Michaelisanzeiger Februar bis Mai 2016

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KÖPPELSDORFER CHRONIK
Folge 4, von Pfr.
1982 Im März ist Pfarrer Koch doch wieder nach Köppelsdorf zurückgekehrt. Die
ganze Familie kam nicht von Köppelsdorf los. Obwohl Brünn, was Gottesdienstbesuch, Christenlehre und Kirchlichkeit anbetrifft eine wesentlich bessere Gemeinde
darstellt, zog es ihn wieder nach Köppelsdorf zurück. Die Landeskirche stimmte nach
einigen Bedenken zu. Die Köppelsdorfer – nicht nur die Gottesdienstgemeinde – freuten sich über die Rückkehr. Der Gottesdienst war dann auch etwas besser besucht als
im Jahr vorher. Der Schnitt betrug an gewöhnlichen Sonntagen wieder bei 35 Leuten.
Auch die Bibelstunde wurde in Gesprächsform wieder aufgenommen. Thema: die
10 Gebote. Der Unterricht war relativ gut besucht, machte in den mittleren Klassen
viel Freude. Der Kirchenchor hat ein paar Frauenstimmen hinzugewonnen; kritisch
wird es im Tenor. Der Gemeindekirchenrat konnte erstmals mit 2 Frauen ergänzt
werden: Elfriede Dorst, eine treue Gottesdienstbesucherin und rüstige Frau; und Frl.
Dr. Gisela Köcher, Augenärztin. Den Küsterdienst hat, da sich im Ort niemand mehr
bereitfindet, nun auch offiziell die Pfarrfrau übernommen, die außerdem den Chor
leitet, viel Gemeindebeusche macht u. im Unterricht mit hilft. Durch Kanzeltausch
mit den Nachbarpfarrern kamen die verschiedenen Pfarrer zu Gottesdiensten nach
Köppelsdorf. Im Juni 1982 verstarb im Alter von 76 Jahren der vorherige Pfarrer Willi
Habermann (1952-1971, Pfr. in Köppelsdorf, d.Verf.). Er erlag während eines Kuraufenthaltes in Bad Liebenstein (Haus Gotteshilfe) einem Herzanfall. Bei der Trauerfeier
in Sonneberg hat Pfr. Koch seines Dienstes mit einem Nachruf gedacht: „Trauerfeier
für den am Trinitatisfest in Bad Liebenstein verstorbenen ehemaligen Pfarrer von
Köppelsdorf H a b e r m a n n . (Mittwoch, 9.06.1982 Krematorium Sonneberg) Die
Kirchgemeinde Köppelsdorf legt diesen Kranz nieder als Dank gegenüber ihrem ehemaligen Pfarrer. 20 Jahre lang – von 1951 bis 1971 – hat Pfarrer Habermann in unserer Gemeinde mit ganzer Treue und Hingabe seinen Dienst getan. Manch einer
spricht noch heute gern von ihm. Ich selber als sein Nachfolger kann ihm nur meine
Hochachtung bezeugen. Als sich Pfr. Habermann 1971 von der Gemeinde verabschiedete, tat er es mit einer Predigt über das Wort 1. Kor. 3,11: „Einen anderen Grund
kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist: Jesus Christus!“ Das ist bezeichnend
für die Art, wie er seinen Dienst verstand und getan hat. Nicht er wollte in der Mitte
stehen, Jesus Christus, das war der Name den er verkündete, dessen Wort er bezeugte, dessen Diener er sein wollte. Im Predigttext des letzten Sonntags an dem er in Bad
Liebenstein von Gott heimgerufen wurde, standen die Worte: „..auf daß wir etwas
seien zum Lob seiner Herrlichkeit“(Eph. 1,12). Damit hätte er gewiß selber allen Dank
und Anerkennung von seiner Person abgelenkt auf den Herrn. So wollen wir auch
über seinem vollendeten Leben das Lob der Gnade und Treue unseres Gottes singen,
der ihn zum Dienst gerufen und befähigt hat und der nun seinen Knecht heimgerufen
hat in sein ewiges Reich.“( Getippter Schreibmaschinentext, Papier, A5, d. Verf.)
Im Pfarrhaus wohnt seit Sept. 1982 der Jugenddiakon u.Liedermacher Hans-Kurt
Ebert. Bisher Ilmenau, Sohn des Effelder Pfarrers, geschieden, sucht in Sonneberg ei2
KÖPPELSDORFER CHRONIK
nen neuen Anfang. Da er von der Stadtkirche (Evang.Kirchgemeinde Sonneberg, d. Verf.) angestellt ist, dort seinen
Dienst tut, die starke Oberlinder Jugendarbeit übernimmt,
wird Köppelsdorf nicht viel von ihm haben können. Der
Winter 1981/82 war extrem streng. Es gab so viel Schnee,
wie seit Jahren nicht. Die Temperaturen lagen oft bei Minus 20°C und darunter. So ist im leerstehenden Pfarrhaus
manches zerfroren, um die Kirche sind die letzten Lebensbäume umgebrochen. Der Schneebruch in den Wäldern ist
verheerend. Trotz Einsatz der Bevölkerung, vieler Holzbrigaden am ...(Nicht lesbar, d. Verf.) der Republik, sogar aus
Pfr. Willy Habermann
Österreich u. Schweden ist die Aufarbeitung höchstens zur
Hälfte geschafft worden. Der Sommer war dagegen warm und bis in den Herbst hinein trocken und schön. Es gab herrliches, sonnengereiftes Obst, eine Rekordernte
auch bei Getreide. Die Weltwirtschaftskrise wirkt sich immer einschneidender aus.
