Magazin der Evangelischen Altenhilfe Krefeld I Frühling 2016 HAUS IM PA R K I AM TIERGARTEN I W E ST WA L L I WILHELMSHOF I D I A K O N I E S TAT I O N E I R E S 6 1 0 2 in n Lebefeld Kre Erika Feltgen: „Nicht nur Strümpfe haben mein Leben geprägt!“ Die spannende Geschichte einer Zeitzeugin Azubis als Fans der Altenpflege I Wir bilden aus: Hauswirtschaft I Mit dem Rollator-Führerschein auf die Piste I Das Lebensbuch Magazin der Evangelischen Altenhilfe Krefeld I Frühling 2016 HAUS IM PA R K I AM TIERGARTEN I W E ST WA L L I WILHELMSHOF I D I A K O N I E S TAT I O N E I R E S 6 1 0 2 in n Lebefeld Kre Reha-Technik · Pflegetechnik · Medizintechnik Mit der Vielfalt der Hilfsmittelversorgung verbessern wir Lebensqualität und sorgen für ein barrierefreies wie selbst bestimmtes Leben. Bei der Erledigung der Formalitäten sind wir gerne behilflich. Rufen Sie uns an oder besuchen Sie uns. reha team West Wir bringen Hilfen Mevissenstraße 64 a · 47803 Krefeld / Südwall 11 · 47798 Krefeld Podologische Praxis · Lutherplatz 40 · 47805 Krefeld Ellenstraße 41 · 47906 Kempen Außerdem in Jüchen, Grevenbroich, Mönchengladbach, Düsseldorf und Duisburg Zentralruf 0800/009 14 20 · www.rtwest.de Erika Feltgen: „Nicht nur Strümpfe haben mein Leben geprägt!“ Die spannende Geschichte einer Zeitzeugin Azubis als Fans der Altenpflege I Wir bilden aus: Hauswirtschaft I Mit dem Rollator-Führerschein auf die Piste I Das Lebensbuch EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser, Anzeige Aus Liebe zum Menschen Gemeinsam die Hürden des Alltags meistern! kommen auch gerne bei Ihnen vorbei! (02151) 6 75 75 Sie möchten so lange wie möglich in Ihren eigenen vier Wänden leben? nischen Pflege und im Haushalt. So können Sie weiterhin Ihr selbstbestimmtes Leben führen. Für weitere Informationen zu unseren umfangreichen Angeboten wenden Sie sich gerne an uns: Diakoniestation Krefeld Uerdinger Straße 654 – 47800 Krefeld Telefon (02151) 6 75 75 E-Mail: [email protected] www.evangelische-altenhilfe-krefeld.de Damit begrüße ich Sie – kurz nach Beginn des neuen Jahres – mit allen guten Wünschen für Ihre Gesundheit und für einen schönen Frühling, verbunden mit vielen anregenden Begegnungen! ELLEN WEINEBROD Um Leben und Erleben, aber auch um ein besseres Kennenlernen zwischen neuen Bewohnenden und unseren Mitarbeitenden, geht es beim Projekt „Lebensbuch“ (Seite 26), wenn in einem unserer vier Häuser damit begonnen wird, für alle Bewohnenden je ein besonderes Buch mit Themen-Vorschlägen zur eigenen Lebensgeschichte zum Selbst-Schreiben anzulegen. Es fördert das Bewusstsein um die FOTO: DOMINIK Asbach Dann sind Sie bei uns genau richtig! Wir unterstützen Sie unabhängig von Nationalität und Religion – bei Ihrer Körperpflege, medizi- Im begleitenden Terminheft finden sich u.a. nicht nur viele Veranstaltungen mit Anregungen, sich mitzuteilen, sondern (auf den letzten Seiten und zur Jahreszeit passend) zum Teil rührende Geschichten, mit welchen Gefühlen und Erlebnissen einige Bewohnende den Frühling erleben und erlebt haben. Kurzweilig, interessant und spannend werden die Berichte, Interviews und Reportagen wieder sein, die wir 2016 unter dem neuen Titelthema „Leben in Krefeld“ veröffentlichen werden (Seiten 6 – 9). Den Anfang machen die Schilderungen einer Bewohnerin im Wilhelmshof, Erika Feltgen, die nicht nur aus fernen Kindertagen über den alten Gutshof in Krefeld Bockum zu erzählen weiß. Wir informieren Sie unverbindlich und Diakonie-Krefeld_Anzeige-WIR_105x142mm-A.indd 2 eigene Person ebenso wie Gespräch und Austausch in einer neuen Situation, die nicht als Fremdheit erfahren werden sollte. „Erzähl’ doch mal!“ – fordern wir unsere Gesprächs partner gerne auf, wenn wir abseits von alltäglichen Verpflichtungen zusammen sitzen und uns über die verschiedensten Themen austauschen. Immer sind es Geschichten aus dem „Buch des Lebens“, mit denen wir ein Stück unserer Persönlichkeit zeigen und gleichzeitig unseren Platz in der Gesellschaft ein wenig behaupten. Aus purer Langeweile erzählt man nicht. Geschäftsführerin Evangelische Altenhilfe Krefeld 24.06.2014 09:03:51 Anzeige TITELFOTO: MICHEL SCHIER INHALT Meldungen 4 Geistliches Wort 5 Titelthema: Leben in Krefeld: Erika Feltgen 6 Profil: Hauswirtschaft – Wir bilden aus 10 Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 11 HAUS IM PARK 12 Ein Kamin für unser Wohnzimmer 12 Rollator-Führerschein 14 Neue Bewohnerinnen und Bewohner 15 AM TIERGARTEN 16 Bildimpressionen: Leben und Lebensfreude 16 Neue Bewohnerinnen und Bewohner 17 WESTWALL 18 Wie die alten Römer! 18 Kurz und knapp! 20 Neue Bewohnerinnen und Bewohner 21 WILHELMSHOF 24 Beiratswahlen 22 Joern Koch über den Futter-Eifer von Affen 23 Das Lebensbuch – persönlich und mitteilsam 24 Neue Bewohnerinnen und Bewohner 25 Kolumne: Sport ist gesund! 26 Diakoniestation: Interview mit Azubis 28 Adressen und Impressum 30 Abschied 31 Frühling 2016 I WIR 3 MELDUNGEN GEISTLICHES WORT FOTO: FOTOLIA.DE/electriceye Reduzierung der Altenpflegeumlage ab 01.01.2016 „Komm, für so einen Quatsch haben wir keine Zeit!“ Große Bedeutungen und nachhaltige Wirkungen gründen oft in scheinbaren Kleinigkeiten – so auch die StradivariGeige von 1713, die von Joshua Bell gespielt wird: Aus ein paar gut gelagerten Brettchen, besonderen Holzsorten, besonderen Leimen und Lacken und natürlich aus dem besonderen Know-How des Geigenbauers können regelrecht mythische Wesen von ca. 420 Gramm ent stehen, mit klangvollen Namen und astronomisch hohen Auktionspreisen. In Banksafes diebstahlsicher eingesperrt, sinkt ihr Wert – sie wollen gespielt werden und am musikalischen Alltag teilnehmen. Genauso ist es mit religiösen Werten und Symbolen: Sie wollen erkannt, angenommen und gelebt werden. Im täglich zu zahlenden Pflegesatz ist eine Umlage zur Finanzierung der Altenpflegeausbildung enthalten. Diese belief sich bis zum 31.12.2015 auf 3,69 Euro pro Tag. Die Landschaftsverbände haben in ihrem Grundsatzausschuss beschlossen, dass sich diese Umlage ab dem 01.01.2016 auf einen Betrag in Höhe von 3,67 Euro pro Tag verringert. Dem entsprechend verringern sich ebenfalls die zu zahlenden Pflegekosten ab Januar 2016 um 0,02 Euro pro Tag. Zum 01.01.2016 ist der zweite Teil des Pflegestärkungsgesetzes in Kraft getreten. Das neue Begutachtungsverfahren und die Um stellung von „Pflegestufe“ auf „Pflegegrad“ sollen zum 01.01.2017 wirksam werden. Diese Reform der Pflegeversicherung garantiert erstmalig allen Pflegebedürftigen einen gleichberechtigten Zugang zu den Leistungen, unabhängig davon, ob sie an einer körperlichen Beschwerde leiden oder an einer Demenz erkrankt sind. Sobald uns als Träger nähere Fakten zur Umsetzung dieser Reform be kannt sind, werden wir Sie dahingehend informieren. Pflegegrad Pflegestufe Verleihung des Kronenkreuzes Am 18.11.2015 wurde im Rahmen einer Feierstunde sechs Mitarbeitenden das Kronenkreuz in Gold als Auszeichnung des Diakonischen Werkes für langjährige Dienste in Kirche und Diakonie verliehen. Die aus gezeichneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befinden sich seit 25 bis hin zu mehr als 40 Jahren im Dienst der Altenhilfe. Das sogenannte „Kronenkreuz“ ist das geschützte Zeichen des Dia konischen Werkes und wurde von Richard Boeland 1925 entworfen. Das darin enthaltene Kreuz ist das christliche Symbol für Not und Tod, während die Krone im oberen Teil auf Hoffnung und Auferstehung hinweist. Die Verbindung der beiden Elemente soll die Zuversicht wecken, dass Not und Tod durch den Glauben an Jesus Christus überwunden werden können. (Angaben nach Wikipedia) 4 WIR I Frühling 2016 Die Namen der Ausgezeichneten: (v.l.) Dagmar Holstein, Petra Jansen-Dorgarthen, Sylvia Weichelt, Josef Mertens, Bernd Salchow, Renate Stenmans FOTO: nikond700 | FOTOLIA.COM Pflegestärkungsgesetz Teil II ab 01.01.2016 in Kraft Ein Januartag des Jahres 2007. In einer U-Bahnstation in Washington erklingen Geigenklänge im mor gendlichen Berufsverkehr. Ein Straßenmusiker ver sucht, die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich zu ziehen. Meist vergeblich. Sie hasten vorbei. Nur die Kinder wollen stehen bleiben. Eine Mutter drängt ihre Tochter: „Komm, für so einen Quatsch haben wir keine Zeit!