und Parkierungskonzept: Die Straßen sind zwar als ‚shared spaces‘ ausgewiesen - durch den Parksuchverkehr und die Parkierung selbst sind diese - sowie die Sockelzonen der Häuser stark verkehrlich belastet - der öffentliche Raum verliert dadurch stark an Qualität. Die Grundrissdurcharbeitung weist eine sehr effektive Erschließung auf (4-Spänner). Durch die Grundrissdisposition und die notwendige Anleiterung ab dem 4. Geschoß sind die großen Wohnungen überwiegend in den Obergeschoßen, während die kleineren - einseitig auch zur Straße und teilweise überwiegend nach Norden orientiert sind. Die Durchwegung mit engen Gassen führt zu Problemen in der Belichtung der Grundrisse. Die Idee der vertikalen Teilung der Häuser in 2-geschoßige Sockel mit unterschiedlich hohen farblich abgesetzten Aufbauten - als Strategie zur Einbindung in die überwiegend 2-geschoßige Umgebung - überzeugt. Die unhierarchische, pragmatische Siedlungsstruktur aus „Nachbarschaften“ ist eine robuste Grundlage für die weitere Bearbeitung. 1. Zeile Slogan 2. Zeile 3. Zeile 4 1. Die Baupiloten BDA | Zusammenfassung Visualisierung: Baupiloten BDA Modell des Entwurfs 1. Zeile Slogan 2. Zeile 3. Zeile 5 2. Kaden + Lager GmbH | Zusammenfassung Das Büro Kaden + Lager schlägt für das Grundstück eine starke städtebauliche Figur in Form von zwei unterschiedlich dimensionierten ringförmigen Gebäuden vor, die an den Randbereichen um elf Einzelhäuser ergänzt werden. Unter landschaftlich gestalteten grünen „Hügeln“ im Inneren der Ringe liegen halb in den Boden versenkte Parkdecks. Wenige ergänzende oberirdische Stellplätze befinden sich an der Zufahrt zur Straße am Flugplatz. Die KfZ-Erschließung des Wohnquartiers beschränkt sich also auf zwei kurze Zufahrten in das Zentrum der Ringe; darüber hinaus ist die Siedlung autofrei. Die kreisförmigen Baukörpersegmente schaffen eine hohe Identität für das Projekt. Unterbrechungen und Höhenstaffelungen gliedern die Ringsegmente in Einzelbausteine, so dass sich die Baukörper, insbesondere auch aufgrund der Auflockerung der Strukturen in den Randbereichen, in den Maßstab des Gebietes einfügen und weniger als Großform wahrgenommen werden. Die Einzelbausteine (Solitäre) entlang der Straße am Flugplatz sind konzeptionell nachvollziehbar; allerdings wird die doch eher zufällig wirkende Setzung und die fehlende straßenbegleitende Bebauung als nicht typisch für die Umgebung erachtet. Im Bereich der II-Geschossigkeit wird die raumbildende Gebäudestruktur hinterfragt. Die nach den Himmelsrichtungen ausgelegte Laubengangerschließung der Ringe wird grundsätzlich als mögliche und gute Variante für Mehrspänner gelobt. Eine Differenzierung der dort vorhandenen Wege- und Kommunikationsflächen wird jedoch angeregt. Im Hinblick auf die Wohnungstypologien bezweifelt das Entscheidungsgremium in den Kreissegmenten die Möglichkeiten einer guten funktionalen Ausarbeitung der einseitig erschlossenen, schlanken (schlauchig wirkenden) Wohnungseinheiten in kompakte Wohnungsgrundrisse. Die Laubengangerschließung zwingt aufgrund der gewählten Gebäudetiefe auch Aufenthaltsräume darauf auszurichten. Die gewählte Erschließungstypologie der Punkthäuser als 