Es gab viele Versorgungsengpässe bei Fleisch,Butter, Farbe und Industriewaren. Die
Betriebe haben Schwierigkeiten bei der Materialbereitstellung u. auch beim Absatz
im Kapitalistischen Ausland. In der UdSSR (Union der sozialistischen Sowjetrepubliken, d. Verf.) verstarb der langjährige Generalsekretär u. 1. Mann der Sowjet-Staaten
L. Breshnew. Die Führung ging zunächst nahtlos an Andropow über. In Polen mußte
im Dez. 1981 das Kriegsrecht ausgerufen werden. Die freie unabhängige Gewerkschaft Solidarnos wurde wieder verboten. Polen hat sehr große Schwierigkeiten in
Wirtschaft u.Versorgung der Bevölkerung. Auch aus kirchlichen Gemeinden der DDR
gingen viele Pakete und Spenden nach Polen. In der BRD wurde die SPD-FDP Koalition nach hartem Streit von einer CDU-FDP Koalition unter Helmut Kohl abgelöst.
Im März 1983 soll es Neuwahlen geben. Auf Papst Johannes Paul II., dem beliebten
und populären Polen Karel Woitila wurde ein Attentat verübt. Dank seiner guten Gesundheit überstand der Papst. Der 500. Geburtstag Martin Luthers wirft seine Schatten voraus. Auch bei den staatlichen Stellen der DDR findet eine Neubesinnung auf
Luther statt. Er wird geehrt um seine „Verdienste“ um die deutsche Sprache, Literatur
u. die Erkämpfung der Freiheit des Gewissens. Sogar ein Briefmarkensatz wurde von
der Post der DDR schon zu seinem 499. Geburtstag herausgegeben.
1983 Das Lutherjahr brachte mehrere gut besuchte Kirchentage. Die Köppelsdorfer
beteiligten sich in Erfurt; ca. 45.000 Besucher. Dresden brachte es auf über 100.000.
Im Rahmen des Lutherjahres hatten wir vom 21.-24. Oktober Besuch aus unserer
Partnergemeinde Eschach. „7 Schwaben“ hatten die Reise gewagt. Wir fuhren ihnen bis Eisenach entgegen, besichtigten gemeinsam die neu renovierte Wartburg
u. hatten dann ein paar schöne Tage des Amtansehen und des Miteinanders. Beim
Abschied gab es Tränen. Es waren die Höhepunkte unseres Gemeindelebens. Der
alte Orgelbaumeister Kühn aus Schleusingen hat unsere pneumatische Sauerorgel
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KÖPPELSDORFER CHRONIK
gereinigt, umgestimmt u. nötige Kleinreparaturen vorgenommen. Die elektrische Zuleitung zur Kirche konnte endlich als Erdkabel verlegt werden. Dabei wurden zugleich
die Steuerleitung für die Glocken und ein Kraftstromanschluß für`s Pfarrhaus neu
installiert. Das so dringend benötigte Gerüst zum Ausfugen der Kirchenfassade konnte wieder nicht beschafft werden. Der Sommer war diesmal extrem heiß u. trocken.
Erstaunlich, was trotzdem noch gewachsen ist. Der Winter setzte schon Mitte Nov.
ein mit Schnee und Kälte, aber Mitte Dez. war alle weiße Pracht dahin; es herrsch-en
Frühlingstemperaturen. Der Schneebruch vom Winter 81/82 konnte in den Wäldern
auch in diesem Jahr noch nicht aufgearbeitet werden. Inzwischen befällt der Borkenkäfer die Wälder. Es tut einem in der Seele weh um die schönen Wälder unserer
Heimat.
1984
Im letzten Jahr verstarben mehrere treue Gemeindeglieder und Gottesdienstbesucher, andere scheiden durch Krankheit aus; der Neuzuwachs ist sehr gering. Dadurch gingen die Zahlen bei Gottesdiensten u. Bibelstunden leicht zurück.
(…) In guter Erinnerung sind die beiden Taufgottesdienste am Pfingsttag. Und am 4.
Advent, wo Christenlehrekinder und Jugendliche getauft wurden; dem stehen allerdings wieder nur 3 Säuglingstaufen gegenüber. Ein besonderer Höhepunkt war
diesmal auch der ökumenische Gottesdienst am Pfingstmontag, den wir seit 5 Jahren
regelmäßig mit dem kathol. Pfarramt Sbg. in unserer Kirche durchführen. Rekordbesuch von ca. 150 Erwachsenen u. 30 Kindern. Mit Blumen, die die Besucher mitbrachten, wurde vor dem Altar ein Kreuz gelegt.(..) Zum Weihnachtsheiligabend hatte die
Pfarrfrau diesmal ein Krippensingspiel eingeübt, das gut in der Gemeinde ankam. Die
Mitternachtsmette um 23 Uhr war erstmals besser besucht als der Festgottesdienst
am 1. Weihnachtstag. Die kirchliche Trauung wird kaum noch begehrt; 1983 eine
einzige, 1984 nur 2 Paare. Viele Paare, auch aus ehemals kirchl. Familien, leben nur
noch als Partner zusammen, ohne standesamtlich verheiratet zu sein. Selbst bei jungen Leuten, die sich in kirchl. Ausbildung befinden, nimmt diese Tendenz spürbar zu.
Der Landeskirchenrat sah sich veranlaßt, in einem Schreiben festzustellen, daß dies
Schrift u. Bekenntnis u. Ordnung der ev.-luth. Kirche widerspricht. Die elektrische
Läuteanlage erhielt ein neues Steuerungssystem, das sie hoffentlich störunanfälliger
macht. Die Kirche wurde mit Lautsprechern ausgerüstet, die über die vorhandene
Verstärkeranlage die Kirche beschallen. Wir hatten dieses Jahr keinen rechten Winter
u. keinen rechten Sommer. Viel Regen u. Kälte im Juli u. August, im Gegensatz zum
Vorjahr. Wieder müssen wir staunen, daß Gottes Güte demnach eine Ernte bescherte. Aus Afrika kommen Schreckensbilder über schlimme Dürre- u.Hungerkatastrophen - vor allem in der sog. Sahel-Zone. In Äthiopien sollen mehr als 1 Mill Menschen
verhungert sein, froh über Hilfssendungen aus dem Ausland. Auch die Kirchen der
DDR u. BRD haben sich mit hohen Spenden beteiligt. Weihnachten hatte kein Schnee.
Schneefall u. Kälte setzte erst im Januar 1985 ein.
(Fortsetzung folgt!)