“ Nur wenige werfen im Vorbeigehen ein paar Münzen in seinen Hut. Aber das Ganze war ein Experiment. Der Straßen musiker war der international bekannte Geiger Joshua Bell. Er hatte auf einer 3,5 Mio. Dollar teuren Stradivari gespielt. Wenige Tage zuvor war er in der Konzerthalle aufgetreten. Die Karten waren teuer und dennoch bald ausverkauft. Aber ohne den fest lichen Rahmen und in normaler Kleidung beachtete ihn keiner. Als Jesus auf der Erde war, schauten auch viele an ihm vorbei. Gott – der müsste doch ganz anders, größer, herrlicher sein! Kein Kind in der Krippe, kein einfacher Mann aus Nazareth – der dann auch noch am Kreuz endet. Und doch erscheint in ihm die Liebe Gottes zu uns. Wir suchen das Große, Schöne, Besondere. Und schauen am Kleinen und Einfachen vorbei. Das ist ja alltäglich, nichts Besonderes! Jesus sagt: „Werdet wie die Kinder!“ Sie haben noch eine ganz andere Aufmerksamkeit. An einer Baustelle können sie stundenlang dem Bagger zuschauen. Oder intensiv eine Ameisenkolonne auf dem Boden betrachten. Oder eben dem Straßenmusiker zuhören. Wer nur auf das Große, Spektakuläre wartet, der verpasst das Leben. Wer kann sich den Blick bewahren für ein kleines Wunder? Für die Wolken am Himmel heute? Für die ersten Knospen einer Blume oder der Büsche draußen? Für die Lebensgeschichte meines Nachbarn? Für das Lächeln der Angestellten, die mir den Teller reicht? Ich wünsche mir – und Ihnen – dass wir mit offenen Augen und Herzen wahrneh men, was Gott uns aus Liebe heute schenken will. Ihr VOLKER HENDRICKS, Pfarrer der Pauluskirche Halten wir die Augen und die Herzen weit auf für seine Liebe. Und sie spiegelt sich an vielen Stellen in unserem Leben. Frühling 2016 I WIR 5 TITELTHEMA TITELTHEMA E S E R I in n Lebefe l d Kre „Da unten im Garten – das war früher ein riesiger Park – habe ich als Kind oft gespielt!“ Es ist später Vormittag, und wir stehen im Bockumer Wilhelmshof am Fenster des sonnen-durchfluteten Zimmers von Bewohnerin Erika Feltgen, geborene Kauert. Begeis tert erzählt sie aus früheren Zeiten: „Mein Eltern haus stand ja im Uerdinger Rheinhafen, wo ich am 29. Mai 1924 zur Welt kam. Max Kauert (1895–1978), mein Vater, führte damals in der Brückenstraße 95 ein Geschäft als Kaufmann und handelte mit allen möglichen Waren wie Zucker und Branntwein. Er war von Haus aus Destillateur und Kolonialwaren händler. Sein Großvater hatte 1798 eine Destillerie mitgegründet und ihr später eine Kaffeerösterei so wie eine Essigfabrik angeschlossen. Diesen Betrieb hatte sein Vater Heinrich Kauert 1905 zum neuen Rheinhafen verlegt, weil dadurch neue Möglichkeiten für Industrie und Handel in unmittelbarer Nähe zu Uerdingen geschaffen worden waren. Und da mein FOTO: commons.wikimedia.org Erika Feltgen: „Meine Familien- und Unternehmens geschichte habe ich immer als Teil der Krefelder Stadtgeschichte erlebt und gesehen!“ Lyzeum bis zum Abitur: „Meine Lieblingsfächer waren Französisch, Englisch, Latein sowie Musik und Turnen.“ Nach dem Krieg kehrte die elterliche Familie wieder nach Krefeld zurück, und Frau Feltgen arbeitete viele Jahre in der Arbeitsvorbe reitung einer Herrenhemden- und Krawattenfabrik, in der Versicherungsabteilung einer Maschinen fabrik sowie in einer Speditionsfirma. Erika Feltgen (geb. 1924) kann sich an sehr viele Einzelheiten (auch Jahreszahlen) ihres langen und erfüllten Lebens genauestens erinnern. Sie erzählt gerne und immer mit viel Humor! Vater beruflich mit dem damaligen Wilhelmshof zu tun hatte, bin ich in meiner Kindheit oft hier gewesen.“ Erst 1947 wurde das Haus in ein evange lisches Seniorenwohnheim umgewandelt, das heute zur Diakonie Krefeld gehört. Ein großes Netz aus verwandtschaftlichen Verbindungen Erika Feltgen ist über ihre elterliche Familie tief mit vielen bekannten Krefelder Gründer-Familien ver wandtschaftlich verwurzelt und kann dies anhand von Stammbäumen bereitwillig und detailliert auf zeigen. Meist waren es Unternehmer und Kommunal politiker, Bankiers und Wissenschaftler – darunter viele Mennoniten. Allesamt waren es Autoritäten und Charakterköpfe, die ihre positiven Spuren in Krefeld hinterlassen haben. Es sind klingende Namen, die sich noch heute in vielen Bezeichnungen von Straßen, Institutionen, Gebäuden, Stiftungen und gastronomischen Einrichtungen (z.B. Das Forst haus) finden wie: Jentges, De Greiff, von Beckerath, ter Meer, von der Leyen oder Schumacher. Das Foto auf der Terrasse des elterlichen Wohnhauses an der Brückenstraße in Uerdingen wurde ca. 1927 aufgenommen und zeigt (v. l.) Erika Feltgen als etwa dreijähriges Mädchen, als sie noch „Kauert“ hieß. In der Mitte sitzt würdevoll ihre Mutter Gerda Kauert, rechts daneben steht „Tante“ Ilse Klören, eine Freundin der Mutter. Rechts am Tisch sitzt Bruder Wolfgang Kauert (1922–2015). 6 WIR I Frühling 2016 Beim Tanz im Haus des Ruderklubs sprühten die Funken der Liebe 1958 folgte die Hochzeit mit Hermann Feltgen (1918–2014), den Erika Kauert schon einige Jahre zuvor im Uerdinger Haus des Ruderklubs bei einer Tanzveranstaltung kennen gelernt hatte. Hermann Das Forsthaus Krefeld: Der Kaufmann Gerhard Schumacher (1790-1845) ist Begründer und Erbauer des Feltgen, den seine Frau als „ruhig und freundlich“ Forsthauses und der Ur-Ur-Großvater von Frau Feltgen. charakterisiert, war Mitinhaber der 1875 gegründe ten Krefelder Strumpffabrik Huppertz & Feltgen. Er hatte auch das sandige Gelände der Tönisheide Das Fabrikgebäude an der Schwertstraße wurde mit Kiefern aufforsten und damit den beliebten 1943 bei einem Bombenangriff zerstört und das und schönen Krefelder Forstwald anlegen lassen. Unternehmen nach dem Krieg nach KrefeldFischeln an die Kölner Straße verlegt. Huppertz & Über die Mennoniten muss man in Feltgen, das zeitweise Filialbetriebe in Chemnitz Krefeld nicht viele Worte verlieren: (Sachsen) und Rittersgrün (Erzgebirge) führte, hatte Es waren ursprünglich Glaubensflüchtlinge, z.B. aus sich auf die Herstellung von Kinderstrümpfen, den Niederlanden, welche die Taufe von Kindern Kindersöckchen, Damenstrümpfen, Herrensocken, strikt ablehnen. Mennoniten gehörten zu den soge Sportstrümpfen und Trachten-Socken spezialisiert. nannten Täuferbewegungen der Reformationszeit und verstehen sich als eine protestantisch-freikirch liche Vereinigung. Der Name leitet sich ab von dem niederländisch-friesischen Theologen Menno Simons (1496–1561). Verfolgungen führten bis ins 19. Jahr hundert immer wieder zu ihrer Auswanderung. Heute ist diese Glaubensrichtung auf der ganzen Welt verbreitet. Mennoniten galten und gelten als fleißig, bescheiden, tolerant und zuverlässig. Als eine beson dere Oberschicht prägten sie nachhaltig über große Zeiträume hinweg das wirtschaftliche, kulturelle und politische Geschehen in Krefeld. Schulzeit, Zweiter Weltkrieg und Rückkehr nach Krefeld Wenn Erika Feltgen erzählt, sprudeln ihre Worte nur so aus ihr heraus: „Ich besuchte die Evangelische Volksschule in Uerdingen und erinnere mich noch an einen Lehrer, der in der äußeren Brusttasche sei ner Jacke immer ein sogenanntes ‚Strunztuch‘ trug. 1931 zog meine Familie aus beruflichen Gründen meines Vaters bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs nach Magdeburg.