2-Spänner entspricht nicht dem geforderten Produkt preiswerten Wohnraums. Zusammenfassend wird die Wirtschaftlichkeit zwischen Wohn- und Erschließungsfläche bei der Kreisfigur honoriert und bei den Solitären kritisch bewertet. Die Anordnung von zentralen halb versenkten Stellplatzanlagen wird als städtebaulich überzeugend wahrgenommen, jedoch die Wirtschaftlichkeit angezweifelt. Die Freiflächenplanung ist im Vergleich der Entwürfe weniger ausgearbeitet und weniger differenziert. Die fußläufige Wegebeziehung zwischen den beiden Ringen hindurch überzeugt durch die Abwechslung zwischen Verengung und Aufweitung des öffentlichen Raums. Allerdings wird das „Umspülen“ der Einzelhäuser mit Freiraum ohne Differenzierung von privat und öffentlich bzw. vorne und hinten für die niedriggeschossigen Gebäude und für die daraus resultierende Wohnqualität als kritisch diskutiert. Die besondere Qualität der kreisrunden Innenhöfe wird gestalterisch nicht ausgearbeitet. Es fehlt an einer darauf aufbauenden Konzeptidee. Die Gebäudeabstände (runder Innenhof) im Bezug zur umgebenden Geschossigkeit werden als eher überdimensioniert wahrgenommen. 1. Zeile Slogan 2. Zeile 3. Zeile 6 2. Kaden + Lager GmbH | Zusammenfassung Visualisierung: Kaden + Lager GmbH 1. Zeile Slogan 2. Zeile 3. Zeile 7 3. Baufrösche Architekten und Stadtplaner GmbH | Zusammenfassung Die Baufrösche Architekten und Stadtplaner GmbH legen für das Grundstück ein klar strukturiertes städtebauliches Konzept vor, das aus der Mitte – einem zentralen Quartiersplatz – heraus entwickelt ist. Um diesen Stadtplatz und jeweils parallel zu den Straßenachsen Straße am Flugplatz und Melli-Beese-Straße gruppieren sie sechs kompakte Stadtbausteine. An der zentralen Zufahrt zum Quartier nimmt einer dieser „Bausteine“ das zentrale Parkhaus auf. Die übrigen fünf perforierten Blöcke, bestehend aus punkt- und L-förmigen Gebäuden bilden enge Innenhöfe für die 3- bis 4-geschossigen Wohngebäude. Die Gebäude werden größtenteils über diese Innenhöfe erschlossen. Die damit einhergehende Abwendung vom zentralen Quartiersplatz vermag nicht zu überzeugen. Die Introvertiertheit des städtebaulichen Konzepts vernachlässigt die Ränder, mithin den Übergang und Umgang mit der bestehenden Nachbarschaft. Mit dem Erschließungskonzept, insbesondere für Fußgänger, wird das neue Quartier mit dem bestehenden Siedlungsgebiet eng verwoben. Mehrere Durchblicke und fußläufige Anbindungen auch an das noch zu entwickelnde nördlich angrenzende Baugrundstück erhalten die Durchlässigkeit bei gleichzeitig guter Ausnutzung des Baugrundstücks. Der Quartiersplatz als zentrales Entwurfselement findet für seine räumliche Qualität und bauliche Fassung die Anerkennung des Entscheidungsgremiums. Der Entwurf der Baufrösche beweist eine hohe Rücksichtnahme auf den Bestand an der Melli-Beese-Straße hinsichtlich der kleinteiligen Dimensionierung der dort gesetzten Baukörper. Bedauerlicherweise setzt sich diese Umsicht in der Anordnung der öffentlichen Stellplätze nicht fort. Dieses Stellplatzkonzept und auch das Erschließungsnetz insgesamt vermag das Entscheidungsgremium nicht zu überzeugen. Die Erschließung ist wenig effizient und erlaubt kaum eine intuitive Verkehrsführung. Das Parkhaus wird von dem Entscheidungsgremium sehr begrüßt. Es weist ein hohes Potential auf, das Quartier selbst autofrei zu halten. Es bedürfte jedoch vertiefender Betrachtungen der Erschließungsplanung, um das Potential im Quartier zu heben. Die Gebäude sind als 2-, 3-, 4-Spänner konzipiert. Ohne eine abschließende Prüfung vornehmen zu können, erscheint dem Entscheidungsgremium das Verhältnis der Wohnfläche zur BGF als ungünstig. 