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RÜCKSCHAU AUS DEM GEMEINDELEBEN KÖPPELSDORFS 2015
15.11.: Kranzniederlegung am Volkstrauertag in
Jagdshof, Mönchsberg und Köppelsdorf
Um die Opfer der Diktaturen, Gewaltherrschaften, Opfer der Kriege, stalinistischer
Willkür und der Vertriebenen nicht zu vergessen und ihrer zu gedenken, legten sonntagfrüh die Landrätin Frau Chr. Zitzmann und die Bürgermeisterin Frau S. Abel am
Köppelsdorfer Gedenkmal Gebinde nieder und Frau Abel hielt eine Ansprache. Trotz
Regens wurde die Gedenkfeier musikalisch duch den Posaunenchor Oberlind unterstützt. Sehr erfreulich war auch, dass sich nicht nur Kameraden der Freiwilligen
Feuerwehr Köppelsdorf, Mitglieder des 1.FC Köppelsdorf und Mitglieder des Hasenzuchtverein am Gedenkmal einfanden, sondern die Vereinsmitglieder auch den
anschließenden Gottesdienst am Volkstrauertag in der Michaeliskirche besuchten.
In gleicher Weise wurden nachmittags in Mönchsberg und Jagdshof im Beisein des
Judenbacher Bürgermeisters A. Morgenroth und seiner Frau, Mitglieder der Mönchsberger Feuerwehr und Mitglieder des Jagdshofer Sportvereins und aufmerksamen
Gemeindegliedern aus beiden Orten Kränze und Gebinde an den Gedenkmalen niedergelegt.
10.11.: Gelungener Martinstag
Bei passendem Wetter und die Straße sichernden Kameraden der Köppelsdorfer Feuerwehr führten uns zwei Pferde, Maika und Einstein, der Laternenumzug und die
Klänge des Akkordeons von Pfr.
Dieter zur Michaeliskirche. Dort
fanden sich etwa 140 Kinder &
Eltern zur 25-minütigen Andacht
ein. Unser diesjähriges Glockenkind Christian Klett schaltete die
Glocken ein und kurz vor der Andacht wieder aus und es trat in
der Kirche wohltuende Stille ein!
Die Kinder der Kita „Kinderwelt”
sangen mit ihrem Erzieher Manuel ein Lied, sehr zur Freude der Kinder. Frau Jeannette Rockstroh bot mit ihren
Kindern ein Martinsspiel dar, mit Bettler und Martin. Pfr. Joh. Dieter motivierte die
Kindergemeinde mit seinem Akkordeon zum Mitsingen des Laternenliedes und eines
eigens von ihm gedichteten Liedes zu Martin Luther. Nach dem Kirchgang hatten die
Kirchenältesten und weitere fleißige Helfer Bratwürste gebraten, Glühwein angeboten und der Kindergarten stellte für die Kinder kostenlosen Tee zur Verfügung. Allen
Helferinnen möchten wir ein herzliches Dankeschön sagen.
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RÜCKSCHAU AUS DEM GEMEINDELEBEN KÖPPELSDORFS 2015
18.10.: Konzert mit „Cantate Domino“
Etwa 120 Besucher wohnten
dem etwa einstündigen gelungenen Konzert bei, bei dem weltliche und geistliche Stücke aus
verschiedenen Jahrhunderten
zum Erklingen kamen. In gleicher Weise wurde zum Ende des
Konzertes ein seit 23 Jahren mitwirkender Sänger im 2. Baß vom
Männervokalkreis verabschiedet. Sein Mitwirken ließ sich aus
beruflichen und geografischzeitlichen Gründen nicht mehr realisieren.
6.12.: Adventskonzert mit „Sax&Keyb“
Ein in hohem Maße nachhaltig wirkendes und sehr beeindruckendes Adventskonzert gab es am 2. Advent in Köppelsdorf. Etwa 250 Besucher fanden sich in der gut
beheizten Michaeliskirche ein und hatten am Ende ihr Kommen garantiert nicht bereut. Denn was Herr Jens Röser und seine Musikanten von Sax&Keyb darboten, war
christliche Verkündigung und adventliche Besinnung zugleich. Allen voran die klare,
strahlende und engelähnliche Sopranstimme von Frau Juliane Roß. Als Moderatorin führte sie durch das Programm und sang fantastisch, sehr einfühlsam und ausdruckstark zugleich die die menschliche Seele berührenden Adventchoräle. Ob das
aus der Mystik, einer Geisteshaltung des 14. Jh., stammenden „Es kommt ein Schiff
geladen“, oder „Maria durch ein
Dornwald ging“, oder „O Bethlehem,
du kleine Stadt“ und besonders mit
„Little Drummer Boy“ (Kleiner Trommel-Junge), einer berührenden Geschichte eines kleinen armen Jungen,
der auf seine Weise dem Christuskind ein Geschenk mit seiner Trommel (Mitya Dobbelaere) macht und
dafür von ihm angelächelt wird; Frau
Juliane Roß sorgte mit ihrer brillian-
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RÜCKSCHAU AUS DEM GEMEINDELEBEN KÖPPELSDORFS 2015
ten Solostimme mehrfach für Gänsehautgefühl unter dem zahlreichen Publikum. In
gleicher Weise fand sie genußvolle Unterstützung durch Frau Sabrina Roschlau-Mai
am Keybord und Flöte einerseits und andererseits durch die geballte und dennoch
gefühlvoll spielende Saxophon-Formation um Evelyn Röser, Stefan Schmidt, Martin
Röser, Anja Walter, Valentine Weigel und Jens Röser. Musikalische Besonderheiten
waren an jenem Abend auf dem Akkordeon von Mitya Dobbelaere zu hören. Mit
fingerbezogener und staunenswerter Leichtigkeit spielte er die Weisen auf seinem
stets lufthungrigen Instrument. Für eine schmunzelnde Abwechslung sorgte Gemeindepädagogin Frau Jeannette Rockstroh mit ihrer von Frau Ulla Steiner gedichteten
Mundartgeschichte „Versprochen is` Versprochen“. Das dankbare, gut zuhörende
und applausfreudige Publikum konnte sich über zwei Zugaben freuen. Alles in allem
aber erwuchs dieses mit geistlichen, weltlichen und europäischen Adventsliedern
gestaltete Konzert zu einem Abend, der den Künstlern und besonders dem dankbaren Publikum noch sehr lange in angenehmer Erinnerung bleiben wird.