“ Dort besuchte das Mädchen das Erika Feltgen ca. 1962 als junge Mutter und Unternehmergattin neben Ehemann Hermann Feltgen zusammen mit den Söhnen Gerd (in Lederhose) und Martin (als Baby). Frühling 2016 I WIR 7 TITELTHEMA TITELTHEMA Geburt des ersten Sohnes überkreuzte sich mit Geschäftstermin Bis zum gemeinsamen Einzug in den Wilhelmshof 2004 begleitete Erika Feltgen ihren Mann viele Jahrzehnte lang als emsige und stolze Unternehmer gattin durch alle Höhen und Tiefen in der Führung der Strumpffabrik. Privat- und Berufsleben waren nur selten und schwer zu trennen: „An dem Tag, als unser erster Sohn Gerd 1959 geboren wurde, musste mein Mann in Wuppertal einen wichtigen geschäft lichen Termin wahrnehmen und erfuhr erst nach der Rückkehr von dem freudigen Ereignis.“ Sohn Martin erblickte dann 1962 das Licht der Welt. Bei Festlichkeiten und den meisten Geschäftsreisen war Frau Feltgen jedoch immer an der Seite ihres Mannes – wie etwa bei den regelmäßigen Fahrten zu wichtigen Handelspartnern in ganz Deutschland, dem Besuch der Kölner Messe oder beim Kauf einer spezi ellen Strumpf-Strickmaschine im britischen Leicester. Zu diesen Verpflichtungen zählte auch die gemeinsa me Teilnahme an den großen und festlichen Branchen treffen wie in Hamburg, in Bad Schachen am Bodensee oder in Lüneburg. Es handelte sich dabei um jährliche Fachkongresse mit Vorträgen, bei denen sich die Reprä sentanten der Strumpfbranche gerne sehen und feiern ließen. „Einmal mussten wir sogar unseren Urlaub in Südtirol abbrechen, weil während der Betriebsferien in der Firma eingebrochen worden war“, ergänzt unsere Erzählerin, in Erinnerungen schwelgend. Original Reklame aus dem Jahre 1930: „Srümpfe Huppertz & Feltgen Krefeld Chemnitz“. (Anzeige in der Ausgabe 20 „Die Strick und Wirk Zeitschrift“, Robert Birkner Verlag, Apolda.) Enwurf der Reklame Atelier „Striwi“, Apolda. Vom biedermeierlichen Beinkleid zum verführerischen „Wahnsinn der Beine“ Im Verlauf ihrer über 100jährigen Unternehmens geschichte konnte die Krefelder Strumpffabrik Huppertz & Feltgen seit ihrer Gründung 1875 an dem faszinierenden Wandel der Mode aktiv teilneh men und ihn in gewisser Weise auch beeinflussen. Strümpfe zum Wärmen oder Dekorieren der Beine gab es wohl immer – auch die Römer trugen sie schon. Nicht nur liebevoll selbst gestrickt, sondern maschinell hergestellt im Laufe der Industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts, fanden sie rasche Verbreitung für alle alltäglichen, sportlichen, beruf lichen und festlichen Anwendungen – für Kinder und Frauen ebenso wie für Männer. Nach den Materialien Leinen, Wolle und Seide machte es dann die Erfindung vollsynthetischer Kunstfasern in den 1940er Jahren möglich, z.B. Damenstrümpfe in einer zuvor nicht gekannten Qualität herzustellen, die das weibliche Bein immer „sichtbarer“ werden ließen und den Damen half, sich selbstbewusst in der Gesellschaft zu bewegen. Nachdem 1935 in den USA zum ersten Mal das chemische Wunder „Nylon“ als Produktionsmaterial präsentiert worden war, konnten die deutschen Hersteller schon bald darauf ihr Konkurrenzprodukt „Perlon“ auf den Markt bringen. Der zunächst noch 8 WIR I Frühling 2016 notwendigen Ziernaht wurde nicht nur in der Werbung in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg reichlich Aufmerksamkeit zu ihrer „sittsamen Begradigung“ geschenkt. Als dann ab 1955 nahtlose Damenstrümpfe hergestellt werden konnten, war der Weg frei, den weiblichen Rocksaum dank des Minirocks über das Knie hinweg ein wenig nach oben zu „schieben“, was u.a. zur Entwicklung der heute üblichen Strumpfhose führte, um nun endlich den „Wahnsinn der Beine“ in all seinen Spielarten möglich zu machen. Dabei inszeniert nicht nur die Produktwerbung, brav bis verführerisch, bereitwil lig die verborgenen, aber vorhandenen Fantasien von Mann – und Frau! HARTWIG FRANKENBERG Weitere Informationen über Geschichte, Mode und Herstellung von Strümpfen: Deutsches Textilmuseum Krefeld Andreasmarkt 8 47809 Krefeld-Linn Tel. 02151 / 94 694 50 (Bis zum 6. März 2016 geschlossen) Die Strumpfwerbung als Spiegel von Zeit und Kultur der 1950er/1960er Jahre: „Günther Strümpfe faszinieren“ (Seite 8 unten), „Ihr Osterwunsch ein Tauscher Strumpf“, „Hudson Strümpfe – perlon elegant, haltbar, preiswert“. (Abbildungen: www.wirtschaftswunder-museum.de) Haus der Seidenkultur Luisenstraße 15 47799 Krefeld Tel. 02151 / 936 960 www.seidenkultur.de Öffnungszeiten: Mi, Do, Fr: 15:00–18:00 Uhr So: 13:00–17:00 Uhr Das Deutsche Strumpfmuseum Ein virtuelles Museum im Internet: www.deutsches-strumpfmuseum.de Frühling 2016 I WIR 9 HAUSWIRTSCHAFT NEUE MITARBEITENDE Wir bilden aus: Zum Beispiel „Hauswirtschaft“ Herzlich willkommen im Team! FOTO: JackF | FOTOLIA.COM FOTO: lightpoet | FOTOLIA.COM HAUS IM PARK Das Leben kann so schön sein, wenn z.B. alle im Team mit anpacken und ein leckeres Essen für das ganze Haus planen und zubereiten – oder dafür sorgen, dass die Wäsche tipp-topp ist. Hauswirtschafter/innen haben einen erfüllten Beruf mit vielen interessanten und vielseitigen Aufgaben – und jede Menge Kommunikation! Die Evangelische Altenhilfe bietet nicht nur im Pflegebereich Ausbildungsplätze an. Auch im Bereich der Hauswirtschaft bilden wir unsere spä teren Fachkräfte selbst aus. Neben der Schulung zum Koch können auch Hauswirtschafter/innen ihre Ausbildung bei uns absolvieren. Der Beruf Koch ist jedem geläufig. Doch was sind eigentlich Hauswirtschafter/innen und was machen sie? ies ist Bestandteil der Ausbildung. Dabei liegt d ein besonderer Schwerpunkt auch im Bereich der situativen und personengerechten Kommunikation. BENEDITTE TOMEN (32) Examinierte Pflegefachkraft Wohnbereich Rosengarten Pflegehelferin Wohnbereich Wiesengrund WIOLETA MAZUR (33) IVONNE WLAZLAK (38) Wohnbereichsleitung Rosengarten Azubi Pflegehelferin Wohnbereich Sonnenblumenweg SYLVIANE ROSE (50) EDUARD VOSKRESENSKII (20) Azubi Pflegehelferin Wohnbereich Rosengarten Interessante und wichtige Tätigkeiten Hauswirtschafter-/innen sind vielseitig einsetzbar. Der Tätigkeitsbereich reicht von Wohneinrichtungen für Kinder und Jugendliche, Wohn-/Pflegeheime für Menschen mit Behinderung, Privathaus halte, Krankenhäuser, Kur-/Rehakliniken, Jugendher bergen bis zu Kantinen und Mensen oder eben Altenpflegeeinrichtungen. Sie sind nah am Kunden und versuchen auf individuelle Bedürfnisse ein zugehen. Zwei Hauswirtschafter/innen konnten be reits nach dem erfolgreichen Ausbildungsabschluss übernommen werden. Der Bereich Hauswirtschaft hat in unserer Gesell schaft leider einen sehr niedrigen Stellenwert. Wenn etwas nicht funktioniert, das Essen schlecht, die Wäsche schmutzig und die Möbel nicht richtig gepflegt sind, die Dekoration nicht entsprechend ist, fällt die Bedeutung der Hauswirtschaft eigent lich erst auf. Damit jedoch alles „rund“ läuft, ist ein vielseitiges und umfangreiches Wissen über die richtige Ernährung, Materialien, Technik, wirt Duale Form der Ausbildung schaftliches Handeln und Organisation notwendig. Die Ausbildung wird in dualer Form durchgeführt, das heißt, die Auszubildenden gehen ein bis zwei Themen der Ausbildung Tage die Woche zur Berufsschule, die übrige Zeit Hauswirtschafter/innen sind wahre Allroundtalente. sind sie im Betrieb. Vier Ausbilder kümmern sich Die 3jährige Ausbildung bietet und fordert viel in unseren Häusern um die