1. Zeile Slogan 2. Zeile 3. Zeile 8 Baufrösche Architekten und Stadtplaner GmbH | Zusammenfassung Visualisierung: Baufrösche 1. Zeile Slogan 2. Zeile 3. Zeile 9 Bürgervotum | Auswertung und Kommentare Baufrösche 52 Baupiloten 46 Kaden + Lager 63 Gültige Stimmzettel 161 + ungültige Stimmzettel 9 Gesamt 170 Entwurf der Baufrösche: Am häufigsten wird die geplante fünfgeschossige Bebauung kritisiert. Die städtebauliche Gestalt entlang der Melli-Beese-Straße findet positive Resonanz. Auch das geplante Parkhaus wird positiv bewertet. Entwurf der Baupiloten: Bei den Baupiloten wird das Konzept positv bewertet. Die Schaffung weiterer Stellplätze wird angeregt. Kristisiert werden vor allem die Anzahl der Wohneinheiten sowie die Geschossigkeit. Entwurf von Kaden + Lager: Die städtebauliche Form wird sehr positiv bewertet. Auch die geplante Tiefgarage findet positive Resonanz. 1. Zeile Slogan 2. Zeile 3. Zeile 10 Gewinnerentwurf | die Baupiloten BDA Sieger des konkurrierenden Gutachterverfahrens ist das Büro „die Baupiloten BDA“. Das städtebauliche Gesamtkonzept, das die Wohnhäuser um mehrere Höfe gruppiert und die Bildung von Nachbarschaften und Hofgemeinschaften hervorhebt, fand sowohl bei vielen Bürgern als auch beim Entscheidungsgremium große Zustimmung. 1. Zeile Slogan 2. Zeile 3. Zeile 11 Ausblick | Danksagung „Mit der frühzeitigen Einbindung der Anwohner schon in der Entwurfsphase des Bauprojekts hat die HOWOGE Neuland betreten“, erläuterte Stefanie Frensch, Geschäftsführerin der HOWOGE. „Alle Entwürfe haben durch diesen Beteiligungsprozess nochmals deutlich an Qualität gewonnen.“ Als nächster Schritt wird der Siegerentwurf im Sinne der Empfehlungen des Auswahlgremiums überarbeitet. Das Ergebnis fließt in den Bebauungsplanentwurf XV-53a-2 ein. Im Zuge des B-Planverfahrens werden Sie rechtzeitig über weitere Beteiligungsmöglicheiten informiert. Wenn die Senatsverwaltung mit dem Bebauungsplan Baurecht für Wohnungen geschaffen hat, beginnt die Planung der konkreten Gebäude und Freiflächen im Auftrag der HOWOGE. Nach Abschluss der Planungs- und Genehmigungsphase kann von einem voraussichtlichen Baubeginn im Sommer 2018 ausgegangen werden. Baufertigstellung wäre rund zwei Jahre später. Die STATTBAU GmbH bedankt sich bei allen Bürgern, die in den Beteiligungsformaten am Entscheidungsprozess mitgewirkt haben. Ein großer Dank geht auch an das Entscheidungsgremium, die Sachverständigen und natürlich die Planungsbüros: „Baupiloten BDA“, „Kaden+Lager GmbH“ und „Baufrösche Architekten und Stadtplaner GmbH“ für ihre großartigen Entwürfe. Berlin, 26.01.2016 Fotos: © Christian Muhrbeck 1. Zeile Slogan 2. Zeile 3. Zeile
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