24.12.: Krippenspiel und Christmette in Köppelsdorf
12 Kinder und Jugendliche aus Köppelsdorf hatten sich zu acht Proben vor dem Weihnachtsfest in der Michaeliskirche getroffen und das alljährliche Krippenspiel einstudiert. Aktuelle Bezüge im Krippenspiel zu heute hinsichtlich der Flüchtlingsthematik,
oder der Suche nach Wohnraum gab
es allemal. Die Besucher in der vollen
Michaeliskirche dankten allen Mitwirkenden mit einem herzlichen Applaus. Denn Josef und Maria (Adrian
Schindhelm, Vanessa Nittner), der Engel (Hanna Brückner), der Evangelist
(Paul Brückner), die drei Hirten (Louis
Dorn, Maria Schneider, Moritz Böhlein), die drei Dienerinnen der Könige
(Judith Krauß, Vanessa Butz, Lena Jürß) und die drei Könige (John Komitsch, Pauline
Steiner, Seth Eichhorn) brachten sich in beeindruckender Weise ins Krippenspiel ein.
Ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden für ein gelungenes Krippenspiel. Zur
Christmette um 23.00 Uhr fanden sich 345 Besucher zur Feier der Christnacht ein.
Frau Rosi Schreier begleitete in einfühlsamer Weise auf der Orgel die bekannte Sopranistin Juliane Roß. Beide Musikerinnen ließen bekannte und weniger bekannte
Weihnachtslieder in der nur durch Kerzen, Stern und Weihnachtsbaum erleuchteten
Kirche erklingen. Auch den beiden Künstlerinnen möchten wir herzlich danken. Kurze
geistliche Texte zum tieferen Sinn von Weihnachten verlas Pfr. Johannes Dieter.
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VORSCHAU: GEMEINDELEBEN 2016
Bauliche Sorgen:
Risse am/im Kirchturm der Michaeliskirche
Sicherlich hat es sich in unserer Kirchgemeinde Köppelsdorf schon herumgesprochen: Die Nietverbindungen des kleinen Glockenjochs sind locker, sodass die Glocke
derzeit nicht mehr geläutet werden kann. Die Reparatur und Einbau eines neuen Glockenjochs kostet 2885,75 €! Aber schwerwiegender ist, dass am und im Kirchturm,
also außen und innen, Risse in Steinen und Mauerwerk sichtbar sind. Sie verheißen
nichts Gutes. Zudem finden Fachleute zumindest einen ersten Grund als möglichen
Fehler: Im Glockenstuhl übertragen Holzbalken die Schwingungen der Glocken auf
das Mauerwerk und über der Glockenstube „blühen“ eingemauerte Stahlschienenträger auf. Trotzdem muß eine statische und tiefer gehende Problemanalyse Klarheit bringen, wie denn weiter verfahren werden soll. Demnächst wird ein 3200,- €
teures Schwingungsgutachten erstellt, zur Sichtung von Läute-Frequenzen und statisch-dynamischen und biomechanischen Zusammenhängen. Auch wird Herr Marcus Schmidt als Glockenbeauftragter der EKM aus Erfurt ein Gutachten aus seiner
Sicht anfertigen. Er wird dann auch weitere Schritte zur Verfahrensweise geben. Sie,
als Gemeindeglieder, werden über den weiteren Werdegang Ihres Kirchturms informiert. Wir danken Ihnen schon jetzt sehr herzlich, wenn Sie uns, als Kirchgemeinde,
auch mit wirkungsvollen Spenden tatkräftig finanziell unterstützen.
Prüfungs- und Konfirmationsgottesdienst 2016
Am 17. April, 9.30 Uhr findet die Konfirmandenprüfung und am 8. Mai um 9.30 Uhr
der Konfirmationsgottesdienst in der Michaeliskirche Köppelsdorf statt. Im Prüfungsgespräch, das nicht selten sehr informativ und aufschlussreich für die Gemeinde
ist, geht es um Themen wie evang. Kirchenjahr, Aufbau einer Kirche, Aufbau eines
Gottesdienstes, katholische und evangelische Kirche, Bonifatius, Martin Luther und
natürlich die Bibel. Folgende junge Christen werden sich den Themen stellen: Vanessa Nittner, Sandrine Gundermann, Adrian Schindhelm, Paul Brückner, Louis Dorn,
Seth Eichhorn, Max Böhme und Moritz Böhlein. Alle Eltern, Großeltern, Geschwister,
Freunde und Schulklassenkameraden und natürlich die Kirchgemeindeglieder sind
hierzu recht herzlich eingeladen.
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INFORMATIV
Zum Geburtstag:
Herzliche Gratulation unseren Gemeindegliedern
Wir wollen niemanden zu spät, oder gar falsch benennen, aber erst recht auch niemanden vergessen! Deshalb gratulieren wir Ihnen, liebe Gemeindeglieder, die Sie
in den vergangenen Wochen und Monaten Geburtstag hatten, nachträglich recht
herzlich zum Ihrem Geburtstag und wünschen Gesundheit, Zufriedenheit, Freude
an Ihrem Lebensabend und Gottes reichen Segen. In die Lied-Gedanken von Jochen
Klepper reihen wir uns ein und grüßen Sie hiermit ganz herzlich:
„Ja, ich will euch tragen bis zum Alter hin. Und ihr sollt einst sagen, dass ich gnädig
bin. Ihr sollt nicht ergrauen, ohne daß ich`s weiß, müßt dem Vater trauen, Kinder sein
als Greis. Stets will ich euch tragen recht nach Retterart. Wer sah mich versagen, wo
gebetet ward? Denkt der vor`gen Zeiten, wie, der Väter Schar voller Huld zu leiten,
ich am Werke war. Denkt der frühern Jahre, wie auf eurem Pfad euch das Wunderbare immer noch genaht. Lasst nun euer Fragen, Hilfe ist genug. Ja, ich will euch tragen,
wie ich immer trug.“
(Aus: EG Nr. 380, Jochen Klepper 1938)
Taufe
Luis Ben Elias Oberender
„Denn ich bin der HERR, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht:
Fürchte dich nicht, ich helfe dir!“ DIE BIBEL, AT, Jes 41,13
Dringend freiwillige Helfer für Rasen mähen gesucht
Wir suchen dringend freiwillige Helfer für die Rasen- und Landschaftspflege um die Michaeliskirche. Bitte melden Sie sich im Pfarrhaus, oder fragen
telefonisch, oder direkt bei Herrn Silvio Butz, Steinbach, Jagdshofer Str. 2, an.