Auszubildenden. Nicht mehr als viele erwarten: Eine Menüfolge zu planen, nur für die Bewohner, sondern auch für die Mahlzeiten zuzubereiten und zu servieren, den Auszubildenden sind die kommenden Sommerfeste Wareneinkauf und die Warenlagerung zu koordi ein Highlight im Jahr. Hier können sie in kleinen nieren, Textilien und Räume zu reinigen und zu Projektarbeiten dem Ausbildungsstand entsprechend pflegen – dabei immer den Anspruch verfolgend, ihr Können unter Beweis stellen. eine hohe Kundenzufriedenheit zu erzielen. All JULIA BAUMANN, Hauswirtschafts-/technische Leitung 10 WIR I Frühling 2016 ASTRID KRÄMER (45) FSJ Rosengarten Betreuung TIERGARTEN MARTINA LINDERS (28) Examinierte Krankenschwester Wohnbereich II REBECCA KRUSS (19) FSJ im Bereich Betreuung WESTWALL HEDEDZI AKPENE (29) WILHELMSHOF Mitarbeiterin in der Wäscherei Frühling 2016 I WIR 11 ALTENHEIM HAUS IM PARK ALTENHEIM HAUS IM PARK Ein Kamin für unser Wohnzimmer Atmosphäre und Gemütlichkeit, Anlässe für Begegnungen und Lebensmittelpunkt Nachdem die Bewohner des Wohnbereichs Sonnen blumenweg gemeinsam mit Schwester Regina Leuwen und Betreuungskraft Anke Roelen das Wohnzimmer neu gestaltet hatten, entstand bei Ihnen der Wunsch: „Ein Kamin für das neue Wohnzimmer wäre doch schön, und wenn es nur ein künstlicher wäre!“ Gesagt, getan, Frau Roelen ließ ihrer kreativen Ader freien Lauf und entschied sich für ein Modell zum Selberbasteln. Aus Kartons und einer Tapete in Zie geloptik entstand das Prachtstück. Vorher mussten aber alle kräftig mit anpacken. Die Kartons wurden zusammengeklebt, der Kleister auf die zurecht geschnittene Tapete aufgetragen, die dann wieder auf die Kartons geklebt wurde. Mit viel Ausdauer und Engagement entstand ein wunderschöner Kamin, der mit künstlichem Feuer, schöner Weihnachtsgirlande und selbstgebastelten Schneemännern eine wahre Augenweide darstellte. Verbunden mit einer kleinen Adventsfeier wurde der Kamin von den fleißigen „Kaminerbauern“ eingeweiht. ANNETTE FRENKEN Wie in einer Weih nachtsbäckerei werkeln Elly Kirstein (87), Erna Wissing (96) und Gertrud Jäger (81) (v. l.) eifrig an der Fertigstellung ihres Kamins. Hier sich gut und lange träumen – ist er nicht schön, unser neuer Kamin? Anzeige Nach Begutachtung des neuen Hausgenossen wurde die Einweihung des Kamins (im Hintergrund) begeistert gefeiert. BISMARCK Birgit & Sabine Nolte OHG Bismarckplatz 6 · 47799 Krefeld Telefon 02151 / 59 64 06 Telefax 02151 / 53 61 24 info@bismarck- apotheke.com APOTHEKE Unsere Schwerpunkte: • Anti-Aging • Asthma • Diabetes Nutzen Sie die • Kosmetik Vorteile unseres • Mutter & Kind Stammkunden Services! Unser Service für Ihre Gesundheit • kostenloser Lieferservice • Beratung in allen Arzneimittelfragen bismarck- apotheke.com 12 WIR I Frühling 2016 Frühling 2016 I WIR 13 ALTENHEIM HAUS IM PARK ALTENHEIM HAUS IM PARK Mit dem Rollator-Führerschein geht es besser über Stock und Stein! Unsere Betreuungsmitarbeiterin Anne-Dore Heinig absolvierte mit unseren Bewohnern ein RollatorTraining. Mit unterschiedlichen Materialien, wie beispielsweise Kiesschotter, erzeugte sie einen une benen Untergrund und baute sozusagen extra für diesen Tag einen Parcours, auch noch andere Materialien kamen zum Einsatz. Ein Rollator-Training ist eine wichtige und sinn volle Angelegenheit, denn nur „dahinter stellen“ und „losschieben“ ist bei einem Rollator nicht im mer alles. Beim Einsteigen in einen Bus beispiels weise, oder wenn man an engen Stellen mit dem Rollator manövrieren muss, entstehen schnell Probleme. Aus diesem Grund führte Frau Heinig, die im Bereich Seniorensport etliche Fortbildungen, u.a. an der Sporthochschule in Köln absolviert hat, das Training auch durch, sozusagen eine Art „Führerschein für die Gehhilfe“. Herzlich willkommen! Wir wünschen den neuen Bewohnerinnen und Bewohnern, dass sie sich schnell im Altenheim Haus im Park einleben, Kontakte knüpfen und sich bei uns zu Hause fühlen MARGARETE BOHEIM (83) aus Krefeld-Uerdingen RUDOLF BIERCHER-JANSSEN (89) aus Krefeld-Bockum Wohnbereich Rosengarten Wohnbereich Sonnenblumenweg Das Interesse bei den Bewohnern war sehr groß, stolz präsentierten sie später ihre Urkunden. Gertrud Jäger (80), die auch an dem Training teilge nommen hatte, sagte danach „beim Bremsen und beim Überwinden von Bordsteinen fühle ich mich jetzt viel sicherer“. ANNETTE FRENKEN BRUNHILDE DEININGER (78) aus Krefeld-Uerdingen Wohnbereich Rosengarten „Gleich gehe ich mal raus auf die Piste!“ – freut sich auch Marianne Vieten (91) über ihren Rollator-Führerschein. Anzeige Heinz van de Lageweg Fliesenfachgeschäft Ein kleines Trainings zentrum im großen Saal: Der Parcour für den Rollator-Führerschein. 14 WIR I Frühling 2016 Verlegung von Fliesen▪Marmor▪Klinker▪Mosaik Abdichtungsarbeiten auf Balkon▪Terrasse 47918 Tönisvorst Haferkamp 5 [email protected] Tel. 0 21 51-79 74 31 Fax 0 21 51-70 93 24 Mobil01 71-83 71 341 Frühling 2016 I WIR 15 ALTENHEIM AM TIERGARTEN ALTENHEIM AM TIERGARTEN Leben und Lebensfreude im Altenheim am Tiergarten: Bildimpressionen Die kleine Bilderstrecke gibt einige Einblicke, wie es bei uns zugeht: Besucher und Angehörige sind bei uns immer gern willkommen, denn wir freuen uns über Ihre Teilnahme an unserem Leben wäh rend des ganzen Jahres – ob bei uns im Haus oder auch, wenn wir unterwegs sind. BETTINA LENZEN Herzlich willkommen! Wir wünschen den neuen Bewohnerinnen und Bewohnern, dass sie sich schnell im Altenheim am Tiergarten einleben, Kontakte knüpfen und sich bei uns zu Hause fühlen HANS-JAKOB DIETZ (69) aus St.Tönis Wohnbereich II LIESELOTTE WOIKE (95) aus Krefeld-Mitte Wohnbereich III HANNELORE KORBMACHER (76) aus Krefeld-Gartenstadt Im Sommer war der Rollende Zoo zu Gast im Altenheim Am Tiergarten. Stachelschwein Coco und Schildkröte Heidi sorgten neben Schlangen und anderen exotischen Tieren, wie kleinen Alligatoren, für viel Unterhaltung. Der Shanty-Chor Linn ist beliebter Gast bei vielen Festen. Sommer- und weitere jahreszeitliche Feste werden von ihm begleitet. Ein Ausflug führte uns im Oktober zum Südbahnhof. Hier wurde ein Seniorentanz zum Weltalzheimertag organisiert. 16 WIR I Frühling 2016 Wohnheim Am 16. Januar besuchte uns der Circus Altano. Neben Tauben und einem Clown gab es Jongleure zu bestaunen und Meerschweinchen zum Streicheln. Im Oktober führten unsere Models Frau Anneliese Lühr, Lieselotte Brandt, und Olaf Hitschler Mode aus dem Seniorshop vor. Unsere Bewohner waren begeistert! Frühling 2016 I WIR 17 ALTENHEIM WESTWALL ALTENHEIM WESTWALL Wie die alten Römer! Ein Ausflug zum Römermuseum nach Xanten Neben dem Römermuseum hat der Archäologische Park Xanten noch viele weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten, wie z.B. Ausgrabungen von Statuen, Säulen und Gedenksteinen. Außerdem befinden sich auf dem großflächigen Gelände das Amphi theater, die Römische Herberge mit Handwerker häusern, der Hafentempel, Aussichtstürme, und vieles mehr. Die Stadt Xanten auch bekannt als „Nibelungenoder Siegfried-Stadt“ ist immer einen Besuch wert. Der Xantener Dom, die historische Altstadt, das Klever Tor, die Krimhildmühle und das SiegfriedMuseum sind die „Zuckerstückchen“, die einen Besuch lohnenswert machen. Wir kommen wieder! KLEMENS MÜLLER, Sozialer Dienst Wilhelm Chassent hat keine Scheu, sich neben die „alten“ Römer zu stellen. Xanten ist ein kleines, geschichtsträchtiges Städt chen am linken Niederrhein und gilt als „Siegfriedund Römerstadt“. Hier sind noch viele Sehenswürdig keiten aus vergangenen Tagen zu sehen und zu bestaunen. Eine ganz besondere Attraktion ist das Römermuseum im