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KIRCHLICHE TERMINE FEBRUAR BIS MAI
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DATUM
UHRZEIT
GOTTESDIENST
8.2.2016
14.00 Uhr
Seniorenfasching
im Gemeinderaum Pfarrhaus
14.2.2016
9.30 Uhr
Gottesdienst
Michaeliskirche, Pfr. Dieter
13.30 Uhr
Gottesdienst
Jagdshof, Pfr. Dieter
18.2.2016
11.00 Uhr
Diamantene Hochzeit
Dr. Alfred & Doris Heinz, geb. Engelhardt
21.2.2016
9.30 Uhr
Gottesdienst
Michaeliskirche, Pfr. Dieter
28.2.2016
9.30 Uhr
Gottesdienst
Michaeliskirche, Pfr. Dieter
6.3.2016
9.30 Uhr
Gottesdienst
Michaeliskirche, Pfr. Dieter
13.3.2016
9.30 Uhr
Gottesdienst
Michaeliskirche, Pfr. Dieter
13.30 Uhr
Gottesdienst
Jagdshof
14.3.2016
14.00 Uhr
Seniorennachmittag
20.3.2016
9.30 Uhr
Gottesdienst
Michaeliskirche, Pfr. Dieter
25.3.2016
9.30 Uhr
Abendmahlsgottesdienst
Michaeliskirche, Pfr. Dieter
13.30 Uhr
Gottesdienst
Jagdshof
26.3.2016
23.30 Uhr
Osternacht
Michaeliskirche, Pfr. Dieter
27.3.2016
9.30 Uhr
Taufgottesdienst zum Osterfest
Michaeliskirche, Pfr. Dieter
3.4.2016
9.30 Uhr
Gottesdienst
Michaeliskirche, Pfr. Dieter
KIRCHLICHE TERMINE FEBRUAR BIS MAI
DATUM
UHRZEIT
GOTTESDIENST
10.4.2016
9.30 Uhr
Gottesdienst
Michaeliskirche, Pfr. Dieter
13.30 Uhr
Gottesdienst
Jagdshof
16.4.2016
13.00 Uhr
Trauung
Frank & Martina Räder, geb. Frank
17.4.2016
9.30 Uhr
Konfirmandenprüfung
Michaeliskirche, Pfr. Dieter
18.4.2016
14.00 Uhr
Seniorennachmittag
24.4.2016
9.30 Uhr
Gottesdienst
Michaeliskirche, Pfr. i. R. Ernst Koch
1.5.2016
9.30 Uhr
Gottesdienst
Michaeliskirche, Pfr. Dieter
5.5.2016
9.00 Uhr
Zeltgottesdienst zu Himmelfahrt
Mönchsberg
8.5.2016
9.30 Uhr
Konfirmationsgottesdienst m. Abendmahl
Michaeliskirche, Pfr. Dieter
16.5.2016
9.30 Uhr
Ökumenischer Gottesdienst
Hinter der Michaeliskirche
17.5.2016
8.00 Uhr
Seniorenfahrt
21.5.2016
13.30 Uhr
Goldene Konfirmation
Michaeliskirche, Pfr. Dieter
28.5.2016
13.30 Uhr
Eiserne Konfirmation
Michaeliskirche, Pfr. Dieter
29.5.2016
9.30 Uhr
Gottesdienst
Michaeliskirche, Pfr. Dieter
4.6.2016
10.30 Uhr
Diamantene Konfirmation
Michaeliskirche, Pfr. Dieter
4.6.2016
13.00 Uhr
Trauung
Tommy & Mandy Döring, geb. Junghans
5.6.2016
9.30 Uhr
Gottesdienst
Michaeliskirche, Pfr. Dieter
11
INFORMATIV
Bestattungen
Aus dieser Zeit abberufen und mit Trostspruch
unter Gottes Wort bestattet wurden:
Rudi Fischer
88 Jahre
Jagdshof
1971 bis 1989
Kirchenältester in Jagdshof
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst;
ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.
DIE BIBEL, AT, Jes 43,1
Gunthard Lehnert
73 Jahre
Dörfles-Esbach
ehemals Köppelsdorf
Glaube an der Herrn Jesus Christus,
so wirst du und dein Haus selig.
DIE BIBEL,NT, Apg 16,31
Krimhilde Steiner geb.Fischer
89 Jahre
Jagdshof
Du, HERR, führst die Sache meiner Seele
und nimmst mich am Ende mit Ehren an.
DIE BIBEL, AT, Ps 73,24
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INFORMATIV
Lotte Barnikol geb.Weisheit
77 Jahre
Steinbach
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst;
ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.
DIE BIBEL, AT, Jes 43,1
Paula Krauß
97 Jahre
Köppelsdorf
Ich liege und schlafe ganz mit Frieden, denn allein du,
HERR, hilfst mir, dass ich sicher wohne.
DIE BIBEL, AT, Ps 4,9
Hertha Zitzmann geb. Bechmann
84 Jahre
Steinbach
Jesus Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt.
Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis,
sondern wird das Licht des Lebens haben.
DIE BIBEL, NT, Joh 8,12
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ZEITGESCHEHEN UND AKTUELLES
Zu den Geschehnissen in der Silvesternacht in Köln
Nach den massiven Übergriffen in Köln in der Silvesternacht 2015/16 auf Frauen
sieht Islamexpertin Lale Akgün auch Moscheevereine mit in der Verantwortung. Deren oftmals sehr konservative Haltung begünstige ein „Macho-Verhalten“ und eine
pervertierte Moralvorstellung auch unter jungen Muslimen, derzufolge Frauen den
Kategorien „Madonnen“ und „Huren“ zugerechnet würden, sagte Akgün. Zu der ersten Gruppe der „Madonnen“ zählten höchstens die eigene Mutter und Schwester, zu
der zweiten der „Huren“ andere Frauen. Internetdebatten in türkischer oder arabischer Sprache machten in einem erschreckenden Ausmaß deutlich, dass von vielen
jungen Muslimen eine solche Einstellung geteilt werden.
(Auszug aus GLAUBE+HEIMAT, Nr.2, 2016)
Wie Israel mit Frankreich fühlt
Israel hat sich nach den Anschlägen von Paris klar an die Seite von Frankreich gestellt.
Gleichzeitig hoffen Israelis nun, dass die Europäer endlich begreifen, was tatsächlich hinter der Terrorserie steckt.(...) Die Anschlagserie in der Nacht vom 13. auf den
14. November (…) hat Israel erschüttert. „Warum wacht Frankreich eigentlich erst
jetzt auf?“, fragt ein junger Journalist mit französischem Akzent. Im Rahmen seiner
Recherchen war ihm aufgefallen, dass er selbst vor wenigen Jahren mit einem der
Terroristen im selben Jahrgang dasselbe Gymnasium besucht hatte.(...) „Niemand
braucht überrascht zu sein, denn Untersuchungen unter der muslimischen Bevölkerung von Paris haben ergeben, dass 20% der französischen Muslime mit dschihadistischen Gruppierungen sympathisieren.“, so Prof. Ejal Zisser von der Universität
Tel Aviv.(..) Am Abend des 13.11., als alle Welt schockiert nach Paris blickte, wurde
in den südlichen Hebronbergen Rabbi Litman und dessen Sohn Netanel erschossen.
Ein vorbeifahrender Krankenwagen des Palästinensischen Roten Halbmondes ignorierte die Schwerverletzten einfach. Dieser Vorfall, der sich praktisch zeitgleich mit
den Anschlägen von Paris ereignete, wurde von den internationalen Medien fast
völlig ignoriert – und wird jetzt von Israelis in unterschiedlichen Kontexten immer
wieder erwähnt. Man betont die Parallelen zwischen den Erfahrungen Europas und
der eigenen Situation. Beide Litmans waren „Siedler“, was den Mord in europäischen
Ohren irgendwie weniger schlimm erscheinen läßt. Aber die stets brilliant-aggressive
Starjournalistin der „Jerusalem Post“, Carline B. Glick, bringt bezüglich Paris auf den
Punkt, was viele Israelis denken: „Haben die Europäer es dieses Mal kapiert?“ Israelis sind enttäuscht davon, dass – so ihre Sicht – „westliche Eliten eifrig dabei sind,
die Radikalen zu rechtfertigen“. (…) Prof. Zisser: „Das Ziel der Palästinenser ist seit
Jahrzehnten nicht, einen eigenen Staat zu errichten, sondern den jüdischen Staat zu
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ZEITGESCHEHEN UND AKTUELLES
zerstören“.(...) Israelische Sicherheitsexperten fragen sich, wie eine solche Anschlagserie, wie die in Paris (..) vorbereitet werden konnte. Wie belgische und französische
Staatsbürger unentdeckt große Mengen Waffen und Sprengstoff anhäufen konnten.
Einer der Attentäter(...) wegen Terroraktivitäten angeklagt(...) stand unter Beobachtung(...), war mit internationalem Haftbefehl gesucht. Waren die Anschläge auf
„Charlie Hebdo“ und den koscheren Lebensmittelladen „Super Casher“ nicht genug
Warnung gewesen? Reuven Berko, Arabist, geht von einem durchdachten globalen
Plan der „Daesch“ (abwertende Bezeichnung für Dschihadisten, d. Verf.) aus. Rom sei
das Ziel im radikalen Kampf gegen die Kreuzfahrer. Er erkennt „einen gewaltsamen
und zielgerichteten Operationscode im Islam als Teil und Lehre von Mohammed,
weiterentwickelt von der Muslimbruderschaft, der der Nährboden des `Islamischen
Staates` (IS), der Al Qaida, der Hamas und des islamischen Dschihad ist. Berko kritisch
in Richtung Europa: „Wer schwach ist, muß einen hohen Preis bezahlen“
(aus: Zeitschrift Israelnetz, 6/15, Jürgen Gerloff)
Kardinal Walter Kasper Gedanken zur derzeitigen Ökumene
Aus Sicht des früheren Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit
der Christen, Kardinal Walter Kasper, fehlt derzeit eine „gemeinsame Vision“ von
Protestanten und Katholiken, „wohin die Reise gehen soll“. Das Grundproblem sei,
dass die Leuenberger Konkordie (Zusammenschluß von Protestanten, Reformierten
und Methodisten mit Verpflichtung zur Kanzel- u. Abendmahlsgemeinschaft, d. Verf.)
und das Modell der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) mit dem
von der römisch-katholischen Kirche verwirklichte Modell der Kircheneinheit bisher
„nicht kompatibel“ seinen. „Wir sind uns einig, dass wir die Einheit der Christen wollen, aber wir sind uns nicht einig, worin diese Einheit bestehen soll.“, so Kasper jüngst
in Berlin. In einer Zeit in der vielerorts eine „Ökumene des Blutes“ entstehe, weil
Christen unabhängig ihrer Konfession verfolgt würden, wäre eine Rückzug auf Konfessionalismus „eine Katastrophe“, so Kasper.(…) Deswegen sei das vom EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm vorgeschlagene „gemeinsame Christusfest“
die beste ökumenische Idee, um das Reformationsgedenkjahr 2017 zu begehen.(..)
Den jungen Reformator Martin Luther bezeichnete Kasper als „Reformkatholiken“.