Archäologischen Park. Es steht an historischer Stätte auf dem Gelände der ehema ligen römischen Metropole „Colonia Ulpia Trajana“. vom Aufstieg und Niedergang der römischen Stadt Colonia Ulpia Trajana, die um 100 nach Christus auf Xantener Boden gegründet und dann in der Spät antike von den Franken zerstört wurde. Zahlreiche Originalfunde aus der römischen Stadt, in der über 10.000 Menschen lebten, zeichnen ein lebendiges Bild des römischen Alltags in Germanien. Neben den Legionären betrieben die Einwohner Ackerbau und gingen den unterschiedlichsten Handwerksberufen nach, wie z.B. Schmiede, Schuster, Schreiner Töpfer. Das im Jahre 2009 errichtete Gebäude ist der großen Eingangshalle eines römischen Stadtbades nach empfunden, über dessen Grundmauern es sich er Unter den ausgestellten Exponaten beeindrucken hebt. Im Außenbereich sind die aktuellen Ausgra besonders die Überreste eines römischen Schiffes, bungen dieses ehemaligen Badehauses zu besichti das in zwölf Metern Höhe im Raum hängt. Weitere gen. So sind die Umrisse der verschiedenen Räume Höhepunkte sind eine prächtige großformatige wie Kaltbad, Warmbad, Becken, Saunarium mit den Wandmalerei und das bislang älteste und am besten erhaltene römische Geschütz. Spanische Ölampho verschiedenen Öfen noch gut zu erkennen. ren fehlen ebenso wenig wie Silbergeschirr, Keramik Im Inneren des Gebäudes bietet die Ausstellung und ein bedeutender Bestand an Waffen und Aus einen zeitlichen Rundgang von der Zeit Cäsars rüstung der römischen Arme. bis hin zu den Franken durch die ereignisreiche römische Geschichte Xantens. So erleben die Be Was man in einigen Stunden hier sehen und erleben sucher die Epoche der ersten Legionäre, die zur kann ist einfach phantastisch – man wird praktisch Zeitwende am Rhein eintrafen, und werden Zeuge in die Römerzeit zurückversetzt! 18 WIR I Frühling 2016 Dieter Rach bestaunt die Kunst des Brotbackens der einstigen Legionäre am Niederrhein. „Huch, der hat ja seine Badehose vergessen“, erschreckt sich Rolf Höchsmann. Helmut Horn und Rolf Höchsmann diskutieren darüber, wie sich die Römer als kämpfende Truppe formierten. Frühling 2016 I WIR 19 ALTENHEIM WESTWALL ALTENHEIM WESTWALL Kurz und knapp! Herzlich willkommen! Am 9. Dezember 2015 fand die Weih nachtsbäckerei in unserem Haus statt: Neun Studenten der Fachhochschule Niederrhein, Bereich Chemie, haben im Rahmen einer sozialen Projektarbeit gemeinsam mit unseren Bewohnern Plätzchen gebacken und verziert. Viele leckere Sachen entstanden, wie Spritzgebäck, Vanillekipferl usw. Wir wünschen den neuen Bewohnerinnen und Bewohnern, dass sie sich schnell im Altenheim Westwall einleben, Kontakte knüpfen und sich bei uns zu Hause fühlen JOHN AITKEN (60) aus Krefeld WOLFGANG KURZE (64) aus Krefeld 1. Etage 3. Etage INGRID AULER (70) aus Krefeld SARA LISCHKE (94) aus Krefeld 1. Etage 1. Etage MARLIS ENGELS (82) aus Krefeld RITA RUHLAND (80) aus Krefeld 3. Etage 3. Etage EDELTRAUD GRAHAM (72) aus Krefeld MARIANNE VOSSDAHLS (68) aus Krefeld 3. Etage 3. Etage Gemeinsam backen Am 11. Dezember 2015 gestaltete eine zweite Gruppe der Studenten einen gemütlichen, musikalischen Nachmittag zum 3. Advent. Viele bekannte Advents- und Weihnachtslieder erklangen. Bei Kaffee und Kakao wurden auch die selbstgebackenen Plätzchen verzehrt. Musizieren Jahresausklang 2015: Nachdem schon am 31.12. ab 11 Uhr ein Silvester Frühschoppen mit Musik, Sekt und Häppchen stattfand, erreichten die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel ab 22 Uhr, bis nach Mitternacht ihren Höhepunkt. Gemeinsam mit dem Pflegepersonal des Nachtdienstes begrüßten viele „unentwegte“ Bewohner das Neue Jahr! Neujahrsempfang HANS-WILHELM HAMACHER (79) aus Krefeld 2. Etage Silvester 20 WIR I Frühling 2016 Am 4. Januar 2016 fand der traditionelle Neujahrsempfang statt. Zu den heiteren Akkordeonklängen von Jürgen Bänsch stießen die Bewohnerinnen und Bewohner mit einem Gläschen Sekt auf ein frohes und glückliches Jahr 2016 an. Frühling 2016 I WIR 21 ALTENHEIM WILHELMSHOF ALTENHEIM WILHELMSHOF SERnIeEnde Die Wilhelmshofer wählen wieder! Informationen zu den Bewohnerbeiratswahlen Am Tag der Wahl können dann die Bewohnenden von den Vorschlägen bis zu 5 Kandidaten wählen. Der Wahlausschuss wertet die Ergebnisse aus und verkündet noch am gleichen Tag die Namen der gewählten Kandidatinnen und Kandidaten. Der Bewohnerbeirat darf maximal aus zwei Angehörigen Wer wird eigentlich gewählt? und/oder Vertrauenspersonen, neben den Bewoh Es können sich alle Bewohnenden unserer Ein nenden bestehen. Die Gewählten bestimmen im richtung zur Wahl aufstellen lassen sowie Ange Beisein der Einrichtungsleitung den Vorsitzenden. hörige der Bewohnenden und sonstige Vertrauens Wer darf wählen? personen, sofern sie nicht beim Träger der Ein Alle, die in der Einrichtung wohnen und in der Lage richtung (d.h. bei der Diakonie) angestellt sind. sind, selbst zu wählen. Alle zwei Jahre finden die Bewohnerbeiratswahlen statt. Dabei sind alle Bewohnenden aufgerufen, den neuen Bewohnerbeirat zu wählen. Auch 2016 ist es wieder soweit, und es gibt viele Fragen im Vorfeld. Die wichtigsten wollen wir hier beantworten: Wie läuft die Wahl ab? Ab Ende Februar 2016 hilft der Soziale Dienst bei der Gründung des Wahlausschusses mit. Der Wahlausschuss besteht aus drei Bewohnenden, die sich bereit erklärt haben, die Wahl zu leiten. Diese drei Freiwilligen dürfen sich allerdings nicht als Kandidaten aufstellen lassen. Was macht der Bewohnerbeirat? Der Bewohnerbeirat vertritt die Bewohnenden unserer Einrichtung. Einmal monatlich lädt die Einrichtungsleitung zu einer Sitzung ein und informiert die Beiratsmitglieder über anstehende Neuerungen. Dabei können die Beiratsmitglieder Kritikpunkte und Anregungen äußern und ihre Wünsche zu Essen, Hausangebote, Pflege, Betreuung und Feste mitteilen. Als wichtiger Gesprächs- und Verhandlungspartner laden die Heimaufsicht oder andere Kontrollbehörden den Bewohnerbeirat zu Befragungen ein. Ab März bittet der Wahlausschuss um Vorschläge für Kandidaten. Diese Vorschläge können an der Rezeption in den Briefkasten des Wahlausschusses eingeworfen oder direkt bei den Mitgliedern des Wahlausschusses abgegeben werden. Jede und jeder hat auch die Möglichkeit sich selbst als Kandidat JOHANNA JANUSCHOWSKY, Sozialer Dienst vorzuschlagen. Anfang April wertet der Wahlaus schuss die Vorschläge aus. Anschließend sind an Wann findet die Wahl statt? den Informationstafeln mindestens zehn Kandida Die Wahl findet am Montag, 9. Mai von tinnen und Kandidaten, die sich zur Wahl stellen, 10–13 Uhr im Veranstaltungssaal statt. mit Foto zu sehen. Der amtierende Bewohnerbeirat Klaus Gaide, Vorsitzender Bewohnerbeirat Annelise Schmitt 22 WIR I Frühling 2016 Hannelore Baumann Walter Gruber h Bewo e Leidenhr und i haften sc Joern Koch: „Es ist doch sehr erstaunlich, mit wieviel Eifer und Freude die Affen an ihr Futter kommen!“ Seit April 2015 lebt Joern Koch bei uns im Wil helmshof. Den Krefelder Zoo hat er schon immer gerne besucht und sich an den Tieren erfreut. Im Oktober 2007 schenkte ihm seine Ehefrau Helga zum Geburtstag den Gutschein „Mitarbeit in der Tierbeschäftigung“. wie ein Bonbon in Packpapier, und die Affen hatten dann beim Auspacken richtig zu tun. „An einige besondere Ereignisse kann ich mich noch sehr gut erinnern“, berichtet Joern Koch. „Die gemalten Bilder von Orang-Utan Barito haben mich sehr fasziniert. Gorilla Kidogo konnte ich dabei Die Fachfrau dort, Christine Peter, bietet interessier beobachten, wie er über ein Seil wie ein Seiltänzer ten Besuchern Einblicke in die Zooarbeit. In einem spazierte. Dieses Foto ging auch um die Welt.