Beim Verfassen seiner 95 Thesen habe Luther nicht daran gedacht, Gründer einer
separaten Reformkirche zu werden. Luthers Aufruf zur Umkehr und Buße sei in Rom
nicht verstanden worden. Man habe mit Polemik und Verurteilungen geantwortet
und damit „ein gerüttelt Maß an Mitschuld“ für die Spaltungen der Reformationszeit
auf sich geladen.
(aus: GLAUBE+HEIMAT, ev.Wochenzeitung, Nr. 4,1/16, Benjamin Lassiwe)
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DAS KIRCHENJAHR
Passionszeit – Aschermittwoch
Der Aschermittwoch stellt im Christentum der Westkirche den Beginn des 40-tägigen
Fastens dar. Er soll an die 40 Tage erinnern, die Jesus fastend und betend in der Wüste verbrachte (Mt 4,2).
Die Fastenzeit umfasst 46 Kalendertage und dauert bis Karsamstag, die sechs fastenfreien Sonntage (1.–5. Fastensonntag und Palmsonntag) werden nicht mitgerechnet.
Die orthodoxe Kirche kennt dagegen keinen Aschermittwoch, weil ihre Fastenzeit bereits am Sonntagabend der siebten Woche vor Ostern beginnt.
Die Bezeichnung Aschermittwoch kommt von dem Brauch, im Gottesdienst an diesem Tag die Asche vom Verbrennen der Palmzweige des Vorjahres zu segnen und die
Gläubigen mit einem Kreuz aus dieser Asche zu versehen. Seit dem 10. Jahrhundert
lässt sich die Austeilung des Aschenkreuzes an diesem Tag nachweisen. Die Bestreuung mit Asche als Zeichen der Buße findet sich bereits im Alten Testament. „..hüllte
sich in ein Bußgewand und setzte sich in die Asche.“ (Jona 3,6) „Ich richtete mein
Gesicht zu Gott, dem Herrn, um ihn mit Gebet und Flehen, bei Fasten in Sack und
Asche, zu bitten.“ (Dan 9,3) Mit diesem Ritual soll der Mensch an seine Vergänglichkeit erinnert und zur Umkehr aufgerufen werden.
Der Aschermittwoch stellt zugleich auch das Ende der Karnevals-, Fastnachts- und
Faschingszeit dar. Der erste Fastensonntag im evangelischen Kirchenjahr ist übrigens
der Sonntag Invokavit, Er (Gott) ruft (mich) an. Es folgen Reminiszere, Gedenke (an
dein Erbarmen, HERR), Okuli, Meine Augen (schauen auf den HERRN), Lätare, Freue
dich (Jerusalem), Judika, Richte (mich Gott).
Bedeutung und tiefere Inhalte des Kreuzes
Das Kreuz ist ein weltweit verbreitetes Symbol, das insbesondere religiöse und
kulturelle Bedeutung hat. Schon in der Frühzeit der Menschheit war das Kreuz ein
Kultgegenstand, wie man aus archäologischen Funden weiß. Die Verwendung des
Kreuzes geht zurück bis in die Steinzeit. In europäischen Kulthöhlen stellen Kreuze
oft die ältesten Felsritzungen dar. Man vermutet allgemein in der Darstellung von
vier miteinander verbundenen, einander gegenüberliegenden Kardinalpunkten eine
religiöse Weltformel. Im Christentum symbolisiert der vertikale Balken die Beziehung
zwischen Gott und dem Menschen.
Der horizontale Balken des Kreuzes verbindet die Beziehung zwischen den Menschen. Heute ist das Kreuz besonders als Zeichen des Christentums verbreitet und
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DAS KIRCHENJAHR
wurde im Jahr 431 n. Chr. durch das Konzil von Ephesos offiziell als chris-tliches Zeichen eingeführt. Das Zeichen leitet sich von der Kreuzigung Christi ab und ist in der
christlichen Theologie eng mit dem Thema Schuld und Sühnung verbunden. Zudem
besitzt das Kreuz eine starke Verwendung als Symbol, das meist mit dem Tod in Verbindung gebracht wird. So weist ein Kreuz vor einem Datum auf das Sterbedatum einer Person hin. Weiterhin kann das Kreuz als Metapher (bildhafter Ausdruck) für eine
Bürde (auch Krankheit oder Behinderung), die im Leben ein Mensch zu bewältigen
hat, verstanden werden. Positiv gedeutet wird das Symbol für Frieden und Erlösung
in der christlichen Religion.
Das Symbol mit dem an einem Kreuz hängenden Jesus nennt man Kruzifix. Das Kreuzzeichen ist ein alter christlicher Ritus. Schon die ersten Christen zeichneten mit dem
Zeigefinger oder Daumen der rechten Hand ein Kreuz auf die Stirn. Viele Eltern tun
das auch bei ihren Kindern, bevor diese morgens das Haus verlassen. Sie möchten
ihre Liebsten damit unter den Segen Gottes stellen.
Neben diesem kleinen Kreuzzeichen war bald auch das große üblich, bei dem die
ausgestreckten Finger der rechten Hand von der Stirn zur Brust und von der linken
zur rechten Schulter geführt werden. Die frühen Christen bekreuzigten sich so bei
der Eucharistiefeier (Abendmahl). Beide Formen haben bis heute Gültigkeit. Vor der
Verkündigung des Evangeliums machen sie das kleine Kreuzzeichen, nach Gebeten
und beim priesterlichen Segen das große.
Der Kirchenlehrer Augustinus (354-430) sah im Kreuzzeichen ein Sinnbild der Erlösung, ein Symbol für die Solidarität mit dem Leiden Jesu Christi. Und Johannes
Chrysostomos, einer der vier großen griechischen Kirchenlehrer (349-407), sagte einmal in einer seiner mitreißenden Predigten: „Wir wollen vielmehr das Kreuz Christi
wie eine Krone tragen. Denn durch das Kreuz wird ja unser ganzes Heil vollbracht.
So oft jemand wiedergeboren wird, ist das Kreuz dabei; so oft er genährt wird mit
jener geheimnisvollen Speise, so oft jemand geweiht wird, so oft irgendeine andere
Handlung vorgenommen wird, überall steht dieses Zeichen des Sieges uns zur Seite.