“ Bauwagen auf dem Gelände des Zoos traf sich eine Heute kann Herr Koch leider nicht mehr aktiv an Kleingruppe, bestehend aus maximal 5 Personen der Tierbeschäftigung teilnehmen, weil er fast er für ca. 6 Stunden. In dieser Zeit bastelten die blindet ist und die Tiere nicht mehr erkennen kann. Teilnehmer Beschäftigungsmaterial für die Tiere. Trotzdem besucht er sie ab und zu dank seiner Sie präparierten Pappröhren, Fußbälle und Päck Jahreskarte für den Zoo. Gerne erzählt er heute chen mit Futter – schwerpunktmäßig für die Affen. noch von seinen Erlebnissen und zeigt die Fotos Ziel der Aktion war es, dass die Tiere sich das Futter aus der damaligen Zeit. im wahrsten Sinne des Wortes selbst erarbeiten sollten. Zwischen dem Basteln ging die Gruppe mit BARBARA HEGER-HERMANNS, Sozialdienstleitung der Zoomitarbeiterin auch zu den Affen, wobei sehr viele interessante Informationen über Lebensweise und Eigenheiten vermittelt wurden. Frau Peter verteilte später das Material an die Tiere. Die Teilnehmenden durften aus sicherem Abstand zuschauen und alles genau beobachten. Bei diesem einen Treffen blieb es aber nicht: Insgesamt hat Joern Koch inzwischen 28 Mal an diesem Angebot des Krefelder Zoos teilgenommen und seine große Leidenschaft wurde die Mitarbeit in der Tierbeschäftigung. Für ihn war es immer eine große Freude zu sehen, wieviel Eifer, Spaß, Intelligenz und Geschick besonders die Affen an den Tag legten, um an ihr Futter zukommen. Ulrich Dommermuth Selbst in seiner Freizeit hatte Herr Koch Material für die Tierbeschäftigung gesucht: Eine spezielle Kiefernzapfenart füllte er mit Rosinen, Mandeln oder Müsli. Anschließend wickelte er den Zapfen Bild links: Auf dem Tisch stehen die Früchte zum Herstellen der Beschäftigungsmaterialien bereit. Bild rechts: Mit Intelligenz und Geschick entpackt ein Affe das von Joern Koch präparierte Futterpaket. Frühling 2016 I WIR 23 ALTENHEIM WILHELMSHOF ALTENHEIM WILHELMSHOF Das Lebensbuch Herzlich willkommen! Hilfreiches Buch für eine möglichst persönliche Pflege und Betreuung Wir wünschen den neuen Bewohnerinnen und Bewohnern, dass sie sich schnell im Altenheim Wilhelmshof einleben, Kontakte knüpfen und sich bei uns zu Hause fühlen In unserer Einrichtung arbeiten wir mit dem soge nannten Lebensbuch. Wenn neue Menschen in unsere Einrichtung einziehen, dann kennen wir sie nicht. Um das Einleben und die weitere Zeit bei uns so individuell wie möglich gestalten zu können, brauchen wir Unterstützung beim Ausfüllen des Lebensbuches. EMIL JULIUS BUTZ (96) LISELOTTE BUTZ (93) aus Duisburg LEBENSBUCH Wohnbereich A2 Wohnbereich A1 Bewohnende oder deren Angehörige kennen die Lebensgeschichte, Gewohnheiten und Vorlieben am besten. Wir benötigen diese Angaben, um die Pflege und Betreuung so persönlich wie möglich durchfüh ren zu können. Und das geht nur, wenn wir mög lichst viele Informationen über das bisherige Leben erhalten. Denn zu uns zieht ein zunächst völlig „fremder“ Mensch, der viel erlebt hat, was ihn na türlich auch prägte – und dafür interessieren wir uns. Besonders bei Bewohnenden, die selbst kaum An gaben zu ihrem bisherigen Leben machen können, brauchen wir die Hilfe der Angehörigen. Im Laufe der Zeit sammeln auch die Mitarbeitenden wert volle Erfahrungen mit den Bewohnenden und ergänzen so die Lebensbücher mit Ihrem Wissen. INGEBORG KRÜLLS (91) aus Bockum Evangelische Altenhilfe der Diakonie in Krefeld gGmbH Unser Lebensbuch ist gestaltet mit thematisch passenden Farbfotografien. RENATE ESCH (92) aus Bockum GERNOT PHILIPOWSKI (68) Bockum Wohnbereich A2 Palliativ Station LENA FUCHS (89) aus Bockum ANNELIESE RADMACHER (92) aus Duisburg Wohnbereich A1 Wohnbereich A2 KATHARINA FUNKEL (92) aus Bockum GERTRUD ROSS (92) aus Hüls Wohnbereich A1 Wohnbereich A1 ILSE JOSTEN (90) aus Inrath ELISABETH VON DER WAY (96) aus Tönisvorst Wohnbereich A1 Wohnbereich A1 BARBARA HEGER-HERMANNS, Sozialdienstleitung Keinen Tag Keinen Tag in deinem Leben sollst du sagen müssen: „Es gibt niemanden, der mir zuhört. Es gibt niemanden, der mit mir spricht. Es gibt niemanden, der mich versteht. Ich fühle mich einsam“. Immer soll dir die Tür eines STAND MEIN RUHE lieben „Zuhauses“ offenstehen. von Annegret Kronenberg en: _______ vom Berufsleb ____________ ____________ Der Abschied ___ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____ ____ ________ konnte: _______ ____________ ich mir erfüllen ____________ Wünsche die _______ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____ ____ ____ Dieses Buch gehört: Name: ______________________________ Geburtsname: ______________________________ Vorname: ______________________________ Rufnahme: ______________________________ Geburtsort: ______________________________ Geburtsdatum: ______________________________ Letzter Wohnort: ______________________________ um: _______ dem Ruhestand ____________ ____________ So gehe ich mit ____________ ___________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____ ____ ____________ ____________ _______ ne Freunde: ____________ ____________ Das waren mei ___ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____ ____ ________ ____________ _______ ____________ , Anekdoten: ____________ Erinnerungen _______ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ _______ ____________ ____ ____ ____ ____ ____ ________ ____________ ____________ ____ ____ ___________ ____________ ____________ ____________ ____________ ___________ ____________ ____ ____ ____ ____ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ PERSÖNLICH E VORLIEBE N Namenstag: ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ _______ ____________ _______ s Musikrichtun g: ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ _______ ____________ ____________ _______ Meine Liebling slieder: ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ _______ ____________ ____________ _______ So mag ich Mus ik (laut, im Hin tergrund, kon ____________ zentiert hören): ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ _______ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ _______ ____________ ____________ _______ Meine liebling s Sänger: ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ _______ ____________ ____________ ____________ ____________ ____________ _______ ____________ ____________ _______ Meine liebling ____________ ____________ KATHARINA KRAUS (86) aus Inrath Anzeige Wohnbereich A2 Die Lebensgeschichte, Gewohnheiten und Vorlieben und viele weitere Angaben mehr können in das Lebensbuch eingetragen werden – für ein individuell betreutes Leben in unserer Einrichtung. 24 WIR I Frühling 2016 Frühling 2016 I WIR 25 KOLUMNE ANZEIGEN I SER E LINNER APOTHEKE Billa und Paul Börtges sind fiktive Figuren. In dieser Ausgabe hat Paul das Wort Ich treibe ja auch Sport. Als emeritierter Leichtathlet walke ich jetzt! Walken is ja neudeutsch! Kommt aus Ammürika, wo se ja den ganzen Sport erfunden haben! Auf altdeutsch heißt dat: Jehen! – Aber mit jehen, kriegste ja die Leut nich aus et Haus! Jenau wie mit Dauerlaufen! Erst wie et Joggen hieß, da rannte sich alles die Lunge aus em Leib! Heute is ja dat wichtigste, bevor man mit dem neuen Sport anfängt, dat man de richtijen Klamotten hat. Outfit heißt das auf neudeutsch richtig. Drum hab ich mich mal erst ne Walk-Anzug jekauft, wissen se in so ne jemeine Trainings-anzug kannste ja nich walken! Dann de Walk-Schuh, ne Walkmann auf dä Kopp, dat man auch bloß nicht den Radau von die Vöjels mitkriegt, und ab jeht et. Jetzt musste bloß noch aufpassen, dat du nicht über die klackenden Stöcke der durcheinander quakenden Stockenten stolperst. So Damenrudel. Rheinbabenstraße 170 47809 Krefeld-Linn Telefon 02151 57 03 55 Hafenstraße 5 47809 Krefeld-Linn Telefon 02151 57 02 48 Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 08:00 - 13:00 Mo, Di, Do, Fr: 15:00 - 19:00 Samstag: 08:30 - 13:00 Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 09:00 - 18:00 www.linnerapotheken.de Am liebsten fahr ich ja Rad! Radfahren is wieder in. Seit die Amerikaner uns et Biken beschert haben. Heut muss man neben dat alte Holland-Rad mindestens noch en Rennbike haben. Und für nach de Stadt brauchste en City-Bike, für de Hülser Berg en Montan-Bike und für et Jelände en Cross-Bike und Touren kannste bloß noch mit en Trekking-Bike machen. Und für jedes Rad brauchste en ander Outfit, wissen se dat janze enge Zeug, wat so jlänzt und wo de Fijur oder meistens die Unfigur so abjemalt is, wie man et eigentlich gar nicht sehen will! Und ganz wichtig: für jedes Rad dä passende Helm. Bei unsere 5 Köppe in der Familie ist de Karasch voll Räder und Helme und et Auto steht auf de Straß! Ist euch das eigentlich schon mal aufgefallen: In Holland, im Land der Radfahrer. Da wo die Radwege eigene Ampeln haben! Da trägt kein Radfahrer Helm, weder Kinder noch Erwachsene. Da kannste die Deutschen immer von die Holländers unterscheiden. An Helme sind wir Deutsche ja seit 1914/18! Und in den Ferien fallen wir in Holland ein, an de Nordsee, natürlich komplett durchbehelmt, vom Enkel bis zum Oppa, und die Holländer lachen sich schlapp über die „deutsche Angst“ auf Rädern und die Gefahrguttransporte mit den Wimpeln in orange! Wenn se’t für sich behalten: ich war et satt, hab mir zum runden Geburtstag ne E-Gazelle schenken lassen. Dat muss aber unter uns bleiben! Und damit man den Akku nicht sieht, hab ich mir in Holland, zwei Gepäcktaschen besorgt, die Paul Börtges ist der Krefelder Kabarettist Jochen Butz. den Akku voll überdecken. Du siehst nix mehr von E! Und hören Wir empfehlen sein Buch: kannste auch nix vom E-Motor! Und mit kraftvollem Tritt rausche „Vom Niederrhein gebützt. ich an den armen Pedalrittern vorbei, die sich ne Wolf strampeln. Das Beste von Paul + Billa“, Und im Jeiste hör ich et: Moa eey, krass, der Alte, der is aber noch fit! Labonté Köhler Osnowski 2011, mit CD, 24,80 Euro. 26 WIR I Frühling 2016 FOTO: Labonté Köhler Osnowski Was Spezielles sind ja diese E-Rentner, die mit dem E-Bike. Du trittst dir als Pedalritter auf deinem 40 Jahre alten Gazelle-Drahtesel nen Wolf gegen den Wind und diese E-Rentner, überholen dich mit süffisantmitleidigem Grinsen und du kriegst nur noch den Fahrtwind mit. Die grüßen auch noch immer so falsch freundlich beim Überholen. Lassen dich einfach stehen, tun aber so, als ob sie auch treten. Und dann kannste dat Surren von dä Elektro-Motor genau hören und siehst die behelmten, beigefarbenen Saharawesten auf ihren E-Bikes davon ziehen. Frühling 2016 I WIR 27 DIAKONIESTATION: AMBULANTE PFLEGE view r e t n I eren s n u mit is Azub DIAKONIESTATION: AMBULANTE PFLEGE „Wenn ihr einen Beruf sucht, bei dem der Mensch im Vordergrund steht, dann ist die Altenpflege genau das Richtige!“ Wenn man die tägliche Presse verfolgt, teilt sich immer wieder ein Problem deutlich mit: Unsere Bevölkerung wird immer älter, der Pflegebedarf steigt, doch es gibt nicht genug Fachkräfte dafür. Dem wirkt die Diakonie gekonnt entgegen und bil det selber aus. In unserer Diakonie-Station bestrei ten z.Z. 3 junge Männer ihre Ausbildung zum exa minierten Altenpfleger. Andre Mackenstein, Stefan Siebenlist und Robert van de Lageweg haben sich zu einem Interview bereit erklärt und sich den Fragen von Mitarbeiterin Sarah Jakobs gestellt. Sarah Jakobs: Viele glauben, Pflege sei ein klassi scher Frauenberuf, wie steht ihr dazu? Andre Mackenstein: Klar sind in der Pflege mehr Frauen als Männer beschäftigt, aber in der Zeit meiner Ausbildung konnte ich erleben, dass immer mehr Männer den Beruf des Altenpflegers ausüben. Und außerdem waren die ersten Pfleger der Welt auch Männer. Robert van de Lageweg: Ich glaube, dass Pflege kein klassischer Frauenberuf mehr ist. Leider werden männliche Pflegekräfte in der häuslichen Pflege oft abgelehnt. Vorstellungsgesprächen stellte sich dann leider he raus, dass die Industrie meist die unrealistische Vor stellung von jungen Drehern mit 25 Jahren Berufs erfahrung hat. Ohne eine langjährige Berufserfah rung wollte mich damals Keiner einstellen. Ich be kam lediglich Angebote für Jahrespraktika. Da ich also nicht lange warten wollte und auch konnte, da ich Geld benötigte, bis ich endlich eine Stelle bekom men würde, sah ich mich nach einem zweiten Beruf um, der wirklich Zukunft versprach. So kam ich zur Altenpflege. Robert van de Lageweg: Ich habe mich für die Pflege entschieden, da es ein sehr schöner und abwechslungsreicher Beruf ist. Es macht mir Spaß mit älteren Menschen zu arbeiten, ihre Biografie kennen zu lernen und sie ein Stück ihres Lebens weges zu begleiten. Sarah Jakobs: Es gibt sicher viele Eindrücke und Erfahrungen, die ihr aus eurer Ausbildungszeit mit nehmen werdet. Gibt es jetzt schon etwas, das euch besonders bewegt hat? Stefan Siebenlist: Dass viele Menschen im Alter vereinsamen. Andre Mackenstein: Es gehört natürlich auch der Sarah Jakobs: Andre, wieso hast du dich damals für Tod zum Leben dazu. Dies musste ich zu Beginn den Beruf des Altenpflegers entschieden? meiner Ausbildung auch erfahren. Früher oder spä Andre Mackenstein: Ich bin schon als Kind in ter kommt jeder in diese Situation. Kontakt mit diesem Beruf gekommen, da meine Mutter bereits seit 28 Jahren in der Pflege arbeitet. Sarah Jakobs: Auch als Azubi ist man vor Diensten Nach der Schule habe ich dann ein Praktikum (im an Feiertagen und Wochenenden nicht bewahrt, Heim meiner Mutter) gemacht um zu schauen, ob es fällt es euch manchmal schwer, keine Standardmir auch zusagt. Die Arbeit mit anderen Menschen Arbeitszeiten zu haben? hat mir sehr gut gefallen und so habe ich mich für eine Robert van de Lageweg: Schichtarbeit ist sicherlich Ausbildung bei der Diakonie Krefeld entschieden. nicht jedermanns Sache, aber wenn man nette Kollegen hat, mit denen man reden kann, ist es halb Sarah Jakobs: Robert und Stefan, von euch weiß ich, so wild. dass ihr zuvor etwas ganz anderes gelernt habt. Wie Stefan Siebenlist: Ja, es greift natürlich sehr in die kam es, dass ihr euch dann doch für „die Pflege“ ent Freizeit ein. Früher war ich zum Beispiel sehr oft in schieden habt? den Niederlanden zum Angeln. Meistens jedes und Stefan Siebenlist: Ich habe Zerspanungsmechaniker das komplette Wochenende an der Maas etwa. Dies in der Fachrichtung Drehtechnik bei Bayer Industry ist natürlich jetzt sehr eingeschränkt. Services gelernt, da es hieß, es wäre ein Beruf mit Zukunft. Aus unserem Lehrjahr wurde damals Sarah Jakobs: Neben den Einsätzen in der Diakonie jedoch keiner übernommen. Bei den folgenden station hattet ihr auch mehrere Außeneinsätze in 28 WIR I Frühling 2016 Absolvieren derzeit bei der Diakonie-Station ihre Ausbildung zum examinierten Altenpfleger: Andre Mackenstein (links) Stefan Siebelist und Robert van de Lageweg (nicht im Bild). anderen Einrichtungen. Wo hat es euch besonders gut gefallen? Robert van de Lageweg: Im ambulanten Dienst. Bis heute! Andre Mackenstein: Am besten gefallen hat mir das Praktikum in der Gerontopsychiatrie im Alexianer Krankenhaus, da man dort mit vielen verschie denen Erkrankungen zu tun hat und viele neue Eindrücke sammeln kann. eschrieben. Könntet ihr euch vorstellen, auch