Deshalb zeichnen wir es voller Eifer auf die Häuser, Wände und Fenster, auf die Stirn
und auf das Herz. Ist es ja doch das Sinnbild unserer Erlösung, unserer gemeinsamen
Befreiung, sowie der Güte unseres Herrn. So oft du dich also mit dem Kreuz bezeichnest, beherzige alles, was im Kreuz liegt, dämpfe den Zorn und alle übrigen Leidenschaften. Wenn du dich bekreuzigst, erfülle deine Stirn mit großer Zuversicht, mache
deine Seele frei. Man darf das Kreuz aber nicht einfach nur mit dem Finger machen,
sondern zuerst mit dem Herzen, voll innigen Glaubens …“
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DAS KIRCHENJAHR
Das Kreuzzeichen selbst geht auf das Urchristentum (30-130 n. Chr., d. Verf.) zurück.
Die frühesten Belege stammen aus dem zweiten Jahrhundert. Seinerzeit wurde das
Kreuzzeichen nur mit einem Finger, mit dem Daumen oder dem Zeigefinger, gemacht.
Dabei wurde das Kreuzzeichen zunächst nur auf die Stirn gezeichnet, später über das
ganze Gesicht.
Der Vollzug des Kreuzzeichens mit nur einem Finger mag den Glauben an den einen
Gott ausgedrückt haben. Das Sich-Bekreuzigen wird in evangelischen Kirchen heute weniger gepflegt. Evangelische Christen lehnen es jedoch nicht ab. So schreibt
Martin Luther im Kleinen Katechismus über den Morgen- und Abendsegen: „Des
Morgens, so du aus dem Bette fährest, sollst du dich segnen mit dem Zeichen des
Heiligen Kreuzes und sollst sagen: ‚Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Amen.‘“ „Des Abends, wenn du zu Bette gehst, sollst du dich segnen mit dem Zeichen
des heiligen Kreuzes und sollst sagen: ‚Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Amen.‘“ Das alte Evangelische Kirchengesangbuch ersetzt das Wort „sollst“ durch
„magst“, das aktuelle Evangelische Gesangbuch ersetzt es durch „kannst“.
Das Sich-Bekreuzigen kommt heute im Bereich der Evangelischen Kirche nur ausnahmsweise individuell vor. Das Kreuzzeichen des Pfarrers ist beim Schlusssegen,
beim Abendmahl über den Elementen „Brot und Wein“, bei der Taufe, Konfirmation,
Hochzeit, Trauerfeier, einer Aussegnung oder sonstigen Riten verbreitet in Übung.
Protestantische Befürworter des Bekreuzigens weisen darauf hin, dass das Wort
„segnen“ vom lateinischen signare (mit einem Zeichen versehen) kommt; dass also
das Zeichen des Kreuzes die Segenshandlung bewusst unterstreicht. Vor allem spricht
die Ausdruckskraft für das Kreuzzeichen.
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SATIRE & WITZE
Ostberlin, Mitte der siebziger Jahre: Ein Offizier der Volkspolizei beobachtet im Park
einen alten Mann, der ganz vertieft in einem Buch in fremder Schrift liest. „Was lesen
Sie denn in dieser fremden Schrift?“, stellt er den Mann zur Rede. „Das ist Hebräisch!“, erklärt der Alte, „das spricht man in Israel.“ „Wozu? Nach Israel werden Sie
wohl kaum ausreisen dürfen!“, wundert sich der Offizier. „Ja, aber Hebräisch ist auch
die Sprache des Himmels!“, weiß der alte Mann. „Und was wollen Sie machen, falls
Sie in die Hölle kommen?“, fragt der andere provokant. „Ach“, beruhigt ihn der Alte,
„dort habe ich ja dann ohnehin kein Verständigungsproblem – „Russisch habe ich ja
bereits in meiner Schulzeit gelernt!“
Aus einem kleinen Ort gehen der Pfarrer, ein Oberstufenlehrer und ein Lokalpolitiker
gemeinsam wandern. Es ist sehr heiß und sie beschließen, sich in einem kleinen Teich
im Adamskostüm rasch abzukühlen. Kaum baden sie im Wasser, kommt die Frauen-Wandergruppe des Ortes den Weg entlang. Um peinliche Momente zu vermeiden, springen sie rasch aus dem Teich und laufen ins Gebüsch, um sich zu verstecken.
Während der Oberstufenlehrer und der Lokalpolitiker dabei beide Hände vor ihre
Blöße halten, verbirgt der Pfarrer sein Gesicht. Im Gebüsch kauernd, fragen Lehrer
und Politiker den Pfarrer verwundert, warum er die Hände denn vor das Gesicht gehalten habe. „Wie auch immer das bei euch beiden ist“, antwortet dieser, „ich werde
von meinen Gemeindemitgliedern am Gesicht erkannt!“
Ein Pfarrer hat in den Niederlanden zwei Pfund Kaffee gekauft. Kurz vor der Grenze
denkt er sich: Schmuggeln will ich nicht und lügen darf ich nicht. Also klemmt er sich
den Kaffee unter die Arme. An der Grenze wird er gefragt: „Na, Hochwürden, haben
Sie in Holland was eingekauft?“ „Ja, zwei Pfund Kaffee, aber ich habe ihn unter den
Armen verteilt!“
Ein katholischer Pfarrer und ein Rabbi gehen in Bayern gemeinsam zum Mittagessen.
Der Pfarrer isst mit Genuss einen Schweinebraten. Der Pfarrer fragt den Rabbi: „Rabbi, wann wirst Du sowas köstliches wie einen Schweinebraten essen?“ Der Rabbi
überlegt kurz, lacht verschmitzt und antwortet: „An Ihrer Hochzeit, Herr Pfarrer.“
Der Pfarrer liest im Religionsunterricht aus der Bibel vor:
„Und der Vater des verlorenen Sohnes fiel auf sein Angesicht und weinte bitterlich!
Kannst Du mir sagen warum, Florian?“ „Klar! Knallen Sie mal mit der Nase voll auf die
Erde, da kommen Ihnen auch die Tränen!“
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