für b eine gewisse Zeit im Ausland zu arbeiten, um dort weitere Erfahrungen zu sammeln? Robert van de Lageweg: Ja es wäre schon spannend, einen Vergleich zu haben um voneinander zu lernen. Besonders die Niederlande würden mich interessieren, und deren Umgang mit Demenzerkrankten. Stefan Siebenlist: Klar, um zu sehen wie die Pflege im Ausland gehandhabt wird. Sarah Jakobs: Nach euch werden sich noch viele junge Menschen für eine Ausbildung in der Pflege entscheiden, was würdet ihr denen als Tipp auf den Weg mitgeben? Stefan Siebenlist: Ihr lernt einen, meiner Meinung nach, ehrenhaften Beruf. Lasst euch nicht erzählen ihr wärt nur „Urinkellner“ oder ähnliches. Kehrt euch nicht unter den Teppich, ihr habt konkrete Rechte! Robert van de Lageweg: Wenn ihr einen Beruf sucht, bei dem der Mensch im Vordergrund steht, dann ist die Altenpflege genau das Richtige. Sarah Jakobs: Es muss ja nicht gleich Hollywood sein, würdet ihr trotzdem verraten, wovon ihr träumt und wo ihr euch in der Zukunft seht? Andre Mackenstein: Ehrlich gesagt, weiß ich das noch nicht so genau. Ich möchte erst einmal schauen, wohin mich mein Weg führt. Robert van de Lageweg: Wundmanagement würde mich interessieren. Sarah Jakobs: Spinnen wir mal ein bisschen: Nach eurer Ausbildung werdet ihr Gesundheitsminister – was würdet ihr sofort ändern? Andre Mackenstein: Dass mehr auf die Mitarbeiter rund um die Pflege geachtet wird und dass die Pflichtübung Dokumentation nicht mehr Bedeutung hat als der Mensch selber. Stefan Siebenlist: Ich würde versuchen, das Ansehen der Altenpflege zu steigern. Außerdem würde ich die Gehälter angemessen erhöhen und mehr Urlaubs tage einführen. Sarah Jakobs: Jetzt habt ihr viel erzählt und uns viele Dinge verraten. Gibt es zum Schluss noch etwas, was ihr euren Patienten und Kollegen mit auf den Weg geben wollt? Stefan Siebenlist: Vielen Dank für eure Unter stützung und euer kollegiales Verhalten! Andre Mackenstein: In meinen 3 Jahren Ausbildung haben ich viele tolle Patienten und Kollegen kennen gelernt, die immer nett und hilfsbereit waren, dafür möchte ich mich bei allen bedanken. Robert van de Lageweg: Für eure Mühe liebe Kolleginnen und Kollegen, möchte ich mich an die ser Stelle bedanken, besonders bei Christian John, Jörg Schröder, Sarah Jakobs sowie bei allen Patienten. Ich möchte an dieser Stelle einfach DANKE sagen. Sarah Jakobs: Ihr werdet von Kunden und Kollegen als motiviert und engagiert empfunden und Das Gespräch führte SARAH JAKOBS Frühling 2016 I WIR 29 ADRESSEN VERSTORBENE BEWOHNERINNEN UND BEWOHNER Unsere Häuser und Angebote Wir nehmen Abschied EVANGELISCHE ALTENHILFE DER DIAKONIE IN KREFELD Geschäftsführerin: Ellen Weinebrod Westwall 40 • 47798 Krefeld • Tel. 02151 3632051 • Fax 02151 3632050 E-Mail: [email protected] Sylvia Weichelt • E-Mail: [email protected] Wir trauern um die Menschen, die uns verlassen haben. Bei allem Schmerz sind wir dankbar, dass wir sie ein Stück ihres Weges begleiten, mit ihnen leben und lachen durften ALTENHEIM HAUS IM PARK Leitung: Dörthe Krüger • Zeppelinstraße 11 • 47829 Krefeld Tel. 02151 93170-0 • Fax 02151 93170-60 E-Mail: [email protected] ALTENHEIM AM TIERGARTEN Leitung: Michael Lenzen • Rote-Kreuz-Straße 31 • 47800 Krefeld Tel. 02151 583-0 • Fax 02151 583-326 E-Mail: [email protected] ALTENHEIM WESTWALL Leitung: Stephan Kluthausen • Westwall 108 • 47798 Krefeld Tel. 02151 846-0 • Fax 02151 846-401 E-Mail: [email protected] ALTENHEIM WILHELMSHOF Leitung: Frederik Caljkusic • Wilhelmshofallee 110 • 47800 Krefeld Tel. 02151 587-0 • Fax 02151 587-416 E-Mail: [email protected] DIAKONIESTATION Leitung: Jörg Schröder • Uerdinger Straße 654 • 47800 Krefeld Tel. 02151 67575 • Fax 02151 950625 E-Mail: [email protected] ALTENHEIM HAUS IM PARK Christa Niessen * 21.10.1936 † 27.10.2015 Brigitte Willenberg * 20.11.1940 † 18.11.2015 Annemarie Hage-Hülsmann * 05.06.1928 † 19.11.2015 Frieda Küppers * 10.06.1924 † 07.12.2015 Rose Oettgen * 10.02.1928 † 14.12.2015 Hilde Schatz * 16.11.1920 † 18.12.2015 Adelheid Ruhnau * 12.01.1928 † 24.12.2015 Karin Amend * 22.12.1935 † 30.12.2015 Auguste Wingartz * 09.10.1929 † 08.01.2016 ALTENHEIM WESTWALL Margarte Dreyer * 20.07.1930 † 09.11.2015 Erika Ipers * 10.05.1932 † 14.12.2015 ALTENHEIM AM TIERGARTEN Manfred Knipscheer * 04.03.1943 † 12.11.2015 Helene Nitzki * 02.03.1923 † 25.11.2015 Manfred Stumm * 01.11.1942 † 02.12.2015 Edelgard Jäger * 19.09.1934 † 04.12.2015 Siegmund Wieser * 21.11.1935 † 13.12.2015 Waldemar Bethke * 02.10.1925 † 23.12.2015 ALTENHEIM WILHELMSHOF Ludwig Josten * 01.06.1926 † 09.11.2015 Elisabeth Sikora * 18.08.1932 † 09.11.2015 Ursula Mattern * 12.07.1924 † 09.11.2015 Hannelore Fuchs * 06.03.1931 † 14.11.2015 Ingeborg Matz * 21.04.1922 † 17.11.2015 Kurt Bode * 15.10.1921 † 20.11.2015 Helga Koch * 14.05.1943 † 21.11.2015 Heike Müller-Nagell * 12.10.1940 † 08.12.2015 ALTENWOHNUNGEN G&L Immobilienverwaltung GmbH • Dießemer Bruch 174 47805 Krefeld • Tel. 02151 572154 • Fax 02151 572194 E-Mail: [email protected] SPENDENKONTO DER EVANGELISCHEN ALTENHILFE KD-Bank Dortmund • Konto-Nr.: 1012099084 • BLZ: 35060190 IBAN: DE64 35060190 1012099084 • BIC: GENODED1DKD KONTAKT SieSie unsuns gerne an oder schreiben Zu allen allenFragen Fragenrufen rufen gerne an oder schreiben Sie uns Besuchen Sie Sie uns uns auchauch im Internet: unseine eineE-Mail. E-Mail. Besuchen im Internet: www.evangelische-altenhilfe-krefeld.de Impressum WIR – Magazin der Evangelischen Altenhilfe in Krefeld • Herausgeber: Evangelische Altenhilfe der Diakonie in Krefeld gGmbH, Westwall 40, 47798 Krefeld, Tel. 02151 3632051 • Verantwortlich für den Inhalt: Ellen Weinebrod (V.i.S.d.P.) • Redaktion Altenhilfe: Sylvia Weichelt, Saskia Aufermann, Julia Baumann, Frederick Caljkusic, Jutta Eskes, Annette Frenken, Karin Grunenberg, Barbara Heger-Hermanns, Johanna Januschowsky, Stephan Kluthausen, Maria Langhanki, Bettina Lenzen, Michael Lenzen, Klemens Müller, Anke Roelen, Peter Schwigon, Susanne Staudacher, Renate Stenmans, Dorothee Stratmann, Jolanta Wilczek • Gesamtredaktion: Prof. Dr. phil. Hartwig Frankenberg (www.hartwig-frankenberg.de) • Artdirektion, Grafik und Titelfotos: Michel Schier • Druck: Düssel-Druck & Verlag GmbH, 40219 Düsseldorf • Auflage: 3 3 000 000 Exemplare • Die Ausgabeerscheint erscheintimim Mai 2016. Wirfreuen freuenuns unsüber über jeden Leserbrief, behalten uns vor, aberZuschriften vor, Zuschriften gegebenenfalls zu nächste Ausgabe August 2015. Wir jeden Leserbrief, behalten uns aber gegebenenfalls zu kürzen. kürzen. Nachdrucke Texte, auch weise, auszugs weise, auf Anfrage ausdrücklich erwünscht. Nachdrucke einzelnereinzelner Texte, auch auszugs sind auf sind Anfrage ausdrücklich erwünscht. Frühling 2016 30 WIR I Sommer 2015 Wenn ihr an mich denkt, seid nicht traurig. Erzählt lieber von mir und traut euch zu lachen. Lasst mir einen Platz zwischen euch, so wie ich ihn im Leben hatte. (Unbekannter Autor) Frühling 2016 I WIR 31 Reha-Technik · Pflegetechnik · Medizintechnik Mit der Vielfalt der Hilfsmittelversorgung verbessern wir Lebensqualität und sorgen für ein barrierefreies wie selbst bestimmtes Leben. Bei der Erledigung der Formalitäten sind wir gerne behilflich. Rufen Sie uns an oder besuchen Sie uns. reha team West Wir bringen Hilfen Mevissenstraße 64 a · 47803 Krefeld / Südwall 11 · 47798 Krefeld Podologische Praxis · Lutherplatz 40 · 47805 Krefeld Ellenstraße 41 · 47906 Kempen Außerdem in Jüchen, Grevenbroich, Mönchengladbach, Düsseldorf und Duisburg Zentralruf 0800/009 14 20 · www.rtwest.de
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